Herbst­be­le­bung neigt sich dem Ende zu

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Herbstbelebung
Symbolbild, Foto: Pixabay
Die im Okto­ber sai­son­üb­li­che Herbst­be­le­bung neig­te sich im Ver­lauf der ver­gan­ge­nen Wochen nach und nach dem Ende zu. Im Gegen­satz zum letz­ten Jahr, als die Arbeits­lo­sig­keit im Novem­ber bereits leicht stieg, nahm sie heu­er wie sonst üblich wei­ter leicht ab, wie die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg mitteilt.

Zum Beginn der Advents­zeit waren 13.263 Per­so­nen arbeits­los gemel­det, 20 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se 0,2 Pro­zent weni­ger als im Monat zuvor. Die Zahl der Arbeits­lo­sen hat seit dem Vor­jahr um 964 Per­so­nen (+7,8 Pro­zent) zugenommen.

Das lie­ge zum Groß­teil an der Anzahl geflüch­te­ter Per­so­nen, die meist von den Job­cen­tern betreut wer­den. Ende des Monats waren im Agen­tur­be­zirk 913 Ukrai­ner und wei­te­re 960 Flücht­lin­ge ande­rer Natio­nen (davon 738 Syrer, 109 Afgha­nen, 35 Eri­tre­er 32 Ira­ker und 20 Ira­ner) arbeits­los gemel­det. 14,3 Pro­zent aller Arbeits­lo­sen sind Geflüchtete.

Die Arbeits­lo­sen­quo­te lie­ge wie im Okto­ber wei­ter­hin bei 3,8 Pro­zent. Ihr Vor­jah­res­wert betrug 3,5 Pro­zent. Die Chan­cen, einen neu­en Job zu fin­den, sind wei­ter­hin gut. Dafür spricht, dass im Novem­ber 1.062 Per­so­nen ihre Arbeits­lo­sig­keit durch Auf­nah­me einer neu­en Beschäf­ti­gung been­den konn­ten – 5,9 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 59 Per­so­nen mehr als im letz­ten Jahr. Gleich­zei­tig wur­den 1.317 Men­schen frei­ge­setzt – 8,4 Pro­zent (-121) weni­ger als im Novem­ber 2023. Das zeigt, dass sich das Ent­las­sungs­ri­si­ko seit dem letz­ten Jahr kaum ver­än­dert hat.


Arbeits­markt­ent­wick­lung

„In den ver­gan­ge­nen Wochen mel­de­ten sich aus den sai­son­üb­li­chen Beru­fen ers­te Per­so­nen zur Über­brü­ckung des Win­ters vor­sorg­lich arbeits­los, aber noch ohne fes­ten Kün­di­gungs­ter­min. Sie kamen über­wie­gend aus dem Bau­ne­ben­ge­wer­be“, sagt Ste­fan Tre­bes, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg. „Da auf­grund der anhal­tend güns­ti­gen Wit­te­rung Auf­trä­ge wei­ter­hin abge­ar­bei­tet wer­den kön­nen, sank die Arbeits­lo­sig­keit auch im Novem­ber leicht. Die andau­ern­de Kon­junk­tur­schwä­che sowie Kon­so­li­die­run­gen hin­ter­las­sen Spu­ren auf dem Arbeits­markt. Bei eini­gen Arbeit­ge­bern ist die Auf­trags­la­ge so vola­til, dass eine mit­tel­fris­ti­ge Pla­nung über meh­re­re Mona­te zum Vaban­que­spiel wird. Aus der Indus­trie bekom­men wir spür­bar weni­ger Stel­len gemel­det als vor einem Jahr. Der Rück­gang im Bestand beläuft sich auf 854 Arbeits­platz­an­ge­bo­te bezie­hungs­wei­se 29,3 Pro­zent. Zwar sind wir kein Auto­mo­bil­stand­ort, aber die Zulie­fer­indus­trie ist eine Leit­bran­che, die immer wie­der Wech­sel­wir­kun­gen aus­löst. Die Arbeits­lo­sen­quo­te bleibt vor allem des­we­gen nied­rig, weil demo­gra­phisch bedingt mehr Men­schen in Ruhe­stand gehen, wie neue Arbeits­kräf­te nach­rut­schen. Das Wirt­schafts­wachs­tum als Job­mo­tor ist momen­tan nicht vorhanden.“


Herbst­be­le­bung sagt lei­se Ser­vus in den Regionen

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst fol­gen­de Gebiets­kör­per­schaf­ten: Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lichtenfels.

Die Herbst­be­le­bung neig­te sich im Ver­lauf des Novem­bers wit­te­rungs­be­dingt peu à peu ihrem Ende zu. Die Land­krei­se Coburg (-2,3 Pro­zent) und Bam­berg (-1,3 Pro­zent) sowie die Stadt Bam­berg (-1,1 Pro­zent) ver­buch­ten noch einen leich­ten Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit. In den Land­krei­sen Kro­nach (+0,4 Pro­zent), Lich­ten­fels (+1,0 Pro­zent) und Forch­heim (+1,5 Pro­zent) sowie in der Stadt Coburg (+1,9 Pro­zent) begann die Zahl der Arbeits­lo­sen sai­so­nal bedingt bereits wie­der leicht zu steigen. 

In der Stadt Bam­berg (+5,7 Pro­zent) liegt die Arbeits­lo­sig­keit am gerings­ten über dem Vor­jah­res­ni­veau, gefolgt von den Land­krei­sen Forch­heim (+6,7 Pro­zent) und Bam­berg (+6,8 Pro­zent), der Stadt Coburg (+7,1 Pro­zent), Lich­ten­fels (+7,4 Pro-zent) sowie Kro­nach (+8,8 Pro­zent). Ledig­lich der Land­kreis Coburg (+12,6 Pro­zent) ver­zeich­net der­zeit pro­zen­tu­al einen zwei­stel­li­gen Anstieg.

Die nied­rigs­te Arbeits­lo­sen­quo­te und wei­ter­hin Voll­be­schäf­ti­gung gibt es im Land­kreis Bam­berg (2,6 Pro­zent). Am höchs­ten ist sie in der Stadt Coburg mit 6,8 Prozent.

Stel­len­markt – 94,2% unbe­fris­te­te Stel­len, gute Zukunftsperspektiven

Im Novem­ber wur­den dem Arbeit­ge­ber­ser­vice der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg 1.148 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te gemel­det, 9,9 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 126 Stel­len­an­ge­bo­te weni­ger als im Vorjahr.

Der Stel­len­be­stand ist mit 7.184 Beschäf­ti­gungs­of­fer­ten seit 2023 um 17,9 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 1.565 Job­an­ge­bo­te klei­ner gewor­den. Aktu­ell kom­men auf 100 zu beset­zen­de Stel­len 185 poten­ti­el­le arbeits­lo­se Bewer­ber. Es wer­den über­wie­gend Fach­kräf­te gesucht. Ledig­lich etwas mehr als jede fünf­te Stel­le (20,9 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 1.503) ist für Hel­fer bestimmt. Davon kom­men gut die Hälf­te (49,7 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 747) aus dem Bereich der Zeit­ar­beit. Die durch­schnitt­li­che Lauf­zeit bis eine Stel­le besetzt ist, hat seit dem letz­ten Jahr um 13,5 Pro­zent und damit um 278 Tage zuge­nom­men. Aktu­ell sind ledig­lich 5,8 Pro­zent (417) der Stel­len­an­ge­bo­te befris­tet. Unbe­fris­te­te Stel­len (94,2 Pro­zent) domi­nie­ren den Markt, da sie ein gutes Mit­tel sind, Fach­kräf­te zu gewinnen.


Arbeits­markt­ent­wick­lung in der Regi­on Bamberg

Die Herbst­be­le­bung in der Stadt Bam­berg setz­te sich heu­er bis in die zwei­te Novem­ber­hälf­te fort und ließ die Arbeits­lo­sig­keit um wei­te­re 23 Per­so­nen (-1,1 Pro­zent) leicht sin­ken. Zum Start in die Advents­zeit waren 2.017 Men­schen arbeits­los gemel­det, 5,7 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 109 Per­so­nen mehr als vor einem Jahr. In den ver­gan­ge­nen vier Wochen ver­lo­ren 18,4 Pro­zent weni­ger Per­so­nen ihren Job als letz­tes Jahr. Gleich­zei­tig fan­den 1,1 Pro­zent mehr eine neue Beschäf­ti­gung. Die Arbeits­lo­sen­quo­te sank in den letz­ten vier Wochen um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 4,6 Pro­zent (Vor­jahr 4,4 Prozent).

Im Novem­ber mel­de­ten die Betrie­be aus dem Stadt­ge­biet 281 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len, 13,3 Pro­zent weni­ger (-43) als vor einem Jahr. Im Bestand betreut der Arbeit­ge­ber­ser­vice aktu­ell 1.189 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te, 31,3 Pro­zent weni­ger (-542) als im Vor­jahr. Das Gros des gesun­ke­nen Per­so­nal­be­darfs ent­fällt auf Arbeits­plät­ze in der Indus­trie (-254 Stel­len), Han­del (-88), Gesund­heits­we­sen (-64) so-wie Ver­kehrs- und Logis­tik­be­ru­fe (-49).

Im Land­kreis Bam­berg setz­te sich die Herbst­be­le­bung trotz des Novem­ber­wet­ters in den ver­gan­ge­nen Wochen wei­ter fort. Die Zahl der gemel­de­ten Arbeits­lo­sen sank um wei­te­re 30 Men­schen oder 1,3 Pro­zent auf 2.358 Per­so­nen. Im Ver­gleich zum Vor­jahr sind es 150 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se 6,8 Pro­zent mehr. Es wur­den 12,8 Pro­zent weni­ger ent­las­sen als im Novem­ber 2023. Gleich­zei­tig fan­den 13,0 Pro­zent mehr eine neue Beschäf­ti­gung. Die Arbeits­lo­sen­quo­te nahm seit Okto­ber um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 2,6 Pro­zent ab (2,5 Pro­zent Vor­jahr). Das ist Voll­be­schäf­ti­gung und die nied­rigs­te Quo­te im Agenturbezirk.

Aus dem Bam­ber­ger Land gin­gen in den ver­gan­ge­nen vier Wochen 167 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te bei den Ver­mitt­lungs­pro­fis ein, 21 Pro­zent (+29) mehr als im letz­ten Jahr. Der Zuwachs an neu­en Stel­len ent­fällt auf einen gestie­ge­nen Per­so­nal­be­darf in der Zeit­ar­beit. Im Stel­len­be­stand des Arbeit­ge­ber­ser­vice gibt es aktu­ell 1.325 Job­an­ge­bo­te, 6,5 Pro­zent weni­ger (-92) als im Novem­ber 2023.

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