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Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg

Arbeits­markt Mai 2023

Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit in der Region

Im Mai setz­te sich der Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit in der Regi­on Bam­berg-Coburg aus dem April fort. Die Zahl der Arbeits­lo­sen ver­rin­ger­te sich um 3,3 Pro­zent. Damit sind Per­so­nen 11.419 vor Ort arbeitslos.

Die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg ver­mel­de­te ges­tern einen Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit in der Regi­on. So sank die Arbeits­lo­sen­quo­te in der Regi­on im Mai um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 3,3 Pro­zent. Vor einem Jahr lag der Wert noch bei 2,9 Pro­zent. Der Grund für die Zunah­me liegt laut Agen­tur zum über­wie­gen­den Teil in der Auf­nah­me der seit Juni letz­ten Jah­res von den Job­cen­tern betreu­ten Geflüch­te­ten aus der Ukrai­ne. Ins­ge­samt sind 941 von ihnen arbeits­los gemel­det, was eine Zunah­me des Wer­tes der Arbeits­lo­sen­quo­te um 0,3 Pro­zent­punk­te zur Fol­ge hat.

Im Mai wur­den zudem 1.066 Män­ner und Frau­en ent­las­sen, nur zehn Per­so­nen mehr als vor einem Jahr. 1.091 Men­schen fan­den hin­ge­gen eine neue Beschäf­ti­gung. Das waren 27 oder 2,5 Pro­zent mehr als in 2022. Das Risi­ko, den Job zu ver­lie­ren und die guten Chan­cen, einen neu­en zu fin­den, haben sich seit dem Vor­jahr kaum verändert.

Ste­fan Tre­bes, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, schätzt die aktu­el­le Situa­ti­on wie folgt ein: „Bereits Ende April war die Früh­jahrs­be­le­bung so gut wie abge­schlos­sen. Der Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit im Mai war daher größ­ten­teils kon­junk­tu­rell bedingt.“

Die Ener­gie­kri­se, Mate­ri­al­eng­päs­se, eine gesun­ke­ne Kauf­lau­ne, Hyper­in­fla­ti­on, ein Anstieg der Insol­ven­zen sowie die jüngst ver­kün­de­te Rezes­si­on belas­ten seit gerau­mer Zeit die Regi­on. „Und den­noch zeigt sich der Arbeits­markt trotz all der Wid­rig­kei­ten rela­tiv robust. Sobald eine Fir­ma schlie­ßen oder ent­las­sen muss, klin­geln bei unse­rem Arbeit­ge­ber­ser­vice die Tele­fo­ne. Die Kon­kur­renz wit­tert ihre Chan­ce, jetzt an heiß begehr­te Fach­kräf­te zu kom­men, die auf dem Markt immer knap­per werden.“

Arbeits­lo­sig­keit sinkt wei­ter in allen Regionen

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst die Gebiets­kör­per­schaf­ten Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lich­ten­fels. Die bereits im Febru­ar begon­ne­ne Früh­jahrs­be­le­bung am Arbeits­markt sei laut Arbeits­agen­tur im April bereits so gut wie abge­schlos­sen gewe­sen. Der sich in allen Agen­tur-Regio­nen fort­set­zen­de Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit war daher über­wie­gend kon­junk­tu­rell und demo­gra­phisch bedingt.

Im Land­kreis Bam­berg setz­te sich der Rück­gang im Mai mit 5,7 Pro­zent am dyna­mischs­ten fort. Es fol­gen Lich­ten­fels (-4,5 Pro­zent), die Stadt Bam­berg (-3,4 Pro­zent) und die Land­krei­se Coburg und Kro­nach mit einem jewei­li­gen Minus von 3,1 Pro­zent. Aber auch in der Stadt Coburg (-1,7 Pro­zent) und in Forch­heim (-1,4 Pro­zent) nahm die Zahl der Arbeits­lo­sen in den ver­gan­ge­nen vier Wochen wei­ter ab.

Agen­tur für Arbeit Bamberg-Coburg

Arbeits­markt April: Früh­jahrs­auf­schwung geht weiter

Die im März bereits agi­le Früh­jahrs­auf­schwung des Arbeits­mark­tes setz­te sich auch im April fort. Die Arbeits­lo­sig­keit sank in den ver­gan­ge­nen vier Wochen um 3,2 Pro­zent auf 11.814 Menschen.

Nach­dem bereits vor Ostern der Groß­teil der sai­so­nal bedingt Frei­ge­stell­ten wie­der ein­ge­stellt wor­den war, nahm die Arbeits­lo­sig­keit nicht mehr so kräf­tig ab wie im März und etwas weni­ger als in 2022. Dies teil­te die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg mit. Die Ampel für den Früh­jahrs­auf­schwung habe auf grün geschaltet.

Die Zahl der Arbeits­lo­sen ist im Ver­gleich zum Vor­jahr zwar um 1.488 Per­so­nen (+14,4 Pro­zent) gestie­gen. Der Grund für die Zunah­me liegt aber zum Groß­teil in den seit Juni letz­ten Jah­res von den Job­cen­tern betreu­ten Flücht­lin­gen aus der Ukrai­ne. Ins­ge­samt sind 958 von ihnen arbeits­los gemel­det, was einen Anstieg der Arbeits­lo­sen­quo­te um 0,3 Pro­zent­punk­te verursacht.

Im April fan­den 1.395 arbeits­lo­se Frau­en und Män­ner einen neu­en Arbeits­platz, 1,5 Pro­zent mehr (+20) als 2022. Es ver­lo­ren 1.233 Men­schen ihre Beschäf­ti­gung, ledig­lich 5,1 Pro­zent (+60) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeits­auf­nah­men über­stie­gen die Zahl der Ent­las­sun­gen um 162 Per­so­nen. Im April ging die Arbeits­lo­sen­quo­te um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 3,4 Pro­zent zurück. Vor zwölf Mona­ten betrug sie 3,0 Prozent.

Arbeits­markt­ent­wick­lung

Ste­fan Tre­bes, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, sagt zum aktu­el­len Früh­jahrs­auf­schwung am Arbeits­markt: „Der ersehn­te Früh­ling ist da, auch auf dem Arbeits­markt. Bereits vor den Oster­fei­er­ta­gen, die die Betrie­be sonst noch für Wie­der­ein­stel­lun­gen abwar­ten, hat­ten fast alle ihre Mann­schaft schon wie­der voll­zäh­lig an Bord. Der sai­so­na­le Anstieg der Win­ter­ar­beits­lo­sig­keit war daher bis Ende April längst wie­der kom­plett abge­baut. Der Groß­teil der gesun­ke­nen Arbeits­lo­sig­keit ent­fiel auf die Wie­der­ein­stel­lung der über die Win­ter­mo­na­te ent­las­se­nen Beschäf­tig­ten aus über­wie­gend von Män­nern aus­ge­üb­ten Beru­fen im Bau­ge­wer­be sowie im Gar­ten- und Land­schafts­bau. Im ver­gan­ge­nen Monat domi­nier­ten bei der Ver­rin­ge­rung der Arbeits­lo­sig­keit daher noch die Män­ner. Aber auch die Tou­ris­mus­sai­son läuft bereits an.

Die Ein­schät­zun­gen der Fir­men zur Geschäfts­la­ge ver­bes­sern sich, so dass der Fach­kräf­te- und Arbeits­kräf­te­be­darf noch mehr in den Vor­der­grund rückt. Der Wett­be­werb um die längs­ten Öff­nungs­zei­ten ist pas­sé. Ein­zel­han­del, Fri­sö­re oder die Gas­tro­no­mie kon­zen­trie­ren sich zum Bei­spiel auf Kern­zei­ten hoher Kun­den­fre­quenz, um ihr wert­volls­tes Gut, ihr Per­so­nal mög­lichst effi­zi­ent einzusetzen.“

Früh­jahrs­auf­schwung in allen Regionen

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst sie­ben Gebiets­kör­per­schaf­ten: Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lichtenfels.

Nach­dem der Früh­jahrs­auf­schwung am Arbeits­markt im März dyna­misch star­te­te, setz­te sich der Abbau der Arbeits­lo­sig­keit auch im April in allen Regio­nen des Bezirks fort. Auch die Städ­te pro­fi­tie­ren vom Beschäf­ti­gungs­an­stieg im Früh­ling. In Bam­berg redu­zier­te sich die Arbeits­lo­sig­keit seit März um 2,6 Pro­zent und in der Stadt Coburg um 3,2 Prozent.

In eini­gen Regio­nen, wie im Land­kreis Kro­nach (-6,0 Pro­zent), dem Bam­ber­ger Land (-4,0 Pro­zent) und Lich­ten­fels (-3,4 Pro­zent) ging die Arbeits­lo­sig­keit noch dyna­mi­scher zurück. Aber auch in den Land­krei­sen Coburg (-2,8 Pro­zent) und Forch­heim (-1,5 Pro­zent) ließ der Früh­jahrs­auf­schwung die Arbeits­lo­sig­keit wei­ter sin­ken. Mit Ein­set­zen der kal­ten Jah­res­zeit zum Jah­res­en­de hin, wird sie wit­te­rungs­be­dingt über­wie­gend im länd­lich gepräg­ten Raum wie­der stär­ker anstei­gen als in den Städten.

Auf­grund der Betreu­ung ukrai­ni­scher Flücht­lin­ge durch die Job­cen­ter seit Juni letz­ten Jah­res bewegt sich die Arbeits­lo­sig­keit seit Mona­ten in allen Regio­nen deut­lich über dem Vor­jah­res­wert. Forch­heim (+22,5 Pro­zent), die Stadt Coburg (+20,0 Pro­zent), Kro­nach (+16,2 Pro­zent) sowie die Land­krei­se Bam­berg (+15,8 Pro­zent), Coburg (+12,3 Pro­zent) und Lich­ten­fels (+11,1 Pro­zent) ver­zeich­nen einen pro­zen­tu­al zwei­stel­li­gen Anstieg. In der Stadt Bam­berg (+4,8 Pro­zent) fällt er deut­lich nied­ri­ger aus, da dort auf­grund des Anker­zen­trums pro­por­tio­nal weni­ger Ukrai­ner ein­quar­tiert wor­den sind.

Agen­tur für Arbeit Bamberg-Coburg

Arbeits­markt Regi­on: Früh­jahrs­be­le­bung bereits vor Ostern

Die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg hat ihren Arbeits­markt­be­richt für März ver­öf­fent­licht. Im März zog die bereits im Febru­ar begon­ne­ne Früh­jahrs­be­le­bung in der Bam­berg-Cobur­ger Regi­on noch ein­mal deut­lich an.

Die Arbeits­lo­sig­keit in der Bam­berg-Cobur­ger Regi­on ver­rin­ger­te sich im Zuge einer Früh­jahrs­be­le­bung im März um 531 Per­so­nen (-4,2 Pro­zent) gegen­über dem Febru­ar. Das gab die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg in einer Mit­tei­lung bekannt. Zum Monats­en­de waren im Bezirk somit 12.210 Män­ner und Frau­en arbeitslos.

Die­se Zahl hat seit dem letz­ten Jahr aller­dings um 1.396 Per­so­nen (+12,9 Pro­zent) zuge­nom­men. Ursa­che für den Anstieg sind zum über­wie­gen­den Teil die seit Juni letz­ten Jah­res von den Job­cen­tern betreu­ten geflüch­te­ten Ukrai­ne­rin­nen und Ukrai­nern. Ins­ge­samt sind 977 von ihnen arbeits­los gemeldet.

Auf der ande­ren Sei­te konn­ten im März 1.410 Men­schen ihre Arbeits­lo­sig­keit been­den. Ende Sep­tem­ber 2022, dem aktu­ells­ten Stich­tag der Beschäf­ti­gungs­sta­tis­tik, belief sich die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bamberg–Coburg auf 249.616. Das ist laut Arbeits­agen­tur ein his­to­ri­scher Höchststand.

Ste­fan Tre­bes, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, sag­te zur aktu­el­len Situa­ti­on am Arbeits­markt: „Der Früh­lings­be­ginn gab den sprich­wört­li­chen Start­schuss für die Früh­jahrs­be­le­bung in unse­rer gesam­ten Regi­on. Da die Arbeits­lo­sig­keit über die Win­ter­mo­na­te auf­grund der güns­ti­gen Wit­te­rungs­la­ge und der gestie­ge­nen Inan­spruch­nah­me von Sai­son­kurz­ar­beit gerin­ger anstieg als in frü­he­ren Jah­ren, fiel der Rück­gang im März dem­entspre­chend nicht so hoch aus. Auf­grund der guten Auf­trags­la­ge haben bereits vor den Oster­fei­er­ta­gen, die oft­mals noch abge­war­tet wer­den, vie­le Betrie­be ihre frei­ge­stell­ten Mit­ar­bei­ter wie­der zurück­ge­holt. Ich erwar­te, dass spä­tes­tens bis nach den Oster­fei­er­ta­gen die letz­ten sai­so­nal bedingt Ent­las­se­nen wie­der eine Beschäf­ti­gung auf­neh­men. In den kom­men­den Wochen wer­den zudem ers­te Ukrai­ner die Inte­gra­ti­ons- und Berufs­sprach­kur­se been­den und ste­hen dem Arbeits­markt zur Ver­fü­gung. Unse­re Job­cen­ter berei­ten sich bereits jetzt vor und bera­ten ent­spre­chend, um die Geflüch­te­ten aus der Ukrai­ne gut in Arbeit zu brin­gen. Momen­tan ist der Beschäf­ti­gungs­an­teil von ihnen noch gering.“

Rezes­si­on fällt aus

In den ers­ten Wochen des Jah­res sei infol­ge der Ener­gie­kri­se eine Rezes­si­on befürch­tet wor­den, so Ste­fan Tre­bes wei­ter. „Die Wirt­schaft blick­te mit Sor­ge in die Zukunft. Mitt­ler­wei­le befin­det sich die Kon­junk­tur in vie­len Berei­chen aber wie­der auf Erho­lungs­kurs. Der Stel­len­zu­gang lag in den letz­ten vier Wochen mit 1.557 Neu­mel­dun­gen ledig­lich mode­rat um 11,9 Pro­zent (-210) unter dem Vor­jah­res­ni­veau. Sta­tis­tisch kom­men auf 100 gemel­de­te sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len der­zeit 130 poten­ti­el­le arbeits­lo­se Bewerber.“

Arbeits­markt Okto­ber 2022

Trotz Teue­run­gen: Weni­ger Arbeits­lo­se in der Region

Obwohl die poli­tisch wech­sel­haf­te Situa­ti­on, stei­gen­de Ener­gie­kos­ten, Infla­ti­on und Lie­fer­eng­päs­se vie­le Betrie­be belas­ten, gibt es in der Regi­on weni­ger Arbeits­lo­se als vor einem Monat.

Wie die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg am 2. Novem­ber mit­teil­te, gab es im Agen­tur­be­zirk im Okto­ber 771 Arbeits­lo­se weni­ger (-6,6 Pro­zent) als im Sep­tem­ber. Damit waren 10.921 Per­so­nen arbeitslos.

Ent­spre­chend redu­zier­te sich die Arbeits­lo­sen­quo­te in den letz­ten vier Wochen um 0,2 Pro­zent­punk­te auf 3,2 Pro­zent. Vor einem Jahr lag ihr Wert bei 3,0 Pro­zent. 1.239 Frau­en und Män­ner wur­den frei­ge­setzt, 11,8 Pro­zent (+131) mehr als vor einem Jahr.

Im Okto­ber fan­den 1.177 Per­so­nen wie­der eine neue sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäf­ti­gung. Das waren 4,0 Pro­zent weni­ger (-49) als im Vor­jah­res­mo­nat. Der Herbst­auf­schwung bot allen Per­so­nen­grup­pen Zukunfts­per­spek­ti­ven. Die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit (bis 25 Jah­re) sank im letz­ten Monat um 24,2 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 303 Per­so­nen auf 947, die der Aus­län­de­rIn­nen um 8,2 Pro­zent (-262 Per­so­nen) auf 2.922.

Jeder drit­te Arbeits­lo­se (33,5 Pro­zent) ist 55 Jah­re oder älter. Ledig­lich jeder Elf­te (8,7 Pro­zent) ist jün­ger als 25. Etwas mehr als ein Vier­tel (26,8 Pro­zent) haben einen aus­län­di­schen Pass.

Infol­ge der Betreu­ung der geflüch­te­ten Ukrai­ne­rIn­nen durch die Job­cen­ter ist die Arbeits­lo­sig­keit um 504 Per­so­nen (+4,8 Pro­zent) aller­dings grö­ßer als vor einem Jahr. Ins­ge­samt sind 1.049 Ukrai­ne­rIn­nen als arbeits­los erfasst, 155 weni­ger als im September.

Die Kri­se ist auf dem Arbeits­markt noch nicht angekommen

„Der bereits im Sep­tem­ber begon­ne­ne Herbst­auf­schwung gewann im ver­gan­ge­nen Monat noch­mals an Dyna­mik“, sagt Ste­fan Tre­bes, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg. „Bei früh­lings­haf­ten Tem­pe­ra­tu­ren sank die Arbeits­lo­sig­keit um mehr als das Sie­ben­fa­che, stär­ker als im Sep­tem­ber. Unser Arbeits­markt zeigt sich schein­bar unbe­ein­druckt von den Befürch­tun­gen einer mög­li­chen Rezes­si­on. Die Fir­men haben wei­ter­hin einen hohen Per­so­nal­be­darf. Der Stel­len­be­stand ist seit Jah­res­be­ginn im Durch­schnitt um über 2.300 Ange­bo­te bezie­hungs­wei­se gut ein Drit­tel grö­ßer als im letz­ten Jahr. 

Die Arbeits­lo­sen­quo­te bewegt sich nur knapp über der Mar­ke zur Voll­be­schäf­ti­gung. In den ver­gan­ge­nen zwölf Mona­ten stieg die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten im Agen­tur­be­zirk wei­ter um über 1.400 auf ins­ge­samt 247.307. Mei­ne Ver­mitt­lungs­fach­kräf­te machen die Erfah­rung, dass sich der­zeit über­wie­gend Per­so­nen mit gesund­heit­li­chen Ein­schrän­kun­gen arbeits­los mel­den. Aus­ge­bil­de­te Fach­kräf­te wech­seln im Kün­di­gungs­fall oft­mals naht­los zu einem neu­en Arbeit­ge­ber. Auch das Abwer­ben aus Beschäf­ti­gung her­aus ist kei­ne Aus­nah­me mehr. Die Fra­ge der Per­so­nal­bin­dung, ‑fin­dung und ‑wei­ter­bil­dung wird daher zu einem The­ma mit obers­ter Prio­ri­tät, um wett­be­werbs­fä­hig zu blei­ben. Hier bera­ten und unter­stüt­zen unse­re Ver­mitt­lungs­fach­kräf­te vom Arbeit­ge­ber­ser­vice kos­ten­los mit einer auf die Betrie­be indi­vi­du­ell zuge­schnit­te­nen Arbeitsmarktberatung.“

Arbeit­ge­ber sei­en jedoch in letz­ter Zeit zurück­hal­ten­der bei Ver­län­ge­rungs­zu­sa­gen oder fes­ten Über­nah­men befris­te­ter Mit­ar­bei­ter gewor­den. Die poli­tisch wech­sel­haf­te Situa­ti­on, stei­gen­de Zin­sen, schwer kal­ku­lier­ba­re Ener­gie­kos­ten, eine unge­bremst hohe Infla­ti­on und Lie­fer­eng­päs­se wür­den zuneh­mend vie­le Betrie­be belas­ten. „In Bera­tungs­ge­sprä­chen mit Fami­li­en­be­trie­ben hören wir immer wie­der: das Haupt­ziel ist, erst­mal den Win­ter zu überstehen.“

Herbst­be­le­bung in allen Regionen

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst die Gebiets­kör­per­schaf­ten Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg und die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lich­ten­fels. Die im Sep­tem­ber eher ver­hal­ten gestar­te­te Herbst­be­le­bung leg­te im Okto­ber deut­lich an Schwung zu. So gab es in allen Regio­nen des Arbeits­agen­tur­be­zirks weni­ger Arbeits­lo­se. Wie jeden Monat reagie­ren die ein­zel­nen loka­len Arbeits­märk­te aber verschieden.

Im Land­kreis Kro­nach (-13,3 Pro­zent) und der Stadt Coburg (-9,4 Pro­zent) sank die Arbeits­lo­sig­keit am kräf­tigs­ten. Auch Lich­ten­fels (-6,8 Pro­zent), der Land­kreis Coburg (-6,8 Pro­zent), das Bam­ber­ger Land (-5,7 Pro­zent), die Stadt Bam­berg (-4,0 Pro­zent) sowie Forch­heim (-3,6 Pro­zent) ver­buch­ten einen spür­ba­ren Rück­gang der Arbeitslosigkeit.

Die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit redu­zier­te sich im Okto­ber in allen Krei­sen und Städ­ten durch­schnitt­lich um 24,2 Pro­zent. Bis Ende August war sie, sai­so­nal durch das Schul- und Aus­bil­dungs­en­de bedingt, gestiegen.

Auf­grund der bun­des­wei­ten Über­nah­me der Betreu­ung ukrai­ni­scher Flücht­lin­ge durch die Job­cen­ter seit Juni liegt die Zahl der Arbeits­lo­sen mitt­ler­wei­le ledig­lich im Land­kreis Kro­nach (-5,4 Pro­zent) unter dem Vor­jah­res­ni­veau. In der Stadt Coburg (+14,6 Pro­zent), der Stadt Bam­berg (+7,7 Pro­zent), Lich­ten­fels (+6,9 Pro­zent), Forch­heim (+6,5 Pro­zent) und den Land­krei­sen Bam­berg (+2,9 Pro­zent) und Coburg (+1,1 Pro­zent) ist sie grö­ßer als in 2021.

Die Land­krei­se Bam­berg (2,3 Pro­zent), Forch­heim (2,7 Pro­zent) und Kro­nach (2,7 Pro­zent) ver­zeich­nen die nied­rigs­ten Arbeits­lo­sen­quo­ten und wei­ter­hin Voll­be­schäf­ti­gung. In der Stadt Coburg ist sie mit 5,6 Pro­zent am höchsten.

Arbeits­markt Sep­tem­ber 2022

Herbst­auf­schwung schwä­cher gestar­tet als üblich

Zum Herbst­an­fang im Sep­tem­ber reagier­te der Arbeits­markt mit einem leich­ten Beschäf­ti­gungs­an­stieg. Zuvor war die Arbeits­lo­sig­keit sai­so­nal bedingt in den bei­den vori­gen Mona­ten gestie­gen. In die­sem Jahr fiel der Herbst­auf­schwung jedoch weni­ger dyna­misch aus als üblich. Die Arbeits­agen­tur sieht Anzei­chen einer Rezession.

Wie die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg Ende Sep­tem­ber bekannt­gab, ver­rin­ger­te sich die Zahl der Arbeits­lo­sen im ver­gan­ge­nen Monat um 101 Per­so­nen (-0,9 Pro­zent). Durch­schnitt­lich macht sich der Herbst­auf­schwung aber deut­li­cher bemerk­bar und die Arbeits­lo­sig­keit geht im Sep­tem­ber um 382 Per­so­nen zurück.

Ende des drit­ten Quar­tals waren 11.692 Frau­en und Män­ner im Agen­tur­be­zirk Bam­berg-Coburg arbeits­los gemel­det. Im Ver­gleich zum Vor­jahr gibt es dem­ge­mäß 356 (+3,1 Pro­zent) mehr Arbeits­lo­se. Ihre Zahl liegt infol­ge der Betreu­ung der geflüch­te­ten Ukrai­ne­rIn­nen seit zwei Mona­ten leicht über dem Vor­jah­res­wert. Die Arbeits­lo­sen­quo­te liegt wie im August unver­än­dert bei 3,4 Pro­zent. Vor einem Jahr betrug die Quo­te 3,2 Prozent.

Im Sep­tem­ber ver­lo­ren 1.289 Men­schen ihre Beschäf­ti­gung. Das sind gering­fü­gig mehr als vor einem Jahr (+5 bezie­hungs­wei­se +0,4 Pro­zent). Gleich­zei­tig fan­den 1.094 Per­so­nen eine neue beruf­li­che Per­spek­ti­ve. Das waren 142 oder 11,5 Pro­zent weni­ger als in 2021.

Jugend­ar­beits­lo­sig­keit sinkt wieder

Mit Beginn des neu­en Schul- und Aus­bil­dungs­jah­res im Sep­tem­ber ver­rin­ger­te sich vor allem wie­der die Arbeits­lo­sig­keit der unter 25-Jäh­ri­gen. Der Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit ent­fiel kom­plett auf die­se Alters­grup­pe. Seit Juli hat­ten sie sich zuneh­mend zum Schul- und Aus­bil­dungs­en­de zur Über­brü­ckung arbeits­los gemeldet.

136 jun­ge Frau­en und Män­ner haben die ers­ten Schrit­te in ihre beruf­li­che Zukunft getan, indem sie in eine Aus­bil­dung star­te­ten oder eine wei­ter­füh­ren­de Schu­le besu­chen. Vie­le Fir­men stell­ten jun­ge begehr­te Fach­kräf­te ein, die nach der Leh­re von ihrem Aus­bil­dungs­be­trieb nicht direkt über­nom­men wer­den konnten.

Allein im Sep­tem­ber ver­rin­ger­te sich die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit um 9,8 Pro­zent. Mit dem Beginn des Herbst­se­mes­ters an den Hoch­schu­len im Okto­ber wird sie aber­mals sin­ken. Zum Monats­wech­sel betrug der Jugend­li­chen Anteil der Arbeits­lo­sen 10,7 Pro­zent (Vor­jahr 11,2 Pro­zent). Momen­tan sind 1.250 Per­so­nen aus der Alters­grup­pe bis 25 Jah­re arbeits­los gemel­det, 1,5 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 19 weni­ger als vor einem Jahr.

Krieg und Ener­gie­kri­se brem­sen Arbeitsmarkt

Ste­fan Tre­bes, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg zeich­net ein sor­gen­vol­les Bild des Arbeits­markts. „Auf­grund der aktu­el­len wirt­schaft­li­chen Lage neh­men die Anzei­chen für eine Rezes­si­on trotz guter Auf­trags­la­ge vie­ler Fir­men zu. Vor­sorg­li­che Arbeits­su­chend­mel­dun­gen von ver­un­si­cher­ten Arbeit­neh­mern meh­ren sich, befris­te­te Ver­trä­ge wer­den teil­wei­se nicht ver­län­gert oder vor­zei­tig gelöst. Die Arbeits­los­mel­dun­gen über­wie­gend unge­lern­ter Mit­ar­bei­ter aus dem gewerb­li­chen Bereich stei­gen. Die Ener­gie­prei­se belas­ten zuneh­mend vie­le Betrie­be. Pla­nungs­ri­si­ko, Rekord­in­fla­ti­on, Roh­stoff­man­gel und gestör­te Lie­fer­ket­ten sor­gen aktu­ell wie­der zu einem erhöh­ten Bera­tungs­be­darf bei unse­rem Arbeit­ge­ber­ser­vice für Kurzarbeitergeld. 

Die Knapp­heit an Arbeits­kräf­ten führt jedoch dazu, dass die Fir­men ihre Beleg­schaft so lan­ge wie mög­lich hal­ten wol­len. Wegen der unsi­che­ren Situa­ti­on rin­gen die Betrie­be gleich­zei­tig um drin­gend benö­tig­te Fach­kräf­te. Auf­grund feh­len­der Ent­schei­dungs­freu­de las­sen sich Jugend­li­che oft­mals Zeit mit der Berufs­wahl und ver­blei­ben im Schul­sys­tem. Die Arbeits­markt­la­ge zeigt sich jedoch wei­ter sta­bil. Der­zeit ist die Situa­ti­on für Aus­bil­dungs- und Job­su­chen­de noch güns­tig. Daher emp­feh­le ich, jetzt die Chan­ce zu ergrei­fen und nicht abzuwarten.“

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst die Stadt und den Land­kreis Bam­berg, die Stadt und den Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lichtenfels.

Zu Beginn der drit­ten Jah­res­zeit setz­te der Herbst­auf­schwung am Arbeits­markt ein, jedoch weni­ger dyna­misch als in frü­he­ren Jah­ren. Die Arbeits­lo­sen­zah­len san­ken daher nicht wie sonst üblich in allen Regio­nen. Die ein­zel­nen loka­len Arbeits­märk­te reagie­ren dabei unter­schied­lich intensiv.

Ver­hal­te­ner Herbst­auf­schwung in Bam­berg Stadt und Land

Im Stadt­ge­biet Bam­berg been­de­te der ein­set­zen­de Herbst­auf­schwung den Anstieg der letz­ten Mona­te und führ­te zu einer Sta­gna­ti­on der Arbeits­lo­sig­keit. Sie lag am Monats­en­de wie im August unver­än­dert bei 1.914 Per­so­nen. In den letz­ten zwölf Mona­ten ist die Zahl der arbeits­lo­sen Frau­en und Män­ner um 6,0 Pro­zent (+109) gestie­gen. Im Sep­tem­ber wur­den 20,1 Pro­zent mehr Men­schen ent­las­sen und 1,5 Pro­zent weni­ger ein­ge­stellt als in 2021. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt wie im August 4,5 Pro­zent (Vor­jahr 4,3 Pro­zent). 10,7 Pro­zent bzw. 204 der Arbeits­lo­sen sind Geflüch­te­te. Davon kom­men 57 aus Ost­eu­ro­pa und 100 aus Syrien.

Im letz­ten Monat mel­de­ten die Arbeit­ge­ber aus dem Stadt­ge­biet 252 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len, 23,2 Pro­zent weni­ger als vor einem Jahr. Im Bestand betreut der Arbeit­ge­ber­ser­vice aktu­ell 1 924 Beschäf­ti­gungs­of­fer­ten, 17,7 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 289 mehr als im Vorjahr.

Im Bam­ber­ger Land setz­te der Herbst­auf­schwung in die­sem Jahr bereits im Sep­tem­ber ein. Die Arbeits­lo­sig­keit ver­rin­ger­te sich in den letz­ten vier Wochen um 68 Men­schen oder 3,0 Pro­zent. Der Land­kreis ver­zeich­ne­te im abge­lau­fe­nen Monat den kräf­tigs­ten Rück­gang im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bamberg–Coburg.

Zum Monats­en­de waren 2.170 Per­so­nen arbeits­los regis­triert. Im Vor­jah­res­ver­gleich nahm die Arbeits­lo­sig­keit um 22 Per­so­nen oder 1,0 Pro­zent ab. Im Sep­tem­ber ver­lo­ren 15,5 Pro­zent weni­ger Per­so­nen ihren Job als in 2021, wäh­rend 15,4 Pro­zent weni­ger eine neue Beschäf­ti­gung auf­nah­men. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt wie im August und im letz­ten Jahr unver­än­dert 2,5 Pro­zent. Das ist Voll­be­schäf­ti­gung und die nied­rigs­te Quo­te im gesam­ten Arbeits­agen­tur­be­zirk. 7,7 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 168 der Arbeits­lo­sen sind Geflüch­te­te. Davon kom­men 87 aus Ost­eu­ro­pa und 57 aus Syrien.

Aus dem Bam­ber­ger Land gin­gen in den letz­ten vier Wochen 263 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te bei den Ver­mitt­lungs­ex­per­ten ein, 39,8 Pro­zent weni­ger als im Vor­jahr. Im Stel­len­pool des Arbeit­ge­ber­ser­vice befin­den sich aktu­ell 2.186 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te, 516 oder 30,9 Pro­zent mehr als im Sep­tem­ber 2021.

Arbeits­markt August 2022

Zahl der Arbeits­lo­sen steigt wieder

Mit dem Start der Som­mer­fe­ri­en und zum Ende des Berufs­aus­bil­dungs­jah­res erhöh­te sich die Arbeits­lo­sig­keit im Bam­berg-Cobur­ger Raum wie­der. Wie die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg Ende August bekannt­gab, ver­grö­ßer­te sich die Zahl der Arbeits­lo­sen im Bezirk um 643 (+5,8 Pro­zent) auf 11.793 Per­so­nen. Der Anstieg sei um 22,2 Pro­zent gerin­ger aus­ge­fal­len als im Schnitt der letz­ten Jah­re vor der Coro­na-Kri­se. Infol­ge des Ukrai­ne-Kriegs stieg die Zahl der Arbeits­lo­sen aber erst­mals wie­der leicht über dem Vor­jah­res­wert. Offe­ne Stel­len gibt es wei­ter­hin zuhauf und das The­ma der Ener­gie­kri­se macht sich immer stär­ker bemerkbar.

Ende August waren im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg 59 (+0,5 Pro­zent) mehr Men­schen arbeits­los als vor zwölf Mona­ten. Die Arbeits­lo­sen­quo­te erhöh­te sich im August um 0,2 Pro­zent­punk­te auf 3,4 Pro­zent. Sie liegt damit exakt auf dem Vorjahresniveau.

Der Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit im Som­mer­mo­nat August sei nichts Außer­ge­wöhn­li­ches, teilt die Agen­tur mit, son­dern wie­der­ho­le sich all­jähr­lich aufs Neue. Jun­ge Men­schen wür­den sich nach dem Abschluss ihrer Berufs­aus­bil­dung zur Über­brü­ckung der Zeit bis zur Anstel­lung arbeits­los mel­den. Schul­ab­gän­ge­rIn­nen, die ab Sep­tem­ber eine Aus­bil­dung begin­nen oder stu­die­ren, regis­trie­ren sich eben­falls häu­fig übergangsweise.

Ende August waren somit 1.386 Jugend­li­che arbeits­los gemel­det. Das sind 319 oder 29,9 Pro­zent mehr als im Juli. Seit dem ver­gan­ge­nen Jahr hat sich ihre Zahl um 103 (-6,9 Pro­zent) reduziert.

Ent­las­sen wur­den hin­ge­gen im August 1.223 Män­ner und Frau­en und mel­de­ten sich arbeits­los, 32 Per­so­nen (-2,5 Pro­zent) weni­ger als in 2021. Zeit­gleich fan­den 820 Men­schen eine neue Beschäf­ti­gung, 261 bezie­hungs­wei­se 24,1 Pro­zent weni­ger als im Vorjahr.

Im Ver­gleich zum Vor­jahr ist die Zahl der Arbeits­lo­sen um 900 Per­so­nen (+19,3 Pro­zent) gestie­gen. Der Grund dafür liegt in der Betreu­ung von Flücht­lin­gen aus der Ukrai­ne. Die­se wer­den seit einem Vier­tel­jahr auch in der Arbeits­lo­sen­sta­tis­tik mit­ge­zählt wer­den. Im ver­gan­ge­nen Monat stieg ihre Zahl ledig­lich noch um 73 Personen.

Dua­le Aus­bil­dung bie­tet Chancen

Ste­fan Tre­bes, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, sieht trotz kon­junk­tu­rel­ler Ein­trü­bung, wei­ter­hin posi­ti­ve Signa­le auf dem Arbeits­markt. „Auch wenn die wirt­schaft­li­che Belas­tung im Zuge des Angriffs­kriegs auf die Ukrai­ne zuneh­mend für unse­re Kon­junk­tur zur Belas­tungs­pro­be wird, bie­ten die meis­ten Bran­chen noch immer viel­fäl­ti­ge Beschäf­ti­gungs­chan­cen. So wer­den bei­spiels­wei­se im Hand­werk wei­ter­hin drin­gend Aus­zu­bil­den­de sowie Arbeit­neh­mer gesucht. Vie­le Betrie­be bie­tet der­zeit Mög­lich­kei­ten für Aus­bil­dungs­su­chen­de und vie­le Unter­neh­men sind bereit, noch bis Ende 2022 für das lau­fen­de Aus­bil­dungs­jahr ein­zu­stel­len. Wer die­se Chan­ce ergreift, ist die viel­fach gesuch­te Fach­kraft von mor­gen. Die­se Situa­ti­on gilt es zu nut­zen. Die Pro­gno­sen sind auf dem Arbeits­markt nach der dua­len Aus­bil­dung sind hervorragend. 

Unklar ist aber die wei­te­re Ent­wick­lung auf­grund der Ener­gie­kri­se und Lie­fer­eng­päs­sen von der Indus­trie. Die Anlie­gen bei unse­ren Bera­tungs­pro­fis wer­den spür­bar kom­ple­xer und pre­kä­rer. Bür­ger fra­gen nach Mög­lich­kei­ten für Mini Jobs, um so die stei­gen­den Ener­gie­kos­ten über den Win­ter finan­zie­ren zu kön­nen. Die Bin­nen­nach­fra­ge war bis­her ein tra­gen­der Pfei­ler unse­rer Kon­junk­tur. Ob wir einen kal­ten Kon­sum­win­ter bekom­men, wer­den die kom­men­den Mona­te zeigen.“

Gute Job­chan­cen

Im Som­mer­mo­nat August wur­den 1.946 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te gemel­det. Im Ver­gleich zum Vor­jahr waren es 233 bezie­hungs­wei­se 10,7 Pro­zent weni­ger. Jedoch ist der Bestand an Arbeits­platz­of­fer­ten in den letz­ten zwölf Mona­ten um
1.722 (+19,9 Pro­zent) gewachsen.

Beim Arbeit­ge­ber­ser­vice sind der­zeit 10.362 Stel­len gemel­det. Das ist der Höchst­stand seit Grün­dung der Bun­des­re­pu­blik. Rein sta­tis­tisch kom­men auf 100 gemel­de­te sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len aktu­ell ledig­lich 114 poten­ti­el­le arbeits­lo­se Bewerber.

Arbeits­markt­ent­wick­lung Bamberg

In der Stadt Bam­berg erhöh­te sich die Zahl der Arbeits­lo­sen um 134 Men­schen (+7,5 Pro­zent). Ende August lag sie bei 1.914 Per­so­nen. Im letz­ten Jahr waren es 14 (-0,7 Pro­zent) weni­ger gewe­sen. Vor allem jun­ge Men­schen mel­de­ten sich ver­stärkt nach dem Aus­bil­dungs­en­de arbeits­los, da nicht immer ein naht­lo­ser Über­gang in eine Beschäf­ti­gung auf­grund der Feri­en­zeit mög­lich war. Die Zahl der arbeits­lo­sen Jugend­li­chen und jun­gen Erwach­se­nen unter 25 Jah­ren erhöh­te sich daher im letz­ten Monat um 44 oder 30,8 Pro­zent auf 187, ist aber um 22,1 Pro­zent gerin­ger als in 2021. Die Arbeits­lo­sen­quo­te stieg seit Juli um 0,3 Pro­zent­punk­te auf 4,5 Pro­zent und liegt auf dem Vorjahresniveau.

Im August mel­de­ten die Betrie­be aus dem Stadt­ge­biet dem Arbeit­ge­ber­ser­vice 356 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len, 26,3 Pro­zent (-127) weni­ger als im Vor­jahr. Im Stel­len­pool der Ver­mitt­ler befin­den sich aktu­ell 1.967 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te. Das sind 296 mehr (+17,7 Pro­zent) als vor zwölf Monaten.

Im Bam­ber­ger Land stieg die Arbeits­lo­sig­keit im August um 167 Per­so­nen (+8,1 Pro­zent) auf 2.238. Vor allem jun­ge Men­schen mel­de­ten nach ihrem Aus­bil­dungs­en­de arbeits­los. Auch hier war ein naht­lo­ser Über­gang in eine Beschäf­ti­gung auf­grund der Feri­en­zeit nicht immer mög­lich. Die Zahl der arbeits­lo­sen Jugend­li­chen und jun­gen Erwach­se­nen unter 25 Jah­ren erhöh­te sich daher im ver­gan­ge­nen Monat um 96 oder 50,0 Pro­zent auf 288 (Vor­jahr 274).

Die Arbeits­lo­sen­quo­te stieg um 0,2 Pro­zent­punk­te auf 2,5 Pro­zent und liegt auf dem Vor­jah­res­ni­veau. Sie ist die nied­rigs­te im gesam­ten Agen­tur­be­zirk. Das ist wei­ter­hin Voll­be­schäf­ti­gung. Gegen­über dem Vor­jah­res­mo­nat nahm die Arbeits­lo­sig­keit um 14 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se 0,6 Pro­zent leicht zu.

Aus dem Land­kreis Bam­berg gin­gen beim Arbeit­ge­ber­ser­vice in die­sem Monat 400 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te ein. Das waren 12,0 Pro­zent (+43) mehr als im Vor­jahr. Im Stel­len­pool der Ver­mitt­lungs­pro­fis befin­den sich aktu­ell 2.085 Beschäf­ti­gungs­chan­cen, 376 oder 22,0 Pro­zent mehr als im August 2021.

Der Arbeits­markt im Juli 2022

Übli­cher Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit

Ende Juli waren 11.150 Frau­en und Män­ner arbeits­los gemel­det, 432 oder 3,7 Pro­zent weni­ger als vor zwölf Mona­ten. Im ver­gan­ge­nen Monat stieg die Zahl der Arbeits­lo­sen um 280 Per­so­nen (+2,6 Pro­zent). Wie die Agen­tur für Arbeit betont, erhöht sich mit dem Schul- und Aus­bil­dungs­en­de vor den Som­mer­fe­ri­en übli­cher­wei­se die Arbeits­lo­sig­keit der bis 25-Jährigen.

Da die ab Febru­ar 2022 aus der Ukrai­ne geflüch­te­ten Men­schen seit dem 1. Juni von den Job­cen­tern betreut wer­den, erhöh­te sich die Zahl der Arbeits­lo­sen im Juni sprung­haft um 987 Per­so­nen (+10,0 Pro­zent) auf 10.870 Men­schen. Der gesam­te Anstieg ent­fiel auf Geflüch­te­te aus der Ukraine.

Sie haben bis Ende August Zeit, ihre Anträ­ge in den Job­cen­tern zu stel­len. Durch die Über­gangs­re­ge­lung kön­nen sie bis zum Wech­sel wei­ter­hin ihre Leis­tun­gen nach dem Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz bezie­hen, damit sich kei­ne finan­zi­el­le Lücke auf­tut. Dies bedeu­tet aber auch, dass noch nicht alle Geflüch­te­ten in der Sta­tis­tik erfasst sind.

Die Zahl der bis 25-Jäh­ri­gen stieg auch in die­sem Jahr in den letz­ten vier Wochen um 92 (+9,4 Pro­zent). Im Ver­gleich zum letz­ten Jahr mel­de­ten sich jedoch auf­grund der guten Über­nah­me­aus­sich­ten 27,0 Pro­zent weni­ger. Der posi­ti­ve Trend der Ent­wick­lung der Jugend­ar­beits­lo­sig­keit setzt sich wei­ter fort, teilt die Agen­tur für Arbeit mit. Aktu­ell sind 1.067 jun­ge Erwach­se­ne auf der Suche nach einer neu­en Beschäf­ti­gung, 177 (14,2 Pro­zent) weni­ger als vor zwölf Mona­ten. Vor zwei Jah­ren, als die Arbeits­lo­sig­keit pan­de­mie­be­dingt auf ihrem Zenit war, gab es ein Drit­tel bezie­hungs­wei­se 533 mehr arbeits­lo­se Jugend­li­che, so die Agen­tur für Arbeit. Die Arbeits­lo­sig­keit Geflüch­te­ter aus der Ukrai­ne stieg im letz­ten Monat ledig­lich noch um 29 Per­so­nen (+2,6 Pro­zent) auf 1.160, wirk­te sich daher nur mar­gi­nal auf die Ent­wick­lung der Arbeits­lo­sen­zahl aus.

Die Arbeits­lo­sen­quo­te nahm im Juli um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 3,2 Pro­zent zu. Vor einem Jahr lag ihr Wert bei 3,3 Pro­zent. Im letz­ten Monat ver­lo­ren 1.121 Män­ner und Frau­en ihren Arbeits­platz und mel­de­ten sich arbeits­los, 3 Per­so­nen weni­ger als in 2021. Zeit­gleich konn­ten 839 Men­schen ihre Arbeits­lo­sig­keit durch Auf­nah­me einer neu­en Beschäf­ti­gung been­den. Das sind 280 oder 25,0 Pro­zent weni­ger als in 2021. Durch den hohen Fach­kräf­te­be­darf (drei Vier­tel aller Stel­len) ist der Anteil an Arbeits­lo­sen mit Berufs­ab­schluss mitt­ler­wei­le auf 43,7 Pro­zent gesunken.

Agi­ler Arbeitsmarkt

„In den letz­ten Wochen vor den Som­mer­fe­ri­en ist im Juli die Arbeits­lo­sig­keit erwar­tungs­ge­mäß leicht gestie­gen. Die Ursa­che dafür liegt am Schul- und Aus­bil­dungs-ende zur Jah­res­mit­te. Jun­ge Men­schen mel­den sich zur Über­brü­ckung arbeits­los. Ich rech­ne daher auch im August erneut mit einem klei­nen Anstieg. Auf­grund der guten Job­chan­cen neh­men vie­le der frisch­ge­ba­cke­nen, heiß begehr­ten jun­gen Fach­kräf­te, bei denen die Über­nah­me nicht klapp­te, bereits in den kom­men­den Wochen wie­der eine Arbeit auf. Die meis­ten Schü­ler star­ten im Sep­tem­ber in eine Aus­bil­dung, besu­chen eine wei­ter­füh­ren­de Schu­le oder stu­die­ren ab Herbst. Anders als in den bei­den vor­an­ge­gan­ge­nen Jah­ren der Coro­na Kri­se wur­den in die­sem Jahr deut­lich mehr Aus­bil­dungs­ab­sol­ven­ten direkt von ihren Betrie­ben übernommen.

Im Juli haben sich im Agen­tur­be­zirk ledig­lich 207 wei­te­re Ukrai­ner im erwerbs­fähi-gen Alter (min­des­tens 15 Jah­re alt) bei den Job­cen­tern gemel­det. Ins­ge­samt sind es jetzt 2 651. Die ers­ten Gesprä­che in der Arbeits­ver­mitt­lung zei­gen deut­lich, dass es über­wie­gend Frau­en mit Sprach­kurs- und Kin­der­be­treu­ungs­be­darf sind. Sie besu­chen teil­wei­se schon Inte­gra­ti­ons­kur­se. Ein paar konn­ten bereits eine Beschäf­ti­gung auf­neh­men. Das kurz- und mit­tel­fris­tig ver­mit­tel­ba­re Bewer­ber­po­ten­ti­al hält sich je-doch in Gren­zen. Die nied­ri­gen Kurz­ar­bei­ter­zah­len zei­gen eine gute Auf­trags­la­ge. Den­noch sind die Sor­gen vie­ler Betrie­be groß: die Infla­ti­ons­ra­te, Lie­fer­ket­ten, die Ener­gie­ver­sor­gung, stei­gen­de Coro­na Zah­len und der Arbeits­kräf­te­man­gel sind hier­bei die am meis­ten genann­ten Risi­ken“, skiz­ziert Ste­fan Tre­bes, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, die aktu­el­le Situa­ti­on auf dem Arbeitsmarkt.

Kurz­ar­beit gibt wei­ter­hin Gas zur Jobsicherung

Im März 2022 (Hoch­rech­nung aktu­ells­ter Wert) bezo­gen im Agen­tur­be­zirk ins­ge­samt 745 Betrie­be für 5.956 Arbeit­neh­mer kon­junk­tu­rel­les Kurz­ar­bei­ter­geld. 2,4 Pro­zent aller sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten waren in Kurz­ar­beit. Die Zahl der Betrie­be nahm seit Febru­ar um 16,4 Pro­zent (-146) ab. Wie sich die Fol­gen des Ukrai­ne Kriegs auf die Kurz­ar­beit letzt­end­lich aus­wir­ken, ist noch unge­wiss. Jedoch füh­ren auch Coro­na beding­te Lie­fer­schwie­rig­kei­ten aus Chi­na – zum Bei­spiel, der Lock­down des Hafens von Shang­hai -, der Hafen­streik von Ham­burg sowie das Feh­len von Kraft­fah­rern zu Lie­fer­eng­päs­sen und wei­te­ren Preis­an­stie­gen. Um Aus­fall­zei­ten zu über­brü­cken und Kün­di­gun­gen zu ver­mei­den, nut­zen eini­ge Betrie­be wie­der die Kurzarbeit.

Stel­len­markt – Job­re­kord, erst­mals über 10.000 Stellen

Im Juli bekam der Arbeit­ge­ber­ser­vice der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg 1.530 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te gemel­det, 30,1 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 658 weni­ger als im ver­gan­ge­nen Jahr. Da Fach­kräf­te­ge­su­che teil­wei­se nicht besetzt wer­den kön­nen, gibt es der­zeit eine Kon­so­li­die­rung des Zugangs auf einem wei­ter­hin sehr hohen Niveau. Der Stel­len­zu­gang lag um 14,3 Pro­zent über dem vom Vor­kri­sen­jahr 2019. Der Stel­len­be­stand ist um gut ein Vier­tel (+24,0 Pro­zent) bezie­hungs­wei­se ins­ge­samt 1.937 Ange­bo­te grö­ßer als vor einem Jahr. Erst­mals seit Grün­dung der Bun­des­re­pu­blik über­schrei­tet er die 10.000-Marke. Rein sta­tis­tisch kom­men auf 100 gemel­de­te sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len aktu­ell ledig­lich 111 poten­ti­el­le arbeits­lo­se Bewerber.

„Die Beset­zung von Stel­len für Fach­kräf­te und mitt­ler­wei­le auch für Hel­fer ist eine Her­aus­for­de­rung und spitzt sich wei­ter zu. Wir haben kei­nen Fach­kräf­te- son­dern einen Arbeits­kräf­te­eng­pass in vie­len Bran­chen“, sagt Die­ter Kamm, stell­ver­tre­ten­der Team­lei­ter des Arbeit­ge­ber­ser­vice für die Regio­nen Bam­berg und Forch­heim. „Teil­wei­se schlie­ßen zum Bei­spiel Gast­wirt­schaf­ten des­we­gen tage­wei­se oder sogar ganz. Der Markt hat sich gedreht. Mitt­ler­wei­le sucht in der Regel der Arbeit­neh­mer sei­nen Arbeit­ge­ber aus. Neben dem Gehalt spie­len immer mehr die Rah­men­be­din­gun­gen sowie die Kom­pro­miss­be­reit­schaft eine wich­ti­ge Rol­le bei der Gewin­nung von Arbeits­kräf­ten. Auch die Wei­ter­qua­li­fi­zie­rung eige­ner Mit­ar­bei­ter ist ein wich­ti­ger Bau­stein, um wett­be­werbs­fä­hig zu blei­ben. Der Arbeit­ge­ber­ser­vice berät und unter­stützt dabei. Teil­wei­se ist durch uns eine Über­nah­me der Kos­ten von bis zu 100 Pro­zent möglich.“

Arbeits­markt­ent­wick­lung in der Regi­on Bamberg
Stadt Bam­berg

In der Stadt Bam­berg lag die Zahl der Arbeits­lo­sen Ende Juli wie im Vor­mo­nat unver­än­dert bei 1.780. Im Vor­jah­res­ver­gleich sind es jedoch 71 Per­so­nen (3,8 Pro­zent) weni­ger. Im Juli kommt es regel­mä­ßig zu ver­mehr­ten Arbeits­los­mel­dun­gen von jun­gen Men­schen, die nach Abschluss der Berufs­aus­bil­dung nicht über­nom­men wur­den oder Abgän­ger von all­ge­mein- und berufs­bil­den­den Schu­len waren. Die Zahl der arbeits­lo­sen Jugend­li­chen und jun­gen Erwach­se­nen unter 25 Jah­ren erhöh­te sich daher im ver­gan­ge­nen Monat um 17 oder 13,5 Pro­zent auf 143. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt wie im Juni 4,2 Pro­zent (Vor­jahr 4,4 Pro­zent). Im letz­ten Monat mel­de­ten die Betrie­be aus dem Stadt­ge­biet 302 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Job­an­ge­bo­te dem Arbeit­ge­ber­ser­vice, 60 (-16,6 Pro­zent) weni­ger als im letz­ten Jahr. Im Stel­len­pool sind aktu­ell 1 961 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te, 395 (+25,2 Pro­zent) mehr als im Vorjahr.

Land­kreis Bamberg

Im Bam­ber­ger Land nahm die Arbeits­lo­sig­keit im Juli um 156 Per­so­nen (+8,1 Pro-zent) auf 2.071 zu. Die Zahl der Arbeits­lo­sen liegt um 202 Per­so­nen bzw. 8,9 Pro-zent unter dem Vor­jah­res­ni­veau. Im Juli mel­den sich regel­mä­ßig ver­mehrt jun­ge Men­schen arbeits­los, die nach Abschluss der Berufs­aus­bil­dung nicht über­nom­men wur­den oder Abgän­ger von all­ge­mein- und berufs­bil­den­den Schu­len sind. Die Zahl der arbeits­lo­sen Jugend­li­chen und jun­gen Erwach­se­nen unter 25 Jah­ren erhöh­te sich daher im ver­gan­ge­nen Monat um 38 oder 24,7 Pro­zent auf 192. Die Arbeits­lo­sen­quo­te stieg um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 2,3 Pro­zent (Vor­jah­res­mo­nat: 2,6 Pro­zent) und ist die nied­rigs­te im gesam­ten Agen­tur­be­zirk. Das ist Voll­be­schäf­ti­gung. Per Defi­ni­ti­on spricht man von Voll­be­schäf­ti­gung ab einer Quo­te von unter 3,0 Prozent.

Aus dem Land­kreis Bam­berg gin­gen beim Arbeit­ge­ber­ser­vice im Juli 260 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te ein, 196 (-43,0 Pro­zent) weni­ger als im Vor­jahr. Im Bestand gibt es aktu­ell 1.944 Offer­ten, 296 (+18,0 Pro­zent) mehr als vor zwölf Monaten.

Job­cen­ter betreu­en ukrai­ni­sche Geflüchtete

Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit trotz sta­bi­ler Konjunktur

Die Zahl der Arbeits­lo­sen im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg stieg im Juni um 987 Per­so­nen (+10 Pro­zent) auf 10.870 Men­schen. Der gesam­te Anstieg ent­fiel auf Geflüch­te­te aus der Ukrai­ne. Ihre Arbeits­lo­sig­keit stieg im letz­ten Monat um 1.050 Per­so­nen auf 1.131.

Da die Men­schen, die seit Febru­ar aus der Ukrai­ne nach Deutsch­land geflüch­tet sind, seit dem 1. Juni von den Job­cen­tern betreut wer­den, erhöh­te sich die Zahl der Arbeits­lo­sig­keit deut­lich in allen Krei­sen und Städ­ten des Bezirks. Dies teil­te die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg mit.

Da der Groß­teil der Geflüch­te­ten (79,1 Pro­zent) Frau­en sind, stieg deren Arbeits­lo­sig­keit seit Mai um ins­ge­samt 19,5 Pro­zent (+830) auf 5 088. Die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit (unter 20 Jah­re) erhöh­te sich im letz­ten Monat um 52,4 Pro­zent (+87) auf 253. Der kom­plet­te Anstieg ent­fiel auf jugend­li­che Ukrai­ne­rin­nen und Ukrai­ner (+102 auf ins­ge­samt 106).

Die Arbeits­lo­sig­keit der Aus­län­der wuchs seit Mai infol­ge­des­sen um 62,2 Pro­zent (+1.106) auf 2.883. Mehr als jeder vier­te Arbeits­lo­se (+26,5 Pro­zent) hat aktu­ell einen aus­län­di­schen Pass, 42,9 Pro­zent (+866) mehr als vor einem Jahr.

Jedoch war die Gesamt­zahl aller Arbeits­lo­sen am Ende des ers­ten Halb­jah­res mit
10.870 Men­schen um 7,7 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 905 Per­so­nen nied­ri­ger als in 2021. Die Arbeits­lo­sen­quo­te stieg im Juni mode­rat um 0,2 Pro­zent­punk­te auf 3,1 Pro­zent. Vor einem Jahr lag ihr Wert bei 3,4 Prozent.

Im Juni ver­lo­ren 1.228 Män­ner und Frau­en ihren Arbeits­platz und mel­de­ten sich arbeits­los, 328 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se 36,4 Pro­zent mehr als in 2021. Die Zunah­me resul­tiert teil­wei­se aus Mel­dun­gen von geflüch­te­ten Ukrai­nern, die ihren vor­he­ri­gen Job in der Hei­mat auf­grund des Krie­ges ver­lo­ren haben und dies bei der Arbeits­los­mel­dung anga­ben. Zeit­gleich konn­ten 922 Men­schen ihre Arbeits­lo­sig­keit durch Auf­nah­me einer neu­en Beschäf­ti­gung been­den. Das sind 214 oder 18,8 Pro­zent weni­ger als im letz­ten Jahr.

Arbeits­markt­ent­wick­lung: Arbeits­markt bes­ser als die Zahlen

Ste­fan Tre­bes, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, sag­te am 30. Juni zur aktu­el­len Situa­ti­on am Arbeits­markt: „Der Abbau der Arbeits­lo­sig­keit fand letz­ten Monat im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg ein abrup­tes Ende. Die Men­schen, die seit Febru­ar 2022 aus der Ukrai­ne nach Deutsch­land geflüch­tet sind, wer­den seit Juni von den Job­cen­tern betreut. Sai­son­ty­pisch wäre ein mode­ra­ter Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit, der jedoch von dem sprung­haf­ten Anstieg bei den Job­cen­tern über­la­gert wird. Das spie­gelt sich auch in die­sem Jahr wieder. 

Im Juni nahm die Arbeits­lo­sig­keit in allen Regio­nen des Bezirks wie üblich leicht ab. Bis Mit­te Juni haben ins­ge­samt 2.444 Ukrai­ner im erwerbs­fä­hi­gen Alter (min­des­tens 15 Jah­re alt) mit den Job­cen­tern ers­ten Kon­takt auf­ge­nom­men, um Leis­tun­gen zu bean­tra­gen. Ich rech­ne daher auch in den kom­men­den Mona­ten mit einem wei­te­ren Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit. Der leis­tungs­recht­li­che Über­tritt der Ukrai­ner in die Betreu­ung durch die Job­cen­ter ist bis­her gut gelun­gen. Aktu­ell ana­ly­sie­ren wir die mög­li­chen Inte­gra­ti­ons­per­spek­ti­ven und ent­wi­ckeln die nächs­ten Schrit­te. Für vie­le hat das Erler­nen der deut­schen Spra­che obers­te Prio­ri­tät, da sie der Schlüs­sel für einen Job ist, der ihrer bis­he­ri­gen Qua­li­fi­ka­ti­on ent­spricht. Das braucht jedoch Zeit.

Trotz der ange­spann­ten gesamt­wirt­schaft­li­chen Situa­ti­on sind die Beschäf­ti­gungs­aus­sich­ten aber wei­ter­hin sehr gut. Der Arbeits­markt ist aus Arbeit­neh­mer­sicht posi­tiv. Es mel­den sich nur ver­ein­zelt gut aus­ge­bil­de­te Fach­kräf­te. Vie­le fin­den schnell wie­der eine Arbeit. Das bie­tet natür­lich auch Chan­cen für die Geflüch­te­ten. Im ver­gan­ge­nen Monat mel­de­ten sich auch jun­ge Fach­kräf­te, die nach Abschluss ihrer Aus­bil­dung nicht über­nom­men wer­den konn­ten, arbeits­los. Ich gehe davon aus, dass wir die­se frisch­ge­ba­cke­nen Bewer­ber rela­tiv schnell wie­der in Beschäf­ti­gung brin­gen kön­nen. Auf­grund des gro­ßen Fach­kräf­te­be­darfs sind Gelern­te sehr gefragt. Aber auch Hel­fer tref­fen auf einen noch guten Arbeitsmarkt.“

Kurz­ar­beit sta­bi­li­siert wei­ter­hin Jobs und Leis­tungs­fä­hig­keit der Betriebe

Im Febru­ar 2022 (Hoch­rech­nung aktu­ells­ter Wert) bezo­gen im Agen­tur­be­zirk ins­ge­samt 891Betriebe für 5.837 Arbeit­neh­mer kon­junk­tu­rel­les Kurz­ar­bei­ter­geld. 2,4 Pro­zent aller sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten waren in Kurz­ar­beit. Die Zahl der Kurz­ar­bei­ter sank seit Janu­ar um 6,6 Pro­zent (-410). Wie sich die Fol­gen des Ukrai­ne-Kriegs auf die Kurz­ar­beit letzt­end­lich aus­wir­ken, ist noch unge­wiss. Er führt seit Mona­ten zu Lie­fer­eng­päs­sen und mas­si­ven Preis­an­stie­gen. Um Ent­las­sun­gen von Fach­kräf­ten zu ver­mei­den, set­zen eini­ge Arbeit­ge­ber auf die Kurz­ar­beit, um Aus­fall­zei­ten zu überbrücken.

Stel­len­markt trotz Tur­bu­len­zen wei­ter auf Rekordkurs

Im Mai bekam der Arbeit­ge­ber­ser­vice der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg
1.808 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te gemel­det, 5,7 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 110 weni­ger als im ver­gan­ge­nen Jahr. Der Stel­len­be­stand ist um ein Drit­tel (+33,4 Pro­zent) bezie­hungs­wei­se ins­ge­samt 2.463 Ange­bo­te seit dem letz­ten Jahr grö­ßer geworden.

Seit Bestehen der Bun­des­re­pu­blik gab es noch nie so vie­le Arbeits­platz­an­ge­bo­te. Rein sta­tis­tisch kom­men auf 100 gemel­de­te sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len aktu­ell ledig­lich 110 poten­ti­el­le arbeits­lo­se Bewerber.

Das Gros der beim Arbeit­ge­ber­ser­vice gemel­de­ten Arbeits­platz­an­ge­bo­te ent­fällt auf fol­gen­de Berufs­be­rei­che: 3.178 Pro­duk­ti­on und Fer­ti­gung, 1.894 Ver­kehr, Logis­tik, Schutz und Sicher­heit, 1.406 Gesund­heit, Sozia­les, Leh­re und Erzie­hung, 1.217 kauf­män­ni­sche Dienst­leis­tun­gen, Han­del, Ver­trieb, Tou­ris­mus sowie 864 Bau, Archi­tek­tur, Ver­mes­sung und Gebäudetechnik.

Die größ­ten Zuwäch­se seit dem letz­ten Jahr gibt es bei kauf­män­ni­schen Dienst­leis­tun­gen, Han­del, Ver­trieb, Tou­ris­mus (+49,0 Pro­zent), Büro­tä­tig­kei­ten (Unter­neh­mens­or­ga­ni­sa­ti­on, Buch­hal­tung, Recht und Ver­wal­tung) mit plus 44,6 Pro­zent, Pro­duk­ti­on und Fer­ti­gung (+38,1 Pro­zent), Ver­kehr, Logis­tik, Schutz und Sicher­heit (+32,1 Pro­zent), Gesund­heit, Sozia­les, Leh­re und Erzie­hung (+21,8 Pro­zent) sowie dem Bau­hand­werk (+21,3 Prozent).

Arbeits­markt­ent­wick­lung Bamberg

Im Juni stieg in der Stadt Bam­berg die Arbeits­lo­sig­keit um 99 Per­so­nen (+5,9 Pro­zent). Am Ende des ers­ten Halb­jahrs waren 1.780 Arbeits­lo­se gemel­det, 130 bezie­hungs­wei­se 6,8 Pro­zent weni­ger als vor einem Jahr. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt 4,2 Pro­zent (Mai 4 Pro­zent). Vor einem Jahr lag sie bei 4,5 Prozent.

Der gesam­te Anstieg im Juni ent­fiel auf Geflüch­te­te aus der Ukrai­ne. Ihre Arbeits­lo­sig­keit nahm im letz­ten Monat um 112 Per­so­nen auf 120 zu.
Im Juni mel­de­ten die Betrie­be aus dem Stadt­ge­biet 302 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Job­an­ge­bo­te dem Arbeit­ge­ber­ser­vice, 85 (-22,0 Pro­zent) weni­ger als im letz­ten Jahr. Im Stel­len­pool sind aktu­ell 1.924 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te, 460 (31,4 Pro­zent) mehr als 2021.

Arbeits­markt­ent­wick­lung Land­kreis Bamberg

Im Land­kreis Bam­berg erhöh­te sich die Arbeits­lo­sig­keit im Juni um 125 Per­so­nen
(+7,0 Pro­zent) auf 1.915 Men­schen. Die Zahl der Arbeits­lo­sen liegt um 16,3 Pro­zent (-374 Per­so­nen) unter dem Vor­jah­res­ni­veau. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt 2,2 Pro­zent (Mai 2,0 Pro­zent, Vor­jahr 2,6 Pro­zent). Das ist Voll­be­schäf­ti­gung und wei­ter­hin die nied­rigs­te Quo­te im gesam­ten Agen­tur­be­zirk. Die Mar­ke zur Voll­be­schäf­ti­gung liegt bei 3,0 Prozent.

Der gesam­te Anstieg im Juni ent­fiel auch hier auf Geflüch­te­te aus der Ukrai­ne. Ihre Arbeits­lo­sig­keit erhöh­te sich im letz­ten Monat um über 130 Per­so­nen auf 137. Aus dem Bam­ber­ger Land gin­gen beim Arbeit­ge­ber­ser­vice im Juni 279 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te ein, 121 (-30,3 Pro­zent) weni­ger als im Vor­jahr. Im Bestand befin­den sich aktu­ell 1 938 Offer­ten, 499 (+34,7 Pro­zent) mehr als vor zwölf Monaten.

Anstalts­bei­rä­tin der JVA Ebrach

Bri­git­te Glos verabschiedet

Bri­git­te Glos ist aus dem Anstalts­bei­rat der JVA Ebrach aus­ge­schie­den. Die ehe­ma­li­ge Vor­sit­zen­de der Geschäfts­füh­rung der Agen­tur für Arbeit Bam­berg ging im ver­gan­ge­nen Som­mer in den Ruhe­stand und wur­de jetzt als Anstalts­bei­rä­tin verabschiedet.

„Bri­git­te Glos war in ihrer Tätig­keit als Mit­glied des Anstalts­bei­rats ein Garant für die her­vor­ra­gen­de Koope­ra­ti­on der JVA Ebrach mit der Agen­tur für Arbeit“, sagt Hol­ger Dre­mel, CSU-Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter und Vor­sit­zen­der des Anstalts­bei­rats. „In sämt­li­chen Ange­le­gen­hei­ten der Berufs­be­ra­tung, Arbeits­ver­mitt­lung und Unter­stüt­zung von beruf­li­chen Bil­dungs­maß­nah­men stand sie stets als Ansprech­part­ne­rin zur Ver­fü­gung. Die Zusam­men­ar­beit der JVA Ebrach mit der Agen­tur für Arbeit ist von lang­jäh­ri­gem Ver­trau­en geprägt.“

Die Nach­fol­ge von Frau Glos im Anstalts­bei­rat über­nimmt der aktu­el­le Vor­sit­zen­de der Geschäfts­füh­rung der Agen­tur für Arbeit Bam­berg Ste­fan Tre­bes. Er wird in der nächs­ten Sit­zung des Bei­rats ins Amt eingeführt.

Arbeits­markt

Agen­tur für Arbeit: „Ist die Ampel in der Gas­tro­no­mie grün, wird ein­ge­stellt, stei­gen die Infek­ti­ons­zah­len, wird entlassen“

Die öffent­li­chen Beschrän­kun­gen, die in den ver­gan­ge­nen Mona­ten zur Bekämp­fung der Coro­na-Pan­de­mie unter­nom­men wur­den, haben sich in so gut wie allen Tei­len der Gesell­schaft aus­ge­wirkt. Auch der Arbeits­markt ist betrof­fen – vie­le Men­schen haben ihre Arbeits­stel­le ver­lo­ren. Bian­ca Heger ist Beauf­trag­te für Chan­cen­gleich­heit am Arbeits­markt bei der Agen­tur für Arbeit Bam­berg- Coburg. Unter ihrer Lei­tung bie­tet die Behör­de ab dem 27. Novem­ber ein kos­ten­lo­ses Online-Semi­nar zu Mög­lich­kei­ten des Wie­der­ein­stiegs in den Arbeits­markt an. Bei Frau Heger haben wir nach­ge­fragt, wie die der­zei­ti­gen Chan­cen, eine Stel­le zu fin­den, aus­se­hen, wie sich der Arbeits­markt wegen Coro­na ver­än­dert hat und wie man sich im Vor­stel­lungs­ge­spräch am bes­ten verhält.
Frau Heger, Sie sind bei der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg Beauf­trag­te für Chan­cen­gleich­heit am Arbeits­markt. Wel­chen Anfor­de­run­gen sind Arbeit­neh­me­rin­nen und Arbeit­neh­mer am Arbeits­markt ausgesetzt?
Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg: Bianca Heger
Bian­ca Heger, Foto: Agen­tur für Arbeit Bamberg-Coburg

Bian­ca Heger: Gera­de zu Zei­ten der Pan­de­mie ver­la­gern sich die Anfor­de­run­gen an die Arbeit­neh­mer, aber auch an die Arbeit­ge­ber sehr stark. Neben der eigent­li­chen täg­li­chen Arbeit bezie­hungs­wei­se der Suche nach einer Arbeits­stel­le oder pas­sen­den Mit­ar­bei­tern gilt es, Fami­lie und Beruf trotz geschlos­se­ner Kin­der­ta­ges­stät­ten, Home Schoo­ling und ver­mehr­ter Tele­ar­beits­wün­sche unter einen Hut zu brin­gen. Da ist die Mög­lich­keit, Bera­tungs- und Unter­stüt­zungs­an­ge­bo­te in Anspruch zu neh­men, umso wich­ti­ger. Wir bie­ten daher allen Bür­gern und Arbeit­ge­bern ein viel­fäl­ti­ges indi­vi­du­el­les Ange­bot, das auf die jewei­li­ge per­sön­li­che Lebens­la­ge abge­stimmt ist. Ich kann allen, die an einem Schei­de­weg ste­hen, nur wärms­tens emp­feh­len, die Situa­ti­on auch als Chan­ce zu ver­ste­hen, neue Wege zu gehen. Die Agen­tur für Arbeit und ich bera­ten Sie gerne.

Wel­che Maß­nah­men ergreift die Agen­tur für Arbeit genau?

Bian­ca Heger: Wir bie­ten unter­schied­lichs­te Bera­tungs­for­ma­te an. So haben Arbeit­neh­mer, genau­so aber auch Arbeit­ge­ber – neben der regu­lä­ren Arbeits­ver­mitt­lung – die Mög­lich­keit, Bera­tungs­ter­mi­ne bei der Beauf­trag­ten für Chan­cen­gleich­heit am Arbeits­markt wahr­zu­neh­men.
Als Beauf­trag­te für Chan­cen­gleich­heit bie­te ich ein sehr umfang­rei­ches Ange­bot: Ich infor­mie­re über die Situa­ti­on von Frau­en und Män­nern auf dem Aus­bil­dungs- und Arbeits­markt und zei­ge Hand­lungs­be­dar­fe auf, wo Benach­tei­li­gun­gen abge­baut wer­den soll­ten. Ich bera­te zum Wie­der­ein­stieg in den Beruf nach einer Fami­li­en- oder Pfle­ge­pha­se sowie über Fra­gen der Ver­ein­bar­keit von Fami­lie und Beruf und bera­te und unter­stüt­ze Arbeit­ge­ber sowie deren Orga­ni­sa­tio­nen in die­sen Fra­gen. Außer­dem arbei­te ich als Netz­werk­part­ne­rin mit dem Ziel der gleich­be­rech­tig­ten Teil­ha­be von Frau­en und Män­nern am Erwerbs­le­ben, dem soge­nann­ten Gen­der-Main­strea­ming, mit kom­mu­na­len und öffent­li­chen Stel­len, Kir­chen, Unter­neh­men, Ver­bän­den, Kam­mern, Ver­ei­nen und Netz­wer­ken zusam­men. Dann wir­ke ich bei der Ent­wick­lung von geschäfts­po­li­ti­schen Kon­zep­ten der Agen­tur für Arbeit zur Gleich­stel­lung von Frau­en und Män­nern am Arbeits­markt mit und bera­te und unter­stüt­ze Fach- und Füh­rungs­kräf­te bei der frau­en- und fami­li­en­ge­rech­ten fach­li­chen Aufgabenerledigung.

Wie haben sich die Arbeits­lo­sen­zah­len seit Beginn der Pan­de­mie entwickelt?

Bian­ca Heger: Im Okto­ber setz­te sich der Herbst­auf­schwung in einer für die­sen Monat übli­chen Inten­si­tät fort. Die Arbeits­lo­sig­keit sank den zwei­ten Monat in Fol­ge seit Beginn der Kri­se. Seit drei Mona­ten ver­lo­ren kon­ti­nu­ier­lich weni­ger Men­schen ihren Arbeits­platz, wäh­rend mehr eine neue Beschäf­ti­gung fan­den als im letz­ten Jahr. Allein im letz­ten Monat wur­den 366 Per­so­nen in der Pro­duk­ti­on und Fer­ti­gung ein­ge­stellt, 15,5 Pro­zent mehr als im Vor­jahr. Im Bereich Ver­kehr und Logis­tik waren es 214 Per­so­nen, 11,5 Pro­zent mehr. Wir hat­ten bis­her nur weni­ge für den Win­ter vor­sorg­li­che Arbeits­los­mel­dun­gen vom Bau. Fach­kräf­te wer­den in der Regel gehal­ten. Wir ste­hen momen­tan an einem Schei­de­weg. Die Ent­wick­lun­gen in den nächs­ten Tagen und Wochen wer­den ent­schei­dend sein.

Wel­che Bevöl­ke­rungs­grup­pen sind oder waren beson­ders der Gefahr aus­ge­setzt, ihre Arbeits­stel­le auf­grund der im Zuge der Virus­be­kämp­fung unter­nom­me­nen Ein­schrän­kun­gen der Wirt­schaft zu verlieren?

Bian­ca Heger: Der Arbeits­markt geriet ab April durch die vom Virus her­vor­ge­ru­fe­nen wirt­schaft­li­chen Fol­gen und Gegen­maß­nah­men zuneh­mend unter Druck. Das schlägt sich in einem sprung­haf­ten Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit nie­der. Die­ser wur­de jedoch durch die rege Inan­spruch­nah­me von Kurz­ar­bei­ter­geld deut­lich abge­mil­dert. Die meis­ten Arbeits­los­mel­dun­gen kamen in den ers­ten Mona­ten aus dem ver­ar­bei­ten­den Gewer­be, ins­be­son­de­re aus der Metall- und Elek­tro­in­dus­trie. Neben der Zeit­ar­beit sind auch der Han­del sowie das Gast­ge­wer­be stark betrof­fen. Aber auch Selb­stän­di­ge mel­de­ten sich arbeits­los. Jedoch ver­zeich­ne­ten wir in der Forst­wirt­schaft, dem Gar­ten­bau sowie bei den Bau­be­ru­fen der Kri­se zum Trotz kei­nen Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit. Knapp die Hälf­te der Ent­las­se­nen übten Hel­fer­tä­tig­kei­ten aus. Die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit sowie die der Aus­län­der erhöh­ten sich über­pro­por­tio­nal. Das sind jedoch kri­sen­ty­pi­sche Ent­wick­lun­gen. Die Gas­tro­no­mie ist ein Spie­gel­bild der Pan­de­mie. Ist die Ampel grün, wird ein­ge­stellt, stei­gen die Infek­ti­ons­zah­len, wird ent­las­sen. Ein bis­he­ri­ges Novum – erst­mals mel­de­ten sich auf­grund der ange­spann­ten Situa­ti­on im Tou­ris­mus Deut­sche bei uns zurück, die seit Jah­ren auf­grund der bes­se­ren Ver­dienst­mög­lich­kei­ten in Öster­reich arbei­ten. Um tem­po­rä­re Auf­trags­spit­zen abzu­de­cken, steigt die Beschäf­ti­gung in der Zeit­ar­beit wie­der. Aller­dings beob­ach­ten wir hier einen Dreh­tür­ef­fekt bei Ein­stel­lun­gen und Freisetzungen.

Wie wirkt sich die Pan­de­mie auf die Zahl offe­ner Arbeits­stel­len aus?

Der Arbeit­ge­ber­ser­vice der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg bekam im Okto­ber 1.594 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te gemel­det, 6,1 Pro­zent mehr als im letz­ten Jahr. Im Zuge der Herbst­be­le­bung zieht der Stel­len­markt von Sep­tem­ber auf Okto­ber in wirt­schaft­lich pro­spe­rie­ren­den Zei­ten an. In die­sem Jahr fiel der Neu­zu­gang an Stel­len trotz der andau­ern­den Coro­na-Kri­se im ver­gan­ge­nen Monat sogar um 31,5 Pro­zent grö­ßer aus als im Sep­tem­ber. Zum Ver­gleich – im letz­ten Jahr, als die Kon­junk­tur bereits leicht abflau­te, gin­gen im Okto­ber 7,3 Pro­zent weni­ger sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te ein als im Vor­mo­nat. Gut ein Drit­tel der Stel­len kamen aus dem Bereich der Zeit­ar­beit, die im Ver­gleich zum Vor­jahr 46,5 Pro­zent mehr Job­an­ge­bo­te mel­de­te. Der Stel­len­be­stand leg­te im Okto­ber um 193 Offer­ten, ein Plus von 3,2 Pro­zent auf 6.246, zu. Er ist den vier­ten Mona­ten in Fol­ge leicht gewach­sen und erholt sich peu à peu. Vor einem Jahr war er um 794 Ange­bo­te bezie­hungs­wei­se 11,3 Pro­zent grö­ßer gewe­sen. Seit sei­nem Tief­punkt vor vier Mona­ten ver­rin­ger­te sich der Abstand zum Vor­jah­res­ni­veau um 1.015 Job­an­ge­bo­te. Auf 100 gemel­de­te Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te kom­men rein sta­tis­tisch nur 198 arbeits­lo­se poten­ti­el­le Bewerber.

Das Online-Semi­nar, das Sie ab 27. Novem­ber anbie­ten, wen­det sich an Men­schen, die den beruf­li­chen Wie­der­ein­stieg vor­ha­ben. Ist es auch für Leu­te geeig­net, die zum ers­ten Mal auf Job­su­che sind?

Bian­ca Heger: Das Semi­nar greift ver­schie­de­ne The­men um den beruf­li­chen Wie­der­ein­stieg auf, aber natür­lich kön­nen auch Arbeits­su­chen­de auf der Suche nach der ers­ten Arbeits­stel­le von den Inhal­ten der Semi­na­re pro­fi­tie­ren. Vie­le Schrit­te wie­der­ho­len sich in der Suche nach einer Arbeits­stel­le immer wie­der, aber die ers­te Arbeits­stel­le und somit auch das ers­te eige­ne Gehalt setzt mög­li­cher­wei­se den Grund­stein einer beruf­li­chen Zukunft – daher gilt es hier auf jeden Fall sich gut vorzubereiten.

Ein Seg­ment des Semi­nars beschäf­tigt sich mit Bewer­bungs­stra­te­gien. Wie sieht eine erfolg­ver­spre­chen­de Bewer­bungs­stra­te­gie aus?

Bian­ca Heger: Es gibt die unter­schied­lichs­ten Lebens­si­tua­tio­nen, die Men­schen dazu ver­an­las­sen, sich auf dem Arbeits­markt zu bewer­ben. So reizt plötz­lich eine inter­es­san­te Stel­len­an­zei­ge zu einem beruf­li­chen Neu­start oder Wech­sel oder nach einer län­ge­ren Erzie­hungs­pau­se oder Pfle­ge­pha­se steht der Wie­der­ein­stieg an. Vie­les ist im spä­te­ren Berufs­le­ben nicht mehr so selbst­ver­ständ­lich wie kurz nach der Aus­bil­dung oder vor eini­gen Jah­ren und es tau­chen immer wie­der neue Fra­gen auf: Wie bewer­be ich mich zeit­ge­mäß? Wann ist eine Bewer­bung erfolgs­ver­spre­chend? Wo fin­de ich eigent­lich Jobs? Wie brin­ge ich einen roten Faden in mei­nen Lebens­lauf? Wie ver­mit­te­le ich trotz Unsi­cher­heit einen pro­fes­sio­nel­len Ein­druck? All die­se Fra­gen sind wich­ti­ge Punk­te einer erfolgs­ver­spre­chen­den Bewer­bungs­stra­te­gie, aber die eine per­fek­te und immer pas­sen­de Stra­te­gie gibt es nicht. Dazu ist der Arbeits­markt zu viel­fäl­tig und dafür sind die Men­schen auch zu unter­schied­lich. Das ist auch gut so. Denn unse­re Viel­falt ist unse­re Stär­ke. Im Gegen­satz zu ande­ren Län­dern wir­ken sich daher die wirt­schaft­li­chen Fol­gen der Pan­de­mie in Deutsch­land nicht so gra­vie­rend aus. Ein wich­ti­ger Erfolgs­bau­stein ist aber auch, eine selbst­be­wuss­te posi­ti­ve inne­re Ein­stel­lung zu haben und die­se auch durch ein über­zeu­gen­des Auf­tre­ten zu untermauern.

Ein ande­res Seg­ment han­delt von über­zeu­gen­dem Auf­tre­ten im Vor­stel­lungs­ge­spräch. Wor­auf gilt es in solch einer Situa­ti­on zu achten?

Bian­ca Heger: Es gibt in jedem Vor­stel­lungs­ge­spräch fünf ver­schie­de­ne Pha­sen: den Small­talk als Ein­stieg, das Ken­nen­ler­nen, die Selbst­prä­sen­ta­ti­on, Rück­fra­gen und den Abschluss. Grund­le­gend gilt, wer zu einem Vor­stel­lungs­ge­spräch ein­ge­la­den wird, hat schon mal gute Kar­ten in der Hand. Denn zu einem Vor­stel­lungs­ge­spräch wer­den in der Regel nur jene Bewer­be­rin­nen und Bewer­ber ein­ge­la­den, die dem Anfor­de­rungs­pro­fil ent­spre­chen oder die das Inter­es­se des Arbeit­ge­bers geweckt haben. Trotz­dem gibt es eini­ge Feh­ler im Vor­stel­lungs­ge­spräch, die Sie leicht ver­mei­den kön­nen. Bei­spie­le hier­für sind: Unpünkt­lich­keit, feh­len­de Vor­be­rei­tung oder feh­len­de Ant­wor­ten, ein klin­geln­des Han­dy, unrea­lis­ti­sche Gehalts­vor­stel­lun­gen, offen­sicht­li­che Lügen, unpas­sen­des Auf­tre­ten oder unpas­sen­de Klei­dung, kein abschlie­ßen­des Dan­kes­wort und schlecht über ande­re oder ehe­ma­li­ge Arbeit­ge­ber zu spre­chen. Wenn Sie die­se Punk­te beach­ten und mit einer posi­ti­ven Ein­stel­lung zum Vor­stel­lungs­ge­spräch gehen, ste­hen die Chan­cen gut, dass Sie in die enge­re Aus­wahl kommen.

Zum letz­ten Ter­min des Semi­nars geht es um Gehalts­ver­hand­lun­gen. Wie for­dernd darf man hier sein, was soll­te man vermeiden?

Bian­ca Heger: Mitt­ler­wei­le gibt es vie­le Mög­lich­kei­ten, über Gehäl­ter zu recher­chie­ren, um sich auch vor dem Gespräch Gedan­ken über per­sön­li­che Gehalts­un­ter­gren­zen zu machen. Dies soll­te man auf jeden Fall tun. Spre­chen Sie aber auf kei­nen Fall als ers­tes über das Gehalt, hier macht das Unter­neh­men den ers­ten Schritt. Wei­te­re Tipps sind: Begrün­den Sie den Gehalts­wunsch stets mit guten Argu­men­ten, wie Zusatz­qua­li­fi­ka­tio­nen, Sprach­kennt­nis­sen und Arbeits­er­fah­run­gen. Wenn Sie nach dem vor­he­ri­gen Gehalt gefragt wer­den, sagen Sie die Wahr­heit – Lügen wer­den schnell ent­tarnt und sind ein abso­lu­tes Aus­schluss­kri­te­ri­um. Klä­ren Sie ab, ob es sich bei dem ver­han­del­ten Gehalt um das Brut­to- oder Net­to­ge­halt han­delt und ob Zusatz­ver­gü­tun­gen wie Urlaubs- oder Weih­nachts­geld schon mit ein­be­rech­net wur­den. Aus­führ­lich wird das The­ma der Gehalts­ver­hand­lun­gen in unse­rem Semi­nar am 14. Dezem­ber besprochen.

Online-Semi­nar zum beruf­li­chen Wiedereinstieg

Ab 27. Novem­ber, jeweils 9 Uhr

Anmel­dung an:

Bian­ca Heger, Email: Bamberg-Coburg.BCA@arbeitsagentur.de

Wei­te­re Informationen:

www.arbeitsagentur.de/vor-ort/bamberg-coburg/bamberg