Das Blauzungenvirus hat Bayern erreicht. Nachdem Mitte August der Ausbruch der Blauzungenkrankheit im Landkreis Aschaffenburg amtlich bestätigt wurde, ist seitdem auch der Freistaat als letztes Bundesland offiziell betroffen.
Am 12. Oktober 2023 wurde der erste Ausbruch der Blauzungenkrankheit (mit dem Serotyp 3) in Deutschland festgestellt. Seitdem gab es weitere Ausbrüche in weiten Teilen des Landes, Mitte August zum ersten Mal auch in Bayern.
Bei der Blauzungenkrankheit handelt es sich um eine Virusinfektion, die Wiederkäuer betrifft und durch Stechmücken übertragen wird. Für den Menschen stellt die Krankheit aber laut einer Mitteilung des Landratsamtes Bamberg keine Gefahr dar. Wegen des zuletzt anhaltend warmen Wetters sei man aber davon ausgegangenen, dass „ein dynamisches Seuchengeschehen“ entsteht und „sich das Virus auch in unserer Region ausbreiten wird.“
Der Name des Virus leitet sich davon ab, dass besonders stark erkrankte Tiere eine blau verfärbte Zunge haben. Krankheitssymptome sind bei kleinen Wiederkäuern deutlicher als bei Rindern, wobei neben Fieber, Abgeschlagenheit und Schwellung der Schleimhäute inzwischen vermehrt Lahmheiten auftreten. Bei Rindern sind eher grippeähnliche Symptome und ein Milchleistungsrückgang zu beobachten.
Das Veterinäramt am Landratsamt Bamberg weist nun darauf hin, dass zum Schutz der eigenen Tiere eine Impfung möglich ist und mit gelisteten Impfstoffen erfolgen kann. Im Falle einer amtlichen Feststellung des Blauzungenvirus in einem Betrieb liege es aber in der Verantwortung der Betriebsleitung, eine Weiterverschleppung des Virus zu verhindern. Eine amtliche Betriebssperre erfolge nicht.