Die Kölner A-capella-Formation basta geht in diesem Jahr unter dem Tourneemotto „In Farbe“ auf Abschiedstournee. Am kommenden Samstag, dem 21. Mai, gastiert
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A‑capella-Band auf Abschiedstournee
basta
von Frank Keil
Die Kölner A‑capella-Formation basta geht in diesem Jahr unter dem Tourneemotto „In Farbe“ auf Abschiedstournee. Am kommenden Samstag, dem 21. Mai, gastiert sie im Kulturboden in Hallstadt.
In der Band ist William Wahl als studierter Musiker Texter und Arrangeur der meisten Titel. Bis dato gehören basta zu den erfolgreichsten deutschen Gruppen im A‑capella-Genre und erfreuen sich großer Beliebtheit bei Fans und Medien. Beständig versorgen die fünf Jungs im besten Alter ihr Publikum seit Jahren mit schwungvollen Liedern, amüsanten Geschichten und Balladen. Und auch wenn die Zeit mit basta zu Ende geht, braucht man auf einzelne Mitglieder zukünftig nicht zu verzichten. Unser Gesprächspartner William Wahl ist mit den beiden Programmen „Wahlgesänge“ und „Nachts sind alle Tasten grau“ bis November 2022 auch solo unterwegs.
Gibt es Formationen aus dem Genre A‑capella, die basta zu Beginn eurer Karriere maßgeblich beeinflusst haben?
William Wahl: Wir haben Anfang der 1990er Jahre in der Urbesetzung mit René Overmann und mir Straßenmusik gemacht und da einiges von den Prinzen gesungen. Die waren uns als Typen zwar ein bisschen suspekt, die Songs haben wir aber gerne gemocht.
Wer der ursprünglichen Gründungsmitglieder aus dem Jahr 2000 ist heute noch mit dabei? Aus wie vielen Stimmen besteht euer Vokal-Sound aktuell?
William Wahl: Das Jahr 2000 gilt als offizielles Gründungsjahr, weil wir da unsere ersten echten Konzerte gegeben haben. Aus der damaligen Zeit sind noch René Overmann, Werner Adelmann und ich – alle drei Tenöre – dabei. Unser Bass Arndt Schmöle stieß 2013 zu uns, Mirko Schelske, Bariton, dann im Jahr 2019.
Gibt es einen Art Frontmann, der auch die Moderation übernimmt, oder seht ihr euch eher als gleichberechtigte Formation, in der jedem eine spezifische Aufgabe zukommt?
William Wahl: Genau so ist es. Wir glauben, dass jeder seine eigenen Stärken einbringen kann und am Ende eine tolle Teamproduktion daraus wird.
Besteht euer Set vorwiegend aus Cover-Versionen oder greift ihr mehrheitlich auf eigene Kompositionen zurück?
William Wahl: Wir singen fast ausschließlich eigene deutsche Titel. Eine einzige Coverversion haben wir derzeit im Programm, das ist ABBAs „Chiquitita“. In unserer Version heißt das Lied aber „Schicke Kita“.
Inwieweit ist es möglich, Instrumente komplett wegzulassen, ohne dass Rhythmus, Harmonien und Takt darunter leiden?
William Wahl: Das geht ziemlich gut. Bass und Schlagzeug wird häufig sogar von ein und derselben Person in einer Stimme übernommen. Das erfordert ein bisschen Übung, ist dann aber sehr wirkungsvoll.
Wird die Band bisher mehr über ihre Veröffentlichungen oder über ihr Live-Set wahrgenommen? Ihr blickt ja immerhin schon auf eine sehr umfangreiche Diskografie zurück.
William Wahl: Unbedingt durch beides! Durch Auftritte, Singles und Alben-Produktionen.
Welche der bisherigen Veröffentlichungen eurer langen Karriere genießen einen besonderen Stellenwert für euch?
William Wahl: Unser Album „In Farbe“ aus dem Jahr 2018 ist sicherlich unsere beste Studioproduktion. Wir reisen aber momentan mit der Dreifach-Luxusbox „Eure liebsten Lieder“ mit unseren besten Liedern aus 20 Jahren Bandgeschichte durch die Lande und sind sehr stolz auf unser Schaffen, das sich mittlerweile zu einem echten Œuvre ausgewachsen hat.
Dieses Album erschien bereits 2020, mit dem dazugehörigen Programm kommt ihr jetzt auch nach Hallstadt. Was kann das Publikum erwarten?
William Wahl: Unsere Fans konnten sich in den Monaten der Pandemie in zahllosen Umfragen an der Erstellung des Programms beteiligen und bekommen ihre Lieblingslieder nun wunschgemäß von uns präsentiert. Nach den Konzerten darf man sich dann zum sogenannten Afterglow noch was von uns wünschen. Hoffentlich können wir das dann auch.
Für Ende 2022 habt ihr angekündigt, nicht mehr auf Tournee gehen zu wollen. Alle Bandmitglieder wollen sich neuen Zielen und Projekten widmen. Gibt es da schon Konkretes zu berichten?
William Wahl: Ich spiele bereits seit 2018 eigene Solokonzerte mit meinem Klavierkabarettprogramm, darauf werde ich mich nach der Abschiedstournee verstärkt konzentrieren. Auch Arndt hat neben basta viele Hörbuchproduktionen eingesprochen und freut sich darauf, dafür nun mehr Zeit zu haben.
Wird es daher auch keine Alben-Produktionen mehr geben oder plant ihr zum Abschied noch eine Fußball-WM-Single, nachdem das Lied „Gimme Hope Joachim“ 2010 sogar Platz 18 der deutschen Musikcharts erreichte?
William Wahl: Das wird diesmal wohl nicht passieren. Fußballsongs haben wir genug gemacht und auf ein Lied zu dieser so absurden WM in Katar hat wohl auch keiner richtig Lust.