15 Damen und Herren haben das Angebot des Seniorenbüros der Stadt Bamberg, der Polizeiinspektion Bamberg-Stadt und weiterer Akteure begeistert angenommen. Die Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer fühlen sich dank verschiedener Übungen nun sicherer im Umgang mit dem Rollator.
Das Strahlen der Dame Ende 70 ist trotz Maske unübersehbar: „Ist das toll, heute habe ich viel Neues gelernt. Zum Beispiel, dass ich keine Angst haben muss, dass der Bus einfach losfährt, obwohl ich noch nicht ganz drin bin.“ Harald Wessely, Fahrer bei den Stadtwerken Bamberg, nickt. Gemeinsam mit Franz Werner, Verkehrserzieher bei der Polizeiinspektion Bamberg-Stadt, stellt er direkt die Situation nach: Der Polizist steht mit Rollator in der hinteren Bustür, der Busfahrer drückt den Knopf – die Türen wollen schließen, springen aber sofort wieder auf, als sie den Rollator berühren. Die Botschaft: Hier wird niemand eingeklemmt.
„Niemals mit dem Rollator voraus aussteigen!“
Natürlich wird beim Kurs „Sicher unterwegs mit Gehhilfe, Rollator und zu Fuß“ nicht in erster Linie zugeschaut, sondern geübt. Gemeinsam mit seinem Kollegen Klaus Fuß erklärt Verkehrserzieher Franz Werner, was beim Busfahren mit Rollator zu beachten ist. „Niemals mit dem Rollator voraus aussteigen! Da besteht die Gefahr, vorne über zu stürzen.“ Stattdessen: Rückwärts aussteigen, vorwärts einsteigen. Wie das genau geht, darf jeder selbst üben. Stefanie Hahn, Seniorenbeauftragte der Stadt Bamberg, merkt an: „Wir kriegen von den Stadtwerken die Rückmeldung, dass im Realbetrieb ein Unterschied erkennbar ist. Dort sieht man, wer das sichere Ein- und Aussteigen gelernt hat.“
Apropos Sicherheit: Bei den Gleichgewichtsübungen mit den Fachleuten von Saludis, Zentrum für rehabilitative Medizin der Sozialstiftung, kann es schon mal ein bisschen wackelig werden. Doch genau darum geht es – den Gleichgewichtssinn trainieren, ohne die eigenen Grenzen zu überschreiten. Zum Beispiel, um mit ein paar Schritten zum Rollator zu gehen. Diesen konnten die Seniorinnen und Senioren am Servicewagen vom Mediteam durchchecken lassen. Ist die Höhe richtig eingestellt? Wie lässt sich die Gehhilfe am besten aufklappen? Und warum sind Klingel und Reflektoren sinnvoll?
Bambergs Zweiter Bürgermeister und Sozialreferent, Jonas Glüsenkamp, zeigte sich angetan und rief gleichzeitig auf: „Das ist ein wirklich tolles Angebot. Haben Sie keine Scham, sich zu melden! Wir führen bereits eine Warteliste.“ Denn der zweite Kurstermin im Oktober ist bereits ausgebucht. Doch das Organisationsteam prüft gerade, ob sich ein weiteres Training realisieren lässt. Bis dahin darf man ruhig auch mal seine Mitmenschen einbinden: „Es findet sich im Bus immer jemand, der Hilfe anbietet“, stellt eine Seniorin fest.