Wech­sel nach Baden-Württemberg

Patri­cia Alberth als Lei­te­rin des Zen­trums Welt­erbe verabschiedet

2 Min. zu lesen
Patricia Alberth
Andreas Starke verabschiedet Patricia Alberth, Foto: Michael Memmel, Stadt Bamberg
Wor­te der Aner­ken­nung und des Dan­kes präg­ten die Abschieds­fei­er für Patri­cia Alberth als Lei­te­rin des Zen­trums Welt­erbe in Bam­berg. Mit­te Janu­ar hat­te sie ihren Abschied von der Stel­le bekannt­ge­ge­ben, um nach Baden-Würt­tem­berg zu wechseln.

„Den Baden-Würt­tem­ber­gern kann man nur gra­tu­lie­ren zu die­ser Per­so­nal­ent­schei­dung“, zitiert eine Mit­tei­lung Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke. Dort, in ihrer Hei­mat, wird Patri­cia Alberth ab März die Geschäfts­füh­re­rin der Staat­li­chen Schlös­ser und Gärten.

In sei­ner Abschieds-Anspra­che im Zen­trum Welt­erbe bezeich­ne­te Star­ke Alberths Wech­sel als „wun­der­ba­ren beruf­li­chen Auf­stieg, den Sie sich nicht nur red­lich ver­dient haben, son­dern der auch unter­streicht, wel­che Qua­li­tä­ten und Kom­pe­ten­zen Sie ausstrahlen.“

Star­ke blick­te auf die erfolg­rei­che Tätig­keit von Alberth für das Zen­trum Welt­erbe zurück, die vor knapp zehn Jah­ren im Novem­ber 2013 begon­nen hat­te. Höhe­punk­te in die­ser Zeit sei­en die Kon­zep­ti­on und Errich­tung des Welt­erbe-Besuchs­zen­trums auf den Unte­ren Müh­len und der Manage­ment­plan für das Bam­ber­ger Welt­erbe gewesen.

Auch Patri­cia Alberth blick­te zufrie­den auf ihr Wir­ken in Bam­berg zurück: „Wir konn­ten tol­le Pro­jek­te umset­zen und 1a-Part­ner­schaf­ten auf­bau­en.“ Den Dank dafür gab sie umge­hend an ihre Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter wei­ter. „Das Gan­ze war nur mög­lich auf Grund eines tol­len, tol­len Teams und das von der Stadt­spit­ze in mich gesetz­te Ver­trau­en!“ Nun freue sie sich auf die neue Her­aus­for­de­rung in Baden-Würt­tem­berg. Die Lei­tung des Zen­trums Welt­erbe über­nimmt nun kom­mis­sa­risch Alberths bis­he­ri­ge Stell­ver­tre­te­rin Dia­na Büttner.

Inter­view mit Patri­cia Alberth

Was sie mit­nimmt aus Bam­berg und wel­che Emp­feh­lun­gen sie noch für die Stadt hat – hat Patri­cia Albert in einem Inter­view mit der Pres­se­stel­le der Stadt verraten.

Wenn Sie Bam­berg mit ande­ren Welt­erbe­stät­ten ver­glei­chen: Was ist das Beson­de­re an Bam­bergs Altstadt?

Patri­cia Alberth: Das Beson­de­re ist jeweils der soge­nann­te außer­ge­wöhn­li­che uni­ver­sel­le Wert der Welt­erbe­stät­te – im Fall von Bam­berg also der mit­tel­al­ter­li­che Stadt­grund­riss und die sehr gut erhal­te­ne Archi­tek­tur, vor allem aus dem Mit­tel­al­ter und dem Barock.

Beson­ders ist auch das Ver­hält­nis der Bam­ber­ge­rin­nen und Bam­ber­ger zu ihrem Welt­erbe. Wie wür­den Sie es beschreiben?

Patri­cia Alberth: Die Bam­ber­ge­rin­nen und Bam­ber­ger sind sehr mit der Stadt ver­bun­den. Ihre eige­ne Geschich­te ist mit der der Stadt ver­wo­ben. Dem­entspre­chend set­zen sie sich für Bam­berg ein. Das ist nicht selbst­ver­ständ­lich. Dar­um benei­den uns viele.

Was muss getan wer­den, damit die Alt­stadt von Bam­berg auch noch in 200 Jah­ren Bestand hat?

Patri­cia Alberth: Fin­ger weg von win­di­gen Investoren.

Was raten Sie ins­be­son­de­re der Stadt­spit­ze im Umgang mit dem Welterbe?

Patri­cia Alberth: Die Stadt­spit­ze weiß, dass der Welt­erbe-Sta­tus Bam­berg den Rücken stärkt, um die lang­fris­ti­gen Inter­es­sen der Stadt zu wah­ren. Wich­tig ist, dass wei­ter­hin genü­gend Men­schen im Hand­werk aus­ge­bil­det wer­den, um das Welt­erbe zu erhalten.

Wie kann die Jugend für Hein­rich und sein Erbe begeis­tert werden?

Patri­cia Alberth: Die Wer­te, für die Hein­rich und Kuni­gun­de ste­hen, haben heu­te noch Rele­vanz: ihre Zunei­gung zuein­an­der, ihr zukunfts­ge­rich­te­tes Han­deln, ihr Den­ken über Lan­des­gren­zen hinweg.

Anläss­lich des Kar­ne­vals in Vene­dig ist von einem Aus­ver­kauf der Lagu­nen­stadt die Rede. Sehen Sie ähn­li­che Ten­den­zen in Bamberg?

Patri­cia Alberth: Bam­bergs kul­tu­rel­les Erbe ist ein wich­ti­ger Wirt­schafts­fak­tor. Von Zustän­den wie in Vene­dig ist Bam­berg zum Glück weit ent­fernt. Bam­bergs Infra­struk­tur ori­en­tiert sich in ers­ter Linie an den Bedürf­nis­sen der loka­len Bevöl­ke­rung. Den Kurs des Tou­ris­mus & Kon­gress Ser­vice, Bam­bergs Pro­fil als Kul­tur­des­ti­na­ti­on zu schär­fen, unter­stüt­ze ich: Klas­se statt Masse.

Wel­chen Rat geben Sie ihrer Nach­fol­ge­rin oder ihrem Nach­fol­ger mit auf den Weg?

Patri­cia Alberth: Das Welt­erbe hat in Bam­berg vie­le enga­gier­te Mit­strei­te­rin­nen und Mit­strei­ter, die es ein­zu­bin­den gilt.

Sie wer­den Geschäfts­füh­re­rin der Staat­li­chen Schlös­ser und Gär­ten in Baden-Würt­tem­berg, eine Ein­rich­tung mit 221 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter. Haben Sie Respekt vor der Aufgabe?

Patri­cia Alberth: Klar habe ich Respekt vor der Geschäfts­füh­rung der Staat­li­chen Schlös­ser und Gär­ten in Baden-Würt­tem­berg. Gleich­zei­tig füh­le ich mich gut gerüs­tet. Wie nut­ze ich die zuneh­men­de Digi­ta­li­sie­rung für his­to­ri­sche Orte, wie begeis­te­re ich jun­ge Men­schen für ihr kul­tu­rel­les Erbe? Wie fede­re ich die Fol­gen des Kli­ma­wan­dels für Gebäu­de und Gär­ten ab, wie schmie­de ich Alli­an­zen, um gemein­sam mehr zu errei­chen? Die­se Fra­gen sind gewohn­tes Ter­rain für mich.

Was wer­den Sie vermissen?

Patri­cia Alberth: Bam­berg mit allem, was dazu gehört, und mei­ne wöchent­li­che Rati­on Gemü­se aus der Gärtnerstadt.

Weiterer Artikel

Digi­ta­li­sie­rung

Bam­bergs Müll­ton­nen sol­len smart werden

Nächster Artikel

Dop­pel­te Innenentwicklung

Grü­ne: Alte Bäu­me nicht für Neu­bau­ten fällen