Die öffentlichen Beschränkungen, die in den vergangenen Monaten zur Bekämpfung der Corona-Pandemie unternommen wurden, haben sich in so gut wie allen Teilen
... weiter
Arbeitsmarkt Mai 2023
Rückgang der Arbeitslosigkeit in der Region
Im Mai setzte sich der Rückgang der Arbeitslosigkeit in der Region Bamberg-Coburg aus dem April fort. Die Zahl der Arbeitslosen verringerte sich um 3,3 Prozent. Damit sind Personen 11.419 vor Ort arbeitslos.
Die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg vermeldete gestern einen Rückgang der Arbeitslosigkeit in der Region. So sank die Arbeitslosenquote in der Region im Mai um 0,1 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent. Vor einem Jahr lag der Wert noch bei 2,9 Prozent. Der Grund für die Zunahme liegt laut Agentur zum überwiegenden Teil in der Aufnahme der seit Juni letzten Jahres von den Jobcentern betreuten Geflüchteten aus der Ukraine. Insgesamt sind 941 von ihnen arbeitslos gemeldet, was eine Zunahme des Wertes der Arbeitslosenquote um 0,3 Prozentpunkte zur Folge hat.
Im Mai wurden zudem 1.066 Männer und Frauen entlassen, nur zehn Personen mehr als vor einem Jahr. 1.091 Menschen fanden hingegen eine neue Beschäftigung. Das waren 27 oder 2,5 Prozent mehr als in 2022. Das Risiko, den Job zu verlieren und die guten Chancen, einen neuen zu finden, haben sich seit dem Vorjahr kaum verändert.
Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, schätzt die aktuelle Situation wie folgt ein: „Bereits Ende April war die Frühjahrsbelebung so gut wie abgeschlossen. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Mai war daher größtenteils konjunkturell bedingt.“
Die Energiekrise, Materialengpässe, eine gesunkene Kauflaune, Hyperinflation, ein Anstieg der Insolvenzen sowie die jüngst verkündete Rezession belasten seit geraumer Zeit die Region. „Und dennoch zeigt sich der Arbeitsmarkt trotz all der Widrigkeiten relativ robust. Sobald eine Firma schließen oder entlassen muss, klingeln bei unserem Arbeitgeberservice die Telefone. Die Konkurrenz wittert ihre Chance, jetzt an heiß begehrte Fachkräfte zu kommen, die auf dem Markt immer knapper werden.“
Arbeitslosigkeit sinkt weiter in allen Regionen
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst die Gebietskörperschaften Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels. Die bereits im Februar begonnene Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt sei laut Arbeitsagentur im April bereits so gut wie abgeschlossen gewesen. Der sich in allen Agentur-Regionen fortsetzende Rückgang der Arbeitslosigkeit war daher überwiegend konjunkturell und demographisch bedingt.
Im Landkreis Bamberg setzte sich der Rückgang im Mai mit 5,7 Prozent am dynamischsten fort. Es folgen Lichtenfels (-4,5 Prozent), die Stadt Bamberg (-3,4 Prozent) und die Landkreise Coburg und Kronach mit einem jeweiligen Minus von 3,1 Prozent. Aber auch in der Stadt Coburg (-1,7 Prozent) und in Forchheim (-1,4 Prozent) nahm die Zahl der Arbeitslosen in den vergangenen vier Wochen weiter ab.
- Juni 1, 2023
- Redaktion Webecho Bamberg
Das könnte Sie auch interessieren...
Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg
Arbeitsmarkt April: Frühjahrsaufschwung geht weiter
Die im März bereits agile Frühjahrsaufschwung des Arbeitsmarktes setzte sich auch im April fort. Die Arbeitslosigkeit sank in den vergangenen vier Wochen um 3,2 Prozent auf 11.814 Menschen.
Nachdem bereits vor Ostern der Großteil der saisonal bedingt Freigestellten wieder eingestellt worden war, nahm die Arbeitslosigkeit nicht mehr so kräftig ab wie im März und etwas weniger als in 2022. Dies teilte die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg mit. Die Ampel für den Frühjahrsaufschwung habe auf grün geschaltet.
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahr zwar um 1.488 Personen (+14,4 Prozent) gestiegen. Der Grund für die Zunahme liegt aber zum Großteil in den seit Juni letzten Jahres von den Jobcentern betreuten Flüchtlingen aus der Ukraine. Insgesamt sind 958 von ihnen arbeitslos gemeldet, was einen Anstieg der Arbeitslosenquote um 0,3 Prozentpunkte verursacht.
Im April fanden 1.395 arbeitslose Frauen und Männer einen neuen Arbeitsplatz, 1,5 Prozent mehr (+20) als 2022. Es verloren 1.233 Menschen ihre Beschäftigung, lediglich 5,1 Prozent (+60) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitsaufnahmen überstiegen die Zahl der Entlassungen um 162 Personen. Im April ging die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent zurück. Vor zwölf Monaten betrug sie 3,0 Prozent.
Arbeitsmarktentwicklung
Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, sagt zum aktuellen Frühjahrsaufschwung am Arbeitsmarkt: „Der ersehnte Frühling ist da, auch auf dem Arbeitsmarkt. Bereits vor den Osterfeiertagen, die die Betriebe sonst noch für Wiedereinstellungen abwarten, hatten fast alle ihre Mannschaft schon wieder vollzählig an Bord. Der saisonale Anstieg der Winterarbeitslosigkeit war daher bis Ende April längst wieder komplett abgebaut. Der Großteil der gesunkenen Arbeitslosigkeit entfiel auf die Wiedereinstellung der über die Wintermonate entlassenen Beschäftigten aus überwiegend von Männern ausgeübten Berufen im Baugewerbe sowie im Garten- und Landschaftsbau. Im vergangenen Monat dominierten bei der Verringerung der Arbeitslosigkeit daher noch die Männer. Aber auch die Tourismussaison läuft bereits an.
Die Einschätzungen der Firmen zur Geschäftslage verbessern sich, so dass der Fachkräfte- und Arbeitskräftebedarf noch mehr in den Vordergrund rückt. Der Wettbewerb um die längsten Öffnungszeiten ist passé. Einzelhandel, Frisöre oder die Gastronomie konzentrieren sich zum Beispiel auf Kernzeiten hoher Kundenfrequenz, um ihr wertvollstes Gut, ihr Personal möglichst effizient einzusetzen.“
Frühjahrsaufschwung in allen Regionen
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst sieben Gebietskörperschaften: Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels.
Nachdem der Frühjahrsaufschwung am Arbeitsmarkt im März dynamisch startete, setzte sich der Abbau der Arbeitslosigkeit auch im April in allen Regionen des Bezirks fort. Auch die Städte profitieren vom Beschäftigungsanstieg im Frühling. In Bamberg reduzierte sich die Arbeitslosigkeit seit März um 2,6 Prozent und in der Stadt Coburg um 3,2 Prozent.
In einigen Regionen, wie im Landkreis Kronach (-6,0 Prozent), dem Bamberger Land (-4,0 Prozent) und Lichtenfels (-3,4 Prozent) ging die Arbeitslosigkeit noch dynamischer zurück. Aber auch in den Landkreisen Coburg (-2,8 Prozent) und Forchheim (-1,5 Prozent) ließ der Frühjahrsaufschwung die Arbeitslosigkeit weiter sinken. Mit Einsetzen der kalten Jahreszeit zum Jahresende hin, wird sie witterungsbedingt überwiegend im ländlich geprägten Raum wieder stärker ansteigen als in den Städten.
Aufgrund der Betreuung ukrainischer Flüchtlinge durch die Jobcenter seit Juni letzten Jahres bewegt sich die Arbeitslosigkeit seit Monaten in allen Regionen deutlich über dem Vorjahreswert. Forchheim (+22,5 Prozent), die Stadt Coburg (+20,0 Prozent), Kronach (+16,2 Prozent) sowie die Landkreise Bamberg (+15,8 Prozent), Coburg (+12,3 Prozent) und Lichtenfels (+11,1 Prozent) verzeichnen einen prozentual zweistelligen Anstieg. In der Stadt Bamberg (+4,8 Prozent) fällt er deutlich niedriger aus, da dort aufgrund des Ankerzentrums proportional weniger Ukrainer einquartiert worden sind.
- Mai 2, 2023
- Redaktion Webecho Bamberg
Das könnte Sie auch interessieren...
Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg
Arbeitsmarkt Region: Frühjahrsbelebung bereits vor Ostern
Die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg hat ihren Arbeitsmarktbericht für März veröffentlicht. Im März zog die bereits im Februar begonnene Frühjahrsbelebung in der Bamberg-Coburger Region noch einmal deutlich an.
Die Arbeitslosigkeit in der Bamberg-Coburger Region verringerte sich im Zuge einer Frühjahrsbelebung im März um 531 Personen (-4,2 Prozent) gegenüber dem Februar. Das gab die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg in einer Mitteilung bekannt. Zum Monatsende waren im Bezirk somit 12.210 Männer und Frauen arbeitslos.
Diese Zahl hat seit dem letzten Jahr allerdings um 1.396 Personen (+12,9 Prozent) zugenommen. Ursache für den Anstieg sind zum überwiegenden Teil die seit Juni letzten Jahres von den Jobcentern betreuten geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainern. Insgesamt sind 977 von ihnen arbeitslos gemeldet.
Auf der anderen Seite konnten im März 1.410 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Ende September 2022, dem aktuellsten Stichtag der Beschäftigungsstatistik, belief sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg–Coburg auf 249.616. Das ist laut Arbeitsagentur ein historischer Höchststand.
Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, sagte zur aktuellen Situation am Arbeitsmarkt: „Der Frühlingsbeginn gab den sprichwörtlichen Startschuss für die Frühjahrsbelebung in unserer gesamten Region. Da die Arbeitslosigkeit über die Wintermonate aufgrund der günstigen Witterungslage und der gestiegenen Inanspruchnahme von Saisonkurzarbeit geringer anstieg als in früheren Jahren, fiel der Rückgang im März dementsprechend nicht so hoch aus. Aufgrund der guten Auftragslage haben bereits vor den Osterfeiertagen, die oftmals noch abgewartet werden, viele Betriebe ihre freigestellten Mitarbeiter wieder zurückgeholt. Ich erwarte, dass spätestens bis nach den Osterfeiertagen die letzten saisonal bedingt Entlassenen wieder eine Beschäftigung aufnehmen. In den kommenden Wochen werden zudem erste Ukrainer die Integrations- und Berufssprachkurse beenden und stehen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Unsere Jobcenter bereiten sich bereits jetzt vor und beraten entsprechend, um die Geflüchteten aus der Ukraine gut in Arbeit zu bringen. Momentan ist der Beschäftigungsanteil von ihnen noch gering.“
Rezession fällt aus
In den ersten Wochen des Jahres sei infolge der Energiekrise eine Rezession befürchtet worden, so Stefan Trebes weiter. „Die Wirtschaft blickte mit Sorge in die Zukunft. Mittlerweile befindet sich die Konjunktur in vielen Bereichen aber wieder auf Erholungskurs. Der Stellenzugang lag in den letzten vier Wochen mit 1.557 Neumeldungen lediglich moderat um 11,9 Prozent (-210) unter dem Vorjahresniveau. Statistisch kommen auf 100 gemeldete sozialversicherungspflichtige Stellen derzeit 130 potentielle arbeitslose Bewerber.“
- April 2, 2023
- Redaktion Webecho Bamberg
Das könnte Sie auch interessieren...
Arbeitsmarkt Oktober 2022
Trotz Teuerungen: Weniger Arbeitslose in der Region
Obwohl die politisch wechselhafte Situation, steigende Energiekosten, Inflation und Lieferengpässe viele Betriebe belasten, gibt es in der Region weniger Arbeitslose als vor einem Monat.
Wie die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg am 2. November mitteilte, gab es im Agenturbezirk im Oktober 771 Arbeitslose weniger (-6,6 Prozent) als im September. Damit waren 10.921 Personen arbeitslos.
Entsprechend reduzierte sich die Arbeitslosenquote in den letzten vier Wochen um 0,2 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent. Vor einem Jahr lag ihr Wert bei 3,0 Prozent. 1.239 Frauen und Männer wurden freigesetzt, 11,8 Prozent (+131) mehr als vor einem Jahr.
Im Oktober fanden 1.177 Personen wieder eine neue sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Das waren 4,0 Prozent weniger (-49) als im Vorjahresmonat. Der Herbstaufschwung bot allen Personengruppen Zukunftsperspektiven. Die Jugendarbeitslosigkeit (bis 25 Jahre) sank im letzten Monat um 24,2 Prozent beziehungsweise 303 Personen auf 947, die der AusländerInnen um 8,2 Prozent (-262 Personen) auf 2.922.
Jeder dritte Arbeitslose (33,5 Prozent) ist 55 Jahre oder älter. Lediglich jeder Elfte (8,7 Prozent) ist jünger als 25. Etwas mehr als ein Viertel (26,8 Prozent) haben einen ausländischen Pass.
Infolge der Betreuung der geflüchteten UkrainerInnen durch die Jobcenter ist die Arbeitslosigkeit um 504 Personen (+4,8 Prozent) allerdings größer als vor einem Jahr. Insgesamt sind 1.049 UkrainerInnen als arbeitslos erfasst, 155 weniger als im September.
Die Krise ist auf dem Arbeitsmarkt noch nicht angekommen
„Der bereits im September begonnene Herbstaufschwung gewann im vergangenen Monat nochmals an Dynamik“, sagt Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. „Bei frühlingshaften Temperaturen sank die Arbeitslosigkeit um mehr als das Siebenfache, stärker als im September. Unser Arbeitsmarkt zeigt sich scheinbar unbeeindruckt von den Befürchtungen einer möglichen Rezession. Die Firmen haben weiterhin einen hohen Personalbedarf. Der Stellenbestand ist seit Jahresbeginn im Durchschnitt um über 2.300 Angebote beziehungsweise gut ein Drittel größer als im letzten Jahr.
Die Arbeitslosenquote bewegt sich nur knapp über der Marke zur Vollbeschäftigung. In den vergangenen zwölf Monaten stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Agenturbezirk weiter um über 1.400 auf insgesamt 247.307. Meine Vermittlungsfachkräfte machen die Erfahrung, dass sich derzeit überwiegend Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen arbeitslos melden. Ausgebildete Fachkräfte wechseln im Kündigungsfall oftmals nahtlos zu einem neuen Arbeitgeber. Auch das Abwerben aus Beschäftigung heraus ist keine Ausnahme mehr. Die Frage der Personalbindung, ‑findung und ‑weiterbildung wird daher zu einem Thema mit oberster Priorität, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Hier beraten und unterstützen unsere Vermittlungsfachkräfte vom Arbeitgeberservice kostenlos mit einer auf die Betriebe individuell zugeschnittenen Arbeitsmarktberatung.“
Arbeitgeber seien jedoch in letzter Zeit zurückhaltender bei Verlängerungszusagen oder festen Übernahmen befristeter Mitarbeiter geworden. Die politisch wechselhafte Situation, steigende Zinsen, schwer kalkulierbare Energiekosten, eine ungebremst hohe Inflation und Lieferengpässe würden zunehmend viele Betriebe belasten. „In Beratungsgesprächen mit Familienbetrieben hören wir immer wieder: das Hauptziel ist, erstmal den Winter zu überstehen.“
Herbstbelebung in allen Regionen
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst die Gebietskörperschaften Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg und die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels. Die im September eher verhalten gestartete Herbstbelebung legte im Oktober deutlich an Schwung zu. So gab es in allen Regionen des Arbeitsagenturbezirks weniger Arbeitslose. Wie jeden Monat reagieren die einzelnen lokalen Arbeitsmärkte aber verschieden.
Im Landkreis Kronach (-13,3 Prozent) und der Stadt Coburg (-9,4 Prozent) sank die Arbeitslosigkeit am kräftigsten. Auch Lichtenfels (-6,8 Prozent), der Landkreis Coburg (-6,8 Prozent), das Bamberger Land (-5,7 Prozent), die Stadt Bamberg (-4,0 Prozent) sowie Forchheim (-3,6 Prozent) verbuchten einen spürbaren Rückgang der Arbeitslosigkeit.
Die Jugendarbeitslosigkeit reduzierte sich im Oktober in allen Kreisen und Städten durchschnittlich um 24,2 Prozent. Bis Ende August war sie, saisonal durch das Schul- und Ausbildungsende bedingt, gestiegen.
Aufgrund der bundesweiten Übernahme der Betreuung ukrainischer Flüchtlinge durch die Jobcenter seit Juni liegt die Zahl der Arbeitslosen mittlerweile lediglich im Landkreis Kronach (-5,4 Prozent) unter dem Vorjahresniveau. In der Stadt Coburg (+14,6 Prozent), der Stadt Bamberg (+7,7 Prozent), Lichtenfels (+6,9 Prozent), Forchheim (+6,5 Prozent) und den Landkreisen Bamberg (+2,9 Prozent) und Coburg (+1,1 Prozent) ist sie größer als in 2021.
Die Landkreise Bamberg (2,3 Prozent), Forchheim (2,7 Prozent) und Kronach (2,7 Prozent) verzeichnen die niedrigsten Arbeitslosenquoten und weiterhin Vollbeschäftigung. In der Stadt Coburg ist sie mit 5,6 Prozent am höchsten.
- November 5, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
Das könnte Sie auch interessieren...
Arbeitsmarkt September 2022
Herbstaufschwung schwächer gestartet als üblich
Zum Herbstanfang im September reagierte der Arbeitsmarkt mit einem leichten Beschäftigungsanstieg. Zuvor war die Arbeitslosigkeit saisonal bedingt in den beiden vorigen Monaten gestiegen. In diesem Jahr fiel der Herbstaufschwung jedoch weniger dynamisch aus als üblich. Die Arbeitsagentur sieht Anzeichen einer Rezession.
Wie die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg Ende September bekanntgab, verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen im vergangenen Monat um 101 Personen (-0,9 Prozent). Durchschnittlich macht sich der Herbstaufschwung aber deutlicher bemerkbar und die Arbeitslosigkeit geht im September um 382 Personen zurück.
Ende des dritten Quartals waren 11.692 Frauen und Männer im Agenturbezirk Bamberg-Coburg arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es demgemäß 356 (+3,1 Prozent) mehr Arbeitslose. Ihre Zahl liegt infolge der Betreuung der geflüchteten UkrainerInnen seit zwei Monaten leicht über dem Vorjahreswert. Die Arbeitslosenquote liegt wie im August unverändert bei 3,4 Prozent. Vor einem Jahr betrug die Quote 3,2 Prozent.
Im September verloren 1.289 Menschen ihre Beschäftigung. Das sind geringfügig mehr als vor einem Jahr (+5 beziehungsweise +0,4 Prozent). Gleichzeitig fanden 1.094 Personen eine neue berufliche Perspektive. Das waren 142 oder 11,5 Prozent weniger als in 2021.
Jugendarbeitslosigkeit sinkt wieder
Mit Beginn des neuen Schul- und Ausbildungsjahres im September verringerte sich vor allem wieder die Arbeitslosigkeit der unter 25-Jährigen. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit entfiel komplett auf diese Altersgruppe. Seit Juli hatten sie sich zunehmend zum Schul- und Ausbildungsende zur Überbrückung arbeitslos gemeldet.
136 junge Frauen und Männer haben die ersten Schritte in ihre berufliche Zukunft getan, indem sie in eine Ausbildung starteten oder eine weiterführende Schule besuchen. Viele Firmen stellten junge begehrte Fachkräfte ein, die nach der Lehre von ihrem Ausbildungsbetrieb nicht direkt übernommen werden konnten.
Allein im September verringerte sich die Jugendarbeitslosigkeit um 9,8 Prozent. Mit dem Beginn des Herbstsemesters an den Hochschulen im Oktober wird sie abermals sinken. Zum Monatswechsel betrug der Jugendlichen Anteil der Arbeitslosen 10,7 Prozent (Vorjahr 11,2 Prozent). Momentan sind 1.250 Personen aus der Altersgruppe bis 25 Jahre arbeitslos gemeldet, 1,5 Prozent beziehungsweise 19 weniger als vor einem Jahr.
Krieg und Energiekrise bremsen Arbeitsmarkt
Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg zeichnet ein sorgenvolles Bild des Arbeitsmarkts. „Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage nehmen die Anzeichen für eine Rezession trotz guter Auftragslage vieler Firmen zu. Vorsorgliche Arbeitssuchendmeldungen von verunsicherten Arbeitnehmern mehren sich, befristete Verträge werden teilweise nicht verlängert oder vorzeitig gelöst. Die Arbeitslosmeldungen überwiegend ungelernter Mitarbeiter aus dem gewerblichen Bereich steigen. Die Energiepreise belasten zunehmend viele Betriebe. Planungsrisiko, Rekordinflation, Rohstoffmangel und gestörte Lieferketten sorgen aktuell wieder zu einem erhöhten Beratungsbedarf bei unserem Arbeitgeberservice für Kurzarbeitergeld.
Die Knappheit an Arbeitskräften führt jedoch dazu, dass die Firmen ihre Belegschaft so lange wie möglich halten wollen. Wegen der unsicheren Situation ringen die Betriebe gleichzeitig um dringend benötigte Fachkräfte. Aufgrund fehlender Entscheidungsfreude lassen sich Jugendliche oftmals Zeit mit der Berufswahl und verbleiben im Schulsystem. Die Arbeitsmarktlage zeigt sich jedoch weiter stabil. Derzeit ist die Situation für Ausbildungs- und Jobsuchende noch günstig. Daher empfehle ich, jetzt die Chance zu ergreifen und nicht abzuwarten.“
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst die Stadt und den Landkreis Bamberg, die Stadt und den Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels.
Zu Beginn der dritten Jahreszeit setzte der Herbstaufschwung am Arbeitsmarkt ein, jedoch weniger dynamisch als in früheren Jahren. Die Arbeitslosenzahlen sanken daher nicht wie sonst üblich in allen Regionen. Die einzelnen lokalen Arbeitsmärkte reagieren dabei unterschiedlich intensiv.
Verhaltener Herbstaufschwung in Bamberg Stadt und Land
Im Stadtgebiet Bamberg beendete der einsetzende Herbstaufschwung den Anstieg der letzten Monate und führte zu einer Stagnation der Arbeitslosigkeit. Sie lag am Monatsende wie im August unverändert bei 1.914 Personen. In den letzten zwölf Monaten ist die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer um 6,0 Prozent (+109) gestiegen. Im September wurden 20,1 Prozent mehr Menschen entlassen und 1,5 Prozent weniger eingestellt als in 2021. Die Arbeitslosenquote beträgt wie im August 4,5 Prozent (Vorjahr 4,3 Prozent). 10,7 Prozent bzw. 204 der Arbeitslosen sind Geflüchtete. Davon kommen 57 aus Osteuropa und 100 aus Syrien.
Im letzten Monat meldeten die Arbeitgeber aus dem Stadtgebiet 252 sozialversicherungspflichtige Stellen, 23,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Im Bestand betreut der Arbeitgeberservice aktuell 1 924 Beschäftigungsofferten, 17,7 Prozent beziehungsweise 289 mehr als im Vorjahr.
Im Bamberger Land setzte der Herbstaufschwung in diesem Jahr bereits im September ein. Die Arbeitslosigkeit verringerte sich in den letzten vier Wochen um 68 Menschen oder 3,0 Prozent. Der Landkreis verzeichnete im abgelaufenen Monat den kräftigsten Rückgang im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg–Coburg.
Zum Monatsende waren 2.170 Personen arbeitslos registriert. Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit um 22 Personen oder 1,0 Prozent ab. Im September verloren 15,5 Prozent weniger Personen ihren Job als in 2021, während 15,4 Prozent weniger eine neue Beschäftigung aufnahmen. Die Arbeitslosenquote beträgt wie im August und im letzten Jahr unverändert 2,5 Prozent. Das ist Vollbeschäftigung und die niedrigste Quote im gesamten Arbeitsagenturbezirk. 7,7 Prozent beziehungsweise 168 der Arbeitslosen sind Geflüchtete. Davon kommen 87 aus Osteuropa und 57 aus Syrien.
Aus dem Bamberger Land gingen in den letzten vier Wochen 263 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote bei den Vermittlungsexperten ein, 39,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Stellenpool des Arbeitgeberservice befinden sich aktuell 2.186 Beschäftigungsangebote, 516 oder 30,9 Prozent mehr als im September 2021.
- Oktober 4, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
Das könnte Sie auch interessieren...
Arbeitsmarkt August 2022
Zahl der Arbeitslosen steigt wieder
Mit dem Start der Sommerferien und zum Ende des Berufsausbildungsjahres erhöhte sich die Arbeitslosigkeit im Bamberg-Coburger Raum wieder. Wie die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg Ende August bekanntgab, vergrößerte sich die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk um 643 (+5,8 Prozent) auf 11.793 Personen. Der Anstieg sei um 22,2 Prozent geringer ausgefallen als im Schnitt der letzten Jahre vor der Corona-Krise. Infolge des Ukraine-Kriegs stieg die Zahl der Arbeitslosen aber erstmals wieder leicht über dem Vorjahreswert. Offene Stellen gibt es weiterhin zuhauf und das Thema der Energiekrise macht sich immer stärker bemerkbar.
Ende August waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg 59 (+0,5 Prozent) mehr Menschen arbeitslos als vor zwölf Monaten. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im August um 0,2 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent. Sie liegt damit exakt auf dem Vorjahresniveau.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Sommermonat August sei nichts Außergewöhnliches, teilt die Agentur mit, sondern wiederhole sich alljährlich aufs Neue. Junge Menschen würden sich nach dem Abschluss ihrer Berufsausbildung zur Überbrückung der Zeit bis zur Anstellung arbeitslos melden. SchulabgängerInnen, die ab September eine Ausbildung beginnen oder studieren, registrieren sich ebenfalls häufig übergangsweise.
Ende August waren somit 1.386 Jugendliche arbeitslos gemeldet. Das sind 319 oder 29,9 Prozent mehr als im Juli. Seit dem vergangenen Jahr hat sich ihre Zahl um 103 (-6,9 Prozent) reduziert.
Entlassen wurden hingegen im August 1.223 Männer und Frauen und meldeten sich arbeitslos, 32 Personen (-2,5 Prozent) weniger als in 2021. Zeitgleich fanden 820 Menschen eine neue Beschäftigung, 261 beziehungsweise 24,1 Prozent weniger als im Vorjahr.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen um 900 Personen (+19,3 Prozent) gestiegen. Der Grund dafür liegt in der Betreuung von Flüchtlingen aus der Ukraine. Diese werden seit einem Vierteljahr auch in der Arbeitslosenstatistik mitgezählt werden. Im vergangenen Monat stieg ihre Zahl lediglich noch um 73 Personen.
Duale Ausbildung bietet Chancen
Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, sieht trotz konjunktureller Eintrübung, weiterhin positive Signale auf dem Arbeitsmarkt. „Auch wenn die wirtschaftliche Belastung im Zuge des Angriffskriegs auf die Ukraine zunehmend für unsere Konjunktur zur Belastungsprobe wird, bieten die meisten Branchen noch immer vielfältige Beschäftigungschancen. So werden beispielsweise im Handwerk weiterhin dringend Auszubildende sowie Arbeitnehmer gesucht. Viele Betriebe bietet derzeit Möglichkeiten für Ausbildungssuchende und viele Unternehmen sind bereit, noch bis Ende 2022 für das laufende Ausbildungsjahr einzustellen. Wer diese Chance ergreift, ist die vielfach gesuchte Fachkraft von morgen. Diese Situation gilt es zu nutzen. Die Prognosen sind auf dem Arbeitsmarkt nach der dualen Ausbildung sind hervorragend.
Unklar ist aber die weitere Entwicklung aufgrund der Energiekrise und Lieferengpässen von der Industrie. Die Anliegen bei unseren Beratungsprofis werden spürbar komplexer und prekärer. Bürger fragen nach Möglichkeiten für Mini Jobs, um so die steigenden Energiekosten über den Winter finanzieren zu können. Die Binnennachfrage war bisher ein tragender Pfeiler unserer Konjunktur. Ob wir einen kalten Konsumwinter bekommen, werden die kommenden Monate zeigen.“
Gute Jobchancen
Im Sommermonat August wurden 1.946 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 233 beziehungsweise 10,7 Prozent weniger. Jedoch ist der Bestand an Arbeitsplatzofferten in den letzten zwölf Monaten um
1.722 (+19,9 Prozent) gewachsen.
Beim Arbeitgeberservice sind derzeit 10.362 Stellen gemeldet. Das ist der Höchststand seit Gründung der Bundesrepublik. Rein statistisch kommen auf 100 gemeldete sozialversicherungspflichtige Stellen aktuell lediglich 114 potentielle arbeitslose Bewerber.
Arbeitsmarktentwicklung Bamberg
In der Stadt Bamberg erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 134 Menschen (+7,5 Prozent). Ende August lag sie bei 1.914 Personen. Im letzten Jahr waren es 14 (-0,7 Prozent) weniger gewesen. Vor allem junge Menschen meldeten sich verstärkt nach dem Ausbildungsende arbeitslos, da nicht immer ein nahtloser Übergang in eine Beschäftigung aufgrund der Ferienzeit möglich war. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren erhöhte sich daher im letzten Monat um 44 oder 30,8 Prozent auf 187, ist aber um 22,1 Prozent geringer als in 2021. Die Arbeitslosenquote stieg seit Juli um 0,3 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent und liegt auf dem Vorjahresniveau.
Im August meldeten die Betriebe aus dem Stadtgebiet dem Arbeitgeberservice 356 sozialversicherungspflichtige Stellen, 26,3 Prozent (-127) weniger als im Vorjahr. Im Stellenpool der Vermittler befinden sich aktuell 1.967 Beschäftigungsangebote. Das sind 296 mehr (+17,7 Prozent) als vor zwölf Monaten.
Im Bamberger Land stieg die Arbeitslosigkeit im August um 167 Personen (+8,1 Prozent) auf 2.238. Vor allem junge Menschen meldeten nach ihrem Ausbildungsende arbeitslos. Auch hier war ein nahtloser Übergang in eine Beschäftigung aufgrund der Ferienzeit nicht immer möglich. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren erhöhte sich daher im vergangenen Monat um 96 oder 50,0 Prozent auf 288 (Vorjahr 274).
Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent und liegt auf dem Vorjahresniveau. Sie ist die niedrigste im gesamten Agenturbezirk. Das ist weiterhin Vollbeschäftigung. Gegenüber dem Vorjahresmonat nahm die Arbeitslosigkeit um 14 Personen beziehungsweise 0,6 Prozent leicht zu.
Aus dem Landkreis Bamberg gingen beim Arbeitgeberservice in diesem Monat 400 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote ein. Das waren 12,0 Prozent (+43) mehr als im Vorjahr. Im Stellenpool der Vermittlungsprofis befinden sich aktuell 2.085 Beschäftigungschancen, 376 oder 22,0 Prozent mehr als im August 2021.
- September 10, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
Das könnte Sie auch interessieren...
Der Arbeitsmarkt im Juli 2022
Üblicher Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit
Ende Juli waren 11.150 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 432 oder 3,7 Prozent weniger als vor zwölf Monaten. Im vergangenen Monat stieg die Zahl der Arbeitslosen um 280 Personen (+2,6 Prozent). Wie die Agentur für Arbeit betont, erhöht sich mit dem Schul- und Ausbildungsende vor den Sommerferien üblicherweise die Arbeitslosigkeit der bis 25-Jährigen.
Da die ab Februar 2022 aus der Ukraine geflüchteten Menschen seit dem 1. Juni von den Jobcentern betreut werden, erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen im Juni sprunghaft um 987 Personen (+10,0 Prozent) auf 10.870 Menschen. Der gesamte Anstieg entfiel auf Geflüchtete aus der Ukraine.
Sie haben bis Ende August Zeit, ihre Anträge in den Jobcentern zu stellen. Durch die Übergangsregelung können sie bis zum Wechsel weiterhin ihre Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen, damit sich keine finanzielle Lücke auftut. Dies bedeutet aber auch, dass noch nicht alle Geflüchteten in der Statistik erfasst sind.
Die Zahl der bis 25-Jährigen stieg auch in diesem Jahr in den letzten vier Wochen um 92 (+9,4 Prozent). Im Vergleich zum letzten Jahr meldeten sich jedoch aufgrund der guten Übernahmeaussichten 27,0 Prozent weniger. Der positive Trend der Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit setzt sich weiter fort, teilt die Agentur für Arbeit mit. Aktuell sind 1.067 junge Erwachsene auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung, 177 (14,2 Prozent) weniger als vor zwölf Monaten. Vor zwei Jahren, als die Arbeitslosigkeit pandemiebedingt auf ihrem Zenit war, gab es ein Drittel beziehungsweise 533 mehr arbeitslose Jugendliche, so die Agentur für Arbeit. Die Arbeitslosigkeit Geflüchteter aus der Ukraine stieg im letzten Monat lediglich noch um 29 Personen (+2,6 Prozent) auf 1.160, wirkte sich daher nur marginal auf die Entwicklung der Arbeitslosenzahl aus.
Die Arbeitslosenquote nahm im Juli um 0,1 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent zu. Vor einem Jahr lag ihr Wert bei 3,3 Prozent. Im letzten Monat verloren 1.121 Männer und Frauen ihren Arbeitsplatz und meldeten sich arbeitslos, 3 Personen weniger als in 2021. Zeitgleich konnten 839 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden. Das sind 280 oder 25,0 Prozent weniger als in 2021. Durch den hohen Fachkräftebedarf (drei Viertel aller Stellen) ist der Anteil an Arbeitslosen mit Berufsabschluss mittlerweile auf 43,7 Prozent gesunken.
Agiler Arbeitsmarkt
„In den letzten Wochen vor den Sommerferien ist im Juli die Arbeitslosigkeit erwartungsgemäß leicht gestiegen. Die Ursache dafür liegt am Schul- und Ausbildungs-ende zur Jahresmitte. Junge Menschen melden sich zur Überbrückung arbeitslos. Ich rechne daher auch im August erneut mit einem kleinen Anstieg. Aufgrund der guten Jobchancen nehmen viele der frischgebackenen, heiß begehrten jungen Fachkräfte, bei denen die Übernahme nicht klappte, bereits in den kommenden Wochen wieder eine Arbeit auf. Die meisten Schüler starten im September in eine Ausbildung, besuchen eine weiterführende Schule oder studieren ab Herbst. Anders als in den beiden vorangegangenen Jahren der Corona Krise wurden in diesem Jahr deutlich mehr Ausbildungsabsolventen direkt von ihren Betrieben übernommen.
Im Juli haben sich im Agenturbezirk lediglich 207 weitere Ukrainer im erwerbsfähi-gen Alter (mindestens 15 Jahre alt) bei den Jobcentern gemeldet. Insgesamt sind es jetzt 2 651. Die ersten Gespräche in der Arbeitsvermittlung zeigen deutlich, dass es überwiegend Frauen mit Sprachkurs- und Kinderbetreuungsbedarf sind. Sie besuchen teilweise schon Integrationskurse. Ein paar konnten bereits eine Beschäftigung aufnehmen. Das kurz- und mittelfristig vermittelbare Bewerberpotential hält sich je-doch in Grenzen. Die niedrigen Kurzarbeiterzahlen zeigen eine gute Auftragslage. Dennoch sind die Sorgen vieler Betriebe groß: die Inflationsrate, Lieferketten, die Energieversorgung, steigende Corona Zahlen und der Arbeitskräftemangel sind hierbei die am meisten genannten Risiken“, skizziert Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt.
Kurzarbeit gibt weiterhin Gas zur Jobsicherung
Im März 2022 (Hochrechnung aktuellster Wert) bezogen im Agenturbezirk insgesamt 745 Betriebe für 5.956 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld. 2,4 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren in Kurzarbeit. Die Zahl der Betriebe nahm seit Februar um 16,4 Prozent (-146) ab. Wie sich die Folgen des Ukraine Kriegs auf die Kurzarbeit letztendlich auswirken, ist noch ungewiss. Jedoch führen auch Corona bedingte Lieferschwierigkeiten aus China – zum Beispiel, der Lockdown des Hafens von Shanghai -, der Hafenstreik von Hamburg sowie das Fehlen von Kraftfahrern zu Lieferengpässen und weiteren Preisanstiegen. Um Ausfallzeiten zu überbrücken und Kündigungen zu vermeiden, nutzen einige Betriebe wieder die Kurzarbeit.
Stellenmarkt – Jobrekord, erstmals über 10.000 Stellen
Im Juli bekam der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg 1.530 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsangebote gemeldet, 30,1 Prozent beziehungsweise 658 weniger als im vergangenen Jahr. Da Fachkräftegesuche teilweise nicht besetzt werden können, gibt es derzeit eine Konsolidierung des Zugangs auf einem weiterhin sehr hohen Niveau. Der Stellenzugang lag um 14,3 Prozent über dem vom Vorkrisenjahr 2019. Der Stellenbestand ist um gut ein Viertel (+24,0 Prozent) beziehungsweise insgesamt 1.937 Angebote größer als vor einem Jahr. Erstmals seit Gründung der Bundesrepublik überschreitet er die 10.000-Marke. Rein statistisch kommen auf 100 gemeldete sozialversicherungspflichtige Stellen aktuell lediglich 111 potentielle arbeitslose Bewerber.
„Die Besetzung von Stellen für Fachkräfte und mittlerweile auch für Helfer ist eine Herausforderung und spitzt sich weiter zu. Wir haben keinen Fachkräfte- sondern einen Arbeitskräfteengpass in vielen Branchen“, sagt Dieter Kamm, stellvertretender Teamleiter des Arbeitgeberservice für die Regionen Bamberg und Forchheim. „Teilweise schließen zum Beispiel Gastwirtschaften deswegen tageweise oder sogar ganz. Der Markt hat sich gedreht. Mittlerweile sucht in der Regel der Arbeitnehmer seinen Arbeitgeber aus. Neben dem Gehalt spielen immer mehr die Rahmenbedingungen sowie die Kompromissbereitschaft eine wichtige Rolle bei der Gewinnung von Arbeitskräften. Auch die Weiterqualifizierung eigener Mitarbeiter ist ein wichtiger Baustein, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Arbeitgeberservice berät und unterstützt dabei. Teilweise ist durch uns eine Übernahme der Kosten von bis zu 100 Prozent möglich.“
Arbeitsmarktentwicklung in der Region Bamberg
Stadt Bamberg
In der Stadt Bamberg lag die Zahl der Arbeitslosen Ende Juli wie im Vormonat unverändert bei 1.780. Im Vorjahresvergleich sind es jedoch 71 Personen (3,8 Prozent) weniger. Im Juli kommt es regelmäßig zu vermehrten Arbeitslosmeldungen von jungen Menschen, die nach Abschluss der Berufsausbildung nicht übernommen wurden oder Abgänger von allgemein- und berufsbildenden Schulen waren. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren erhöhte sich daher im vergangenen Monat um 17 oder 13,5 Prozent auf 143. Die Arbeitslosenquote beträgt wie im Juni 4,2 Prozent (Vorjahr 4,4 Prozent). Im letzten Monat meldeten die Betriebe aus dem Stadtgebiet 302 sozialversicherungspflichtige Jobangebote dem Arbeitgeberservice, 60 (-16,6 Prozent) weniger als im letzten Jahr. Im Stellenpool sind aktuell 1 961 Beschäftigungsangebote, 395 (+25,2 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Landkreis Bamberg
Im Bamberger Land nahm die Arbeitslosigkeit im Juli um 156 Personen (+8,1 Pro-zent) auf 2.071 zu. Die Zahl der Arbeitslosen liegt um 202 Personen bzw. 8,9 Pro-zent unter dem Vorjahresniveau. Im Juli melden sich regelmäßig vermehrt junge Menschen arbeitslos, die nach Abschluss der Berufsausbildung nicht übernommen wurden oder Abgänger von allgemein- und berufsbildenden Schulen sind. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren erhöhte sich daher im vergangenen Monat um 38 oder 24,7 Prozent auf 192. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 2,3 Prozent (Vorjahresmonat: 2,6 Prozent) und ist die niedrigste im gesamten Agenturbezirk. Das ist Vollbeschäftigung. Per Definition spricht man von Vollbeschäftigung ab einer Quote von unter 3,0 Prozent.
Aus dem Landkreis Bamberg gingen beim Arbeitgeberservice im Juli 260 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote ein, 196 (-43,0 Prozent) weniger als im Vorjahr. Im Bestand gibt es aktuell 1.944 Offerten, 296 (+18,0 Prozent) mehr als vor zwölf Monaten.
- August 18, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
Das könnte Sie auch interessieren...
Jobcenter betreuen ukrainische Geflüchtete
Anstieg der Arbeitslosigkeit trotz stabiler Konjunktur
Die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg stieg im Juni um 987 Personen (+10 Prozent) auf 10.870 Menschen. Der gesamte Anstieg entfiel auf Geflüchtete aus der Ukraine. Ihre Arbeitslosigkeit stieg im letzten Monat um 1.050 Personen auf 1.131.
Da die Menschen, die seit Februar aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind, seit dem 1. Juni von den Jobcentern betreut werden, erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosigkeit deutlich in allen Kreisen und Städten des Bezirks. Dies teilte die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg mit.
Da der Großteil der Geflüchteten (79,1 Prozent) Frauen sind, stieg deren Arbeitslosigkeit seit Mai um insgesamt 19,5 Prozent (+830) auf 5 088. Die Jugendarbeitslosigkeit (unter 20 Jahre) erhöhte sich im letzten Monat um 52,4 Prozent (+87) auf 253. Der komplette Anstieg entfiel auf jugendliche Ukrainerinnen und Ukrainer (+102 auf insgesamt 106).
Die Arbeitslosigkeit der Ausländer wuchs seit Mai infolgedessen um 62,2 Prozent (+1.106) auf 2.883. Mehr als jeder vierte Arbeitslose (+26,5 Prozent) hat aktuell einen ausländischen Pass, 42,9 Prozent (+866) mehr als vor einem Jahr.
Jedoch war die Gesamtzahl aller Arbeitslosen am Ende des ersten Halbjahres mit
10.870 Menschen um 7,7 Prozent beziehungsweise 905 Personen niedriger als in 2021. Die Arbeitslosenquote stieg im Juni moderat um 0,2 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent. Vor einem Jahr lag ihr Wert bei 3,4 Prozent.
Im Juni verloren 1.228 Männer und Frauen ihren Arbeitsplatz und meldeten sich arbeitslos, 328 Personen beziehungsweise 36,4 Prozent mehr als in 2021. Die Zunahme resultiert teilweise aus Meldungen von geflüchteten Ukrainern, die ihren vorherigen Job in der Heimat aufgrund des Krieges verloren haben und dies bei der Arbeitslosmeldung angaben. Zeitgleich konnten 922 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden. Das sind 214 oder 18,8 Prozent weniger als im letzten Jahr.
Arbeitsmarktentwicklung: Arbeitsmarkt besser als die Zahlen
Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, sagte am 30. Juni zur aktuellen Situation am Arbeitsmarkt: „Der Abbau der Arbeitslosigkeit fand letzten Monat im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg ein abruptes Ende. Die Menschen, die seit Februar 2022 aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind, werden seit Juni von den Jobcentern betreut. Saisontypisch wäre ein moderater Rückgang der Arbeitslosigkeit, der jedoch von dem sprunghaften Anstieg bei den Jobcentern überlagert wird. Das spiegelt sich auch in diesem Jahr wieder.
Im Juni nahm die Arbeitslosigkeit in allen Regionen des Bezirks wie üblich leicht ab. Bis Mitte Juni haben insgesamt 2.444 Ukrainer im erwerbsfähigen Alter (mindestens 15 Jahre alt) mit den Jobcentern ersten Kontakt aufgenommen, um Leistungen zu beantragen. Ich rechne daher auch in den kommenden Monaten mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit. Der leistungsrechtliche Übertritt der Ukrainer in die Betreuung durch die Jobcenter ist bisher gut gelungen. Aktuell analysieren wir die möglichen Integrationsperspektiven und entwickeln die nächsten Schritte. Für viele hat das Erlernen der deutschen Sprache oberste Priorität, da sie der Schlüssel für einen Job ist, der ihrer bisherigen Qualifikation entspricht. Das braucht jedoch Zeit.
Trotz der angespannten gesamtwirtschaftlichen Situation sind die Beschäftigungsaussichten aber weiterhin sehr gut. Der Arbeitsmarkt ist aus Arbeitnehmersicht positiv. Es melden sich nur vereinzelt gut ausgebildete Fachkräfte. Viele finden schnell wieder eine Arbeit. Das bietet natürlich auch Chancen für die Geflüchteten. Im vergangenen Monat meldeten sich auch junge Fachkräfte, die nach Abschluss ihrer Ausbildung nicht übernommen werden konnten, arbeitslos. Ich gehe davon aus, dass wir diese frischgebackenen Bewerber relativ schnell wieder in Beschäftigung bringen können. Aufgrund des großen Fachkräftebedarfs sind Gelernte sehr gefragt. Aber auch Helfer treffen auf einen noch guten Arbeitsmarkt.“
Kurzarbeit stabilisiert weiterhin Jobs und Leistungsfähigkeit der Betriebe
Im Februar 2022 (Hochrechnung aktuellster Wert) bezogen im Agenturbezirk insgesamt 891Betriebe für 5.837 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld. 2,4 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren in Kurzarbeit. Die Zahl der Kurzarbeiter sank seit Januar um 6,6 Prozent (-410). Wie sich die Folgen des Ukraine-Kriegs auf die Kurzarbeit letztendlich auswirken, ist noch ungewiss. Er führt seit Monaten zu Lieferengpässen und massiven Preisanstiegen. Um Entlassungen von Fachkräften zu vermeiden, setzen einige Arbeitgeber auf die Kurzarbeit, um Ausfallzeiten zu überbrücken.
Stellenmarkt trotz Turbulenzen weiter auf Rekordkurs
Im Mai bekam der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg
1.808 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsangebote gemeldet, 5,7 Prozent beziehungsweise 110 weniger als im vergangenen Jahr. Der Stellenbestand ist um ein Drittel (+33,4 Prozent) beziehungsweise insgesamt 2.463 Angebote seit dem letzten Jahr größer geworden.
Seit Bestehen der Bundesrepublik gab es noch nie so viele Arbeitsplatzangebote. Rein statistisch kommen auf 100 gemeldete sozialversicherungspflichtige Stellen aktuell lediglich 110 potentielle arbeitslose Bewerber.
Das Gros der beim Arbeitgeberservice gemeldeten Arbeitsplatzangebote entfällt auf folgende Berufsbereiche: 3.178 Produktion und Fertigung, 1.894 Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit, 1.406 Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung, 1.217 kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus sowie 864 Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik.
Die größten Zuwächse seit dem letzten Jahr gibt es bei kaufmännischen Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus (+49,0 Prozent), Bürotätigkeiten (Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung) mit plus 44,6 Prozent, Produktion und Fertigung (+38,1 Prozent), Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (+32,1 Prozent), Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (+21,8 Prozent) sowie dem Bauhandwerk (+21,3 Prozent).
Arbeitsmarktentwicklung Bamberg
Im Juni stieg in der Stadt Bamberg die Arbeitslosigkeit um 99 Personen (+5,9 Prozent). Am Ende des ersten Halbjahrs waren 1.780 Arbeitslose gemeldet, 130 beziehungsweise 6,8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,2 Prozent (Mai 4 Prozent). Vor einem Jahr lag sie bei 4,5 Prozent.
Der gesamte Anstieg im Juni entfiel auf Geflüchtete aus der Ukraine. Ihre Arbeitslosigkeit nahm im letzten Monat um 112 Personen auf 120 zu.
Im Juni meldeten die Betriebe aus dem Stadtgebiet 302 sozialversicherungspflichtige Jobangebote dem Arbeitgeberservice, 85 (-22,0 Prozent) weniger als im letzten Jahr. Im Stellenpool sind aktuell 1.924 Beschäftigungsangebote, 460 (31,4 Prozent) mehr als 2021.
Arbeitsmarktentwicklung Landkreis Bamberg
Im Landkreis Bamberg erhöhte sich die Arbeitslosigkeit im Juni um 125 Personen
(+7,0 Prozent) auf 1.915 Menschen. Die Zahl der Arbeitslosen liegt um 16,3 Prozent (-374 Personen) unter dem Vorjahresniveau. Die Arbeitslosenquote beträgt 2,2 Prozent (Mai 2,0 Prozent, Vorjahr 2,6 Prozent). Das ist Vollbeschäftigung und weiterhin die niedrigste Quote im gesamten Agenturbezirk. Die Marke zur Vollbeschäftigung liegt bei 3,0 Prozent.
Der gesamte Anstieg im Juni entfiel auch hier auf Geflüchtete aus der Ukraine. Ihre Arbeitslosigkeit erhöhte sich im letzten Monat um über 130 Personen auf 137. Aus dem Bamberger Land gingen beim Arbeitgeberservice im Juni 279 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote ein, 121 (-30,3 Prozent) weniger als im Vorjahr. Im Bestand befinden sich aktuell 1 938 Offerten, 499 (+34,7 Prozent) mehr als vor zwölf Monaten.
- Juli 28, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
Das könnte Sie auch interessieren...
Anstaltsbeirätin der JVA Ebrach
Brigitte Glos verabschiedet
Brigitte Glos ist aus dem Anstaltsbeirat der JVA Ebrach ausgeschieden. Die ehemalige Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg ging im vergangenen Sommer in den Ruhestand und wurde jetzt als Anstaltsbeirätin verabschiedet.
„Brigitte Glos war in ihrer Tätigkeit als Mitglied des Anstaltsbeirats ein Garant für die hervorragende Kooperation der JVA Ebrach mit der Agentur für Arbeit“, sagt Holger Dremel, CSU-Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Anstaltsbeirats. „In sämtlichen Angelegenheiten der Berufsberatung, Arbeitsvermittlung und Unterstützung von beruflichen Bildungsmaßnahmen stand sie stets als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Die Zusammenarbeit der JVA Ebrach mit der Agentur für Arbeit ist von langjährigem Vertrauen geprägt.“
Die Nachfolge von Frau Glos im Anstaltsbeirat übernimmt der aktuelle Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg Stefan Trebes. Er wird in der nächsten Sitzung des Beirats ins Amt eingeführt.
- Mai 19, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
Das könnte Sie auch interessieren...
Arbeitsmarkt
Agentur für Arbeit: „Ist die Ampel in der Gastronomie grün, wird eingestellt, steigen die Infektionszahlen, wird entlassen“
Die öffentlichen Beschränkungen, die in den vergangenen Monaten zur Bekämpfung der Corona-Pandemie unternommen wurden, haben sich in so gut wie allen Teilen der Gesellschaft ausgewirkt. Auch der Arbeitsmarkt ist betroffen – viele Menschen haben ihre Arbeitsstelle verloren. Bianca Heger ist Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt bei der Agentur für Arbeit Bamberg- Coburg. Unter ihrer Leitung bietet die Behörde ab dem 27. November ein kostenloses Online-Seminar zu Möglichkeiten des Wiedereinstiegs in den Arbeitsmarkt an. Bei Frau Heger haben wir nachgefragt, wie die derzeitigen Chancen, eine Stelle zu finden, aussehen, wie sich der Arbeitsmarkt wegen Corona verändert hat und wie man sich im Vorstellungsgespräch am besten verhält.
Frau Heger, Sie sind bei der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt. Welchen Anforderungen sind Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am Arbeitsmarkt ausgesetzt?

Bianca Heger: Gerade zu Zeiten der Pandemie verlagern sich die Anforderungen an die Arbeitnehmer, aber auch an die Arbeitgeber sehr stark. Neben der eigentlichen täglichen Arbeit beziehungsweise der Suche nach einer Arbeitsstelle oder passenden Mitarbeitern gilt es, Familie und Beruf trotz geschlossener Kindertagesstätten, Home Schooling und vermehrter Telearbeitswünsche unter einen Hut zu bringen. Da ist die Möglichkeit, Beratungs- und Unterstützungsangebote in Anspruch zu nehmen, umso wichtiger. Wir bieten daher allen Bürgern und Arbeitgebern ein vielfältiges individuelles Angebot, das auf die jeweilige persönliche Lebenslage abgestimmt ist. Ich kann allen, die an einem Scheideweg stehen, nur wärmstens empfehlen, die Situation auch als Chance zu verstehen, neue Wege zu gehen. Die Agentur für Arbeit und ich beraten Sie gerne.
Welche Maßnahmen ergreift die Agentur für Arbeit genau?
Bianca Heger: Wir bieten unterschiedlichste Beratungsformate an. So haben Arbeitnehmer, genauso aber auch Arbeitgeber – neben der regulären Arbeitsvermittlung – die Möglichkeit, Beratungstermine bei der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt wahrzunehmen.
Als Beauftragte für Chancengleichheit biete ich ein sehr umfangreiches Angebot: Ich informiere über die Situation von Frauen und Männern auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt und zeige Handlungsbedarfe auf, wo Benachteiligungen abgebaut werden sollten. Ich berate zum Wiedereinstieg in den Beruf nach einer Familien- oder Pflegephase sowie über Fragen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und berate und unterstütze Arbeitgeber sowie deren Organisationen in diesen Fragen. Außerdem arbeite ich als Netzwerkpartnerin mit dem Ziel der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern am Erwerbsleben, dem sogenannten Gender-Mainstreaming, mit kommunalen und öffentlichen Stellen, Kirchen, Unternehmen, Verbänden, Kammern, Vereinen und Netzwerken zusammen. Dann wirke ich bei der Entwicklung von geschäftspolitischen Konzepten der Agentur für Arbeit zur Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt mit und berate und unterstütze Fach- und Führungskräfte bei der frauen- und familiengerechten fachlichen Aufgabenerledigung.
Wie haben sich die Arbeitslosenzahlen seit Beginn der Pandemie entwickelt?
Bianca Heger: Im Oktober setzte sich der Herbstaufschwung in einer für diesen Monat üblichen Intensität fort. Die Arbeitslosigkeit sank den zweiten Monat in Folge seit Beginn der Krise. Seit drei Monaten verloren kontinuierlich weniger Menschen ihren Arbeitsplatz, während mehr eine neue Beschäftigung fanden als im letzten Jahr. Allein im letzten Monat wurden 366 Personen in der Produktion und Fertigung eingestellt, 15,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Bereich Verkehr und Logistik waren es 214 Personen, 11,5 Prozent mehr. Wir hatten bisher nur wenige für den Winter vorsorgliche Arbeitslosmeldungen vom Bau. Fachkräfte werden in der Regel gehalten. Wir stehen momentan an einem Scheideweg. Die Entwicklungen in den nächsten Tagen und Wochen werden entscheidend sein.
Welche Bevölkerungsgruppen sind oder waren besonders der Gefahr ausgesetzt, ihre Arbeitsstelle aufgrund der im Zuge der Virusbekämpfung unternommenen Einschränkungen der Wirtschaft zu verlieren?
Bianca Heger: Der Arbeitsmarkt geriet ab April durch die vom Virus hervorgerufenen wirtschaftlichen Folgen und Gegenmaßnahmen zunehmend unter Druck. Das schlägt sich in einem sprunghaften Anstieg der Arbeitslosigkeit nieder. Dieser wurde jedoch durch die rege Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld deutlich abgemildert. Die meisten Arbeitslosmeldungen kamen in den ersten Monaten aus dem verarbeitenden Gewerbe, insbesondere aus der Metall- und Elektroindustrie. Neben der Zeitarbeit sind auch der Handel sowie das Gastgewerbe stark betroffen. Aber auch Selbständige meldeten sich arbeitslos. Jedoch verzeichneten wir in der Forstwirtschaft, dem Gartenbau sowie bei den Bauberufen der Krise zum Trotz keinen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Knapp die Hälfte der Entlassenen übten Helfertätigkeiten aus. Die Jugendarbeitslosigkeit sowie die der Ausländer erhöhten sich überproportional. Das sind jedoch krisentypische Entwicklungen. Die Gastronomie ist ein Spiegelbild der Pandemie. Ist die Ampel grün, wird eingestellt, steigen die Infektionszahlen, wird entlassen. Ein bisheriges Novum – erstmals meldeten sich aufgrund der angespannten Situation im Tourismus Deutsche bei uns zurück, die seit Jahren aufgrund der besseren Verdienstmöglichkeiten in Österreich arbeiten. Um temporäre Auftragsspitzen abzudecken, steigt die Beschäftigung in der Zeitarbeit wieder. Allerdings beobachten wir hier einen Drehtüreffekt bei Einstellungen und Freisetzungen.
Wie wirkt sich die Pandemie auf die Zahl offener Arbeitsstellen aus?
Der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg bekam im Oktober 1.594 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote gemeldet, 6,1 Prozent mehr als im letzten Jahr. Im Zuge der Herbstbelebung zieht der Stellenmarkt von September auf Oktober in wirtschaftlich prosperierenden Zeiten an. In diesem Jahr fiel der Neuzugang an Stellen trotz der andauernden Corona-Krise im vergangenen Monat sogar um 31,5 Prozent größer aus als im September. Zum Vergleich – im letzten Jahr, als die Konjunktur bereits leicht abflaute, gingen im Oktober 7,3 Prozent weniger sozialversicherungspflichtige Stellenangebote ein als im Vormonat. Gut ein Drittel der Stellen kamen aus dem Bereich der Zeitarbeit, die im Vergleich zum Vorjahr 46,5 Prozent mehr Jobangebote meldete. Der Stellenbestand legte im Oktober um 193 Offerten, ein Plus von 3,2 Prozent auf 6.246, zu. Er ist den vierten Monaten in Folge leicht gewachsen und erholt sich peu à peu. Vor einem Jahr war er um 794 Angebote beziehungsweise 11,3 Prozent größer gewesen. Seit seinem Tiefpunkt vor vier Monaten verringerte sich der Abstand zum Vorjahresniveau um 1.015 Jobangebote. Auf 100 gemeldete Beschäftigungsangebote kommen rein statistisch nur 198 arbeitslose potentielle Bewerber.
Das Online-Seminar, das Sie ab 27. November anbieten, wendet sich an Menschen, die den beruflichen Wiedereinstieg vorhaben. Ist es auch für Leute geeignet, die zum ersten Mal auf Jobsuche sind?
Bianca Heger: Das Seminar greift verschiedene Themen um den beruflichen Wiedereinstieg auf, aber natürlich können auch Arbeitssuchende auf der Suche nach der ersten Arbeitsstelle von den Inhalten der Seminare profitieren. Viele Schritte wiederholen sich in der Suche nach einer Arbeitsstelle immer wieder, aber die erste Arbeitsstelle und somit auch das erste eigene Gehalt setzt möglicherweise den Grundstein einer beruflichen Zukunft – daher gilt es hier auf jeden Fall sich gut vorzubereiten.
Ein Segment des Seminars beschäftigt sich mit Bewerbungsstrategien. Wie sieht eine erfolgversprechende Bewerbungsstrategie aus?
Bianca Heger: Es gibt die unterschiedlichsten Lebenssituationen, die Menschen dazu veranlassen, sich auf dem Arbeitsmarkt zu bewerben. So reizt plötzlich eine interessante Stellenanzeige zu einem beruflichen Neustart oder Wechsel oder nach einer längeren Erziehungspause oder Pflegephase steht der Wiedereinstieg an. Vieles ist im späteren Berufsleben nicht mehr so selbstverständlich wie kurz nach der Ausbildung oder vor einigen Jahren und es tauchen immer wieder neue Fragen auf: Wie bewerbe ich mich zeitgemäß? Wann ist eine Bewerbung erfolgsversprechend? Wo finde ich eigentlich Jobs? Wie bringe ich einen roten Faden in meinen Lebenslauf? Wie vermittele ich trotz Unsicherheit einen professionellen Eindruck? All diese Fragen sind wichtige Punkte einer erfolgsversprechenden Bewerbungsstrategie, aber die eine perfekte und immer passende Strategie gibt es nicht. Dazu ist der Arbeitsmarkt zu vielfältig und dafür sind die Menschen auch zu unterschiedlich. Das ist auch gut so. Denn unsere Vielfalt ist unsere Stärke. Im Gegensatz zu anderen Ländern wirken sich daher die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie in Deutschland nicht so gravierend aus. Ein wichtiger Erfolgsbaustein ist aber auch, eine selbstbewusste positive innere Einstellung zu haben und diese auch durch ein überzeugendes Auftreten zu untermauern.
Ein anderes Segment handelt von überzeugendem Auftreten im Vorstellungsgespräch. Worauf gilt es in solch einer Situation zu achten?
Bianca Heger: Es gibt in jedem Vorstellungsgespräch fünf verschiedene Phasen: den Smalltalk als Einstieg, das Kennenlernen, die Selbstpräsentation, Rückfragen und den Abschluss. Grundlegend gilt, wer zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird, hat schon mal gute Karten in der Hand. Denn zu einem Vorstellungsgespräch werden in der Regel nur jene Bewerberinnen und Bewerber eingeladen, die dem Anforderungsprofil entsprechen oder die das Interesse des Arbeitgebers geweckt haben. Trotzdem gibt es einige Fehler im Vorstellungsgespräch, die Sie leicht vermeiden können. Beispiele hierfür sind: Unpünktlichkeit, fehlende Vorbereitung oder fehlende Antworten, ein klingelndes Handy, unrealistische Gehaltsvorstellungen, offensichtliche Lügen, unpassendes Auftreten oder unpassende Kleidung, kein abschließendes Dankeswort und schlecht über andere oder ehemalige Arbeitgeber zu sprechen. Wenn Sie diese Punkte beachten und mit einer positiven Einstellung zum Vorstellungsgespräch gehen, stehen die Chancen gut, dass Sie in die engere Auswahl kommen.
Zum letzten Termin des Seminars geht es um Gehaltsverhandlungen. Wie fordernd darf man hier sein, was sollte man vermeiden?
Bianca Heger: Mittlerweile gibt es viele Möglichkeiten, über Gehälter zu recherchieren, um sich auch vor dem Gespräch Gedanken über persönliche Gehaltsuntergrenzen zu machen. Dies sollte man auf jeden Fall tun. Sprechen Sie aber auf keinen Fall als erstes über das Gehalt, hier macht das Unternehmen den ersten Schritt. Weitere Tipps sind: Begründen Sie den Gehaltswunsch stets mit guten Argumenten, wie Zusatzqualifikationen, Sprachkenntnissen und Arbeitserfahrungen. Wenn Sie nach dem vorherigen Gehalt gefragt werden, sagen Sie die Wahrheit – Lügen werden schnell enttarnt und sind ein absolutes Ausschlusskriterium. Klären Sie ab, ob es sich bei dem verhandelten Gehalt um das Brutto- oder Nettogehalt handelt und ob Zusatzvergütungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld schon mit einberechnet wurden. Ausführlich wird das Thema der Gehaltsverhandlungen in unserem Seminar am 14. Dezember besprochen.
Online-Seminar zum beruflichen Wiedereinstieg
Ab 27. November, jeweils 9 Uhr
Anmeldung an:
Bianca Heger, Email: Bamberg-Coburg.BCA@arbeitsagentur.de
Weitere Informationen:
- November 21, 2020
- Autor: Sebastian Quenzer