Im neuen Schul- und Kitajahr plant der Kultur.Service Bamberg für Schulen und Kitas, kurz KS:BAM, Neues für die kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen in der Stadt und im Landkreis.
Seit mehr als 15 Jahren ist der KS:BAM für die kulturelle Bildung in der Stadt und im Landkreis Bamberg eine feste Größe und vermittelt als kommunale Koordinierungsstelle vielfältige kulturpädagogische Kooperationsprojekte für Schulen und Kitas. Im Vordergrund stehen dabei die kulturelle Vernetzung und die Unterstützung und Förderung kultureller Projekte. Kulturschaffende können sich immer wieder neu einbringen. „Aktuell sind wir beispielsweise verstärkt auf der Suche nach jugendnahen Projekten für Mittelschulen und Förderzentren sowie nach Projekten für Kleinkinder ab einem Jahr, am besten im freien, kreativen Arbeiten“, sagt Anja Hofmann. Zusammen mit Nicole Uthe-Schlosser leitet sie den KS:BAM, managed Kooperationsprojekte, organisiert Veranstaltungen und vertritt den KS:BAM auf Landes- und Bundesebene.
Kulturelle Bildung stärken und fördern
Rund 450 kulturelle Bildungsangebote verwaltet der KS:BAM in seiner allgemeinen Projektdatenbank. Die Plattform bietet für Kulturakteurinnen und ‑akteure in Schule und Kita eine bunte Vielfalt an Angeboten aus insgesamt neun kulturellen Bereichen.
Dazu gehören Bildende Kunst, Musik, Theater und Tanz, Zirkus, Zaubern und Spiel, Literatur und Leseförderung, Museen und Stadtführungen, Medien und Technik, Natur in Verbindung mit Kultur sowie Lebens- und Sozialkompetenz.
Ob Actionpainting, Trommelworkshop, Improvisationstheater, zeitgenössischer Tanz, kreatives Schreiben oder Fotografie bis hin zu Arbeiten mit Naturmaterialien und Teambuilding – der Vielfalt bei den Angeboten sind kaum Grenzen gesetzt. Sie können von den Einrichtungen über das ganze Jahr hinweg gebucht werden und bringen so auch für SchülerInnen und Kita-Kinder Abwechslung in den Bildungsalltag.
„Bei unseren Angeboten können sich Kinder und Jugendliche mit ihren Interessen und Stärken einbringen, sich selbst ausprobieren, ihre eigene Kreativität entdecken und Anerkennung erfahren, die das Selbstbewusstsein stärkt“, sagt Anja Hofmann.
Die Angebote richten sich an Kinder ab einem Jahr bis hin zu jungen Erwachsenen, unabhängig von Herkunft, Bildung oder Einkommen der Eltern. Kulturelle Bildung soll so flächendeckend mit Hilfe von Kooperationsnetzwerken gestärkt und gefördert werden. „Alle Angebote werden in den Schul- und Kita-Alltag integriert, um allen Kindern und Jugendlichen die Begegnung mit Kunst- und Kulturschaffenden zu ermöglichen.“
Fortbildung und Vernetzung
Für die Einrichtungen selbst trägt der KS:BAM zur kulturellen Entwicklung und gegebenenfalls Profilbildung bei. Mit „Licht AN für Kulturelle Bildung an Schulen“ und dem „Fachtag Kultur in der Kita“ können Lehrkräfte und Pädagogische Fachkräfte zusätzlich an Fortbildungen vom KS:BAM teilnehmen.
Themen sind unter anderem Updates zur kulturellen Bildung sowie organisatorische und inhaltliche Fragestellungen rund um die Durchführung kreativer Workshops. „Das Hauptaugenmerk liegt hier neben der Theorie vor allem auf dem Eintauchen in kreative Prozesse, um praktisch zu erfahren, was alles möglich ist“, sagt Hofmann.
Ein weiterer Bereich von KS:BAM ist die Vernetzung. In einem regionalen Netzwerk aus rund 150 Kulturpartnerinnen und ‑partnern sowie 70 Schulen und 130 Kindertageseinrichtungen findet durch KS:BAM ein regelmäßiger Austausch statt. Zur Vernetzung gehören auch landes- und bundesweite sogenannte Städtedialoge und künftig das „KUBIBAM – Netzwerk Kulturelle Bildung Bamberg“, das sich derzeit noch in der Entwicklungsphase befindet.
„Wir haben ein Netzwerk mit Herz geschaffen und wollen Kulturelle Bildung sichtbar machen“, sagt Hofmann. Um auf die Kooperationen noch besser eingehen zu können, sollen sowohl die Website als auch die Projektdatenbank in Kürze einen Relaunch erfahren.
Ziel ist die Etablierung eines umfangreichen digitalen Buchungssystems, das Anfang 2023 dem „Kultur.Klassen“-Programm, an dem derzeit rund 50 Klassen aus rund 20 Bildungseinrichtungen in Stadt und Landkreis Bamberg teilnehmen, zur Verfügung stehen soll. Sie können zusammen mit 100 Kulturpartnerinnen und ‑partnern zielgerichtete Projekte für die Kindertageseinrichtung oder die Grund‑, Förder- und Mittelschule aus über 300 unterschiedlichen Angeboten realisieren. „Mit einigen Schulen und Kitas treten wir in engeren Kontakt, damit Kulturelle Bildung noch nachhaltiger wirken kann“, so Hofmann.
Organisation, Beratung und Begleitung
Für die „Kultur.Klassen“ übernimmt der KS:BAM die komplette Organisation. Dazu gehören die Akquise der Kulturpartnerinnen und ‑partner, das Erstellen eines Projektkataloges, die Betreuung und Beratung der Lehr- und Pädagogischen Fachkräfte sowie Verwaltungsaufgaben und die Durchführung von Fortbildungen und Austauschtreffen, die für die Erarbeitung eines kulturellen Einrichtungsprofils ebenso wichtig sind.
Durch das Programm der „Kultur.Klassen“ haben sich bereits einige Einrichtungen positioniert und etabliert. Als Schulen mit sogenanntem Kultur.Profil sind das seit 2017 die Luitpoldschule Bamberg und die Martin-Wiesend-Schule Bamberg wie auch die Grundschule Stadelhofen und die Grundschule Königsfeld. Sie werden fortlaufend in ihrer Entwicklung begleitet. Das Kinderhaus St. Elisabeth in Frensdorf, das sich seit 2016 „Kultur.Kinderhaus“ nennen darf, wurde überdies aktuell nach den ausgearbeiteten Kriterien und Standards rezertifiziert. „Es ist schön zu sehen, was aus der Zusammenarbeit mit uns in den Einrichtungen entstanden ist“, sagt Anja Hofmann.
Ein weiteres umfangreiches Programm vom KS:BAM ist die „Kultur.Schule“. Mit diesem Titel wurde im Jahr 2017 nach einer dreijährigen Pilotphase die Grund- und Mittelschule Am Heidelsteig Bamberg ausgezeichnet. Der KS:BAM ist für Schulen und Kitas demnach nicht nur Servicestelle und Vermittlungszentrale, sondern vielmehr strukturgebend, damit die Verwirklichung kultureller Bildung in den Einrichtungen ganzheitlich gelingt.
C.C. Buchner-Preis
Durch eine Kooperation mit dem Kinder- und Jugendbuchverlag Magellan und dem Schulbuchverlag C.C.Buchner vergibt der KS:BAM einmal im Jahr zusätzlich den Magellan-Preis an Kindertageseinrichtungen und Schulen bis zur 4. Klasse sowie den C.C.Buchner-Preis an Schulen ab der 5. Klasse.
Die Bewerbungsprojekte werden dabei durch eine kleine Ausstellung und eigens produzierte Kurzfilme vorgestellt und von einer unabhängigen Jury bewertet. Bei einer großen, öffentlichen Preisverleihung, die szenisch-musikalisch von Schulgruppen moderiert wird, winken den Gewinnerinnen und Gewinnern Preisgelder in Höhe von insgesamt mindestens 3.000 Euro. Auch die, die leer ausgehen erhalten eine kleine Anerkennung und Wertschätzung.
Um kulturelle Bildung sichtbar zu machen und Möglichkeiten aufzuzeigen, plant der KS:BAM für den 20. Mai 2023 einen großen Aktionstag in der Konzert- und Kongresshalle. Unter dem Titel „20052023 Megahertz – Frequenz Kulturelle Bildung“ soll es für Kulturpartnerinnen und ‑partner, Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte aber auch für Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern Ausstellungen, Workshops und Mitmachaktionen und Fortbildungen geben.
Bedacht werden dabei auch Themen wie Digitalisierung und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Der Magellan- und der C.C.Buchner-Preis werden zudem ebenfalls an diesem Aktionstag vor Publikum verliehen. „Wir sind selbst ganz gespannt auf diese große Veranstaltung und laden schon jetzt alle Interessierten herzlich ein“, sagt Anja Hofmann.