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Alexandre Madureira

Aus­stel­lung Gale­rie AOA;87

Alex­and­re Madu­rei­ra “In no par­ti­cu­lar order”

Noch bis 13. Novem­ber zeigt die Gale­rie AOA;87 die Retro­spek­ti­ve “In no par­ti­cu­lar order” des Malers Alex­and­re Madu­rei­ra. Die Werk­schau, und ihre mon­dä­ne Ver­nis­sa­ge, ver­deut­licht die Ent­wick­lung des por­tu­gie­si­schen Künst­lers von der Pop Art zum per­sön­li­che­ren Realismus.

Seit fünf Jah­ren lebt und arbei­tet Alex­and­re Madu­rei­ra in Bam­berg. Sei­ne groß­flä­chi­gen, grel­len Pop-Art-Gemäl­de sicher­ten ihm die Mit­glied­schaft im Berufs­ver­band Bil­den­der Künst­le­rin­nen und Künst­ler Ober­fran­ken und einen Platz in meh­re­ren Aus­stel­lun­gen der Vereinigung.

Alexandre Madureira und Angela Kohlrusch, Foto: Lydia Kohlrusch
Alex­and­re Madu­rei­ra und Ange­la Kohl­rusch, Foto: Lydia Kohlrusch 

In sei­nen Wer­ken zitier­te er sich bis­her durch das Refe­renz­re­per­toire der Pop­kul­tur und bringt Ele­men­te der­sel­ben zusam­men, die auf den ers­ten Blick inhalt­lich nichts mit­ein­an­der zu tun haben. Aber gera­de durch sol­che Gegen­über­stel­lun­gen erge­ben sich für Pop-Ele­men­te, die nur dar­um Pop-Ele­men­te sein kön­nen, weil sie schon zig­fach an ande­rer Stel­le zitiert wur­den, was aber auch immer ein bereits Zu-oft-zitiert-wor­den-sein bedeu­ten kann, neue Bedeutungszusammenhänge.

So hat etwa auf dem Gemäl­de „Vani­tas vani­ta­tum et omnia vani­tas“ (Eitel­keit der Eitel­keit und alles ist eitel), aus dem Jahr 2012, ein Abbild des mit Dia­man­ten besetz­ten Schä­dels, den der bri­ti­sche Künst­ler Dami­en Hirst einst schuf, die Bana­ne, die Andy War­hol für die Illus­trie­rung eines Album­co­vers von Vel­vet Under­ground bei­steu­er­te, zwi­schen den Zäh­nen. Zusam­men lie­gen sie im Pis­soir-Werk „Foun­tain“ von Mar­cel Duchamp.

Seit etwa einem Jahr pau­siert Madu­rei­ras Pop-Art-Pha­se aller­dings und rea­lis­ti­sche­re Dar­stel­lun­gen, bemüht, mit Authen­ti­zi­tät auf­ge­la­de­ne All­tags­mo­men­te zu zei­gen, domi­nie­ren sein Schaffen.

Sein jüngs­tes Gemäl­de trägt den Titel „Estiu a L’Em­por­dà“ (Som­mer in L’Em­por­dà) und zeigt drei schla­fen­de Frau­en. Die fried­li­che, har­mo­ni­sche Sze­ne trug sich in Madu­rei­ras Zeit in Spa­ni­en zu. Sie hat bis auf eini­ge manie­rier­te Details, wie eine in unmög­li­cher Per­spek­ti­ve abge­bil­de­te Steck­do­se und fal­ti­ge, auf­ge­kleb­te Latex­schich­ten, die die Bett­de­cke abge­ben, obwohl sie die gezeig­ten Kör­per nur unzu­rei­chend bede­cken, nur noch wenig mit der vor­he­ri­gen Pop-Art zu tun.

Infol­ge eines, wie er es aus­drückt, „Heu­re­ka-Moments“ habe sich Alex­and­re Madu­rei­ra 2019 ent­schie­den, die­sen Wech­sel in der Dar­stel­lungs­wei­se zu unter­neh­men. „Ich habe begrif­fen, dass ich mich bis­her zu sehr dar­auf kon­zen­triert hat­te, was ich künst­le­risch aus­drü­cke, anstatt wie ich es tue. Ich habe danach auf­ge­hört, Zita­te aus der Kunst­ge­schich­te und der Pop Art zu malen und ange­fan­gen, Din­ge mit mei­ner eige­nen Stim­me aus­zu­drü­cken. Mit mei­ner eige­nen male­ri­schen Aus­drucks­wei­se, mit mei­nem eige­nen Pin­sel­strich möch­te ich aus­drü­cken, wie ich die Welt sehe und mehr von mir selbst und mei­nen Erfah­run­gen und Erin­ne­run­gen einbringen.“

Zu sehen ist die Aus­stel­lung „In no par­ti­cu­lar order“ noch bis 13. Novem­ber in der Gale­rie AOA;87. Bei der Ver­nis­sa­ge am 15. Okto­ber emp­fin­gen Alex­and­re Madu­rei­ra und Gale­rie-Inha­be­rin Ange­la Kohl­rusch im Lauf des Abends etwa 50 Besu­che­rin­nen und Besu­cher. Die Par­ty ging bis spät in die Nacht. Auf ihr tum­mel­te sich modisch ange­tan was man Bam­bergs Beau­tiful Peo­p­le nen­nen könnte.

Gale­rie AOA;87
Alex­and­re Madu­rei­ra “In no par­ti­cu­lar order”

Noch bis 13. Novem­ber
Austra­ße 14

www.aoa-87.com