Zu derzeit hohen Stromkosten für die Wirtschaft hat sich die IHK für Oberfranken Bayreuth zu Wort gemeldet. Die wirtschaftliche Interessenvertretung forderte niedrigere Stromkosten für alle statt Subventionen für einige.
Die oberfränkischen Unternehmen stehen, so die IHK für Oberfranken Bayreuth in einer Mitteilung vom 7. September, bei den Stromkosten weiterhin unter Druck. „Unternehmen, die jetzt ihren Strom für 2024 einkaufen“, sagte Michael Waasner, Präsident der oberfränkischen Wirtschaftsvertretung, „bezahlen mehr als doppelt so viel wie in den Vorkrisenjahren.“ Eine Stärkung des Standortes Deutschland sähe anders aus.
Auch erteilte Waasner Überlegungen, Entlastungen nur für einige wenige Unternehmen einzuführen, eine Absage. Dieser Industriestrompreis adressiere deutschlandweit gerade einmal 1.000 bis maximal 2.000 Unternehmen, vor allem im Bereich Chemie und Stahl. Finanziert werde er letztendlich durch alle Stromverbraucher und viele Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb stehen. „Unsere Unternehmen brauchen aber langfristig zuverlässige Rahmenbedingungen für viele und keine zeitlich limitierten Subventionen für wenige”, sagte Wolfram Brehm, Hauptgeschäftsführer der IHK für Oberfranken Bayreuth.
Die IHK setzt sich stattdessen für drei Bausteine ein. Neben einem Ausbau erneuerbarer Energien würde die IHK gerne die Stromsteuer reduzieren. „Von einer Reduzierung der Stromsteuer auf den europäischen Mindestsatz von 0,05 Cent hätten alle Unternehmen etwas, nicht nur einige wenige“, so Waasner. Darüber hinaus müsse die Politik bereit sein, Dinge einfacher und schneller möglich zu machen. Ein Beispiel dafür hat die IHK in sogenannten Strompartnerschaften ausgemacht. Dabei handelt es sich um eine direkte Zusammenarbeit von Stromlieferanten und Stromverbrauchern der Wirtschaft. „In anderen Ländern hat sich dieses Anreizmodell zur Stärkung des direkten Ausbaus erneuerbarer Energien längst etabliert.”