Knob­lauch­krö­ten und Quelljungfern

Natur­schutz­fach­kar­tie­rung: Suche nach sel­te­nen Tierarten

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Naturschutzfachkartierung
Eine Quelljungfer, Foto: Pixabay
In Bam­bergs Stadt­ge­biet hat vor kur­zem eine Natur­schutz­fach­kar­tie­rung begon­nen. Dabei unter­su­chen Stadt und Baye­ri­sches Lan­des­am­tes für Umwelt die Lebens­räu­me sel­te­ner Tierarten.

Eine Natur­schutz­fach­kar­tie­rung lie­fert Infor­ma­tio­nen über bedroh­te Tier­ar­ten in Land­krei­sen und kreis­frei­en Städ­ten. Vor­han­de­ne Daten kann sie auf den neu­es­ten Stand brin­gen und bis­her nicht betrach­te­te Flä­chen erst­mals unter­su­chen. Die Ergeb­nis­se wer­den in einer lan­des­wei­ten Daten­bank der Arten­schutz­kar­tie­rung zen­tral gespei­chert. Das Baye­ri­sche Lan­des­amt für Umwelt (LfU) koor­di­niert die Arbei­ten bayernweit.

Wie die Stadt Bam­berg nun mit­teil­te, hat ein Team von Exper­ten begon­nen, im Rah­men einer sol­chen, auf zwei Jah­re ange­leg­ten Natur­schutz­fach­kar­tie­rung das Bam­ber­ger Stadt­ge­biet nach sel­te­nen Tier­ar­ten zu durchsuchen.

Unter­sucht wer­den Vögel, Rep­ti­li­en, Amphi­bi­en, Libel­len, Tag­fal­ter und Heu­schre­cken. Auch benö­tig­ten vie­le schon vor­han­de­ne Daten eine Aktua­li­sie­rung. So soll das Team einer­seits prü­fen, ob bekann­te Fund­or­te gefähr­de­ter Arten noch von die­sen besie­delt sind. Dabei han­delt es sich bei­spiels­wei­se um die Specht­art Wen­de­hals, die Knob­lauch­krö­te und eine Rei­he von Insektenarten.

Ande­rer­seits sol­len auch Flä­chen unter­sucht wer­den, zu denen noch kaum Erkennt­nis­se vor­lie­gen. Die Fach­leu­te der Stadt und des Lan­des­amts haben etwa 90 Ziel­ar­ten benannt, auf denen beson­de­res Augen­merk lie­gen soll. Dazu gehö­ren bei­spiels­wei­se mit der Quell­jung­fer eine Libel­len­ar­ten, die trotz ihrer Grö­ße oft über­se­hen wird. Auch ver­schie­de­ne Bläu­lin­ge, eine Schmet­ter­lings­art, Sche­cken­fal­ter und Gras­hüp­fer, wie der sel­te­ne Feld-Gras­hüp­fer, gehö­ren zum Untersuchungsprogramm.

Ziel der Erhe­bun­gen ist es laut Rat­haus nicht nur, beson­ders gefähr­de­te, sel­te­ne Arten zu fin­den. Auf den jewei­li­gen Unter­su­chungs­flä­chen sol­len auch die Bestän­de von häu­fi­gen Arten doku­men­tiert wer­den, um eine Ver­gleichs­grund­la­ge für künf­ti­ge Ent­wick­lun­gen zu erhal­ten. Denn auch in natur­na­hen Lebens­räu­men ändert sich die Arten­zu­sam­men­set­zung auf­grund des Kli­ma­wan­dels mit­un­ter stark. Nach Abschluss der zwei­jäh­ri­gen Gelän­de­ar­bei­ten rech­net die Stadt mit Erkennt­nis­sen zu etwa 150 wert­vol­len Lebens­räu­men im Stadtgebiet.

Ergeb­nis­se im Herbst 2025

Der Frei­staat Bay­ern, ver­tre­ten durch das LfU, über­nimmt 70 Pro­zent der Kos­ten der Natur­schutz­fach­kar­tie­rung. Im Herbst 2025 sol­len die Ergeb­nis­se vor­lie­gen und für Pla­nungs­vor­ha­ben und den Ein­satz von För­der­mit­teln genutzt wer­den. Bür­ger­meis­ter Glüsen­kamp sag­te zum Beginn der Erfas­sung: „Die Ergeb­nis­se der Natur­schutz­fach­kar­tie­rung wer­den uns vie­le wich­ti­ge Erkennt­nis­se lie­fern und die Stadt dabei unter­stüt­zen, Bio­di­ver­si­tät und wert­vol­le Lebens­räu­me für unse­re Bür­ger­schaft zu erhalten.“

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