Die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg hat die Entwicklung am Arbeitsmarkt im Januar veröffentlicht. Bedingt durch den milden Winter fiel der Saisonanstieg der
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Der Arbeitsmarkt im Januar 2025
Unspektakulärer, saisontypischer Anstieg der Arbeitslosigkeit
Die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg hat die Entwicklung am Arbeitsmarkt im Januar veröffentlicht. Bedingt durch den milden Winter fiel der Saisonanstieg der Arbeitslosigkeit etwas geringer aus als in den letzten fünf Jahren.
Der Winter kam lediglich in den ersten paar Tagen des neuen Jahres zum Kurzbesuch im Agenturbezirk Bamberg-Coburg vorbei. Daher fiel der Saisonanstieg der Arbeitslosigkeit etwas geringer aus als in den letzten fünf Jahren (Durchschnittswert +1.608). Die Arbeitslosigkeit erhöhte sich im Januar um 1.504 Personen (+11,1 Prozent). Am Monatsende waren 15.049 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. 71,2 Prozent (+1.071 beziehungsweise. +13,9 Prozent) des Anstiegs der Arbeitslosigkeit entfiel auf Männer, die den überwiegenden Teil der Beschäftigten in den witterungsabhängigen Berufen ausmachen. Die Arbeitslosigkeit der Frauen nahm im Januar moderater um 433 (+ 7,4 Prozent) zu. Seit 2024 hat ist die Zahl der Arbeitslosen insgesamt um 1.136 Personen (+8,2 Prozent) größer geworden.
Das liegt zum überwiegenden Teil an der gestiegenen Zahl von Flüchtlingen, die zum überwiegenden Teil von den Jobcentern betreut werden. Ende des Monats waren im Agenturbezirk 1.006 Ukrainer und weitere 1.042 Flüchtlinge anderer Nationen (davon 773 Syrer, 127 Afghanen, 49 Eritreer, 40 Iraker und 28 Iraner) arbeitslos gemeldet. Allein die Zahl der arbeitslosen Syrer stieg seit dem Vorjahr um 43,7 Prozent (+235). Da sie häufig im Helferbereich arbeiten, sind sie derzeit bei Entlassungen überproportional betroffen. 13,7 Prozent aller Arbeitslosen sind Geflüchtete.
Die Arbeitslosenquote stieg im Januar um 0,4 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent. Ihr Vorjahresniveau lag bei 4,0 Prozent.
In den ersten vier Wochen des Jahres wurden 2.354 Menschen entlassen. Das waren 57,1 Prozent (+856) mehr als im Dezember, ein für die Jahreszeit normaler Wert. Jährlich wiederkehrend werden im Wintermonat Januar mit deutlichem Abstand die meisten Menschen zur Überbrückung der kalten Jahreszeit zeitweilig freigesetzt. Im Vergleich zum letzten Jahr verloren lediglich 1,4 Prozent (+32) mehr ihren Job. Im vergangenen Monat gelang es 879 Menschen, ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung zu beenden, 8,3 Prozent beziehungsweise 80 weniger als in 2024.
Arbeitsmarktdrehscheibe Brückenbauer zur Fachkräftesicherung
„Die für Januar üblichen Entlassungen in den witterungsabhängigen Berufen fielen heuer erneut geringer aus als in früheren Jahren und das trotz der andauernden Konjunkturflaute. Viele, die sich bei uns vorsorglich meldeten, wurden aufgrund des bisher ausgebliebenen größeren Wintereinbruchs weiterbeschäftigt. Von den temporären Freisetzungen in der kalten Jahreszeit sind größtenteils Männer betroffen, die das Gros der Beschäftigten im Bauhandwerk ausmachen“, sagt Stefan Trebes, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, zur aktuellen Situation am Arbeitsmarkt. „Massenentlassungen und Insolvenzen nehmen zu und man spürt eine Zurückhaltung und Verunsicherung. Mit Blick in die Vergangenheit haben sich aber meist die Unternehmen behauptet, die auch in der Krise mutig geblieben sind. Und selbst Luther forderte schon auf, in schwierigen Zeiten ein Apfelbäumchen zu pflanzen.“
Insgesamt seien die Chancen auf eine Beschäftigung weiterhin gut. Viele Unternehmen suchten weiterhin intensiv nach Fachkräften, anderen stehe Beschäftigtenabbau bevor. Diese Betriebe zusammenzubringen und den direkten Wechsel von Beschäftigten zu erreichen, sei das Ziel der neuen Initiative der Arbeitsmarktdrehscheibe, die immer mehr an Schwung gewinne.
„Zahlreiche Firmen zeigen Interesse und haben sich bereits beim Arbeitgeberservice gemeldet. Bei größeren Personalbedarfen haben sich Bewerbertage, die wir auch direkt vor Ort exklusiv bei Firmen durchführen bewährt. Das spart Zeit, Kosten und Aufwand für die Personal abgebenden und aufnehmenden Betriebe. Für die Betroffenen bietet sich die Chance, unkompliziert, nahtlos wieder einen neuen Job zu finden. Dadurch Arbeitslosigkeit zu vermeiden ist unsere Ambition. In den kommenden Wochen führen wir Vermittlungsbörsen in allen möglichen Bereichen durch. Lassen Sie uns gemeinsam anpacken und unsere Region voranbringen.“
Arbeitsmarktentwicklung in Bamberg Stadt und Landkreis
In der Stadt Bamberg stieg die Arbeitslosigkeit im Wintermonat Januar um 180 Personen (+8,7 Prozent) auf 2.257. Es sind 122 Menschen (+5,7 Prozent) mehr arbeitslos als vor einem Jahr. Seit Jahresbeginn wurden 4,9 Prozent weniger Personen freigesetzt als 2024 und es fanden 18,3 Prozent weniger eine neue Beschäftigung als damals. Die Arbeitslosenquote beträgt 5,2 Prozent (Dezember 4,8 Prozent, Vorjahr 4,9 Prozent).
Im Januar meldeten die Arbeitgeber aus dem Stadtgebiet 147 sozialversicherungspflichtige Stellen. Das waren 37,2 Prozent (-87) weniger als in 2024. Der Arbeitgeberservice betreut aktuell 1.129 Jobangebote im Pool, 30,3 Prozent weniger (-490) als im Vorjahr.
Im Bamberger Land fiel der saisonale Winteranstieg erwartungsgemäß dynamischer aus als in der Stadt Bamberg. In den ersten Wochen des Jahres erhöhte sich die Arbeitslosigkeit witterungsbedingt um 10,3 Prozent beziehungsweise 246 auf 2.626 Personen. Es verloren 5,9 Prozent weniger Menschen ihren Job als letztes Jahr, 3,3 Prozent weniger fanden eine neue Beschäftigung. Seit dem Vorjahr hat die Zahl der Arbeitslosen um 72 Frauen und Männer (+2,8 Prozent) zugelegt. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich seit Dezember um 0,2 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent. Sie liegt damit exakt auf dem Vorjahresniveau. Der Landkreis verbucht weiterhin Vollbeschäftigung sowie agenturweit die niedrigste Quote.
Aus dem Bamberger Land gingen im Januar 153 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsangebote bei den Firmenbetreuern ein. Das waren 28,8 Prozent (-62) weniger als im letzten Jahr. Im Stellenpool des Arbeitgeberservice befinden sich aktuell 276 Vakanzen, 14,0 Prozent weniger (-208) als im Januar 2024.
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Demografie hinterlässt tiefe Fußabdrücke
Jahresrückblick zum Arbeitsmarkt 2024
Die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg hat die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen des Jahres 2024 veröffentlicht. Die Demografie hinterlasse mittlerweile tiefe Fußabdrücke auf dem Arbeitsmarkt und bremse einen stärkeren Anstieg der Arbeitslosigkeit aus.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, zum aktuellsten Stichtag Juni 2024, im vergangenen Jahr mit 245.255 Männern und Frauen, trotz der sich das gesamte Jahr hindurchziehenden Konjunkturflaute, nur geringfügig zurückgegangen. Seit 2023 ist die Zahl der Beschäftigten um 0,2 Prozent beziehungsweise um 581 Personen kleiner geworden. Jedoch sank sie in den letzten beiden Jahren um insgesamt 2.093 (-0,8 Prozent).
Während binnen Jahresfrist die Zahl der Vollzeitbeschäftigten um 1.362 (-0,8 Pro-zent) auf 168.221 abnahm, stieg die Teilzeitbeschäftigung um 781 Arbeitsplätze (+1,0 Prozent) auf 77.034. Gut jeder dritte Beschäftigte (31,4 Prozent) arbeitet in Teilzeit. Die Teilzeitquote hat im letzten Jahrzehnt sukzessive zugenommen. Damals machte sie noch etwas mehr als ein Viertel der Arbeitsplätze aus. Hier befindet sich der Arbeitsmarkt im Wandel. Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind oftmals die Motivation für die Teilzeitarbeit. Betriebe passen entsprechend dieser Entwicklung oftmals ihre Arbeitszeitmodelle an, um Fachkräfte zu gewinnen.
Der trotz der nun seit zwei Jahren andauernden Rezession ungebrochen hohe Fachkräftebedarf ist und bleibt das Thema Nummer 1 für die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft. Ursache ist die demografische Entwicklung, die erstmals in 2022 zu einem Schrumpfen der deutschen Erwerbstätigen (-1.273) im Agenturbezirk führte. In den letzten drei Jahren sank die Zahl der deutschen Arbeitnehmer um 6.705 Personen. Allein im letzten Jahr nahm ihre Zahl um 2.225 Personen (-1,0 Prozent) ab. Die Folgen des demografischen Wandels sind mittlerweile spürbar auf dem Arbeitsmarkt angekommen. Gut jeder vierte Beschäftigte (24,3 Prozent beziehungsweise 59.616) ist mindestens 55 Jahre alt und scheidet voraussichtlich in den nächsten zehn Jahren aus dem Erwerbsleben aus. Nur jeder Zehnte (10,1 Prozent, 24.745) ist jünger als 25.
Ein wichtiger Faktor ist daher der Zuzug von Fachkräften aus dem Ausland. Der Ausländeranteil an allen Beschäftigten liegt mit 27.579 Personen bei 11,2 Prozent. Allein im vergangenen Jahr ist er um 1.644 (+6,3 Prozent) angestiegen. Normalerweise profitieren hier EU-Bürger. Im letzten Jahr sank jedoch die Zahl der beschäftigten Polen um 122 auf 4.181, die der Rumänen erhöhte sich lediglich um 30 auf 4.182 und die der Ungarn um 6 auf 755. Indessen finden viele Inder ihre berufliche Zukunft und Heimat in der Region. Allein im vergangenen Jahr nahm ihre Beschäftigung um 36,4 Prozent beziehungsweise 244 Personen auf 915 zu. Die Ukrainer verbuchten unter allen Nationalitäten den mit Abstand größten Beschäftigungsanstieg. Im Gegensatz zum heterogenen Bildungsniveau von Flüchtlingen anderer Nationen verfügen sie über eine bessere Schulbildung und sind häufig gut qualifiziert. Daher wuchs ihre Zahl auch durch die Unterstützung des Jobturbos seit dem Vorjahr um 60,3 Prozent (+564) auf 1.500 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte.
Entwicklung in den Branchen
Nach Branchen gab es 2024 absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei der Herstellung von Vorleistungsgütern, insbesondere chemische Erzeugnisse und Kunststoffwaren, einem Teilbereich im Verarbeitenden Gewerbe, mit einem Plus von 1 390 Arbeitsplätzen beziehungsweise 8,2 Prozent, wirtschaftliche Dienstleistungen (+783 oder 11,7 Prozent), Gesundheitswesen (+416 beziehungsweise +2,6 Prozent) und öffentliche Verwaltung (+405 beziehungsweise 2,8 Prozent).
Am ungünstigsten war dagegen die Beschäftigungsentwicklung beim Handel sowie der Instandhaltung und Reparatur von KFZ (-951 beziehungsweise 2,8 Prozent), gefolgt vom Bereich Immobilien und freiberufliche wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (-752 beziehungsweise 5,8 Prozent). Aber auch die Zeitarbeit, die auf das Auf und Ab der Konjunktur sehr dynamisch reagiert (-699 beziehungsweise 21,7 Prozent), die Konsumgüterherstellung (-479, ‑3,7 Prozent) und die Metall‑, Elektro- sowie Stahlindustrie (- 463 Arbeitsplätzen,-1,1 Prozent) verzeichneten einen spürbaren Personalabbau.
Die Baubranche verbuchte trotz der Hiobsbotschaften von Auftragseinbrüchen einen relativ moderaten Beschäftigungsrückgang um 2,1 Prozent (-291). Im Gastgewerbe belief er sich lediglich auf 1,0 Prozent (-66).
Stellenmarkt
Im Jahr 2024 verloren 16.843 Männer und Frauen ihre Beschäftigung. Das waren 4,3 Prozent beziehungsweise 699 Personen mehr als im Vorjahr. Während dieser Zeit fanden 13.466 Arbeitslose eine neue Beschäftigung, 7,2 Prozent oder 901 mehr als 2023. Das Entlassungsrisiko stieg im vergangenen Jahr aufgrund einiger Insolvenzen und größerer Entlassungen. Durch die weiterhin hohe Einstellbereitschaft der Firmen erhöhte sich durch das freigesetzte Potential an Fachkräften spürbar die Zahl der Beschäftigungsaufnahmen. Dies federte den Anstieg der Arbeitslosigkeit ab.
Die Zahl der Einstellungen könnte noch größer sein. Jedoch verfügt über die Hälfte der Arbeitslosen über keinen Berufsabschluss und es werden überwiegend Fachkräfte gesucht. Eine Ausbildung oder geförderte berufliche Qualifizierung nahmen 10.287 arbeitslose Personen auf, 917 oder 9,8 Prozent mehr als 2023.
Das Jahr 2024 war auch das Jahr des Jobturbos. Dass diese gemeinsame Kraftanstrengung aller Akteure und Arbeitsmarktpartner Früchte trägt, belegen die Integrationszahlen. 700 Ukrainern gelang der Schritt in eine Beschäftigung. Das waren 88,2 Prozent mehr (+328) als im Vorjahr. Zusätzlich fanden 1.103 weitere Flüchtlinge anderer Nationen einen Arbeitsplatz, 43,4 Prozent mehr (+334) als 2023.
Im Jahresdurchschnitt hatte der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg 8 494 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote im Bestand. Das waren 8,3 Prozent beziehungsweise 768 weniger als 2023. Ein maßgeblicher Teil der Stellen war neben einem Personalaufbau als Ersatz für in Rente gehende Mitarbeiter bestimmt.
Dem Arbeitgeberservice wurden im vergangenen Jahr insgesamt 16.074 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsangebote gemeldet. Das waren 8,6 Prozent (-1.516) weniger Jobs als im Vorjahr und fast ein Fünftel (-19,9 Prozent beziehungsweise ‑3.996) weniger als vor zwei Jahren.
Rückblick und Ausblick
„Die zwanziger Jahre starteten hoffnungsvoll, zumindest für die ersten zwei Monate. Es folgten zwei Jahre Corona-Krise. Kaum über-standen, beschäftigen uns seitdem die Folgen des mittlerweile seit gut drei weiteren Jahren andauernden Ukraine Krieges mit einer Flüchtlingswelle noch größer als 2015, explodierenden Energiekosten und Lieferengpässen“, so das Resümee von Stefan Trebes, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. „Und was brachte 2024? Eine seit nunmehr zwei Jahren andauernde Rezession, Massenentlassungen, Insolvenzen und ein neun Jahre andauernder Exodus von Flüchtlingen nach Deutsch-land. Den Paukenschlag setzte in den letzten Wochen der Bruch der Regierungskoalition mit anstehenden Neuwahlen im Februar. Nein, das werden mit Sicherheit keine goldenen Zwanziger Jahre. Die nächsten zwei bis drei Jahre werden aus meiner Sicht schwierig bleiben. Ich glaube allerdings auch, dass wir selbst einen entscheidenden Einfluss darauf haben, wie heftig die Krise bei uns ihre Wirkung entfalten wird.“ Insgesamt habe der Arbeitsmarkt in der Region die Situation trotz der Verluste bekannter Unternehmen im Großen und Ganzen erstaunlich gut überstanden. Jedoch bereiteten Herrn Trebes weitere anstehende Arbeitsplatzverluste in der Industrie Sorgen. Denn sie beschäftige über ein Drittel aller Arbeitnehmer und sei bisher der innovative Garant für sichere Arbeitsplätze und Wohl-stand in den vergangenen Jahrzehnten gewesen. „Überwiegend werden Ungelernte entlassen. Darunter viele Flüchtlinge. Fachkräfte versucht man zu halten, auch indem man sie vorübergehend Helfertätigkeiten ausüben lässt. Personalkonsolidierung ist hier das Schlagwort. Durch die Personalfreisetzungen haben jedoch auch wieder Betriebe die Chance, an neue qualifizierte Mitarbeiter zu kommen. Und wenn ein Bewerber nicht eins zu eins die benötigte Qualifikation hat, dann beraten und unterstützen wir, dass er sie bekommt. Das Qualifizierungs- und Chancengesetz bietet hier hervorragende Förderbedingungen.“
Die Demografie hinterlasse mittlerweile tiefe Fußabdrücke auf dem Arbeitsmarkt und bremse einen stärkeren Anstieg der Arbeitslosigkeit aus. Kreative Lösungsansätze seien daher gefragt. „Neben Fachkräftezuwanderung setzen wir daher auf das Potential, das bereits im Land ist. Unser erfolgreich gestartetes Pilotprojekt für geflüchtete Ukrainer in Zusammenarbeit mit der IHK sowie der Berufsschule – übrigens einmalig in ganz Deutschland – wird aufgrund der hohen Nachfrage im März nun auch in Bamberg mit einer ganzen Berufsschulklasse starten. Die Teilnehmer werden in drei Jahren zu Industriekaufleuten ausgebildet und erhalten einen vollwertigen Berufsabschluss. Zum Jahreswechsel kommen stets inflationär Glückwünsche und wohlgemeinte Worte für das neue Jahr. Ich denke, die Zeit der vielen leeren Worte sollte endlich vorbei sein. Lassen Sie uns lieber gemeinsam anpacken und unsere Region voranbringen.“
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Herbstbelebung neigt sich dem Ende zu
Die im Oktober saisonübliche Herbstbelebung neigte sich im Verlauf der vergangenen Wochen nach und nach dem Ende zu. Im Gegensatz zum letzten Jahr, als die Arbeitslosigkeit im November bereits leicht stieg, nahm sie heuer wie sonst üblich weiter leicht ab, wie die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg mitteilt.
Zum Beginn der Adventszeit waren 13.263 Personen arbeitslos gemeldet, 20 Personen beziehungsweise 0,2 Prozent weniger als im Monat zuvor. Die Zahl der Arbeitslosen hat seit dem Vorjahr um 964 Personen (+7,8 Prozent) zugenommen.
Das liege zum Großteil an der Anzahl geflüchteter Personen, die meist von den Jobcentern betreut werden. Ende des Monats waren im Agenturbezirk 913 Ukrainer und weitere 960 Flüchtlinge anderer Nationen (davon 738 Syrer, 109 Afghanen, 35 Eritreer 32 Iraker und 20 Iraner) arbeitslos gemeldet. 14,3 Prozent aller Arbeitslosen sind Geflüchtete.
Die Arbeitslosenquote liege wie im Oktober weiterhin bei 3,8 Prozent. Ihr Vorjahreswert betrug 3,5 Prozent. Die Chancen, einen neuen Job zu finden, sind weiterhin gut. Dafür spricht, dass im November 1.062 Personen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden konnten – 5,9 Prozent beziehungsweise 59 Personen mehr als im letzten Jahr. Gleichzeitig wurden 1.317 Menschen freigesetzt – 8,4 Prozent (-121) weniger als im November 2023. Das zeigt, dass sich das Entlassungsrisiko seit dem letzten Jahr kaum verändert hat.
Arbeitsmarktentwicklung
„In den vergangenen Wochen meldeten sich aus den saisonüblichen Berufen erste Personen zur Überbrückung des Winters vorsorglich arbeitslos, aber noch ohne festen Kündigungstermin. Sie kamen überwiegend aus dem Baunebengewerbe“, sagt Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. „Da aufgrund der anhaltend günstigen Witterung Aufträge weiterhin abgearbeitet werden können, sank die Arbeitslosigkeit auch im November leicht. Die andauernde Konjunkturschwäche sowie Konsolidierungen hinterlassen Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Bei einigen Arbeitgebern ist die Auftragslage so volatil, dass eine mittelfristige Planung über mehrere Monate zum Vabanquespiel wird. Aus der Industrie bekommen wir spürbar weniger Stellen gemeldet als vor einem Jahr. Der Rückgang im Bestand beläuft sich auf 854 Arbeitsplatzangebote beziehungsweise 29,3 Prozent. Zwar sind wir kein Automobilstandort, aber die Zulieferindustrie ist eine Leitbranche, die immer wieder Wechselwirkungen auslöst. Die Arbeitslosenquote bleibt vor allem deswegen niedrig, weil demographisch bedingt mehr Menschen in Ruhestand gehen, wie neue Arbeitskräfte nachrutschen. Das Wirtschaftswachstum als Jobmotor ist momentan nicht vorhanden.“
Herbstbelebung sagt leise Servus in den Regionen
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst folgende Gebietskörperschaften: Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels.
Die Herbstbelebung neigte sich im Verlauf des Novembers witterungsbedingt peu à peu ihrem Ende zu. Die Landkreise Coburg (-2,3 Prozent) und Bamberg (-1,3 Prozent) sowie die Stadt Bamberg (-1,1 Prozent) verbuchten noch einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit. In den Landkreisen Kronach (+0,4 Prozent), Lichtenfels (+1,0 Prozent) und Forchheim (+1,5 Prozent) sowie in der Stadt Coburg (+1,9 Prozent) begann die Zahl der Arbeitslosen saisonal bedingt bereits wieder leicht zu steigen.
In der Stadt Bamberg (+5,7 Prozent) liegt die Arbeitslosigkeit am geringsten über dem Vorjahresniveau, gefolgt von den Landkreisen Forchheim (+6,7 Prozent) und Bamberg (+6,8 Prozent), der Stadt Coburg (+7,1 Prozent), Lichtenfels (+7,4 Pro-zent) sowie Kronach (+8,8 Prozent). Lediglich der Landkreis Coburg (+12,6 Prozent) verzeichnet derzeit prozentual einen zweistelligen Anstieg.
Die niedrigste Arbeitslosenquote und weiterhin Vollbeschäftigung gibt es im Landkreis Bamberg (2,6 Prozent). Am höchsten ist sie in der Stadt Coburg mit 6,8 Prozent.
Stellenmarkt – 94,2% unbefristete Stellen, gute Zukunftsperspektiven
Im November wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg 1.148 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote gemeldet, 9,9 Prozent beziehungsweise 126 Stellenangebote weniger als im Vorjahr.
Der Stellenbestand ist mit 7.184 Beschäftigungsofferten seit 2023 um 17,9 Prozent beziehungsweise 1.565 Jobangebote kleiner geworden. Aktuell kommen auf 100 zu besetzende Stellen 185 potentielle arbeitslose Bewerber. Es werden überwiegend Fachkräfte gesucht. Lediglich etwas mehr als jede fünfte Stelle (20,9 Prozent beziehungsweise 1.503) ist für Helfer bestimmt. Davon kommen gut die Hälfte (49,7 Prozent beziehungsweise 747) aus dem Bereich der Zeitarbeit. Die durchschnittliche Laufzeit bis eine Stelle besetzt ist, hat seit dem letzten Jahr um 13,5 Prozent und damit um 278 Tage zugenommen. Aktuell sind lediglich 5,8 Prozent (417) der Stellenangebote befristet. Unbefristete Stellen (94,2 Prozent) dominieren den Markt, da sie ein gutes Mittel sind, Fachkräfte zu gewinnen.
Arbeitsmarktentwicklung in der Region Bamberg
Die Herbstbelebung in der Stadt Bamberg setzte sich heuer bis in die zweite Novemberhälfte fort und ließ die Arbeitslosigkeit um weitere 23 Personen (-1,1 Prozent) leicht sinken. Zum Start in die Adventszeit waren 2.017 Menschen arbeitslos gemeldet, 5,7 Prozent beziehungsweise 109 Personen mehr als vor einem Jahr. In den vergangenen vier Wochen verloren 18,4 Prozent weniger Personen ihren Job als letztes Jahr. Gleichzeitig fanden 1,1 Prozent mehr eine neue Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote sank in den letzten vier Wochen um 0,1 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent (Vorjahr 4,4 Prozent).
Im November meldeten die Betriebe aus dem Stadtgebiet 281 sozialversicherungspflichtige Stellen, 13,3 Prozent weniger (-43) als vor einem Jahr. Im Bestand betreut der Arbeitgeberservice aktuell 1.189 Beschäftigungsangebote, 31,3 Prozent weniger (-542) als im Vorjahr. Das Gros des gesunkenen Personalbedarfs entfällt auf Arbeitsplätze in der Industrie (-254 Stellen), Handel (-88), Gesundheitswesen (-64) so-wie Verkehrs- und Logistikberufe (-49).
Im Landkreis Bamberg setzte sich die Herbstbelebung trotz des Novemberwetters in den vergangenen Wochen weiter fort. Die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen sank um weitere 30 Menschen oder 1,3 Prozent auf 2.358 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 150 Personen beziehungsweise 6,8 Prozent mehr. Es wurden 12,8 Prozent weniger entlassen als im November 2023. Gleichzeitig fanden 13,0 Prozent mehr eine neue Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote nahm seit Oktober um 0,1 Prozentpunkte auf 2,6 Prozent ab (2,5 Prozent Vorjahr). Das ist Vollbeschäftigung und die niedrigste Quote im Agenturbezirk.
Aus dem Bamberger Land gingen in den vergangenen vier Wochen 167 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote bei den Vermittlungsprofis ein, 21 Prozent (+29) mehr als im letzten Jahr. Der Zuwachs an neuen Stellen entfällt auf einen gestiegenen Personalbedarf in der Zeitarbeit. Im Stellenbestand des Arbeitgeberservice gibt es aktuell 1.325 Jobangebote, 6,5 Prozent weniger (-92) als im November 2023.
Ausbildungsjahr 2024
Agentur für Arbeit: Jahresbilanz Ausbildungsmarkt
Die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg hat eine Bilanz des zurückliegenden Ausbildungsjahres gezogen. Etwas weniger Bewerber:innen als im letzten Jahr haben im Ausbildungsmarkt eine Stelle gefunden.
Die Jahresbilanz zum Ausbildungsmarkt der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg umfasst das Beratungsjahr, das jeweils am 1. Oktober beginnt und am 30. September endet. Im vergangenen Beratungsjahr entfielen laut einer Mitteilung der Agentur 5.312 gemeldete Berufsausbildungsstellen auf 2.672 bei der Berufsberatung gemeldete Bewerber:innen. Der Arbeitgeberservice bekam dabei 232 oder 4,2 Prozent weniger Lehrstellen gemeldet als im Vorjahr.
Nachdem die Bewerbungszahl im Ausbildungsmarkt des letzten Jahres erstmalig nach sieben Jahren wieder angestiegen war (+233 oder 9,3 Prozent), nahm sie im aktuellen wieder leicht, um 2,7 Prozent (-75), ab. 1.650 Bewerber:innen haben so eine Ausbildung begonnen. 3,8 Prozent (-66) weniger als im Vorjahr. Etwas mehr als 16 Prozent besuchen eine weiterführende Schule, studieren oder machen ein Praktikum. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 10,3 Prozent weniger. Zum Ende des Berichtsjahres der Berufsberatung kommen auf 60 unversorgte Bewerber:innen (sieben mehr als im Vorjahr) noch 961 freie Ausbildungsstellen (272 beziehungsweise 22,1 Prozent weniger als in 2023).
„Die seit etwas über einem Jahrzehnt andauernde Entwicklung zum Bewerbermarkt setzte sich in allen Regionen des Agenturbezirks auch in diesem Jahr weiter fort“, sagt Stefan Trebes, Vorsitzender der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. „Auf jeden Jugendlichen kamen rein statistisch zwei gemeldete Lehrstellen. Nach dem Ausbildungsstarter Rekord im Vorjahr normalisierte sich die Situation wieder, jedoch auf einem spürbar höheren Niveau als in den Jahren während der Corona-Krise.“
Zwar würden Betriebe in Anbetracht einer derzeitigen Flaute ihre Lehrstellen mit Bedacht melden. Aber sie wüssten, dass der heutige Fachkräftemangel aus Fehlern der Vergangenheit resultiert. „Damals bildeten die Betriebe lediglich nach dem aktuellen Bedarf aus. Daher mein Appell: Jetzt Fachkräfte sichern und bereits heute für morgen ausbilden, denn die Krise wird vorübergehen.“
Zahlen bei Jugendlichen
Bei Jugendlichen würde man merken, dass sich der Trend zur weiterführenden Schule fortsetzt. „Jedoch kamen in diesem Jahr einige, besonders in den Sommerferien, die kurz vor knapp noch aufgewacht sind. Die meisten von ihnen schafften den kurzfristigen Einstieg in eine Ausbildung“, sagt Trebes.
Herausfordernd für die Arbeitsagentur sei hingegen weiterhin die Ausbildungsaufnahme von Geflüchteten. „Der kontinuierliche Spracherwerb ist das A und O, um eine Lehre erfolgreich abzuschließen. Immerhin 65 von 159 bei der Berufsberatung gemeldeten Flüchtlingen gelang zum September der Einstieg in eine Berufsausbildung. Mit zusätzlicher Unterstützung von uns durch assistierte Ausbildung, sprich kostenlosem Nachhilfeunterricht, profitieren dabei der Betrieb sowie der Azubi.“
2025 wird es aufgrund der Umstellung der Gymnasien von G8 auf G9 zudem keinen regulären Abiturjahrgang geben und damit etwa zwei Drittel weniger potenzielle Bewerber:innen mit Hochschulreife. „Es werden jedoch ganz regulär die FOS Absolventen und einige Nachzügler der Gymnasien kommen. Es gibt aktuell noch einen buntgemischten Strauß an Ausbildungsplätzen für das bereits begonnene Ausbildungsjahr. Bis Dezember ist ein Start weiterhin problemlos möglich.“
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Arbeitsmarkt im September
Agentur für Arbeit: Arbeitslosenquote sinkt saisonal
Eine im September begonnene Herbstbelebung sorgte auf dem Arbeitsmarkt der Region für einen spürbaren Beschäftigungsanstieg. In den beiden Monaten zuvor war die Arbeitslosigkeit saisonüblich gestiegen.
Die Zahl der Arbeitslosen verringerte sich im letzten Monat um 337 Personen (-2,4 Prozent), wie die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg aktuell mitteilt. Ende September waren 13.682 Frauen und Männer im Agenturbezirk Bamberg-Coburg arbeitslos gemeldet. In diesem Jahr fiel der Rückgang stärker aus als 2023, was jedoch keinen Grund zur Entwarnung sei.
Die Zahl der Arbeitslosen hat seit dem letzten Jahr um 1.076 Personen (+8,5 Prozent) zugenommen. Das liegt zum Großteil am Zuzug von Geflüchteten in die Region.
Seit August hat die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent jedoch leicht abgenommen. Ihr Vorjahresniveau lag bei 3,6 Prozent. Im September wurden 1.306 Menschen entlassen, etwas weniger als vor einem Jahr.
Gleichzeitig fanden 1.267 Personen einen neuen Arbeitsplatz. Das waren 141 beziehungsweise 12,5 Prozent mehr als 2023. Die Jobchancen sind somit etwas besser als vor einem Jahr, während das Kündigungsrisiko nicht größer geworden ist.
Arbeitslosigkeit sinkt in allen Regionen
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst die Gebietskörperschaften Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels.
Bei sommerlichen Temperaturen setzte die Herbstbelebung gleich zu Beginn am Arbeitsmarkt ein, spürbar dynamischer als im letzten Jahr. Die Arbeitslosigkeit ging daher in allen Regionen des Bezirks zurück. Die einzelnen lokalen Arbeitsmärkte reagieren dabei jedoch unterschiedlich intensiv.
In der Stadt Coburg (-5,3 Prozent) und dem Landkreis Lichtenfels (-5,0 Prozent) reduzierte sie sich am deutlichsten, gefolgt von den Landkreisen Bamberg (-2,9 Prozent), Coburg (-2,0 Prozent), Forchheim (-1,1 Prozent), Kronach (-0,5 Prozent) sowie der Stadt Bamberg (-0,3 Prozent).
In Lichtenfels (+4,0 Prozent), den kreisfreien Städten Bamberg (+5,6 Prozent) und Coburg (+7,2 Prozent) sowie in den Landkreisen Bamberg (+9,4 Prozent) und Forchheim (+9,9 Prozent) liegt die Arbeitslosigkeit prozentual nur im einstelligen Bereich über dem Vorjahresniveau.
Die Landkreise Kronach (+10,8 Prozent) und Coburg (+12,3 Prozent) verzeichnen prozentual eine zweistellige Zunahme. Die niedrigste Arbeitslosenquote und weiterhin Vollbeschäftigung gibt es im Landkreis Bamberg (2,8 Prozent). Am höchsten ist sie in der Stadt Coburg mit 7,0 Prozent.
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Arbeitsmarkt im April 2024
Agentur für Arbeit: Vitaler Frühjahrsaufschwung
Eine bereits im März begonnene Frühjahrsaufschwung des Arbeitsmarktes der Region Bamberg-Coburg hat sich auch im April fortgesetzt. In den letzten vier Wochen sank die Arbeitslosigkeit.
Um 309 (-2,3 Prozent) auf 12.906 Personen ging die Arbeitslosigkeit in der Region Bamberg-Coburg im Frühjahrsaufschwung des Aprils zurück, wie die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg mitteilte. Da bereits vor Ostern der Großteil der saisonal bedingt Entlassenen wiedereingestellt worden war, nahm die Arbeitslosigkeit nicht mehr so kräftig ab wie im März und etwas weniger als in 2023.
Im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl der Arbeitslosen um 1.092 Personen (+9,2 Prozent) zugenommen. Das liegt zum Großteil am andauernden Zustrom von Geflüchteten in die Region, die zum überwiegenden Teil Bürgergeld von den Jobcentern beziehen.
Die Jobchancen sind laut Arbeitsagentur aber weiterhin gut. So haben in den vergangenen vier Wochen 1.650 arbeitslose Frauen und Männer eine neue Beschäftigung gefunden. Das waren 18,3 Prozent mehr (+255) als 2023. 1.373 Menschen wurden hingegen entlassen, 11,4 Prozent (+140) mehr als im Vorjahr.
Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, sagt zur aktuellen Situation am Arbeitsmarkt: „Der Frühjahrsaufschwung ist auf dem Arbeitsmarkt in allen Regionen unseres Agenturbezirks in vollem Gange. So gut wie alle Betriebe haben jetzt ihre Mannschaft wieder an Bord. Der Großteil der Reduzierung der Arbeitslosigkeit entfiel in den vergangenen Wochen auf die Wiedereinstellung von Männern, die die Mehrheit der Beschäftigten im Baugewerbe sowie im Garten- und Landschaftsbau ausmachen. Ihre Zahl verringerte sich daher um 296 oder 3,9 Prozent. 95,8 Prozent des Rückgangs der Arbeitslosigkeit ging daher auf ihr Konto.“
Arbeitsmarktentwicklung in Bamberg
In Bamberg Stadt wirkten sich die saisonalen Einflüsse auf den Arbeitsmarkt im April weniger aus als in den Landkreisen. Das ist für Städte normal. Die Arbeitslosigkeit verringerte sich in den letzten vier Wochen um 2,2 Prozent (-43 Personen) auf 1.915 Menschen. Seit dem Vorjahr ist sie um 4,1 Prozent (+76) gestiegen. Im April wurden 12,8 Prozent mehr Menschen entlassen als in 2023. Gleichzeitig fanden jedoch 22,4 Prozent mehr eine neue Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,4 Prozent (März 4,5 Prozent). Ihr Vorjahresniveau lag bei 4,3 Prozent.
Im Landkreis sorgt die Frühjahrsbelebung jährlich für einen geschäftigen Beschäftigungsanstieg. Die Arbeitslosigkeit nahm deshalb im April um 98 Personen (-4,1 Prozent) ab. Das Bamberger Land verzeichnete bezirksweit den zweitkräftigsten Rückgang im vergangenen Monat. Ende April waren 2.299 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, 3,4 Prozent mehr als in 2023.
Es verloren in den letzten vier Wochen 1,3 Prozent mehr Menschen ihren Job als im Vorjahr, während jedoch 34,4 Prozent mehr eine neue Beschäftigung fanden. Die Arbeitslosenquote zählt 2,6 Prozent (März 2,7 und Vorjahr 2,5 Prozent). Das ist Vollbeschäftigung und die niedrigste Quote im gesamten Arbeitsagenturbezirk.
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Agentur für Arbeit
Arbeitsmarkt: Frühjahrsbelebung startet bereits vor Ostern durch
Im März kam eine bereits im Februar begonnene Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt der Region weiter in Schwung. Die Arbeitslosigkeit sank im zurückliegenden Monat um 560 Personen. Allerdings macht sich auch die älter werdende Gesellschaft immer stärker bemerkbar.
Ende März waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg 13.215 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, wie die Agentur mitteilte. Die Arbeitslosenquote verringerte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent. Ihr Vorjahreswert betrug 3,5 Prozent. Eine Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt gewann im Frühjahr somit weiter an Dynamik. Im vergangenen Monat fanden 1.469 Menschen eine neue Beschäftigung, 45,7 Prozent (+461) mehr als im Februar. 1.251 Menschen wurden hingegen entlassen, 2,6 Prozent (-34) weniger als im Vormonat.
Seit dem Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen allerdings um 1.005 (+8,2 Prozent) gestiegen. Hauptursache für den Anstieg ist laut Agentur der stete Zustrom von Geflüchteten in die Region, die zum überwiegenden Teil von den Jobcentern betreut werden. Am Ende des ersten Quartals des Jahres 2024 waren im Agenturbezirk 868 Ukrainer:innen und weitere 944 Flüchtlinge anderer Herkunftsländer (586 aus Syrien, 105 aus Afghanistan, 44 aus dem Irak, 28 aus dem Iran und 18 aus Somalia) arbeitslos registriert.
Demografischer Wandel
Ende September 2023, dem aktuellsten Stichtag der Beschäftigungsstatistik der Agentur für Arbeit, belief sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bezirk Bamberg–Coburg auf 248.030. Seit dem Vorjahr hat sie somit um 1.586 oder 0,6 Prozent abgenommen. Die älter werdende Gesellschaft macht sich laut Agentur von Jahr zu Jahr stärker bemerkbar. Etwa jeder vierte Beschäftigte ist mindestens 55 Jahre alt und scheidet voraussichtlich in den nächsten zehn Jahren aus dem Erwerbsleben aus. Nur jeder Neunte ist jünger
als 25.
Wichtig ist daher laut Agentur der Zuzug von qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland. Der ausländische Anteil der Beschäftigten liegt mit 26.426 Personen bei 10,7 Prozent. Im Vergleich zum letzten Jahr ist er um 1.364 Personen angestiegen. Am dynamischsten wuchs die Zahl der beschäftigten Ukrainer:innen (+297 auf 1.063) und Inder:innen (+223 auf 740).
Arbeitsmärkte der Region
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst die Gebietskörperschaften Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels. Die im Februar bereits begonnene Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt brachte in allen Regionen des Agenturbezirks einen spürbaren Rückgang der Arbeitslosigkeit.
Wie jeden Monat reagierten die lokalen Arbeitsmärkte aber unterschiedlich. Die Stadt Bamberg (-7,2 Prozent) sowie die Landkreise Kronach (-5,8 Prozent), Forchheim (-5,5 Prozent) und Bamberg (-3,9 Prozent) verzeichneten den größten Rückgang der Arbeitslosigkeit. Aber auch in der Stadt Coburg (-2,5 Prozent), dem Landkreis Coburg (-2,3 Prozent) und Lichtenfels (-0,6 Prozent) sank sie.
Im Landkreis Bamberg (+3,5 Prozent), der Stadt Bamberg (+3,7 Prozent), der Stadt Coburg (+6,7 Prozent) sowie den Landkreisen Kronach (+7,6 Prozent) und Forchheim (+7,8 Prozent) liegt die Arbeitslosigkeit prozentual nur im einstelligen Bereich über dem Vorjahreswert.
In den Landkreisen Coburg (+10,8 Prozent) und Lichtenfels (+21,3 Prozent) fällt der Anstieg prozentual zweistellig aus. Die geringste Arbeitslosenquote und weiterhin Vollbeschäftigung hat der Landkreis Bamberg (2,7 Prozent). Am höchsten ist sie in der Stadt Coburg mit 6,6 Prozent.
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Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt trotz Krise hoch
Agentur für Arbeit: Jahresrückblick Arbeitsmarkt 2023
Die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg hat die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen des Jahres 2023 veröffentlicht. Trotz mehrfacher Krisen haben nur wenige Menschen ihre Arbeit verloren.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg im Juni 2023 (aktuellster Stichtag) mit 245.836 Personen, trotz der sich das gesamte Jahr hindurchziehenden wirtschaftlichen Turbulenzen, verhältnismäßig gering zurückgegangen. Seit dem letzten Jahr, als sie ihren historischen Höchststand seit Gründung der Bundesrepublik erreichte (247.348), hat die Zahl der Beschäftigten um 0,6 Prozent beziehungsweise um 1.512 Personen abgenommen.
Obwohl sich Deutschland seit dem Frühjahr 2020 andauernden Krisen ausgesetzt sieht, ist die Beschäftigtenzahl sogar um 725 Personen (+0,3 Prozent) größer geworden als im Juni 2019. Seit dem Ende der Weltwirtschaftskrise in 2010 beläuft sich das Beschäftigtenwachstum bis dato auf 35.569 neugeschaffene Arbeitsplätze beziehungsweise einem Plus von 17,0 Prozent.
Fachkräftemangel, demografischer Wandel und Beschäftigte aus dem Ausland
Ein Dauerthema ist unterdessen der hohe Fachkräftebedarf. Ursache ist die demografische Entwicklung, die erstmals in 2022 zu einem Schrumpfen der Zahl der deutschen Erwerbstätigen (-1.273) im Agenturbezirk führte. Diese Entwicklung nahm 2023 weiter an Fahrt auf. Allein im letzten Jahr sank die Zahl der beschäftigten Deutschen mehr als doppelt so stark mit einem Minus von 3.207 Personen (-1,4 Prozent).
Auch der demografische Wandel macht sich von Jahr zu Jahr stärker bemerkbar. Gut jeder vierte Beschäftigte (23,8 Prozent beziehungsweise 58.576) ist mindestens 55 Jahre alt und scheidet voraussichtlich in den nächsten zehn Jahren aus dem Erwerbsleben aus. Nur jeder Zehnte (10,4 Prozent, 25.446) ist jünger als 25.
Ein wichtiges Element ist laut Arbeitsagentur daher der Zuzug von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus dem Ausland. Der Ausländeranteil an allen Beschäftigten liegt mit 25.935 Personen bei 10,5 Prozent. Im letzten Jahr stieg er um 1.695 Personen.
Aus der EU stieg am meisten die Zahl der beschäftigten Polinnen und Polen (+214 auf 4.303), der Rumäninnen und Rumänen (+177 auf 4.152) und Ungarinnen und Ungarn (+106 auf 643). Aber auch viele Inder:innen fanden Arbeit in der Region. Allein im letzten Jahr nahm ihre Beschäftigung um 43,4 Prozent beziehungsweise 203 Personen auf 671 zu.
Wegen des seit dem Frühjahr 2022 andauernden russischen Kriegs gegen die Ukraine nahmen im vergangenen Jahr außerdem immer mehr Geflüchtete von dort im Raum des Agenturbezirks Bamberg-Coburg eine Beschäftigung auf. Im Gegensatz zum heterogenen Bildungsniveau von Flüchtlingen anderer Nationen verfügen sie über eine bessere Schulbildung und sind häufig gut qualifiziert. Daher wuchs ihre Zahl seit dem Vorjahr um 42,9 Prozent (+281) auf 936 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte.
Entwicklung der Branchen
Nach Branchen gab es 2023 die stärkste Zunahme an Beschäftigung in der Metall‑, Elektro- sowie Stahlindustrie (+621 oder +1,5 Prozent), einem Teilbereich im Verarbeitenden Gewerbe, dem Handel, Instandhaltung und Kfz-Reparatur (+510 beziehungsweise 1,5 Prozent) sowie bei Information und Kommunikation mit einem Zuwachs um 219 Beschäftigte (+5,6 Prozent). Der Bereich Erziehung und Unterricht legte um 147 Beschäftigte beziehungsweise 1,7 Prozent zu.
Am ungünstigsten war dagegen die Beschäftigungsentwicklung im Verarbeitenden Gewerbe. Dort belief sich der Personalabbau binnen Jahresfrist auf 2.593 Beschäftigte (-3,5 Prozent). Die Herstellung von Vorleistungsgütern (insbesondere chemische Erzeugnisse und Kunststoffwaren) verzeichnete ein Minus von 1.645 Arbeitsplätzen (-8,8 Prozent) und die Konsumgüterherstellung um 1.569 (-10,7 Prozent).
Rückblick und Ausblick
Stefan Trebes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, wagt einen Blick in die Zukunft der Beschäftigung im Bezirk: „Zwei Jahre Corona-Krise, waren kaum überstanden, seitdem beschäftigen uns die Folgen des mittlerweile seit zwei weiteren Jahren andauernden Ukraine-Kriegs mit einer Flüchtlingswelle, noch größer als 2015. Und was brachte 2023? Hyperinflation, Materialengpässe, explodierende Energie und Materialkosten, Flaute auf dem Bau, Rezession und ein weiterer großer Flüchtlingsstrom. Im Jahresrückblick der Tageszeitungen lesen wir von Insolvenzen, Betriebsstillegungen und Massenentlassungen. Wir stehen seit Jahren im Dauerkrisenmodus und dennoch sehen wir hinter jeder Kündigung ein individuelles Schicksal und wir wollen hier schnell helfen.“
Insgesamt habe der Arbeitsmarkt in der Region die Situation trotz der Verluste bekannter Unternehmen, aber erstaunlich gut überstanden. „Durch die Entlassungen haben wieder mehr Betriebe die Chance, an neue qualifizierte Mitarbeiter zu kommen“, so Trebes weiter. „Und wenn dies noch nicht der Bewerber mit dem optimalen Qualifikationsprofil ist, dann beraten und unterstützen wir, dass er sich dazu entwickeln kann. Zum Beispiel das Qualifizierungs- und Chancengesetz bietet hier hervorragende Förderbedingungen. Über internationale Projekte holen wir aber auch gezielt Arbeitskräfte ins Land. Vorrang hat aber stets das Arbeitskräftepotential, das bereits im Land ist: Bürgergeld und Arbeitslosengeld sollen eine akute Situation lindern, sie sind keine lange oder gar Dauerperspektive. Stattdessen soll durch sozialversicherungspflichtige Arbeit jeder dazu beitragen, dass es unserem Land weiterhin gut geht. Wir werden daher den Job-Turbo der Bundesregierung weiter forcieren.“
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Neuer Mindestlohn noch ohne Auswirkungen
Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Region
Nach dem Oktober, der einen Herbstaufschwung brachte, gab es im November einen Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Region. Sogar erstmals seit neun Jahren nahm sie im Verlauf eines Novembers wieder leicht zu. Auswirkungen des neuen Mindestlohns seien laut Arbeitsagentur unterdessen noch nicht zu erkennen.
Wie die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg am 30.November bekanntgab, brachte der November 2022 einen Anstieg der Arbeitslosen im Agenturbereich um 72 Personen (+0,7 Prozent) auf 10.993. Da die Jobcenter seit Juni Geflüchtete aus der Ukraine betreuen, liege die Arbeitslosigkeit um 818 Personen (+8,0 Prozent) über dem Vorjahreswert. Insgesamt seien 978 UkrainerInnen als arbeitslos gemeldet. Das seien allerdings 71 weniger als im Oktober.
Die Arbeitslosenquote im Agenturbereich beträgt wie im Monat zuvor 3,2 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 2,9 Prozent. Die Jugendarbeitslosigkeit (Personen bis 25 Jahre) sank im letzten Monat um 8,0 Prozent beziehungsweise um 76 Personen auf 871. Im Vorjahresvergleich sind es jetzt 2,4 Prozent weniger, während es im Oktober noch 0,6 Prozent mehr als in 2021 gewesen sind.
Arbeitsmarktentwicklung und Mindestlohn
„Seit der zweiten Novemberhälfte bekamen wir zunehmend saisonale Arbeitslosmeldungen, wobei ein fester Wiedereinstellungstermin meist bereits feststeht“, sagt Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. „Die Jobchancen sind auch für lebenserfahrene Fachkräfte weiterhin gut. Trotz Materialengpässen, Inflation und gestiegener Energiekosten sind nach wie vor nahezu unverändert viele Stellen gemeldet. Die Firmen treffen Personalentscheidungen bewusster mit Blick auf die noch offene Zukunft der wirtschaftlichen Entwicklung aber auch dem Fachkräftemangel. Der zunehmende Fachkräftemangel sorgt dafür, dass wir sogar weltweit auf der Suche nach Arbeitskräften für unsere Region sind.“
Seit Oktober gilt zudem der neue Mindestlohn von 12 Euro. Auswirkungen dieser Neuerung auf die Arbeitsmarktentwicklung könne die Agentur allerdings noch nicht feststellen. „Der neue Mindestlohn wirkte sich bisher weder negativ in Form von Kündigungen aus, noch positiv, indem Stellen zügiger besetzt werden.“
Herbstaufschwung geht in den Regionen zurück
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst die Gebietskörperschaften Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels.
Zu Beginn des Winters flaute der vorherige Herbstaufschwung in allen davon ab. Lediglich in der Stadt Bamberg (-4,8 Prozent) und im Landkreis Forchheim (-0,3 Prozent) sank die Arbeitslosigkeit auch im November. In allen anderen Regionen der Agentur erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen saisonal bedingt bereits wieder leicht.
Den größten Anstieg hatten die Landkreise Kronach (+7,6 Prozent) und Coburg (+2,6 Prozent). Darauf folgen die Stadt Coburg (+1,6 Prozent), das Bamberger Land (+0,9 Prozent) und Lichtenfels (+0,5 Prozent).
Infolge der bundesweiten Übernahme der Betreuung ukrainischer Flüchtlinge durch die Jobcenter seit Juni liegt die Zahl der Arbeitslosen seit November erstmals in allen Regionen über dem Vorjahresniveau. Die Stadt Coburg (+18,8 Prozent), Lichtenfels (+12,0 Prozent), die Landkreise Bamberg (+7,4 Prozent) und Coburg (+7,4 Prozent) verzeichnen den größten Anstieg, gefolgt von Forchheim (+5,7 Prozent), der Stadt Bamberg (+4,4 Prozent) und Kronach (+4,3 Prozent). Die Landkreise Bamberg (2,3 Prozent), Forchheim (2,7 Prozent) und Kronach (2,9 Prozent) haben die niedrigsten Arbeitslosenquoten und weiterhin Vollbeschäftigung. In der Stadt Coburg ist sie mit 5,7 Prozent am höchsten.
Stellenmarkt: Mehr als 10.000 Jobangebote
Der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg bekam im November 1.598 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet. Das sind lediglich 3,2 Prozent beziehungsweise 53 weniger als im Vorjahr. Der Rückgang entfällt fast ausschließlich auf den Bereich der Zeitarbeit.
Der Stellenpool der Agentur verbucht einen historischen Höchststand mit 10.018 Beschäftigungsangeboten in einem November. Auf 100 Jobangebote kommen derzeit gerade Mal 110 potentielle arbeitslose BewerberInnen. Ungefähr drei Viertel der Jobofferten sind für Fachkräfte bestimmt.
Die größten Zuwächse seit dem Vorjahr verzeichnen Berufe im Sicherheitsbereich, Dienstleistungsberufe, Fertigungsberufe, soziale und kulturelle Dienstleistungsberufe, Unternehmensführung und Verkehr und Logistik.
Bürgergeld kommt zum neuen Jahr
Am 1. Januar 2023 soll das sogenannte Bürgergeld die Grundsicherung, auch bekannt als Arbeitslosengeld II oder „Hartz IV“, ablösen. Stefan Trebes sagt zum Ablauf: „Wir haben nun eine rechtsverbindliche Entscheidung und können mit der praktischen Umsetzung starten. Die erhöhten Regelsätze werden wir pünktlich zum Januar auszahlen. Es ist für das Bürgergeld kein neuer Antrag notwendig. Wer über den Jahreswechsel hinaus Leistungen des Jobcenters bezieht, bekommt automatisch den höheren Regelsatz ausgezahlt. Der Wegfall des Vermittlungsvorrangs bedeutet für unsere sieben Jobcenter keinen Paradigmenwechsel in der Arbeitsweise, da wir für eine dauerhafte berufliche Integration schon immer Wert auf eine fundierte berufliche Qualifizierung der Kunden setzen.“
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Der Arbeitsmarkt im Januar 2022
Unterdurchschnittlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit
Das neue Jahr startete ohne größeren Wintereinbruch mit verhältnismäßig milden Temperaturen. Dementsprechend reagierte der Arbeitsmarkt mit einem um über ein Viertel geringeren saisontypischen Anstieg der Arbeitslosigkeit als im Vorjahr.
Ende Januar haben sich 11.873 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Die Zahl der Arbeitslosen stieg in den ersten vier Wochen des Jahres um 1.276 Personen, ein Plus von 12 Prozent. Davon waren 76,1 Prozent (971) Männer. Bei den Frauen stieg die Zahl seit Ende Dezember um 305. Bei beiden Geschlechtern ist die Arbeitslosigkeit seit dem letzten Jahr jedoch deutlich gesunken. In den letzten zwölf Monaten hat sich die Arbeitslosigkeit insgesamt um 2.398 Personen, heißt um 16,8 Prozent, verringert. Die Arbeitslosenquote stieg im Januar um 0,4 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie noch 4,1 Prozent.
In den vergangenen vier Wochen verloren 2.137 Menschen ihre Beschäftigung und meldeten sich arbeitslos. Üblich für die Jahreszeit war das ein Anstieg, in diesem Fall um 53,1 Prozent, das entspricht 741 Personen, gegenüber dem Dezember 2021. Im Vergleich zum Januar 2021 fiel die Zahl der Arbeitslosmeldungen jedoch um 484 Personen (-18,5 Prozent) geringer aus. Seit Jahresbeginn gelang es 786 Männern und Frauen, ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Anstellung zu beenden. Das sind 7,2 Prozent oder 61 Personen weniger als im Vorjahresmonat.
Arbeitsmarktentwicklung: Zahl der Arbeitslosen erstmals wieder unter Vorkrisenniveau
Stefan Trebes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, schätzt die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt so ein: „Zum Jahreswechsel laufen in der Regel viele befristete Verträge aus. Es ist auch ein typischer Kündigungstermin. Hinzu kommen die jahreszeitlich bedingt vorübergehenden Entlassungen in den witterungsabhängigen Berufen. Aus diesen Gründen steigt die Arbeitslosigkeit im Januar im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg naturgemäß am Kräftigsten an. Der Winter kommt heuer jedoch nicht so richtig in Schwung. Viele frostfreie Tage sowie gut gefüllte Auftragsbücher bei Industrie und Handwerksbetrieben sorgten dafür, dass im Januar die Arbeitslosigkeit sogar um 38,4 Prozent, das heißt 796 Personen, schwächer stieg als in den letzten fünf Jahren vor der Pandemie. Erfreulich ist, dass erstmals seit Beginn der Corona-Krise die Zahl der Arbeitslosen wieder niedriger ist als davor. Sie ist um 97 Personen oder 0,8 Prozent kleiner als im Januar 2020.“
In der Region sei momentan zudem eine hohe Investitionsbereitschaft zu spüren. „Zum einen sind es Erweiterungen in Logistik und Produktion, wie die Beschaffung neuer Maschinen oder der Bau neuer Hallen und Lager. Zum anderen wird zunehmend auf Sanierung sowie Modernisierung Wert gelegt. Besonders energieintensive Wirtschaftszweige sind betroffen. Neben der Industrie sind hierbei zum Beispiel auch die Brauereien der Region sehr aktiv. Sie beantragen teilweise öffentliche Finanzierungshilfen. Photovoltaik‑, Wärmerückgewinnungsanlagen oder Roboterpalettierung sind nur einige Beispiele, um Energieeinsparungseffekte zu erzielen und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Wenn in den nächsten Wochen trotz der gestiegenen Corona-Infektionszahlen keine zusätzlichen Eindämmungsmaßnahmen erforderlich sein werden und ein Wintereinbruch ausbleibt, könnte die Arbeitslosigkeit bereits Ende Februar wieder leicht sinken.“
Kurzarbeit bewährt sich zum fünften Mal als Wellenbrecher
Im September 2021, auf den sich die aktuellste Hochrechnung bezieht, erhielten im Agenturbezirk insgesamt 755 Betriebe für 6.103 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld. 2,5 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren in Kurzarbeit.
Zum Vergleich: Im Mai 2020, während des ersten harten Lockdowns, erreichte die Kurzarbeit mit 52.792 Personen und 3.801 Betrieben ihren Höchststand. Damals war mehr als jeder fünfte Beschäftigte in Kurzarbeit. Verglichen mit der Finanzkrise 2009 waren zu dem Zeitpunkt mehr als das Zweieinhalbfache an Arbeitnehmern und mehr als achtmal so viele Firmen in Kurzarbeit.
„Wie sich die Kurzarbeit aktuell entwickelt“, sagt Stefan Trebes, „ ist noch offen, da die Statistik für Kurzarbeit nach deren Abrechnung im Nachhinein erhoben wird. Sie ist seit der Ergreifung von Maßnahmen zur Eindämmung der vierten Welle Mitte November jedoch wieder spürbar angestiegen. Erneut bewährt sie sich als Wellenbrecher zur Sicherung von Arbeitsplätzen, da ein Anstieg von Entlassungen seitdem ausgeblieben ist. Die Omikron-Variante wächst derzeit zur fünften, zur größten Welle an. Ich bin jedoch verhalten optimistisch, dass der Arbeitsmarkt durch die Kurzarbeit ohne größere Blessuren erneut durchkommen wird.“
Moderater Winteranstieg der Arbeitslosigkeit in allen Regionen: Drei Landkreise bereits wieder auf Vorkrisenlevel
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst sieben Gebietskörperschaften: Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels. Auch wenn der aktuelle Winter nicht so richtig in die Gänge kommt, hinterließ er zumindest auf dem Arbeitsmarkt seine Spuren und bescherte im Januar in allen Regionen steigende Arbeitslosenzahlen.
Trotz der andauernden wirtschaftlichen Einschränkungen zur Eindämmung der vierten Corona Welle erhöhte sich die Arbeitslosigkeit im Januar im gesamten Agenturbezirk jedoch geringer als in 2021 sowie in den letzten fünf Jahren vor der Krise und es wurden weniger Menschen entlassen.
Die einzelnen lokalen Arbeitsmärkte reagieren jedoch in Bezug auf die Intensität unterschiedlich. Der Landkreis Kronach verzeichnete erwartungsgemäß den witterungsbedingt stärksten Anstieg (+16,3 Prozent), gefolgt vom Bamberger Land (+15,9 Prozent) und dem Landkreis Forchheim (+12,8 Prozent). Aber auch in der Stadt Bamberg (+11,4 Prozent), der Stadt Coburg (+9,8 Prozent) sowie in den Landkreisen Coburg (+9,5 Prozent) und Lichtenfels (+6,8 Prozent) stieg die Arbeitslosenzahl mit den sinkenden Temperaturen.
Ende Januar war die Arbeitslosigkeit in allen Kreisen und Städten des Agenturbezirks prozentual im zweistelligen Bereich deutlich unter dem Vorjahreswert. In den Landkreisen Lichtenfels (-16,8 Prozent) und Kronach (-9,3 Prozent) hat die Arbeitslosigkeit das Vorkrisenniveau bereits seit einem halben Jahr kontinuierlich unterschritten. Erstmals seit Beginn der Krise verbuchte im Januar auch Forchheim einen niedrigeren Wert (-3,2 Prozent, ‑65 Personen) als vor zwei Jahren. Das Bamberger Land (2,6 Prozent) und Forchheim (2,9 Prozent) verzeichnen auch mitten im Winter Vollbeschäftigung. Die Marke dazu liegt bei einer Arbeitslosenquote von 3,0 Prozent. In den Städten Coburg (5,4 Prozent) und Bamberg (4,6 Prozent) ist die Arbeitslosquote am höchsten.
Stellenmarkt: Personalbedarf setzt Rekordkurs ungebremst fort
Die Arbeitgeber meldeten dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg in den ersten vier Wochen des Jahres 1.434 sozialversicherungspflichtige Stellen. Das sind 31,6 Prozent beziehungsweise 344 Angebote mehr als 2021. Der Stellenpool ist in den letzten 12 Monaten mit 8.560 Offerten nochmals um 38,0 Prozent beziehungsweise 2 357 gewachsen. Das ist der Höchststand in einem Januar seit Gründung der Bundesrepublik im Jahre 1949.
Rein statistisch kommen auf 100 gemeldete sozialversicherungspflichtige Stellen derzeit 139 potentielle arbeitslose Bewerber. Bei Mechatronik‑, Energie- und Elektroberufen sind es lediglich 38 und bei den medizinischen Gesundheitsberufen 27.
Stefan Trebes sagt dazu: „Ein sicherlich nicht unerheblicher Teil der Stellen ist für die Nachfolge von Mitarbeitern bestimmt, die in nächster Zeit in Rente gehen, denn gut jeder vierte Beschäftigte im Agenturbezirk ist mindestens 55 Jahre alt und scheidet in den nächsten Jahren aus dem Erwerbsleben aus.“
Arbeitsmarktentwicklung in der Region Bamberg
In der Stadt Bamberg stieg die Arbeitslosigkeit im Wintermonat Januar um 198 Personen (+11,4 Prozent) auf 1.933. Es sind 238 Personen (-11,0 Prozent) weniger arbeitslos als in 2021. In den letzten vier Wochen wurden 10,4 Prozent weniger Personen (-34) entlassen und fünf Menschen weniger fanden eine neue Beschäftigung als letztes Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,6 Prozent, im Dezember waren es 4,1 Prozent.
In den ersten vier Wochen des Jahres meldeten die Arbeitgeber aus dem Stadtgebiet 283 sozialversicherungspflichtige Stellen. Das waren 59,9 Prozent (+106) mehr als in 2021. Bamberg verbuchte im Januar agenturbezirksweit das größte Plus im Stellenzugang. Der Arbeitgeberservice betreut aktuell 1.621 Jobangebote im Bestand, 422 (+35,2 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Auch im Landkreis Bamberg ließ der Winter die Arbeitslosigkeit steigen. In den ersten Wochen des neuen Jahres erhöhte sie sich saisonal bedingt um 15,9 Prozent beziehungsweise 318 auf 2.316 Personen. Im Januar verloren 10,9 Prozent weniger Menschen (-59) ihre Arbeit als letztes Jahr und 12,2 Prozent (-22) weniger nahmen eine neue Beschäftigung auf. Binnen Jahresfrist hat sich die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen um 495 Frauen und Männer (-17,6 Prozent) verringert.
Die Arbeitslosenquote stieg in den letzten vier Wochen um 0,4 Prozentpunkte auf 2,6 Prozent (Vorjahr 3,1 Prozent). Das ist weiterhin Vollbeschäftigung sowie agenturweit die niedrigste Quote.
Aus dem Bamberger Land gingen im Januar 261 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote bei den Vermittlungsexperten ein. Auch der Landkreis konnte den Zugang vom letzten Jahr mit einem Plus von 40,3 Prozent (+75) deutlich steigern. Im Stellenpool des Arbeitgeberservice befinden sich aktuell 1.638 Vakanzen, 442 oder 37,0 Prozent mehr als im Januar 2021.