Extramei­le für Kunst

„Kei­ne Spen­de geht verloren“

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Beim Benefizlauf an Silvester wurden alle Erwartungen übertroffen, Foto: Pixabay
Nach dem Sil­ves­ter-Bene­fiz­lauf woll­ten meh­re­re Pri­vat­per­so­nen zuguns­ten der Kunst spen­den. Der Stadt­ver­band für Sport teil­te mit Ver­weis auf sei­ne Sat­zung mit, dass die­se Ein­zel­spen­den nicht ange­nom­men wer­den könn­ten. Nun wur­de eine Lösung gefunden.

Der vom Stadt­ver­band für Sport am 31. Dezem­ber ver­gan­ge­nen Jah­res durch­ge­führ­te Bene­fiz­lauf „#extramei­le­fuer­kunst“ geht in die Ver­län­ge­rung. Meh­re­re Spen­den­an­ge­bo­te von Pri­vat­per­so­nen bezie­hungs­wei­se ent­spre­chen­de Anfra­gen lie­gen dem Stadt­ver­band vor, „die Spen­den­be­reit­schaft lässt nicht nach und ist unge­bro­chen. Und noch heu­te, fünf Tage nach dem Lauf, errei­chen uns Mit­tei­lun­gen über Lauf­stre­cke und Lauf­di­stanz sowie Spen­den­zu­sa­gen“, zeig­te sich Wolf­gang Reich­mann ges­tern überglücklich.

Bereits am Sonn­tag hat­te der Vor­sit­zen­de des Stadt­ver­ban­des für Sport betont, dass die Spen­den­be­reit­schaft zei­ge, dass der Ver­band mit dem Spen­den­lauf den Nerv der Sport­le­rin­nen und Sport­ler getrof­fen habe. Zudem sei sie ein Beleg dafür, dass der Sport und die Kul­tur zusam­men­ge­hö­ren. „Sie sind gut gemeint. Und wir per­sön­lich fin­den es toll, dass Men­schen für die auf­grund Coro­na in Not gera­te­nen Kunst­schaf­fen­den spen­den wol­len. Die­se Bereit­schaft schät­zen wir sehr. Aller­dings kön­nen wir die Ein­zel­spen­den nicht anneh­men. Der Stadt­ver­band muss sich an sei­ne Sat­zung halten.”

Die­se Sat­zung nennt die Auf­ga­ben des Stadt­ver­ban­des, in denen die Ver­tei­lung von Spen­den an Kul­tur­schaf­fen­de nicht abge­deckt ist. Zudem dür­fen Mit­tel des Stadt­ver­ban­des nur für die sat­zungs­ge­mä­ßen Auf­ga­ben ver­wen­det wer­den. Eine Nicht­be­ach­tung die­ser Regel wür­de die Gemein­nüt­zig­keit in Fra­ge stel­len. Als Aus­nah­me wird der Stadt­ver­band für Sport nur die Spen­den über den Stadt­ver­band abwi­ckeln, die als sport­li­cher Anreiz im Vor­feld ver­ein­bart waren, die 5.000 Euro von der Fir­ma Bro­se und die als Wett­pa­te ange­kün­dig­ten 1.000 Euro vom Wirt­schafts­club Bam­berg. Als ein­zi­ge Aus­nah­me wer­den noch 3.000 Euro der Metz­ge­rei Böhn­lein hin­zu­ge­nom­men, die die Fir­ma kurz nach dem Lauf ankün­dig­te zu spen­den. „Die­se drei Spen­den haben wir im Sin­ne des Sports und der Kul­tur als direk­te Hil­fe ange­nom­men. Aber mehr geht lei­der beim bes­ten Wil­len nicht, mehr kön­nen wir recht­lich nicht ver­ant­wor­ten. Hier­für darf ich um Ver­ständ­nis bit­ten”, so Reich­mann.
Jetzt wur­de jedoch eine Lösung gefun­den, wie Ein­zel­spen­den der Kunst zuge­führt wer­den können.

Der ers­te Vor­sit­zen­de des Stadt­ver­ban­des macht auf die Mög­lich­keit auf­merk­sam, die dem Stadt­ver­band ange­bo­te­nen Spen­den der Stadt Bam­berg zuzu­lei­ten. „Die­se hat im ver­gan­ge­nen Jahr das Pro­jekt „Köp­fe für die Kul­tur“ initi­iert. Dort kön­nen Spen­den­wil­li­ge mit ihrem Gesicht zei­gen, dass ihnen die Kul­tur am Her­zen liegt. Wie es geht, ist ein­fach. Sie spen­den Geld und las­sen sich foto­gra­fie­ren. Mit ihrem Bild set­zen die Spen­de­rin­nen und Spen­der ein Zei­chen und unter­stüt­zen Künst­le­rin­nen und Künst­ler für Pro­jek­te. Somit geht kein Euro verloren.“

Spen­den­kon­to „Köp­fe für Kul­tur“ steht zur Verfügung

Ulri­ke Sie­ben­haar, Refe­ren­tin für Kul­tur und Welt­erbe der Stadt Bam­berg: „Die Initia­ti­ve des FC Ein­tracht Bam­berg und des Stadt­ver­bands Sport Bam­berg, und vor allem der „Lauf­wil­le“ und die Begeis­te­rung der vie­len Sport­le­rin­nen und Sport­ler in Bam­berg, ist ein­fach groß­ar­tig und ich dan­ke sehr dafür. Auch wenn mitt­ler­wei­le vie­le För­der­pro­gram­me von Bund und Land erfolg­reich ange­lau­fen sind, ste­hen nach wie vor vie­le Künst­le­rin­nen und Künst­ler vor dem Nichts und wis­sen auch noch nicht wie es wei­ter­geht. Ich dan­ke auch den Spen­dern und Spon­so­ren, die den Bene­fiz­lauf so groß­zü­gig unter­stüt­zen. Die Stadt Bam­berg hat im Früh­som­mer zur Unter­stüt­zung der leben­di­gen Kul­tur­sze­ne Bam­bergs das Spen­den­kon­to „Köp­fe für Kul­tur“ ein­ge­rich­tet. Wer die Bam­ber­ger Kunst wei­ter­hin direkt unter­stüt­zen möch­te, kann ger­ne auch dort spen­den.“ Mehr Infor­ma­tio­nen gibt es online unter https://www.koepfe-fuer-kultur.de
Die Bank­ver­bin­dung für Spen­den lau­tet: Spar­kas­se Bam­berg, IBAN: DE71 7705 0000 0000 0057 77, Ver­wen­dungs­zweck: Köp­fe für Kul­tur, extramei­le­fuer­kul­tur. Der Stadt­ver­band macht in die­sem Zusam­men­hang auf den kor­rek­ten Ver­wen­dungs­zweck auf­merk­sam: Spen­der müss­ten unbe­dingt den Begriff ´extramei­le­fuer­die­kunst‘ anfü­gen. Nur wenn die­ser ange­ge­ben sei, kön­ne das Kul­tur­re­fe­rat die Spen­den dem Bene­fiz­lauf vom 31. Dezem­ber zuord­nen. Und nur dann sei sicher­ge­stellt, dass die Kunst­schaf­fen­den, die von einer Jury aus­ge­wählt wer­den, die im Zuge des Spen­den­lau­fes ein­ge­gan­ge­nen Spen­den­gel­der auch erhal­ten. In den nächs­ten Tagen wird die Jury ver­bind­lich fest­ste­hen und über die Ver­ga­be der Spen­den aus dem Bene­fiz­lauf entscheiden.

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