Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat zu starken Preissteigerungen bei der Energieversorgung geführt. Um die zusätzlich Belastung abfangen zu können, wünschen
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Sorgen an der Basis, Forderungen an die Politik
Umfrage im Amateurfußball zur Energiekrise
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat zu starken Preissteigerungen bei der Energieversorgung geführt. Um die zusätzlich Belastung abfangen zu können, wünschen sich Deutschlands Fußball-Amateurvereine Unterstützung durch die Politik. Gleichzeitig sehen sie sich beim Energiesparen aber auch selbst in der Verantwortung. Vor allem bayerische Vereine haben bereits Energiesparmaßnahmen ergriffen. Das hat eine Umfrage des Amateurfußball-Barometers ergeben.
Das Amateurfußball-Barometer des Deutschen Fußball-Bundes ist eine regelmäßig unternommene Umfrage in den Fußball-Landesverbänden zu bestimmten Fragestellungen. Die jüngste Erhebung des Barometers bezieht sich auf die Haltung von Vereinen zur derzeitigen Energiekrise, die Russlands Krieg gegen die Ukraine verursacht. Mehr als 3800 Personen, darunter 447 Vertreterinnen und Vertreter bayerischer Vereinen, haben sich an der Umfrage beteiligt. Das teilte der Bayerische Fußball-Verband (BFV) am 18. August mit.
82 Prozent (in Bayern 78,4 Prozent) der befragten Personen gaben an, dass sie sich angesichts der hohen Mehrkosten im Verein Unterstützung durch die Politik wünschten. 93,8 Prozent (Bayern: 94,2 Prozent) fordern bei der Umsetzung von energiesparenden Maßnahmen Unterstützung durch öffentliche Institutionen.
Dafür würden bereits Gespräch zwischen Verbänden und Politik laufen, wie der BFV bekanntgab. Zuletzt hatte sich dazu unter anderem BFV-Präsident Christoph Kern mit Bayerns Sportminister Joachim Herrmann ausgetauscht. Auch der DFB werde in wenigen Tagen bei einem Termin mit dem Bundeskanzleramt entsprechende Unterstützung einfordern.
Energiespar-Maßnahmen: Bayerische Klubs bereits aktiv
In Bayern befinden sich überdurchschnittlich viele Sportstätten im Besitz eines einzelnen Vereins – 54,1 Prozent gegenüber dem Bundesdurchschnitt von 27 Prozent. Dagegen sind in Bayern nur 21,1 Prozent in kommunaler Hand (bundesweit: 43,4 Prozent).
56,4 Prozent der Umfrage-Teilnehmer befürchten durch die gestiegenen Energiekosten eine finanzielle Gefährdung ihres Clubs (Bayern: 55,5 Prozent). Die Umfrage im Amateurfußball-Barometer macht aber auch deutlich, dass die Vereine ein ausgeprägtes Maß an Eigenverantwortung besitzen. 93,5 Prozent (in Bayern und bundesweit) unterstreichen in der Umfrage ihre Bereitschaft, energiesparende Maßnahmen umzusetzen. 40,8 Prozent gaben an, dies bereits getan zu haben. In Bayern ist der Anteil mit 51,2 Prozent noch etwas höher.
Als häufigste Maßnahme zum Energiesparen geben die Vereine die Umrüstung auf LED-Lichttechnik an (68,2 Prozent, Bayern: 74,3 Prozent). Darauf folgt die Wartung von Fenstern und Türen (31,2 Prozent, Bayern: 35,7 Prozent) und die Umrüstung auf regenerative Energieträger (25,5 Prozent, Bayern: 36,7 Prozent).
BFV: Mehrbelastung für Mitglieder vermeiden
Bei der Bewältigung erhöhter Energiekosten versuchen die Vereine indes, finanzielle Mehrbelastungen für ihre Mitglieder zu vermeiden. Nur 26,7 Prozent der Befragten können sich demgemäß eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge vorstellen. Bayerische Vereinsverantwortliche sind noch zurückhaltender (25,8 Prozent). 15 Prozent der bundesweit Befragten denken allerdings auch über eine Sonderumlage für Mitglieder nach (Bayern: 12,6 Prozent). 12 Prozent (Bayern: 12,3 Prozent) sehen die Möglichkeit, die Eintrittspreise für das Publikum zu erhöhen.
Viele Vereine begegnen den Mehrkosten allerdings mit eigenen Maßnahmen für einen geringeren Verbrauch (71,6 Prozent, Bayern: 72,6). Kurzfristige Umstellungen sind ein bedarfsgerechter Betrieb von Flutlichtanlagen (53,7 Prozent, Bayern: 46,3 Prozent), die Sensibilisierung von Mitgliedern für reduzierten Energieverbrauch, oder das Ausschalten verzichtbarer Elektrogeräte (46,4 Prozent, Bayern: 47,2 Prozent).