Nach dem Silvester-Benefizlauf wollten mehrere Privatpersonen zugunsten der Kunst spenden. Der Stadtverband für Sport teilte mit Verweis auf seine Satzung mit, dass diese Einzelspenden nicht angenommen werden könnten. Nun wurde eine Lösung gefunden.
Der vom Stadtverband für Sport am 31. Dezember vergangenen Jahres durchgeführte Benefizlauf „#extrameilefuerkunst“ geht in die Verlängerung. Mehrere Spendenangebote von Privatpersonen beziehungsweise entsprechende Anfragen liegen dem Stadtverband vor, „die Spendenbereitschaft lässt nicht nach und ist ungebrochen. Und noch heute, fünf Tage nach dem Lauf, erreichen uns Mitteilungen über Laufstrecke und Laufdistanz sowie Spendenzusagen“, zeigte sich Wolfgang Reichmann gestern überglücklich.
Bereits am Sonntag hatte der Vorsitzende des Stadtverbandes für Sport betont, dass die Spendenbereitschaft zeige, dass der Verband mit dem Spendenlauf den Nerv der Sportlerinnen und Sportler getroffen habe. Zudem sei sie ein Beleg dafür, dass der Sport und die Kultur zusammengehören. „Sie sind gut gemeint. Und wir persönlich finden es toll, dass Menschen für die aufgrund Corona in Not geratenen Kunstschaffenden spenden wollen. Diese Bereitschaft schätzen wir sehr. Allerdings können wir die Einzelspenden nicht annehmen. Der Stadtverband muss sich an seine Satzung halten.”
Diese Satzung nennt die Aufgaben des Stadtverbandes, in denen die Verteilung von Spenden an Kulturschaffende nicht abgedeckt ist. Zudem dürfen Mittel des Stadtverbandes nur für die satzungsgemäßen Aufgaben verwendet werden. Eine Nichtbeachtung dieser Regel würde die Gemeinnützigkeit in Frage stellen. Als Ausnahme wird der Stadtverband für Sport nur die Spenden über den Stadtverband abwickeln, die als sportlicher Anreiz im Vorfeld vereinbart waren, die 5.000 Euro von der Firma Brose und die als Wettpate angekündigten 1.000 Euro vom Wirtschaftsclub Bamberg. Als einzige Ausnahme werden noch 3.000 Euro der Metzgerei Böhnlein hinzugenommen, die die Firma kurz nach dem Lauf ankündigte zu spenden. „Diese drei Spenden haben wir im Sinne des Sports und der Kultur als direkte Hilfe angenommen. Aber mehr geht leider beim besten Willen nicht, mehr können wir rechtlich nicht verantworten. Hierfür darf ich um Verständnis bitten”, so Reichmann.
Jetzt wurde jedoch eine Lösung gefunden, wie Einzelspenden der Kunst zugeführt werden können.
Der erste Vorsitzende des Stadtverbandes macht auf die Möglichkeit aufmerksam, die dem Stadtverband angebotenen Spenden der Stadt Bamberg zuzuleiten. „Diese hat im vergangenen Jahr das Projekt „Köpfe für die Kultur“ initiiert. Dort können Spendenwillige mit ihrem Gesicht zeigen, dass ihnen die Kultur am Herzen liegt. Wie es geht, ist einfach. Sie spenden Geld und lassen sich fotografieren. Mit ihrem Bild setzen die Spenderinnen und Spender ein Zeichen und unterstützen Künstlerinnen und Künstler für Projekte. Somit geht kein Euro verloren.“
Spendenkonto „Köpfe für Kultur“ steht zur Verfügung
Ulrike Siebenhaar, Referentin für Kultur und Welterbe der Stadt Bamberg: „Die Initiative des FC Eintracht Bamberg und des Stadtverbands Sport Bamberg, und vor allem der „Laufwille“ und die Begeisterung der vielen Sportlerinnen und Sportler in Bamberg, ist einfach großartig und ich danke sehr dafür. Auch wenn mittlerweile viele Förderprogramme von Bund und Land erfolgreich angelaufen sind, stehen nach wie vor viele Künstlerinnen und Künstler vor dem Nichts und wissen auch noch nicht wie es weitergeht. Ich danke auch den Spendern und Sponsoren, die den Benefizlauf so großzügig unterstützen. Die Stadt Bamberg hat im Frühsommer zur Unterstützung der lebendigen Kulturszene Bambergs das Spendenkonto „Köpfe für Kultur“ eingerichtet. Wer die Bamberger Kunst weiterhin direkt unterstützen möchte, kann gerne auch dort spenden.“ Mehr Informationen gibt es online unter https://www.koepfe-fuer-kultur.de
Die Bankverbindung für Spenden lautet: Sparkasse Bamberg, IBAN: DE71 7705 0000 0000 0057 77, Verwendungszweck: Köpfe für Kultur, extrameilefuerkultur. Der Stadtverband macht in diesem Zusammenhang auf den korrekten Verwendungszweck aufmerksam: Spender müssten unbedingt den Begriff ´extrameilefuerdiekunst‘ anfügen. Nur wenn dieser angegeben sei, könne das Kulturreferat die Spenden dem Benefizlauf vom 31. Dezember zuordnen. Und nur dann sei sichergestellt, dass die Kunstschaffenden, die von einer Jury ausgewählt werden, die im Zuge des Spendenlaufes eingegangenen Spendengelder auch erhalten. In den nächsten Tagen wird die Jury verbindlich feststehen und über die Vergabe der Spenden aus dem Benefizlauf entscheiden.