Im Zuge eines Biodiversitätsprojekts möchte die Stadt an verschiedenen öffentlichen Gebäuden 40 künstliche Nistkästen für Mauersegler anbringen. Bis zum nächsten Frühjahr ist dafür noch Zeit, denn erst dann kehren die Zugvögel nach Bamberg zurück.
Naturschützer bemühen sich seit langem, spezielle Nisthilfen für Mauersegler anzubieten, wie das Rathaus am 7. September mitteilte. Unterstützung soll dieses Bemühen nun durch ein Biodiversitätsprojekt des Bundes namens „Städtische Wälder und Parks in Bamberg – Biodiversität und Klimaanpassung im Raum“ bekommen. Insgesamt 1,4 Millionen Euro sollen Bamberg dafür von 2022 bis 2027 zur Verfügung stehen. „Die Natur in unserer Stadt braucht unsere Unterstützung. Ich bin froh, dass wir mit diesem Projekt wieder ein Stück beim Umwelt- und Artenschutz vorankommen“, sagt Bürgermeister Jonas Glüsenkamp.
Die neuen Nistkästen für Mauersegler sind dabei eines von sechs Teilprojekten, das Jürgen Gerdes vom Klima- und Umweltamt leitet. Insgesamt sollen vierzig Kästen in der Innen- und Altstadt angebracht werden.
Zwei Reihen von Nistkästen gibt es bereits seit Juli, eine an der Montessori-Schule am Jakobsberg und eine am E.T.A.-Hoffmann Gymnasium. Jonas Glüsenkamp und Naturschutzorganisationen hoffen, dass die Mauersegler die Nistplätze gut annehmen, wenn sie im nächsten Frühjahr wieder in Bamberg eintreffen.
Ein Leben in der Luft
Sechs Monate im Jahr verbringen Mauersegler zwischen ihrem Brutgebiet in Mitteleuropa, zum Beispiel in Bamberg, und ihrem südafrikanischen Winterquartier. Daher kann man sie in Bamberg auch nur von Mai bis Anfang August beobachten, wenn diese Vögel mit den spitzen sichelartig gebogenen Flügeln über der Stadt ihre Kreise ziehen. Im Flug spielt sich tatsächlich fast ihr gesamtes Leben ab. Dort paaren sie sich, dort schlafen sie, nur zum Brüten lassen sie sich nieder. Sofern sie einen Brutplatz finden. Von Natur aus Felsnischenbrüter, suchen sie aber auch an Gebäuden Spalten oder Ritzen im Mauerwerk und unter Dächern. Oft sind solche Öffnungen aber verputzt oder verschalt.
Um die Zahl der zusätzlich angebrachten Nisthilfen zu erhöhen, kooperiert das Klima- und Umweltamt zusätzlich mit der Initiative Artenschutz in Franken. So seien laut Rathaus schon zahlreiche Artenschutzmaßnahmen für Vögel im Stadtgebiet unternommen worden, etwa für Dohlen auf der Altenburg oder Wanderfalken auf der Oberen Pfarre.