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Agentur für Arbeit

Aus­bil­dungs­jahr 2024

Agen­tur für Arbeit: Jah­res­bi­lanz Ausbildungsmarkt

Die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg hat eine Bilanz des zurück­lie­gen­den Aus­bil­dungs­jah­res gezo­gen. Etwas weni­ger Bewerber:innen als im letz­ten Jahr haben im Aus­bil­dungs­markt eine Stel­le gefunden.

Die Jah­res­bi­lanz zum Aus­bil­dungs­markt der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg umfasst das Bera­tungs­jahr, das jeweils am 1. Okto­ber beginnt und am 30. Sep­tem­ber endet. Im ver­gan­ge­nen Bera­tungs­jahr ent­fie­len laut einer Mit­tei­lung der Agen­tur 5.312 gemel­de­te Berufs­aus­bil­dungs­stel­len auf 2.672 bei der Berufs­be­ra­tung gemel­de­te Bewerber:innen. Der Arbeit­ge­ber­ser­vice bekam dabei 232 oder 4,2 Pro­zent weni­ger Lehr­stel­len gemel­det als im Vorjahr.

Nach­dem die Bewer­bungs­zahl im Aus­bil­dungs­markt des letz­ten Jah­res erst­ma­lig nach sie­ben Jah­ren wie­der ange­stie­gen war (+233 oder 9,3 Pro­zent), nahm sie im aktu­el­len wie­der leicht, um 2,7 Pro­zent (-75), ab. 1.650 Bewerber:innen haben so eine Aus­bil­dung begon­nen. 3,8 Pro­zent (-66) weni­ger als im Vor­jahr. Etwas mehr als 16 Pro­zent besu­chen eine wei­ter­füh­ren­de Schu­le, stu­die­ren oder machen ein Prak­ti­kum. Im Ver­gleich zum Vor­jahr sind das 10,3 Pro­zent weni­ger. Zum Ende des Berichts­jah­res der Berufs­be­ra­tung kom­men auf 60 unver­sorg­te Bewerber:innen (sie­ben mehr als im Vor­jahr) noch 961 freie Aus­bil­dungs­stel­len (272 bezie­hungs­wei­se 22,1 Pro­zent weni­ger als in 2023).

„Die seit etwas über einem Jahr­zehnt andau­ern­de Ent­wick­lung zum Bewer­ber­markt setz­te sich in allen Regio­nen des Agen­tur­be­zirks auch in die­sem Jahr wei­ter fort“, sagt Ste­fan Tre­bes, Vor­sit­zen­der der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg. „Auf jeden Jugend­li­chen kamen rein sta­tis­tisch zwei gemel­de­te Lehr­stel­len. Nach dem Aus­bil­dungs­star­ter Rekord im Vor­jahr nor­ma­li­sier­te sich die Situa­ti­on wie­der, jedoch auf einem spür­bar höhe­ren Niveau als in den Jah­ren wäh­rend der Corona-Krise.“

Zwar wür­den Betrie­be in Anbe­tracht einer der­zei­ti­gen Flau­te ihre Lehr­stel­len mit Bedacht mel­den. Aber sie wüss­ten, dass der heu­ti­ge Fach­kräf­te­man­gel aus Feh­lern der Ver­gan­gen­heit resul­tiert. „Damals bil­de­ten die Betrie­be ledig­lich nach dem aktu­el­len Bedarf aus. Daher mein Appell: Jetzt Fach­kräf­te sichern und bereits heu­te für mor­gen aus­bil­den, denn die Kri­se wird vorübergehen.“

Zah­len bei Jugendlichen

Bei Jugend­li­chen wür­de man mer­ken, dass sich der Trend zur wei­ter­füh­ren­den Schu­le fort­setzt. „Jedoch kamen in die­sem Jahr eini­ge, beson­ders in den Som­mer­fe­ri­en, die kurz vor knapp noch auf­ge­wacht sind. Die meis­ten von ihnen schaff­ten den kurz­fris­ti­gen Ein­stieg in eine Aus­bil­dung“, sagt Trebes.

Her­aus­for­dernd für die Arbeits­agen­tur sei hin­ge­gen wei­ter­hin die Aus­bil­dungs­auf­nah­me von Geflüch­te­ten. „Der kon­ti­nu­ier­li­che Sprach­er­werb ist das A und O, um eine Leh­re erfolg­reich abzu­schlie­ßen. Immer­hin 65 von 159 bei der Berufs­be­ra­tung gemel­de­ten Flücht­lin­gen gelang zum Sep­tem­ber der Ein­stieg in eine Berufs­aus­bil­dung. Mit zusätz­li­cher Unter­stüt­zung von uns durch assis­tier­te Aus­bil­dung, sprich kos­ten­lo­sem Nach­hil­fe­un­ter­richt, pro­fi­tie­ren dabei der Betrieb sowie der Azubi.“

2025 wird es auf­grund der Umstel­lung der Gym­na­si­en von G8 auf G9 zudem kei­nen regu­lä­ren Abitur­jahr­gang geben und damit etwa zwei Drit­tel weni­ger poten­zi­el­le Bewerber:innen mit Hoch­schul­rei­fe. „Es wer­den jedoch ganz regu­lär die FOS Absol­ven­ten und eini­ge Nach­züg­ler der Gym­na­si­en kom­men. Es gibt aktu­ell noch einen bunt­ge­misch­ten Strauß an Aus­bil­dungs­plät­zen für das bereits begon­ne­ne Aus­bil­dungs­jahr. Bis Dezem­ber ist ein Start wei­ter­hin pro­blem­los möglich.“

Arbeits­markt im September

Agen­tur für Arbeit: Arbeits­lo­sen­quo­te sinkt saisonal

Eine im Sep­tem­ber begon­ne­ne Herbst­be­le­bung sorg­te auf dem Arbeits­markt der Regi­on für einen spür­ba­ren Beschäf­ti­gungs­an­stieg. In den bei­den Mona­ten zuvor war die Arbeits­lo­sig­keit sai­son­üb­lich gestiegen.

Die Zahl der Arbeits­lo­sen ver­rin­ger­te sich im letz­ten Monat um 337 Per­so­nen (-2,4 Pro­zent), wie die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg aktu­ell mit­teilt. Ende Sep­tem­ber waren 13.682 Frau­en und Män­ner im Agen­tur­be­zirk Bam­berg-Coburg arbeits­los gemel­det. In die­sem Jahr fiel der Rück­gang stär­ker aus als 2023, was jedoch kei­nen Grund zur Ent­war­nung sei.

Die Zahl der Arbeits­lo­sen hat seit dem letz­ten Jahr um 1.076 Per­so­nen (+8,5 Pro­zent) zuge­nom­men. Das liegt zum Groß­teil am Zuzug von Geflüch­te­ten in die Region.

Seit August hat die Arbeits­lo­sen­quo­te um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 3,9 Pro­zent jedoch leicht abge­nom­men. Ihr Vor­jah­res­ni­veau lag bei 3,6 Pro­zent. Im Sep­tem­ber wur­den 1.306 Men­schen ent­las­sen, etwas weni­ger als vor einem Jahr.

Gleich­zei­tig fan­den 1.267 Per­so­nen einen neu­en Arbeits­platz. Das waren 141 bezie­hungs­wei­se 12,5 Pro­zent mehr als 2023. Die Job­chan­cen sind somit etwas bes­ser als vor einem Jahr, wäh­rend das Kün­di­gungs­ri­si­ko nicht grö­ßer gewor­den ist.

Arbeits­lo­sig­keit sinkt in allen Regionen

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst die Gebiets­kör­per­schaf­ten Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lichtenfels.

Bei som­mer­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren setz­te die Herbst­be­le­bung gleich zu Beginn am Arbeits­markt ein, spür­bar dyna­mi­scher als im letz­ten Jahr. Die Arbeits­lo­sig­keit ging daher in allen Regio­nen des Bezirks zurück. Die ein­zel­nen loka­len Arbeits­märk­te reagie­ren dabei jedoch unter­schied­lich intensiv.

In der Stadt Coburg (-5,3 Pro­zent) und dem Land­kreis Lich­ten­fels (-5,0 Pro­zent) redu­zier­te sie sich am deut­lichs­ten, gefolgt von den Land­krei­sen Bam­berg (-2,9 Pro­zent), Coburg (-2,0 Pro­zent), Forch­heim (-1,1 Pro­zent), Kro­nach (-0,5 Pro­zent) sowie der Stadt Bam­berg (-0,3 Prozent).

In Lich­ten­fels (+4,0 Pro­zent), den kreis­frei­en Städ­ten Bam­berg (+5,6 Pro­zent) und Coburg (+7,2 Pro­zent) sowie in den Land­krei­sen Bam­berg (+9,4 Pro­zent) und Forch­heim (+9,9 Pro­zent) liegt die Arbeits­lo­sig­keit pro­zen­tu­al nur im ein­stel­li­gen Bereich über dem Vorjahresniveau.

Die Land­krei­se Kro­nach (+10,8 Pro­zent) und Coburg (+12,3 Pro­zent) ver­zeich­nen pro­zen­tu­al eine zwei­stel­li­ge Zunah­me. Die nied­rigs­te Arbeits­lo­sen­quo­te und wei­ter­hin Voll­be­schäf­ti­gung gibt es im Land­kreis Bam­berg (2,8 Pro­zent). Am höchs­ten ist sie in der Stadt Coburg mit 7,0 Prozent.

Arbeits­markt im April 2024

Agen­tur für Arbeit: Vita­ler Frühjahrsaufschwung

Eine bereits im März begon­ne­ne Früh­jahrs­auf­schwung des Arbeits­mark­tes der Regi­on Bam­berg-Coburg hat sich auch im April fort­ge­setzt. In den letz­ten vier Wochen sank die Arbeitslosigkeit.

Um 309 (-2,3 Pro­zent) auf 12.906 Per­so­nen ging die Arbeits­lo­sig­keit in der Regi­on Bam­berg-Coburg im Früh­jahrs­auf­schwung des Aprils zurück, wie die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg mit­teil­te. Da bereits vor Ostern der Groß­teil der sai­so­nal bedingt Ent­las­se­nen wie­der­ein­ge­stellt wor­den war, nahm die Arbeits­lo­sig­keit nicht mehr so kräf­tig ab wie im März und etwas weni­ger als in 2023.

Im Ver­gleich zum Vor­jahr hat die Zahl der Arbeits­lo­sen um 1.092 Per­so­nen (+9,2 Pro­zent) zuge­nom­men. Das liegt zum Groß­teil am andau­ern­den Zustrom von Geflüch­te­ten in die Regi­on, die zum über­wie­gen­den Teil Bür­ger­geld von den Job­cen­tern beziehen.

Die Job­chan­cen sind laut Arbeits­agen­tur aber wei­ter­hin gut. So haben in den ver­gan­ge­nen vier Wochen 1.650 arbeits­lo­se Frau­en und Män­ner eine neue Beschäf­ti­gung gefun­den. Das waren 18,3 Pro­zent mehr (+255) als 2023. 1.373 Men­schen wur­den hin­ge­gen ent­las­sen, 11,4 Pro­zent (+140) mehr als im Vorjahr.

Ste­fan Tre­bes, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, sagt zur aktu­el­len Situa­ti­on am Arbeits­markt: „Der Früh­jahrs­auf­schwung ist auf dem Arbeits­markt in allen Regio­nen unse­res Agen­tur­be­zirks in vol­lem Gan­ge. So gut wie alle Betrie­be haben jetzt ihre Mann­schaft wie­der an Bord. Der Groß­teil der Redu­zie­rung der Arbeits­lo­sig­keit ent­fiel in den ver­gan­ge­nen Wochen auf die Wie­der­ein­stel­lung von Män­nern, die die Mehr­heit der Beschäf­tig­ten im Bau­ge­wer­be sowie im Gar­ten- und Land­schafts­bau aus­ma­chen. Ihre Zahl ver­rin­ger­te sich daher um 296 oder 3,9 Pro­zent. 95,8 Pro­zent des Rück­gangs der Arbeits­lo­sig­keit ging daher auf ihr Konto.“

Arbeits­markt­ent­wick­lung in Bamberg

In Bam­berg Stadt wirk­ten sich die sai­so­na­len Ein­flüs­se auf den Arbeits­markt im April weni­ger aus als in den Land­krei­sen. Das ist für Städ­te nor­mal. Die Arbeits­lo­sig­keit ver­rin­ger­te sich in den letz­ten vier Wochen um 2,2 Pro­zent (-43 Per­so­nen) auf 1.915 Men­schen. Seit dem Vor­jahr ist sie um 4,1 Pro­zent (+76) gestie­gen. Im April wur­den 12,8 Pro­zent mehr Men­schen ent­las­sen als in 2023. Gleich­zei­tig fan­den jedoch 22,4 Pro­zent mehr eine neue Beschäf­ti­gung. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt 4,4 Pro­zent (März 4,5 Pro­zent). Ihr Vor­jah­res­ni­veau lag bei 4,3 Prozent.

Im Land­kreis sorgt die Früh­jahrs­be­le­bung jähr­lich für einen geschäf­ti­gen Beschäf­ti­gungs­an­stieg. Die Arbeits­lo­sig­keit nahm des­halb im April um 98 Per­so­nen (-4,1 Pro­zent) ab. Das Bam­ber­ger Land ver­zeich­ne­te bezirks­weit den zweit­kräf­tigs­ten Rück­gang im ver­gan­ge­nen Monat. Ende April waren 2.299 Män­ner und Frau­en arbeits­los gemel­det, 3,4 Pro­zent mehr als in 2023.

Es ver­lo­ren in den letz­ten vier Wochen 1,3 Pro­zent mehr Men­schen ihren Job als im Vor­jahr, wäh­rend jedoch 34,4 Pro­zent mehr eine neue Beschäf­ti­gung fan­den. Die Arbeits­lo­sen­quo­te zählt 2,6 Pro­zent (März 2,7 und Vor­jahr 2,5 Pro­zent). Das ist Voll­be­schäf­ti­gung und die nied­rigs­te Quo­te im gesam­ten Arbeitsagenturbezirk.

Agen­tur für Arbeit

Arbeits­markt: Früh­jahrs­be­le­bung star­tet bereits vor Ostern durch

Im März kam eine bereits im Febru­ar begon­ne­ne Früh­jahrs­be­le­bung am Arbeits­markt der Regi­on wei­ter in Schwung. Die Arbeits­lo­sig­keit sank im zurück­lie­gen­den Monat um 560 Per­so­nen. Aller­dings macht sich auch die älter wer­den­de Gesell­schaft immer stär­ker bemerkbar.

Ende März waren im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg 13.215 Frau­en und Män­ner arbeits­los gemel­det, wie die Agen­tur mit­teil­te. Die Arbeits­lo­sen­quo­te ver­rin­ger­te sich um 0,2 Pro­zent­punk­te auf 3,8 Pro­zent. Ihr Vor­jah­res­wert betrug 3,5 Pro­zent. Eine Früh­jahrs­be­le­bung am Arbeits­markt gewann im Früh­jahr somit wei­ter an Dyna­mik. Im ver­gan­ge­nen Monat fan­den 1.469 Men­schen eine neue Beschäf­ti­gung, 45,7 Pro­zent (+461) mehr als im Febru­ar. 1.251 Men­schen wur­den hin­ge­gen ent­las­sen, 2,6 Pro­zent (-34) weni­ger als im Vormonat.

Seit dem Vor­jahr ist die Zahl der Arbeits­lo­sen aller­dings um 1.005 (+8,2 Pro­zent) gestie­gen. Haupt­ur­sa­che für den Anstieg ist laut Agen­tur der ste­te Zustrom von Geflüch­te­ten in die Regi­on, die zum über­wie­gen­den Teil von den Job­cen­tern betreut wer­den. Am Ende des ers­ten Quar­tals des Jah­res 2024 waren im Agen­tur­be­zirk 868 Ukrainer:innen und wei­te­re 944 Flücht­lin­ge ande­rer Her­kunfts­län­der (586 aus Syri­en, 105 aus Afgha­ni­stan, 44 aus dem Irak, 28 aus dem Iran und 18 aus Soma­lia) arbeits­los registriert.

Demo­gra­fi­scher Wandel

Ende Sep­tem­ber 2023, dem aktu­ells­ten Stich­tag der Beschäf­ti­gungs­sta­tis­tik der Agen­tur für Arbeit, belief sich die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten im Bezirk Bamberg–Coburg auf 248.030. Seit dem Vor­jahr hat sie somit um 1.586 oder 0,6 Pro­zent abge­nom­men. Die älter wer­den­de Gesell­schaft macht sich laut Agen­tur von Jahr zu Jahr stär­ker bemerk­bar. Etwa jeder vier­te Beschäf­tig­te ist min­des­tens 55 Jah­re alt und schei­det vor­aus­sicht­lich in den nächs­ten zehn Jah­ren aus dem Erwerbs­le­ben aus. Nur jeder Neun­te ist jün­ger
als 25.

Wich­tig ist daher laut Agen­tur der Zuzug von qua­li­fi­zier­ten Fach­kräf­ten aus dem Aus­land. Der aus­län­di­sche Anteil der Beschäf­tig­ten liegt mit 26.426 Per­so­nen bei 10,7 Pro­zent. Im Ver­gleich zum letz­ten Jahr ist er um 1.364 Per­so­nen ange­stie­gen. Am dyna­mischs­ten wuchs die Zahl der beschäf­tig­ten Ukrainer:innen (+297 auf 1.063) und Inder:innen (+223 auf 740).

Arbeits­märk­te der Region

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst die Gebiets­kör­per­schaf­ten Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lich­ten­fels. Die im Febru­ar bereits begon­ne­ne Früh­jahrs­be­le­bung am Arbeits­markt brach­te in allen Regio­nen des Agen­tur­be­zirks einen spür­ba­ren Rück­gang der Arbeitslosigkeit.

Wie jeden Monat reagier­ten die loka­len Arbeits­märk­te aber unter­schied­lich. Die Stadt Bam­berg (-7,2 Pro­zent) sowie die Land­krei­se Kro­nach (-5,8 Pro­zent), Forch­heim (-5,5 Pro­zent) und Bam­berg (-3,9 Pro­zent) ver­zeich­ne­ten den größ­ten Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit. Aber auch in der Stadt Coburg (-2,5 Pro­zent), dem Land­kreis Coburg (-2,3 Pro­zent) und Lich­ten­fels (-0,6 Pro­zent) sank sie.

Im Land­kreis Bam­berg (+3,5 Pro­zent), der Stadt Bam­berg (+3,7 Pro­zent), der Stadt Coburg (+6,7 Pro­zent) sowie den Land­krei­sen Kro­nach (+7,6 Pro­zent) und Forch­heim (+7,8 Pro­zent) liegt die Arbeits­lo­sig­keit pro­zen­tu­al nur im ein­stel­li­gen Bereich über dem Vorjahreswert.

In den Land­krei­sen Coburg (+10,8 Pro­zent) und Lich­ten­fels (+21,3 Pro­zent) fällt der Anstieg pro­zen­tu­al zwei­stel­lig aus. Die gerings­te Arbeits­lo­sen­quo­te und wei­ter­hin Voll­be­schäf­ti­gung hat der Land­kreis Bam­berg (2,7 Pro­zent). Am höchs­ten ist sie in der Stadt Coburg mit 6,6 Prozent.

Nach­fra­ge nach Arbeits­kräf­ten bleibt trotz Kri­se hoch

Agen­tur für Arbeit: Jah­res­rück­blick Arbeits­markt 2023

Die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg hat die Ent­wick­lung der Beschäf­tig­ten­zah­len des Jah­res 2023 ver­öf­fent­licht. Trotz mehr­fa­cher Kri­sen haben nur weni­ge Men­schen ihre Arbeit verloren.

Die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten ist im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg im Juni 2023 (aktu­ells­ter Stich­tag) mit 245.836 Per­so­nen, trotz der sich das gesam­te Jahr hin­durch­zie­hen­den wirt­schaft­li­chen Tur­bu­len­zen, ver­hält­nis­mä­ßig gering zurück­ge­gan­gen. Seit dem letz­ten Jahr, als sie ihren his­to­ri­schen Höchst­stand seit Grün­dung der Bun­des­re­pu­blik erreich­te (247.348), hat die Zahl der Beschäf­tig­ten um 0,6 Pro­zent bezie­hungs­wei­se um 1.512 Per­so­nen abgenommen.

Obwohl sich Deutsch­land seit dem Früh­jahr 2020 andau­ern­den Kri­sen aus­ge­setzt sieht, ist die Beschäf­tig­ten­zahl sogar um 725 Per­so­nen (+0,3 Pro­zent) grö­ßer gewor­den als im Juni 2019. Seit dem Ende der Welt­wirt­schafts­kri­se in 2010 beläuft sich das Beschäf­tig­ten­wachs­tum bis dato auf 35.569 neu­ge­schaf­fe­ne Arbeits­plät­ze bezie­hungs­wei­se einem Plus von 17,0 Prozent.

Fach­kräf­te­man­gel, demo­gra­fi­scher Wan­del und Beschäf­tig­te aus dem Ausland

Ein Dau­er­the­ma ist unter­des­sen der hohe Fach­kräf­te­be­darf. Ursa­che ist die demo­gra­fi­sche Ent­wick­lung, die erst­mals in 2022 zu einem Schrump­fen der Zahl der deut­schen Erwerbs­tä­ti­gen (-1.273) im Agen­tur­be­zirk führ­te. Die­se Ent­wick­lung nahm 2023 wei­ter an Fahrt auf. Allein im letz­ten Jahr sank die Zahl der beschäf­tig­ten Deut­schen mehr als dop­pelt so stark mit einem Minus von 3.207 Per­so­nen (-1,4 Prozent).

Auch der demo­gra­fi­sche Wan­del macht sich von Jahr zu Jahr stär­ker bemerk­bar. Gut jeder vier­te Beschäf­tig­te (23,8 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 58.576) ist min­des­tens 55 Jah­re alt und schei­det vor­aus­sicht­lich in den nächs­ten zehn Jah­ren aus dem Erwerbs­le­ben aus. Nur jeder Zehn­te (10,4 Pro­zent, 25.446) ist jün­ger als 25.

Ein wich­ti­ges Ele­ment ist laut Arbeits­agen­tur daher der Zuzug von sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten aus dem Aus­land. Der Aus­län­der­an­teil an allen Beschäf­tig­ten liegt mit 25.935 Per­so­nen bei 10,5 Pro­zent. Im letz­ten Jahr stieg er um 1.695 Personen.

Aus der EU stieg am meis­ten die Zahl der beschäf­tig­ten Polin­nen und Polen (+214 auf 4.303), der Rumä­nin­nen und Rumä­nen (+177 auf 4.152) und Unga­rin­nen und Ungarn (+106 auf 643). Aber auch vie­le Inder:innen fan­den Arbeit in der Regi­on. Allein im letz­ten Jahr nahm ihre Beschäf­ti­gung um 43,4 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 203 Per­so­nen auf 671 zu.

Wegen des seit dem Früh­jahr 2022 andau­ern­den rus­si­schen Kriegs gegen die Ukrai­ne nah­men im ver­gan­ge­nen Jahr außer­dem immer mehr Geflüch­te­te von dort im Raum des Agen­tur­be­zirks Bam­berg-Coburg eine Beschäf­ti­gung auf. Im Gegen­satz zum hete­ro­ge­nen Bil­dungs­ni­veau von Flücht­lin­gen ande­rer Natio­nen ver­fü­gen sie über eine bes­se­re Schul­bil­dung und sind häu­fig gut qua­li­fi­ziert. Daher wuchs ihre Zahl seit dem Vor­jahr um 42,9 Pro­zent (+281) auf 936 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäftigte.

Ent­wick­lung der Branchen

Nach Bran­chen gab es 2023 die stärks­te Zunah­me an Beschäf­ti­gung in der Metall‑, Elek­tro- sowie Stahl­in­dus­trie (+621 oder +1,5 Pro­zent), einem Teil­be­reich im Ver­ar­bei­ten­den Gewer­be, dem Han­del, Instand­hal­tung und Kfz-Repa­ra­tur (+510 bezie­hungs­wei­se 1,5 Pro­zent) sowie bei Infor­ma­ti­on und Kom­mu­ni­ka­ti­on mit einem Zuwachs um 219 Beschäf­tig­te (+5,6 Pro­zent). Der Bereich Erzie­hung und Unter­richt leg­te um 147 Beschäf­tig­te bezie­hungs­wei­se 1,7 Pro­zent zu.

Am ungüns­tigs­ten war dage­gen die Beschäf­ti­gungs­ent­wick­lung im Ver­ar­bei­ten­den Gewer­be. Dort belief sich der Per­so­nal­ab­bau bin­nen Jah­res­frist auf 2.593 Beschäf­tig­te (-3,5 Pro­zent). Die Her­stel­lung von Vor­leis­tungs­gü­tern (ins­be­son­de­re che­mi­sche Erzeug­nis­se und Kunst­stoff­wa­ren) ver­zeich­ne­te ein Minus von 1.645 Arbeits­plät­zen (-8,8 Pro­zent) und die Kon­sum­gü­ter­her­stel­lung um 1.569 (-10,7 Prozent).

Rück­blick und Ausblick

Ste­fan Tre­bes, Vor­sit­zen­der der Geschäfts­füh­rung der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, wagt einen Blick in die Zukunft der Beschäf­ti­gung im Bezirk: „Zwei Jah­re Coro­na-Kri­se, waren kaum über­stan­den, seit­dem beschäf­ti­gen uns die Fol­gen des mitt­ler­wei­le seit zwei wei­te­ren Jah­ren andau­ern­den Ukrai­ne-Kriegs mit einer Flücht­lings­wel­le, noch grö­ßer als 2015. Und was brach­te 2023? Hyper­in­fla­ti­on, Mate­ri­al­eng­päs­se, explo­die­ren­de Ener­gie und Mate­ri­al­kos­ten, Flau­te auf dem Bau, Rezes­si­on und ein wei­te­rer gro­ßer Flücht­lings­strom. Im Jah­res­rück­blick der Tages­zei­tun­gen lesen wir von Insol­ven­zen, Betriebs­stil­le­gun­gen und Mas­sen­ent­las­sun­gen. Wir ste­hen seit Jah­ren im Dau­er­kri­sen­mo­dus und den­noch sehen wir hin­ter jeder Kün­di­gung ein indi­vi­du­el­les Schick­sal und wir wol­len hier schnell helfen.“

Ins­ge­samt habe der Arbeits­markt in der Regi­on die Situa­ti­on trotz der Ver­lus­te bekann­ter Unter­neh­men, aber erstaun­lich gut über­stan­den. „Durch die Ent­las­sun­gen haben wie­der mehr Betrie­be die Chan­ce, an neue qua­li­fi­zier­te Mit­ar­bei­ter zu kom­men“, so Tre­bes wei­ter. „Und wenn dies noch nicht der Bewer­ber mit dem opti­ma­len Qua­li­fi­ka­ti­ons­pro­fil ist, dann bera­ten und unter­stüt­zen wir, dass er sich dazu ent­wi­ckeln kann. Zum Bei­spiel das Qua­li­fi­zie­rungs- und Chan­cen­ge­setz bie­tet hier her­vor­ra­gen­de För­der­be­din­gun­gen. Über inter­na­tio­na­le Pro­jek­te holen wir aber auch gezielt Arbeits­kräf­te ins Land. Vor­rang hat aber stets das Arbeits­kräf­te­po­ten­ti­al, das bereits im Land ist: Bür­ger­geld und Arbeits­lo­sen­geld sol­len eine aku­te Situa­ti­on lin­dern, sie sind kei­ne lan­ge oder gar Dau­er­per­spek­ti­ve. Statt­des­sen soll durch sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Arbeit jeder dazu bei­tra­gen, dass es unse­rem Land wei­ter­hin gut geht. Wir wer­den daher den Job-Tur­bo der Bun­des­re­gie­rung wei­ter forcieren.“

Neu­er Min­dest­lohn noch ohne Auswirkungen

Leich­ter Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit in der Region

Nach dem Okto­ber, der einen Herbst­auf­schwung brach­te, gab es im Novem­ber einen Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit in der Regi­on. Sogar erst­mals seit neun Jah­ren nahm sie im Ver­lauf eines Novem­bers wie­der leicht zu. Aus­wir­kun­gen des neu­en Min­dest­lohns sei­en laut Arbeits­agen­tur unter­des­sen noch nicht zu erkennen.

Wie die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg am 30.November bekannt­gab, brach­te der Novem­ber 2022 einen Anstieg der Arbeits­lo­sen im Agen­tur­be­reich um 72 Per­so­nen (+0,7 Pro­zent) auf 10.993. Da die Job­cen­ter seit Juni Geflüch­te­te aus der Ukrai­ne betreu­en, lie­ge die Arbeits­lo­sig­keit um 818 Per­so­nen (+8,0 Pro­zent) über dem Vor­jah­res­wert. Ins­ge­samt sei­en 978 Ukrai­ne­rIn­nen als arbeits­los gemel­det. Das sei­en aller­dings 71 weni­ger als im Oktober.

Die Arbeits­lo­sen­quo­te im Agen­tur­be­reich beträgt wie im Monat zuvor 3,2 Pro­zent. Vor einem Jahr lag sie bei 2,9 Pro­zent. Die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit (Per­so­nen bis 25 Jah­re) sank im letz­ten Monat um 8,0 Pro­zent bezie­hungs­wei­se um 76 Per­so­nen auf 871. Im Vor­jah­res­ver­gleich sind es jetzt 2,4 Pro­zent weni­ger, wäh­rend es im Okto­ber noch 0,6 Pro­zent mehr als in 2021 gewe­sen sind.

Arbeits­markt­ent­wick­lung und Mindestlohn

„Seit der zwei­ten Novem­ber­hälf­te beka­men wir zuneh­mend sai­so­na­le Arbeits­los­mel­dun­gen, wobei ein fes­ter Wie­der­ein­stel­lungs­ter­min meist bereits fest­steht“, sagt Ste­fan Tre­bes, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg. „Die Job­chan­cen sind auch für lebens­er­fah­re­ne Fach­kräf­te wei­ter­hin gut. Trotz Mate­ri­al­eng­päs­sen, Infla­ti­on und gestie­ge­ner Ener­gie­kos­ten sind nach wie vor nahe­zu unver­än­dert vie­le Stel­len gemel­det. Die Fir­men tref­fen Per­so­nal­ent­schei­dun­gen bewuss­ter mit Blick auf die noch offe­ne Zukunft der wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung aber auch dem Fach­kräf­te­man­gel. Der zuneh­men­de Fach­kräf­te­man­gel sorgt dafür, dass wir sogar welt­weit auf der Suche nach Arbeits­kräf­ten für unse­re Regi­on sind.“

Seit Okto­ber gilt zudem der neue Min­dest­lohn von 12 Euro. Aus­wir­kun­gen die­ser Neue­rung auf die Arbeits­markt­ent­wick­lung kön­ne die Agen­tur aller­dings noch nicht fest­stel­len. „Der neue Min­dest­lohn wirk­te sich bis­her weder nega­tiv in Form von Kün­di­gun­gen aus, noch posi­tiv, indem Stel­len zügi­ger besetzt werden.“

Herbst­auf­schwung geht in den Regio­nen zurück

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst die Gebiets­kör­per­schaf­ten Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lichtenfels.

Zu Beginn des Win­ters flau­te der vor­he­ri­ge Herbst­auf­schwung in allen davon ab. Ledig­lich in der Stadt Bam­berg (-4,8 Pro­zent) und im Land­kreis Forch­heim (-0,3 Pro­zent) sank die Arbeits­lo­sig­keit auch im Novem­ber. In allen ande­ren Regio­nen der Agen­tur erhöh­te sich die Zahl der Arbeits­lo­sen sai­so­nal bedingt bereits wie­der leicht.

Den größ­ten Anstieg hat­ten die Land­krei­se Kro­nach (+7,6 Pro­zent) und Coburg (+2,6 Pro­zent). Dar­auf fol­gen die Stadt Coburg (+1,6 Pro­zent), das Bam­ber­ger Land (+0,9 Pro­zent) und Lich­ten­fels (+0,5 Prozent).

Infol­ge der bun­des­wei­ten Über­nah­me der Betreu­ung ukrai­ni­scher Flücht­lin­ge durch die Job­cen­ter seit Juni liegt die Zahl der Arbeits­lo­sen seit Novem­ber erst­mals in allen Regio­nen über dem Vor­jah­res­ni­veau. Die Stadt Coburg (+18,8 Pro­zent), Lich­ten­fels (+12,0 Pro­zent), die Land­krei­se Bam­berg (+7,4 Pro­zent) und Coburg (+7,4 Pro­zent) ver­zeich­nen den größ­ten Anstieg, gefolgt von Forch­heim (+5,7 Pro­zent), der Stadt Bam­berg (+4,4 Pro­zent) und Kro­nach (+4,3 Pro­zent). Die Land­krei­se Bam­berg (2,3 Pro­zent), Forch­heim (2,7 Pro­zent) und Kro­nach (2,9 Pro­zent) haben die nied­rigs­ten Arbeits­lo­sen­quo­ten und wei­ter­hin Voll­be­schäf­ti­gung. In der Stadt Coburg ist sie mit 5,7 Pro­zent am höchsten.

Stel­len­markt: Mehr als 10.000 Jobangebote

Der Arbeit­ge­ber­ser­vice der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg bekam im Novem­ber 1.598 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len gemel­det. Das sind ledig­lich 3,2 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 53 weni­ger als im Vor­jahr. Der Rück­gang ent­fällt fast aus­schließ­lich auf den Bereich der Zeitarbeit.

Der Stel­len­pool der Agen­tur ver­bucht einen his­to­ri­schen Höchst­stand mit 10.018 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­ten in einem Novem­ber. Auf 100 Job­an­ge­bo­te kom­men der­zeit gera­de Mal 110 poten­ti­el­le arbeits­lo­se Bewer­be­rIn­nen. Unge­fähr drei Vier­tel der Job­of­fer­ten sind für Fach­kräf­te bestimmt.

Die größ­ten Zuwäch­se seit dem Vor­jahr ver­zeich­nen Beru­fe im Sicher­heits­be­reich, Dienst­leis­tungs­be­ru­fe, Fer­ti­gungs­be­ru­fe, sozia­le und kul­tu­rel­le Dienst­leis­tungs­be­ru­fe, Unter­neh­mens­füh­rung und Ver­kehr und Logistik.

Bür­ger­geld kommt zum neu­en Jahr

Am 1. Janu­ar 2023 soll das soge­nann­te Bür­ger­geld die Grund­si­che­rung, auch bekannt als Arbeits­lo­sen­geld II oder „Hartz IV“, ablö­sen. Ste­fan Tre­bes sagt zum Ablauf: „Wir haben nun eine rechts­ver­bind­li­che Ent­schei­dung und kön­nen mit der prak­ti­schen Umset­zung star­ten. Die erhöh­ten Regel­sät­ze wer­den wir pünkt­lich zum Janu­ar aus­zah­len. Es ist für das Bür­ger­geld kein neu­er Antrag not­wen­dig. Wer über den Jah­res­wech­sel hin­aus Leis­tun­gen des Job­cen­ters bezieht, bekommt auto­ma­tisch den höhe­ren Regel­satz aus­ge­zahlt. Der Weg­fall des Ver­mitt­lungs­vor­rangs bedeu­tet für unse­re sie­ben Job­cen­ter kei­nen Para­dig­men­wech­sel in der Arbeits­wei­se, da wir für eine dau­er­haf­te beruf­li­che Inte­gra­ti­on schon immer Wert auf eine fun­dier­te beruf­li­che Qua­li­fi­zie­rung der Kun­den setzen.“

Der Arbeits­markt im Janu­ar 2022

Unter­durch­schnitt­li­cher Anstieg der Arbeitslosigkeit

Das neue Jahr star­te­te ohne grö­ße­ren Win­ter­ein­bruch mit ver­hält­nis­mä­ßig mil­den Tem­pe­ra­tu­ren. Dem­entspre­chend reagier­te der Arbeits­markt mit einem um über ein Vier­tel gerin­ge­ren sai­son­ty­pi­schen Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit als im Vorjahr.

Ende Janu­ar haben sich 11.873 Män­ner und Frau­en arbeits­los gemel­det. Die Zahl der Arbeits­lo­sen stieg in den ers­ten vier Wochen des Jah­res um 1.276 Per­so­nen, ein Plus von 12 Pro­zent. Davon waren 76,1 Pro­zent (971) Män­ner. Bei den Frau­en stieg die Zahl seit Ende Dezem­ber um 305. Bei bei­den Geschlech­tern ist die Arbeits­lo­sig­keit seit dem letz­ten Jahr jedoch deut­lich gesun­ken. In den letz­ten zwölf Mona­ten hat sich die Arbeits­lo­sig­keit ins­ge­samt um 2.398 Per­so­nen, heißt um 16,8 Pro­zent, ver­rin­gert. Die Arbeits­lo­sen­quo­te stieg im Janu­ar um 0,4 Pro­zent­punk­te auf 3,4 Pro­zent. Vor einem Jahr betrug sie noch 4,1 Prozent.

In den ver­gan­ge­nen vier Wochen ver­lo­ren 2.137 Men­schen ihre Beschäf­ti­gung und mel­de­ten sich arbeits­los. Üblich für die Jah­res­zeit war das ein Anstieg, in die­sem Fall um 53,1 Pro­zent, das ent­spricht 741 Per­so­nen, gegen­über dem Dezem­ber 2021. Im Ver­gleich zum Janu­ar 2021 fiel die Zahl der Arbeits­los­mel­dun­gen jedoch um 484 Per­so­nen (-18,5 Pro­zent) gerin­ger aus. Seit Jah­res­be­ginn gelang es 786 Män­nern und Frau­en, ihre Arbeits­lo­sig­keit durch Auf­nah­me einer neu­en Anstel­lung zu been­den. Das sind 7,2 Pro­zent oder 61 Per­so­nen weni­ger als im Vor­jah­res­mo­nat.

Arbeits­markt­ent­wick­lung: Zahl der Arbeits­lo­sen erst­mals wie­der unter Vorkrisenniveau

Ste­fan Tre­bes, Vor­sit­zen­der der Geschäfts­füh­rung der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, schätzt die aktu­el­le Situa­ti­on am Arbeits­markt so ein: „Zum Jah­res­wech­sel lau­fen in der Regel vie­le befris­te­te Ver­trä­ge aus. Es ist auch ein typi­scher Kün­di­gungs­ter­min. Hin­zu kom­men die jah­res­zeit­lich bedingt vor­über­ge­hen­den Ent­las­sun­gen in den wit­te­rungs­ab­hän­gi­gen Beru­fen. Aus die­sen Grün­den steigt die Arbeits­lo­sig­keit im Janu­ar im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg natur­ge­mäß am Kräf­tigs­ten an. Der Win­ter kommt heu­er jedoch nicht so rich­tig in Schwung. Vie­le frost­freie Tage sowie gut gefüll­te Auf­trags­bü­cher bei Indus­trie und Hand­werks­be­trie­ben sorg­ten dafür, dass im Janu­ar die Arbeits­lo­sig­keit sogar um 38,4 Pro­zent, das heißt 796 Per­so­nen, schwä­cher stieg als in den letz­ten fünf Jah­ren vor der Pan­de­mie. Erfreu­lich ist, dass erst­mals seit Beginn der Coro­na-Kri­se die Zahl der Arbeits­lo­sen wie­der nied­ri­ger ist als davor. Sie ist um 97 Per­so­nen oder 0,8 Pro­zent klei­ner als im Janu­ar 2020.“

In der Regi­on sei momen­tan zudem eine hohe Inves­ti­ti­ons­be­reit­schaft zu spü­ren. „Zum einen sind es Erwei­te­run­gen in Logis­tik und Pro­duk­ti­on, wie die Beschaf­fung neu­er Maschi­nen oder der Bau neu­er Hal­len und Lager. Zum ande­ren wird zuneh­mend auf Sanie­rung sowie Moder­ni­sie­rung Wert gelegt. Beson­ders ener­gie­in­ten­si­ve Wirt­schafts­zwei­ge sind betrof­fen. Neben der Indus­trie sind hier­bei zum Bei­spiel auch die Braue­rei­en der Regi­on sehr aktiv. Sie bean­tra­gen teil­wei­se öffent­li­che Finan­zie­rungs­hil­fen. Photovoltaik‑, Wär­me­rück­ge­win­nungs­an­la­gen oder Robo­ter­pa­let­tie­rung sind nur eini­ge Bei­spie­le, um Ener­gie­ein­spa­rungs­ef­fek­te zu erzie­len und die Wett­be­werbs­fä­hig­keit zu stei­gern. Wenn in den nächs­ten Wochen trotz der gestie­ge­nen Coro­na-Infek­ti­ons­zah­len kei­ne zusätz­li­chen Ein­däm­mungs­maß­nah­men erfor­der­lich sein wer­den und ein Win­ter­ein­bruch aus­bleibt, könn­te die Arbeits­lo­sig­keit bereits Ende Febru­ar wie­der leicht sinken.“

Kurz­ar­beit bewährt sich zum fünf­ten Mal als Wellenbrecher

Im Sep­tem­ber 2021, auf den sich die aktu­ells­te Hoch­rech­nung bezieht, erhiel­ten im Agen­tur­be­zirk ins­ge­samt 755 Betrie­be für 6.103 Arbeit­neh­me­rin­nen und Arbeit­neh­mer Kurz­ar­bei­ter­geld. 2,5 Pro­zent aller sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten waren in Kurzarbeit.

Zum Ver­gleich: Im Mai 2020, wäh­rend des ers­ten har­ten Lock­downs, erreich­te die Kurz­ar­beit mit 52.792 Per­so­nen und 3.801 Betrie­ben ihren Höchst­stand. Damals war mehr als jeder fünf­te Beschäf­tig­te in Kurz­ar­beit. Ver­gli­chen mit der Finanz­kri­se 2009 waren zu dem Zeit­punkt mehr als das Zwei­ein­halb­fa­che an Arbeit­neh­mern und mehr als acht­mal so vie­le Fir­men in Kurzarbeit.

„Wie sich die Kurz­ar­beit aktu­ell ent­wi­ckelt“, sagt Ste­fan Tre­bes, „ ist noch offen, da die Sta­tis­tik für Kurz­ar­beit nach deren Abrech­nung im Nach­hin­ein erho­ben wird. Sie ist seit der Ergrei­fung von Maß­nah­men zur Ein­däm­mung der vier­ten Wel­le Mit­te Novem­ber jedoch wie­der spür­bar ange­stie­gen. Erneut bewährt sie sich als Wel­len­bre­cher zur Siche­rung von Arbeits­plät­zen, da ein Anstieg von Ent­las­sun­gen seit­dem aus­ge­blie­ben ist. Die Omi­kron-Vari­an­te wächst der­zeit zur fünf­ten, zur größ­ten Wel­le an. Ich bin jedoch ver­hal­ten opti­mis­tisch, dass der Arbeits­markt durch die Kurz­ar­beit ohne grö­ße­re Bles­su­ren erneut durch­kom­men wird.“

Mode­ra­ter Win­ter­an­stieg der Arbeits­lo­sig­keit in allen Regio­nen: Drei Land­krei­se bereits wie­der auf Vorkrisenlevel

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst sie­ben Gebiets­kör­per­schaf­ten: Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lich­ten­fels. Auch wenn der aktu­el­le Win­ter nicht so rich­tig in die Gän­ge kommt, hin­ter­ließ er zumin­dest auf dem Arbeits­markt sei­ne Spu­ren und bescher­te im Janu­ar in allen Regio­nen stei­gen­de Arbeitslosenzahlen.

Trotz der andau­ern­den wirt­schaft­li­chen Ein­schrän­kun­gen zur Ein­däm­mung der vier­ten Coro­na Wel­le erhöh­te sich die Arbeits­lo­sig­keit im Janu­ar im gesam­ten Agen­tur­be­zirk jedoch gerin­ger als in 2021 sowie in den letz­ten fünf Jah­ren vor der Kri­se und es wur­den weni­ger Men­schen entlassen.

Die ein­zel­nen loka­len Arbeits­märk­te reagie­ren jedoch in Bezug auf die Inten­si­tät unter­schied­lich. Der Land­kreis Kro­nach ver­zeich­ne­te erwar­tungs­ge­mäß den wit­te­rungs­be­dingt stärks­ten Anstieg (+16,3 Pro­zent), gefolgt vom Bam­ber­ger Land (+15,9 Pro­zent) und dem Land­kreis Forch­heim (+12,8 Pro­zent). Aber auch in der Stadt Bam­berg (+11,4 Pro­zent), der Stadt Coburg (+9,8 Pro­zent) sowie in den Land­krei­sen Coburg (+9,5 Pro­zent) und Lich­ten­fels (+6,8 Pro­zent) stieg die Arbeits­lo­sen­zahl mit den sin­ken­den Temperaturen.

Ende Janu­ar war die Arbeits­lo­sig­keit in allen Krei­sen und Städ­ten des Agen­tur­be­zirks pro­zen­tu­al im zwei­stel­li­gen Bereich deut­lich unter dem Vor­jah­res­wert. In den Land­krei­sen Lich­ten­fels (-16,8 Pro­zent) und Kro­nach (-9,3 Pro­zent) hat die Arbeits­lo­sig­keit das Vor­kri­sen­ni­veau bereits seit einem hal­ben Jahr kon­ti­nu­ier­lich unter­schrit­ten. Erst­mals seit Beginn der Kri­se ver­buch­te im Janu­ar auch Forch­heim einen nied­ri­ge­ren Wert (-3,2 Pro­zent, ‑65 Per­so­nen) als vor zwei Jah­ren. Das Bam­ber­ger Land (2,6 Pro­zent) und Forch­heim (2,9 Pro­zent) ver­zeich­nen auch mit­ten im Win­ter Voll­be­schäf­ti­gung. Die Mar­ke dazu liegt bei einer Arbeits­lo­sen­quo­te von 3,0 Pro­zent. In den Städ­ten Coburg (5,4 Pro­zent) und Bam­berg (4,6 Pro­zent) ist die Arbeits­los­quo­te am höchsten.

Stel­len­markt: Per­so­nal­be­darf setzt Rekord­kurs unge­bremst fort

Die Arbeit­ge­ber mel­de­ten dem Arbeit­ge­ber­ser­vice der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg in den ers­ten vier Wochen des Jah­res 1.434 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len. Das sind 31,6 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 344 Ange­bo­te mehr als 2021. Der Stel­len­pool ist in den letz­ten 12 Mona­ten mit 8.560 Offer­ten noch­mals um 38,0 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 2 357 gewach­sen. Das ist der Höchst­stand in einem Janu­ar seit Grün­dung der Bun­des­re­pu­blik im Jah­re 1949.

Rein sta­tis­tisch kom­men auf 100 gemel­de­te sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len der­zeit 139 poten­ti­el­le arbeits­lo­se Bewer­ber. Bei Mechatronik‑, Ener­gie- und Elek­tro­be­ru­fen sind es ledig­lich 38 und bei den medi­zi­ni­schen Gesund­heits­be­ru­fen 27.

Ste­fan Tre­bes sagt dazu: „Ein sicher­lich nicht uner­heb­li­cher Teil der Stel­len ist für die Nach­fol­ge von Mit­ar­bei­tern bestimmt, die in nächs­ter Zeit in Ren­te gehen, denn gut jeder vier­te Beschäf­tig­te im Agen­tur­be­zirk ist min­des­tens 55 Jah­re alt und schei­det in den nächs­ten Jah­ren aus dem Erwerbs­le­ben aus.“

Arbeits­markt­ent­wick­lung in der Regi­on Bamberg

In der Stadt Bam­berg stieg die Arbeits­lo­sig­keit im Win­ter­mo­nat Janu­ar um 198 Per­so­nen (+11,4 Pro­zent) auf 1.933. Es sind 238 Per­so­nen (-11,0 Pro­zent) weni­ger arbeits­los als in 2021. In den letz­ten vier Wochen wur­den 10,4 Pro­zent weni­ger Per­so­nen (-34) ent­las­sen und fünf Men­schen weni­ger fan­den eine neue Beschäf­ti­gung als letz­tes Jahr. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt 4,6 Pro­zent, im Dezem­ber waren es 4,1 Prozent.

In den ers­ten vier Wochen des Jah­res mel­de­ten die Arbeit­ge­ber aus dem Stadt­ge­biet 283 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len. Das waren 59,9 Pro­zent (+106) mehr als in 2021. Bam­berg ver­buch­te im Janu­ar agen­tur­be­zirks­weit das größ­te Plus im Stel­len­zu­gang. Der Arbeit­ge­ber­ser­vice betreut aktu­ell 1.621 Job­an­ge­bo­te im Bestand, 422 (+35,2 Pro­zent) mehr als im Vorjahr.

Auch im Land­kreis Bam­berg ließ der Win­ter die Arbeits­lo­sig­keit stei­gen. In den ers­ten Wochen des neu­en Jah­res erhöh­te sie sich sai­so­nal bedingt um 15,9 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 318 auf 2.316 Per­so­nen. Im Janu­ar ver­lo­ren 10,9 Pro­zent weni­ger Men­schen (-59) ihre Arbeit als letz­tes Jahr und 12,2 Pro­zent (-22) weni­ger nah­men eine neue Beschäf­ti­gung auf. Bin­nen Jah­res­frist hat sich die Zahl der gemel­de­ten Arbeits­lo­sen um 495 Frau­en und Män­ner (-17,6 Pro­zent) verringert.

Die Arbeits­lo­sen­quo­te stieg in den letz­ten vier Wochen um 0,4 Pro­zent­punk­te auf 2,6 Pro­zent (Vor­jahr 3,1 Pro­zent). Das ist wei­ter­hin Voll­be­schäf­ti­gung sowie agen­tur­weit die nied­rigs­te Quote.

Aus dem Bam­ber­ger Land gin­gen im Janu­ar 261 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te bei den Ver­mitt­lungs­exper­ten ein. Auch der Land­kreis konn­te den Zugang vom letz­ten Jahr mit einem Plus von 40,3 Pro­zent (+75) deut­lich stei­gern. Im Stel­len­pool des Arbeit­ge­ber­ser­vice befin­den sich aktu­ell 1.638 Vakan­zen, 442 oder 37,0 Pro­zent mehr als im Janu­ar 2021.

Der Arbeits­markt im Dezem­ber 2021

Leich­ter Anstieg der Arbeitslosigkeit

Pünkt­lich zum Win­ter­an­fang neig­te sich der Herbst­auf­schwung im ver­gan­ge­nen Monat sei­nem Ende zu. Erst­mals seit Sep­tem­ber sorg­te das sin­ken­de Baro­me­ter wie­der für einen leich­ten Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit in der Region.

Trotz Omi­kron mel­det die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg ledig­lich einen sai­son­üb­li­chen Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit. Die Zahl der Arbeits­lo­sen erhöh­te sich um 4,1 Pro­zent (+422) auf 10.597 Men­schen. Obwohl die Ein­schrän­kun­gen zur Bewäl­ti­gung der Pan­de­mie das zwei­te Jahr infol­ge zur Advents­zeit ver­schärft wur­den, fiel der Anstieg wie­der ledig­lich sai­son­üb­lich aus wie in den Jah­ren vor der Coro­na-Kri­se. Aktu­ell über­trifft die Zahl der Arbeits­lo­sen das Vor­kri­sen­ni­veau noch um 5,7 Pro­zent (+576 Per­so­nen). Zum Ver­gleich – im Juni 2020, als sie ihren Höchst­stand erreich­te, lag sie um 39,7 Pro­zent darüber.

Die Arbeits­lo­sen­quo­te nahm seit Novem­ber im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg ledig­lich um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 3,0 Pro­zent zu. Das ist wei­ter­hin Voll­be­schäf­ti­gung. Vor einem Jahr betrug die Quo­te noch 3,6 Prozent.

In der Vor­weih­nachts­zeit begin­nen sich zuneh­mend Arbeit­neh­mer der wit­te­rungs­ab­hän­gi­gen Außen­be­ru­fe arbeits­los zu mel­den. Bei den Män­nern, die den Groß­teil der Beschäf­tig­ten im Bau­hand­werk aus­ma­chen, erhöh­te sich die Zahl der Arbeits­lo­sen in den letz­ten vier Wochen daher um 379 (+6,7 Pro­zent), die der Frau­en ist ledig­lich um 43 (+0,9 Pro­zent) gewach­sen. Im Dezem­ber haben sich 1.396 Per­so­nen arbeits­los gemel­det. Trotz des früh­zei­ti­gen ers­ten Win­ter­ein­bruchs waren es ledig­lich 3,7 Pro­zent (+50) mehr als im Vor­jahr. Gleich­zei­tig fan­den 890 Frau­en und Män­ner einen neu­en Arbeits­platz, 7,6 Pro­zent weni­ger (-73) als in 2020.


Arbeits­markt­ent­wick­lung: Vier­te Wel­le beschert Vaban­que­spiel am Arbeitsmarkt

Ste­fan Tre­bes, der Vor­sit­zen­de der Geschäfts­füh­rung der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, gibt eine Ein­schät­zung zur aktu­el­len Situa­ti­on am Arbeits­markt: „Trotz der sich aus­brei­ten­den vier­ten Coro­na-Wel­le und der damit ver­bun­de­nen wirt­schaft­li­chen Ein­schrän­kun­gen ver­lief der Dezem­ber für die Jah­res­zeit ledig­lich mit einem ers­ten sai­son­üb­li­chen Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit. Mit dem ers­ten leich­ten Win­ter­ein­bruch kamen zuneh­mend Mel­dun­gen aus dem Bau­be­reich für die kal­te Jah­res­zeit. Die gute Auf­trags­la­ge im Hand­werk führt aller­dings auch zügig zu Wie­der­ein­stel­lun­gen. Auf­fäl­lig war, dass auf­grund der 2G Regel ver­stärkt Per­so­nal von Wach- und Sicher­heits­diens­ten gefragt ist. Auf­grund der vie­len Absa­gen im Ver­an­stal­tungs­be­reich in den letz­ten ein­ein­halb Jah­ren haben sich vie­le Mit­ar­bei­ter jedoch beruf­lich umori­en­tie­ren müs­sen, so dass es jetzt teil­wei­se zu Per­so­nal­eng­päs­sen kommt. Aus dem Bereich der Pfle­ge- und Gesund­heits­be­ru­fe haben sich in den letz­ten Wochen zuneh­mend Imp­f­un­wil­li­ge arbeit­su­chend regis­triert. Gleich­zei­tig mel­de­ten Arbeit­ge­ber aus die­sem Bereich vor­sorg­lich Stel­len, um sie not­falls zu ersetzen. 

Zum Jah­res­en­de hin zeigt sich der Arbeits­markt in vie­len Berei­chen trotz der erneut ergrif­fe­nen wirt­schaft­li­chen Ein­schrän­kun­gen zur Ein­däm­mung der vier­ten Coro­na Wel­le wei­ter­hin auf Expan­si­ons­kurs. Nor­ma­ler­wei­se legt der Stel­len­markt mit Blick auf die Weih­nachts­zeit eine klei­ne Ver­schnauf­pau­se ein. In die­sem Jahr mel­de­ten die Betrie­be im Dezem­ber jedoch 121 mehr Job­an­ge­bo­te (+7,3 Pro­zent) als im Novem­ber. Auch eine gestie­ge­ne Zahl an Arbeits­ver­trags­ver­län­ge­run­gen und ‑ent­fris­tun­gen zum Quar­tals­wech­sel sowie Ein­stel­lun­gen noch bis kurz vor den Weih­nachts­fei­er­ta­gen sind ein siche­res Indiz dafür. Trotz ein­zel­ner Insol­ven­zen sehen wir jedoch der­zeit kei­ne Anzei­chen für eine Insol­venz­wel­le. Den­noch rech­ne ich mit den bereits begon­ne­nen Rauh­näch­ten im Janu­ar mit einem deut­lich stär­ke­ren Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit um gut 2.000 Per­so­nen, was jedoch für den Win­ter­mo­nat nor­mal ist.“


Kurz­ar­beit schafft Kri­sen­rou­ti­ne und Sicher­heit in viru­len­ten Zeiten

Im August (Hoch­rech­nung aktu­ells­ter Wert) bezo­gen im Agen­tur­be­zirk ins­ge­samt 902 Betrie­be für 5.360 Arbeit­neh­mer Kurz­ar­bei­ter­geld. 2,2 Pro­zent (Febru­ar 10,2 Pro­zent) aller sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten waren in Kurz­ar­beit. Im Febru­ar wäh­rend des Lock­downs waren 25.102 Per­so­nen und 3.294 Betrie­be in Kurzarbeit.

Wie sich die aktu­ell dyna­misch ent­wi­ckeln­den Maß­nah­men zur Ein­däm­mung der vier­ten Coro­na-Wel­le auf die Inan­spruch­nah­me von Kurz­ar­beit genau aus­wir­ken, ist noch offen, da die Sta­tis­tik für Kurz­ar­beit nach deren Abrech­nung im Nach­hin­ein erho­ben wird. „Die Kurz­ar­beit ist seit der Ergrei­fung von Maß­nah­men zur Ein­däm­mung der vier­ten Coro­na Wel­le Mit­te Novem­ber wie­der spür­bar ange­stie­gen. Erneut sind über­wie­gend der Ein­zel­han­del, der Hotel- und Gast­stät­ten­be­reich, Dienst­leis­ter wie zum Bei­spiel Fri­seu­re, Kos­me­ti­ker, die Ver­an­stal­tungs­bran­che und Schau­stel­ler betrof­fen. Lie­fer­eng­päs­se sor­gen aktu­ell zu wei­te­ren Kurz­ar­bei­ter­geld­an­trä­gen zum Bei­spiel in der Auto­mo­bil­zu­lie­fe­rer­in­dus­trie. Auf­grund der in den letz­ten zwei Jah­ren gemach­ten Erfah­run­gen stellt sich bei den Arbeit­ge­bern jedoch so etwas wie eine Kri­sen­rou­ti­ne ein. Wir haben unver­züg­lich nach­jus­tiert und wie­der ver­stärkt Per­so­nal im Bereich Kurz-arbeit ange­setzt. So gewähr­leis­ten wir, dass es recht­zei­tig aus­ge­zahlt wird“, so das Fazit von Ste­fan Trebes.


Trotz Omi­kron ledig­lich sai­son­üb­li­cher Anstieg der Arbeitslosigkeit

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst fol­gen­de sie­ben Gebiets­kör­per­schaf­ten: Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lichtenfels.

Trotz der erneu­ten wirt­schaft­li­chen Ein­schrän­kun­gen zur Ein­däm­mung der mitt­ler­wei­le vier­ten Coro­na-Wel­le und dem Beginn der kal­ten Jah­res­zeit erhöh­te sich die Arbeits­lo­sig­keit im Dezem­ber in der Regi­on des Agen­tur­be­zirks ledig­lich mode­rat im sai­son­üb­li­chen Rah­men. Die ein­zel­nen loka­len Arbeits­märk­te reagie­ren jedoch in Bezug auf die Inten­si­tät unter­schied­lich. Kro­nach ver­zeich­ne­te den größ­ten Anstieg (+10,8 Pro­zent), gefolgt von den Land­krei­sen Lich­ten­fels (+4,3 Pro­zent) und Bam-berg (+4,0 Pro­zent), den Städ­ten Coburg (+3,8 Pro­zent) sowie Bam­berg (+3,5 Pro-zent) und den Land­krei­sen Forch­heim (+2,9 Pro­zent) und Coburg (+2,1 Prozent).

Am Jah­res­en­de lag in allen Krei­sen und Städ­ten des Agen­tur­be­zirks die Zahl der Arbeits­lo­sen pro­zen­tu­al im zwei­stel­li­gen Bereich deut­lich unter dem Vorjahreswert.

In den Land­krei­sen Lich­ten­fels (-9,1 Pro­zent) und Kro­nach (-2,6 Pro­zent) hat die Arbeits­lo­sig­keit das Vor­kri­sen­ni­veau von 2019 bereits den fünf­ten Monat in Fol­ge unterschritten.

Das Bam­ber­ger Land (2,2 Pro­zent), Forch­heim (2,6 Pro­zent) und Kro­nach (3,0 Pro-zent) ver­zeich­nen zum Beginn des Win­ters Voll­be­schäf­ti­gung. Die Mar­ke dazu liegt bei einer Arbeits­lo­sen­quo­te von 3,0 Pro­zent. In Lich­ten­fels (3,1 Pro­zent) und dem Land­kreis Coburg (3,2 Pro­zent) liegt die Quo­te nur knapp dar­über. In der Stadt Bam­berg beträgt sie 4,1 Pro­zent und in Coburg 4,9 Prozent.


Stel­len­markt: Auf­takt für gol­de­ne zwan­zi­ger Jah­re am Stellenmarkt?

Im Dezem­ber bekam der Arbeit­ge­ber­ser­vice der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg 1.772 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len gemel­det, 322 bezie­hungs­wei­se 22,2 Pro­zent mehr als in 2020. Im Stel­len­pool sind aktu­ell 8 422 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te, über ein Drit­tel (+35,2 Pro­zent) bezie­hungs­wei­se 2.192 mehr als vor einem Jahr. Das ist der Höchst­stand in einem Dezem­ber seit Grün­dung der Bun­des­re­pu­blik im Jah­re 1949. Rein sta­tis­tisch kommt auf eine gemel­de­te sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­le der­zeit im Schnitt ledig­lich ein poten­ti­el­ler arbeits­lo­ser Bewer­ber. Zum Ver­gleich – in der Lan­des­haupt­stadt Mün­chen sind es der­zeit gut vier. In Indus­trie- und Hand­werks­be­ru­fen ist der Per­so­nal­be­darf teil­wei­se sogar mehr als dop­pelt so hoch wie die Zahl mög­li­cher Bewerber.

Der Arbeit­ge­ber­ser­vice betreut in sei­nem Bestand einen hete­ro­ge­nen Mix an Stel­len­an­ge­bo­ten. Das Gros ent­fällt auf die fol­gen­den Berufs­be­rei­che: 2.525 Pro­duk­ti­on und Fer­ti­gung, 1.652 Ver­kehr, Logis­tik, Schutz und Sicher­heit, 1.271 Gesund­heit, Sozia­les, Leh­re und Erzie­hung, 1.111 kauf­män­ni­sche Dienst­leis­tun­gen, Han­del, Ver­trieb, Tou­ris­mus sowie 767 Bau, Archi­tek­tur, Ver­mes­sung und Gebäudetechnik.

Die größ­ten Zuwäch­se im Ver­gleich zum Vor­jahr gibt es bei kauf­män­ni­schen Dienst­leis­tun­gen, Han­del, Ver­trieb, Tou­ris­mus (+69,6 Pro­zent), Büro­tä­tig­kei­ten (Unter­neh­mens­or­ga­ni­sa­ti­on, Buch­hal­tung, Recht und Ver­wal­tung) mit plus 61,6 Pro-zent, Natur­wis­sen­schaft, Geo­gra­fie, Infor­ma­tik (+41,3 Pro­zent), Pro­duk­ti­on und Fer­ti­gung (+32,1 Pro­zent) sowie Gesund­heit, Sozia­les, Leh­re und Erzie­hung (+23,5 Prozent).


Job­cen­ter – Leich­ter Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit zum Win­ter­an­fang, Lang­zeit­ar­beits­lo­sig­keit weit über dem Vorkrisenniveau

Am Jah­res­en­de waren bei den Job­cen­tern des Agen­tur­be­zirks 4.311 Men­schen arbeits­los gemel­det. Das sind 79 Per­so­nen oder 1,9 Pro­zent mehr als im Novem­ber. 81,3 Pro­zent des jah­res­zeit­lich beding­ten Anstiegs der Arbeits­lo­sig­keit ent­fiel im Dezem­ber auf den SGB III-Bereich. In den Win­ter­mo­na­ten mel­den sich Per­so­nen aus wit­te­rungs­ab­hän­gi­gen Beru­fen arbeits­los. Die­se wer­den jedoch auf­grund der kur­zen Dau­er ihrer Arbeits­lo­sig­keit zum Groß­teil von der Agen­tur für Arbeit betreut. Die Zahl der Arbeits­lo­sen liegt im Bereich der Grund­si­che­rung leicht unter (-8 Per­so­nen, ‑0,2 Pro­zent) dem Vor­jah­res­ni­veau, wäh­rend sie im SGB III bereits um 23,3 Prozent

(-1.909 Per­so­nen) gesun­ken ist. Der Ver­si­cher­ten­be­reich hat das Vor­kri­sen­ni­veau mitt­ler­wei­le bei­na­he schon erreicht und liegt ledig­lich noch um 0,8 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 48 Per­so­nen darüber.

Die Zahl der Lang­zeit­ar­beits­lo­sen ist im SGB II mit 2.035 Betrof­fe­nen um 177 bezie­hungs­wei­se 9,5 Pro­zent grö­ßer als im Vor­jahr. Aktu­ell sind es 43,8 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 620 mehr als vor der Kri­se in 2019.


Arbeits­markt­ent­wick­lung in der Regi­on Bamberg

Bam­berg Stadt

In der Stadt Bam­berg begann die Arbeits­lo­sig­keit mit dem Beginn des Win­ters wie­der zu stei­gen, wenn auch nicht ganz so aus­ge­prägt wie im über­wie­gen­den Teil der länd­li­chen Regio­nen des Agen­tur­be­zirks. Sie erhöh­te sich in den letz­ten vier Wochen um 59 Per­so­nen (+3,5 Pro­zent) auf 1.735. Vor einem Jahr waren noch 255 Per­so­nen (+12,8 Pro­zent) mehr arbeits­los gewe­sen. Es ver­lo­ren 3 Per­so­nen weni­ger ihren Job als im letz­ten Jahr, wäh­rend 13 weni­ger eine neue Beschäf­ti­gung fan­den. Die Arbeits­lo­sen­quo­te leg­te seit Novem­ber um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 4,1 Pro-zent zu. Vor einem Jahr betrug sie noch 4,7 Prozent.

Im Dezem­ber mel­de­ten die Arbeit­ge­ber aus der Stadt Bam­berg 369 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len, 34,7 Pro­zent mehr (+95) als vor einem Jahr. Im Bestand betreut der Arbeit­ge­ber­ser­vice aktu­ell 1.634 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te, 433 (+36,1 Pro­zent) mehr als vor zwölf Monaten.


Land­kreis Bamberg

Im Land­kreis Bam­berg hat der Win­ter auf dem Arbeits­markt erwar­tungs­ge­mäß sei­ne ers­ten Spu­ren hin­ter­las­sen. Zum Aus­klang des Jah­res stieg die Arbeits­lo­sig­keit sai­so­nal bedingt um 77 Per­so­nen oder 4,0 Pro­zent auf 1.998. In den letz­ten zwölf Mona­ten nahm die Arbeits­lo­sig­keit jedoch um 477 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se 19,3 Pro­zent ab. Der Land­kreis ver­zeich­net den größ­ten Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit im gesam­ten Agen­tur­be­zirk Bam­berg-Coburg. Im Dezem­ber ver­lo­ren 4,4 Pro­zent weni­ger Men­schen ihre Arbeit. Gleich­zei­tig fan­den 3,5 Pro­zent mehr einen neu­en Job als im letz­ten Jahr. Die Arbeits­lo­sen­quo­te blieb unver­än­dert bei 2,2 Pro­zent und liegt um 0,6 Pro­zent­punk­te unter dem Vor­jah­res­ni­veau. Das ist wei­ter­hin Voll­be­schäf­ti­gung und die nied­rigs­te Quo­te im Agen­tur­be­zirk Bamberg-Coburg.

Aus dem Land­kreis Bam­berg gin­gen in die­sem Monat 283 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te bei den Ver­mitt­lungs­exper­ten ein. Das sind 29,8 Pro­zent (+65) mehr als vor zwölf Mona­ten. Im Stel­len­pool des Arbeit­ge­ber­ser­vice gibt es aktu­ell 1.613 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te, 421 oder 35,3 Pro­zent mehr als im Dezem­ber 2020.

Jah­res­rück­blick zum Arbeits­markt 2021

Job­kri­se fällt aus

Von Job­kri­se kei­ne Spur, auch dank umfang­rei­cher Sta­bi­li­sie­rungs­maß­nah­men. Die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten hat im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg im Juni 2021, dem aktu­ells­ten Stich­tag, mit 246.737 Män­nern und Frau­en trotz der andau­ern­den Coro­na-Kri­se einen neu­en Höchst­stand erreicht.

Bin­nen eines Jah­res stieg die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg um 2.393 Per­so­nen oder 1,0 Pro­zent an (Juni 2020: 244.344). Durch die im März 2020 begon­ne­ne Coro­na-Kri­se war die Beschäf­ti­gung im letz­ten Jahr um 767 bezie­hungs­wei­se 0,3 Pro­zent leicht gesun­ken. Von Job­kri­se kann der­zeit aller­dings kei­ne Rede sein. Die Zahl der Beschäf­tig­ten ist mitt­ler­wei­le sogar um 1.626 Per­so­nen (+0,7 Pro­zent) grö­ßer als im Juni 2019, dem Jahr vor der Kri­se. Seit dem Ende der Welt­wirt­schafts­kri­se in 2010 beläuft sich das Beschäf­tig­ten­wachs­tum bis dato auf 36.470 hin­zu­ge­won­ne­ne Arbeits­plät­ze bezie­hungs­wei­se einem Plus von 17,3 Pro­zent. Über­pro­por­tio­nal ist im letz­ten Jahr die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten Aus­län­der gestie­gen (+10,3 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 2.067 im Ver­gleich zu Juni 2020). 86,4 Pro­zent aller neu­ge­schaf­fe­nen Arbeits­plät­ze wur­den rein rech­ne­risch von ihnen besetzt. Ihr Anteil an allen Beschäf­tig­ten liegt mit 22.165 Per­so­nen bei 9,0 Pro­zent. Zum Ver­gleich – in den letz­ten fünf Jah­ren ist ihre Zahl um 80,7 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 9.899 gestie­gen. Der demo­gra­fi­sche Wan­del macht sich zuneh­mend bemerk­bar. Gut jeder vier­te Beschäf­tig­te (22,6 Pro-zent bezie­hungs­wei­se 55.792) ist min­des­tens 55 Jah­re alt und schei­det in den nächs­ten zehn Jah­ren aus dem Erwerbs­le­ben aus. Ledig­lich jeder zehn­te (10,6 Pro­zent, 26.172) ist jün­ger als 25.

Nach Bran­chen gab es in 2021 abso­lut betrach­tet auf­grund der Her­aus­for­de­run­gen zur Bekämp­fung der Pan­de­mie die stärks­te Zunah­me im Bereich öffent­li­che Ver­wal­tung (+3.222 oder + 30,2 Pro­zent). In der Zeit­ar­beit stieg die Beschäf­ti­gung um 1.703 bezie­hungs­wei­se 81,0 Pro­zent auf ins­ge­samt 3.806, bei Immo­bi­li­en und frei­be­ruf­li­chen, wis­sen­schaft­li­chen und tech­ni­schen Dienst­leis­tun­gen um 738 (+6,3 Pro­zent), bei Hei­men und Sozi­al­we­sen um 408 (+2,4 Pro­zent) sowie bei Ver­kehr und Lager um 404 (+3,3 Prozent).

Am ungüns­tigs­ten war dage­gen die Ent­wick­lung in der Metall- und Elek­tro­in­dus­trie sowie Stahl­in­dus­trie (–1.484 oder –3,4 Pro­zent). Im Gast­ge­wer­be ging die Beschäf­ti­gung trotz der andau­ern­den Ein­schrän­kun­gen ver­hält­nis­mä­ßig mode­rat um 130 Per­so­nen (-2,2 Pro­zent) zurück. Jedoch gab es hier bereits in 2020 zu Beginn der Kri­se mit dem Lock­down einen deut­li­chen Beschäf­ti­gungs­ab­bau um 574 bezie­hungs­wei­se 8,7 Prozent.


Zwei­tes Jahr Coro­na-Kri­se – Arbeits­lo­sig­keit wei­ter auf Erholungskurs

Mit durch­schnitt­lich 12.053 arbeits­los gemel­de­ten Män­nern und Frau­en hat sich die Arbeits­lo­sig­keit 2021 gegen­über dem Vor­jahr um 4,1 Pro­zent ver­rin­gert (-516 Per­so­nen). Obwohl sich die Kon­junk­tur auf­grund der im März 2020 begon­nen rein pan­de­mie­be­ding­ten Kri­se kon­ti­nu­ier­lich erhol­te, lag die Zahl der Arbeits­lo­sen im Schnitt um 17,7 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 1.809 Per­so­nen deut­lich über dem Vor­kri­sen­ni­veau von 2019.

Die Arbeits­lo­sen­quo­te ist seit dem Vor­jahr um 0,2 Pro­zent­punk­te gesun­ken und betrug im Jah­res­durch­schnitt 3,4 Pro­zent. Vor zwei Jah­ren lag sie bei 2,9 Pro­zent. Die Jugend­li­chen pro­fi­tier­ten über­pro­por­tio­nal von der zuneh­men­den Ein­stell­be­reit­schaft der Betrie­be. Ihre Arbeits­lo­sig­keit ging im Schnitt um 13,1 Pro­zent (-182) auf 1.208 zurück. Aber auch die Zahl der arbeits­lo­sen Aus­län­der redu­zier­te sich um 3,5 Pro­zent (-76) auf 2.077.

Die der Per­so­nen ab 50 (+3,0 Pro­zent auf 5.176) sowie der schwer­be­hin­der­ten Men­schen (+4,3 Pro­zent auf 1.441) erhöh­te sich hin­ge­gen noch leicht. Mit einem Zuwachs um 28,5 Pro­zent (+741) auf 3.340 ist die Grup­pe der Lang­zeit­ar­beits­lo­sen noch am stärks­ten von den Fol­gen der Kri­se betrof­fen. Fach­kräf­te­si­che­rung und Bekämp­fung der Lang­zeit­ar­beits­lo­sig­keit sind die gro­ße Her­aus­for­de­rung der kom­men­den Jahre.

Im Bereich des SGB III ging die Zahl der Arbeits­lo­sen im Ver­gleich zu 2020 auf­grund des wie­der hohen Fach­kräf­te­be­darfs bereits um 9,3 Pro­zent (-764 Per­so­nen) auf 7.415 zurück, wäh­rend sie bei den Job­cen­tern noch um 5,7 Pro­zent (+248 Per­so­nen) auf 4.637 grö­ßer wur­de. Auch im SGB II-Bereich war aber die Arbeits­lo­sig­keit seit August wie­der kon­ti­nu­ier­lich rückgängig.


Ent­las­sungs­ri­si­ko und Job­chan­cen wie­der auf Vorkrisenniveau

Im Jahr 2021 ver­lo­ren 15.629 Män­ner und Frau­en ihre Beschäf­ti­gung. Das waren trotz der andau­ern­den Kri­se 13,3 Pro­zent (-2.388 Per­so­nen) weni­ger als im Vor­jahr. Das Ent­las­sungs­ri­si­ko lag sogar um 11,6 Pro­zent (-2.057) unter dem Vor­kri­sen­ni­veau von 2019. Hin­ter­grund ist, dass die im April 2020 zu Beginn der Kri­se plötz­li­che Ent­las­sungs­wel­le bereits nach zwei Mona­ten durch die mas­si­ve Inan­spruch­nah­me von Kurz­ar­bei­ter­geld gestoppt wer­den konn­te. Danach setz­te peu à peu der Abbau der Arbeits­lo­sig­keit wie­der ein, der auch das gesam­te Jahr 2021 über anhielt.

In den letz­ten zwölf Mona­ten fan­den 14.263 Arbeits­lo­se eine neue Beschäf­ti­gung. Das waren 2,3 Pro­zent oder 327 mehr als im Vor­jahr und 0,2 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 34 mehr als in 2019. Eine Aus­bil­dung oder geför­der­te beruf­li­che Qua­li­fi­zie­rung nah­men 7.109 arbeits­lo­se Per­so­nen auf, 418 oder 5,6 Pro­zent weni­ger als letz­tes Jahr und 22,6 Pro­zent (-2.071) weni­ger als im Jahr vor der Kri­se. Hier wirk­ten sich die die Fol­gen der Beschrän­kun­gen von Prä­senz­un­ter­richt wei­ter­hin spür­bar aus.


Stel­len­markt – Job­chan­cen­re­kord seit Grün­dung der BRD

Im Jah­res­durch­schnitt hat­te der Arbeit­ge­ber­ser­vice der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg 7.590 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te im Bestand. Das waren über ein Fünf­tel (+21,9 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 1.364) mehr als im Vor­jahr. Auf­grund der zügi­gen Erho­lung gro­ßer Tei­le der Wirt­schaft und des mas­siv gestie­ge­nen Per­so­nal­be­darfs der Fir­men erreich­te der Stel­len­pool sei­nen Höchst­stand seit Grün­dung der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land vor 72 Jahren.

Dem Arbeit­ge­ber­ser­vice wur­den im ver­gan­ge­nen Jahr ins­ge­samt 21.125 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te gemel­det. Das waren 5.430 mehr Stel­len (+34,6 Pro­zent) als im Vor­jahr und 18,8 Pro­zent (+3.349) mehr als in 2019.

Bedingt durch die Fol­gen der Coro­na-Kri­se gab es in die­sem Jahr erneut einen spür­ba­ren Rück­gang an gemel­de­ten Aus­bil­dungs­stel­len. Die Zahl der gemel­de­ten Aus­bil­dungs­stel­len hat mit ins­ge­samt 4.949 Plät­zen um 433 (-8,0 Pro­zent) seit 2020 abge­nom­men. Den­noch setz­te sich die seit neun Jah­ren andau­ern­de Ent­wick­lung zum Bewer­ber­markt in allen Regio­nen des Agen­tur­be­zirks fort. 

Auf 100 Jugend­li­che kamen rein sta­tis­tisch 189 gemel­de­te Lehr­stel­len. Es blie­ben 924 Aus­bil­dungs­plät­ze unbe­setzt, 60 (+6,9 Pro­zent) mehr als im Vor­jahr. 53 Bewer­ber waren noch auf Lehr­stel­len­su­che, so vie­le wie in 2020.


Bewähr­ter Wel­len­be­re­cher Kurz­ar­beit bie­tet kla­re Per­spek­ti­ven und sichert Arbeitsplätze

Im Febru­ar zur Hoch­pha­se des damals seit drei Mona­ten andau­ern­den har­ten Lock­downs bezo­gen im Agen­tur­be­zirk ins­ge­samt 3.294 Betrie­be für 25.102 Arbeit­neh­mer Kurz­ar­bei­ter­geld. 10,2 Pro­zent aller sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten waren in Kurz­ar­beit. Der durch­schnitt­li­che Arbeits­aus­fall lag damals pro Kurz­ar­bei­ter bei 47,9 Pro­zent. Auf Voll­zeit­stel­len gerech­net, konn­ten so 12.015 Arbeits­plät­ze geret­tet wer­den (Kurz­ar­beit auf Voll­zeit­äqui­va­len­te gerech­net). Mit dem Ende des Lock­downs ver­la­ger­ten sich die Ursa­chen für die Kurz­ar­beit im Ver­lauf des Jah­res zuneh­mend auf Lie­fer­eng­päs­se und Roh­stoff­man­gel wie zum Bei­spiel bei Auto­mo­bil­zu­lie­fe­rern. Coro­na spiel­te kaum noch eine Rol­le. Die Kurz­ar­bei­ter­quo­te sank allein bis August (aktu­ells­ter Wert) auf ledig­lich 2,2 Prozent.

„Seit der Ankün­di­gung und der Ergrei­fung erneu­ter Maß­nah­men zur Ein­däm­mung der vier­ten Coro­na Wel­le im letz­ten Quar­tal des Jah­res zog die Kurz­ar­beit jedoch wie­der rela­tiv sprung­haft an. Erneut waren über­wie­gend der Ein­zel­han­del, der Hotel- und Gast­stät­ten­be­reich, Dienst­leis­ter wie z.B. Fri­seu­re, Kos­me­ti­ker, die Ver­an­stal­tungs­bran­che, Schau­stel­ler aber auch Auto­mo­bil­zu­lie­fe­rer betrof­fen. Wir haben da-her unver­züg­lich das Per­so­nal zur Bear­bei­tung von Kurz­ar­bei­ter­geld mit erfah­re­nen Mit­ar­bei­tern der vor­he­ri­gen Wel­len wie­der auf­ge­stockt, um die recht­zei­ti­ge Aus­zah­lung zu gewähr­leis­ten.“ – So das Fazit von Ste­fan Tre­bes, dem Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bamberg-Coburg.


Rück­blick und Ausblick

Resü­mee von Ste­fan Tre­bes, dem Vor­sit­zen­den der Geschäfts­füh­rung der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg: „Obwohl die Coro­na-Kri­se auch im ver­gan­ge­nen Jahr das öffent­li­che Leben sehr stark bestimm­te und beein­träch­tig­te, ent­wi­ckel­te sich der Arbeits­markt in der Regi­on erstaun­lich posi­tiv. Die umfang­rei­chen Sta­bi­li­sie­rungs­maß­nah­men tru­gen einen wesent­li­chen Bei­trag dazu bei. Ins­be­son­de­re die Kurz­ar­beit bewähr­te sich erneut wie bereits in der Finanz­kri­se in 2009 und sicher­te zig­tau­send Arbeits­plät­ze. Wäh­rend sich die Indus­trie in wei­ten Tei­len wie­der zügig erhol­te, wur­de die Situa­ti­on für vie­le Selb­stän­di­ge und klei­ne Unter­neh­men von Coro­na Wel-le zu Wel­le immer pre­kä­rer. Der­zeit gibt es kei­ne Anzei­chen für eine grö­ße­re Insol­venz­wel­le. Jedoch muss­te so man­cher Ein­zel­händ­ler, Fri­sör, Gast­wirt, Künst­ler oder Schau­stel­ler auf­ge­ben. Die­se Schick­sa­le erschei­nen in kei­ner Sta­tis­tik. Die wäh­rend der Kri­se über­pro­por­tio­nal wie­der gestie­ge­ne Lang­zeit­ar­beits­lo­sig­keit stellt uns vor neue Her­aus­for­de­run­gen. Gleich­zei­tig sind Fach­kräf­te begehr­ter denn je. Zukunfts­the­men legen auch wäh­rend einer Pan­de­mie kei­ne Pau­se ein. Und so beschäf­tig­ten uns durch­gän­gig die The­men wie Demo­gra­fi­scher Wan­del, Fach­kräf­te-man­gel, Wei­ter­qua­li­fi­zie­rung sowie Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­se der Indus­trie. Die­se erfor­dern in den kom­men­den Jah­ren gemein­sa­me Anstren­gun­gen aller Akteu­re am Arbeits­markt. Lie­fer­schwie­rig­kei­ten und Coro­na hal­ten uns wei­ter auf Trab. Vie­le Betrie­be wer­den an ihren Mit­ar­bei­tern fest­hal­ten, was die bis­her gemach­ten Erfah­run­gen bele­gen. Das Kurz­ar­bei­ter­geld bie­tet hier ein geeig­ne­tes Hilfsmittel.“

Der Arbeits­markt im Novem­ber 2021

Herbst­aus­klang: Arbeits­lo­sig­keit sinkt weiter

Im Novem­ber ist im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg die Zahl der Arbeits­lo­sen noch­mals wei­ter gesun­ken. Im Gegen­satz zum gol­de­nen Okto­ber ließ mit Ein­set­zen der nass­kal­ten Jah­res­zeit der Rück­gang aller­dings spür­bar nach.

Die Zahl der Arbeits­lo­sen im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg ver­rin­ger­te sich zum Herbst­aus­klang um 242 Per­so­nen (2,3 Pro­zent) auf 10.175. Heu­er fiel die Ver­rin­ge­rung der Arbeits­lo­sig­keit im Novem­ber fast drei­mal so hoch aus wie im letz­ten Jahr und beweg­te sich auf Vor­kri­sen­ni­veau (-239 Per­so­nen im Novem­ber 2019). In den letz­ten zwölf Mona­ten ist die Zahl der Arbeits­lo­sen um 2.120 Per­so­nen (17,2 Pro­zent) gesun­ken. Nach­dem sie zu Beginn der Kri­se um bis zu 39,7 Pro­zent (Höchst­wert im Juni 2020) anstieg, sind es aktu­ell ledig­lich noch 5,9 Pro­zent oder 568 Men­schen mehr als im Jahr vor der Krise.

Die Arbeits­lo­sen­quo­te nahm im abge­lau­fe­nen Monat um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 2,9 Pro­zent ab. Das ist erneut Voll­be­schäf­ti­gung. Im Okto­ber erreich­te sie erst­mals seit Beginn der Coro­na Kri­se die Mar­ke dazu, die bei 3,0 Pro­zent liegt. Vor einem Jahr betrug die Arbeits­lo­sen­quo­te noch 3,5 Prozent.

Auf den ers­ten Blick scheint der Arbeits­markt mit der Umstel­lung auf die Win­ter­zeit eine Ver­schnauf­pau­se ein­zu­le­gen, da sich die abso­lu­te Zahl der Arbeits­lo­sen nur wenig ver­än­dert. Tat­säch­lich gibt es jedoch viel Bewe­gung. In den ver­gan­ge­nen vier Wochen mel­de­ten sich 1.204 Män­ner und Frau­en aus Erwerbs­tä­tig­keit arbeits­los, 153 (11,3 Pro­zent) weni­ger als in 2020. 995 Per­so­nen gelang es, ihre Arbeits­lo­sig­keit durch Auf­nah­me einer Beschäf­ti­gung zu been­den, 15,4 Pro­zent (181) weni­ger als im Vor­jah­res­mo­nat. Der Rück­gang der Ein­stel­lun­gen von Arbeits­lo­sen liegt dar­an, dass auf­grund des seit Mona­ten hohen Per­so­nal­be­darfs vie­le gute ent­las­se­ne Bewer­ber bereits wie­der einen Job gefun­den haben bezie­hungs­wei­se naht­los eine neue Beschäf­ti­gung fin­den, ohne erst arbeits­los zu werden.

Im Novem­ber pro­fi­tier­ten wie in den bei­den Mona­ten davor erneut spe­zi­ell die jun­gen Men­schen von den guten Aus­sich­ten auf dem Job-Markt. Die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit (bis 25 Jah­re) sank in den letz­ten vier Wochen um 5,2 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 49 Per­so­nen auf 892. Im Vor­jah­res­ver­gleich hat sie um 22,5 Pro­zent (-259) abge­nom­men. Mitt­ler­wei­le liegt sie sogar um 72 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se 7,5 Pro­zent unter dem Vorkrisenniveau.


Arbeits­markt­ent­wick­lung: Vom Herbst­auf­schwung direkt in die vier­te Corona-Welle

„Der Arbeits­markt gönn­te sich auch im Novem­ber kei­ne Ver­schnauf­pau­se. Der bevor­ste­hen­de Win­ter klopft jedoch bereits an die Tür der Arbeits­agen­tur und mit ihm die vier­te Coro­na-Wel­le. Es ist jedoch erstaun­lich ruhig. In den letz­ten Wochen mel­de­ten sich über­wie­gend ers­te Beschäf­tig­te für Außen­be­ru­fe. Meist besteht jedoch auf­grund der vol­len Auf­trags­bü­cher und der Plus­tem­pe­ra­tu­ren die Chan­ce auf Wei­ter­be­schäf­ti­gung. Vie­le Unter­neh­men sind auch für die dunk­le Jah­res­zeit gut aus­ge­las­tet. Coro­nabe­dingt mel­de­ten sich im Rah­men der jetzt für die Betrie­be gül­ti­gen 3G-Regel ledig­lich eini­ge Test­ver­wei­ge­rer, die kon­se­quent zum Schutz der Beleg­schaft von der Arbeit frei­ge­stellt wer­den mussten.

Ein Indiz dafür, dass die wirt­schaft­li­chen Fol­gen der Pan­de­mie von Wel­le zu Wel­le klei­ner wer­den ist, dass Per­so­nen, die sich über die Arbeits­agen­tur wei­ter­bil­den, oft­mals bereits vor oder wäh­rend der Qua­li­fi­zie­rung von Betrie­ben ein­ge­stellt wer­den. Teil­wei­se müs­sen sogar gan­ze Wei­ter­bil­dungs­kur­se abge­sagt wer­den, da die Arbeit­ge­ber nicht so lan­ge war­ten wol­len und kön­nen, bis ihre künf­ti­gen Mit­ar­bei­ter gänz­lich die erfor­der­li­che Qua­li­fi­ka­ti­on haben. Ver­trags­ver­län­ge­run­gen, Ent­fris­tun­gen sowie direk­te Über­nah­men von Zeit­ar­beits­per­so­nal sind an der Tagesordnung.

In den letz­ten Mona­ten waren die Ursa­chen für die Kurz­ar­beit nur mar­gi­nal noch Coro­na bedingt. Lie­fer­eng­päs­se und Roh­stoff­man­gel wie zum Bei­spiel bei Auto­mo­bil­zu­lie­fe­rern waren die Haupt­ur­sa­chen. Seit der Ankün­di­gung und der Ergrei­fung erneu­ter Maß­nah­men zur Ein­däm­mung der vier­ten Coro­na-Wel­le bekom­men wir wie­der ver­stärkt Anfra­gen, jedoch bei wei­tem nicht mehr so vie­le wie zu Beginn der Kri­se. Bei den Anträ­gen spü­ren wir am deut­lichs­ten einen Anstieg im Hotel und Gast­stät­ten­be­reich und bei Fri­seu­ren. Ich rech­ne in den kom­men­den Tagen und Wochen wie­der mit einer erhöh­ten Inan­spruch­nah­me von Kurz­ar­bei­ter­geld. Es bie­tet kla­re Per­spek­ti­ven und Fle­xi­bi­li­tät für unse­re Betrie­be in die­sen her­aus­for­dern­den Zei­ten und sichert Arbeits­plät­ze. Für die Win­ter­mo­na­te erwar­te ich daher mit einem über­wie­gend sai­son­be­ding­ten durch­schnitt­li­chen Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit ab Dezem­ber, auch wenn das Infek­ti­ons­ge­sche­hen sich der­zeit zuspitzt.“ – So das Fazit von Boris Flem­ming, Geschäfts­füh­rer Ope­ra­tiv der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, zur aktu­el­len Situa­ti­on auf dem Arbeitsmarkt.


Kurz­ar­beit bie­tet kla­re Per­spek­ti­ven und sichert Arbeitsplätze

Im Juli (Hoch­rech­nung aktu­ells­ter Wert) bezo­gen im Agen­tur­be­zirk ins­ge­samt 1.133 Betrie­be für 7.848 Arbeit­neh­mer Kurz­ar­bei­ter­geld. 3,2 Pro­zent (Febru­ar 10,2 Pro­zent) aller sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten waren in Kurz­ar­beit. Seit Febru­ar, als der Lock­down noch voll im Gan­ge war, sind es 68,7 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 17.254 Per­so­nen und 2.161 Betrie­be (65,6 Pro­zent) weni­ger geworden.


Fort­set­zung des Herbst­auf­schwungs in fast allen Regionen

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst fol­gen­de sie­ben Gebiets­kör­per­schaf­ten: Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lichtenfels.

Auch zu Beginn der kal­ten Jah­res­zeit setz­te sich der Herbst­auf­schwung nahe­zu im gesam­ten Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg fort. Der Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit erreich­te jedoch nicht mehr die Okto­ber­wer­te und flau­te lang­sam ab. In den Land­krei­sen Lich­ten­fels (-4,0 Pro­zent), Coburg (-3,4 Pro­zent), Bam­berg (-3,4 Pro­zent) und Kro­nach (-2,4 Pro­zent) sank die Arbeits­lo­sig­keit am fühl­bars­ten. Aber auch in den bei­den kreis­frei­en Städ­ten Coburg (-2,0 Pro­zent) und Bam­berg (-1,8 Pro­zent) ging die Zahl der Arbeits­lo­sen noch­mals zurück. Ledig­lich Forch­heim ver­zeich­ne­te einen ers­ten leich­ten sai­so­na­len Anstieg um 0,5 Prozent.

In allen Krei­sen und Städ­ten des Agen­tur­be­zirks liegt die Zahl der Arbeits­lo­sen pro­zen­tu­al deut­lich im zwei­stel­li­gen Bereich unter dem Vorjahreswert. 

Die größ­ten Erfol­ge beim Abbau der Arbeits­lo­sig­keit ver­bu­chen Kro­nach (-23,2 Pro­zent) und Lich­ten­fels (-21,6 Pro­zent). Aber auch der Land­kreis Bam­berg (-18,9 Pro-zent), die Stadt Coburg (-16,3 Pro­zent), die Land­krei­se Forch­heim (-14,7 Pro­zent) und Coburg (-14,4 Pro­zent) sowie die Stadt Bam­berg (-13,7 Pro­zent) erho­len sich zunehmend.

In den Land­krei­sen Lich­ten­fels (-8,8 Pro­zent) und Kro­nach (-7,9 Pro­zent) hat die Zahl der Arbeits­lo­sen das Vor­kri­sen­ni­veau von 2019 bereits den vier­ten Monat in Fol­ge unter­schrit­ten. Im Bam­ber­ger Land (2,2 Pro­zent), Forch­heim (2,5 Pro­zent), Kro­nach (2,7 Pro­zent) sowie erst­mals seit Juli 2019 wie­der in Lich­ten­fels (3,0 Pro-zent) herrscht Voll­be­schäf­ti­gung. Die Mar­ke dazu liegt bei einer Arbeits­lo­sen­quo­te von 3,0 Prozent.


Stel­len­markt: Per­so­nal­be­darf unbe­ein­druckt von der Pan­de­mie wei­ter auf Allzeithoch

Der Arbeit­ge­ber­ser­vice der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg bekam im Novem­ber 1.651 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len gemel­det, 174 bezie­hungs­wei­se 11,8 Pro­zent mehr als in 2020. Im Stel­len­pool sind aktu­ell 8.394 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te, über ein Drit­tel (+34,1 Pro­zent) bezie­hungs­wei­se 2.134 mehr als vor einem Jahr. Das ist der Höchst­stand in einem Novem­ber seit Grün­dung der Bun­des­re­pu­blik vor 72 Jah­ren. Auf 100 gemel­de­te sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Job­an­ge­bo­te kom­men der­zeit ledig­lich 121 poten­ti­el­le arbeits­lo­se Bewerber.

Beson­ders bei Fach­kräf­te­stel­len in Indus­trie- und Hand­werks­be­ru­fen über­steigt der Per­so­nal­be­darf teil­wei­se die Zahl mög­li­cher Bewer­ber sogar um mehr als das doppelte.

Der Arbeit­ge­ber­ser­vice betreut in sei­nem Bestand einen viel­schich­ti­gen Mix an Stel­len­an­ge­bo­ten. Das Gros ent­fällt auf die fol­gen­den Berufs­be­rei­che: 2.615 Pro­duk­ti­on und Fer­ti­gung, 1.619 Ver­kehr, Logis­tik, Schutz und Sicher­heit, 1.208 Gesund­heit, Sozia­les, Leh­re und Erzie­hung, 1.114 kauf­män­ni­sche Dienst­leis­tun­gen, Han­del, Ver­trieb, Tou­ris­mus sowie 785 Bau, Archi­tek­tur, Ver­mes­sung und Gebäudetechnik.

Die größ­ten Zuwäch­se im Ver­gleich zum Vor­jahr gibt es bei kauf­män­ni­schen Dienst­leis­tun­gen, Han­del, Ver­trieb, Tou­ris­mus (+71,4 Pro­zent), Büro­tä­tig­kei­ten (Unter­neh­mens­or­ga­ni­sa­ti­on, Buch­hal­tung, Recht und Ver­wal­tung) mit plus 59,3 Pro-zent, Natur­wis­sen­schaft, Geo­gra­fie, Infor­ma­tik (+51,4 Pro­zent), Pro­duk­ti­on und Fer­ti­gung (+34,8 Pro­zent) sowie Gesund­heit, Sozia­les, Leh­re und Erzie­hung (+30,7 Prozent).


Job­cen­ter – Spür­ba­rer Rück­gang setzt sich im Novem­ber fort

Ende Novem­ber waren 4.232 Frau­en und Män­ner bei den Job­cen­tern arbeits­los gemel­det. Das sind 111 Per­so­nen oder 2,6 Pro­zent weni­ger als im Okto­ber. Auch die Job­cen­ter­kun­den pro­fi­tie­ren zuneh­mend von der sta­bi­len Auf­trags­la­ge der Betrie­be. 45,9 Pro­zent des Rück­gangs der Arbeits­lo­sig­keit ent­fie­len daher im ver­gan­ge­nen Monat auf das SGB II. Die Arbeits­lo­sig­keit liegt mitt­ler­wei­le leicht unter (-88 Per­so­nen, ‑2,0 Pro­zent) dem Wert von 2020, wäh­rend sie im SGB III bereits um 25,5 Pro­zent (-2 032 Per­so­nen) abge­baut ist. Das Vor­kri­sen­ni­veau haben jedoch bei­de Rechts­krei­se noch nicht erreicht. Die Zahl der Lang­zeit­ar­beits­lo­sen hat im SGB II seit fünf Mona­ten kon­ti­nu­ier­lich leicht abge­nom­men. Mit 2.002 Betrof­fe­nen sind es 67 bezie­hungs­wei­se 2,6 Pro­zent weni­ger als im Okto­ber, aber noch 10,0 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 182 mehr als im Vorjahr.


Arbeits­markt­ent­wick­lung in der Regi­on Bamberg

Bam­berg Stadt

In Bam­berg setz­te sich der Herbst­auf­schwung im Novem­ber wei­ter fort. In den ver­gan­ge­nen vier Wochen ver­rin­ger­te sich die Zahl der Arbeits­lo­sen um 30 Per­so­nen (-1,8 Pro­zent). Ende des Monats waren 1.676 Frau­en und Män­ner arbeits­los regis­triert, 265 (-13,7 Pro­zent) weni­ger als in 2020. Es ver­lo­ren 19,0 Pro­zent weni­ger Per­so­nen ihre Beschäf­ti­gung als im Vor­jah­res­mo­nat. Die Arbeits­lo­sen­quo­te blieb unver­än­dert bei 4,0 Pro­zent. Vor einem Jahr lag ihr Wert noch bei 4,6 Prozent.

Im Novem­ber mel­de­ten die Betrie­be aus der Stadt Bam­berg 319 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len, 47,0 Pro­zent (+102) mehr als im letz­ten Jahr. Im Bestand betreut der Arbeit­ge­ber­ser­vice der­zeit 1 621 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te, 436 (+36,8 Pro­zent) mehr als im Vorjahr.


Land­kreis Bamberg

Auch im Bam­ber­ger Land dau­er­te der Herbst­auf­schwung den Novem­ber über an. Die Arbeits­lo­sig­keit redu­zier­te sich um 68 oder 3,4 Pro­zent auf 1.921 Per­so­nen. Bin­nen Jah­res­frist nahm die Zahl der Arbeits­lo­sen um 447 Men­schen bezie­hungs­wei­se 18,9 Pro­zent ab. Es ver­lo­ren 11,9 Pro­zent weni­ger Per­so­nen ihre Arbeits­stel­le als im Novem­ber 2020. Die Arbeits­lo­sen­quo­te blieb unver­än­dert bei 2,2 Pro­zent (2,7 Pro­zent Vor­jahr). Das ist Voll­be­schäf­ti­gung und die nied­rigs­te Quo­te im Agen­tur­be­zirk. Bereits seit März die­ses Jah­res hat der Land­kreis wie­der durch­gän­gig Voll­be­schäf­ti­gung. Die Mar­ke dazu liegt bei 3,0 Prozent.

Aus dem Land­kreis Bam­berg gin­gen in die­sem Monat 252 sozi­al­ver­si­che­rungs-pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te bei den Ver­mitt­lungs­exper­ten ein, 21,3 Pro­zent (-68) weni­ger als vor zwölf Mona­ten. Im Stel­len­pool des Arbeit­ge­ber­ser­vice gibt es aktu­ell 1.616 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te, 351 oder 27,7 Pro­zent mehr als im Novem­ber 2020.

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