Güter „Made in Bavaria“

ifo Insti­tut: Export­stär­ke des Wirt­schafts­stand­orts Bay­ern schwindet

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ifo Institut
Symbolbild, Foto: Pixabay
Nega­ti­ves Zeug­nis für Bay­erns Wirt­schaft: In einer Stu­die beschei­nigt das ifo Insti­tut dem Wirt­schafts­stand­ort eine abneh­men­de Export­stär­ke. Güter „Made in Bava­ria“ sind seit eini­gen Jah­ren im Aus­land weni­ger gefragt.

Kräf­ti­ge Export­über­schüs­se als Aus­druck der wirt­schaft­li­chen Stär­ke Bay­erns gehö­ren nach einer neu­en Stu­die aus dem ifo Insti­tut der Ver­gan­gen­heit an. Wie das Insti­tut für Infor­ma­ti­on und For­schung am 22. Janu­ar mit­teil­te, müs­se sich das Bun­des­land damit von einem wesent­li­chen Mar­ken­zei­chen sei­nes rasan­ten Wirt­schafts­auf­schwungs der Nach­kriegs­zeit verabschieden.

Bereits seit 2019 ist Bay­ern kein Net­to­ex­por­teur von Gütern mehr. Das heißt, es bezieht mehr Waren aus dem Aus­land als es expor­tiert. Bis zum Jahr 2022 stieg das Export­de­fi­zit auf einen Jah­res­wert von 34,2 Mil­li­ar­den Euro, auch getrie­ben durch hohe Ener­gie­prei­se. Die Daten für 2023 lie­gen noch nicht voll­stän­dig vor, bis ein­schließ­lich Novem­ber beträgt das Defi­zit im Güter­han­del aber 9,5 Mil­li­ar­den Euro. Das ifo Insti­tut geht des­halb von einem dau­er­haf­ten Trend zu Export­de­fi­zi­ten in Bay­ern aus.

„Zwar sind Export­über­schüs­se oder ‑defi­zi­te für sich genom­men weder gut noch schlecht“, wird Oli­ver Falck zitiert, Lei­ter des ifo Zen­trums für Indus­trie­öko­no­mik und neue Tech­no­lo­gien und Mit­au­tor der Stu­die. „Aber hohe Expor­te sind ein Aus­druck von Wett­be­werbs­fä­hig­keit und dafür, dass Güter „Made in Bava­ria“ gefragt sind.“

Auch fällt die Indus­trie­pro­duk­ti­on in Bay­ern, eben­so wie in Deutsch­land, ins­ge­samt seit 2018 zurück. Im sel­ben Zeit­raum hat der Euro­raum teils Zuwäch­se ver­zeich­net. Zudem lie­gen die Anla­ge­inves­ti­tio­nen in Deutsch­land dau­er­haft auf einem nied­ri­gen Niveau. „Das sind deut­li­che Anzei­chen für Belas­tun­gen am Indus­trie­stand­ort Bay­ern“, so der Volks­wirt Falck wei­ter. „Zu die­sen gehö­ren feh­len­de Fach­kräf­te, hohe Ener­gie­prei­se und Defi­zi­te bei der Digi­ta­li­sie­rung. Beson­ders betrof­fen sind die Auto­mo­bil­bran­che und die che­mi­sche Indus­trie.“ Als wei­te­re Erklä­rung für die Indus­trie­schwä­che in Bay­ern wer­den auch Hemm­nis­se im frei­en Welt­han­del und Sub­ven­ti­ons­pro­gram­me im Aus­land genannt. Die­se Fak­to­ren beschleu­ni­gen eben­falls Pro­duk­ti­ons­ver­la­ge­run­gen baye­ri­scher Her­stel­ler nach Asi­en und in die USA.

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