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Agentur für Arbeit

Der Arbeits­markt im Janu­ar 2025

Unspek­ta­ku­lä­rer, sai­son­ty­pi­scher Anstieg der Arbeitslosigkeit

Die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg hat die Ent­wick­lung am Arbeits­markt im Janu­ar ver­öf­fent­licht. Bedingt durch den mil­den Win­ter fiel der Sai­son­an­stieg der Arbeits­lo­sig­keit etwas gerin­ger aus als in den letz­ten fünf Jahren.

Der Win­ter kam ledig­lich in den ers­ten paar Tagen des neu­en Jah­res zum Kurz­be­such im Agen­tur­be­zirk Bam­berg-Coburg vor­bei. Daher fiel der Sai­son­an­stieg der Arbeits­lo­sig­keit etwas gerin­ger aus als in den letz­ten fünf Jah­ren (Durch­schnitts­wert +1.608). Die Arbeits­lo­sig­keit erhöh­te sich im Janu­ar um 1.504 Per­so­nen (+11,1 Pro­zent). Am Monats­en­de waren 15.049 Män­ner und Frau­en arbeits­los gemel­det. 71,2 Pro­zent (+1.071 bezie­hungs­wei­se. +13,9 Pro­zent) des Anstiegs der Arbeits­lo­sig­keit ent­fiel auf Män­ner, die den über­wie­gen­den Teil der Beschäf­tig­ten in den wit­te­rungs­ab­hän­gi­gen Beru­fen aus­ma­chen. Die Arbeits­lo­sig­keit der Frau­en nahm im Janu­ar mode­ra­ter um 433 (+ 7,4 Pro­zent) zu. Seit 2024 hat ist die Zahl der Arbeits­lo­sen ins­ge­samt um 1.136 Per­so­nen (+8,2 Pro­zent) grö­ßer geworden.

Das liegt zum über­wie­gen­den Teil an der gestie­ge­nen Zahl von Flücht­lin­gen, die zum über­wie­gen­den Teil von den Job­cen­tern betreut wer­den. Ende des Monats waren im Agen­tur­be­zirk 1.006 Ukrai­ner und wei­te­re 1.042 Flücht­lin­ge ande­rer Natio­nen (davon 773 Syrer, 127 Afgha­nen, 49 Eri­tre­er, 40 Ira­ker und 28 Ira­ner) arbeits­los gemel­det. Allein die Zahl der arbeits­lo­sen Syrer stieg seit dem Vor­jahr um 43,7 Pro­zent (+235). Da sie häu­fig im Hel­fer­be­reich arbei­ten, sind sie der­zeit bei Ent­las­sun­gen über­pro­por­tio­nal betrof­fen. 13,7 Pro­zent aller Arbeits­lo­sen sind Geflüchtete.

Die Arbeits­lo­sen­quo­te stieg im Janu­ar um 0,4 Pro­zent­punk­te auf 4,3 Pro­zent. Ihr Vor­jah­res­ni­veau lag bei 4,0 Prozent.

In den ers­ten vier Wochen des Jah­res wur­den 2.354 Men­schen ent­las­sen. Das waren 57,1 Pro­zent (+856) mehr als im Dezem­ber, ein für die Jah­res­zeit nor­ma­ler Wert. Jähr­lich wie­der­keh­rend wer­den im Win­ter­mo­nat Janu­ar mit deut­li­chem Abstand die meis­ten Men­schen zur Über­brü­ckung der kal­ten Jah­res­zeit zeit­wei­lig frei­ge­setzt. Im Ver­gleich zum letz­ten Jahr ver­lo­ren ledig­lich 1,4 Pro­zent (+32) mehr ihren Job. Im ver­gan­ge­nen Monat gelang es 879 Men­schen, ihre Arbeits­lo­sig­keit durch Auf­nah­me einer neu­en Beschäf­ti­gung zu been­den, 8,3 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 80 weni­ger als in 2024.


Arbeits­markt­dreh­schei­be Brü­cken­bau­er zur Fachkräftesicherung

„Die für Janu­ar übli­chen Ent­las­sun­gen in den wit­te­rungs­ab­hän­gi­gen Beru­fen fie­len heu­er erneut gerin­ger aus als in frü­he­ren Jah­ren und das trotz der andau­ern­den Kon­junk­tur­flau­te. Vie­le, die sich bei uns vor­sorg­lich mel­de­ten, wur­den auf­grund des bis­her aus­ge­blie­be­nen grö­ße­ren Win­ter­ein­bruchs wei­ter­be­schäf­tigt. Von den tem­po­rä­ren Frei­set­zun­gen in der kal­ten Jah­res­zeit sind größ­ten­teils Män­ner betrof­fen, die das Gros der Beschäf­tig­ten im Bau­hand­werk aus­ma­chen“, sagt Ste­fan Tre­bes, der Vor­sit­zen­de der Geschäfts­füh­rung der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, zur aktu­el­len Situa­ti­on am Arbeits­markt. „Mas­sen­ent­las­sun­gen und Insol­ven­zen neh­men zu und man spürt eine Zurück­hal­tung und Ver­un­si­che­rung. Mit Blick in die Ver­gan­gen­heit haben sich aber meist die Unter­neh­men behaup­tet, die auch in der Kri­se mutig geblie­ben sind. Und selbst Luther for­der­te schon auf, in schwie­ri­gen Zei­ten ein Apfel­bäum­chen zu pflanzen.“

Ins­ge­samt sei­en die Chan­cen auf eine Beschäf­ti­gung wei­ter­hin gut. Vie­le Unter­neh­men such­ten wei­ter­hin inten­siv nach Fach­kräf­ten, ande­ren ste­he Beschäf­tig­ten­ab­bau bevor. Die­se Betrie­be zusam­men­zu­brin­gen und den direk­ten Wech­sel von Beschäf­tig­ten zu errei­chen, sei das Ziel der neu­en Initia­ti­ve der Arbeits­markt­dreh­schei­be, die immer mehr an Schwung gewinne.

„Zahl­rei­che Fir­men zei­gen Inter­es­se und haben sich bereits beim Arbeit­ge­ber­ser­vice gemel­det. Bei grö­ße­ren Per­so­nal­be­dar­fen haben sich Bewer­ber­ta­ge, die wir auch direkt vor Ort exklu­siv bei Fir­men durch­füh­ren bewährt. Das spart Zeit, Kos­ten und Auf­wand für die Per­so­nal abge­ben­den und auf­neh­men­den Betrie­be. Für die Betrof­fe­nen bie­tet sich die Chan­ce, unkom­pli­ziert, naht­los wie­der einen neu­en Job zu fin­den. Dadurch Arbeits­lo­sig­keit zu ver­mei­den ist unse­re Ambi­ti­on. In den kom­men­den Wochen füh­ren wir Ver­mitt­lungs­bör­sen in allen mög­li­chen Berei­chen durch. Las­sen Sie uns gemein­sam anpa­cken und unse­re Regi­on voranbringen.“


Arbeits­markt­ent­wick­lung in Bam­berg Stadt und Landkreis

In der Stadt Bam­berg stieg die Arbeits­lo­sig­keit im Win­ter­mo­nat Janu­ar um 180 Per­so­nen (+8,7 Pro­zent) auf 2.257. Es sind 122 Men­schen (+5,7 Pro­zent) mehr arbeits­los als vor einem Jahr. Seit Jah­res­be­ginn wur­den 4,9 Pro­zent weni­ger Per­so­nen frei­ge­setzt als 2024 und es fan­den 18,3 Pro­zent weni­ger eine neue Beschäf­ti­gung als damals. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt 5,2 Pro­zent (Dezem­ber 4,8 Pro­zent, Vor­jahr 4,9 Prozent).

Im Janu­ar mel­de­ten die Arbeit­ge­ber aus dem Stadt­ge­biet 147 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len. Das waren 37,2 Pro­zent (-87) weni­ger als in 2024. Der Arbeit­ge­ber­ser­vice betreut aktu­ell 1.129 Job­an­ge­bo­te im Pool, 30,3 Pro­zent weni­ger (-490) als im Vorjahr.

Im Bam­ber­ger Land fiel der sai­so­na­le Win­ter­an­stieg erwar­tungs­ge­mäß dyna­mi­scher aus als in der Stadt Bam­berg. In den ers­ten Wochen des Jah­res erhöh­te sich die Arbeits­lo­sig­keit wit­te­rungs­be­dingt um 10,3 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 246 auf 2.626 Per­so­nen. Es ver­lo­ren 5,9 Pro­zent weni­ger Men­schen ihren Job als letz­tes Jahr, 3,3 Pro­zent weni­ger fan­den eine neue Beschäf­ti­gung. Seit dem Vor­jahr hat die Zahl der Arbeits­lo­sen um 72 Frau­en und Män­ner (+2,8 Pro­zent) zuge­legt. Die Arbeits­lo­sen­quo­te erhöh­te sich seit Dezem­ber um 0,2 Pro­zent­punk­te auf 2,9 Pro­zent. Sie liegt damit exakt auf dem Vor­jah­res­ni­veau. Der Land­kreis ver­bucht wei­ter­hin Voll­be­schäf­ti­gung sowie agen­tur­weit die nied­rigs­te Quote.

Aus dem Bam­ber­ger Land gin­gen im Janu­ar 153 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te bei den Fir­men­be­treu­ern ein. Das waren 28,8 Pro­zent (-62) weni­ger als im letz­ten Jahr. Im Stel­len­pool des Arbeit­ge­ber­ser­vice befin­den sich aktu­ell 276 Vakan­zen, 14,0 Pro­zent weni­ger (-208) als im Janu­ar 2024.

Demo­gra­fie hin­ter­lässt tie­fe Fußabdrücke

Jah­res­rück­blick zum Arbeits­markt 2024

Die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg hat die Ent­wick­lung der Beschäf­tig­ten­zah­len des Jah­res 2024 ver­öf­fent­licht. Die Demo­gra­fie hin­ter­las­se mitt­ler­wei­le tie­fe Fuß­ab­drü­cke auf dem Arbeits­markt und brem­se einen stär­ke­ren Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit aus.

Die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten ist im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, zum aktu­ells­ten Stich­tag Juni 2024, im ver­gan­ge­nen Jahr mit 245.255 Män­nern und Frau­en, trotz der sich das gesam­te Jahr hin­durch­zie­hen­den Kon­junk­tur­flau­te, nur gering­fü­gig zurück­ge­gan­gen. Seit 2023 ist die Zahl der Beschäf­tig­ten um 0,2 Pro­zent bezie­hungs­wei­se um 581 Per­so­nen klei­ner gewor­den. Jedoch sank sie in den letz­ten bei­den Jah­ren um ins­ge­samt 2.093 (-0,8 Prozent).

Wäh­rend bin­nen Jah­res­frist die Zahl der Voll­zeit­be­schäf­tig­ten um 1.362 (-0,8 Pro-zent) auf 168.221 abnahm, stieg die Teil­zeit­be­schäf­ti­gung um 781 Arbeits­plät­ze (+1,0 Pro­zent) auf 77.034. Gut jeder drit­te Beschäf­tig­te (31,4 Pro­zent) arbei­tet in Teil­zeit. Die Teil­zeit­quo­te hat im letz­ten Jahr­zehnt suk­zes­si­ve zuge­nom­men. Damals mach­te sie noch etwas mehr als ein Vier­tel der Arbeits­plät­ze aus. Hier befin­det sich der Arbeits­markt im Wan­del. Ver­ein­bar­keit von Fami­lie und Beruf sind oft­mals die Moti­va­ti­on für die Teil­zeit­ar­beit. Betrie­be pas­sen ent­spre­chend die­ser Ent­wick­lung oft­mals ihre Arbeits­zeit­mo­del­le an, um Fach­kräf­te zu gewinnen.

Der trotz der nun seit zwei Jah­ren andau­ern­den Rezes­si­on unge­bro­chen hohe Fach­kräf­te­be­darf ist und bleibt das The­ma Num­mer 1 für die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Wirt­schaft. Ursa­che ist die demo­gra­fi­sche Ent­wick­lung, die erst­mals in 2022 zu einem Schrump­fen der deut­schen Erwerbs­tä­ti­gen (-1.273) im Agen­tur­be­zirk führ­te. In den letz­ten drei Jah­ren sank die Zahl der deut­schen Arbeit­neh­mer um 6.705 Per­so­nen. Allein im letz­ten Jahr nahm ihre Zahl um 2.225 Per­so­nen (-1,0 Pro­zent) ab. Die Fol­gen des demo­gra­fi­schen Wan­dels sind mitt­ler­wei­le spür­bar auf dem Arbeits­markt ange­kom­men. Gut jeder vier­te Beschäf­tig­te (24,3 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 59.616) ist min­des­tens 55 Jah­re alt und schei­det vor­aus­sicht­lich in den nächs­ten zehn Jah­ren aus dem Erwerbs­le­ben aus. Nur jeder Zehn­te (10,1 Pro­zent, 24.745) ist jün­ger als 25.

Ein wich­ti­ger Fak­tor ist daher der Zuzug von Fach­kräf­ten aus dem Aus­land. Der Aus­län­der­an­teil an allen Beschäf­tig­ten liegt mit 27.579 Per­so­nen bei 11,2 Pro­zent. Allein im ver­gan­ge­nen Jahr ist er um 1.644 (+6,3 Pro­zent) ange­stie­gen. Nor­ma­ler­wei­se pro­fi­tie­ren hier EU-Bür­ger. Im letz­ten Jahr sank jedoch die Zahl der beschäf­tig­ten Polen um 122 auf 4.181, die der Rumä­nen erhöh­te sich ledig­lich um 30 auf 4.182 und die der Ungarn um 6 auf 755. Indes­sen fin­den vie­le Inder ihre beruf­li­che Zukunft und Hei­mat in der Regi­on. Allein im ver­gan­ge­nen Jahr nahm ihre Beschäf­ti­gung um 36,4 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 244 Per­so­nen auf 915 zu. Die Ukrai­ner ver­buch­ten unter allen Natio­na­li­tä­ten den mit Abstand größ­ten Beschäf­ti­gungs­an­stieg. Im Gegen­satz zum hete­ro­ge­nen Bil­dungs­ni­veau von Flücht­lin­gen ande­rer Natio­nen ver­fü­gen sie über eine bes­se­re Schul­bil­dung und sind häu­fig gut qua­li­fi­ziert. Daher wuchs ihre Zahl auch durch die Unter­stüt­zung des Job­tur­bos seit dem Vor­jahr um 60,3 Pro­zent (+564) auf 1.500 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäftigte.


Ent­wick­lung in den Branchen

Nach Bran­chen gab es 2024 abso­lut betrach­tet die stärks­te Zunah­me bei der Her­stel­lung von Vor­leis­tungs­gü­tern, ins­be­son­de­re che­mi­sche Erzeug­nis­se und Kunst­stoff­wa­ren, einem Teil­be­reich im Ver­ar­bei­ten­den Gewer­be, mit einem Plus von 1 390 Arbeits­plät­zen bezie­hungs­wei­se 8,2 Pro­zent, wirt­schaft­li­che Dienst­leis­tun­gen (+783 oder 11,7 Pro­zent), Gesund­heits­we­sen (+416 bezie­hungs­wei­se +2,6 Pro­zent) und öffent­li­che Ver­wal­tung (+405 bezie­hungs­wei­se 2,8 Prozent).

Am ungüns­tigs­ten war dage­gen die Beschäf­ti­gungs­ent­wick­lung beim Han­del sowie der Instand­hal­tung und Repa­ra­tur von KFZ (-951 bezie­hungs­wei­se 2,8 Pro­zent), gefolgt vom Bereich Immo­bi­li­en und frei­be­ruf­li­che wis­sen­schaft­li­che und tech­ni­sche Dienst­leis­tun­gen (-752 bezie­hungs­wei­se 5,8 Pro­zent). Aber auch die Zeit­ar­beit, die auf das Auf und Ab der Kon­junk­tur sehr dyna­misch reagiert (-699 bezie­hungs­wei­se 21,7 Pro­zent), die Kon­sum­gü­ter­her­stel­lung (-479, ‑3,7 Pro­zent) und die Metall‑, Elek­tro- sowie Stahl­in­dus­trie (- 463 Arbeitsplätzen,-1,1 Pro­zent) ver­zeich­ne­ten einen spür­ba­ren Personalabbau.

Die Bau­bran­che ver­buch­te trotz der Hiobs­bot­schaf­ten von Auf­trags­ein­brü­chen einen rela­tiv mode­ra­ten Beschäf­ti­gungs­rück­gang um 2,1 Pro­zent (-291). Im Gast­ge­wer­be belief er sich ledig­lich auf 1,0 Pro­zent (-66).


Stel­len­markt

Im Jahr 2024 ver­lo­ren 16.843 Män­ner und Frau­en ihre Beschäf­ti­gung. Das waren 4,3 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 699 Per­so­nen mehr als im Vor­jahr. Wäh­rend die­ser Zeit fan­den 13.466 Arbeits­lo­se eine neue Beschäf­ti­gung, 7,2 Pro­zent oder 901 mehr als 2023. Das Ent­las­sungs­ri­si­ko stieg im ver­gan­ge­nen Jahr auf­grund eini­ger Insol­ven­zen und grö­ße­rer Ent­las­sun­gen. Durch die wei­ter­hin hohe Ein­stell­be­reit­schaft der Fir­men erhöh­te sich durch das frei­ge­setz­te Poten­ti­al an Fach­kräf­ten spür­bar die Zahl der Beschäf­ti­gungs­auf­nah­men. Dies feder­te den Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit ab.

Die Zahl der Ein­stel­lun­gen könn­te noch grö­ßer sein. Jedoch ver­fügt über die Hälf­te der Arbeits­lo­sen über kei­nen Berufs­ab­schluss und es wer­den über­wie­gend Fach­kräf­te gesucht. Eine Aus­bil­dung oder geför­der­te beruf­li­che Qua­li­fi­zie­rung nah­men 10.287 arbeits­lo­se Per­so­nen auf, 917 oder 9,8 Pro­zent mehr als 2023.

Das Jahr 2024 war auch das Jahr des Job­tur­bos. Dass die­se gemein­sa­me Kraft­an­stren­gung aller Akteu­re und Arbeits­markt­part­ner Früch­te trägt, bele­gen die Inte­gra­ti­ons­zah­len. 700 Ukrai­nern gelang der Schritt in eine Beschäf­ti­gung. Das waren 88,2 Pro­zent mehr (+328) als im Vor­jahr. Zusätz­lich fan­den 1.103 wei­te­re Flücht­lin­ge ande­rer Natio­nen einen Arbeits­platz, 43,4 Pro­zent mehr (+334) als 2023.

Im Jah­res­durch­schnitt hat­te der Arbeit­ge­ber­ser­vice der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg 8 494 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te im Bestand. Das waren 8,3 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 768 weni­ger als 2023. Ein maß­geb­li­cher Teil der Stel­len war neben einem Per­so­nal­auf­bau als Ersatz für in Ren­te gehen­de Mit­ar­bei­ter bestimmt.

Dem Arbeit­ge­ber­ser­vice wur­den im ver­gan­ge­nen Jahr ins­ge­samt 16.074 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te gemel­det. Das waren 8,6 Pro­zent (-1.516) weni­ger Jobs als im Vor­jahr und fast ein Fünf­tel (-19,9 Pro­zent bezie­hungs­wei­se ‑3.996) weni­ger als vor zwei Jahren.


Rück­blick und Ausblick

„Die zwan­zi­ger Jah­re star­te­ten hoff­nungs­voll, zumin­dest für die ers­ten zwei Mona­te. Es folg­ten zwei Jah­re Coro­na-Kri­se. Kaum über-stan­den, beschäf­ti­gen uns seit­dem die Fol­gen des mitt­ler­wei­le seit gut drei wei­te­ren Jah­ren andau­ern­den Ukrai­ne Krie­ges mit einer Flücht­lings­wel­le noch grö­ßer als 2015, explo­die­ren­den Ener­gie­kos­ten und Lie­fer­eng­päs­sen“, so das Resü­mee von Ste­fan Tre­bes, dem Vor­sit­zen­den der Geschäfts­füh­rung der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg. „Und was brach­te 2024? Eine seit nun­mehr zwei Jah­ren andau­ern­de Rezes­si­on, Mas­sen­ent­las­sun­gen, Insol­ven­zen und ein neun Jah­re andau­ern­der Exodus von Flücht­lin­gen nach Deutsch-land. Den Pau­ken­schlag setz­te in den letz­ten Wochen der Bruch der Regie­rungs­ko­ali­ti­on mit anste­hen­den Neu­wah­len im Febru­ar. Nein, das wer­den mit Sicher­heit kei­ne gol­de­nen Zwan­zi­ger Jah­re. Die nächs­ten zwei bis drei Jah­re wer­den aus mei­ner Sicht schwie­rig blei­ben. Ich glau­be aller­dings auch, dass wir selbst einen ent­schei­den­den Ein­fluss dar­auf haben, wie hef­tig die Kri­se bei uns ihre Wir­kung ent­fal­ten wird.“ Ins­ge­samt habe der Arbeits­markt in der Regi­on die Situa­ti­on trotz der Ver­lus­te bekann­ter Unter­neh­men im Gro­ßen und Gan­zen erstaun­lich gut über­stan­den. Jedoch berei­te­ten Herrn Tre­bes wei­te­re anste­hen­de Arbeits­platz­ver­lus­te in der Indus­trie Sor­gen. Denn sie beschäf­ti­ge über ein Drit­tel aller Arbeit­neh­mer und sei bis­her der inno­va­ti­ve Garant für siche­re Arbeits­plät­ze und Wohl-stand in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten gewe­sen. „Über­wie­gend wer­den Unge­lern­te ent­las­sen. Dar­un­ter vie­le Flücht­lin­ge. Fach­kräf­te ver­sucht man zu hal­ten, auch indem man sie vor­über­ge­hend Hel­fer­tä­tig­kei­ten aus­üben lässt. Per­so­nal­kon­so­li­die­rung ist hier das Schlag­wort. Durch die Per­so­nal­frei­set­zun­gen haben jedoch auch wie­der Betrie­be die Chan­ce, an neue qua­li­fi­zier­te Mit­ar­bei­ter zu kom­men. Und wenn ein Bewer­ber nicht eins zu eins die benö­tig­te Qua­li­fi­ka­ti­on hat, dann bera­ten und unter­stüt­zen wir, dass er sie bekommt. Das Qua­li­fi­zie­rungs- und Chan­cen­ge­setz bie­tet hier her­vor­ra­gen­de Förderbedingungen.“

Die Demo­gra­fie hin­ter­las­se mitt­ler­wei­le tie­fe Fuß­ab­drü­cke auf dem Arbeits­markt und brem­se einen stär­ke­ren Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit aus. Krea­ti­ve Lösungs­an­sät­ze sei­en daher gefragt. „Neben Fach­kräf­te­zu­wan­de­rung set­zen wir daher auf das Poten­ti­al, das bereits im Land ist. Unser erfolg­reich gestar­te­tes Pilot­pro­jekt für geflüch­te­te Ukrai­ner in Zusam­men­ar­beit mit der IHK sowie der Berufs­schu­le – übri­gens ein­ma­lig in ganz Deutsch­land – wird auf­grund der hohen Nach­fra­ge im März nun auch in Bam­berg mit einer gan­zen Berufs­schul­klas­se star­ten. Die Teil­neh­mer wer­den in drei Jah­ren zu Indus­trie­kauf­leu­ten aus­ge­bil­det und erhal­ten einen voll­wer­ti­gen Berufs­ab­schluss. Zum Jah­res­wech­sel kom­men stets infla­tio­när Glück­wün­sche und wohl­ge­mein­te Wor­te für das neue Jahr. Ich den­ke, die Zeit der vie­len lee­ren Wor­te soll­te end­lich vor­bei sein. Las­sen Sie uns lie­ber gemein­sam anpa­cken und unse­re Regi­on voranbringen.“

Herbst­be­le­bung neigt sich dem Ende zu

Die im Okto­ber sai­son­üb­li­che Herbst­be­le­bung neig­te sich im Ver­lauf der ver­gan­ge­nen Wochen nach und nach dem Ende zu. Im Gegen­satz zum letz­ten Jahr, als die Arbeits­lo­sig­keit im Novem­ber bereits leicht stieg, nahm sie heu­er wie sonst üblich wei­ter leicht ab, wie die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg mitteilt.

Zum Beginn der Advents­zeit waren 13.263 Per­so­nen arbeits­los gemel­det, 20 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se 0,2 Pro­zent weni­ger als im Monat zuvor. Die Zahl der Arbeits­lo­sen hat seit dem Vor­jahr um 964 Per­so­nen (+7,8 Pro­zent) zugenommen.

Das lie­ge zum Groß­teil an der Anzahl geflüch­te­ter Per­so­nen, die meist von den Job­cen­tern betreut wer­den. Ende des Monats waren im Agen­tur­be­zirk 913 Ukrai­ner und wei­te­re 960 Flücht­lin­ge ande­rer Natio­nen (davon 738 Syrer, 109 Afgha­nen, 35 Eri­tre­er 32 Ira­ker und 20 Ira­ner) arbeits­los gemel­det. 14,3 Pro­zent aller Arbeits­lo­sen sind Geflüchtete.

Die Arbeits­lo­sen­quo­te lie­ge wie im Okto­ber wei­ter­hin bei 3,8 Pro­zent. Ihr Vor­jah­res­wert betrug 3,5 Pro­zent. Die Chan­cen, einen neu­en Job zu fin­den, sind wei­ter­hin gut. Dafür spricht, dass im Novem­ber 1.062 Per­so­nen ihre Arbeits­lo­sig­keit durch Auf­nah­me einer neu­en Beschäf­ti­gung been­den konn­ten – 5,9 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 59 Per­so­nen mehr als im letz­ten Jahr. Gleich­zei­tig wur­den 1.317 Men­schen frei­ge­setzt – 8,4 Pro­zent (-121) weni­ger als im Novem­ber 2023. Das zeigt, dass sich das Ent­las­sungs­ri­si­ko seit dem letz­ten Jahr kaum ver­än­dert hat.


Arbeits­markt­ent­wick­lung

„In den ver­gan­ge­nen Wochen mel­de­ten sich aus den sai­son­üb­li­chen Beru­fen ers­te Per­so­nen zur Über­brü­ckung des Win­ters vor­sorg­lich arbeits­los, aber noch ohne fes­ten Kün­di­gungs­ter­min. Sie kamen über­wie­gend aus dem Bau­ne­ben­ge­wer­be“, sagt Ste­fan Tre­bes, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg. „Da auf­grund der anhal­tend güns­ti­gen Wit­te­rung Auf­trä­ge wei­ter­hin abge­ar­bei­tet wer­den kön­nen, sank die Arbeits­lo­sig­keit auch im Novem­ber leicht. Die andau­ern­de Kon­junk­tur­schwä­che sowie Kon­so­li­die­run­gen hin­ter­las­sen Spu­ren auf dem Arbeits­markt. Bei eini­gen Arbeit­ge­bern ist die Auf­trags­la­ge so vola­til, dass eine mit­tel­fris­ti­ge Pla­nung über meh­re­re Mona­te zum Vaban­que­spiel wird. Aus der Indus­trie bekom­men wir spür­bar weni­ger Stel­len gemel­det als vor einem Jahr. Der Rück­gang im Bestand beläuft sich auf 854 Arbeits­platz­an­ge­bo­te bezie­hungs­wei­se 29,3 Pro­zent. Zwar sind wir kein Auto­mo­bil­stand­ort, aber die Zulie­fer­indus­trie ist eine Leit­bran­che, die immer wie­der Wech­sel­wir­kun­gen aus­löst. Die Arbeits­lo­sen­quo­te bleibt vor allem des­we­gen nied­rig, weil demo­gra­phisch bedingt mehr Men­schen in Ruhe­stand gehen, wie neue Arbeits­kräf­te nach­rut­schen. Das Wirt­schafts­wachs­tum als Job­mo­tor ist momen­tan nicht vorhanden.“


Herbst­be­le­bung sagt lei­se Ser­vus in den Regionen

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst fol­gen­de Gebiets­kör­per­schaf­ten: Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lichtenfels.

Die Herbst­be­le­bung neig­te sich im Ver­lauf des Novem­bers wit­te­rungs­be­dingt peu à peu ihrem Ende zu. Die Land­krei­se Coburg (-2,3 Pro­zent) und Bam­berg (-1,3 Pro­zent) sowie die Stadt Bam­berg (-1,1 Pro­zent) ver­buch­ten noch einen leich­ten Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit. In den Land­krei­sen Kro­nach (+0,4 Pro­zent), Lich­ten­fels (+1,0 Pro­zent) und Forch­heim (+1,5 Pro­zent) sowie in der Stadt Coburg (+1,9 Pro­zent) begann die Zahl der Arbeits­lo­sen sai­so­nal bedingt bereits wie­der leicht zu steigen. 

In der Stadt Bam­berg (+5,7 Pro­zent) liegt die Arbeits­lo­sig­keit am gerings­ten über dem Vor­jah­res­ni­veau, gefolgt von den Land­krei­sen Forch­heim (+6,7 Pro­zent) und Bam­berg (+6,8 Pro­zent), der Stadt Coburg (+7,1 Pro­zent), Lich­ten­fels (+7,4 Pro-zent) sowie Kro­nach (+8,8 Pro­zent). Ledig­lich der Land­kreis Coburg (+12,6 Pro­zent) ver­zeich­net der­zeit pro­zen­tu­al einen zwei­stel­li­gen Anstieg.

Die nied­rigs­te Arbeits­lo­sen­quo­te und wei­ter­hin Voll­be­schäf­ti­gung gibt es im Land­kreis Bam­berg (2,6 Pro­zent). Am höchs­ten ist sie in der Stadt Coburg mit 6,8 Prozent.

Stel­len­markt – 94,2% unbe­fris­te­te Stel­len, gute Zukunftsperspektiven

Im Novem­ber wur­den dem Arbeit­ge­ber­ser­vice der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg 1.148 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te gemel­det, 9,9 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 126 Stel­len­an­ge­bo­te weni­ger als im Vorjahr.

Der Stel­len­be­stand ist mit 7.184 Beschäf­ti­gungs­of­fer­ten seit 2023 um 17,9 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 1.565 Job­an­ge­bo­te klei­ner gewor­den. Aktu­ell kom­men auf 100 zu beset­zen­de Stel­len 185 poten­ti­el­le arbeits­lo­se Bewer­ber. Es wer­den über­wie­gend Fach­kräf­te gesucht. Ledig­lich etwas mehr als jede fünf­te Stel­le (20,9 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 1.503) ist für Hel­fer bestimmt. Davon kom­men gut die Hälf­te (49,7 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 747) aus dem Bereich der Zeit­ar­beit. Die durch­schnitt­li­che Lauf­zeit bis eine Stel­le besetzt ist, hat seit dem letz­ten Jahr um 13,5 Pro­zent und damit um 278 Tage zuge­nom­men. Aktu­ell sind ledig­lich 5,8 Pro­zent (417) der Stel­len­an­ge­bo­te befris­tet. Unbe­fris­te­te Stel­len (94,2 Pro­zent) domi­nie­ren den Markt, da sie ein gutes Mit­tel sind, Fach­kräf­te zu gewinnen.


Arbeits­markt­ent­wick­lung in der Regi­on Bamberg

Die Herbst­be­le­bung in der Stadt Bam­berg setz­te sich heu­er bis in die zwei­te Novem­ber­hälf­te fort und ließ die Arbeits­lo­sig­keit um wei­te­re 23 Per­so­nen (-1,1 Pro­zent) leicht sin­ken. Zum Start in die Advents­zeit waren 2.017 Men­schen arbeits­los gemel­det, 5,7 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 109 Per­so­nen mehr als vor einem Jahr. In den ver­gan­ge­nen vier Wochen ver­lo­ren 18,4 Pro­zent weni­ger Per­so­nen ihren Job als letz­tes Jahr. Gleich­zei­tig fan­den 1,1 Pro­zent mehr eine neue Beschäf­ti­gung. Die Arbeits­lo­sen­quo­te sank in den letz­ten vier Wochen um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 4,6 Pro­zent (Vor­jahr 4,4 Prozent).

Im Novem­ber mel­de­ten die Betrie­be aus dem Stadt­ge­biet 281 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len, 13,3 Pro­zent weni­ger (-43) als vor einem Jahr. Im Bestand betreut der Arbeit­ge­ber­ser­vice aktu­ell 1.189 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te, 31,3 Pro­zent weni­ger (-542) als im Vor­jahr. Das Gros des gesun­ke­nen Per­so­nal­be­darfs ent­fällt auf Arbeits­plät­ze in der Indus­trie (-254 Stel­len), Han­del (-88), Gesund­heits­we­sen (-64) so-wie Ver­kehrs- und Logis­tik­be­ru­fe (-49).

Im Land­kreis Bam­berg setz­te sich die Herbst­be­le­bung trotz des Novem­ber­wet­ters in den ver­gan­ge­nen Wochen wei­ter fort. Die Zahl der gemel­de­ten Arbeits­lo­sen sank um wei­te­re 30 Men­schen oder 1,3 Pro­zent auf 2.358 Per­so­nen. Im Ver­gleich zum Vor­jahr sind es 150 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se 6,8 Pro­zent mehr. Es wur­den 12,8 Pro­zent weni­ger ent­las­sen als im Novem­ber 2023. Gleich­zei­tig fan­den 13,0 Pro­zent mehr eine neue Beschäf­ti­gung. Die Arbeits­lo­sen­quo­te nahm seit Okto­ber um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 2,6 Pro­zent ab (2,5 Pro­zent Vor­jahr). Das ist Voll­be­schäf­ti­gung und die nied­rigs­te Quo­te im Agenturbezirk.

Aus dem Bam­ber­ger Land gin­gen in den ver­gan­ge­nen vier Wochen 167 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te bei den Ver­mitt­lungs­pro­fis ein, 21 Pro­zent (+29) mehr als im letz­ten Jahr. Der Zuwachs an neu­en Stel­len ent­fällt auf einen gestie­ge­nen Per­so­nal­be­darf in der Zeit­ar­beit. Im Stel­len­be­stand des Arbeit­ge­ber­ser­vice gibt es aktu­ell 1.325 Job­an­ge­bo­te, 6,5 Pro­zent weni­ger (-92) als im Novem­ber 2023.

Aus­bil­dungs­jahr 2024

Agen­tur für Arbeit: Jah­res­bi­lanz Ausbildungsmarkt

Die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg hat eine Bilanz des zurück­lie­gen­den Aus­bil­dungs­jah­res gezo­gen. Etwas weni­ger Bewerber:innen als im letz­ten Jahr haben im Aus­bil­dungs­markt eine Stel­le gefunden.

Die Jah­res­bi­lanz zum Aus­bil­dungs­markt der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg umfasst das Bera­tungs­jahr, das jeweils am 1. Okto­ber beginnt und am 30. Sep­tem­ber endet. Im ver­gan­ge­nen Bera­tungs­jahr ent­fie­len laut einer Mit­tei­lung der Agen­tur 5.312 gemel­de­te Berufs­aus­bil­dungs­stel­len auf 2.672 bei der Berufs­be­ra­tung gemel­de­te Bewerber:innen. Der Arbeit­ge­ber­ser­vice bekam dabei 232 oder 4,2 Pro­zent weni­ger Lehr­stel­len gemel­det als im Vorjahr.

Nach­dem die Bewer­bungs­zahl im Aus­bil­dungs­markt des letz­ten Jah­res erst­ma­lig nach sie­ben Jah­ren wie­der ange­stie­gen war (+233 oder 9,3 Pro­zent), nahm sie im aktu­el­len wie­der leicht, um 2,7 Pro­zent (-75), ab. 1.650 Bewerber:innen haben so eine Aus­bil­dung begon­nen. 3,8 Pro­zent (-66) weni­ger als im Vor­jahr. Etwas mehr als 16 Pro­zent besu­chen eine wei­ter­füh­ren­de Schu­le, stu­die­ren oder machen ein Prak­ti­kum. Im Ver­gleich zum Vor­jahr sind das 10,3 Pro­zent weni­ger. Zum Ende des Berichts­jah­res der Berufs­be­ra­tung kom­men auf 60 unver­sorg­te Bewerber:innen (sie­ben mehr als im Vor­jahr) noch 961 freie Aus­bil­dungs­stel­len (272 bezie­hungs­wei­se 22,1 Pro­zent weni­ger als in 2023).

„Die seit etwas über einem Jahr­zehnt andau­ern­de Ent­wick­lung zum Bewer­ber­markt setz­te sich in allen Regio­nen des Agen­tur­be­zirks auch in die­sem Jahr wei­ter fort“, sagt Ste­fan Tre­bes, Vor­sit­zen­der der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg. „Auf jeden Jugend­li­chen kamen rein sta­tis­tisch zwei gemel­de­te Lehr­stel­len. Nach dem Aus­bil­dungs­star­ter Rekord im Vor­jahr nor­ma­li­sier­te sich die Situa­ti­on wie­der, jedoch auf einem spür­bar höhe­ren Niveau als in den Jah­ren wäh­rend der Corona-Krise.“

Zwar wür­den Betrie­be in Anbe­tracht einer der­zei­ti­gen Flau­te ihre Lehr­stel­len mit Bedacht mel­den. Aber sie wüss­ten, dass der heu­ti­ge Fach­kräf­te­man­gel aus Feh­lern der Ver­gan­gen­heit resul­tiert. „Damals bil­de­ten die Betrie­be ledig­lich nach dem aktu­el­len Bedarf aus. Daher mein Appell: Jetzt Fach­kräf­te sichern und bereits heu­te für mor­gen aus­bil­den, denn die Kri­se wird vorübergehen.“

Zah­len bei Jugendlichen

Bei Jugend­li­chen wür­de man mer­ken, dass sich der Trend zur wei­ter­füh­ren­den Schu­le fort­setzt. „Jedoch kamen in die­sem Jahr eini­ge, beson­ders in den Som­mer­fe­ri­en, die kurz vor knapp noch auf­ge­wacht sind. Die meis­ten von ihnen schaff­ten den kurz­fris­ti­gen Ein­stieg in eine Aus­bil­dung“, sagt Trebes.

Her­aus­for­dernd für die Arbeits­agen­tur sei hin­ge­gen wei­ter­hin die Aus­bil­dungs­auf­nah­me von Geflüch­te­ten. „Der kon­ti­nu­ier­li­che Sprach­er­werb ist das A und O, um eine Leh­re erfolg­reich abzu­schlie­ßen. Immer­hin 65 von 159 bei der Berufs­be­ra­tung gemel­de­ten Flücht­lin­gen gelang zum Sep­tem­ber der Ein­stieg in eine Berufs­aus­bil­dung. Mit zusätz­li­cher Unter­stüt­zung von uns durch assis­tier­te Aus­bil­dung, sprich kos­ten­lo­sem Nach­hil­fe­un­ter­richt, pro­fi­tie­ren dabei der Betrieb sowie der Azubi.“

2025 wird es auf­grund der Umstel­lung der Gym­na­si­en von G8 auf G9 zudem kei­nen regu­lä­ren Abitur­jahr­gang geben und damit etwa zwei Drit­tel weni­ger poten­zi­el­le Bewerber:innen mit Hoch­schul­rei­fe. „Es wer­den jedoch ganz regu­lär die FOS Absol­ven­ten und eini­ge Nach­züg­ler der Gym­na­si­en kom­men. Es gibt aktu­ell noch einen bunt­ge­misch­ten Strauß an Aus­bil­dungs­plät­zen für das bereits begon­ne­ne Aus­bil­dungs­jahr. Bis Dezem­ber ist ein Start wei­ter­hin pro­blem­los möglich.“

Arbeits­markt im September

Agen­tur für Arbeit: Arbeits­lo­sen­quo­te sinkt saisonal

Eine im Sep­tem­ber begon­ne­ne Herbst­be­le­bung sorg­te auf dem Arbeits­markt der Regi­on für einen spür­ba­ren Beschäf­ti­gungs­an­stieg. In den bei­den Mona­ten zuvor war die Arbeits­lo­sig­keit sai­son­üb­lich gestiegen.

Die Zahl der Arbeits­lo­sen ver­rin­ger­te sich im letz­ten Monat um 337 Per­so­nen (-2,4 Pro­zent), wie die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg aktu­ell mit­teilt. Ende Sep­tem­ber waren 13.682 Frau­en und Män­ner im Agen­tur­be­zirk Bam­berg-Coburg arbeits­los gemel­det. In die­sem Jahr fiel der Rück­gang stär­ker aus als 2023, was jedoch kei­nen Grund zur Ent­war­nung sei.

Die Zahl der Arbeits­lo­sen hat seit dem letz­ten Jahr um 1.076 Per­so­nen (+8,5 Pro­zent) zuge­nom­men. Das liegt zum Groß­teil am Zuzug von Geflüch­te­ten in die Region.

Seit August hat die Arbeits­lo­sen­quo­te um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 3,9 Pro­zent jedoch leicht abge­nom­men. Ihr Vor­jah­res­ni­veau lag bei 3,6 Pro­zent. Im Sep­tem­ber wur­den 1.306 Men­schen ent­las­sen, etwas weni­ger als vor einem Jahr.

Gleich­zei­tig fan­den 1.267 Per­so­nen einen neu­en Arbeits­platz. Das waren 141 bezie­hungs­wei­se 12,5 Pro­zent mehr als 2023. Die Job­chan­cen sind somit etwas bes­ser als vor einem Jahr, wäh­rend das Kün­di­gungs­ri­si­ko nicht grö­ßer gewor­den ist.

Arbeits­lo­sig­keit sinkt in allen Regionen

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst die Gebiets­kör­per­schaf­ten Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lichtenfels.

Bei som­mer­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren setz­te die Herbst­be­le­bung gleich zu Beginn am Arbeits­markt ein, spür­bar dyna­mi­scher als im letz­ten Jahr. Die Arbeits­lo­sig­keit ging daher in allen Regio­nen des Bezirks zurück. Die ein­zel­nen loka­len Arbeits­märk­te reagie­ren dabei jedoch unter­schied­lich intensiv.

In der Stadt Coburg (-5,3 Pro­zent) und dem Land­kreis Lich­ten­fels (-5,0 Pro­zent) redu­zier­te sie sich am deut­lichs­ten, gefolgt von den Land­krei­sen Bam­berg (-2,9 Pro­zent), Coburg (-2,0 Pro­zent), Forch­heim (-1,1 Pro­zent), Kro­nach (-0,5 Pro­zent) sowie der Stadt Bam­berg (-0,3 Prozent).

In Lich­ten­fels (+4,0 Pro­zent), den kreis­frei­en Städ­ten Bam­berg (+5,6 Pro­zent) und Coburg (+7,2 Pro­zent) sowie in den Land­krei­sen Bam­berg (+9,4 Pro­zent) und Forch­heim (+9,9 Pro­zent) liegt die Arbeits­lo­sig­keit pro­zen­tu­al nur im ein­stel­li­gen Bereich über dem Vorjahresniveau.

Die Land­krei­se Kro­nach (+10,8 Pro­zent) und Coburg (+12,3 Pro­zent) ver­zeich­nen pro­zen­tu­al eine zwei­stel­li­ge Zunah­me. Die nied­rigs­te Arbeits­lo­sen­quo­te und wei­ter­hin Voll­be­schäf­ti­gung gibt es im Land­kreis Bam­berg (2,8 Pro­zent). Am höchs­ten ist sie in der Stadt Coburg mit 7,0 Prozent.

Arbeits­markt im April 2024

Agen­tur für Arbeit: Vita­ler Frühjahrsaufschwung

Eine bereits im März begon­ne­ne Früh­jahrs­auf­schwung des Arbeits­mark­tes der Regi­on Bam­berg-Coburg hat sich auch im April fort­ge­setzt. In den letz­ten vier Wochen sank die Arbeitslosigkeit.

Um 309 (-2,3 Pro­zent) auf 12.906 Per­so­nen ging die Arbeits­lo­sig­keit in der Regi­on Bam­berg-Coburg im Früh­jahrs­auf­schwung des Aprils zurück, wie die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg mit­teil­te. Da bereits vor Ostern der Groß­teil der sai­so­nal bedingt Ent­las­se­nen wie­der­ein­ge­stellt wor­den war, nahm die Arbeits­lo­sig­keit nicht mehr so kräf­tig ab wie im März und etwas weni­ger als in 2023.

Im Ver­gleich zum Vor­jahr hat die Zahl der Arbeits­lo­sen um 1.092 Per­so­nen (+9,2 Pro­zent) zuge­nom­men. Das liegt zum Groß­teil am andau­ern­den Zustrom von Geflüch­te­ten in die Regi­on, die zum über­wie­gen­den Teil Bür­ger­geld von den Job­cen­tern beziehen.

Die Job­chan­cen sind laut Arbeits­agen­tur aber wei­ter­hin gut. So haben in den ver­gan­ge­nen vier Wochen 1.650 arbeits­lo­se Frau­en und Män­ner eine neue Beschäf­ti­gung gefun­den. Das waren 18,3 Pro­zent mehr (+255) als 2023. 1.373 Men­schen wur­den hin­ge­gen ent­las­sen, 11,4 Pro­zent (+140) mehr als im Vorjahr.

Ste­fan Tre­bes, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, sagt zur aktu­el­len Situa­ti­on am Arbeits­markt: „Der Früh­jahrs­auf­schwung ist auf dem Arbeits­markt in allen Regio­nen unse­res Agen­tur­be­zirks in vol­lem Gan­ge. So gut wie alle Betrie­be haben jetzt ihre Mann­schaft wie­der an Bord. Der Groß­teil der Redu­zie­rung der Arbeits­lo­sig­keit ent­fiel in den ver­gan­ge­nen Wochen auf die Wie­der­ein­stel­lung von Män­nern, die die Mehr­heit der Beschäf­tig­ten im Bau­ge­wer­be sowie im Gar­ten- und Land­schafts­bau aus­ma­chen. Ihre Zahl ver­rin­ger­te sich daher um 296 oder 3,9 Pro­zent. 95,8 Pro­zent des Rück­gangs der Arbeits­lo­sig­keit ging daher auf ihr Konto.“

Arbeits­markt­ent­wick­lung in Bamberg

In Bam­berg Stadt wirk­ten sich die sai­so­na­len Ein­flüs­se auf den Arbeits­markt im April weni­ger aus als in den Land­krei­sen. Das ist für Städ­te nor­mal. Die Arbeits­lo­sig­keit ver­rin­ger­te sich in den letz­ten vier Wochen um 2,2 Pro­zent (-43 Per­so­nen) auf 1.915 Men­schen. Seit dem Vor­jahr ist sie um 4,1 Pro­zent (+76) gestie­gen. Im April wur­den 12,8 Pro­zent mehr Men­schen ent­las­sen als in 2023. Gleich­zei­tig fan­den jedoch 22,4 Pro­zent mehr eine neue Beschäf­ti­gung. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt 4,4 Pro­zent (März 4,5 Pro­zent). Ihr Vor­jah­res­ni­veau lag bei 4,3 Prozent.

Im Land­kreis sorgt die Früh­jahrs­be­le­bung jähr­lich für einen geschäf­ti­gen Beschäf­ti­gungs­an­stieg. Die Arbeits­lo­sig­keit nahm des­halb im April um 98 Per­so­nen (-4,1 Pro­zent) ab. Das Bam­ber­ger Land ver­zeich­ne­te bezirks­weit den zweit­kräf­tigs­ten Rück­gang im ver­gan­ge­nen Monat. Ende April waren 2.299 Män­ner und Frau­en arbeits­los gemel­det, 3,4 Pro­zent mehr als in 2023.

Es ver­lo­ren in den letz­ten vier Wochen 1,3 Pro­zent mehr Men­schen ihren Job als im Vor­jahr, wäh­rend jedoch 34,4 Pro­zent mehr eine neue Beschäf­ti­gung fan­den. Die Arbeits­lo­sen­quo­te zählt 2,6 Pro­zent (März 2,7 und Vor­jahr 2,5 Pro­zent). Das ist Voll­be­schäf­ti­gung und die nied­rigs­te Quo­te im gesam­ten Arbeitsagenturbezirk.

Agen­tur für Arbeit

Arbeits­markt: Früh­jahrs­be­le­bung star­tet bereits vor Ostern durch

Im März kam eine bereits im Febru­ar begon­ne­ne Früh­jahrs­be­le­bung am Arbeits­markt der Regi­on wei­ter in Schwung. Die Arbeits­lo­sig­keit sank im zurück­lie­gen­den Monat um 560 Per­so­nen. Aller­dings macht sich auch die älter wer­den­de Gesell­schaft immer stär­ker bemerkbar.

Ende März waren im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg 13.215 Frau­en und Män­ner arbeits­los gemel­det, wie die Agen­tur mit­teil­te. Die Arbeits­lo­sen­quo­te ver­rin­ger­te sich um 0,2 Pro­zent­punk­te auf 3,8 Pro­zent. Ihr Vor­jah­res­wert betrug 3,5 Pro­zent. Eine Früh­jahrs­be­le­bung am Arbeits­markt gewann im Früh­jahr somit wei­ter an Dyna­mik. Im ver­gan­ge­nen Monat fan­den 1.469 Men­schen eine neue Beschäf­ti­gung, 45,7 Pro­zent (+461) mehr als im Febru­ar. 1.251 Men­schen wur­den hin­ge­gen ent­las­sen, 2,6 Pro­zent (-34) weni­ger als im Vormonat.

Seit dem Vor­jahr ist die Zahl der Arbeits­lo­sen aller­dings um 1.005 (+8,2 Pro­zent) gestie­gen. Haupt­ur­sa­che für den Anstieg ist laut Agen­tur der ste­te Zustrom von Geflüch­te­ten in die Regi­on, die zum über­wie­gen­den Teil von den Job­cen­tern betreut wer­den. Am Ende des ers­ten Quar­tals des Jah­res 2024 waren im Agen­tur­be­zirk 868 Ukrainer:innen und wei­te­re 944 Flücht­lin­ge ande­rer Her­kunfts­län­der (586 aus Syri­en, 105 aus Afgha­ni­stan, 44 aus dem Irak, 28 aus dem Iran und 18 aus Soma­lia) arbeits­los registriert.

Demo­gra­fi­scher Wandel

Ende Sep­tem­ber 2023, dem aktu­ells­ten Stich­tag der Beschäf­ti­gungs­sta­tis­tik der Agen­tur für Arbeit, belief sich die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten im Bezirk Bamberg–Coburg auf 248.030. Seit dem Vor­jahr hat sie somit um 1.586 oder 0,6 Pro­zent abge­nom­men. Die älter wer­den­de Gesell­schaft macht sich laut Agen­tur von Jahr zu Jahr stär­ker bemerk­bar. Etwa jeder vier­te Beschäf­tig­te ist min­des­tens 55 Jah­re alt und schei­det vor­aus­sicht­lich in den nächs­ten zehn Jah­ren aus dem Erwerbs­le­ben aus. Nur jeder Neun­te ist jün­ger
als 25.

Wich­tig ist daher laut Agen­tur der Zuzug von qua­li­fi­zier­ten Fach­kräf­ten aus dem Aus­land. Der aus­län­di­sche Anteil der Beschäf­tig­ten liegt mit 26.426 Per­so­nen bei 10,7 Pro­zent. Im Ver­gleich zum letz­ten Jahr ist er um 1.364 Per­so­nen ange­stie­gen. Am dyna­mischs­ten wuchs die Zahl der beschäf­tig­ten Ukrainer:innen (+297 auf 1.063) und Inder:innen (+223 auf 740).

Arbeits­märk­te der Region

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst die Gebiets­kör­per­schaf­ten Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lich­ten­fels. Die im Febru­ar bereits begon­ne­ne Früh­jahrs­be­le­bung am Arbeits­markt brach­te in allen Regio­nen des Agen­tur­be­zirks einen spür­ba­ren Rück­gang der Arbeitslosigkeit.

Wie jeden Monat reagier­ten die loka­len Arbeits­märk­te aber unter­schied­lich. Die Stadt Bam­berg (-7,2 Pro­zent) sowie die Land­krei­se Kro­nach (-5,8 Pro­zent), Forch­heim (-5,5 Pro­zent) und Bam­berg (-3,9 Pro­zent) ver­zeich­ne­ten den größ­ten Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit. Aber auch in der Stadt Coburg (-2,5 Pro­zent), dem Land­kreis Coburg (-2,3 Pro­zent) und Lich­ten­fels (-0,6 Pro­zent) sank sie.

Im Land­kreis Bam­berg (+3,5 Pro­zent), der Stadt Bam­berg (+3,7 Pro­zent), der Stadt Coburg (+6,7 Pro­zent) sowie den Land­krei­sen Kro­nach (+7,6 Pro­zent) und Forch­heim (+7,8 Pro­zent) liegt die Arbeits­lo­sig­keit pro­zen­tu­al nur im ein­stel­li­gen Bereich über dem Vorjahreswert.

In den Land­krei­sen Coburg (+10,8 Pro­zent) und Lich­ten­fels (+21,3 Pro­zent) fällt der Anstieg pro­zen­tu­al zwei­stel­lig aus. Die gerings­te Arbeits­lo­sen­quo­te und wei­ter­hin Voll­be­schäf­ti­gung hat der Land­kreis Bam­berg (2,7 Pro­zent). Am höchs­ten ist sie in der Stadt Coburg mit 6,6 Prozent.

Nach­fra­ge nach Arbeits­kräf­ten bleibt trotz Kri­se hoch

Agen­tur für Arbeit: Jah­res­rück­blick Arbeits­markt 2023

Die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg hat die Ent­wick­lung der Beschäf­tig­ten­zah­len des Jah­res 2023 ver­öf­fent­licht. Trotz mehr­fa­cher Kri­sen haben nur weni­ge Men­schen ihre Arbeit verloren.

Die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten ist im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg im Juni 2023 (aktu­ells­ter Stich­tag) mit 245.836 Per­so­nen, trotz der sich das gesam­te Jahr hin­durch­zie­hen­den wirt­schaft­li­chen Tur­bu­len­zen, ver­hält­nis­mä­ßig gering zurück­ge­gan­gen. Seit dem letz­ten Jahr, als sie ihren his­to­ri­schen Höchst­stand seit Grün­dung der Bun­des­re­pu­blik erreich­te (247.348), hat die Zahl der Beschäf­tig­ten um 0,6 Pro­zent bezie­hungs­wei­se um 1.512 Per­so­nen abgenommen.

Obwohl sich Deutsch­land seit dem Früh­jahr 2020 andau­ern­den Kri­sen aus­ge­setzt sieht, ist die Beschäf­tig­ten­zahl sogar um 725 Per­so­nen (+0,3 Pro­zent) grö­ßer gewor­den als im Juni 2019. Seit dem Ende der Welt­wirt­schafts­kri­se in 2010 beläuft sich das Beschäf­tig­ten­wachs­tum bis dato auf 35.569 neu­ge­schaf­fe­ne Arbeits­plät­ze bezie­hungs­wei­se einem Plus von 17,0 Prozent.

Fach­kräf­te­man­gel, demo­gra­fi­scher Wan­del und Beschäf­tig­te aus dem Ausland

Ein Dau­er­the­ma ist unter­des­sen der hohe Fach­kräf­te­be­darf. Ursa­che ist die demo­gra­fi­sche Ent­wick­lung, die erst­mals in 2022 zu einem Schrump­fen der Zahl der deut­schen Erwerbs­tä­ti­gen (-1.273) im Agen­tur­be­zirk führ­te. Die­se Ent­wick­lung nahm 2023 wei­ter an Fahrt auf. Allein im letz­ten Jahr sank die Zahl der beschäf­tig­ten Deut­schen mehr als dop­pelt so stark mit einem Minus von 3.207 Per­so­nen (-1,4 Prozent).

Auch der demo­gra­fi­sche Wan­del macht sich von Jahr zu Jahr stär­ker bemerk­bar. Gut jeder vier­te Beschäf­tig­te (23,8 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 58.576) ist min­des­tens 55 Jah­re alt und schei­det vor­aus­sicht­lich in den nächs­ten zehn Jah­ren aus dem Erwerbs­le­ben aus. Nur jeder Zehn­te (10,4 Pro­zent, 25.446) ist jün­ger als 25.

Ein wich­ti­ges Ele­ment ist laut Arbeits­agen­tur daher der Zuzug von sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten aus dem Aus­land. Der Aus­län­der­an­teil an allen Beschäf­tig­ten liegt mit 25.935 Per­so­nen bei 10,5 Pro­zent. Im letz­ten Jahr stieg er um 1.695 Personen.

Aus der EU stieg am meis­ten die Zahl der beschäf­tig­ten Polin­nen und Polen (+214 auf 4.303), der Rumä­nin­nen und Rumä­nen (+177 auf 4.152) und Unga­rin­nen und Ungarn (+106 auf 643). Aber auch vie­le Inder:innen fan­den Arbeit in der Regi­on. Allein im letz­ten Jahr nahm ihre Beschäf­ti­gung um 43,4 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 203 Per­so­nen auf 671 zu.

Wegen des seit dem Früh­jahr 2022 andau­ern­den rus­si­schen Kriegs gegen die Ukrai­ne nah­men im ver­gan­ge­nen Jahr außer­dem immer mehr Geflüch­te­te von dort im Raum des Agen­tur­be­zirks Bam­berg-Coburg eine Beschäf­ti­gung auf. Im Gegen­satz zum hete­ro­ge­nen Bil­dungs­ni­veau von Flücht­lin­gen ande­rer Natio­nen ver­fü­gen sie über eine bes­se­re Schul­bil­dung und sind häu­fig gut qua­li­fi­ziert. Daher wuchs ihre Zahl seit dem Vor­jahr um 42,9 Pro­zent (+281) auf 936 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäftigte.

Ent­wick­lung der Branchen

Nach Bran­chen gab es 2023 die stärks­te Zunah­me an Beschäf­ti­gung in der Metall‑, Elek­tro- sowie Stahl­in­dus­trie (+621 oder +1,5 Pro­zent), einem Teil­be­reich im Ver­ar­bei­ten­den Gewer­be, dem Han­del, Instand­hal­tung und Kfz-Repa­ra­tur (+510 bezie­hungs­wei­se 1,5 Pro­zent) sowie bei Infor­ma­ti­on und Kom­mu­ni­ka­ti­on mit einem Zuwachs um 219 Beschäf­tig­te (+5,6 Pro­zent). Der Bereich Erzie­hung und Unter­richt leg­te um 147 Beschäf­tig­te bezie­hungs­wei­se 1,7 Pro­zent zu.

Am ungüns­tigs­ten war dage­gen die Beschäf­ti­gungs­ent­wick­lung im Ver­ar­bei­ten­den Gewer­be. Dort belief sich der Per­so­nal­ab­bau bin­nen Jah­res­frist auf 2.593 Beschäf­tig­te (-3,5 Pro­zent). Die Her­stel­lung von Vor­leis­tungs­gü­tern (ins­be­son­de­re che­mi­sche Erzeug­nis­se und Kunst­stoff­wa­ren) ver­zeich­ne­te ein Minus von 1.645 Arbeits­plät­zen (-8,8 Pro­zent) und die Kon­sum­gü­ter­her­stel­lung um 1.569 (-10,7 Prozent).

Rück­blick und Ausblick

Ste­fan Tre­bes, Vor­sit­zen­der der Geschäfts­füh­rung der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, wagt einen Blick in die Zukunft der Beschäf­ti­gung im Bezirk: „Zwei Jah­re Coro­na-Kri­se, waren kaum über­stan­den, seit­dem beschäf­ti­gen uns die Fol­gen des mitt­ler­wei­le seit zwei wei­te­ren Jah­ren andau­ern­den Ukrai­ne-Kriegs mit einer Flücht­lings­wel­le, noch grö­ßer als 2015. Und was brach­te 2023? Hyper­in­fla­ti­on, Mate­ri­al­eng­päs­se, explo­die­ren­de Ener­gie und Mate­ri­al­kos­ten, Flau­te auf dem Bau, Rezes­si­on und ein wei­te­rer gro­ßer Flücht­lings­strom. Im Jah­res­rück­blick der Tages­zei­tun­gen lesen wir von Insol­ven­zen, Betriebs­stil­le­gun­gen und Mas­sen­ent­las­sun­gen. Wir ste­hen seit Jah­ren im Dau­er­kri­sen­mo­dus und den­noch sehen wir hin­ter jeder Kün­di­gung ein indi­vi­du­el­les Schick­sal und wir wol­len hier schnell helfen.“

Ins­ge­samt habe der Arbeits­markt in der Regi­on die Situa­ti­on trotz der Ver­lus­te bekann­ter Unter­neh­men, aber erstaun­lich gut über­stan­den. „Durch die Ent­las­sun­gen haben wie­der mehr Betrie­be die Chan­ce, an neue qua­li­fi­zier­te Mit­ar­bei­ter zu kom­men“, so Tre­bes wei­ter. „Und wenn dies noch nicht der Bewer­ber mit dem opti­ma­len Qua­li­fi­ka­ti­ons­pro­fil ist, dann bera­ten und unter­stüt­zen wir, dass er sich dazu ent­wi­ckeln kann. Zum Bei­spiel das Qua­li­fi­zie­rungs- und Chan­cen­ge­setz bie­tet hier her­vor­ra­gen­de För­der­be­din­gun­gen. Über inter­na­tio­na­le Pro­jek­te holen wir aber auch gezielt Arbeits­kräf­te ins Land. Vor­rang hat aber stets das Arbeits­kräf­te­po­ten­ti­al, das bereits im Land ist: Bür­ger­geld und Arbeits­lo­sen­geld sol­len eine aku­te Situa­ti­on lin­dern, sie sind kei­ne lan­ge oder gar Dau­er­per­spek­ti­ve. Statt­des­sen soll durch sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Arbeit jeder dazu bei­tra­gen, dass es unse­rem Land wei­ter­hin gut geht. Wir wer­den daher den Job-Tur­bo der Bun­des­re­gie­rung wei­ter forcieren.“

Neu­er Min­dest­lohn noch ohne Auswirkungen

Leich­ter Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit in der Region

Nach dem Okto­ber, der einen Herbst­auf­schwung brach­te, gab es im Novem­ber einen Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit in der Regi­on. Sogar erst­mals seit neun Jah­ren nahm sie im Ver­lauf eines Novem­bers wie­der leicht zu. Aus­wir­kun­gen des neu­en Min­dest­lohns sei­en laut Arbeits­agen­tur unter­des­sen noch nicht zu erkennen.

Wie die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg am 30.November bekannt­gab, brach­te der Novem­ber 2022 einen Anstieg der Arbeits­lo­sen im Agen­tur­be­reich um 72 Per­so­nen (+0,7 Pro­zent) auf 10.993. Da die Job­cen­ter seit Juni Geflüch­te­te aus der Ukrai­ne betreu­en, lie­ge die Arbeits­lo­sig­keit um 818 Per­so­nen (+8,0 Pro­zent) über dem Vor­jah­res­wert. Ins­ge­samt sei­en 978 Ukrai­ne­rIn­nen als arbeits­los gemel­det. Das sei­en aller­dings 71 weni­ger als im Oktober.

Die Arbeits­lo­sen­quo­te im Agen­tur­be­reich beträgt wie im Monat zuvor 3,2 Pro­zent. Vor einem Jahr lag sie bei 2,9 Pro­zent. Die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit (Per­so­nen bis 25 Jah­re) sank im letz­ten Monat um 8,0 Pro­zent bezie­hungs­wei­se um 76 Per­so­nen auf 871. Im Vor­jah­res­ver­gleich sind es jetzt 2,4 Pro­zent weni­ger, wäh­rend es im Okto­ber noch 0,6 Pro­zent mehr als in 2021 gewe­sen sind.

Arbeits­markt­ent­wick­lung und Mindestlohn

„Seit der zwei­ten Novem­ber­hälf­te beka­men wir zuneh­mend sai­so­na­le Arbeits­los­mel­dun­gen, wobei ein fes­ter Wie­der­ein­stel­lungs­ter­min meist bereits fest­steht“, sagt Ste­fan Tre­bes, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg. „Die Job­chan­cen sind auch für lebens­er­fah­re­ne Fach­kräf­te wei­ter­hin gut. Trotz Mate­ri­al­eng­päs­sen, Infla­ti­on und gestie­ge­ner Ener­gie­kos­ten sind nach wie vor nahe­zu unver­än­dert vie­le Stel­len gemel­det. Die Fir­men tref­fen Per­so­nal­ent­schei­dun­gen bewuss­ter mit Blick auf die noch offe­ne Zukunft der wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung aber auch dem Fach­kräf­te­man­gel. Der zuneh­men­de Fach­kräf­te­man­gel sorgt dafür, dass wir sogar welt­weit auf der Suche nach Arbeits­kräf­ten für unse­re Regi­on sind.“

Seit Okto­ber gilt zudem der neue Min­dest­lohn von 12 Euro. Aus­wir­kun­gen die­ser Neue­rung auf die Arbeits­markt­ent­wick­lung kön­ne die Agen­tur aller­dings noch nicht fest­stel­len. „Der neue Min­dest­lohn wirk­te sich bis­her weder nega­tiv in Form von Kün­di­gun­gen aus, noch posi­tiv, indem Stel­len zügi­ger besetzt werden.“

Herbst­auf­schwung geht in den Regio­nen zurück

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst die Gebiets­kör­per­schaf­ten Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lichtenfels.

Zu Beginn des Win­ters flau­te der vor­he­ri­ge Herbst­auf­schwung in allen davon ab. Ledig­lich in der Stadt Bam­berg (-4,8 Pro­zent) und im Land­kreis Forch­heim (-0,3 Pro­zent) sank die Arbeits­lo­sig­keit auch im Novem­ber. In allen ande­ren Regio­nen der Agen­tur erhöh­te sich die Zahl der Arbeits­lo­sen sai­so­nal bedingt bereits wie­der leicht.

Den größ­ten Anstieg hat­ten die Land­krei­se Kro­nach (+7,6 Pro­zent) und Coburg (+2,6 Pro­zent). Dar­auf fol­gen die Stadt Coburg (+1,6 Pro­zent), das Bam­ber­ger Land (+0,9 Pro­zent) und Lich­ten­fels (+0,5 Prozent).

Infol­ge der bun­des­wei­ten Über­nah­me der Betreu­ung ukrai­ni­scher Flücht­lin­ge durch die Job­cen­ter seit Juni liegt die Zahl der Arbeits­lo­sen seit Novem­ber erst­mals in allen Regio­nen über dem Vor­jah­res­ni­veau. Die Stadt Coburg (+18,8 Pro­zent), Lich­ten­fels (+12,0 Pro­zent), die Land­krei­se Bam­berg (+7,4 Pro­zent) und Coburg (+7,4 Pro­zent) ver­zeich­nen den größ­ten Anstieg, gefolgt von Forch­heim (+5,7 Pro­zent), der Stadt Bam­berg (+4,4 Pro­zent) und Kro­nach (+4,3 Pro­zent). Die Land­krei­se Bam­berg (2,3 Pro­zent), Forch­heim (2,7 Pro­zent) und Kro­nach (2,9 Pro­zent) haben die nied­rigs­ten Arbeits­lo­sen­quo­ten und wei­ter­hin Voll­be­schäf­ti­gung. In der Stadt Coburg ist sie mit 5,7 Pro­zent am höchsten.

Stel­len­markt: Mehr als 10.000 Jobangebote

Der Arbeit­ge­ber­ser­vice der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg bekam im Novem­ber 1.598 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len gemel­det. Das sind ledig­lich 3,2 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 53 weni­ger als im Vor­jahr. Der Rück­gang ent­fällt fast aus­schließ­lich auf den Bereich der Zeitarbeit.

Der Stel­len­pool der Agen­tur ver­bucht einen his­to­ri­schen Höchst­stand mit 10.018 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­ten in einem Novem­ber. Auf 100 Job­an­ge­bo­te kom­men der­zeit gera­de Mal 110 poten­ti­el­le arbeits­lo­se Bewer­be­rIn­nen. Unge­fähr drei Vier­tel der Job­of­fer­ten sind für Fach­kräf­te bestimmt.

Die größ­ten Zuwäch­se seit dem Vor­jahr ver­zeich­nen Beru­fe im Sicher­heits­be­reich, Dienst­leis­tungs­be­ru­fe, Fer­ti­gungs­be­ru­fe, sozia­le und kul­tu­rel­le Dienst­leis­tungs­be­ru­fe, Unter­neh­mens­füh­rung und Ver­kehr und Logistik.

Bür­ger­geld kommt zum neu­en Jahr

Am 1. Janu­ar 2023 soll das soge­nann­te Bür­ger­geld die Grund­si­che­rung, auch bekannt als Arbeits­lo­sen­geld II oder „Hartz IV“, ablö­sen. Ste­fan Tre­bes sagt zum Ablauf: „Wir haben nun eine rechts­ver­bind­li­che Ent­schei­dung und kön­nen mit der prak­ti­schen Umset­zung star­ten. Die erhöh­ten Regel­sät­ze wer­den wir pünkt­lich zum Janu­ar aus­zah­len. Es ist für das Bür­ger­geld kein neu­er Antrag not­wen­dig. Wer über den Jah­res­wech­sel hin­aus Leis­tun­gen des Job­cen­ters bezieht, bekommt auto­ma­tisch den höhe­ren Regel­satz aus­ge­zahlt. Der Weg­fall des Ver­mitt­lungs­vor­rangs bedeu­tet für unse­re sie­ben Job­cen­ter kei­nen Para­dig­men­wech­sel in der Arbeits­wei­se, da wir für eine dau­er­haf­te beruf­li­che Inte­gra­ti­on schon immer Wert auf eine fun­dier­te beruf­li­che Qua­li­fi­zie­rung der Kun­den setzen.“

Der Arbeits­markt im Janu­ar 2022

Unter­durch­schnitt­li­cher Anstieg der Arbeitslosigkeit

Das neue Jahr star­te­te ohne grö­ße­ren Win­ter­ein­bruch mit ver­hält­nis­mä­ßig mil­den Tem­pe­ra­tu­ren. Dem­entspre­chend reagier­te der Arbeits­markt mit einem um über ein Vier­tel gerin­ge­ren sai­son­ty­pi­schen Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit als im Vorjahr.

Ende Janu­ar haben sich 11.873 Män­ner und Frau­en arbeits­los gemel­det. Die Zahl der Arbeits­lo­sen stieg in den ers­ten vier Wochen des Jah­res um 1.276 Per­so­nen, ein Plus von 12 Pro­zent. Davon waren 76,1 Pro­zent (971) Män­ner. Bei den Frau­en stieg die Zahl seit Ende Dezem­ber um 305. Bei bei­den Geschlech­tern ist die Arbeits­lo­sig­keit seit dem letz­ten Jahr jedoch deut­lich gesun­ken. In den letz­ten zwölf Mona­ten hat sich die Arbeits­lo­sig­keit ins­ge­samt um 2.398 Per­so­nen, heißt um 16,8 Pro­zent, ver­rin­gert. Die Arbeits­lo­sen­quo­te stieg im Janu­ar um 0,4 Pro­zent­punk­te auf 3,4 Pro­zent. Vor einem Jahr betrug sie noch 4,1 Prozent.

In den ver­gan­ge­nen vier Wochen ver­lo­ren 2.137 Men­schen ihre Beschäf­ti­gung und mel­de­ten sich arbeits­los. Üblich für die Jah­res­zeit war das ein Anstieg, in die­sem Fall um 53,1 Pro­zent, das ent­spricht 741 Per­so­nen, gegen­über dem Dezem­ber 2021. Im Ver­gleich zum Janu­ar 2021 fiel die Zahl der Arbeits­los­mel­dun­gen jedoch um 484 Per­so­nen (-18,5 Pro­zent) gerin­ger aus. Seit Jah­res­be­ginn gelang es 786 Män­nern und Frau­en, ihre Arbeits­lo­sig­keit durch Auf­nah­me einer neu­en Anstel­lung zu been­den. Das sind 7,2 Pro­zent oder 61 Per­so­nen weni­ger als im Vor­jah­res­mo­nat.

Arbeits­markt­ent­wick­lung: Zahl der Arbeits­lo­sen erst­mals wie­der unter Vorkrisenniveau

Ste­fan Tre­bes, Vor­sit­zen­der der Geschäfts­füh­rung der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, schätzt die aktu­el­le Situa­ti­on am Arbeits­markt so ein: „Zum Jah­res­wech­sel lau­fen in der Regel vie­le befris­te­te Ver­trä­ge aus. Es ist auch ein typi­scher Kün­di­gungs­ter­min. Hin­zu kom­men die jah­res­zeit­lich bedingt vor­über­ge­hen­den Ent­las­sun­gen in den wit­te­rungs­ab­hän­gi­gen Beru­fen. Aus die­sen Grün­den steigt die Arbeits­lo­sig­keit im Janu­ar im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg natur­ge­mäß am Kräf­tigs­ten an. Der Win­ter kommt heu­er jedoch nicht so rich­tig in Schwung. Vie­le frost­freie Tage sowie gut gefüll­te Auf­trags­bü­cher bei Indus­trie und Hand­werks­be­trie­ben sorg­ten dafür, dass im Janu­ar die Arbeits­lo­sig­keit sogar um 38,4 Pro­zent, das heißt 796 Per­so­nen, schwä­cher stieg als in den letz­ten fünf Jah­ren vor der Pan­de­mie. Erfreu­lich ist, dass erst­mals seit Beginn der Coro­na-Kri­se die Zahl der Arbeits­lo­sen wie­der nied­ri­ger ist als davor. Sie ist um 97 Per­so­nen oder 0,8 Pro­zent klei­ner als im Janu­ar 2020.“

In der Regi­on sei momen­tan zudem eine hohe Inves­ti­ti­ons­be­reit­schaft zu spü­ren. „Zum einen sind es Erwei­te­run­gen in Logis­tik und Pro­duk­ti­on, wie die Beschaf­fung neu­er Maschi­nen oder der Bau neu­er Hal­len und Lager. Zum ande­ren wird zuneh­mend auf Sanie­rung sowie Moder­ni­sie­rung Wert gelegt. Beson­ders ener­gie­in­ten­si­ve Wirt­schafts­zwei­ge sind betrof­fen. Neben der Indus­trie sind hier­bei zum Bei­spiel auch die Braue­rei­en der Regi­on sehr aktiv. Sie bean­tra­gen teil­wei­se öffent­li­che Finan­zie­rungs­hil­fen. Photovoltaik‑, Wär­me­rück­ge­win­nungs­an­la­gen oder Robo­ter­pa­let­tie­rung sind nur eini­ge Bei­spie­le, um Ener­gie­ein­spa­rungs­ef­fek­te zu erzie­len und die Wett­be­werbs­fä­hig­keit zu stei­gern. Wenn in den nächs­ten Wochen trotz der gestie­ge­nen Coro­na-Infek­ti­ons­zah­len kei­ne zusätz­li­chen Ein­däm­mungs­maß­nah­men erfor­der­lich sein wer­den und ein Win­ter­ein­bruch aus­bleibt, könn­te die Arbeits­lo­sig­keit bereits Ende Febru­ar wie­der leicht sinken.“

Kurz­ar­beit bewährt sich zum fünf­ten Mal als Wellenbrecher

Im Sep­tem­ber 2021, auf den sich die aktu­ells­te Hoch­rech­nung bezieht, erhiel­ten im Agen­tur­be­zirk ins­ge­samt 755 Betrie­be für 6.103 Arbeit­neh­me­rin­nen und Arbeit­neh­mer Kurz­ar­bei­ter­geld. 2,5 Pro­zent aller sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten waren in Kurzarbeit.

Zum Ver­gleich: Im Mai 2020, wäh­rend des ers­ten har­ten Lock­downs, erreich­te die Kurz­ar­beit mit 52.792 Per­so­nen und 3.801 Betrie­ben ihren Höchst­stand. Damals war mehr als jeder fünf­te Beschäf­tig­te in Kurz­ar­beit. Ver­gli­chen mit der Finanz­kri­se 2009 waren zu dem Zeit­punkt mehr als das Zwei­ein­halb­fa­che an Arbeit­neh­mern und mehr als acht­mal so vie­le Fir­men in Kurzarbeit.

„Wie sich die Kurz­ar­beit aktu­ell ent­wi­ckelt“, sagt Ste­fan Tre­bes, „ ist noch offen, da die Sta­tis­tik für Kurz­ar­beit nach deren Abrech­nung im Nach­hin­ein erho­ben wird. Sie ist seit der Ergrei­fung von Maß­nah­men zur Ein­däm­mung der vier­ten Wel­le Mit­te Novem­ber jedoch wie­der spür­bar ange­stie­gen. Erneut bewährt sie sich als Wel­len­bre­cher zur Siche­rung von Arbeits­plät­zen, da ein Anstieg von Ent­las­sun­gen seit­dem aus­ge­blie­ben ist. Die Omi­kron-Vari­an­te wächst der­zeit zur fünf­ten, zur größ­ten Wel­le an. Ich bin jedoch ver­hal­ten opti­mis­tisch, dass der Arbeits­markt durch die Kurz­ar­beit ohne grö­ße­re Bles­su­ren erneut durch­kom­men wird.“

Mode­ra­ter Win­ter­an­stieg der Arbeits­lo­sig­keit in allen Regio­nen: Drei Land­krei­se bereits wie­der auf Vorkrisenlevel

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst sie­ben Gebiets­kör­per­schaf­ten: Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lich­ten­fels. Auch wenn der aktu­el­le Win­ter nicht so rich­tig in die Gän­ge kommt, hin­ter­ließ er zumin­dest auf dem Arbeits­markt sei­ne Spu­ren und bescher­te im Janu­ar in allen Regio­nen stei­gen­de Arbeitslosenzahlen.

Trotz der andau­ern­den wirt­schaft­li­chen Ein­schrän­kun­gen zur Ein­däm­mung der vier­ten Coro­na Wel­le erhöh­te sich die Arbeits­lo­sig­keit im Janu­ar im gesam­ten Agen­tur­be­zirk jedoch gerin­ger als in 2021 sowie in den letz­ten fünf Jah­ren vor der Kri­se und es wur­den weni­ger Men­schen entlassen.

Die ein­zel­nen loka­len Arbeits­märk­te reagie­ren jedoch in Bezug auf die Inten­si­tät unter­schied­lich. Der Land­kreis Kro­nach ver­zeich­ne­te erwar­tungs­ge­mäß den wit­te­rungs­be­dingt stärks­ten Anstieg (+16,3 Pro­zent), gefolgt vom Bam­ber­ger Land (+15,9 Pro­zent) und dem Land­kreis Forch­heim (+12,8 Pro­zent). Aber auch in der Stadt Bam­berg (+11,4 Pro­zent), der Stadt Coburg (+9,8 Pro­zent) sowie in den Land­krei­sen Coburg (+9,5 Pro­zent) und Lich­ten­fels (+6,8 Pro­zent) stieg die Arbeits­lo­sen­zahl mit den sin­ken­den Temperaturen.

Ende Janu­ar war die Arbeits­lo­sig­keit in allen Krei­sen und Städ­ten des Agen­tur­be­zirks pro­zen­tu­al im zwei­stel­li­gen Bereich deut­lich unter dem Vor­jah­res­wert. In den Land­krei­sen Lich­ten­fels (-16,8 Pro­zent) und Kro­nach (-9,3 Pro­zent) hat die Arbeits­lo­sig­keit das Vor­kri­sen­ni­veau bereits seit einem hal­ben Jahr kon­ti­nu­ier­lich unter­schrit­ten. Erst­mals seit Beginn der Kri­se ver­buch­te im Janu­ar auch Forch­heim einen nied­ri­ge­ren Wert (-3,2 Pro­zent, ‑65 Per­so­nen) als vor zwei Jah­ren. Das Bam­ber­ger Land (2,6 Pro­zent) und Forch­heim (2,9 Pro­zent) ver­zeich­nen auch mit­ten im Win­ter Voll­be­schäf­ti­gung. Die Mar­ke dazu liegt bei einer Arbeits­lo­sen­quo­te von 3,0 Pro­zent. In den Städ­ten Coburg (5,4 Pro­zent) und Bam­berg (4,6 Pro­zent) ist die Arbeits­los­quo­te am höchsten.

Stel­len­markt: Per­so­nal­be­darf setzt Rekord­kurs unge­bremst fort

Die Arbeit­ge­ber mel­de­ten dem Arbeit­ge­ber­ser­vice der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg in den ers­ten vier Wochen des Jah­res 1.434 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len. Das sind 31,6 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 344 Ange­bo­te mehr als 2021. Der Stel­len­pool ist in den letz­ten 12 Mona­ten mit 8.560 Offer­ten noch­mals um 38,0 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 2 357 gewach­sen. Das ist der Höchst­stand in einem Janu­ar seit Grün­dung der Bun­des­re­pu­blik im Jah­re 1949.

Rein sta­tis­tisch kom­men auf 100 gemel­de­te sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len der­zeit 139 poten­ti­el­le arbeits­lo­se Bewer­ber. Bei Mechatronik‑, Ener­gie- und Elek­tro­be­ru­fen sind es ledig­lich 38 und bei den medi­zi­ni­schen Gesund­heits­be­ru­fen 27.

Ste­fan Tre­bes sagt dazu: „Ein sicher­lich nicht uner­heb­li­cher Teil der Stel­len ist für die Nach­fol­ge von Mit­ar­bei­tern bestimmt, die in nächs­ter Zeit in Ren­te gehen, denn gut jeder vier­te Beschäf­tig­te im Agen­tur­be­zirk ist min­des­tens 55 Jah­re alt und schei­det in den nächs­ten Jah­ren aus dem Erwerbs­le­ben aus.“

Arbeits­markt­ent­wick­lung in der Regi­on Bamberg

In der Stadt Bam­berg stieg die Arbeits­lo­sig­keit im Win­ter­mo­nat Janu­ar um 198 Per­so­nen (+11,4 Pro­zent) auf 1.933. Es sind 238 Per­so­nen (-11,0 Pro­zent) weni­ger arbeits­los als in 2021. In den letz­ten vier Wochen wur­den 10,4 Pro­zent weni­ger Per­so­nen (-34) ent­las­sen und fünf Men­schen weni­ger fan­den eine neue Beschäf­ti­gung als letz­tes Jahr. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt 4,6 Pro­zent, im Dezem­ber waren es 4,1 Prozent.

In den ers­ten vier Wochen des Jah­res mel­de­ten die Arbeit­ge­ber aus dem Stadt­ge­biet 283 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len. Das waren 59,9 Pro­zent (+106) mehr als in 2021. Bam­berg ver­buch­te im Janu­ar agen­tur­be­zirks­weit das größ­te Plus im Stel­len­zu­gang. Der Arbeit­ge­ber­ser­vice betreut aktu­ell 1.621 Job­an­ge­bo­te im Bestand, 422 (+35,2 Pro­zent) mehr als im Vorjahr.

Auch im Land­kreis Bam­berg ließ der Win­ter die Arbeits­lo­sig­keit stei­gen. In den ers­ten Wochen des neu­en Jah­res erhöh­te sie sich sai­so­nal bedingt um 15,9 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 318 auf 2.316 Per­so­nen. Im Janu­ar ver­lo­ren 10,9 Pro­zent weni­ger Men­schen (-59) ihre Arbeit als letz­tes Jahr und 12,2 Pro­zent (-22) weni­ger nah­men eine neue Beschäf­ti­gung auf. Bin­nen Jah­res­frist hat sich die Zahl der gemel­de­ten Arbeits­lo­sen um 495 Frau­en und Män­ner (-17,6 Pro­zent) verringert.

Die Arbeits­lo­sen­quo­te stieg in den letz­ten vier Wochen um 0,4 Pro­zent­punk­te auf 2,6 Pro­zent (Vor­jahr 3,1 Pro­zent). Das ist wei­ter­hin Voll­be­schäf­ti­gung sowie agen­tur­weit die nied­rigs­te Quote.

Aus dem Bam­ber­ger Land gin­gen im Janu­ar 261 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te bei den Ver­mitt­lungs­exper­ten ein. Auch der Land­kreis konn­te den Zugang vom letz­ten Jahr mit einem Plus von 40,3 Pro­zent (+75) deut­lich stei­gern. Im Stel­len­pool des Arbeit­ge­ber­ser­vice befin­den sich aktu­ell 1.638 Vakan­zen, 442 oder 37,0 Pro­zent mehr als im Janu­ar 2021.

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