Neben anderen hat Oberbürgermeister Andreas Starke anlässlich des Jahrestags der Bombardierung Bambergs im Zweiten Weltkrieg der 216 Menschen gedacht, die am 22.
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Erba-Erdhaufen
Stadt Bamberg verfolgt gerichtliche Verfahren weiter
Bei zwei weiteren Informationsveranstaltungen zum Erba-Erdhaufen diskutierten Anwohnende mit Oberbürgermeister Andreas Starke und weiteren Vertretern der Stadt Bamberg über den aktuellen Sachstand. Nach einem Gespräch mit Vertretern der Stadtverwaltung und dem Anwalt der Gegenseite zeigte sich Starke optimistisch hinsichtlich der Beseitigung der Haufwerke, sobald ein Nachlassverwalter bestellt sei.
Zahlreiche Anwohnerinnen und Anwohner ließen sich jüngst bei den beiden Informationsveranstaltungen zum Erba-Erdhaufen direkt vor Ort über den aktuellen Sachstand von Oberbürgermeister Andreas Starke und weiteren Vertretern der Stadt Bamberg in Kenntnis setzen.
Dabei schilderte der OB seine Gespräche mit der anwaltlichen Vertretung der Tochter des verstorbenen Investors. Die Stadt, so Starke, „wird nicht locker lassen“ bis der Erdhaufen auf der Erba-Insel beseitigt ist.
Durch den Tod des bisherigen Investors hätten sich die Rahmenbedingungen im Vergleich zum ersten Termin Anfang Mai geändert, wie die Stadt Bamberg mitteilt. So wurde das Strafverfahren wegen des Betreibens einer illegalen Deponie gegen den Verursacher in Folge seines Ablebens eingestellt. Die beiden anderen juristischen Verfahren laufen indessen weiter, da hier die Gesellschaft des Investors in der Pflicht stehe. Dies gelte sowohl für die öffentlich-rechtliche Beseitigungsanordnung, zu der es eine Verhandlung am Verwaltungsgericht Bayreuth (VG) geben soll, die allerdings noch nicht terminiert ist. Auch die Verpflichtungen aus dem städtebaulichen Vertrag müssten erfüllt werden, betonte der Oberbürgermeister.
Zwischenzeitlich erkannte Oberbürgermeister Andreas Starke aber auch positive Signale. Am Vortag des dritten Informationstermins fand ein Gespräch mit Vertretern der Stadtverwaltung und dem Anwalt der Gegenseite statt. „Die Stadt hat die berechtigte Erwartung, dass alle Beteiligten ihrer Verantwortung nachkommen“, betonte Starke. Sobald das Gericht einen Nachlassverwalter bestellt hat, müsse ein Fahrplan für die Beseitigung der Haufwerke unverzüglich erarbeitet werden.
Neue Folien für den Erdaushub
Mehrfach wurde bei den Gesprächen von den Bürgerinnen und Bürgern der Wunsch geäußert, dass die 35 Bäume in den Parkbuchten der einzelnen Straßen endlich gepflanzt werden. Dieses Anliegen sei auch der Stadt Bamberg sehr wichtig. Eine Umsetzung stellte Thomas Beese, Technischer Werkleiter der Bamberger Service Betriebe (BSB), in der anstehenden Pflanzzeit im Herbst in Aussicht, wenn die juristischen Fragen bis dahin geklärt sind.
Der Leiter des Umweltamtes, Tobias Schenk, berichtete außerdem, dass das kleinere Teilhaufwerk demnächst mit einer stabilen, UV-resistenten Folie erneut abgedeckt werden muss. Es handele sich dabei um eine bodenschutzrechtliche Vorsorgemaßnahme. Der größere Teil des Haufwerkes muss dagegen nicht abgedeckt werden. Die Stadt steht in Kontakt mit den Baufirmen zur baldigen Umsetzung der Maßnahmen.
Die Teilnehmer vereinbarten mit dem Oberbürgermeister eine Fortsetzung des Dialogs, „um gemeinsam zum Ziel zu kommen.“
Stadtspitze löst Wettschulden ein
Bürgermeister gießen Stadtbäume
Nachdem Oberbürgermeister Andreas Starke, Zweiter Bürgermeister Jonas Glüsenkamp und Dritter Bürgermeister Wolfgang Metzner eine Wette mit dem Bamberger Klimaschutzbündnis verloren hatten, versorgten sie jetzt Stadtbäume mit Wasser.
Stehen drei Bürgermeister mit Gießkannen in der Hand am Markusplatz und bewässern einen Baum – was der Anfang eines Witzes sein könnte, hat einen ernsten Hintergrund: Aufgrund der Trockenheit leiden die Stadtbäume an Wassermangel. Eine der Folgen des Klimawandels, den es aufzuhalten gilt. „Wir müssen alle mehr Anstrengungen unternehmen, um nicht zuletzt auch unsere Stadt für künftige Generationen so lebenswert zu erhalten, wie wir sie kennen“, betont Oberbürgermeister Andreas Starke.
Dem Klimawandel begegnet die Stadt Bamberg bereits auf vielen Gebieten: Durch klimaresistentere Stadtbäume, Stärkung von ÖPNV, Rad- und Fußverkehr oder durch energetische Sanierung von städtischen Gebäuden. Außerdem ist mit dem Projekt „Mitmachklima“ geplant, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern ein klimafreundliches und lebenswertes Bamberg zu gestalten. „Es werden schon viele Dinge umgesetzt, aber es reicht noch nicht“, mahnt Klimareferent und Zweiter Bürgermeister Jonas Glüsenkamp auch vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise. Auch deshalb hat sich die Stadt Bamberg im vergangenen Jahr an der deutschlandweiten Klimawette beteiligt und so viele Bürgerinnen und Bürger motiviert, möglichst viel CO2 bis zur Weltklimakonferenz in Glasgow im vergangenen November einzusparen. Was ein Erfolg war: Gemeinsam wurden in wenigen Monaten 204 Tonnen CO2 eingespart – deutschlandweit belegte Bamberg damit den vierten Platz unter den Städten bis 80.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Zur Einordnung: Um eine Tonne CO2 aus der Atmosphäre aufzunehmen, muss eine Buche circa 80 Jahre wachsen.
Zweite Stelle für Klimaschutzmanager:in
Eine weitere lokale Wette mit dem Bamberger Klimaschutzbündnis, die Dritter Bürgermeister Wolfgang Metzner angenommen hatte, ging dagegen verloren: Ziel war, die Bevölkerung durch einen lokalen Aktionsplan zu unterstützen und eine weitere Stelle für eine Klimaschutzmanagerin beziehungsweise einen Klimaschutzmanager zu schaffen, um unter anderem die Beschlüsse der Klimasondersitzung des Stadtrats aus dem Oktober 2021 umzusetzen. Der Antrag für die Stelle ist inzwischen gestellt, was allerdings aufgrund von Verwaltungsabläufen erst nach der Weltklimakonferenz im November 2021 gelungen ist.
Um ihre Wettschulden einzulösen, griffen die drei Bürgermeister deshalb zur Gießkanne, die ein Mitarbeiter der Bamberger Service Betriebe am Markusplatz immer wieder mit Wasser befüllte. Mit der Aktion wolle man auch „für mehr Klimaschutz sensibilisieren“, so Bürgermeister Metzner. Den symbolischen Charakter der Aktion hält auch Simone Jakobi, Sprecherin des Bamberger Klimaschutzbündnisses, für wichtig. Konkret seien aber auch mehr Tempo, Konsequenz und Transparenz bei der Umsetzung der bislang im Stadtrat getroffenen Beschlüsse zum Klimaschutz gefragt.
Mit der Übergabe einer Gießkanne an OB Starke und einer Liste der noch umzusetzenden Beschlüsse im Stadtrat verlieh das Bündnis der Dringlichkeit Nachdruck. Die Stadtspitze sagte zu, dass weitere Anstrengungen für mehr Klimaschutz unternommen werden.
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Verringerte Gaslieferungen
Stadt richtet Arbeitsgruppe „Energiekrise“ ein
Oberbürgermeister Andreas Starke hat die Arbeitsgruppe „Energiekrise“ eingerichtet. Die achtköpfige AG soll Möglichkeiten prüfen, wie die Stadt im Angesicht verringerter Gaslieferungen aus Russland ihren Energieverbrauch reduzieren kann. Erste Vorschläge hat die Stadt bereits umgesetzt.
Mit der Arbeitsgruppe „Energiekrise“ versucht die Stadt Bamberg, sich auf lokale Auswirkungen der aktuellen Energiekrise einzustellen. Das gab sie am 15. Juli in einer Mitteilung bekannt. Konkret befasse sich die Arbeitsgruppe mit verschiedenen Szenarien, die entstehen könnten, wenn Russland seine Gaslieferungen weiter einschränkt.
Die Arbeitsgruppe „Energiekrise“ erhielt vom Oberbürgermeister den Auftrag, Antworten auf Fragen zu erarbeiten wie: Wie werden sich diese Szenarien auf die Stadt Bamberg und ihre Bürgerinnen und Bürger auswirken? Auf welche Herausforderungen muss sich in diesem Zusammenhang die Verwaltung einstellen? Welche Schritte können bereits präventiv eingeleitet werden, um die Folgen abzumildern? Welche Sofortmaßnahmen müssen sein. Erste Ergebnisse will die Arbeitsgruppe in der Vollsitzung des Stadtrats am 27. Juli vorstellen.
Neben Starke gehören der rein männlich besetzten Arbeitsgruppe auch Bambergs zweiter Bürgermeister Jonas Glüsenkamp, Ordnungsreferent Christian Hinterstein, Finanzreferent Bertram Felix, Wirtschaftsreferent Dr. Stefan Goller, Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Michael Fiedeldey, Stadtbau-Geschäftsführer Veit Bergmann und Andreas Sehrig, Leiter des Amts für Brand und Katastrophenschutz, an.
Mehrere Gebäude bleiben dunkel
In einer ersten Sitzung am Freitag, 15. Juli, identifizierte die Arbeitsgruppe „Energiekrise“ bereits die Themenfelder, mit denen sich sich in den nächsten Wochen und Monaten beschäftigen will.
Reduzieren des Strom- und Gasverbrauchs hat vorrangige Priorität. Aus diesem Grund beschloss die Arbeitsgruppe als erstes, die Beleuchtung an zahlreichen Gebäuden, Skulpturen und Brücken abzuschalten. Unter anderem werden somit das Rathaus Maxplatz, das Alte Rathaus sowie die Konzert- und Kongresshalle nun nicht mehr beleuchtet. Außerdem werden die Effektlichter an der Luitpoldbrücke und der Löwenbrücke abgeschaltet, auch die Kettenbrücke wird nicht mehr angeleuchtet.
Nach Absprache mit dem Altenburgverein wird auch die Altenburg nicht mehr angestrahlt. Die Erzdiözese Bamberg beteiligt sich ebenfalls an der Aktion und lässt Dom und weitere Kirchen nicht mehr anleuchten.
Darüber hinaus prüft die Stadtverwaltung auch die Stärkung von Home-Office-Arbeitsplätzen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und eine Absenkung der Temperatur in den Büroräumen im Herbst und Winter.
Weitere Maßnahmen zum Energiesparen für Bürgerinnen und Bürger will die Arbeitsgruppe folgen lassen.
Bis dahin appellierte Andreas Starke an alle privaten Haushalte und Unternehmen, Energie zu sparen: „Jede eingesparte Kilowattstunde ist eine gute, weil sie uns helfen kann, bei einer Gasmangellage erfolgreich über den Winter zu kommen.“
Bundesverdienstkreuz
Auszeichnung für Emil Hartmann von Don Bosco
Emil Hartmann hat für sein ehrenamtliches Engagement in der Kinder – und Jugendsozialarbeit die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Oberbürgermeister Andreas Starke übergab dem Bamberger die Medaille im Rahmen der offiziellen Verabschiedung Hartmanns aus seinem Dienst beim Don Bosco Jugendwerk im Zirkuszelt Giovanni.
„Sie haben in Bamberg ein differenziertes Jugendhilfeangebot entwickelt, damit junge Menschen vor und in gefährdenden Lebenssituationen geschützt werden und einen sicheren Ort für ihre Entwicklung finden können. Zudem haben Sie zahlreiche Projekte wie „Schüler, Bilden Zukunft“, die Fähre, den Zahltag, den Hochseilgarten, Life-Line ins Leben gerufen. Damit haben Sie die Kinder- und Jugendsozialarbeit stetig weiterentwickelt und die Zukunft des Don Bosco Jugendwerks langfristig gesichert.“ So zitiert eine Mitteilung des Rathauses Oberbürgermeister Andreas Starke gegenüber Emil Hartmann. Aus den Händen des Bürgermeisters erhielt Hartmann am 14. Juli die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Mit diesem Verdienstorden, meist Bundesverdienstkreuz genannt, zeichnet die Bundesrepublik Bürgerinnen und Bürger für besondere Leistungen auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem, geistigem oder ehrenamtlichem Gebiet aus. Der Orden hat acht Abstufungen. Die Verdienstmedaille, die Emil Hartmann bekommen hat, ist die erste Stufe.
Zirkus Giovanni
Der Ort der Medaillenverleihung, das Zelt des Zirkus Giovanni, war dabei nicht ohne Bedacht gewählt worden. Der Zirkus Giovanni ist ein Sozial-Projekt des Don Bosco Jugendwerks für Kinder und Jugendliche aus Stadt und Landkreis. Einzigartig ist das Projekt, weil die Kinder und Jugendlichen in ihm lernen, ohne es zu merken.
Sie erlernen Fähigkeiten der Zirkusartistik und dazu wichtige Lebenskompetenzen, sogenannte „Life Skills“. Sie lernen Verlässlichkeit und Durchhaltevermögen und wie man miteinander im Team agiert. Darüber hinaus fördert das Projekt die Kinder und Jugendlichen spielerisch in ihren psychosozialen Kompetenzen. Die Krönung ihres Erfolges ist am Ende der Applaus in der Manege.
Eine große Stütze für Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung, aber auch für Kinder, Jugendliche und deren Familien sei Emil Hartmann zudem im Bereich der Jugendhilfeplanung gewesen, sagte Starke. Zusammen mit allen Beteiligten habe er ausgehandelt, welche und wie viele Angebote für den lokalen Bedarf notwendig seien.
„Aus Sicht des Don Bosco Jugendwerks Bamberg und der Stadt Bamberg haben Sie mit Ihrem sozialen Engagement Großes geleistet. Sie haben viel zu dem beigetragen, was die Stadt Bamberg heute ausmacht“, schloss Starke seine Rede auf Emil Hartmann.
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„Thank you and Prost“
Frank-Walter Steinmeier in Bamberg
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Dienstag, 5. Juli, mit dem Diplomatischen Korps Bamberg besucht. Das Staatsoberhaupt blieb knapp drei Stunden in der Stadt.
Am späten Nachmittag begrüßten die Bürgermeister Andreas Starke und Jonas Glüsenkamp Frank-Walter Steinmeier am Obstmarkt. Eine Mitteilung des Rathauses zitiert Starke mit den Worten: „Hoch verehrter Herr Bundespräsident, ich heiße Sie in Bamberg herzlich willkommen!“ Und der Angesprochene habe „Ich komme gerne“ geantwortet.
Frank-Walter Steinmeier führte am Dienstag eine Delegation von rund 150 in Deutschland tätigen ausländischen Botschafterinnen und Botschaftern und Vertreterinnen und Vertretern internationaler Organisationen an. Dieses Diplomatische Korps trifft sich seit 1996 einmal jährlich zu einer Informations- und Begegnungsreise. Diesmal war die Metropolregion Nürnberg mit dem thematischen Fokus auf Klima- und Umweltschutz das Ziel. Nach Stationen in Nürnberg und Erlangen fand der Abschluss des Tages in Bamberg statt. Ein Unfall auf der Autobahn hatte dazu geführt, dass sich die Ankunft in Bamberg um eine halbe Stunde verzögerte.
Bambergprogramm
Vom Obstmarkt aus spazierte die große Gruppe um Frank-Walter Steinmeier durch die Innenstadt hinauf zum Domberg. Auf dem Weg erfüllte Steinmeier Selfie-Wünsche und begutachtete die Fassadenmalerei am Brückenrathaus.
Am Domplatz wartete bereits Erzbischof Ludwig Schick und nahm die Gruppe in Empfang. „Danke, dass wir kommen dürfen“, sagte Frank-Walter Steinmeier. Im Publikum sahen das nicht alle so – beim Gruppenfoto auf der Domtreppe gab es vereinzelte Buhrufe.
Nach der anschließenden Führung durch den Dom ging es weiter in den Rosengarten der Neuen Residenz. Dort hielt der Bundespräsident die Abschlussrede seiner Reise mit dem Diplomatischen Korps.
Zuvor, in einer Rede am Mittag in Nürnberg, war Steinmeier unter anderem auf den Krieg in der Ukraine und seine Folgen eingegangen. „Er ist ein mörderisches Verbrechen, für das allein Russlands Präsident Wladimir Putin verantwortlich ist.“ 2023 könne es außerdem zu Versorgungsknappheiten kommen, nachdem es in diesem Jahr bereits Preissteigerungen gegeben habe. Demgemäß sei es die Pflicht reicherer Länder, ärmeren Staaten zu helfen. Außerdem betonte Steinmeier, das Deutschland fest an der Seite der Ukraine stehe, was in erster Linie politische und militärische Unterstützung bedeute.
In Bamberg sprach Frank-Walter Steinmeier vornehmlich über Franken. „Wir haben heute gesehen, warum Franken so eine selbstbewusste Region ist.“ Nürnberg, Erlangen und Bamberg seien wunderschöne Städte. Am Ende hatte er noch einen Tipp für die Diplomatinnen und Diplomaten. „My last advice being in Bamberg: You should not miss the smoked beer!“ Mit den Worten „Thank you and Prost“ beendete er seine Rede.
Nach einem Abendessen im Rosengarten endete auch der Bambergbesuch. Die Delegation um Frank-Walter Steinmeier brach wieder auf und steuerte bereitstehende Busse am Kranen an. „Es war für alle ein großartiges Ereignis und eine Ehre für die Stadt. Ich glaube, der Bundespräsident hat einen guten Eindruck mitgenommen“, sagte Andreas Starke am Abend.
Information von Parlamentariern über aktuellen Stand
„Obere Sandstraße 20 ist herausragende Zukunftsaufgabe“
Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke hat den Bundestagsabgeordneten aus der Region sowie Staatsministerin Melanie Huml eine Ortsbesichtigung des Objekts „Obere Sandstraße 20“ ermöglicht.
Vor Ort trafen sich MdB Emmi Zeulner, MdB Andreas Schwarz sowie MdB Lisa Badum. Ebenfalls anwesend war auch der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der älteren Bürger Bambergs, Wolfgang Budde. Oberbürgermeister Andreas Starke legte Wert auf die Feststellung, dass sich alle Abgeordneten aus der Region über die Parteigrenzen hinweg für die Finanzierung des Sanierungsvorhabens einsetzen. Starke: „Mitten im Welterbe ist es der Stadt Bamberg gelungen, ein denkmalgeschütztes Haus zu erwerben. Nur dadurch konnten wir den Verfall stoppen. Es ist eine herausragende Zukunftsaufgabe, dieses baufällige Einzeldenkmal sensibel zu sanieren und ein vernünftiges, bürgernahes Nutzungskonzept zu entwickeln.“
Idee: Nutzung als Kulturstätte
Architektin Natalie Zitzmann, die im Immobilienmanagement der Stadt Bamberg das Projekt betreut, gab den Abgeordneten einen Einblick in den gegenwärtigen Zustand. Demnach ist es gelungen, das Gebäude im Inneren statisch soweit zu sichern, dass ein weiterer Verfall verhindert werden kann. Für die künftige, ganzheitliche Nutzung wurden bereits erste Ideen gesammelt. Oberbegriff soll hier die Nutzung als Kulturstätte sein.
Der Oberbürgermeister freute sich über die „geschlossene Zustimmung und Unterstützung“ der Parlamentarier. Man erwarte nun in Kürze eine Entscheidung über die Höhe der Förderung durch den Bund. Allen Teilnehmenden des Treffens ist daran gelegen, das Projekt zum Erfolg zu führen, um der Verantwortung, die sich aus der Bewahrung und dem Erhalt des Welterbes ergibt, gerecht zu werden.
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Gründe der schwierigen Situation
Wirtschaftliche Probleme im Schlachthof Bamberg
Der Schlachthof Bamberg hat wirtschaftliche Schwierigkeiten. Forderungen nach Schließung wurden zuletzt laut. Seine Geschäftsführung und der Aufsichtsratsvorsitzende Andreas Starke informierten nun das Personal über die derzeitige Situation und ihre Gründe. Mittlerweile wurden auch Verhandlungen mit einem Großkonzern begonnen.
Die schwierige wirtschaftliche Lage der Schlachthof Bamberg GmbH hat unterschiedliche Gründe. Geschäftsführer Jan Werle-Emler fasste die wichtigsten Ursachen bei einer Betriebsversammlung diese Woche zusammen.
Die Corona-Pandemie habe das wirtschaftliche Ergebnis massiv belastet. Im Jahr 2021 hätten Prävention und Bekämpfung der Pandemie zu großen Mehraufwendungen geführt. Nach positiven Tests in der Belegschaft sei es insgesamt mehr als fünf Wochen lang zu personellen Ausfällen an den Schlachtlinien gekommen. Die Zahl der Rinder-Schlachtungen sei entsprechend zurückgegangen. Auch im laufenden Jahr seien die Auswirkungen von Corona noch zu spüren. Diese hohen Einnahmenverluste hätten wesentlich die schlechten Ergebnisse in den Jahren 2020 und 2021 verursacht.
Als zweiten Grund nannte Werle-Emler den Ukraine- Krieg. Dieser habe die Preise für Rohstoffe und Energie in kürzester Zeit enorm steigen lassen. Futtermittel sei teurer geworden und in der Folge hätten sich auch die Einkaufspreise für Schweine und Rinder nahezu verdoppelt. Auf der anderen Seite könne man die vertraglich zugesicherten Lieferpreise für Fleisch nicht mehr einhalten. Somit sei auch für 2022 keine Besserung der wirtschaftlichen Lage im Bamberger Schlachthof in Sicht.
Außerdem verhindere die Afrikanische Schweinepest Exporte. Im September 2020 wurde die Krankheit in Brandenburg erstmals in Deutschland bestätigt. Das Virus befällt und tötet ausschließlich Haus- und Wildscheine. Viele Nicht-EU-Länder haben infolgedessen ein Export-Verbot für deutsches Schweinefleisch ausgesprochen. Dies ließ wiederum die Schlachtzahlen bundesweit sinken. Auch Bamberg sei davon betroffen.
Den vierten Grund für die Situation im Schlachthof machte Jan Werle-Emler im geänderten Konsum-Verhalten, das den Markt schrumpfen lasse, aus. Allgemein sei der Fleischkonsum seit dem Jahr 2018 deutlich rückläufig. Haben die Deutschen in den zwei Jahrzehnten zuvor pro Kopf rund 61 Kilogramm Fleisch im Jahr verzehrt, so sank dieser Wert bis 2021 auf 55 Kilogramm. Es sei davon auszugehen, dass sich dieser Trend, der sich auch in Bamberg niederschlage, weiter anhalte.
Fragen der Belegschaft
Dann konnte die Belegschaft Fragen und Diskussionsbeiträge einbringen. Oberbürgermeister Andreas Starke, der gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der städtischen Schlachthof GmbH ist, bedankte sich für die Rückmeldungen und betonte: „Mir ist auch sehr wichtig, den Stimmen der Belegschaft in weiteren Verlauf Gehör zu verschaffen. Jeder Arbeitsplatz ist wichtig. Es ist das Ziel unserer gemeinsamen Anstrengung, auch die Anliegen der Belegschaft im weiteren Verfahren zu berücksichtigen“
Am Ende der Betriebsversammlung sicherte der Oberbürgermeister den Anwesenden zu, den Dialog fortzusetzen und zu einer weiteren Versammlung einzuladen, sobald konkrete Ergebnisse erarbeitet worden seien.
Verhandlungen mit Tönnies
Mittlerweile hat die Stadt Bamberg Verhandlungen über eine Zusammenarbeit mit dem, immer wieder in der Kritik stehenden, Fleisch-Groß-Produzenten Tönnies begonnen. Der Auftakt sei gut gewesen sagte Andreas Starke – in der kommenden Woche wolle man die Verhandlungen fortsetzen.
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Bund fördert Artenreichtum im Hain
Biodiversität und Klimaanpassung im urbanen Raum
Das neu gestartete Projekt „Städtische Wälder und Parks in Bamberg – Biodiversität und Klimaanpassung im urbanen Raum“ soll die Umsetzung der Nationalen Biodiversitätsstrategie vor Ort unterstützen.
Die Nationalen Biodiversitätsstrategie sieht vor, die Diversität von Landschaften, Pflanzen und Tieren zu erhalten und wiederherzustellen. Mit 1.263.973 Euro unterstützt das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums dieses Vorhaben in Bamberg. Der Eigenanteil der Stadt beträgt 140.441 Euro. In den kommenden sechs Jahren soll das am 20. Mai gestartete Projekt „Städtische Wälder und Parks in Bamberg – Biodiversität und Klimaanpassung im urbanen Raum“ Biodiversität entsprechend nicht nur fördern, sondern auch erlebbar machen.
In Bamberg und Umgebung sollen dazu Maßnahmen umgesetzt werden, die Lebensräume verbessern, Nischen schaffen und so dem klimabedingten Artenschwund entgegenwirken. Ein begleitendes, naturpädagogisches Angebot soll die Gelegenheit bieten, Biodiversität zu erleben und sich persönlich für biologische Vielfalt zu engagieren.
Die Interessen der biologischen Vielfalt und der Menschen in der Stadt gehen Hand in Hand
Angestoßen hatte das Förderprojekt Bambergs Bundestagsabgeordneter Andreas Schwarz. „Durch meine Funktion im Haushaltsausschuss konnte ich die Förderung für dieses besondere Projekt in meinen Wahlkreis holen“, sagte er. „Der Stadt Bamberg ist es gelungen, eine Förderkulisse zu schaffen, die auch in Berlin Anklang gefunden hat. Nun freue ich mich sehr, dass es bald losgehen wird.“
Nicht zuletzt in Zeiten von Klimawandel und Corona, seien finanzielle Ressourcen für Arten- und Umweltschutz oft nur begrenzt vorhanden, sagte Oberbürgermeister Andreas Starke. „Die Förderung durch das Projekte „Städtische Wälder und Parks in Bamberg“ trifft daher genau ins Schwarze. Mit den zur Verfügung gestellten Mitteln können wir unserer Verantwortung für in Bamberg heimische, seltene Tier- und Pflanzenarten nun auch gerecht werden.“
„Die Interessen der biologischen Vielfalt und der Menschen in der Stadt gehen Hand in Hand“, schloss sich Bürgermeister und Klimareferent Jonas Glüsenkamp an. „Mit dem Projekt im Bamberger Hainweiher erweitern wir den Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten und sorgen gleichzeitig für ein verbessertes Stadtklima.“
Sehr für das Projekt eingesetzt hatte sich Forstamtsleiter Johannes Hölzel. „Die Förderung gibt uns zunächst für sechs Jahre die Möglichkeit, an ganz spezifischen Arten ausgerichtete Lebensräume zu schaffen oder diese zu verbessern. Die Bandbreite dabei reicht von Vögeln, wie dem Mauersegler, über Fische und Amphibien, bis hin zu Insekten. Mit teilweise landschaftsverändernden Baumaßnahmen im Stadtwald Bamberg oder dem Hain werden neue Lebensräume geschaffen und an die Bedürfnisse einzelner Arten angepasst.“
Interview
Oberbürgermeister Andreas Starke
Andreas Starke hat zum dritten Mal die Wahl zum Bamberger Oberbürgermeister gewonnen. In einer Stichwahl setzte er sich gegen Jonas Glüsenkamp durch. Viel Grund zur Freude besteht derzeit allerdings nicht. Die Corona-Krise lässt auf der täglichen Agenda nicht viel Platz für politische Gestaltung und im ebenfalls neugewählten Stadtrat dominieren die Grünen und die CSU. Und zu allem Übel sitzt jetzt auch noch die AfD im Stadtrat. Wir haben mit dem Oberbürgermeister über Corona, das Wahlergebnis und die kommenden Zeiten gesprochen.
Welche Bamberger Probleme würden nun die größte Aufmerksamkeit erfordern, wenn nicht zu allererst die Corona-Krise bewältigt werden müsste?
Andreas Starke: Bezahlbaren Wohnraum und Kindertagesstättenplätze in genügendem Ausmaß zu schaffen. Außerdem: Die Konversion erfolgreich entwickeln und den ICE-Ausbau so organisieren, dass die Stadt weiterhin gut funktioniert.
Ihre Wiederwahl war knapp. Kam Ihnen die Corona-Krise zugute?
Andreas Starke: Bei zehn Kandidatinnen und Kandidaten war von Anfang an klar, dass es zu einer Stichwahl kommen würde. Das Endergebnis der Stichwahl mit 59,3 Prozent ist nicht knapp, sondern war das Beste in Oberfranken. Viele Wählerinnen und Wähler wissen, dass im Bamberger Rathaus gut regiert wird. Die Corona-Krise gehört dazu, wir haben ein effektives Krisenmanagement, auch das wurde geschätzt.
Sie sind Wahlsieger, die SPD aber nur drittstärkste Fraktion im Stadtrat. Ihre Wahlkampfkampagne war sehr stark auf Sie und nur wenig auf Ihre Partei zugeschnitten. Erachten Sie die Bamberger SPD als nicht attraktiv genug, um eine Wahl zu gewinnen, und wie haben Sie das im Vorfeld der Wahl Ihren Parteikolleginnen und ‑kollegen beigebracht?
Andreas Starke: Ich bin stolz, Teil der Bamberger SPD zu sein. Allerdings sind bereits seit der Oberbürgermeisterwahl 2006 meine Wahlplakate schwarz-weiß mit orangefarbener Schrift. Niemand sollte übersehen: Oberbürgermeister-Wahlen sind Persönlichkeitswahlen und keine Parteiwahlen.
Abgesehen davon, dass Sie im Stadtrat keinen Auftrag haben, eine Mehrheit zu bilden, käme eine solche weder zusammen mit der stärksten, noch mit der zweitstärksten Fraktion zustande. Wie schwierig wird es in Zukunft, politische Inhalte zu gestalten?
Andreas Starke: Die Zersplitterung des Stadtrates bedeutet sicherlich keine einfache Situation. Ich bin aber überzeugt, dass es uns dennoch gelingen wird, die besten Beschlüsse für die Stadt Bamberg zu treffen. Dazu kann meine Integrationskraft beitragen, so wie in der letzten Legislaturperiode.
Deutschland und vor allem Bayern setzen zur Verminderung der Corona-Infektionszahlen auf Ausgangsbeschränkungen, Stilllegung und persönliche Einschränkungen. Halten Sie diese Maßnahmen für sinnvoll oder hätten Sie eine andere Vorgehensweise vorgezogen?
Andreas Starke: Mehrmals in der Woche tagt unser städtischer Krisenstab „Coronavirus“. Dort sitzen nicht nur die Vertreter der Behörden und der Rettungsdienste zusammen, sondern auch Ärzte der Sozialstiftung und des ärztlichen Kreisverbands. Das Vorgehen in Bayern wird unisono als sehr gut und sinnvoll betrachtet. Die angeordneten Ausgangsbeschränkungen sind zur Eindämmung der Corona-Krise notwendig, ja unverzichtbar.
Mit der AfD sitzt nun auch eine rechtsextreme Partei im Stadtrat. Was empfinden Sie im Angesicht der Tatsache, sich mit deren Personal auseinandersetzen zu müssen?
Andreas Starke: Es ist nicht zu ändern, auch wenn ich mir etwas anderes gewünscht habe.
Zeichnet sich bereits ab, welchen kulturellen und wirtschaftlichen Schaden Bamberg durch die Krise davontragen wird?
Andreas Starke: Der Schaden wird enorm sein. Natürlich kann er derzeit noch nicht beziffert werden. Viele Betriebe, Handwerker, Firmen, Solo-Unternehmer und Kulturschaffende haben derzeit berechtigte Angst um ihre Existenz.
Was machen Sie als erstes, wenn die Ausgangsbeschränkung aufgehoben wird?
Andreas Starke: Freunde treffen und gut essen in einem Bamberger Lokal.