Wenn Kinder im Alltag das Lesen, Schreiben oder Rechnen oft vermeiden, sollten Eltern hellhörig werden. Denn dann könnte eine Lese-Rechtschreib- oder Rechenschwäche vorliegen. Vom 26. bis 30. September veranstaltet der Arbeitskreis Legasthenie Bayern einen Aktionstag und bietet eine kostenfreie Testaktion in Bamberg an.
Wenn Kinder trotz intensiven Übens immer wieder einzelne Buchstaben wie „b“ und „d“ verwechseln, im Diktat immer wieder die gleichen Fehler machen oder in der dritten Klasse noch mit den Fingern rechnen, könnten das Hinweise auf eine Lese-Rechtschreib- oder Rechenschwäche sein.
Um Kindern und Jugendlichen mit Lese-Rechtschreib- oder Rechenschwäche mehr Gehör zu geben, hat der Bundesverband für Legasthenie und Dyskalkulie den 30. September zum Tag der Legasthenie und Dyskalkulie ausgerufen. Der Arbeitskreis Legasthenie Bayern e.V. beteiligt sich mit einem Aktionstag. Vom 26. bis 30. September bietet er eine kostenfreie Testaktion in Bamberg an.
Eltern, die sich für die Testung und Beratung interessieren, können sich in der Geschäftsstelle des Arbeitskreises Legasthenie Bayern e.V. unter 089 4111 49–200 melden.
Für die Bamberger Diplom-Psychologin Susanne Starke geht es an diesem Tag in erster Linie darum, auf die Problematik aufmerksam zu machen. „Viele Eltern und Kinder sind verzweifelt“, sagt Starke. „Sie sollen erfahren, dass es Hilfe gibt.“
Susanne Starke ist als Therapeutin für den Arbeitskreis Legasthenie Bayern e.V. tätig und unterstützt Kinder, die mit dem Lesen, Schreiben und Rechnen Probleme haben. „Die Kinder sind alle total motiviert, sie wollen lernen, aber in der Schule erfahren sie viel Frust.“
Mögliche Anzeichen für eine Lese-Rechtschreib- oder Rechenschwäche können beispielsweise sein, wenn Kinder im Alltag das Lesen oder Schreiben oft vermeiden. „Wenn Kinder zum Beispiel keine Lust haben, die Uhr zu lernen oder Schwierigkeiten haben, den Busfahrplan zu lesen, sollten Eltern das hinterfragen.“
Bei der Testung führt die Therapeutin je nach Klassenstufe und individueller Problematik des Kindes einen Lese‑, Schreib- oder Rechentest durch. Anhand der Ergebnisse beurteilt sie, ob es Auffälligkeiten gibt. Diese können dann im Rahmen einer Therapie behandelt werden.