Der Regierungsbezirk Oberfranken bietet seinen Landkreisen seit 2012 ein Energiecoaching. Um die Energiewende auf kommunaler Ebene voranzutreiben, soll das Projekt Gemeinden entsprechendes Wissen und Ressourcen bereitstellen. In einer neuen Förderrunde wird das Projekt nun in 15 ausgewählten Landkreisen fortgesetzt.
Kommunen spielen, so eine Mitteilung der oberfränkischen Regierung, eine zentrale Rolle bei der Umsetzung von Klimaschutz und Energiewende vor Ort. Aber vor allem kleinere Gemeinden hätten oft nicht das dazu nötige Know-how und die personellen Ressourcen. Mit dem Förderprojekt „Kommunales Energiecoaching“ möchte die Regierung von Oberfranken darum insbesondere kleine und mittlere Städte, Märkte und Gemeinden im Regierungsbezirk mit Fachberatung unterstützen. Die Kosten des Projekts übernimmt das bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.
Da die Förderung bisher auf großes Interesse gestoßen sei, werde sie nun fortgesetzt. Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz sagte: „Das Energiecoaching setzt richtungsweisende Impulse für eigene Energieprojekte der Kommunen. Es ist daher sehr zu begrüßen, dass das Förderprojekt in Oberfranken fortgesetzt werden kann.“
In 15 ausgewählten Kommunen geht das Energiecoaching nun in die nächste Runde. Dabei handelt es sich um den Markt Hirschaid und die Gemeinde Walsdorf im Landkreis Bamberg, die Gemeinden Fichtelberg und Mehlmeisel (LK Bayreuth), die Gemeinden Meeder und Weitramsdorf (LK Coburg), die Stadt Ebermannstadt, die Märkte Eggolsheim und Gößweinstein (LK Forchheim), die Gemeinde Leupoldsgrün und die Stadt Münchberg (LK Hof), der Markt Marktrodach (LK Kronach), die Gemeinde Ködnitz und die Stadt Kupferberg (LK Kulmbach) und die Gemeinde Hochstadt am Main im Landkreis Lichtenfels.
Beispiele aus den Landkreisen
Kürzlich hatte zum Beispiel die Gemeinde Hochstadt am Main am Energiecoaching teilgenommen und sich nun für die Fortsetzung des Projekts beworben. Bürgermeister Max Zeulner sagte: „Das Energiecoaching hat uns den Handlungsbedarf, aber auch die konkreten Ansätze aufgezeigt, um Energie einzusparen und welche Möglichkeiten wir zur Selbstversorgung haben, zum Beispiel durch Photovoltaik. Im nächsten Schritt möchten wir nun untersuchen, ob eine Nahwärmeversorgung für die kommunalen Einrichtungen im Ortskern umsetzbar ist.“
Auch die Gemeinde Warmensteinach (Landkreis Bayreuth) hatte das Projekt in Anspruch genommen. Bürgermeister Axel Herrmann: „Durch das Coaching haben wir einen sehr großen Nutzen erfahren, da wir nun ausführliche Daten für unsere Liegenschaften vorliegen haben.“ So habe sich im Fall der Warmensteinacher Sport- und Festhalle gezeigt, dass der Ersatzneubau wirtschaftlicher als eine Sanierung sei.
Auch die Umsetzung von Projekten zu erneuerbaren Projekten unterstützt die nächste Förderrunde des Coachings. Weißenbrunns Bürgermeister Jörg Neubauer berichtet aus seiner Gemeinde: „Durch das Energiecoaching wurden und werden viele Ideen zu Energieeffizienz und erneuerbaren Energien in die Tat umgesetzt. Ein Beispiel ist die Errichtung einer PV-Anlage zur Nutzung des selbsterzeugten Stroms für den Betrieb der Kläranlage. Dadurch konnten wir auch bezüglich der Wirtschaftlichkeit von erneuerbaren Energien überzeugt werden, trotz auf den ersten Blick höherer Kosten.“