Arbeits­markt im Juli 2024

Leich­ter Anstieg der Arbeitslosigkeit

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Arbeitslosigkeit
Symbolbild, Foto: Pixabay
Im Juli steigt die Arbeits­lo­sig­keit sai­son­be­dingt leicht an. In die­sem Jahr erhöh­te sie sich kon­junk­tu­rell bedingt jedoch stär­ker als üblich, teilt die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg mit. Die nied­rigs­te Arbeits­lo­sen­quo­te im gesam­ten Agen­tur­be­zirk hat der Land­kreis Bamberg.

Bereits im Juni war die Arbeits­lo­sig­keit im Agen­tur­be­zirk ange­stie­gen, was sich im Juli fort­ge­setzt hat. Die Arbeits­lo­sen­quo­te erhöh­te sich im Agen­tur­be­zirk Bam­berg-Coburg seit Juni um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 3,8 Pro­zent. Vor einem Jahr lag ihr Wert bei 3,3 Pro­zent. Ende Juli waren 13.323 Per­so­nen arbeits­los gemel­det, 1.711 oder 14,7 Pro­zent mehr als in 2023. Das lie­ge laut Agen­tur zum Groß­teil am anhal­ten­den Zustrom von Geflüch­te­ten in die Regi­on, die zum über­wie­gen­den Teil Bür­ger­geld von den Job­cen­tern bezie­hen. Ende Juli waren im Agen­tur­be­zirk 843 Ukrai­ner und wei­te­re 899 Flücht­lin­ge ande­rer Her­kunfts­län­der (davon 653 Syrer, 104 Afgha­nen, 44 Ira­ker, 40 Eri­tre­er, 33 Ira­ner und 19 Soma­li­er) arbeits­los gemeldet.

Zum Schul- und Aus­bil­dungs­en­de steigt vor den Som­mer­fe­ri­en regel­mä­ßig die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit der Men­schen bis zum Alter von 25 Jah­ren. Ihre Zahl erhöh­te sich in den letz­ten vier Wochen um 187 (+15,7 Pro­zent). Aktu­ell sind 1.379 jun­ge Erwach­se­ne auf der Suche nach einer neu­en Beschäf­ti­gung, 287 bezie­hungs­wei­se 26,3 Pro­zent mehr als vor einem Jahr.

Die Job­chan­cen sind der Agen­tur für Arbeit zufol­ge wei­ter­hin gut. Mit 1.001 Beschäf­ti­gungs­auf­nah­men fan­den 112 Per­so­nen mehr (+12,6 Pro­zent) eine neue beruf­li­che Per­spek­ti­ve als im Juli 2023. Aus­lau­fen­de Zeit­ver­trä­ge und wirk­sam wer­den­de Kün­di­gun­gen zur Jah­res­mit­te waren die Ursa­che für mehr Arbeits­los­mel­dun­gen. 1.407 Per­so­nen regis­trier­ten sich neu arbeits­los, 21,7 Pro­zent (+251) mehr als im Vorjahr.


Anstieg der Arbeitslosigkeit

„Mit dem Beginn der Som­mer­fe­ri­en ist auch in die­sem Jahr die Arbeits­lo­sig­keit im Juli wie­der gestie­gen. Ursa­che dafür sind zum Groß­teil das jähr­li­che Schul- und Aus­bil­dungs­en­de zur Jah­res­mit­te“, lau­tet die Ein­schät­zung zur aktu­el­len Arbeits­markt­ent­wick­lung von Ste­fan Tre­bes, dem Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg. „Jun­ge Schul­ab­gän­ger und Aus­bil­dungs­ab­sol­ven­ten mel­den sich zur Über­brü­ckung, bis sie im Herbst auf der Lei­ter ins Berufs­le­ben die nächs­te Spros­se bestei­gen, arbeits­los. Ich gehe des­halb davon aus, dass die Arbeits­lo­sig­keit auch im August wei­ter zunimmt, denn dann enden vie­le betrieb­li­che Aus­bil­dun­gen. Es mel­de­ten sich in die­sem Jahr um über die Hälf­te mehr Jugend­li­che (+55,8 Pro­zent) als im letz­ten Jahr, da Aus­bil­dungs­ab­sol­ven­ten wohl­be­dach­ter über­nom­men werden.” 

Der Groß­teil der Jugend­li­chen wer­de wegen der guten Aus­sich­ten für Fach­kräf­te schon in den nächs­ten Wochen einen Job fin­den und beruf­lich durch­star­ten. Die meis­ten Schü­ler begin­nen im Sep­tem­ber eine Aus­bil­dung, stre­ben einen höhe­ren Schul­ab­schluss an oder gehen ab Herbst zum Studium.

Bei der bun­des­wei­ten Initia­ti­ve Job­tur­bo für Geflüch­te­te lie­ge der Arbeits­agen­tur­be­zirk auch in die­sem Monat wie­der bay­ern­weit mit deut­li­chem Abstand an der Spit­ze – mit einer Job­in­te­gra­ti­ons­quo­te, die mehr als dop­pelt so hoch ist wie im Bun­des­durch­schnitt. „Gemein­sa­mes soli­da­ri­sches Anpa­cken aller Part­ner am Arbeits­markt bringt mehr als nur ein Slo­gan, wir sind dyna­mi­scher, haben eine Job­tur­bi­ne“, so Trebes.


Arbeits­markt­ent­wick­lung in Bam­berg Stadt und Land

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst dle Gebiets­kör­per­schaf­ten Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lichtenfels.

In der Stadt Bam­berg erhöh­te sich die Zahl der Arbeits­lo­sen im Juli um 39 Per­so­nen (+2,1 Pro­zent) auf 1.911. Im Ver­gleich zum Vor­jahr sind 115 Per­so­nen (+6,4 Pro­zent) mehr arbeits­los. Im Juli wächst sai­son­be­dingt die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit, da sich nicht über­nom­me­ne Aus­bil­dungs­ab­sol­ven­ten oder Schul­ab­gän­ger mel­den. Die Zahl der Arbeits­lo­sen unter 25-Jäh­ri­gen stieg daher im letz­ten Monat um 14,2 Pro­zent bezie­hungs­wei­se um 23 auf 185. Es fan­den 25,2 Pro­zent mehr Men­schen einen neu­en Arbeits­platz als im Vor­jahr. Die Arbeits­lo­sen­quo­te leg­te in den letz­ten vier Wochen um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 4,4 Pro­zent zu. Vor einem Jahr betrug sie 4,2 Prozent.

Im Land­kreis Bam­berg nahm die Arbeits­lo­sig­keit im Juli um 2,6 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 62 Per­so­nen auf 2.413 zu. Die Zahl der Arbeits­lo­sen liegt um 292 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se 13,8 Pro­zent über dem Vor­jah­res­wert. Im Juli mel­den sich regel­mä­ßig Schul­ab­gän­ger und Aus­bil­dungs­ab­sol­ven­ten, die nicht über­nom­men wur­den. Die Zahl der arbeits­lo­sen Jugend­li­chen bis zum Alter von 25 Jah­ren erhöh­te sich daher im letz­ten Monat um 42 (+20,9 Pro­zent) auf 243. Es fan­den 16,0 Pro­zent mehr Per­so­nen eine neue Beschäf­ti­gung, als im letz­ten Jahr. Die Arbeits­lo­sen­quo­te stieg um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 2,7 Pro­zent (Vor­jah­res­mo­nat 2,4 Pro­zent) und ist die nied­rigs­te im gesam­ten Agenturbezirk.

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