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Agentur für Arbeit - Page 2

Der Arbeits­markt im August 2021

Sai­so­nal unter­durch­schnitt­li­cher Anstieg der Arbeitslosigkeit

Zum Start in die Som­mer­fe­ri­en und zum Ende des Berufs­aus­bil­dungs­jah­res erhöh­te sich die Arbeits­lo­sig­keit im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg wie­der leicht, nach­dem sie sich bis ein­schließ­lich Juli ver­rin­gert hatte.

In die­sem Jahr fiel der Anstieg jedoch deut­lich gerin­ger aus als im Durch­schnitt der letz­ten fünf Jah­re, der bei 789 Per­so­nen liegt. Die Zahl der Arbeits­lo­sen nahm in den ver­gan­ge­nen vier Wochen im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg nur um 152 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se 1,3 Pro­zent auf 11.734 Frau­en und Män­ner zu. Seit dem letz­ten Jahr hat sie um 2.244 Men­schen bezie­hungs­wei­se 16,1 Pro­zent wie­der abge­nom­men. Sie liegt jedoch noch um 8,9 Pro­zent oder 959 Per­so­nen (Juli-Wert: +17,3 Pro­zent, +1 709 Per­so­nen) über dem Vor­kri­sen­ni­veau von 2019. Aller­dings ver­rin­gert sich der Abstand Monat für Monat kon­ti­nu­ier­lich. Die Arbeits­lo­sen­quo­te erhöh­te sich im August um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 3,4 Pro­zent. Der Vor­jah­res­wert lag bei 4,0 Pro­zent (3,1 Pro­zent in 2019).

Der Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit im Som­mer­mo­nat August hat ledig­lich sai­so­na­le, kei­ne kon­junk­tu­rel­len Ursa­chen. Er wie­der­holt sich all­jähr­lich aufs Neue. Jun­ge Men­schen mel­den sich nach erfolg­rei­chem Abschluss ihrer Leh­re zur Über­brü­ckung arbeits­los, da ihr Aus­bil­dungs­be­trieb sie nicht direkt im Anschluss ein­stel­len konn­te. Schul­ab­gän­ger, die ab Sep­tem­ber eine Aus­bil­dung begin­nen oder stu­die­ren, sind eben­falls häu­fig über­gangs­wei­se registriert.

Ende August waren mit 1.489 Jugend­li­chen 19,7 Pro­zent (+245) mehr arbeits­los als im Juli, aber ein Vier­tel bezie­hungs­wei­se 496 weni­ger als vor einem Jahr.

In den ver­gan­ge­nen vier Wochen ver­lo­ren 1.255 Män­ner und Frau­en ihre Beschäf­ti­gung, 53 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se 4,1 Pro­zent weni­ger als in 2020. Im glei­chen Zeit­raum fan­den 1.081 Men­schen eine neue Anstel­lung, 35 oder 3,3 Pro­zent mehr als im Vor­jahr. Die Ein­stell­chan­cen (41 mehr Arbeits­auf­nah­men als im August 2019) sowie das Ent­las­sungs­ri­si­ko (209 weni­ger Ent­las­sun­gen als im August 2019) sind sogar güns­ti­ger als im Jahr vor der Coro­na Krise.


Arbeits­markt­ent­wick­lung: Agi­ler Arbeits­markt – Flo­rie­ren­des All­zeit­hoch am Stellenmarkt

Boris Flem­ming, Geschäfts­füh­rer Ope­ra­tiv der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, ist trotz der nahen­den vier­ten Coro­na Wel­le wei­ter opti­mis­tisch: „Der August bescher­te uns einen sehr gerin­gen sai­so­na­len Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit. Die über­gangs­wei­se Erhö­hung der Jugend­ar­beits­lo­sig­keit nach dem Schul- oder Aus­bil­dungs­en­de wur­de von der wei­ter­hin hohen Ein­stell­be­reit­schaft der Betrie­be größ­ten­teils über­la­gert. Noch nie seit der Grün­dung der BRD im Jah­re 1949 hat­ten wir so vie­le Stel­len­an­ge­bo­te im Bestand. Auf 100 Job­of­fer­ten kom­men gera­de mal 136 bei uns gemel­de­te poten­ti­el­le Bewer­ber. Gas­tro­no­mie und Tou­ris­mus flo­rie­ren der­zeit. Wäh­rend teil­wei­se die Gäs­te zu viel wer­den, wird das Per­so­nal zu knapp. 

Man­che Arbeit­ge­ber bekom­men gar kei­ne Bewer­bun­gen mehr. Bei ande­ren über-schla­gen sich indes­sen die Inter­es­sen­ten, da die Attrak­ti­vi­tät ihrer Arbeits­be­din­gun­gen sich jetzt bezahlt macht. Schwä­che­re, moti­vier­te Bewer­ber bekom­men zuneh­mend Chan­cen. Mit Ein­ar­bei­tungs­zu­schüs­sen kann unser Arbeit­ge­ber­ser­vice hier den Betrieb unterstützen.

Eine lang­fris­ti­ge Zukunfts­pro­gno­se kann kaum einer geben. Die aktu­ell gute Auf­trags­la­ge erlaubt eine fes­te Pla­nung auf zwei bis drei Mona­te. Für die kom­men­den Mona­te ist ent­schei­dend, wie sich die bis­her posi­ti­ven Impf­fort­schrit­te wei­ter­ent­wi­ckeln und somit wei­te­re gra­vie­ren­de Ein­schrän­kun­gen der Wirt­schaft ver­mie­den wer­den können.“


Kurz­ar­beit – Rück­gang setzt sich fort, wei­ter­hin vie­le Arbeits­plät­ze gesichert

Im April (Hoch­rech­nung aktu­ells­ter Wert) bezo­gen im Agen­tur­be­zirk ins­ge­samt 2.584 Betrie­be für 18.198 Arbeit­neh­mer Kurz­ar­bei­ter­geld. 7,4 Pro­zent aller sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten waren in Kurz­ar­beit. Im Ver­gleich zum März sind es 2.088 Per­so­nen und 114 Betrie­be weni­ger gewor­den. Die Kurz­ar­bei­ter­quo­te betrug damals 8,3 Prozent.


Sai­son­üb­li­cher Anstieg der Jugend­ar­beits­lo­sig­keit in allen Regionen

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst fol­gen­de sie­ben Gebiets­kör­per­schaf­ten: Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lichtenfels.

Über die Feri­en­zeit mel­den sich jähr­lich wie­der­keh­rend vie­le Schul­ab­gän­ger und Aus­bil­dungs­ab­sol­ven­ten zur Über­brü­ckung vor­über­ge­hend arbeits­los. Aus die­sem Grund ist es nicht unge­wöhn­lich, dass sich die Zahl der Arbeits­lo­sen in nahe­zu allen Städ­ten und Krei­sen des Agen­tur­be­zirks im August leicht erhöh­te. Ledig­lich im Land­kreis Bam­berg nahm sie erneut ab (-2,2 Pro­zent). Im Land­kreis Lich­ten­fels stieg die Arbeits­lo­sig­keit in den ver­gan­ge­nen vier Wochen um 4,2 Pro­zent, in der Stadt Bam­berg um 2,6 Pro­zent, in der Stadt Coburg um 2,3 Pro­zent, im Land­kreis Coburg um 2,1 Pro­zent, im Land­kreis Forch­heim um 1,2 Pro­zent, und im Land­kreis in Kro­nach um 0,7 Prozent.

In den Land­krei­sen Lich­ten­fels (-24,2 Pro­zent), Kro­nach (-22,9 Pro­zent), der Stadt Coburg (-17,4 Pro­zent) sowie den Land­krei­sen Bam­berg (-16,9 Pro­zent), Coburg

(-13,8 Pro­zent) und Kro­nach (-10,8 Pro­zent) liegt die Zahl der Arbeits­lo­sen pro­zen­tu­al bereits im zwei­stel­li­gen Bereich unter dem Vor­jah­res­wert. In der Stadt Bam­berg ist die Arbeits­lo­sig­keit (-9,3 Pro­zent) eben­falls deut­lich unter Vor­jah­res­ni­veau. In den Land­krei­sen Kro­nach und Lich­ten­fels hat die Zahl der Arbeits­lo­sen sogar das Vor­kri­sen­ni­veau von 2019 bereits wie­der unter­schrit­ten. Im Bam­ber­ger Land (2,5 Pro­zent) und Forch­heim (2,9 Pro­zent) herrscht Voll­be­schäf­ti­gung. Die Mar­ke dazu liegt bei einer Arbeits­lo­sen­quo­te von 3,0 Prozent.

Die Arbeits­lo­sig­keit der Jugend­li­chen und jun­gen Erwach­se­nen unter 25 Jah­ren nahm im August in allen Regio­nen um durch­schnitt­lich 19,7 Pro­zent zu. Im Land­kreis Kro­nach fiel der Anstieg am gerings­ten aus (+9,9 Pro­zent). Im Land­kreis Bam­berg (+26,9 Pro­zent) war er am größ­ten. Bis auf die Stadt Bam­berg (+ 2,6 Pro-zent) ist die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit seit dem letz­ten Jahr in allen Regio­nen pro­zen­tu­al im zwei­stel­li­gen Bereich gesunken.


Stel­len­markt: Rekord­be­stand seit Grün­dung der BRD vor 72 Jahren

Im August bekam der Arbeit­ge­ber­ser­vice 2.179 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te gemel­det. Im Ver­gleich zum Vor­jahr waren es 735 bezie­hungs­wei­se 50,9 Pro­zent mehr. Erfah­rungs­ge­mäß geht die Nach­fra­ge für Neu­ein­stel­lun­gen über die Som­mer­mo­na­te sicht­bar zurück, bevor sie im Sep­tem­ber mit dem ein­set­zen­den Herbst-auf­schwung wie­der anzieht. Im Ver­gleich zum Juli waren es jedoch ledig­lich 0,4 Pro­zent (-9) weni­ger Neu­mel­dun­gen gewe­sen. Im Stel­len­be­stand waren Ende August 8.640 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te, 2.611 (+43,3 Pro­zent) mehr als vor einem Jahr. Min­des­tens seit der Grün­dung der Bun­des­re­pu­blik vor 72 Jah­ren gab es noch nie so vie­le Stel­len im Bestand. Auf 100 gemel­de­te Stel­len kom­men aktu­ell sta­tis­tisch ledig­lich 136 arbeits­lo­se poten­ti­el­le Bewerber.

Die Agen­tur für Arbeit ver­fügt über einen hete­ro­ge­nen Stel­len­mix. Der Schwer­punkt des Bedarfs ist für Fach­kräf­te bestimmt. Ledig­lich 29,1 Pro­zent der Job­an­ge­bo­te ent­fällt auf den Helferbereich.

Der Groß­teil der Arbeits­stel­len schlägt in den fol­gen­den Berufs­be­rei­chen zu Buche: 2.750 Pro­duk­ti­on und Fer­ti­gung, 1.803 Ver­kehr, Logis­tik, Schutz und Sicher­heit, 1.219 Gesund­heit, Sozia­les, Leh­re und Erzie­hung, 1.088 kauf­män­ni­sche Dienst­leis­tun­gen, Han­del, Ver­trieb, Tou­ris­mus sowie 774 auf Bau, Archi­tek­tur, Ver­mes­sung und Gebäudetechnik.

Die größ­ten Zuwäch­se im Ver­gleich zum Vor­jahr gibt es bei kauf­män­ni­sche Dienst­leis­tun­gen, Han­del, Ver­trieb, Tou­ris­mus (+65,9 Pro­zent), Ver­kehr, Logis­tik, Schutz und Sicher­heit (+55,3 Pro­zent), Pro­duk­ti­on und Fer­ti­gung (+50,4 Pro­zent), Büro­tä­tig­kei­ten (Unter­neh­mens­or­ga­ni­sa­ti­on, Buch­hal­tung, Recht und Ver­wal­tung) mit plus 48,7 Pro­zent sowie Natur­wis­sen­schaft, Geo­gra­fie, Infor­ma­tik (+34,4 Prozent).


Job­cen­ter – Sai­son­üb­li­cher Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit in der Ferienzeit

Auch bei den Job­cen­tern des Agen­tur­be­zirks ist die Arbeits­lo­sig­keit im letz­ten Monat erwar­tungs­ge­mäß leicht gestie­gen. Ende August waren 4.668 Per­so­nen dort arbeits­los gemel­det, 85 (+ 1,9 Pro­zent) mehr als im Juli 2021. Somit ent­fal­len 55,9 Pro­zent des Anstiegs der Arbeits­lo­sig­keit auf den Rechts­kreis des SGB II. Im Ver­gleich zum Vor­jahr blieb die Zahl der Arbeits­lo­sen jedoch nahe­zu unver­än­dert (+6 Per­so­nen, +0,1 Pro­zent). Die der Lang­zeit­ar­beits­lo­sen stieg seit­dem im Bereich der Grund­si­che­rung hin­ge­gen um 23,8 Pro­zent (+416) auf 2.162 Personen.

Im Ver­si­cher­ten­be­reich des SGB III sank die Arbeits­lo­sig­keit in den letz­ten zwölf Mona­ten um 24,2 Pro­zent (-2 250) auf 7.066 Men­schen. Aber auch hier liegt die Lang­zeit­ar­beits­lo­sig­keit mit 1.193 Betrof­fe­nen spür­bar über dem Vor­jah­res­wert (+14,3 Pro­zent, +149).


Arbeits­markt­ent­wick­lung in der Regi­on Bamberg

Bam­berg Stadt

In der Stadt Bam­berg stieg die Zahl der Arbeits­lo­sen im August um 49 Men­schen (+ 2,6 Pro­zent) auf 1.900 Per­so­nen. Seit dem letz­ten Jahr ist sie um 194 Per­so­nen (-9,3 Pro­zent) zurück­ge­gan­gen. Vor allem jun­ge Men­schen mel­de­ten sich ver­stärkt nach dem Aus­bil­dungs­en­de arbeits­los, da nicht immer ein naht­lo­ser Über­gang in eine Beschäf­ti­gung auf­grund der Feri­en­zeit mög­lich war. Die Zahl der arbeits­lo­sen Jugend­li­chen und jun­gen Erwach­se­nen unter 25 Jah­ren erhöh­te sich daher im letz­ten Monat um 43 oder 21,8 Pro­zent auf 240. Etli­che haben jedoch bereits eine Per­spek­ti­ve ab Herbst. Die Arbeits­lo­sen­quo­te zählt 4,5 (Juli 4,4 Pro­zent). Vor einem Jahr betrug sie noch 4,9 Prozent.

Im August mel­de­ten die Betrie­be aus dem Stadt­ge­biet dem Arbeit­ge­ber­ser­vice 483 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len, 79,6 Pro­zent mehr (+214) als im Vor­jahr. Im Stel­len­pool der Ver­mitt­ler befin­den sich aktu­ell 1.671 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te. Das sind 489 oder 42,5 Pro­zent mehr als in 2020.


Land­kreis Bamberg

Im Bam­ber­ger Land redu­zier­te sich die Arbeits­lo­sig­keit im August um 49 Per­so­nen (-2,2 Pro­zent) auf 2.224, trotz der ver­stärk­ten Mel­dung von Jugend­li­chen, die nach ihrem Aus­bil­dungs­en­de arbeits­los wur­den, da nicht immer ein naht­lo­ser Über­gang in eine Beschäf­ti­gung auf­grund der Feri­en­zeit mög­lich war. Die Zahl der arbeits­lo­sen Jugend­li­chen und jun­gen Erwach­se­nen unter 25 Jah­ren erhöh­te sich daher im ver­gan­ge­nen Monat um 58 oder 26,9 Pro­zent auf 274. Sie liegt jedoch um 29,0 Pro­zent (-112) unter dem Wert von 2020 und erst­mals unter dem von vor zwei Jah­ren. Im Jahr vor der Kri­se waren es 301 Jugend­li­che gewe­sen. Die Arbeits­lo­sen­quo­te sank seit Juli um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 2,5 Pro­zent (Vor­jahr 3,0 Pro­zent). Das ist Voll­be­schäf­ti­gung und die nied­rigs­te Quo­te im gesam­ten Agenturbezirk.

Im Land­kreis Bam­berg erhielt der Arbeit­ge­ber­ser­vice in die­sem Monat 357 sozi­al-ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te, 3,2 Pro­zent (+11) mehr als im letz­ten Jahr. Im Stel­len­pool der Ver­mitt­lungs­pro­fis befin­den sich der­zeit 1.709 Beschäf­ti­gungs­chan­cen, 537 oder 45,8 Pro­zent mehr als im August 2020.

Der Arbeits­markt im Juni 2021

Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit setzt sich agil fort

Der Abbau der Arbeits­lo­sig­keit setz­te sich auch im Juni im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg unge­bremst fort. Die Zahl der Arbeits­lo­sen nahm im letz­ten Monat um über­durch­schnitt­li­che 410 Per­so­nen (-3,4 Pro­zent) wei­ter ab, in der Regi­on Bam­berg sank die Arbeits­lo­sen­zahl um 3,7 Prozent.

Im Vor­jahr hin­ge­gen ver­lor zu die­ser Zeit der bis dahin seit April andau­ern­de rapi­de Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit im Agen­tur­be­zirk Bam­berg-Coburg an Dyna­mik (+1,0 Pro­zent, +134 Per­so­nen). In den letz­ten fünf Jah­ren vor der Kri­se betrug der Rück­gang im Juni im Schnitt 275 Per­so­nen, das heißt, in die­sem Jahr fiel er um 49,1 Pro­zent dyna­mi­scher aus.

Die Zahl der Arbeits­lo­sen war am Ende des ers­ten Halb­jah­res mit 11.775 Men­schen um 10,8 Pro­zent bzw. 1 427 Per­so­nen nied­ri­ger als in 2020. Im Zwei-Jah­res­ver­gleich ist sie jedoch noch gut ein Vier­tel (+24,6 Pro­zent, +2.328 Per­so­nen) grö­ßer als im Juni 2019 vor der Kri­se. Die Arbeits­lo­sen­quo­te nahm im Juni um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 3,4 Pro­zent ab. Vor einem Jahr lag sie bei 3,8 Pro­zent (Juni 2019: 2,7 Prozent).

Im letz­ten Monat ver­lo­ren 900 Män­ner und Frau­en ihren Arbeits­platz und mel­de­ten sich arbeits­los, 198 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se 18,0 Pro­zent weni­ger als in 2020. Zeit­gleich konn­ten 1.136 Men­schen ihre Arbeits­lo­sig­keit durch Auf­nah­me einer neu­en Beschäf­ti­gung been­den. Das sind 174 oder 18,1 Pro­zent mehr als im letz­ten Jahr.

Die Job­chan­cen (1.025 Ein­stel­lun­gen im Juni 2019) sowie das Risi­ko ent­las­sen zu wer­den (1.159 Arbeits­los­mel­dun­gen im Juni 2019) sind mitt­ler­wei­le sta­tis­tisch güns­ti­ger als im Jahr vor der Coro­na- Kri­se. Beson­ders Jugend­li­che (-25,5 Pro­zent, ‑383 im Ver­gleich zu 2020) und Aus­län­der (-15,3 Pro­zent, ‑361 im Ver­gleich zu 2020) pro­fi­tie­ren über­pro­por­tio­nal von der aktu­ell güns­ti­gen Ent­wick­lung. Die Zahl der Lang­zeit­ar­beits­lo­sen ist hin­ge­gen seit dem letz­ten Jahr um 38,7 Pro­zent (+974) auf 3.493 gestiegen.


Arbeits­markt­ent­wick­lung: Der Anfang vom Ende der Krise?

Ein­schät­zung von Bri­git­te Glos, Lei­te­rin der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, zur aktu­el­len Situa­ti­on am Arbeits­markt: „Im Juni wirk­ten sich die nied­ri­gen Infek­ti­ons­zah­len sowie die anzie­hen­de welt­wei­te Kon­junk­tur auf unse­ren regio­na­len Arbeits­markt posi­ti­ver aus als erwar­tet. Im Gegen­satz zum letz­ten Jahr, als vie­le Jugend­li­che wegen der Kri­se im Som­mer nach ihrer Aus­bil­dung kei­ne Über­nah­me­per­spek­ti­ve hat­ten, sieht es heu­er für sie wesent­lich bes­ser aus. Es mel­den sich nur ver­ein­zelt gut aus­ge­bil­de­te Fach­kräf­te, die bestimmt schnell wie­der eine Anstel­lung fin­den. Vor allem Betrie­be aus dem Bereich der Pro­duk­ti­on und Indus­trie sowie das Hand­werk sind auf der Suche nach Ver­stär­kung ihrer Mannschaft.

Blitz­start in Tou­ris­mus und der Gastronomie

Der Bereich Tou­ris­mus und Gas­tro­no­mie leg­te mit der Öff­nung in den ver­gan­ge­nen Wochen eine regel­rech­te Auf­hol­jagd hin. Die nor­ma­ler­wei­se ab Ende Febru­ar bis Mai sich hin­zie­hen­den übli­chen Wie­der­ein­stel­lun­gen nach der Win­ter­pau­se wur­den inner­halb kür­zes­ter Zeit nach­ge­holt. Die Pan­de­mie war und ist beson­ders für Unge­lern­te ein Impuls­ge­ber zum Reflek­tie­ren, wie sie ihre beruf­li­che Zukunft gestal­ten. Da über die Hälf­te aller Ent­las­se­nen kei­nen Berufs­ab­schluss hat­ten, traf die Kri­se gera­de sie und ihre Fami­li­en beson­ders hart. Zwar gibt es für sie im Hel­fer­be­reich wie­der zuneh­mend Chan­cen, jedoch sind es oft kei­ne beruf­li­chen Per­spek­ti­ven auf Dau­er. Ihre Bereit­schaft zu Wei­ter­bil­dun­gen und zum Errei­chen eines Berufs­ab­schlus­ses ist daher spür­bar gestie­gen. Unse­re Bera­ter unter­stüt­zen sie ger­ne dabei, sich beruf­lich neu zu ori­en­tie­ren oder weiterzuentwickeln.“


Beschäf­ti­gungs­an­stieg trotz Krise

Es gibt 246.154 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­te (aktu­ells­ter Wert 12/​2020) im Agen­tur­be­zirk Bam­berg-Coburg. Das sind 0,2 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 383 mehr als ein Jahr zuvor und 2 442 (+1,0 Pro­zent) mehr als vor zwei Jah­ren. Trotz der Coro­na-Kri­se nahm die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig-beschäf­tig­ten Aus­län­der um 11,3 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 2.138 auf 20.982 zu. Gut jeder zwölf­te Beschäf­tig­te (8,5 Pro­zent) hat somit einen aus­län­di­schen Pass.


Kurz­ar­beit – Fach­kräf­te gesi­chert, mit gan­zer Mann­schaft aus der Kri­se starten

Im Febru­ar (Hoch­rech­nung aktu­ells­ter Wert) bezo­gen im Agen­tur­be­zirk ins­ge­samt 3.304 Betrie­be für 24 940 Arbeit­neh­mer Kurz­ar­bei­ter­geld. 10,1 Pro­zent aller sozi­al-ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten waren in Kurz­ar­beit. Der durch­schnitt­li­che Arbeits­aus­fall liegt pro Kurz­ar­bei­ter bei cir­ca 40 Pro­zent. Ohne das Instru­ment der Kurz-arbeit läge die Arbeits­lo­sen­quo­te hypo­the­tisch im Juni nicht bei 3,4 Pro­zent, son­dern wür­de unge­fähr 5,7 Pro­zent betra­gen (Arbeits­aus­fall aller Kurz­ar­bei­ter addiert auf Voll­zeit­äqui­va­len­te). Jetzt, da die Kon­junk­tur an Fahrt gewinnt, macht sich die Kurz­ar­beit bezahlt, da sich die Betrie­be die sonst teil­wei­se lang­wie­ri­ge Per­so­nal­su­che erspa­ren und gleich durch­star­ten können.


Arbeits­lo­sig­keit erst­mals seit Beginn der Coro­na-Kri­se in allen Regio­nen wie­der klei­ner als vor einem Jahr

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst fol­gen­de sie­ben Gebiets­kör­per­schaf­ten: Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lichtenfels.

Neben der seit Mona­ten sich wie­der erho­len­den Kon­junk­tur sorg­ten mit den wirt­schaft­li­chen Locke­run­gen im Juni jetzt auch die Wie­der­ein­stel­lun­gen in der Gas­tro­no­mie sowie im Tou­ris­mus für ein Sin­ken der Arbeits­lo­sig­keit in nahe­zu allen Krei­sen und Städ­ten. Ledig­lich im Land­kreis Coburg sta­gnier­te sie. Die Krei­se Lich­ten-fels (-6,5 Pro­zent), Forch­heim (-4,6 Pro­zent) Bam­berg (-3,7 Pro­zent) sowie die Stadt Bam­berg (-3,7 Pro­zent) ver­zeich­ne­ten den dyna­mischs­ten Rück­gang. Aber auch in der Stadt Coburg (-2,7 Pro­zent) und Kro­nach (-2,1 Pro­zent) ging die Arbeits­lo­sig­keit zum Som­mer­an­fang erneut zurück. Erst­mals seit Beginn der Coro­na Kri­se ist die Arbeits­lo­sig­keit wie­der in allen Regio­nen des Agen­tur­be­zirks gerin­ger als vor einem Jahr.

In den Land­krei­sen Lich­ten­fels (-20,8 Pro­zent), Kro­nach (-18,1 Pro­zent), der Stadt (-14,4 Pro­zent) und dem Land­kreis Coburg (-11,8 Pro­zent) liegt die Zahl der Arbeits­lo­sen pro­zen­tu­al bereits im zwei­stel­li­gen Bereich unter dem Vor­jah­res­wert. Aber auch im Land­kreis Bam­berg (-7,5 Pro­zent), der Stadt Bam­berg (-5,6 Pro­zent) und dem Land­kreis Forch­heim (-2,1 Pro­zent) war sie im Juni nun wie­der klei­ner als vor einem Jahr. Die nied­rigs­te Arbeits­lo­sen­quo­te und Voll­be­schäf­ti­gung haben die Land­krei­se Bam­berg mit 2,6 Pro­zent und Forch­heim mit 2,9 Pro­zent, wäh­rend sie in der Stadt Coburg mit 5,4 Pro­zent am höchs­ten ist.


Stel­len­markt: Stel­len­zu­gang und –bestand sta­bil über Vorkrisenniveau

Der Arbeit­ge­ber­ser­vice der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg bekam im Juni 1.918 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te gemel­det. Das waren 18,5 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 300 mehr als im Mai. Im Ver­gleich zum Vor­jahr waren es über die Hälf­te (+58,4 Pro­zent) oder 707 Ange­bo­te mehr gewe­sen. Der Stel­len­zu­gang lag heu­er das gesam­te zwei­te Quar­tal über dem Vor­kri­sen­ni­veau. Seit Okto­ber 2018 (1.964 Stel­len) wur­den in kei­nem Monat mehr so vie­le Stel­len gemel­det wie in den letz­ten vier Wochen. Im Stel­len­be­stand waren Ende Juni 7.384 Offer­ten, 1.493 (+25,3 Pro­zent) mehr als vor einem Jahr. Das ist der Höchst­stand seit 21 Monaten.

Auf 100 gemel­de­te Stel­len kom­men aktu­ell sta­tis­tisch ledig­lich 159 arbeits­lo­se poten­ti­el­le Bewer­ber. Waren es im Bereich Tou­ris­mus, Hotel und Gast­stät­ten­ge­wer­be im Mai noch 233 gewe­sen sind es mitt­ler­wei­le nur noch 150. Auf­grund der Locke­run­gen der wirt­schaft­li­chen Ein­schrän­kun­gen im Ver­lauf des Monats stieg hier der Stel­len­be­stand bin­nen vier Wochen sprung­haft um 44,3 Prozent.

Der Groß­teil der der Stel­len­an­ge­bo­te ent­fällt auf die fol­gen­den Berufs­be­rei­che: 2.301 Pro­duk­ti­on, Fer­ti­gung, 1.434 Ver­kehr, Logis­tik, Schutz und Sicher­heit, 1.154 Gesund­heit, Sozia­les, Leh­re und Erzie­hung, 817 kauf­män­ni­sche Dienst­leis­tun­gen, Han­del, Ver­trieb, Tou­ris­mus sowie 712 Bau, Archi­tek­tur, Ver­mes­sung und Gebäu­de­tech­nik Die größ­ten Zuwäch­se im Ver­gleich zum Vor­jahr gibt es bei kauf­män­ni­schen Dienst­leis­tun­gen, Han­del, Ver­trieb, Tou­ris­mus (+37,8 Pro­zent), Büro­tä­tig­kei­ten (Unter­neh­mens­or­ga­ni­sa­ti­on, Buch­hal­tung, Recht und Ver­wal­tung) mit plus 35,3 Pro­zent, Gesund­heit, Sozia­les, Leh­re und Erzie­hung (+26,5 Pro­zent) sowie Pro­duk­ti­on (+26,0 Prozent).

Die Zeit­ar­beit par­ti­zi­piert wei­ter­hin über­pro­por­tio­nal am gestie­ge­nen Per­so­nal­be­darf, da Betrie­be mit Fest­an­stel­lun­gen teil­wei­se noch abwar­ten. Mit 2.034 Job­an­ge­bo­ten im Bestand sind es aktu­ell 520 bezie­hungs­wei­se 34,3 Pro­zent mehr als vor einem Jahr.


Job­cen­ter – Im Juni erst­mals weni­ger Arbeits­lo­se als in 2020, jedoch deut­li­cher Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit

4.760 Per­so­nen waren Ende Juni bei den Job­cen­tern des Agen­tur­be­zirks arbeits­los gemel­det. In den letz­ten vier Wochen hat ihre Zahl um 75 Per­so­nen (-1,6 Pro­zent) abge­nom­men. Seit dem Vor­jahr ver­rin­ger­te sich die Arbeits­lo­sig­keit im SGB II Be-reich um 0,7 Pro­zent (-33 Per­so­nen), wäh­rend sie sich im SGB III auf­grund der an-zie­hen­den Kon­junk­tur bereits um 16,6 Pro­zent (-1.394 Per­so­nen) redu­zier­te. Die Zahl der Lang­zeit­ar­beits­lo­sen hat bei den Job­cen­tern in den ver­gan­ge­nen zwölf Mona­ten auf­grund der Coro­na Kri­se und der Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­se in der Auto­mo­bil­in­dus­trie um 35,0 Pro­zent (+586 Per­so­nen) auf 2.258 zuge­legt. Aber auch im Ver­si­cher­ten­be­reich bei der Arbeits­agen­tur sind es mit 1.235 Betrof­fe­nen 45,8 Pro­zent mehr gewor­den (+388) als vor einem Jahr.


Arbeits­markt­ent­wick­lung in der Regi­on Bamberg


Bam­berg Stadt

Der Juni bescher­te der Stadt Bam­berg einen wei­te­ren Beschäf­ti­gungs­an­stieg. Die Arbeits­lo­sen­zahl ver­rin­ger­te sich in den letz­ten vier Wochen um 74 Per­so­nen (-3,7 Pro­zent). Am Ende des ers­ten Halb­jahrs waren 1.910 Arbeits­lo­se gemel­det, 113 bezie­hunsgwei­se 5,6 Pro­zent weni­ger als vor einem Jahr. Es ver­lo­ren 139 Men­schen im Juni ihren Arbeits­platz, 11,5 Pro­zent weni­ger als in 2020. Zeit­gleich fan­den 185 Per­so­nen eine Beschäf­ti­gung, 36,0 Pro­zent mehr als im Vor­jah­res­mo­nat. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt 4,5 Pro­zent (Mai 4,7 Pro­zent). Vor einem Jahr lag sie bei 4,8 Prozent.

Im Juni mel­de­ten die Betrie­be aus dem Stadt­ge­biet 387 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Job­an­ge­bo­te dem Arbeit­ge­ber­ser­vice, 179 (+86,1 Pro­zent) mehr als im letz­ten Jahr. Im Stel­len­pool sind aktu­ell 1 464 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te, 313 (+27,2 Pro­zent) mehr als 2020.


Land­kreis Bamberg

Im Land­kreis Bam­berg sank die Arbeits­lo­sig­keit im Juni um wei­te­re 89 Per­so­nen (-3,7 Pro­zent) auf 2.289 Men­schen. Seit dem Vor­jahr hat die Zahl der Arbeits­lo­sen um 7,5 Pro­zent (-185) abge­nom­men. In den ver­gan­ge­nen vier Wochen ver­lo­ren 207 Men­schen ihren Arbeits­platz, 17,2 Pro­zent weni­ger als in 2020. Im glei­chen Zeit-raum fan­den 235 Per­so­nen eine Beschäf­ti­gung, 16,9 Pro­zent mehr als im Vor­jah­res­mo­nat. Die Arbeits­lo­sen­quo­te liegt bei 2,6 Pro­zent (Mai 2,7 Pro­zent, Vor­jahr 2,8 Pro­zent). Das ist Voll­be­schäf­ti­gung und wei­ter­hin die nied­rigs­te Quo­te im gesam­ten Agen­tur­be­zirk. Die Mar­ke zur Voll­be­schäf­ti­gung liegt bei 3,0 Prozent.

Aus dem Bam­ber­ger Land gin­gen beim Arbeit­ge­ber­ser­vice im Juni 400 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te ein, 169 (+73,2 Pro­zent) mehr als im Vor­jahr. In der Job­bör­se befin­den sich aktu­ell 1 439 Offer­ten, 263 (+22,4 Pro­zent) mehr als vor zwölf Monaten.

Wech­sel an der Spit­ze in her­aus­for­dern­den Zeiten

Bri­git­te Glos, Che­fin der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, in den Ruhestand

Bri­git­te Glos (65), die Vor­sit­zen­de der Geschäfts­füh­rung der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, geht Ende Juni in den Ruhe­stand, wie die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg mit­teilt. 36 Jah­re Ihres Arbeits­le­bens wid­me­te sie dem Gesche­hen am Arbeits- und Ausbildungsmarkt.

Im Jahr 1985 trat die Juris­tin ihren Dienst als Nach­wuchs­kraft im höhe­ren Dienst in der dama­li­gen Bun­des­an­stalt für Arbeit an. Ihre ers­ten Erfah­run­gen sam­mel­te sie als Refe­ren­tin der Leis­tungs­ab­tei­lung im Lan­des­ar­beits­amt Nord­bay­ern in Nürn­berg. Von 1990 bis 2001 über­nahm sie die Refe­rats­lei­tung für Geld­leis­tun­gen für ganz Bay­ern. Wei­te­re Sta­tio­nen in den fol­gen­den Jah­ren waren die Füh­rung der Arbeits­agen­tu­ren Schwan­dorf und Wei­ßen­burg. Die letz­ten fünf­zehn Jah­re präg­te sie als Geschäfts­füh­re­rin die Geschi­cke am Arbeits­markt in Ober­fran­ken. Von 2006 bis 2012 war sie Che­fin in Bayreuth.


Rück­schau von Andre­as Lin­de­mann, Vor­sit­zen­der des Personalrats

Die Geschäfts­füh­rung der Agen­tur für Arbeit Bam­berg – Coburg über­nahm Glos 2012. Am Anfang stand zunächst die Lei­tung der noch eigen­stän­di­gen Agen­tu­ren Bam­berg und Coburg in Per­so­nal­uni­on sowie Vor­be­rei­tung und Durch­füh­rung ihrer Fusi­on zu einem neu­en, gro­ßen Agen­tur­be­zirk. Man muss wis­sen, was es heißt, Abläu­fe und Struk­tu­ren zwei­er Orga­ni­sa­tio­nen vor dem Hin­ter­grund unter­schied­li­cher Wirt­schafts­räu­me, Men­ta­li­tä­ten und öffent­li­che Erwar­tun­gen zu syn­chro­ni­sie­ren, um die Her­aus­for­de­rung für alle betrof­fe­nen Beschäf­tig­ten zu ermes­sen. Dar­über hin­aus war die­se Fusi­on nur ein Ele­ment einer inter­nen Umor­ga­ni­sa­ti­on der Bun­des­agen­tur für Arbeit, mit grund­le­gen­den Aus­wir­kun­gen auf den Arbeits­all­tag aller Beschäf­tig­ten. Zum einen ver­stand es Bri­git­te Glos, die Hand­lungs­spiel­räu­me und Aus­ge­stal­tungs­mög­lich­kei­ten im Rah­men der Umset­zung der Neu­or­ga­ni­sa­ti­on opti­mal für ihre Dienst­stel­le zu nut­zen, zum ande­ren, die Per­so­nal­ver­tre­tung hier­bei aktiv ein­zu­be­zie­hen. In jenen Tagen leg­te sie den Grund­stein für eine Ver­trau­ens­ba­sis bei den Mit­ar­bei­tern, von der bis heu­te alle pro­fi­tie­ren. Sie schät­zen ihre per­sön­li­chen Eigen­schaf­ten wie Inte­gri­tät, Ehr­lich­keit, Kom­pe­tenz und Bereit­schaft zur Trans­pa­renz. In der Zusam­men­ar­beit zeig­te sie sich stets unprä­ten­ti­ös, ohne Dün­kel oder Eitel­keit, aber dafür mit viel Humor.

Und heu­te? Wir erle­ben erneut eine Umbruch­si­tua­ti­on, dies­mal bedingt durch eine glo­ba­le Pandemie.

Andre­as Lin­de­mann, Vor­sit­zen­der des Per­so­nal­rats: „Bri­git­te Glos hat die Agen­tur mit ruhi­ger Hand durch unru­hi­ge Zei­ten gesteu­ert. Es war ihr stets ein Anlie­gen, die Beschäf­tig­ten zu eigen­stän­di­gen Pro­blem­lö­sun­gen zu befä­hi­gen und zu selb­stän­di­gem Den­ken zu ermu­ti­gen. Sie macht ihrem Nach­fol­ger ein gro­ßes Geschenk, beson­ders in die­sen her­aus­for­dern­den Zei­ten, eine tol­le Mann­schaft, gut ein­ge­spielt und bes­tens qua­li­fi­ziert. Ich bin sicher, dass die­ses Geschenk durch gute und den Men­schen zuge­wand­te Füh­rung sei­ne Wert­schät­zung erfah­ren wird, und so kann die Agen­tur zuver­sicht­lich in die Zukunft bli­cken. Bleibt nur, unse­rer schei­den­den Che­fin im Namen aller Mit­ar­bei­ter das Bes­te für ihr per­sön­li­ches Wohl­erge­hen und einen erfüll­ten, sicher­lich nicht all­zu ruhi­gen Ruhe­stand zu wünschen.“

Ralf Holt­z­wart, Vor­sit­zen­der der Geschäfts­füh­rung der Regio­nal­di­rek­ti­on Bay­ern: „Bri­git­te Glos hat mit ihrer her­vor­ra­gen­den Arbeit und dem immer rich­ti­gen Gespür für die aktu­el­len Belan­ge auf dem Aus­bil­dungs- und Arbeits­markt die Regi­on in Ober­fran­ken stark mit­ge­prägt. Gleich­zei­tig hat sie auch die inter­nen Her­aus­for­de­run­gen, wie bei­spiels­wei­se die Zusam­men­le­gung der Agen­tur­be­zir­ke Bam­berg und Coburg, sou­ve­rän gemeis­tert. Als erfolg­rei­che Netz­wer­ke­rin bis auf höchs­te Ebe­nen der Poli­tik ver­stand sie es, auf Men­schen zuzu­ge­hen, offen für neue Ideen und Ansät­ze zu sein und ihre Mit­ar­bei­ten­den zur Best­leis­tung zu moti­vie­ren. Durch die gute, kon­struk­ti­ve und part­ner­schaft­li­che Zusam­men­ar­beit hat sie den Agen­tur­be­zirk für Arbeit Bam­berg-Coburg dahin geführt, wo er heu­te steht. In ihrer Zeit als Agen­tur­che­fin muss­ten vie­le The­men in Angriff genom­men wer­den. Und auch zuletzt konn­te Frau Glos mit siche­rer Hand und gro­ßem Sach­ver­stand durch tur­bu­len­te Zei­ten füh­ren. Nun beginnt sozu­sa­gen der lan­ge Urlaub des Lebens. Für die gelun­ge­ne und enga­gier­te Arbeit möch­te ich mich herz­lichst bedan­ken und ich wün­sche ihr für den nächs­ten Lebens­ab­schnitt alles erdenk­lich Gute. Der Abschied ist auch gleich­zei­tig ein Neu­an­fang. Des­halb freue ich mich gleich­zei­tig, Ste­fan Tre­bes als Nach­fol­ger von Bri­git­te Glos begrü­ßen zu dür­fen. Ich bin mir sicher, dass er mit sei­ner bis­he­ri­gen Erfah­rung die rich­ti­gen Ant­wor­ten auf die aktu­el­len und zukünf­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen fin­den wird. Ich wün­sche ihm für sei­ne neu­en Auf­ga­ben ein gutes Gelin­gen und einen erfolg­rei­chen Start in sei­nen neu­en Aufgabenbereich.”

Mathi­as Eck­art, DGB-Regi­ons­ge­schäfts­füh­rer und Vor­sit­zen­der des Ver­wal­tungs­aus­schus­ses der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg:

„15 Jah­re stand Frau Glos als Vor­sit­zen­de der Geschäfts­lei­tung in ober­frän­ki­schen Arbeits­agen­tu­ren an vor­ders­ter Stel­le. Nach den nicht ganz ein­fa­chen Fusio­nen von vier auf zwei Arbeits­agen­tu­ren über­nahm sie 2012 die Zusam­men­le­gung von Bam-berg und Coburg. Rück­bli­ckend kann ich sagen, es ist ihr gut gelun­gen. Dar­über hin­aus hat sie es ver­stan­den, durch eine geschick­te Netz­werk­ar­beit die Agen­tur für Arbeit als fes­te Grö­ße im Wirt­schafts­raum Ober­fran­ken zu verankern.“


Bri­git­te Glos: „Ich möch­te vor allem Dan­ke sagen. Es waren für mich knapp zehn inter­es­san­te, erleb­nis­rei­che Jah­re in der Regi­on Bam­berg- Coburg. Gemein­sam mit mei­nen äußerst enga­gier­ten Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen in der Arbeits­agen­tur und den sie­ben Job­cen­tern haben wir viel erreicht wie zum Bei­spiel den kon­ti­nu­ier­li­chen Abbau der Arbeits­lo­sig­keit bis hin zur Voll­be­schäf­ti­gung in der Regi­on sowie die Betreu­ung der Flücht­lings­wel­len von 2014 und 2015. Dazu braucht es viel gemein­sa­mes Enga­ge­ment, Ideen und vor allem auch ein gutes Netz­werk der Arbeits­markt­part­ner. Auch wenn der Ter­min zu gehen bereits lan­ge fest­stand, las­se ich nur schwe­ren Her­zens los so mit­ten in der Coro­na Pan­de­mie. Das Zusam­men­wir­ken aller Part­ner ist eine der Stär­ken unse­rer Regi­on. Der in den letz­ten Jah­ren im nicht erfolgs­ver­wöhn­ten Ober­fran­ken ent­stan­de­ne Opti­mis­mus bie­tet opti­ma­le Vor­aus­set­zun­gen für wirt­schaft­li­chen Wohl­stand nach Über­win­den der Pan­de­mie. Dafür steht die Arbeits­agen­tur gut gerüs­tet bereit, um die­sen Pro­zess aktiv als zuver­läs­si­ger Part­ner zu beglei­ten. Auf eine offi­zi­el­le Ver­ab­schie­dungs­fei­er ver­zich­te ich bewusst in Anbe­tracht der aktu­el­len Situation.“


Der gebür­ti­ge Kro­nacher Ste­fan Tre­bes (42) tritt die Nach­fol­ge von Glos an. Tre­bes ver­fügt über jah­re­lan­ge Erfah­rung in Füh­rungs­po­si­tio­nen. Von 2011 bis 2014 war er der Geschäfts­füh­rer des Job­cen­ters Coburg Stadt. Bis 2018 lei­te­te er den inter­nen Ser­vice der Agen­tur für Arbeit Würz­burg. Seit­dem ist er als Fach­be­reichs­lei­ter der Zen­tra­le der Bun­des­agen­tur in Nürn­berg für inte­grier­tes Infra­struk­tur­ma­nage­ment zuständig.

Der Agen­tur­be­zirk Bam­berg-Coburg umfasst die Stadt und den Land­kreis Bam­berg, die Stadt und den Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lichtenfels.