OB Starke, Bürgermeister Glüsenkamp und Bürgermeister Metzner haben mit deutlichen Worten auf jüngste Forderungen der CSU Bamberg zu möglichen Standorten für Flüchtlingsunterkünfte reagiert. Diese seien nicht konstruktiv und verstießen gegen Stadtratsbeschlüsse.
In den sozialen Medien fordert die CSU Bamberg Stadt derzeit „die sofortige Rücknahme der kürzlich von der rot-grünen Stadtspitze vorgelegten Vorschlagsliste mit 26 potenziellen Standorten für Flüchtlingsunterkünfte.“ Solch ein Vorgehen ohne Abstimmung mit Verbänden und dem Stadtrat sei inakzeptabel.
Besorgnis haben laut einer Mitteilung des Rathauses diese Äußerungen des CSU-Kreisverbands zu den ersten Vorschlägen für eine dezentrale Flüchtlingsunterbringung allerdings bei der Stadtspitze ausgelöst. Oberbürgermeister Andreas Starke und die beiden Bürgermeister Jonas Glüsenkamp und Wolfgang Metzner sagten dazu: „Die aktuellen Forderungen der CSU, die möglichen 26 Standorte für Unterkünfte in den Stadtteilen zu stoppen, ist ohne jeglichen konstruktiven Gegenvorschlag erhoben worden. Damit will die CSU nichts anderes erreichen, als die Fortsetzung des Ankerzentrums in Bamberg-Ost durchzusetzen. Sie verstößt damit gegen den einstimmigen Beschluss im Stadtrat, wo auch mit allen Stimmen der CSU ein Konzept zur dezentralen Unterbringung bei der Stadtverwaltung in Auftrag gegeben worden ist. Gegenstand des Beschlusses war darüber hinaus, dass nunmehr mit allen Akteuren in der Stadtgesellschaft und in allen Stadtteilen ein ausführlicher Dialog beginnt. Die Weigerung der CSU, diese Diskussion zu führen, spaltet die Stadtgesellschaft.“
Die drei Bürgermeister wollen jedoch dabei bleiben: „Es wird jetzt eine breite und ergebnisoffene Debatte über potenzielle Grundstücke und Immobilien benötigt. Alle Vor- und Nachteile müssen auf den Tisch und diskutiert werden. Danach muss der Stadtrat eine Entscheidung treffen.“
Erstaunt sei man außerdem über das mediale Geständnis der CSU-Führung, seit Wochen ihre Kontakte zur Staatsregierung nicht genutzt zu haben, um städtische Interessen zu unterstützen. „Warum tut die CSU Bamberg nichts, um in München bei der CSU-geführten Staatsregierung zu erreichen, dass sich der Freistaat an seine vertragliche Verpflichtung hält?“, fragen Starke, Glüsenkamp und Metzner weiter. „Denn je schneller sich die Staatsregierung zur Auflösung des Ankerzentrums bekennt, umso einfacher können Verhandlungen mit privaten Immobilieneigentümern erfolgen, um die Containerstandorte zu reduzieren oder gar zu vermeiden.“