Freund­schaft und gute Gesell­schaft feiern

LaBrass­Ban­da

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LaBrassBanda
LaBrassBanda kommt am 14. Juni nach Hallstadt, Foto: David Koenigsmann
Mit „Pol­ka Par­ty“ fügen LaBrass­Ban­da ihrer umfang­rei­chen Dis­ko­gra­fie und welt­wei­ten Kar­rie­re ein neu­es, 12 Stü­cke umfas­sen­des Album hin­zu. Seit 2007 über­zeugt die Band, aktu­ell ein Oktett, mit einer ein­zig­ar­ti­gen Mischung aus Brass-Sounds, Volks­mu­sik, Ska, Reg­gae, Jazz, Tech­no und Punk. Am 14. Juni ist sie in Hall­stadt beim Markt­platz-Open Air zu Gast, unter­stützt von Soul­jam und Kel­ler­kom­man­do. Im Vor­feld ihrer dies­jäh­ri­gen Tour­nee durch die DACH-Regi­on spra­chen wir mit dem Band­lea­der Ste­fan Dettl.
Wer außer Dir ist seit der Band­grün­dung 2007 aktu­ell noch Bestand­teil des Oktetts aus Übersee?

Ursprüng­lich sind wir zu fünft gestar­tet und über die Jah­re zum Oktett ange­wach­sen. Als Grü­nungs­mit­glie­der sind noch Manu­el da Coll (Schlag­zeug, Gesang), Manu­el Win­beck (Posau­ne, Gesang) und ich (Trom­pe­te, Gesang) in der heu­ti­gen For­ma­ti­on mit dabei. Und mitt­ler­wei­le sind nicht nur Ober­bay­ern in der Band, son­dern auch ein Öster­rei­cher und ein Oberfranke.


Wie wür­dest du sel­ber nach 18 Jah­ren Band­ge­schich­te euren Sound sti­lis­tisch beschreiben?

Wir defi­nie­ren uns sel­ber als Voll­blut­mu­si­ker und als eine Live-Band. Von der Sti­lis­tik her sind wir nah am Punk anzusiedeln.


Habt ihr es bis heu­te bei­be­hal­ten, bei euren Shows bar­fuß und in Leder­ho­sen aufzutreten?

Ja. Unse­re Auf­trit­te kann man mit Hoch­leis­tungs­sport ver­glei­chen. Bar­fuß hast du einen spe­zi­el­len Kon­takt zur Büh­ne und die Leder­ho­se ist ein­fach unwahr­schein­lich stra­pa­zier­fä­hig. Und die Schu­he wür­den im Tour­bus nach solch schweiß­trei­ben­den Auf­trit­ten
ein­fach nur stinken.


Wel­che musi­ka­li­schen Mei­len­stei­ne wür­dest du aus eurer umfang­rei­chen Dis­ko­gra­fie
von Stu­dio,-, Live,- und Remix-Alben nennen?

„Habe­die­eh­re“, das Debüt aus dem Jahr 2008, auf dem eigent­lich gar kein Hall ver­wen­det wur­de. Das war für unse­ren Blä­ser­sound stil­prä­gend. Bis heute.


Wel­che der unzäh­li­gen Live-Auf­trit­te im In- und Aus­land sind in blei­ben­der Erin­ne­rung geblie­ben, was waren ech­te Highlights?

Zwei Kon­zer­te in Bra­si­li­en, in Rio de Janei­ro und For­ta­le­za im Rah­men unse­rer ers­ten Welt-Tour­nee. Und Auf­trit­te in Kasach­stan, wo wir im letz­ten Jahr waren. Das Land hat uns fas­zi­niert und die Men­schen waren bei unse­ren Shows sehr emo­tio­nal. Wir sind da wirk­lich mit offe­nen Armen emp­fan­gen worden.


2024 gab es bereits mit den drei Sin­gles „goaßn­maß“, „teu­fels­tanz“ und „space
bäda“ einen Vor­ge­schmack auf das neue Album „Pol­ka Par­ty“. Wann, wo und mit wem wur­de es fertiggestellt?

Auch die­ses Album wur­de wie­der von mir pro­du­ziert. Ins­ge­samt haben wir mit den Vor­be­rei­tun­gen, dem Auf­neh­men und dem Mix ein Jahr für die Fer­tig­stel­lung gebraucht. Was die Auf­nah­men angeht, sind wir in Sachen Stu­dio­zeit nicht mehr unter Druck, da wir uns in der Nähe vom Chiem­see in einem Bau­ern­hof ein eige­nes Stu­dio mit taug­li­chem Equip­ment ein­ge­rich­tet haben. Und unse­ren Blä­ser­sound ken­nen wir mitt­ler­wei­le sel­ber am bes­ten. Da pro­ben wir übri­gens auch.


Neben Bewähr­tem betre­tet ihr auf „space bäda“ mit der Zusam­men­ar­beit mit dem
Münch­ner Rap­per Roger Rekless Neu­land, baye­ri­sche Klän­ge fusio­nie­ren mit moder­nem Hip­Hop. Für euch ein gelun­ge­ner
Aus­flug?

Er ist ja der Live-MC von Deich­kind und die­ses Mit­ein­an­der hat mensch­lich und qua­li­ta­tiv super funk­tio­niert. Und Hip­Hop mit Blä­sern hat durch­aus Tra­di­ti­on und wir hat­ten da über­haupt kei­ne Berührungsängste.


Hast du einen Lieb­lings­ti­tel auf dem Album und wenn ja, warum? 

Ja, habe ich. Es ist „ohne schuah“. Ein super Song, der unser Lebens­ge­fühl per­fekt beschreibt.


Die Tex­te und die dazu­ge­hö­ri­ge Musik des neu­en Albums stam­men vor­wie­gend von Dir. Um was dre­hen sich die Stü­cke inhalt­lich. Geht es um rei­nes Enter­tain­ment, eine Art Info­tain­ment oder um eine kla­re Aus­ein­an­der­set­zung mit Gesell­schaft und Politik?

Unse­re Bot­schaft ist klar, es geht um die Gemein­schaft und das Mit­ein­an­der. Nur so funk­tio­niert Musik, die live auf die Büh­ne gebracht wird. Und da soll sich jeder wohl­füh­len und kei­ner aus­ge­grenzt werden.


Was dür­fen die Fans auf der kom­men­den Tour­nee durch Deutsch­land, Öster­reich und die Schweiz in punk­to Aus­stat­tung
(Licht, Effek­te) erwar­ten? Weni­ger ist mehr?

Wir sind in ers­ter Linie bewusst auf unse­re Instru­men­te und unse­re ener­ge­ti­sche Musik
redu­ziert. Das ist das Wich­tigs­te. Und wir kön­nen auch mit einem redu­zier­ten Büh­nen­bild und pas­sen­dem Licht die Musik immer noch gebüh­rend in Sze­ne setzen.


Du hast 2016 mit „Soul­train“ dein drit­tes und bis dato letz­tes Solo­al­bum ver­öf­fent­licht. Wird es noch eine Fort­set­zung
geben?

Also den Abschluss der Solo­ak­ti­vi­tä­ten habe ich noch nicht gefun­den. Mit die­ser Band rocke ich also gele­gent­lich, zuletzt Mit­te März. Ich bin ein­fach ein zu lei­den­schaft­li­cher Musi­ker um da einen Schluss­strich zu ziehen.


Neben dem Künst­ler Ste­fan Dettl gibt es auch den Pri­vat­mann. Hast Du mitt­ler­wei­le Fami­lie? Wie ver­bringst Di dei­ne Frei­zeit, um dich vom Musik­busi­ness zu
erho­len?

Die Musik kommt für mich schon an ers­ter Stel­le. Bei LaBrass­Ban­da bin ich zudem auch im Büro aktiv. Und ich bin Hob­by­land­wirt, da ist auf mei­nem Hof natür­lich immer eini­ges zu tun.


Ab 2010 warst Du auch als Ver­le­ger des baye­ri­schen Kul­tur­ma­ga­zins MUH tätig,
gibt es das noch?

Ja, das gibt es noch und ich bin der Her­aus­ge­ber. Für alle, die sich für Bay­ern inter­es­sie­ren, für baye­ri­sche Kul­tur, Geschich­te, Gau­di und Politik.

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