Wirt­schaft, Tou­ris­mus, Bevöl­ke­rungs­wachs­tum und mehr

Sta­tis­ti­sches Jahr­buch Bay­ern: Posi­ti­ve Ent­wick­lun­gen im Freistaat

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Jahrbuch
Symbolbild, Foto: Pixabay
Bay­erns Innen­mi­nis­te­ri­um hat das Sta­tis­ti­sches Jahr­buch für Bay­ern 2022 vor­ge­stellt. Dem­ge­mäß kommt der Frei­staat gut durch die Kri­sen, ist sei­ne Wirt­schaft wider­stands­fä­hig und der Tou­ris­mus im Auf­schwung. Auch besteht ein Trend zum Elek­tro­au­to und die Bevöl­ke­rung wächst.

Bay­ern kommt laut Sta­tis­ti­schem Jahr­buch für Bay­ern 2022 gut durch die Kri­sen. Wirt­schaft und Arbeits­markt haben sich nach der Coro­na-Pan­de­mie erholt und auch die Aus­wir­kun­gen des Ukrai­ne-Kriegs kön­nen abge­fe­dert wer­den, lau­te­te die Ein­schät­zung des baye­ri­schen Innen­mi­nis­te­ri­ums bei der Vor­stel­lung des Jahr­buchs in Fürth.

So ist im ers­ten Halb­jahr 2022 das Brut­to­in­lands­pro­dukt in Bay­ern um 2,9 Pro­zent gestie­gen. Hin­zu kommt, dass Bay­ern erneut die nied­rigs­te Arbeits­lo­sen­quo­te aller Bun­des­län­der hat­te. Mit 3,5 Pro­zent im Jahr 2021 und mit 3,1 Pro­zent 2022 ist sie gerin­ger als die gesamt­deut­sche von 5,7 bezie­hungs­wei­se 5,3 Pro­zent. Gleich­zei­tig hat die Zahl der Erwerbs­tä­ti­gen zuge­nom­men und steht bei 7,78 Mil­lio­nen im zwei­ten Quar­tal 2022.

Auch die baye­ri­sche Indus­trie hat ihr Inves­ti­ti­ons­vo­lu­men laut Sta­tis­ti­schem Jahr­buch aus­ge­wei­tet. 2021 wur­den mit 12,8 Mil­li­ar­den Euro 198 Mil­lio­nen Euro mehr in den baye­ri­schen Betrie­ben des ver­ar­bei­ten­den Gewer­bes inves­tiert als 2020. Die Aus­lands­um­sät­ze nah­men in den ers­ten zehn Mona­ten 2022 um mehr als 15 Pro­zent auf mehr als 190 Mil­li­ar­den Euro zu und auch im Dienst­leis­tungs­be­reich stieg der Umsatz im drit­ten Quar­tal 2022 gegen­über dem Vor­jah­res­zeit­raum um etwa 11 Prozent.

Tou­ris­mus wächst, Zahl der Elek­tro­au­tos auch

Bei den Umsät­zen der baye­ri­schen Indus­trie zeig­te sich in den ers­ten zehn Mona­ten des Jah­res 2022 ein deut­li­ches Plus zum Vor­jahr um 14,7 Pro­zent auf 337,4 Mil­li­ar­den Euro. Ver­ant­wort­lich für das hohe Wachs­tum sind laut Innen­mi­nis­te­ri­um aber vor allem Preis­stei­ge­run­gen, denn das Pro­duk­ti­ons­vo­lu­men im Frei­staat ist in die­sem Zeit­raum um 2,1 Pro­zent zurück­ge­gan­gen. Stark betrof­fen war hier mit einem Minus von 11,2 Pro­zent die Her­stel­lung von Kraft­wa­gen und Kraft­wa­gen­tei­len. Dies lie­ge vor allem an unter­bro­che­nen Lie­fer­ket­ten auf­grund des Ukrai­ne-Kriegs und dem glo­ba­len Man­gel an Halbleitern.

Posi­ti­ve Nach­rich­ten hat das Sta­tis­ti­sche Jah­res­buch von der baye­ri­schen Tou­ris­mus­bran­che. Von Janu­ar bis Okto­ber 2022 ver­mel­de­ten Bay­erns Beher­ber­gungs­be­trie­be Stei­ge­run­gen sowohl bei den Gäs­te­an­künf­ten um 73,7 Pro­zent (29,5 Mil­lio­nen) als auch bei den Über­nach­tun­gen um 50,9 Pro­zent (80,5 Mil­lio­nen) gegen­über den Wer­ten des Vor­jah­res­zeit­raums. Im August konn­ten die baye­ri­schen Beher­ber­gungs­be­trie­be sogar mehr Über­nach­tun­gen (12,1 Mil­lio­nen) ver­bu­chen als im bis­he­ri­gen Rekord­jahr 2019 (11,6 Mil­lio­nen im August 2019).

Eine wei­te­re Ent­wick­lung, über die das Sta­tis­ti­sche Jahr­buch Aus­kunft gibt, liegt im Bereich der Mobi­li­tät. Hier­bei geht ein Trend zu deut­lich mehr Elek­tro­au­tos. Zum Stich­tag 1. Janu­ar 2022 sei der Anteil von Hybrid- und Elek­tro­fahr­zeu­gen gegen­über dem Vor­jahr von 3,0 auf 5,2 Pro­zent gewach­sen. Bei Neu­zu­las­sun­gen zwi­schen Janu­ar und Sep­tem­ber 2022 von ins­ge­samt 388.946 PKWs war etwa die Hälf­te mit alter­na­ti­ven Antriebs­tech­no­lo­gien aus­ge­stat­tet. Die rein elek­trisch betrie­be­nen Fahr­zeu­ge konn­ten gegen­über dem Vor­jah­res­zeit­raum mit einem Plus von 19,8 Pro­zent auf 54.642 PKWs den stärks­ten Zuwachs verzeichnen.

Aus­wir­kun­gen des Ukraine-Kriegs

Als wenig erfreu­lich bezeich­ne­te das Innen­mi­nis­te­ri­um den Blick auf die Infla­ti­ons­ra­te. Mit 11 Pro­zent wur­de im Okto­ber 2022 ein Höchst­wert erreicht, der den alten Höchst­stand aus den 1970-er Jah­ren von 8,2 Pro­zent über­trof­fen hat. Ursäch­lich hier­für sei­en stark gestie­ge­ne Ener­gie­prei­se, ins­be­son­de­re seit dem rus­si­schen Angriffs­krieg auf die Ukraine.

Wei­te­re Aus­wir­kun­gen des Ukrai­ne-Kriegs spie­gelt sich in der Bevöl­ke­rungs­sta­tis­tik wider. Zum 30. Sep­tem­ber 2022 leb­ten rund 13,35 Mil­lio­nen Men­schen (13.350.608) in Bay­ern. Das sind 173.619 Men­schen mehr als Ende 2021. Als Grund für die Bevöl­ke­rungs­zu­nah­me nennt das Minis­te­ri­um vor allem die Flucht­be­we­gung auf­grund des Ukrainekriegs.

Die knapp 132.000 ukrai­ni­schen Kriegs­ge­flüch­te­ten machen fast 70 Pro­zent der dies­jäh­ri­gen Zuwan­de­rung aus dem Aus­land aus. In den ers­ten neun Mona­ten 2022 sie bei 192.600 Per­so­nen (Ver­gleichs­zeit­raum 2021: 41.405).

Bei der natür­li­chen Bevöl­ke­rungs­ent­wick­lung gab es in die­sem Zeit­raum hin­ge­gen ein Defi­zit von rund 16.500 (93.577 Gebur­ten, 110.028 Todes­fäl­le). Wäh­rend 2021 noch 134.300 Kin­der gebo­ren wur­den – der höchs­te Wert seit 1991 – lässt sich im Sta­tis­ti­schen Jahr­buch in den ers­ten neun Mona­ten die­ses Jah­res im Ver­gleich zum Vor­jah­res­zeit­raum ein Gebur­ten­rück­gang fest­stel­len (2022: 93.577, 2021: 101.616).

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