Nach monatelanger Schließung, kurzzeitiger, nur mit Anmeldung möglicher Öffnung im März und April hat der Wildpark Hundshaupten nun wieder mit Maskenpflicht und begrenzter Zugangszahl geöffnet. Wir haben bei Wildparkleiter Daniel Schäffer nachgefragt, wie es dem Tierpark aus der Forchheimer Region geht.
Herr Schäffer, was haben Sie im Wildpark Hundshaupten während der Lockdownzeit gemacht?
Daniel Schäffer: Viel Planung, Baustellenarbeit und Konzeptionierung, vermehrt Tierbeschäftigung und Tiertraining.
Wie sieht der Publikumsandrang im Jahr 2021 bisher aus? Müssen Sie Leute abweisen, weil es zu viele sind, oder zeichnet sich noch Zurückhaltung ab?
Daniel Schäffer: Aktuell gelten Zugangsbeschränkungen, das heißt pro Tag dürfen nur eine begrenzte Anzahl an Besuchern sich gleichzeitig im Wildpark aufhalten. Diese Regelung galt bereits auch letztes Jahr. Damals mussten Besucher manchmal etwas warten, abgewiesen wurde aber niemand. Wie sich dieses Jahr entwickelt, muss erst die Zeit zeigen. Ganz allgemein ist natürlich an den besucherstarken Tagen eher mit Wartezeiten zu rechnen. Wir empfehlen daher, nach Möglichkeit auf andere Tage auszuweichen.
Inwieweit kann der Wildpark derzeit sein Motto “Natur und Tiere erleben” erfüllen?
Daniel Schäffer: Sehr gut. Zoopädagogische Veranstaltungen würden aber helfen, hier noch intensiver Wissen vermitteln zu können.
Welche Auswirkungen hat die monatelange Abwesenheit von Publikum auf die Tiere? Kann sie ein Segen sein?
Daniel Schäffer: Erst war die Abwesenheit ungewohnt für die Tiere, dann stellte sich Akzeptanz ein. Daher haben wir vermehrt Tierbeschäftigung betrieben, damit keine Langeweile aufkommt. Von einem Segen würden wir aber nicht sprechen. Die Besucher können ja ganz grundsätzlich auch als Bereicherung für die Tiere verstanden werden.
Müssen Tiere erst wieder an den Kontakt mit Menschen gewöhnt werden?
Daniel Schäffer: Das ist abhängig von Tierart und Individuum. Manche waren entspannt, andere mussten sich erst wieder an Besucher gewöhnen.
Es gibt Meldungen von Zootieren, die sich mit dem Corona-Virus angesteckt haben. Wie gehen Sie mit dieser Gefahr um? Schützen Sie die Tiere vor Menschen oder Menschen vor Tieren?
Daniel Schäffer: Die uns bekannten Meldungen beziehen sich vorrangig auf katzenartige, von denen wir Luchse halten. Weitere Tierarten sind nur als Einzelfälle beschrieben oder in Studien überprüft worden. Aber auch hier gelten Hygiene und Abstand als einfache Maßnahmen zur Minimierung des Infektionsrisikos, sowohl für die Tiere und Mitarbeiter, aber auch für Besucher.
Sie planen für dieses Jahr mit dem Kinder-Tierpflegertag noch zwei größere Veranstaltungen. Wie optimistisch sind Sie, dass diese Veranstaltungen stattfinden? Wie weit ist der Park auf deren Zustandekommen angewiesen?
Daniel Schäffer: Nur mit Optimismus lässt sich die Zeit nach dem Lockdown planen. Ob derartige Veranstaltungen und unter welchen Bedingungen überhaupt stattfinden können, wird sich erst kurzfristig zeigen. So hatten wir beispielsweise, wie alle Zoos in Bayern nach dem ersten Lockdown Zugangsbeschränkungen und allgemeine Hygieneregeln als Vorgaben. Im Laufe der letzten Monate kamen dann noch Maskenpflicht, Kontaktdatenerfassung und Testnachweis hinzu. Derzeit sind die Zahlen im Landkreis Forchheim wieder unter 50, so dass wir aktuell auf Tests und Kontaktdaten verzichten können. Das kann nächste Woche schon wieder ganz anders sein. Wir sind gespannt, wie sich die Gesamtsituation entwickeln wird. Angewiesen ist der Wildpark auf diese, wie auch auf andere Veranstaltungen nur in dem Sinne, um seinem Bildungsauftrag möglichst gut nachkommen zu können.