Brose Bamberg kam im Nachholspiel des 16. Spieltags der easyCredit Basketball Bundesliga zu einem 97:78-Sieg über s.Oliver Würzburg. Die Hausherren legten vor 731 Zuschauern in der erstmals seit knapp zwei Monaten wieder mit Fans besetzten BROSE ARENA einen fulminanten 14:0‑Start hin und gaben die Führung bis Ende des Spiels nie aus der Hand.
Neben dem achten BBL-Erfolg der Saison gab es auch historisches: Kristian Ortelli, aufgrund der Verletzung von Patrick Heckmann ins Team gerückter JBBL-Nachwuchsspieler, gab gegen Würzburg sein Bundesligadebüt und ist damit der jüngste BBL-Spieler mindestens seit der digitalen Datenerfassung 1998.
Fünf Bamberger Spieler punkteten am Ende zweistellig, am besten Christian Sengfelder mit 19 Zählern. Akil Mitchell schrammte mit 14 Punkten, elf Rebounds und sieben Assists nur knapp an einem Triple-Double vorbei.
„Es war mein erstes Spiel vor Fans. Sie waren überwältigend und haben uns gepusht. Dafür Dankeschön, denn es ist in der aktuellen Situation nicht selbstverständlich und wir wissen das sehr zu schätzen“, so Brose-Trainer Oren Amiel. „Zum Spiel: wir hatten einen guten Start, der uns sehr viel Selbstvertrauen gegeben hat. Davon haben wir auch gezehrt, als es einmal nicht so rund lief. Alles in allem aber bin ich zufrieden, denn wir haben das Beste aus der momentanen Lage gemacht.“
13 Punkte-Führung zur Halbzeit
Brose begann stark, ließ seinem Gegner in den ersten drei Minuten des Spiels vorne und hinten keine Chance: Robinson, Omuvwie, Mitchell und Kyzlink trafen je den Dreier, dazu nochmals Kyzlink den Halbdistanzwurf: 14:0. Exakt drei Minuten und sieben Sekunden dauerte es, ehe die Würzburger ihrerseits in die Partie fanden und erstmals punkten konnten. Das allerdings war der Hallo-Wach-Effekt der Unterfranken, die fortan offensiv gute Quoten auflegten und in der Defensive immer wieder die Bamberger Angriffe unterbinden konnten. Die Folge war ein zwischenzeitlicher 15:4‑Lauf der Gäste, der Broses Führung nach gut sieben Minuten auf drei Zähler schrumpfen ließ: 18:15. Für die Hausherren waren es Scott und Geben, die dagegenhalten konnten, so dass es mit diesem Drei-Punkte-Vorsprung auch in die erste Viertelpause ging: 25:22.
Nachdem Sengfelder direkt zum Beginn des zweiten Abschnitts erfolgreich abschließen konnte, hatte nach etwas mehr als zehn Minuten jeder bisher eingesetzte Brose-Spieler gepunktet. Und weiter jetzt die Gastgeber, die ihre Führung bis Mitte des Viertels wieder in den zweistelligen Bereich ausbauen konnten: 37:24. Ganze 17 Punkte betrug der Vorsprung, nachdem Geben einen Bamberger 6:0‑Lauf erfolgreich abschloss (43:26, 17.). Würzburg aber gab sich nicht auf. Moller erzielte sechs Zähler in Serie und brachte seine Mannschaft wieder etwas näher ran (43:32, 19.). Kurz vor der Pause netzte Kyzlink zwei Freiwürfe zum 45:32-Halbzeitstand ein. Auffällig bisher: Brose dominierte den Rebound (21:14) und verteilte bereits starke 15 Assists (Würzburg kam auf acht).
Marvin Omuvwie eröffnete Halbzeit zwei mit einem sehenswerten Korbleger, Sengfelder legte kurze Zeit später den Dreier nach und ließ Mitte des Viertels einen zweiten folgen: 57:40. Brose hatte die Partie nun fest und sicher im Griff. In der Verteidigung ließen die Mannen von Oren Amiel nur selten einfache Würfe der Würzburger zu, in der Offensive liefen weiterhin gut die Systeme, die entweder den freien Mann an der Dreierlinie fanden oder aber die großen Jungs unter dem Korb. Vor allem Martinas Geben setzte sich ein ums andere Mal schön gegen seinen Gegenspieler durch, war nach drei Vierteln mit zwölf Punkten bester Bamberger Werfer. Nach 30 Minuten führte Brose Bamberg mit 19 Zählern, es stand 69:50.
Auch im Schlussabschnitt ließ Brose nichts mehr anbrennen. Zwar kam Würzburg offensiv nochmals etwas auf, traf unter anderem fünf Dreier, doch die Hausherren waren zu fokussiert, zu abgeklärt, als dass sie die Gäste nochmals hätten herankommen lassen. 40,4 Sekunden waren noch auf der Uhr – das Spiel beim Stand von 89:74 längst entschieden –, als Oren Amiel die beiden Youngsters brachte: Lukas Passarge (NBBL-Team) und Kristian Ortelli (JBBL-Team). Vor allem letzterer schrieb mit seinem Einsatz dabei Bundesligageschichte. Ortelli ist nämlich auf den Tag genau 15 Jahre, neun Monate und 28 Tage alt – und damit der jüngste Spieler, der mindestens seit der digitalen Datenerfassung 1998 jemals in der easyCredit Basketball Bundesliga zum Einsatz kam. Herzlichen Glückwunsch dazu! Am Ende durfte er gemeinsam mit dem Profiteam einen nie wirklich gefährdeten 97:78-Sieg und damit den achten Erfolg dieser Saison feiern.