Die im März in Schwung gekommene Frühjahrsbelebung setzte sich auch im April fort, wie die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg mitteilt. In den
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Der Arbeitsmarkt im April 2025
Frühjahrsaufschwung legt an Dynamik zu
Die im März in Schwung gekommene Frühjahrsbelebung setzte sich auch im April fort, wie die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg mitteilt. In den vergangenen vier Wochen ging die Arbeitslosigkeit um weitere 524 (-3,6 Prozent) auf 14.002 Personen zurück. Die Arbeitslosigkeit nahm noch dynamischer ab als im März. Im Vergleich zu wirtschaftlich prosperierenden Jahren fiel der Rückgang jedoch ungefähr halb so kräftig aus.
Seit dem letzten Jahr ist die Zahl der Arbeitslosen um 1.096 Personen (+8,5 Pro-zent) gestiegen. Das liegt neben den Auswirkungen der anhaltenden konjunkturellen Schwächephase an der weiterhin großen Zahl von Geflüchteten in der Region, die zum überwiegenden Teil Bürgergeld von den Jobcentern beziehen. Ende April waren im Agenturbezirk 999 Ukrainer und weitere 971 Flüchtlinge anderer Herkunftsländer (davon 586 Syrer, 122 Afghanen, 41 Iraker und 27 Iraner) arbeitslos gemeldet.
Der Arbeitsmarkt ist weiterhin viel in Bewegung. Die Jobperspektiven sind daher insbesondere für Fachkräfte gut. In den vergangenen vier Wochen fanden 1.564 arbeitslose Frauen und Männer eine neue Beschäftigung. Das waren lediglich 5,2 Prozent weniger (-86) als 2024. Es wurden 1.365 Menschen entlassen, 0,6 Prozent (-8) weniger als im Vorjahr. Die Arbeitsaufnahmen überstiegen die Zahl der Freisetzungen um 199. Die Arbeitslosenquote nahm im April um 0,1 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent ab. Ihr Vorjahresniveau lag bei 3,7 Prozent.
Geschäftiges Treiben – Ruhe vor oder nach dem Sturm?
„Der April bescherte der gesamten Region trotz der konjunkturellen Schwächephase eine für mich überraschend dynamische Frühjahrsbelebung. Bereits vor Ostern hatten so gut wie alle Betriebe wie-der ihre Mannschaft an Bord“, so Stefan Trebes, der Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, zur aktuellen Situation am Arbeitsmarkt. „Insbesondere Männer, die das Gros der Beschäftigten im Baugewerbe sowie im Garten- und Landschaftsbau ausmachen, profitierten von den Wiedereinstellungen. Mehr als drei Viertel (76,3 Prozent) des Rückgangs der Arbeitslosigkeit entfiel daher in den vergangenen Wochen auf sie. Ihre Zahl verringerte sich um 400 oder 4,8 Prozent. Aber auch der Tourismus und die Gastronomie suchen wieder für die Saison Personal. So reduzierte sich die Arbeitslosigkeit der Frauen, die dort überwiegend beschäftigt sind, um 124 beziehungsweise 2,0 Prozent.
Zu Jahresbeginn beschäftigten uns zunehmend die Hiobsbotschaften von anstehenden größeren Entlassungen, überwiegend aus der Industrie, die dann nach und nach abflauten. Anfang April kam die erste Meldung von höheren Zöllen. Im Affekt stornierten Arbeitgeber ihre bei uns gemeldeten Stellen. Mittlerweile haben sie je-doch gelernt, mit der neuen volatilen Politik gelassener umzugehen und melden uns ihre Stellen wieder zurück. Der Stellenbestand ist von Rekordwerten der vergangenen Jahre jenseits der 10.000-Marke jedoch weit entfernt. Der Arbeitsmarkt wird weiterhin von der Konjunkturflaute sowie den Transformationsprozessen beeinträchtigt. Unsere Firmenbetreuer des Arbeitgeberservice beobachten derzeit den Trend, dass sich Betriebe auf der einen Seite für die Zukunft zu wappnen, indem sie auf Ausbildung setzen. Auf der anderen Seite zeigen sie sich abwartend, Neueinstellungen werden befristet beziehungsweise verschoben, da in den kommenden Wochen viele neue politische Entscheidungen erwartet werden.“
Kurzarbeit – sichert Jobs für den Aufschwung
Im Dezember 2024 (Hochrechnung aktuellster Wert) bezogen im Agenturbezirk insgesamt 106 Betriebe für 1.771 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld. Lediglich 0,7 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren in Kurzarbeit. Stefan Trebes zur Situation: „Die Kurzarbeiter sind im Vergleich zum letzten Jahr um 272 Personen weniger geworden. Jedoch hat die Zahl der Betriebe, die Kurzarbeit zur Fachkräftesicherung nutzen, um 32 zugelegt. Die Firmen sichern ak-tuell ihre Fachkräfte mit Blick auf eine mittelfristige Besserung der konjunkturellen Lage. Das würden sie nicht machen, wenn Sie keine Zuversicht hätten, da Kurzar-beit eine temporäre Lösung zur Überbrückung ist.“
Arbeitsmarktentwicklung in Stadt und Landkreis Bamberg
In der Stadt Bamberg wirken sich die saisonalen Einflüsse auf den Arbeitsmarkt weniger aus als in den Landkreisen. Das ist für Städte normal. Die Arbeitslosigkeit verringerte sich in den letzten vier Wochen um 1,5 Prozent (-33 Personen) auf 2.200 Menschen. Seit dem Vorjahr ist sie um 14,9 Prozent (+285) gestiegen. Im April wurden 8,1 Prozent weniger Menschen entlassen als in 2024. Gleich-zeitig fanden 13,0 Prozent weniger eine neue Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote beträgt 5,0 Prozent (März 5,1 Prozent). Ihr Vorjahresniveau lag bei 4,4 Prozent.
Die Arbeitgeber aus der Stadt Bamberg meldeten im April 249 sozialversicherungs-pflichtige Beschäftigungsangebote dem Arbeitgeberservice. Das waren so viele wie im letzten Jahr. Im Stellenpool befinden sich aktuell 1.089 Vakanzen, 37,3 Prozent (-649) weniger als vor zwölf Monaten.
Im Landkreis sorgt die Frühjahrsbelebung jährlich für einen regen Beschäftigungs-anstieg. Die Arbeitslosigkeit nahm deshalb im April um 114 Personen (-4,5 Prozent) ab. Das Bamberger Land verzeichnete Bezirksweit den zweitkräftigsten Rückgang im vergangenen Monat. Ende April waren 2.397 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, 98 Personen beziehungsweise 4,3 Prozent mehr als in 2024. Es verloren im vergangenen Monat 16,6 Prozent mehr Menschen ihren Job als im Vorjahr, während 7,1 Prozent weniger eine neue Beschäftigung fanden. Die Arbeitslosenquote zählt 2,7 Pro-zent (März 2,8 und Vorjahr 2,6 Prozent). Das ist Vollbeschäftigung und Agenturbezirksweit die niedrigste Quote. Im April meldeten die Betriebe aus dem Landkreis 194 sozialversicherungspflichtige Jobangebote dem Arbeitgeberservice, 6,3 Prozent (-13) weniger als im letzten Jahr. Im Pool gibt es aktuell 1.253 Beschäftigungsperspektiven, 24,7 Prozent (-412) weniger als vor zwölf Monaten.
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Jugendberufsagentur – Viele Perspektiven, ein Ansprechpartner
Gemeinsam stark für die Coburger Jugend
Vergangene Woche fand ein Fachtag des Netzwerkes der Jugendberufsagentur in Coburg für die Akteure am Übergang Schule – Beruf statt. Das Thema: Gemeinsam stark im Umgang mit Jugendgenerationen!
Dass das Coburger Netzwerk stark ist, zeigte sich an der Beteiligung – mehr als 100 Kümmerer aus der Region, darunter Lehrer, Jugendpfleger, Jugendsozialarbeiter, Berufsberater, Vermittler und Ausbildungsakquisiteure verschiedener Institutionen kamen.
Coburgs 3. Bürgermeister Can Aydin eröffnete die Veranstaltung: „Die Jugendberufsagentur ist ein starkes Netzwerk, das jungen Menschen den Übergang von der Schule in den Beruf erleichtert. Gerade diese Phase ist entscheidend für ihre Zukunft, doch sie bringt oft Unsicherheiten und Fragen mit sich. Die Jugendberufsagentur bündelt die Kompetenzen und Ressourcen verschiedener Institutionen, um Jugendlichen eine passgenaue und koordinierte Unterstützung „wie aus einer Hand“ zu bieten.“
Der Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg Stefan Trebes war beeindruckt vom großen Interesse an der Veranstaltung: „Es gibt viele Vorurteile über die heutige Jugend, zum Beispiel, sie habe keine Lust mehr zu arbeiten, doch die Zahlen zeigen: nie war die die Erwerbsbeteiligung von Jugendlichen so hoch wie heute“, so Trebes.
Aber Jugendliche sind nicht alle gleich. Was sie bewegt und wie Fachkräfte Jugendliche verschiedener Lebenswelten auf dem Weg zum Erwachsenwerden unterstützen können, erläuterte Heike Abt von der Sinus-Akademie in ihrem inspirierenden Vortrag den zahlreichen Teilnehmenden. Sie verdeutlichte, dass sich Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren in verschiedenen Lebenswelten mit unterschiedlichen Werten bewegen. Wie die Studienergebnisse verdeutlichen, zeigt die Jugend trotz vieler gesellschaftlicher Krisen eine große Zufriedenheit im Alltag, sieht aber sorgenvoll auf die Themen Klima und Diskriminierung. In anschließenden Workshops konnten die gewonnenen Erkenntnisse vertieft und die dafür notwendige Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure am Übergang Schule – Beruf gestärkt wer-den. Auch wenn es noch viel zu tun gibt, in einem Punkt waren sich alle einig: Das Coburger Netzwerk der Jugendberufsagentur ist wichtig und es funktioniert!
Alle Infos zum Netzwerk, zu Unterstützungsmöglichkeiten für Jugendliche und den direkten Kontakt gibt es unter www.jugendberufsagentur-coburg.de .
Die Jugendberufsagentur
In der Jugendberufsagentur der (Bildungs-) Region Coburg haben sich öffentliche Einrichtungen zusammengetan, um junge Menschen beim Einstieg in das Berufsleben zu unterstützen.
Die Jugendberufsagentur bietet eine schnelle und unkomplizierte Unterstützung aus einer Hand bei allen Angelegenheiten und Problemstellungen in Bezug auf Schule, Berufswahl, Ausbildung und Arbeit wie:
- Berufs‑, Ausbildungs- und Studienorientierung
- Bewerberorientierte Ausbildungs- und Jobvermittlung
- Beratung zu schulischen Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen
- Gezielte Förderung der Bewerberinnen und Bewerber
- Unterstützung bei finanziellen und organisatorischen Fragen (zum Beispiel bei der Wohnungssuche)
- Beratung bei Schulden, Sucht, Konflikten und in anderen problematischen Situationen
Das Beratungsangebot der Jugendberufsagentur Coburg richtet sich auch an Eltern, Lehrkräfte und Multiplikatoren.
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Der Arbeitsmarkt im März 2025
Frühjahrbelebung bereits vor Ostern durchgestartet
Im März kam die bereits im Februar begonnene Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt spürbar in Schwung, wie die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg mitteilt. Die Arbeitslosigkeit sank im zurückliegenden Monat um 399 Personen (-2,7 Prozent). Der Rückgang fiel jedoch aufgrund der gedämpften Konjunktur spürbar weniger dynamisch aus (-28,8 Prozent, ‑161 Personen) als im letzten Jahr, da mehr Menschen entlassen wurden.
Ende des Monats waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg 14.526 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Seit dem letzten Jahr hat ihre Zahl um 1.311 Menschen (+9,9 Prozent) zugenommen. Die Arbeitslosenquote reduziert sich im März um 0,2 Prozentpunkte auf 4,1 Prozent. Ihr Vorjahresniveau lag bei 3,8 Prozent.
Der Arbeitsmarkt gewinnt im Frühjahr naturgemäß spürbar an Dynamik. Im letzten Monat fanden daher 1.589 Menschen eine neue Beschäftigung, 35,6 Prozent (+417) mehr als im Februar und 8,2 Prozent (+120 Personen) mehr als in 2024. 1.367 Menschen wurden entlassen, 0,7 Prozent (+10) mehr als im Vormonat und 9,3 Prozent (+116) mehr als im Vorjahr.
Beschäftigung – Weniger Vollzeit, dafür mehr Teilzeit
Ende September 2024, dem aktuellsten Stichtag der Beschäftigungsstatistik, belief sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg–Coburg auf 247 703. Seit dem Vorjahr hat sie um 327 oder 0,1 Prozent leicht abgenommen. Während die Zahl der Teilzeitbeschäftigten seit dem letzten Jahr um 998 bzw. 1,3 Prozent auf 77.587 Beschäftigte zugenommen hat, verringerte sich die der Vollzeitbeschäftigten um 1.325 (-0,8 Prozent) auf 170.116. Gut jeder dritte Arbeitsplatz (31,3 Prozent) ist in Teilzeit, Tendenz steigend.
Die älter werdende Gesellschaft macht sich von Jahr zu Jahr stärker bemerkbar. Gut jeder vierte Beschäftigte (24,1 Prozent beziehungsweise 59.656) ist mindestens 55 Jahre alt und scheidet voraussichtlich in den nächsten zehn Jahren aus dem Erwerbsleben aus. Nur jeder Neunte (10,7 Prozent, 26.540) ist jünger als 25.
Ein wichtiges Element ist daher der Zuzug von gut qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland. Der Ausländeranteil an allen Beschäftigten liegt mit 28.512 Personen bei 11,5 Prozent. Allein im letzten Jahr ist er um 2 086 (+7,9 Prozent) angestiegen. Zeitgleich sank die Zahl der deutschen Beschäftigten um 2.413 (-1,1 Prozent) auf 219.191. Am dynamischsten wuchs die Zahl der beschäftigten Ukrainer (+638 auf 1.701), Rumänen (+232 auf 4.322) und Inder (+147 auf 887).
Arbeitsmarktentwicklung: Großteil der Wiedereinstellungen bereits vor Ostern
„Der Großteil der zur Überbrückung der kalten Jahreszeit Entlassenen wurde bereits wieder weit vor Ostern eingestellt. Von den Wiedereinstellungen profitierten in der Mehrzahl Männer, die den überwiegenden Teil der Beschäftigten in den Außenberufen stellen. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit entfiel daher zu 86 Prozent auf Männer (-343 Personen beziehungsweise –3,9 Prozent). Mit der Frühjahrsbelebung zieht auch der Stellenmarkt wieder an und bietet Chancen auf Beschäftigung“, meint Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, zur aktuellen Situation am Arbeitsmarkt. „Aktuell gibt es viele Massenentlassungen. Menschen werden arbeitslos, die noch nie in ihrem Leben ohne Job waren. Wir bieten dann sofort neue Perspektiven an und bitten darum, sich darauf auch gleich einzulassen. Abwarten ist in einer agilen Welt, wie in den Stau abbiegen. Der Arbeitsmarkt ist momentan sehr in Bewegung. Auf der einen Seite Entlassungen und Insolvenzen, für andere tun sich wieder Chancen auf und sie expandieren.“
Arbeitsmarktentwicklung in Stadt und Landkreis Bamberg
In der Stadt Bamberg kam die Frühjahrsbelebung im März mit einer Abnahme der Arbeitslosigkeit um 74 Menschen beziehungsweise 3,2 Prozent in Schwung. Am Monatsende waren 2.233 Personen arbeitslos gemeldet. Das waren 14,0 Prozent (+275) mehr als vor einem Jahr. Es verloren in den vergangenen vier Wochen 11,8 Prozent mehr Menschen ihre Beschäftigung als im letzten Jahr. Gleichzeitig fanden 9,3 Prozent mehr wieder einen neuen Job. Die Arbeitslosenquote verringerte sich seit Februar um 0,2 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent. Ihr Vorjahreswert betrug 4,5 Prozent.
Im März meldeten die Betriebe aus der Stadt Bamberg 274 sozialversicherungspflichtige Stellen, 45,3 Prozent weniger (-227) als vor einem Jahr. Im Stellenpool des Arbeitgeberservice sind aktuell 1.118 Jobangebote, 41,3 Prozent weniger (-788) als in 2024.
Die Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt setzte pünktlich zum Start in den Frühling auch im Landkreis Bamberg ein. Die Arbeitslosigkeit sank im März um 116 Personen beziehungsweise 4,4 Prozent auf 2.511 Menschen. Der Landkreis verzeichnete in den letzten vier Wochen agenturbezirksweit den dynamischsten Rückgang. Ende des ersten Quartals waren 4,8 Prozent (+114) mehr Personen arbeitslos gemeldet als in 2024. Es wurden im März 13,3 Prozent mehr Personen freigesetzt als im letzten Jahr, während 4,4 Prozent mehr einen neuen Job aufnahmen. Die Arbeitslosenquote verringerte sich im vergangenen Monat um 0,1 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent (Vorjahr 2,7 Prozent). Das ist Vollbeschäftigung und agenturbezirksweit die niedrigste Quote. Aus dem Landkreis Bamberg wurden im März 211 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote beim Arbeitgeberservice gemeldet, 34,1 Prozent weniger (-109) als im letzten Jahr. Im Bestand befinden sich derzeit 1.241 Jobangebote, 26,6 Prozent weniger (-449) als im Vorjahr.
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Der Arbeitsmarkt im Februar 2025
Arbeitslosigkeit auf dem Rückzug
Die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg hat die Entwicklung am Arbeitsmarkt im Februar veröffentlicht. Die ersten Vorboten kündigten den nahenden Frühling bereits im Februar mit einem leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit an. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 124 Personen beziehungsweise 0,8 Prozent.
Die Arbeitslosigkeit nahm bei den Männern in den letzten vier Wochen lediglich um 34 (-0,4 Prozent) ab, während sie bei den Frauen gut um das Dreifache zurückging. Normalerweise ist das Verhältnis umgekehrt, da mit dem Beginn der Frühjahrsbelebung zum Großteil Männer wieder im Bauhandwerk eingestellt werden, während die Saison im Tourismus erst ein paar Wochen später startet. Aufgrund der andauernden Rezession gab es in den vergangenen Monaten jedoch überwiegend Freisetzungen aus der Industrie, wovon überwiegend Männer betroffen waren.
Ende des Monats waren 14.925 Menschen im Bezirk der Agentur für Arbeit Bam-berg-Coburg arbeitslos gemeldet. Seit dem letzten Jahr hat die Zahl der Arbeitslosen um 1.150 Personen (+8,3 Prozent) zugenommen. Das liegt zum überwiegenden Teil an der weiterhin gestiegenen Zahl von Flüchtlingen, die zum Großteil von den Jobcentern betreut werden. Drei Jahre nach dem Beginn des Ukrainekriegs, der in Europa die größte Fluchtbewegung seit Ende des zweiten Weltkriegs auslöste, waren im Agenturbezirk 1.047 Ukrainer und weitere 965 Flüchtlinge anderer Herkunftsländer (davon 696 Syrer, 132 Afghanen, 39 Iraker und 28 Iraner) arbeitslos registriert. Allein die Zahl der arbeitslosen Syrer stieg seit dem Vorjahr um 31,8 Prozent. Da sie häufig im Helferbereich arbeiten, sind sie derzeit bei Entlassungen überproportional betroffen. 13,4 Prozent aller Arbeitslosen sind Geflüchtete.
Die Arbeitslosenquote beträgt wie im Januar 4,3 Prozent. Ihr Vorjahresniveau lag bei 4,0 Prozent.
In den vergangenen vier Wochen wurden mit insgesamt 1.357 Personen 42,4 Prozent (-997) weniger entlassen als im Januar. Im Vergleich zum Februar letzten Jahres meldeten sich 5,6 Prozent (+72) mehr Menschen arbeitslos. 1.172 Frauen und Männer konnten ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden. Das sind 33,3 Prozent mehr (+293) als im Januar und 16,3 Prozent mehr (+164) als im letzten Jahr.
Arbeitsmarktdrehscheibe – Winter streikt, Frühling packt an
„Der Winter ließ in den vergangenen Wochen vergeblich auf sich warten. Der nahende Frühling sorgte daher bereits im Februar für Aufbruchsstimmung und einen leichten saisonalen Beschäftigungsanstieg. Der große Stellen-Run ist bislang jedoch ausgeblieben. Während das Bauhandwerk diesen Winter spürbar mehr Personal durchbeschäftigte, bereiten sich die Gastronomie und der Tourismus auf die kommende Saison vor. Der Trend zu vermehrten größeren Entlassungen und Insolvenzen der vergangenen Monate hat sich im Februar glücklicherweise nicht fortgesetzt“, sagt Stefan Trebes, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. „Ein positiver Nebeneffekt ist, dass durch die Freisetzungen in letzter Zeit die Firmen wieder leichter Fachkräfte finden. Allein im Februar haben wir daher im Rahmen der Initiative Arbeitsmarktdrehscheibe zwanzig Bewerbertage durchgeführt. Bewerbertage sind ein bewusstes Erfolgsinstrument der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. Wir wollen Betriebe und Bewerber direkt in einem Termin zusammenbringen. Man lernt sich kennen und kauft nicht die Katze im Sack bzw. die Bewerbungsunterlage von ChatGPT. Saisonal wird die Arbeitslosigkeit in den nächsten Wochen leicht sinken. Wir hoffen aber darauf, dass die allgemeine Zurückhaltung aufgegeben wird und ein Wumms passiert. Fasching ist dafür ein guter Zeitpunkt“, resümiert Stefan Trebes.
Arbeitsmarktentwicklung in Stadt und Landkreis Bamberg
In der kreisfreien Stadt Bamberg, die weniger vom saisonalen Auf und Ab am Arbeitsmerkt betroffen ist als die ländlichen Regionen, hat die Zahl der Arbeitslosen im Februar noch um 2,2 Prozent beziehungsweise 50 Personen zugenommen. Am Monatsende waren 2.307 Personen arbeitslos registriert, 9,4 Prozent beziehungsweise 198 mehr als im Vorjahr. Im Februar wurden 2,8 Prozent mehr Menschen entlassen als vor einem Jahr, während 5,2 Prozent weniger eine neue Beschäftigung fanden. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,1 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent zu. Vor einem Jahr lag sie bei 4,9 Prozent.
Im vergangenen Monat meldeten die Betriebe aus dem Stadtgebiet dem Arbeitgeberservice 228 sozialversicherungspflichtige Stellen, 48,6 Prozent beziehungsweise 216 weniger als im letzten Jahr. Im Bestand gibt es aktuell 1.104 Jobangebote, 38,8 Prozent (-701) weniger als 2024. Das Gros des Rückgangs entfällt auf die Industrie (-243 Stellen) sowie Verkehr und Logistik (-97 Stellen).
Da der Wintereinbruch im Februar ausblieb, stagnierte im Landkreis Bamberg die Arbeitslosigkeit. Zum Monatswechsel waren 2.627 Frauen und Männer arbeitslos, 133 mehr (+5,3 Prozent) als vor einem Jahr. Es wurden lediglich 1,6 Prozent mehr Personen entlassen als in 2024. Gleichzeitig fanden über ein Viertel mehr (+26,1 Prozent) einen neuen Job. Die Arbeitslosenquote beträgt wie im Januar 2,9 Prozent. Ihr Vorjahresniveau lag bei 2,8 Prozent. Das ist Vollbeschäftigung und die niedrigste Quote im gesamten Arbeitsagenturbezirk Bamberg-Coburg.
Aus dem Bamberger Land wurden im Februar 223 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsofferten beim Arbeitgeberservice gemeldet, 39,6 Prozent (-146) weniger als 2024. Im Stellenpool befinden sich derzeit 1.282 Jobangebote, 19,7 Prozent weniger (-314) als im Vorjahr. Industrie (-67 Stellen) und Handel (-52 Stellen) verzeichnen aktuell den größten Rückgang beim Personalbedarf.
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Der Arbeitsmarkt im Januar 2025
Unspektakulärer, saisontypischer Anstieg der Arbeitslosigkeit
Die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg hat die Entwicklung am Arbeitsmarkt im Januar veröffentlicht. Bedingt durch den milden Winter fiel der Saisonanstieg der Arbeitslosigkeit etwas geringer aus als in den letzten fünf Jahren.
Der Winter kam lediglich in den ersten paar Tagen des neuen Jahres zum Kurzbesuch im Agenturbezirk Bamberg-Coburg vorbei. Daher fiel der Saisonanstieg der Arbeitslosigkeit etwas geringer aus als in den letzten fünf Jahren (Durchschnittswert +1.608). Die Arbeitslosigkeit erhöhte sich im Januar um 1.504 Personen (+11,1 Prozent). Am Monatsende waren 15.049 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. 71,2 Prozent (+1.071 beziehungsweise. +13,9 Prozent) des Anstiegs der Arbeitslosigkeit entfiel auf Männer, die den überwiegenden Teil der Beschäftigten in den witterungsabhängigen Berufen ausmachen. Die Arbeitslosigkeit der Frauen nahm im Januar moderater um 433 (+ 7,4 Prozent) zu. Seit 2024 hat ist die Zahl der Arbeitslosen insgesamt um 1.136 Personen (+8,2 Prozent) größer geworden.
Das liegt zum überwiegenden Teil an der gestiegenen Zahl von Flüchtlingen, die zum überwiegenden Teil von den Jobcentern betreut werden. Ende des Monats waren im Agenturbezirk 1.006 Ukrainer und weitere 1.042 Flüchtlinge anderer Nationen (davon 773 Syrer, 127 Afghanen, 49 Eritreer, 40 Iraker und 28 Iraner) arbeitslos gemeldet. Allein die Zahl der arbeitslosen Syrer stieg seit dem Vorjahr um 43,7 Prozent (+235). Da sie häufig im Helferbereich arbeiten, sind sie derzeit bei Entlassungen überproportional betroffen. 13,7 Prozent aller Arbeitslosen sind Geflüchtete.
Die Arbeitslosenquote stieg im Januar um 0,4 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent. Ihr Vorjahresniveau lag bei 4,0 Prozent.
In den ersten vier Wochen des Jahres wurden 2.354 Menschen entlassen. Das waren 57,1 Prozent (+856) mehr als im Dezember, ein für die Jahreszeit normaler Wert. Jährlich wiederkehrend werden im Wintermonat Januar mit deutlichem Abstand die meisten Menschen zur Überbrückung der kalten Jahreszeit zeitweilig freigesetzt. Im Vergleich zum letzten Jahr verloren lediglich 1,4 Prozent (+32) mehr ihren Job. Im vergangenen Monat gelang es 879 Menschen, ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung zu beenden, 8,3 Prozent beziehungsweise 80 weniger als in 2024.
Arbeitsmarktdrehscheibe Brückenbauer zur Fachkräftesicherung
„Die für Januar üblichen Entlassungen in den witterungsabhängigen Berufen fielen heuer erneut geringer aus als in früheren Jahren und das trotz der andauernden Konjunkturflaute. Viele, die sich bei uns vorsorglich meldeten, wurden aufgrund des bisher ausgebliebenen größeren Wintereinbruchs weiterbeschäftigt. Von den temporären Freisetzungen in der kalten Jahreszeit sind größtenteils Männer betroffen, die das Gros der Beschäftigten im Bauhandwerk ausmachen“, sagt Stefan Trebes, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, zur aktuellen Situation am Arbeitsmarkt. „Massenentlassungen und Insolvenzen nehmen zu und man spürt eine Zurückhaltung und Verunsicherung. Mit Blick in die Vergangenheit haben sich aber meist die Unternehmen behauptet, die auch in der Krise mutig geblieben sind. Und selbst Luther forderte schon auf, in schwierigen Zeiten ein Apfelbäumchen zu pflanzen.“
Insgesamt seien die Chancen auf eine Beschäftigung weiterhin gut. Viele Unternehmen suchten weiterhin intensiv nach Fachkräften, anderen stehe Beschäftigtenabbau bevor. Diese Betriebe zusammenzubringen und den direkten Wechsel von Beschäftigten zu erreichen, sei das Ziel der neuen Initiative der Arbeitsmarktdrehscheibe, die immer mehr an Schwung gewinne.
„Zahlreiche Firmen zeigen Interesse und haben sich bereits beim Arbeitgeberservice gemeldet. Bei größeren Personalbedarfen haben sich Bewerbertage, die wir auch direkt vor Ort exklusiv bei Firmen durchführen bewährt. Das spart Zeit, Kosten und Aufwand für die Personal abgebenden und aufnehmenden Betriebe. Für die Betroffenen bietet sich die Chance, unkompliziert, nahtlos wieder einen neuen Job zu finden. Dadurch Arbeitslosigkeit zu vermeiden ist unsere Ambition. In den kommenden Wochen führen wir Vermittlungsbörsen in allen möglichen Bereichen durch. Lassen Sie uns gemeinsam anpacken und unsere Region voranbringen.“
Arbeitsmarktentwicklung in Bamberg Stadt und Landkreis
In der Stadt Bamberg stieg die Arbeitslosigkeit im Wintermonat Januar um 180 Personen (+8,7 Prozent) auf 2.257. Es sind 122 Menschen (+5,7 Prozent) mehr arbeitslos als vor einem Jahr. Seit Jahresbeginn wurden 4,9 Prozent weniger Personen freigesetzt als 2024 und es fanden 18,3 Prozent weniger eine neue Beschäftigung als damals. Die Arbeitslosenquote beträgt 5,2 Prozent (Dezember 4,8 Prozent, Vorjahr 4,9 Prozent).
Im Januar meldeten die Arbeitgeber aus dem Stadtgebiet 147 sozialversicherungspflichtige Stellen. Das waren 37,2 Prozent (-87) weniger als in 2024. Der Arbeitgeberservice betreut aktuell 1.129 Jobangebote im Pool, 30,3 Prozent weniger (-490) als im Vorjahr.
Im Bamberger Land fiel der saisonale Winteranstieg erwartungsgemäß dynamischer aus als in der Stadt Bamberg. In den ersten Wochen des Jahres erhöhte sich die Arbeitslosigkeit witterungsbedingt um 10,3 Prozent beziehungsweise 246 auf 2.626 Personen. Es verloren 5,9 Prozent weniger Menschen ihren Job als letztes Jahr, 3,3 Prozent weniger fanden eine neue Beschäftigung. Seit dem Vorjahr hat die Zahl der Arbeitslosen um 72 Frauen und Männer (+2,8 Prozent) zugelegt. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich seit Dezember um 0,2 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent. Sie liegt damit exakt auf dem Vorjahresniveau. Der Landkreis verbucht weiterhin Vollbeschäftigung sowie agenturweit die niedrigste Quote.
Aus dem Bamberger Land gingen im Januar 153 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsangebote bei den Firmenbetreuern ein. Das waren 28,8 Prozent (-62) weniger als im letzten Jahr. Im Stellenpool des Arbeitgeberservice befinden sich aktuell 276 Vakanzen, 14,0 Prozent weniger (-208) als im Januar 2024.
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Demografie hinterlässt tiefe Fußabdrücke
Jahresrückblick zum Arbeitsmarkt 2024
Die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg hat die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen des Jahres 2024 veröffentlicht. Die Demografie hinterlasse mittlerweile tiefe Fußabdrücke auf dem Arbeitsmarkt und bremse einen stärkeren Anstieg der Arbeitslosigkeit aus.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, zum aktuellsten Stichtag Juni 2024, im vergangenen Jahr mit 245.255 Männern und Frauen, trotz der sich das gesamte Jahr hindurchziehenden Konjunkturflaute, nur geringfügig zurückgegangen. Seit 2023 ist die Zahl der Beschäftigten um 0,2 Prozent beziehungsweise um 581 Personen kleiner geworden. Jedoch sank sie in den letzten beiden Jahren um insgesamt 2.093 (-0,8 Prozent).
Während binnen Jahresfrist die Zahl der Vollzeitbeschäftigten um 1.362 (-0,8 Pro-zent) auf 168.221 abnahm, stieg die Teilzeitbeschäftigung um 781 Arbeitsplätze (+1,0 Prozent) auf 77.034. Gut jeder dritte Beschäftigte (31,4 Prozent) arbeitet in Teilzeit. Die Teilzeitquote hat im letzten Jahrzehnt sukzessive zugenommen. Damals machte sie noch etwas mehr als ein Viertel der Arbeitsplätze aus. Hier befindet sich der Arbeitsmarkt im Wandel. Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind oftmals die Motivation für die Teilzeitarbeit. Betriebe passen entsprechend dieser Entwicklung oftmals ihre Arbeitszeitmodelle an, um Fachkräfte zu gewinnen.
Der trotz der nun seit zwei Jahren andauernden Rezession ungebrochen hohe Fachkräftebedarf ist und bleibt das Thema Nummer 1 für die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft. Ursache ist die demografische Entwicklung, die erstmals in 2022 zu einem Schrumpfen der deutschen Erwerbstätigen (-1.273) im Agenturbezirk führte. In den letzten drei Jahren sank die Zahl der deutschen Arbeitnehmer um 6.705 Personen. Allein im letzten Jahr nahm ihre Zahl um 2.225 Personen (-1,0 Prozent) ab. Die Folgen des demografischen Wandels sind mittlerweile spürbar auf dem Arbeitsmarkt angekommen. Gut jeder vierte Beschäftigte (24,3 Prozent beziehungsweise 59.616) ist mindestens 55 Jahre alt und scheidet voraussichtlich in den nächsten zehn Jahren aus dem Erwerbsleben aus. Nur jeder Zehnte (10,1 Prozent, 24.745) ist jünger als 25.
Ein wichtiger Faktor ist daher der Zuzug von Fachkräften aus dem Ausland. Der Ausländeranteil an allen Beschäftigten liegt mit 27.579 Personen bei 11,2 Prozent. Allein im vergangenen Jahr ist er um 1.644 (+6,3 Prozent) angestiegen. Normalerweise profitieren hier EU-Bürger. Im letzten Jahr sank jedoch die Zahl der beschäftigten Polen um 122 auf 4.181, die der Rumänen erhöhte sich lediglich um 30 auf 4.182 und die der Ungarn um 6 auf 755. Indessen finden viele Inder ihre berufliche Zukunft und Heimat in der Region. Allein im vergangenen Jahr nahm ihre Beschäftigung um 36,4 Prozent beziehungsweise 244 Personen auf 915 zu. Die Ukrainer verbuchten unter allen Nationalitäten den mit Abstand größten Beschäftigungsanstieg. Im Gegensatz zum heterogenen Bildungsniveau von Flüchtlingen anderer Nationen verfügen sie über eine bessere Schulbildung und sind häufig gut qualifiziert. Daher wuchs ihre Zahl auch durch die Unterstützung des Jobturbos seit dem Vorjahr um 60,3 Prozent (+564) auf 1.500 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte.
Entwicklung in den Branchen
Nach Branchen gab es 2024 absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei der Herstellung von Vorleistungsgütern, insbesondere chemische Erzeugnisse und Kunststoffwaren, einem Teilbereich im Verarbeitenden Gewerbe, mit einem Plus von 1 390 Arbeitsplätzen beziehungsweise 8,2 Prozent, wirtschaftliche Dienstleistungen (+783 oder 11,7 Prozent), Gesundheitswesen (+416 beziehungsweise +2,6 Prozent) und öffentliche Verwaltung (+405 beziehungsweise 2,8 Prozent).
Am ungünstigsten war dagegen die Beschäftigungsentwicklung beim Handel sowie der Instandhaltung und Reparatur von KFZ (-951 beziehungsweise 2,8 Prozent), gefolgt vom Bereich Immobilien und freiberufliche wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (-752 beziehungsweise 5,8 Prozent). Aber auch die Zeitarbeit, die auf das Auf und Ab der Konjunktur sehr dynamisch reagiert (-699 beziehungsweise 21,7 Prozent), die Konsumgüterherstellung (-479, ‑3,7 Prozent) und die Metall‑, Elektro- sowie Stahlindustrie (- 463 Arbeitsplätzen,-1,1 Prozent) verzeichneten einen spürbaren Personalabbau.
Die Baubranche verbuchte trotz der Hiobsbotschaften von Auftragseinbrüchen einen relativ moderaten Beschäftigungsrückgang um 2,1 Prozent (-291). Im Gastgewerbe belief er sich lediglich auf 1,0 Prozent (-66).
Stellenmarkt
Im Jahr 2024 verloren 16.843 Männer und Frauen ihre Beschäftigung. Das waren 4,3 Prozent beziehungsweise 699 Personen mehr als im Vorjahr. Während dieser Zeit fanden 13.466 Arbeitslose eine neue Beschäftigung, 7,2 Prozent oder 901 mehr als 2023. Das Entlassungsrisiko stieg im vergangenen Jahr aufgrund einiger Insolvenzen und größerer Entlassungen. Durch die weiterhin hohe Einstellbereitschaft der Firmen erhöhte sich durch das freigesetzte Potential an Fachkräften spürbar die Zahl der Beschäftigungsaufnahmen. Dies federte den Anstieg der Arbeitslosigkeit ab.
Die Zahl der Einstellungen könnte noch größer sein. Jedoch verfügt über die Hälfte der Arbeitslosen über keinen Berufsabschluss und es werden überwiegend Fachkräfte gesucht. Eine Ausbildung oder geförderte berufliche Qualifizierung nahmen 10.287 arbeitslose Personen auf, 917 oder 9,8 Prozent mehr als 2023.
Das Jahr 2024 war auch das Jahr des Jobturbos. Dass diese gemeinsame Kraftanstrengung aller Akteure und Arbeitsmarktpartner Früchte trägt, belegen die Integrationszahlen. 700 Ukrainern gelang der Schritt in eine Beschäftigung. Das waren 88,2 Prozent mehr (+328) als im Vorjahr. Zusätzlich fanden 1.103 weitere Flüchtlinge anderer Nationen einen Arbeitsplatz, 43,4 Prozent mehr (+334) als 2023.
Im Jahresdurchschnitt hatte der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg 8 494 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote im Bestand. Das waren 8,3 Prozent beziehungsweise 768 weniger als 2023. Ein maßgeblicher Teil der Stellen war neben einem Personalaufbau als Ersatz für in Rente gehende Mitarbeiter bestimmt.
Dem Arbeitgeberservice wurden im vergangenen Jahr insgesamt 16.074 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsangebote gemeldet. Das waren 8,6 Prozent (-1.516) weniger Jobs als im Vorjahr und fast ein Fünftel (-19,9 Prozent beziehungsweise ‑3.996) weniger als vor zwei Jahren.
Rückblick und Ausblick
„Die zwanziger Jahre starteten hoffnungsvoll, zumindest für die ersten zwei Monate. Es folgten zwei Jahre Corona-Krise. Kaum über-standen, beschäftigen uns seitdem die Folgen des mittlerweile seit gut drei weiteren Jahren andauernden Ukraine Krieges mit einer Flüchtlingswelle noch größer als 2015, explodierenden Energiekosten und Lieferengpässen“, so das Resümee von Stefan Trebes, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. „Und was brachte 2024? Eine seit nunmehr zwei Jahren andauernde Rezession, Massenentlassungen, Insolvenzen und ein neun Jahre andauernder Exodus von Flüchtlingen nach Deutsch-land. Den Paukenschlag setzte in den letzten Wochen der Bruch der Regierungskoalition mit anstehenden Neuwahlen im Februar. Nein, das werden mit Sicherheit keine goldenen Zwanziger Jahre. Die nächsten zwei bis drei Jahre werden aus meiner Sicht schwierig bleiben. Ich glaube allerdings auch, dass wir selbst einen entscheidenden Einfluss darauf haben, wie heftig die Krise bei uns ihre Wirkung entfalten wird.“ Insgesamt habe der Arbeitsmarkt in der Region die Situation trotz der Verluste bekannter Unternehmen im Großen und Ganzen erstaunlich gut überstanden. Jedoch bereiteten Herrn Trebes weitere anstehende Arbeitsplatzverluste in der Industrie Sorgen. Denn sie beschäftige über ein Drittel aller Arbeitnehmer und sei bisher der innovative Garant für sichere Arbeitsplätze und Wohl-stand in den vergangenen Jahrzehnten gewesen. „Überwiegend werden Ungelernte entlassen. Darunter viele Flüchtlinge. Fachkräfte versucht man zu halten, auch indem man sie vorübergehend Helfertätigkeiten ausüben lässt. Personalkonsolidierung ist hier das Schlagwort. Durch die Personalfreisetzungen haben jedoch auch wieder Betriebe die Chance, an neue qualifizierte Mitarbeiter zu kommen. Und wenn ein Bewerber nicht eins zu eins die benötigte Qualifikation hat, dann beraten und unterstützen wir, dass er sie bekommt. Das Qualifizierungs- und Chancengesetz bietet hier hervorragende Förderbedingungen.“
Die Demografie hinterlasse mittlerweile tiefe Fußabdrücke auf dem Arbeitsmarkt und bremse einen stärkeren Anstieg der Arbeitslosigkeit aus. Kreative Lösungsansätze seien daher gefragt. „Neben Fachkräftezuwanderung setzen wir daher auf das Potential, das bereits im Land ist. Unser erfolgreich gestartetes Pilotprojekt für geflüchtete Ukrainer in Zusammenarbeit mit der IHK sowie der Berufsschule – übrigens einmalig in ganz Deutschland – wird aufgrund der hohen Nachfrage im März nun auch in Bamberg mit einer ganzen Berufsschulklasse starten. Die Teilnehmer werden in drei Jahren zu Industriekaufleuten ausgebildet und erhalten einen vollwertigen Berufsabschluss. Zum Jahreswechsel kommen stets inflationär Glückwünsche und wohlgemeinte Worte für das neue Jahr. Ich denke, die Zeit der vielen leeren Worte sollte endlich vorbei sein. Lassen Sie uns lieber gemeinsam anpacken und unsere Region voranbringen.“
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Herbstbelebung neigt sich dem Ende zu
Die im Oktober saisonübliche Herbstbelebung neigte sich im Verlauf der vergangenen Wochen nach und nach dem Ende zu. Im Gegensatz zum letzten Jahr, als die Arbeitslosigkeit im November bereits leicht stieg, nahm sie heuer wie sonst üblich weiter leicht ab, wie die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg mitteilt.
Zum Beginn der Adventszeit waren 13.263 Personen arbeitslos gemeldet, 20 Personen beziehungsweise 0,2 Prozent weniger als im Monat zuvor. Die Zahl der Arbeitslosen hat seit dem Vorjahr um 964 Personen (+7,8 Prozent) zugenommen.
Das liege zum Großteil an der Anzahl geflüchteter Personen, die meist von den Jobcentern betreut werden. Ende des Monats waren im Agenturbezirk 913 Ukrainer und weitere 960 Flüchtlinge anderer Nationen (davon 738 Syrer, 109 Afghanen, 35 Eritreer 32 Iraker und 20 Iraner) arbeitslos gemeldet. 14,3 Prozent aller Arbeitslosen sind Geflüchtete.
Die Arbeitslosenquote liege wie im Oktober weiterhin bei 3,8 Prozent. Ihr Vorjahreswert betrug 3,5 Prozent. Die Chancen, einen neuen Job zu finden, sind weiterhin gut. Dafür spricht, dass im November 1.062 Personen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden konnten – 5,9 Prozent beziehungsweise 59 Personen mehr als im letzten Jahr. Gleichzeitig wurden 1.317 Menschen freigesetzt – 8,4 Prozent (-121) weniger als im November 2023. Das zeigt, dass sich das Entlassungsrisiko seit dem letzten Jahr kaum verändert hat.
Arbeitsmarktentwicklung
„In den vergangenen Wochen meldeten sich aus den saisonüblichen Berufen erste Personen zur Überbrückung des Winters vorsorglich arbeitslos, aber noch ohne festen Kündigungstermin. Sie kamen überwiegend aus dem Baunebengewerbe“, sagt Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. „Da aufgrund der anhaltend günstigen Witterung Aufträge weiterhin abgearbeitet werden können, sank die Arbeitslosigkeit auch im November leicht. Die andauernde Konjunkturschwäche sowie Konsolidierungen hinterlassen Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Bei einigen Arbeitgebern ist die Auftragslage so volatil, dass eine mittelfristige Planung über mehrere Monate zum Vabanquespiel wird. Aus der Industrie bekommen wir spürbar weniger Stellen gemeldet als vor einem Jahr. Der Rückgang im Bestand beläuft sich auf 854 Arbeitsplatzangebote beziehungsweise 29,3 Prozent. Zwar sind wir kein Automobilstandort, aber die Zulieferindustrie ist eine Leitbranche, die immer wieder Wechselwirkungen auslöst. Die Arbeitslosenquote bleibt vor allem deswegen niedrig, weil demographisch bedingt mehr Menschen in Ruhestand gehen, wie neue Arbeitskräfte nachrutschen. Das Wirtschaftswachstum als Jobmotor ist momentan nicht vorhanden.“
Herbstbelebung sagt leise Servus in den Regionen
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst folgende Gebietskörperschaften: Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels.
Die Herbstbelebung neigte sich im Verlauf des Novembers witterungsbedingt peu à peu ihrem Ende zu. Die Landkreise Coburg (-2,3 Prozent) und Bamberg (-1,3 Prozent) sowie die Stadt Bamberg (-1,1 Prozent) verbuchten noch einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit. In den Landkreisen Kronach (+0,4 Prozent), Lichtenfels (+1,0 Prozent) und Forchheim (+1,5 Prozent) sowie in der Stadt Coburg (+1,9 Prozent) begann die Zahl der Arbeitslosen saisonal bedingt bereits wieder leicht zu steigen.
In der Stadt Bamberg (+5,7 Prozent) liegt die Arbeitslosigkeit am geringsten über dem Vorjahresniveau, gefolgt von den Landkreisen Forchheim (+6,7 Prozent) und Bamberg (+6,8 Prozent), der Stadt Coburg (+7,1 Prozent), Lichtenfels (+7,4 Pro-zent) sowie Kronach (+8,8 Prozent). Lediglich der Landkreis Coburg (+12,6 Prozent) verzeichnet derzeit prozentual einen zweistelligen Anstieg.
Die niedrigste Arbeitslosenquote und weiterhin Vollbeschäftigung gibt es im Landkreis Bamberg (2,6 Prozent). Am höchsten ist sie in der Stadt Coburg mit 6,8 Prozent.
Stellenmarkt – 94,2% unbefristete Stellen, gute Zukunftsperspektiven
Im November wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg 1.148 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote gemeldet, 9,9 Prozent beziehungsweise 126 Stellenangebote weniger als im Vorjahr.
Der Stellenbestand ist mit 7.184 Beschäftigungsofferten seit 2023 um 17,9 Prozent beziehungsweise 1.565 Jobangebote kleiner geworden. Aktuell kommen auf 100 zu besetzende Stellen 185 potentielle arbeitslose Bewerber. Es werden überwiegend Fachkräfte gesucht. Lediglich etwas mehr als jede fünfte Stelle (20,9 Prozent beziehungsweise 1.503) ist für Helfer bestimmt. Davon kommen gut die Hälfte (49,7 Prozent beziehungsweise 747) aus dem Bereich der Zeitarbeit. Die durchschnittliche Laufzeit bis eine Stelle besetzt ist, hat seit dem letzten Jahr um 13,5 Prozent und damit um 278 Tage zugenommen. Aktuell sind lediglich 5,8 Prozent (417) der Stellenangebote befristet. Unbefristete Stellen (94,2 Prozent) dominieren den Markt, da sie ein gutes Mittel sind, Fachkräfte zu gewinnen.
Arbeitsmarktentwicklung in der Region Bamberg
Die Herbstbelebung in der Stadt Bamberg setzte sich heuer bis in die zweite Novemberhälfte fort und ließ die Arbeitslosigkeit um weitere 23 Personen (-1,1 Prozent) leicht sinken. Zum Start in die Adventszeit waren 2.017 Menschen arbeitslos gemeldet, 5,7 Prozent beziehungsweise 109 Personen mehr als vor einem Jahr. In den vergangenen vier Wochen verloren 18,4 Prozent weniger Personen ihren Job als letztes Jahr. Gleichzeitig fanden 1,1 Prozent mehr eine neue Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote sank in den letzten vier Wochen um 0,1 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent (Vorjahr 4,4 Prozent).
Im November meldeten die Betriebe aus dem Stadtgebiet 281 sozialversicherungspflichtige Stellen, 13,3 Prozent weniger (-43) als vor einem Jahr. Im Bestand betreut der Arbeitgeberservice aktuell 1.189 Beschäftigungsangebote, 31,3 Prozent weniger (-542) als im Vorjahr. Das Gros des gesunkenen Personalbedarfs entfällt auf Arbeitsplätze in der Industrie (-254 Stellen), Handel (-88), Gesundheitswesen (-64) so-wie Verkehrs- und Logistikberufe (-49).
Im Landkreis Bamberg setzte sich die Herbstbelebung trotz des Novemberwetters in den vergangenen Wochen weiter fort. Die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen sank um weitere 30 Menschen oder 1,3 Prozent auf 2.358 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 150 Personen beziehungsweise 6,8 Prozent mehr. Es wurden 12,8 Prozent weniger entlassen als im November 2023. Gleichzeitig fanden 13,0 Prozent mehr eine neue Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote nahm seit Oktober um 0,1 Prozentpunkte auf 2,6 Prozent ab (2,5 Prozent Vorjahr). Das ist Vollbeschäftigung und die niedrigste Quote im Agenturbezirk.
Aus dem Bamberger Land gingen in den vergangenen vier Wochen 167 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote bei den Vermittlungsprofis ein, 21 Prozent (+29) mehr als im letzten Jahr. Der Zuwachs an neuen Stellen entfällt auf einen gestiegenen Personalbedarf in der Zeitarbeit. Im Stellenbestand des Arbeitgeberservice gibt es aktuell 1.325 Jobangebote, 6,5 Prozent weniger (-92) als im November 2023.
Ausbildungsjahr 2024
Agentur für Arbeit: Jahresbilanz Ausbildungsmarkt
Die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg hat eine Bilanz des zurückliegenden Ausbildungsjahres gezogen. Etwas weniger Bewerber:innen als im letzten Jahr haben im Ausbildungsmarkt eine Stelle gefunden.
Die Jahresbilanz zum Ausbildungsmarkt der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg umfasst das Beratungsjahr, das jeweils am 1. Oktober beginnt und am 30. September endet. Im vergangenen Beratungsjahr entfielen laut einer Mitteilung der Agentur 5.312 gemeldete Berufsausbildungsstellen auf 2.672 bei der Berufsberatung gemeldete Bewerber:innen. Der Arbeitgeberservice bekam dabei 232 oder 4,2 Prozent weniger Lehrstellen gemeldet als im Vorjahr.
Nachdem die Bewerbungszahl im Ausbildungsmarkt des letzten Jahres erstmalig nach sieben Jahren wieder angestiegen war (+233 oder 9,3 Prozent), nahm sie im aktuellen wieder leicht, um 2,7 Prozent (-75), ab. 1.650 Bewerber:innen haben so eine Ausbildung begonnen. 3,8 Prozent (-66) weniger als im Vorjahr. Etwas mehr als 16 Prozent besuchen eine weiterführende Schule, studieren oder machen ein Praktikum. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 10,3 Prozent weniger. Zum Ende des Berichtsjahres der Berufsberatung kommen auf 60 unversorgte Bewerber:innen (sieben mehr als im Vorjahr) noch 961 freie Ausbildungsstellen (272 beziehungsweise 22,1 Prozent weniger als in 2023).
„Die seit etwas über einem Jahrzehnt andauernde Entwicklung zum Bewerbermarkt setzte sich in allen Regionen des Agenturbezirks auch in diesem Jahr weiter fort“, sagt Stefan Trebes, Vorsitzender der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. „Auf jeden Jugendlichen kamen rein statistisch zwei gemeldete Lehrstellen. Nach dem Ausbildungsstarter Rekord im Vorjahr normalisierte sich die Situation wieder, jedoch auf einem spürbar höheren Niveau als in den Jahren während der Corona-Krise.“
Zwar würden Betriebe in Anbetracht einer derzeitigen Flaute ihre Lehrstellen mit Bedacht melden. Aber sie wüssten, dass der heutige Fachkräftemangel aus Fehlern der Vergangenheit resultiert. „Damals bildeten die Betriebe lediglich nach dem aktuellen Bedarf aus. Daher mein Appell: Jetzt Fachkräfte sichern und bereits heute für morgen ausbilden, denn die Krise wird vorübergehen.“
Zahlen bei Jugendlichen
Bei Jugendlichen würde man merken, dass sich der Trend zur weiterführenden Schule fortsetzt. „Jedoch kamen in diesem Jahr einige, besonders in den Sommerferien, die kurz vor knapp noch aufgewacht sind. Die meisten von ihnen schafften den kurzfristigen Einstieg in eine Ausbildung“, sagt Trebes.
Herausfordernd für die Arbeitsagentur sei hingegen weiterhin die Ausbildungsaufnahme von Geflüchteten. „Der kontinuierliche Spracherwerb ist das A und O, um eine Lehre erfolgreich abzuschließen. Immerhin 65 von 159 bei der Berufsberatung gemeldeten Flüchtlingen gelang zum September der Einstieg in eine Berufsausbildung. Mit zusätzlicher Unterstützung von uns durch assistierte Ausbildung, sprich kostenlosem Nachhilfeunterricht, profitieren dabei der Betrieb sowie der Azubi.“
2025 wird es aufgrund der Umstellung der Gymnasien von G8 auf G9 zudem keinen regulären Abiturjahrgang geben und damit etwa zwei Drittel weniger potenzielle Bewerber:innen mit Hochschulreife. „Es werden jedoch ganz regulär die FOS Absolventen und einige Nachzügler der Gymnasien kommen. Es gibt aktuell noch einen buntgemischten Strauß an Ausbildungsplätzen für das bereits begonnene Ausbildungsjahr. Bis Dezember ist ein Start weiterhin problemlos möglich.“
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Arbeitsmarkt im September
Agentur für Arbeit: Arbeitslosenquote sinkt saisonal
Eine im September begonnene Herbstbelebung sorgte auf dem Arbeitsmarkt der Region für einen spürbaren Beschäftigungsanstieg. In den beiden Monaten zuvor war die Arbeitslosigkeit saisonüblich gestiegen.
Die Zahl der Arbeitslosen verringerte sich im letzten Monat um 337 Personen (-2,4 Prozent), wie die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg aktuell mitteilt. Ende September waren 13.682 Frauen und Männer im Agenturbezirk Bamberg-Coburg arbeitslos gemeldet. In diesem Jahr fiel der Rückgang stärker aus als 2023, was jedoch keinen Grund zur Entwarnung sei.
Die Zahl der Arbeitslosen hat seit dem letzten Jahr um 1.076 Personen (+8,5 Prozent) zugenommen. Das liegt zum Großteil am Zuzug von Geflüchteten in die Region.
Seit August hat die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent jedoch leicht abgenommen. Ihr Vorjahresniveau lag bei 3,6 Prozent. Im September wurden 1.306 Menschen entlassen, etwas weniger als vor einem Jahr.
Gleichzeitig fanden 1.267 Personen einen neuen Arbeitsplatz. Das waren 141 beziehungsweise 12,5 Prozent mehr als 2023. Die Jobchancen sind somit etwas besser als vor einem Jahr, während das Kündigungsrisiko nicht größer geworden ist.
Arbeitslosigkeit sinkt in allen Regionen
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst die Gebietskörperschaften Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels.
Bei sommerlichen Temperaturen setzte die Herbstbelebung gleich zu Beginn am Arbeitsmarkt ein, spürbar dynamischer als im letzten Jahr. Die Arbeitslosigkeit ging daher in allen Regionen des Bezirks zurück. Die einzelnen lokalen Arbeitsmärkte reagieren dabei jedoch unterschiedlich intensiv.
In der Stadt Coburg (-5,3 Prozent) und dem Landkreis Lichtenfels (-5,0 Prozent) reduzierte sie sich am deutlichsten, gefolgt von den Landkreisen Bamberg (-2,9 Prozent), Coburg (-2,0 Prozent), Forchheim (-1,1 Prozent), Kronach (-0,5 Prozent) sowie der Stadt Bamberg (-0,3 Prozent).
In Lichtenfels (+4,0 Prozent), den kreisfreien Städten Bamberg (+5,6 Prozent) und Coburg (+7,2 Prozent) sowie in den Landkreisen Bamberg (+9,4 Prozent) und Forchheim (+9,9 Prozent) liegt die Arbeitslosigkeit prozentual nur im einstelligen Bereich über dem Vorjahresniveau.
Die Landkreise Kronach (+10,8 Prozent) und Coburg (+12,3 Prozent) verzeichnen prozentual eine zweistellige Zunahme. Die niedrigste Arbeitslosenquote und weiterhin Vollbeschäftigung gibt es im Landkreis Bamberg (2,8 Prozent). Am höchsten ist sie in der Stadt Coburg mit 7,0 Prozent.
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Arbeitsmarkt im April 2024
Agentur für Arbeit: Vitaler Frühjahrsaufschwung
Eine bereits im März begonnene Frühjahrsaufschwung des Arbeitsmarktes der Region Bamberg-Coburg hat sich auch im April fortgesetzt. In den letzten vier Wochen sank die Arbeitslosigkeit.
Um 309 (-2,3 Prozent) auf 12.906 Personen ging die Arbeitslosigkeit in der Region Bamberg-Coburg im Frühjahrsaufschwung des Aprils zurück, wie die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg mitteilte. Da bereits vor Ostern der Großteil der saisonal bedingt Entlassenen wiedereingestellt worden war, nahm die Arbeitslosigkeit nicht mehr so kräftig ab wie im März und etwas weniger als in 2023.
Im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl der Arbeitslosen um 1.092 Personen (+9,2 Prozent) zugenommen. Das liegt zum Großteil am andauernden Zustrom von Geflüchteten in die Region, die zum überwiegenden Teil Bürgergeld von den Jobcentern beziehen.
Die Jobchancen sind laut Arbeitsagentur aber weiterhin gut. So haben in den vergangenen vier Wochen 1.650 arbeitslose Frauen und Männer eine neue Beschäftigung gefunden. Das waren 18,3 Prozent mehr (+255) als 2023. 1.373 Menschen wurden hingegen entlassen, 11,4 Prozent (+140) mehr als im Vorjahr.
Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, sagt zur aktuellen Situation am Arbeitsmarkt: „Der Frühjahrsaufschwung ist auf dem Arbeitsmarkt in allen Regionen unseres Agenturbezirks in vollem Gange. So gut wie alle Betriebe haben jetzt ihre Mannschaft wieder an Bord. Der Großteil der Reduzierung der Arbeitslosigkeit entfiel in den vergangenen Wochen auf die Wiedereinstellung von Männern, die die Mehrheit der Beschäftigten im Baugewerbe sowie im Garten- und Landschaftsbau ausmachen. Ihre Zahl verringerte sich daher um 296 oder 3,9 Prozent. 95,8 Prozent des Rückgangs der Arbeitslosigkeit ging daher auf ihr Konto.“
Arbeitsmarktentwicklung in Bamberg
In Bamberg Stadt wirkten sich die saisonalen Einflüsse auf den Arbeitsmarkt im April weniger aus als in den Landkreisen. Das ist für Städte normal. Die Arbeitslosigkeit verringerte sich in den letzten vier Wochen um 2,2 Prozent (-43 Personen) auf 1.915 Menschen. Seit dem Vorjahr ist sie um 4,1 Prozent (+76) gestiegen. Im April wurden 12,8 Prozent mehr Menschen entlassen als in 2023. Gleichzeitig fanden jedoch 22,4 Prozent mehr eine neue Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,4 Prozent (März 4,5 Prozent). Ihr Vorjahresniveau lag bei 4,3 Prozent.
Im Landkreis sorgt die Frühjahrsbelebung jährlich für einen geschäftigen Beschäftigungsanstieg. Die Arbeitslosigkeit nahm deshalb im April um 98 Personen (-4,1 Prozent) ab. Das Bamberger Land verzeichnete bezirksweit den zweitkräftigsten Rückgang im vergangenen Monat. Ende April waren 2.299 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, 3,4 Prozent mehr als in 2023.
Es verloren in den letzten vier Wochen 1,3 Prozent mehr Menschen ihren Job als im Vorjahr, während jedoch 34,4 Prozent mehr eine neue Beschäftigung fanden. Die Arbeitslosenquote zählt 2,6 Prozent (März 2,7 und Vorjahr 2,5 Prozent). Das ist Vollbeschäftigung und die niedrigste Quote im gesamten Arbeitsagenturbezirk.