Auf­sichts­rats­sit­zung

Schlacht­hof Bam­berg: Kei­ne Ver­pach­tung an Großkunden

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Schlachthof Bamberg
Der Bamberger Schlachthof, Foto: Michael Memmel, Stadt Bamberg
Der Schlacht­hof Bam­berg hat wirt­schaft­li­che Pro­ble­me. Ihn zu deren Lösung an einen Groß­kun­den zu ver­pach­ten, hat der Auf­sichts­rat aber nun ausgeschlossen.

Der Schlacht­hof Bam­berg soll nicht an einen Groß­kun­den ver­pach­tet wer­den. Die­se Ent­schei­dung des Auf­sichts­rats hat die Stadt Bam­berg am Mitt­woch, 22. Juni, in einer Mit­tei­lung bekannt­ge­ge­ben. In einer zwei­ein­halb­stün­di­gen Sit­zung hat­te sich das Gre­mi­um mit der aktu­el­len Situa­ti­on bei der Schlacht­hof Bam­berg GmbH aus­ein­an­der­ge­setzt. „Am Ende hat sich, wie von mir ein­ge­for­dert, ein kla­res Mei­nungs­bild erge­ben. Dar­an kön­nen sich sowohl die GmbH als auch die Ver­wal­tung der Stadt Bam­berg beim wei­te­ren Vor­ge­hen ori­en­tie­ren“, erklär­te Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der und Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Starke.

Zu Beginn der Sit­zung hat­ten Inte­rims-Geschäfts­füh­rer Juli­an Schulz und Wirt­schafts­re­fe­rent Dr. Ste­fan Gol­ler einen Über­blick über die aktu­el­le Situa­ti­on gege­ben. Die­se stel­le sich in der gesam­ten Bran­che als sehr schwie­rig dar. Die grund­sätz­li­chen Pro­ble­me, mit denen der Schlacht­hof Bam­berg zu kämp­fen habe, sei­en viel­sei­tig. Ein ver­än­der­tes Kon­sum­ver­hal­ten, die afri­ka­ni­sche Schwein­pest und die Coro­na-Pan­de­mie hät­ten genau­so Aus­wir­kun­gen wie der Ukrai­ne-Krie­ge und Per­so­nal­kos­ten bei aus­blei­ben­den Schlachtungen.

„Das sind die wah­ren Grün­de für die Kri­se“, sag­te OB Star­ke. Zusätz­lich wür­den sich nun auch die öffent­li­chen Dis­kus­sio­nen um die Zukunft des Betriebs nega­tiv aus­wir­ken. So sei es nach dem Bekannt­wer­den der Situa­ti­on zu einer höhe­ren Zahl an Kün­di­gun­gen in den ver­gan­ge­nen sechs Wochen gekommen.

Gesprä­che mit Groß­kun­den, ja – Ver­pach­tung, nein

Schulz und Gol­ler berich­te­ten in der Auf­sichts­rats­sit­zung auch von ers­ten Gesprä­chen mit den Groß­kun­den Tön­nies und Vion. Die­se sei­en mit dem Ziel geführt wor­den, den Schlacht­hof lang­fris­tig mit einer „schwar­zen Null“ betrei­ben zu können.

Hier bestehe grund­sätz­lich die Bereit­schaft, wei­ter­hin in Bam­berg schlach­ten zu las­sen und dafür bestehen­de Ver­ein­ba­run­gen anzu­pas­sen. Wei­te­ren Model­len, wie etwa eine Ver­pach­tung an Groß­kun­den, erteil­te der Auf­sichts­rat aber eine kla­re Absa­ge. „Es ist ganz klar: Wenn der Schlacht­hof wei­ter exis­tie­ren soll, bleibt er in städ­ti­scher Hand“, fasst Andre­as Star­ke die Über­zeu­gung aller Auf­sichts­rä­te zusammen.

Zusätz­lich beauf­tra­ge der Auf­sichts­rat ein­stim­mig die Schlacht­hof-Geschäfts­füh­rung damit, die Preis­ver­hand­lun­gen mit den bei­den Groß­kun­den in enger Abstim­mung mit der Stadt Bam­berg zu füh­ren. In die Ver­hand­lun­gen sei zudem auch die Bam­ber­ger Flei­scher-Innung ein­zu­bin­den. Die­se habe Inter­es­se an einem eige­nen Betrieb des Schlacht­hofs angemeldet.

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