Die Oberfrankenstiftung hat ihre diesjährigen Preise für den Verdienst um den Regierungsbezirk verliehen. Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 60.000 Euro ging an ein nachhaltiges Start-up, einen Opferhilfeverein und an Sanierungsprojekte.
Seit 1957 vergibt die Oberfrankenstiftung Preise. Ausgezeichnet werden Persönlichkeiten und Institutionen für herausragende Leistungen in und für Oberfranken. Die diesjährige Preisverleihung fand am Dienstag (15. Oktober) in Bayreuth, erstmals am neuen Sitz der Stiftung – der Villa Markgraf – statt, wie die Stiftung mitteilt.
In seiner Begrüßung betonte der Vorsitzende der Oberfrankenstiftung, Regierungspräsident Florian Luderschmid, dass die Organisation seit ihrer Gründung 1927 im Regierungsbezirk bereits mehr als 520 Millionen Euro für Kunst und Kultur, Denkmalpflege, Soziales und Wissenschaft und Forschung ausgegeben hat.
Dieses Jahr gingen die Zuwendungen an Miriam Martín González und Yannic Hönle für ihr Start-up „Myriad Garden“, an den Verein „OHO Opferhilfe Oberfranken“ mit Alfons Hrubesch an der Spitze und an die Eheleute Tatjana Kaiser-Ruska und Georg Kaiser für ihr Engagement im Bereich der Denkmalpflege in Hohenberg an der Eger.
Heimisches Gärtnern, Opferhilfe, Sanierungen
Bei der mit 20.000 Euro dotierten Auszeichnung für Martín González und Yannic Hönle überzeugte den Stiftungsrat ihre visionäre Kraft, ihr Mut und die Geschäftsidee. Auf 0,15 Quadratmetern Fläche können, zum Beispiel in den eigenen vier Wänden, bis zu 16 verschiedene Pflanzen mit einem Minimum an Wasser und Pflegeaufwand angebaut werden. Anhand von sogenannter Aeroponik-Technologie und speziell entwickelter Pflanzen-LEDs können Pflanzen ohne Erde und mit nur einem Prozent des sonst üblichen Wasserbedarfs gedeihen. Das System soll es ermöglichen, das ganze Jahr über frisches Gemüse zu ernten, unabhängig von Wetter und Jahreszeit, und das auf nachhaltige Weise.
Die Laudatio zum Sozialpreis für „OHO Opferhilfe Oberfranken“ trug Bezirkstagspräsident Henry Schramm vor. Dieser betonte, dass der gemeinnützige Verein seine Aufgabe in großartiger Weise erfülle. So unterstützt er Menschen, die Gewalt erlitten haben oder beständig unter ihr leiden. Hier stünden ganz und gar die Opfer und ihre Nöte im Zentrum der Arbeit. Die Arbeit des Vereins fördert die Stiftung ebenfalls mit 20.000 Euro.
Gleich vier größere Renovierungsmaßnahmen in Hohenberg an der Eger hat Familie Kaiser in den letzten zehn Jahren verwirklicht beziehungsweise begonnen. Dafür haben Tatjana Kaiser-Ruska und Georg Kaiser den Denkmalpflegepreis der Oberfrankenstiftung in Höhe von 20.000 Euro bekommen.
Von 2013 bis 2016 renovierten die beiden die leerstehende Dorfschreinerei und wandelte sie in ein Feriendomizil mit zwei Wohneinheiten um. In den Jahren 2018 bis 2023 folgte eine aufwendige Sanierung eines mehr als 20 Jahren leerstehenden und vom Abbruch bedrohten, denkmalgeschützten Gebäudes. Hier schuf Familie Kaiser vier Mieteinheiten mit modernem Wohnraum.