Eine Prognose des bayerischen Landesamts für Statistik über die Entwicklung des Bevölkerungswachstums in Oberfranken bis zum Jahr 2042 deutet auf eine leichte Abnahme hin. Zwar gibt es Zuzug in den Regierungsbezirk, dieser kann die Sterberate aber nicht ausgleichen.
Die Bevölkerungszahl Oberfrankens soll laut einer aktuellen Prognose des bayerischen Landesamts für Statistik bis 2042 leicht zurückgehen, wie die Entwicklungsagentur Oberfranken Offensiv mitteilte. Um etwa 21.000 Personen soll sie bis dahin auf etwa 1,05 Millionen Einwohner:innen sinken. Dies entspreche einem Rückgang von 2,0 Prozent im Vergleich zu den 1,07 Millionen Personen Ende 2022.
Zwar habe sich der Zuzug nach Oberfranken in den vergangenen Jahren deutlich stärker als erwartet entwickelt. Das Bevölkerungswachstum könne die hohe zu erwartende Sterberate jedoch nicht vollständig ausgleichen. Dennoch habe der Zuzug aus anderen Regionen nach Oberfranken dazu beigetragen, dass die befürchteten starken Bevölkerungsverluste nun voraussichtlich deutlich gemäßigter ausfallen werden als noch vor Jahren angenommen.
Frühere Prognosen des bayerischen Landesamts für Statistik gingen für Oberfranken von einem deutlich höheren Bevölkerungsrückgang aus. Sie prognostizierte die Vorausberechnung aus dem Jahr 2014 beispielsweise einen Rückgang, der von einer Einwohner:innen-Zahl unter einer Million im Jahr 2034 ausging.
Henry Schramm, Oberfrankens Bezirkstagspräsident und Vorsitzender von Oberfranken Offensiv sagte, dass sich die Prognosen im mittelfristigen Vergleich deutlich verbessert haben. Schramm appellierte zudem, dass sich die Region trotzdem weiterhin positiv darstellen müsse.
Entwicklung in Bayern
Die Gesamtbevölkerung Bayerns wird laut Landesamt für Statistik hingegen wachsen. So soll sie im Jahr 2042 etwa 13,98 Millionen Einwohner:innen zählen. Im Vergleich zu den 13,37 Millionen im Jahr 2022 entspricht das einem Plus von 4,6 Prozent (+610 000 Personen).
Nach der pandemiebedingt gedämpften Entwicklung des Bevölkerungswachstums erreichten die Zahlen des Zuzugs aus dem Ausland mit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine im Jahr 2022 ein Rekordhoch. Die Bevölkerungszahlen Bayerns nahmen in diesem Jahr entsprechend deutlich stärker zu.
Für die ersten Jahre der Prognose nimmt das Landesamt – auch aufgrund Schutzsuchender – weiterhin ein stärkeres Bevölkerungswachstum an, wenn auch auf deutlich niedrigerem Niveau als im Jahr 2022. So wird die Bevölkerung Bayerns zum Jahresende 2025 voraussichtlich 13,51 Millionen Einwohner:innen groß sein. Sie nimmt damit durchschnittlich um etwa 48.000 Personen pro Jahr zu. Für die darauffolgenden Jahren geht das Amt von einer Normalisierung dieser Entwicklung aus. Für die Jahre 2026 bis 2042 rechnet es einen jährlichen Bevölkerungszuwachs von durchschnittlich etwa 27.000 Personen voraus.