Fuß­ball

„Kapi­täns­re­gel“ ab sofort auch in Bayern

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Kapitänsregel
Symbolbild, Foto: Pixabay
Bei Euro­pa­meis­ter­schaft wur­de sie zum ers­ten Mal ange­wen­det, nun wird sie zum Start der Fuß­ball-Sai­son 2024 /​/​2025 bun­des­weit und über alle Spiel­klas­sen hin­weg ein­heit­lich auch in Deutsch­land und Bay­ern ein­ge­führt: die soge­nann­te „Kapi­täns­re­gel“.

In meh­re­ren Spie­len der Euro­pa­meis­ter­schaft konn­te man es beob­ach­ten: Mann­schafts­ka­pi­tä­ne und Schieds­rich­ter – und sonst nie­mand – im Dia­log. Die­se dahin­ter ste­cken­de und im Tur­nier neu ein­ge­führ­te „Kapi­täns­re­gel“ besagt, dass sich nur der Mann­schafts­ka­pi­tän an den Schieds­rich­ter oder die Schieds­rich­te­rin wen­den darf, um eine wich­ti­ge Ent­schei­dung erklärt zu bekommen.

Auch sind die Kapi­tä­ne dafür ver­ant­wort­lich, dass ihre Mit­spie­le­rin­nen und Mit­spie­ler die Unpar­tei­ischen respek­tie­ren, Abstand hal­ten und sie nicht bedrän­gen. Akteu­rin­nen und Akteu­re, die die Rol­le der Kapi­tä­nin oder des Kapi­täns igno­rie­ren, beim Refe­ree rekla­mie­ren oder sich respekt­los ver­hal­ten, wer­den verwarnt.

Eine Aus­nah­me macht das Regel­werk, wenn die Tor­hü­te­rin oder Tor­hü­ter das Kapi­täns­amt inne­hat. Dann wird vor dem Spiel eine Per­son auf dem Feld bestimmt, die den Refe­ree anspre­chen kann, falls sich am ande­ren Ende des Spiel­felds eine strit­ti­ge Sze­ne ereignet.

Die Unpar­tei­ischen wer­den ihrer­seits dazu ermu­tigt, sich im Dia­log mit den Kapi­tä­nen aus­zu­tau­schen, um eine respekt­vol­le Atmo­sphä­re zwi­schen allen Par­tei­en zu schaf­fen und eine Ver­trau­ens­ba­sis zu den Spie­le­rin­nen und Spie­lern aufzubauen.

Nun wird die Regel laut einer Mit­tei­lung des Baye­ri­schen Fuß­ball­ver­bands (BFV) auch in den deut­schen Ligen eingeführt.

Ent­schei­dung von DFB, DFB Schi­ri GmbH und DFL

„Dass die ‘Kapi­täns­re­gel’ nun auch im Ama­teur- und Jugend­fuß­ball zur Anwen­dung kommt, ist auf jeden Fall zu begrü­ßen“, sagt Ver­bands-Schieds­richt­er­ob­mann Sven Lau­mer vom BFV, „und der nächs­te logi­sche Schritt hin zu mehr Fair­ness und Respekt auf unse­ren Fuß­ball­plät­zen.“ Zumal die Euro­pa­meis­ter­schaft gezeigt habe, dass die neue Regel posi­ti­ve Effek­te mit sich bringe.

Aller­dings, sagt Lau­mer: „Von der Kurz­fris­tig­keit der Umset­zung weni­ge Tage vor Sai­son­start sind wir hin­ge­gen ein biss­chen über­rascht. Unse­re gro­ße Her­aus­for­de­rung ist es nun, unse­re über 10.000 Schieds­rich­te­rin­nen und Schieds­rich­ter beim The­ma abzu­ho­len, mit der ‘Kapi­täns­re­gel’ ver­traut zu machen und ihnen Hand­lungs­emp­feh­lun­gen an die Hand zu geben. Das wer­den wir nun mit Hoch­druck angehen.“

Die Ent­schei­dung, die „Kapi­täns­re­gel“ ein­heit­lich im gesam­ten deut­schen Spiel­be­trieb zu über­neh­men, haben der Deut­sche Fuß­ball-Bun­de (DFB), die DFB Schi­ri GmbH und die Deut­sche Fuß­ball-Liga (DFL) in Gesprä­chen gemein­sam und ein­mü­tig getrof­fen. Die Regel gilt ent­spre­chend sowohl in den drei Pro­fi­li­gen der Män­ner als auch in den Frau­en-Bun­des­li­gen, sämt­li­chen Ama­teur­spiel­klas­sen, allen Pokal­wett­be­wer­ben und dem Jugendbereich.

Lutz Wag­ner, DFB-Schieds­rich­ter-Lehr­wart, sagt: „Die Ein­füh­rung ist nicht nur sinn­voll und pra­xis­ge­recht, sie hilft auch dem Fuß­ball bis an die Basis. Zudem ist sie sehr ein­fach umsetz­bar, da es kei­ner­lei regel­tech­ni­sche Ver­än­de­run­gen braucht, son­dern nur der Ablauf der Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen dem Schieds­rich­ter und dem Kapi­tän klar defi­niert wird.“

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