Im Februar waren in der Region etwas mehr Personen arbeitslos gemeldet als im Januar, wie die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg mitteilte. Jedoch
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Arbeitsmarkt im Februar 2023
Ukrainische Geflüchtete: Gewinn für Arbeitsmarkt der Region
Im Februar waren in der Region etwas mehr Personen arbeitslos gemeldet als im Januar, wie die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg mitteilte. Jedoch sei es aufgrund günstiger Witterung in Tourismus und Gastronomie auch zu Neueinstellungen gekommen. Auch ukrainische Geflüchtete sorgen für Belebung.
Ende Februar waren 12.741 Menschen im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg arbeitslos gemeldet, so die Agentur. Damit hat die Zahl der Arbeitslosen in der Region seit dem Vorjahr um 1.236 Personen (+10,7 Prozent) zugenommen. Überwiegender Grund für den Anstieg sind die seit Juni 2022 von den Jobcentern betreuten ukrainischen Geflüchteten. Insgesamt seien 979 von ihnen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote im Bezirk beträgt somit wie im Januar 3,7 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 3,3 Prozent
In den letzten vier Wochen wurden mit 1.230 Personen 47,7 Prozent weniger entlassen als im Januar. Im Vergleich zum Februar letzten Jahres meldeten sich 7,1 Prozent (+82) mehr Menschen arbeitslos. 1.098 Frauen und Männer konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das sind 46,2 Prozent mehr (+347) als im Januar und 8,4 Prozent weniger (-101) als im vorherigen Jahr.
Arbeitsmarktentwicklung
Der Februar begann mit den ersten Vorboten des Frühlings und sorgte somit für Aufbruchsstimmung und einen leichten saisonalen Beschäftigungsanstieg. Vor allem im Bauhandwerk, der Gastronomie und dem Tourismus begann das Saisongeschäft, nach einer verkürzten Winterpause wieder an Fahrt aufzunehmen.
Sogar an Hilfskräfte zu kommen, sei eine immer größere Herausforderung, sagt Stefan Trebes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. „Normalerweise erhöht sich im Februar deutlich die Jugendarbeitslosigkeit. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung in den Metall‑, Elektro- und anderen technischen Berufen melden sich Jugendliche übergangsweise arbeitslos, die nicht von ihrem Betrieb übernommen wurden. Jedoch stieg heuer die Arbeitslosigkeit der unter 25-Jährigen lediglich um sechs Prozent. Aufgrund des hohen Fachkräftebedarfs wurde der Großteil direkt übernommen. Generell bewegt sich der Markt weiterhin stabil auf einem hohen Niveau. Der gestiegene Kostendruck sorgt bei vielen Betrieben eher für Umbruchs- als für Einbruchsstimmung und damit zu Investitionen. Für den kommenden Monat rechne ich bereits mit einer dynamischen Frühjahrsbelebung und deutlich sinkenden saisonalen Arbeitslosigkeit.“
Ukrainische Geflüchtete: Gewinn für Region
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor einem Jahr kamen viele Geflüchtete auch in den Raum des Agenturbezirks Bamberg-Coburg. Die Zahl der bei den Jobcentern arbeitslos gemeldeten UkrainerInnen erreichte im August letzten Jahren mit 1.233 ihren Höchststand.
Aufgrund ihrer häufig guten Qualifikation fanden viele der Geflüchteten bereits eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Mit 705 Beschäftigten sind in der Region mehr als doppelt so viele beschäftigt, als ein Jahr zuvor. Davon sind 64,3 Prozent Frauen, 63,1 Prozent arbeiten Vollzeit und 91,1 Prozent sind jünger als 55 Jahre.
Stefan Trebes: „Das Interesse der Betriebe der Region, Ukrainerinnen zu beschäftigen, ist da. Da demnächst zunehmend Integrationskurse auslaufen, gehen wir seit Wochen aktiv dorthin, um die Ukrainer zu allen Fragen rund um den Arbeitsmarkt, Weiterbildung, Jobsuche zu informieren. Auch die Organisation der Kinderbetreuung ist ein geläufiges Thema, da gut 75 Prozent der arbeitsuchenden Ukrainer Frauen sind.“
Arbeitslosigkeit sinkt in drei Regionen
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst die Gebietskörperschaften Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels. In diesem Jahr verzeichneten aufgrund der günstigen Witterung bereits im Februar die Stadt und der Landkreis Bamberg sowie Lichtenfels einen ersten Rückgang der Arbeitslosigkeit. In den Landkreisen Kronach, Coburg, Forchheim und der Stadt Coburg stieg sie nur noch geringfügig.
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Arbeitslosigkeit unter 10.000
Arbeitsmarktbericht Mai 2022
Die Arbeitsagentur des Bezirks Bamberg-Coburg hat ihren Arbeitsmarktbericht für den Monat Mai veröffentlicht. Dieser zeigt: Erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie liegt die Arbeitslosigkeit wieder unter der 10.000-Marke. Seit Bestehen der Bundesrepublik habe es noch nie so viele Arbeitsplatzangebote gegeben.
Die Arbeitslosigkeit im Arbeitsagentur-Bezirk Bamberg-Coburg verringerte sich im Mai 2022 um 443 (-4,3 Prozent) Personen. Das zeigt der aktuelle Arbeitsmarktbericht der Agentur. Mit 9.883 Personen unterschritt die Arbeitslosenzahl im Mai erstmals wieder die 10.000-Marke. Unter dieser lag sie letztmalig im November 2019, einige Monate vor dem Beginn der Pandemie.
Seit dem Vorjahr sank die Zahl der Arbeitslosen um 2.302 Personen beziehungsweise 18,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote verringerte sich seit April um 0,1 Prozentpunkte auf aktuell 2,9 Prozent. Das ist per Definition Vollbeschäftigung. Die Marke dazu liegt bei 3,0 Prozent. Im Mai 2021 betrug die Arbeitslosenquote noch 3,5 Prozent.
In den vergangenen vier Wochen verloren 1.056 Frauen und Männer ihren Arbeitsplatz, 47 Personen beziehungsweise 4,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Das Risiko entlassen zu werden ist etwas geringer als vor zwölf Monaten. Im gleichen Zeitraum konnten 1.064 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden. Das sind 280 oder 19,8 Prozent weniger als in 2021.
Der Rückgang der Einstellungen kommt daher, dass überwiegend Fachkräfte gesucht werden. 73,3 Prozent der gemeldeten Stellen sind für sie bestimmt. Mehr als die Hälfte der (51,8 Prozent) der Arbeitslosen haben jedoch keinen Berufsabschluss. Die Jugendarbeitslosigkeit (bis 25 Jahre) nahm seit dem letzten Jahr überproportional um 29,2 Prozent auf 831 Arbeitslose ab. Aufgrund des anhaltenden Beschäftigungsaufschwungs und der Verknappung des Fachkräfteangebots profitieren sie überproportional.
Beschäftigung auf Allzeithoch
Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, schätzt die aktuelle Situation so ein: „Die Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt war in diesem Jahr bereits Ende April so gut wie abgeschlossen. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Mai geht daher zum Großteil auf das Konto der stabilen Konjunktur. Die Zahl der sozialversicherten Beschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten im Agenturbezirk Bamberg-Coburg um 2.056 Personen auf 249.239 angestiegen. Das ist der höchste Stand seitdem es statistische Aufzeichnungen gibt. Die ungebremste Personalnachfrage der Betriebe und weniger Freisetzungen als in den Vorjahren lassen die Arbeitslosigkeit weiter sinken.
Die Arbeitgeber haben weiterhin überwiegend Bedarf an Fachkräften. In den vergangenen Monaten wurden zunehmend auch Helfer eingestellt. Die Menschen, die seit Februar aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind, werden ab 1. Juni von den Jobcentern betreut. Sie wechseln vom Asylbewerberleistungsgesetz in die Grundsicherung. Ich rechne daher in den kommenden Monaten mit einem spürbaren Anstieg der Arbeitslosigkeit. Der überwiegende Anteil der Frauen mit ihren Kindern ist verunsichert und kam, um Schutz zu finden. Einige haben bereits mit Helferjobs begonnen oder sind in Sprachkursen. Ob sie langfristig helfen, die Arbeitskräfte und Fachkräfte Bedarfe zu decken, ist ungewiss. Uns ist es wichtig, umfassend zu beraten, wenn Geflüchtete hier bleiben wollen oder müssen. Unser Anspruch ist, dies frühzeitig, umfassend, adressatengerecht und ausbildungsadäquat zu tun.“
Kurzarbeit, der bewährte Jobretter
Im Januar 2022 bezogen im Agenturbezirk laut Arbeitsmarktbericht insgesamt 903 Betriebe für 6.243 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld. 2,5 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren in Kurzarbeit. Die Zahl der Kurzarbeiter sank um 8,1 Prozent. Wie sich die Folgen des Ukraine-Kriegs auf die Kurzarbeit letztendlich auswirken, ist noch ungewiss. Er führt jedoch aktuell zu Lieferengpässen. Um Entlassungen zu vermeiden, setzen bereits einige Arbeitgeber auf die Kurzarbeit.
Stellenmarkt trotz der unsicheren Lage weiter auf Rekordkurs
Im Mai wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg
1.723 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze gemeldet, 6,5 Prozent beziehungsweise 105 mehr als in 2021. Der Stellenbestand ist seit dem letzten Jahr um 2.877 Angebote (+41,6 Prozent) größer geworden.
„Lieferengpässe und Preisanstiege bereiten den Firmen zunehmend Sorgen,“ sagt Stefan Trebes, „dennoch ist ihre Einstellbereitschaft aufgrund voller Auftragsbücher ungebrochen hoch. Trotz oder gerade wegen der sich dynamisch fortsetzenden Verteuerung auf dem Energie- und Rohstoffmarkt wird viel in Modernisierung und Kapazitätserweiterungen weiter investiert. Corona und der Krieg in der Ukraine sind jedoch nicht die einzige Ursache dieser sich schon seit längerem abzeichnenden Preisspirale im globalen Wettstreit um begrenzte Ressourcen. Sie wirken als Beschleuniger. Der Stellenmarkt setzt seinen Rekordkurs fort. Seit Bestehen der Bundesrepublik gab es noch nie so viele Arbeitsplatzangebote.“
Rein statistisch kommen auf 100 gemeldete sozialversicherungspflichtige Stellen aktuell lediglich 101 potentielle arbeitslose Bewerber. Der Großteil, der vom Arbeitgeberservice betreuten Stellenangebote, entfällt auf folgende Berufsbereiche: Produktion und Fertigung, Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit, Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung, kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus sowie Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik.
Jobcenter: Vorerst letzter Rückgang der Arbeitslosigkeit
In den Jobcentern sank im letzten Monat die Arbeitslosigkeit mit einem Rückgang von 103 Menschen (-2,4 Prozent) nun deutlicher als im April (-25 Personen). Ende Mai waren 4.129 Personen arbeitslos gemeldet. In den vergangenen 12 Monaten ging die Arbeitslosigkeit um 706 Personen (-14,6 Prozent) zurück. Die Langzeitarbeitslosigkeit reduzierte sich im Vergleich zum Gesamtrückgang überproportional mit minus 18,7 Prozent (-420 Menschen) auf 1 832.
Durch die fortwährende stabile Lage am Arbeitsmarkt bieten sich auch für Personen mit prekären Erwerbsbiografien zunehmend Beschäftigungsperspektiven. Allerdings wird in den kommenden Monaten in den Jobcentern die Arbeitslosigkeit wieder steigen, da die Geflüchteten aus der Ukraine ab Juni von ihnen betreut werden.
Vollbeschäftigung in vier von sieben Kreisen
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst folgende Gebietskörperschaften: Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels.
Die in diesem Jahr bereits im Februar angefangene Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt war bereits im April so gut wie abgeschlossen. Die Arbeitslosigkeit verringerte sich im Mai, jetzt zum überwiegenden Teil aus konjunkturellen Gründen, im gesamten Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. Durch die andauernd gute Auftragslage der Unternehmen ist die Arbeitslosenquote in vier der sieben Kreise mittlerweile auf beziehungsweise unter die Drei-Prozentmarke gesunken. Ab dieser Marke besteht per Definition Vollbeschäftigung.
Im Vergleich zum Vorjahr reduzierte sich die Arbeitslosigkeit in allen Regionen prozentual deutlich im zweistelligen Bereich. Die Landkreise Bamberg (-24,7 Prozent), Kronach (-22,8 Prozent) und Forchheim (-20,6 Prozent) verzeichnen einen Rückgang um über ein Fünftel. Aber auch die Landkreise Lichtenfels (-17,2 Prozent) sowie Coburg (-15,6 Prozent), die Städte Bamberg (-15,3 Prozent) und Coburg (-13,4 Prozent) profitieren vom anhaltenden hohen Personalbedarf der Firmen.
Die niedrigste Arbeitslosenquote und Vollbeschäftigung haben die Landkreise Bamberg (2,0 Prozent), Forchheim (2,4 Prozent), Kronach (2,7 Prozent) und Coburg (3,0 Prozent), während sie in der Stadt Coburg mit 4,9 Prozent am höchsten ist.
Stadt Bamberg
In der Stadt Bamberg nahm die Zahl der Arbeitslosen im Mai um 73 Personen (-4,2 Prozent) ab. Am Monatsende waren 1 681 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es 303 Personen (-15,3 Prozent) weniger. Es verloren lediglich vier Personen mehr ihren Job als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote reduzierte sich seit April um 0,1 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie noch 4,7 Prozent).
Im Mai meldeten die Unternehmen aus der Stadt Bamberg 330 sozialversicherungspflichtige Stellen dem Arbeitgeberservice. Das sind 23 oder 7,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Im Stellenpool befinden sich aktuell 1 911 Beschäftigungsangebote, 533 oder 38,7 Prozent mehr als im Mai 2021. Rein statistisch kamen im Mai auf 100 gemeldete Stellen nur 88 potentielle arbeitslose Bewerber.
Landkreis Bamberg
Die Arbeitslosigkeit verringerte sich im Landkreis Bamberg im abgelaufenen Monat um 130 (-6,8 Prozent) Männer und Frauen. Ende Mai waren 1 790 Menschen arbeitslos gemeldet. Seit dem Vorjahr nahm die Zahl der Beschäftigungslosen um 588 (-24,7 Prozent) ab. Der Landkreis verzeichnet seit dem letzten Jahr den stärksten Rückgang unter allen Kreisen und Städten im Agenturbezirk. Es verloren 8,4 Prozent weniger ihre Beschäftigung als in 2021. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,0 Prozent (April 2,2 Prozent, Vorjahresmonat 2,7 Prozent) und ist weiterhin die niedrigste im gesamten Agenturbezirk. Per Definition ist dies Vollbeschäftigung.
Aus dem Landkreis Bamberg gingen in diesem Monat 338 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsangebote beim Arbeitgeberservice ein. Das sind 26,1 Prozent bzw. 70 mehr als vor einem Jahr. Der Landkreis verbucht im Vergleich zum Vorjahr agenturbezirksweit den größten Zuwachs im Bestand sowie beim Neuzugang. Im Stellenpool befinden sich aktuell 1 964 Jobangebote, 640 oder 48,3 Prozent mehr als im Mai 2021. Rein statistisch kamen im Mai auf 100 gemeldete Stellen nur 91 potentielle arbeitslose Bewerber.
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Erster Rückgang der Arbeitslosigkeit
Arbeitsmarkt im Februar 2022
Im Gegensatz zum Februar 2021, als die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Arbeitsagentur Bamberg-Coburg leicht stieg, sank die Zahl der Arbeitslosen im Februar 2022. Die Agentur bringt diese Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt mit Lockerungen der Pandemiemaßnahmen und frühlingshaften Temperaturen in Verbindung.
Die Arbeitslosigkeit verringerte sich bei den Männern in den letzten vier Wochen um 206 (-2,9 Prozent). Bei den Frauen fiel der Rückgang mit 3,3 Prozent (-162) im Verhältnis noch kräftiger aus. Hier dürften neben der günstigen Witterung auch coronabedingte Nachholeffekte zu Buche schlagen. Bereits im Februar wurden für die kommende Saison des Tourismus, kulturelle Dienstleistungen und die Gastronomie in der Region viele Frauen eingestellt.
Am Monatsende waren 11.505 Männer und Frauen arbeitslos. Seit dem Vorjahr ist ihre Zahl um 19,7 Prozent beziehungsweise 2.831 Menschen gesunken. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 3,3 Prozent (Januar 3,4 Prozent). Vor einem Jahr lag sie noch bei 4,1 Prozent.
In den letzten vier Wochen verloren mit insgesamt 1.148 Personen 46,3 Prozent (-989) weniger ihren Arbeitsplatz als im Januar. Im Vergleich zum Februar letzten Jahres meldeten sich 13,9 Prozent (-185) weniger Menschen arbeitslos.
1.199 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden. Das sind 52,5 Prozent mehr (+413) als im Januar und 15,3 Prozent mehr (+159) wie im vergangenen Jahr.
Frühlingsbeginn: Aufbruchsstimmung am Arbeitsmarkt
„In diesem Jahr startete die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt bereits im Wintermonat Februar“, sagt Stefan Trebes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. „Beinahe frühlingshafte Temperaturen sorgten am Arbeitsmarkt für einen ersten saisonalen Beschäftigungsanstieg. Vor allem im Baubereich, der Gastronomie und dem Tourismus gab es nach einer kurzen Winterpause wieder Einstellungen. Es herrscht Aufbruchstimmung mit der Hoffnung, dass sie in diesem Jahr nicht mehr von der Pandemie ausgebremst wird.“
Außerdem haben sich die Arbeitslosmeldungen im Vergleich zum Januar signifikant verringert, in dem der jährlich wiederkehrende Anstieg der Arbeitslosigkeit seinen Zenit erreicht. Gleichzeitig schnellte die Zahl der Beschäftigungsaufnahmen in die Höhe.
„Die Zahl der Arbeitslosen hat das Vorkrisenniveau erreicht und ist um 172 Personen kleiner als im Februar vor zwei Jahren. Wenn trotz der hohen Corona-Infektionszahlen der Kurs der wirtschaftlichen Lockerungen weiter beibehalten werden kann, rechne ich bereits im März mit einer dynamischen Frühjahrsbelebung und deutlich sinkenden saisonalen Arbeitslosigkeit noch vor Ostern. Der konjunkturelle Kurs in Anbetracht der aktuellen politischen Entwicklungen ist noch nicht absehbar.“
Ausbildungsende, kurzfristiger Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit
Lediglich bei der Altersgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 20 Jahre erhöhte sich noch die Arbeitslosigkeit im vergangenen Monat. Im Februar wuchs ihre Zahl leicht um 3,0 Prozent (+6 Personen) auf 204 Menschen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sie sich um 82 Personen (-28,7 Prozent) reduziert.
„Es ist eine normale Entwicklung“, sagt Stefan Trebes, „dass sich im Februar die Jugendarbeitslosigkeit erhöht. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung in den zweieinhalb- und dreieinhalbjährigen Metall‑, Elektro- und anderen technischen Berufen melden sich Jugendliche übergangsweise arbeitslos, die nicht von ihrem Betrieb übernommen wurden. In diesem Jahr fanden mehr ehemalige Azubis eine direkte Anschlussbeschäftigung in ihrem Ausbildungsbetrieb als in 2021. Damals stieg die Jugendarbeitslosigkeit im Februar krisenbedingt um 16,3 Prozent beziehungsweise um 40 Personen. Das zeigt, dass gut ausgebildete Fachkräfte benötigt werden. Unser Arbeitgeberservice berichtet, dass bei ihnen derzeit viele Arbeitgeber anfragen, die die jungen Absolventen sehr gerne einstellen. Ich rechne daher damit, dass die meisten jungen Menschen in den kommenden Wochen zügig ins Berufsleben einsteigen können.“
Kurzarbeit hat Entlassungswelle erneut verhindert
Im Oktober 2021, so der aktuellste Wert der Hochrechnung, bezogen im Agenturbezirk Bamberg Coburg insgesamt 647 Betriebe für 5.705 Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld. 2,3 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren in Kurzarbeit.
„Wie sich die Kurzarbeit über die Wintermonate entwickelt hat, ist noch offen, da die Statistik dafür erst nach deren endgültigen Abrechnung erhoben wird. Seit der Ergreifung von Maßnahmen zur Eindämmung der vierten Welle Mitte November stieg sie wieder spürbar an. Abermals bewährt sich die Kurzarbeit als Wellenbrecher zur Sicherung von Arbeitsplätzen. Die Omikron-Variante brachte uns mittlerweile die mit Abstand größte, fünfte Welle. Jedoch gibt es von Woche zu Woche zunehmend mehr Lockerungen für die Wirtschaft. Die Gefahr einer Entlassungswelle dürfte daher endgültig gebannt sein,“ so das Fazit von Stefan Trebes.
Frühstart des Frühlings – Arbeitslosigkeit sinkt in nahezu allen Regionen
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst die Gebietskörperschaften Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels.
In diesem Jahr begann aufgrund der günstigen Witterung in Verbindung mit zunehmenden Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen die Arbeitslosigkeit bereits im Februar in fast allen Kreisen und Städten zurückzugehen. Lediglich in Lichtenfels stieg sie noch leicht (+2,8 Prozent). Wie jeden Monat reagieren die einzelnen lokalen Arbeitsmärkte unterschiedlich. Die Landkreise Kronach (-7,9 Prozent), Bamberg (-4,3 Prozent) und Coburg (-3,5 Prozent) verzeichneten die größte Verringerung der Arbeitslosigkeit. In der Stadt Bamberg sank sie um 3,4 Prozent, gefolgt vom Landkreis Forchheim (-2,9 Prozent) und der Stadt Coburg mit minus 1,1 Prozent.
Ende Februar war die Zahl der Arbeitslosen in allen Kreisen und Städten des Agenturbezirks prozentual deutlich im zweistelligen Bereich unter dem Vorjahreswert. In den Landkreisen Kronach (-14,2 Prozent), Lichtenfels (-12,7 Prozent), Forchheim (-3,7 Prozent) und erstmals im Landkreis Coburg (0,2 Prozent) hat die Arbeitslosigkeit das Vorkrisenniveau wieder erreicht. Das Bamberger Land (2,5 Prozent) und Forchheim (2,9 Prozent) haben Vollbeschäftigung. Die Marke dazu liegt bei einer Arbeitslosenquote von 3,0 Prozent. In den kreisfreien Städten Coburg (5,3 Prozent) und Bamberg (4,4 Prozent) ist die Arbeitslosenquote am höchsten.
Stellenmarkt: Stellenzugang knackt Marke von 2000
„Der Winter gab lediglich zum Jahresbeginn ein kurzes Intermezzo. Der fast frühlingshafte Februar trieb die Stellenmeldungen bereits jetzt über die 2.000 Marke. Der Zugang legte im Vergleich zum Januar um 40,4 Prozent (+580) auf 2.014 neue Offerten zu. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 13,0 Prozent (+231) mehr gewesen. Aktuell enthält unser Stellenpool 8.929 Angebote. Der Arbeitskräftebedarf der Firmen ist seit dem letzten Jahr um 36,9 Prozent beziehungsweise 2.406 gewachsen. Das ist der Höchststand seit Gründung der Bundesrepublik im Jahre 1949,“ sagt Stefan Trebes.
Rein statistisch kommen auf 100 gemeldete sozialversicherungspflichtige Stellen derzeit lediglich 129 potentielle arbeitslose Bewerber, obwohl die Arbeitslosigkeit saisonal bedingt noch deutlich erhöht ist.
Der Großteil des vom Arbeitgeberservice betreuten Personalbedarfs entfällt auf folgende Berufsbereiche: 2.695 Produktion und Fertigung, 1.730 Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit, 1.387 Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung, 1.101 kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus sowie 843 Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik.
Die größten Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr gibt es bei kaufmännischen Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus (+82,9 Prozent), Geisteswissenschaften, Kultur, Gestaltung (+47,3 Prozent), Bürotätigkeiten (Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung) mit plus 46,1 Prozent, Naturwissenschaft, Geografie, Informatik (+40,6 Prozent), Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (+37,2 Prozent), Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (32,2 Prozent) sowie der Produktion und Fertigung (+28,2 Prozent). Im Bauhandwerk ist der Bedarf um 24,3 Prozent gestiegen.
Jobcenter – 420 weniger Arbeitslose als vor einem Jahr
In den Jobcentern des Agenturbezirks waren Ende Februar 4.377 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat reduzierte sich die Zahl um 99 Personen (-2,2 Prozent). Der Rückgang der Arbeitslosigkeit entfiel in den letzten vier Wochen zu 26,9 Prozent auf die Grundsicherung, 73,1 Prozent kamen auf den Rechtskreis des SGB III, der vom saisonalen Auf und Ab am Arbeitsmarkt stärker betroffen ist. Durch den anhaltend hohen Personalbedarf der Firmen profitieren verstärkt Menschen, die in den Jobcentern gemeldet sind. Ihre Arbeitslosigkeit verringerte sich in den letzten zwölf Monaten um 420 oder 8,8 Prozent.
Der Versichertenbereich liegt mittlerweile um 8,2 Prozent beziehungsweise 638 Personen unter dem Vorkrisenniveau. Aber auch der Bereich des SGB II erholt sich. Er ist noch um 11,9 Prozent (+ 466 Personen) größer als damals.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist bei den Jobcentern mit 1.977 Betroffenen um 103 beziehungsweise 5 Prozent kleiner als vor zwölf Monaten. Es sind jedoch 37,2 Prozent beziehungsweise 536 mehr als im Februar 2020 unmittelbar vor der Krise.
Arbeitsmarktentwicklung Bamberg
Aufgrund der milden Temperaturen ist die Zahl der Arbeitslosen in der Stadt Bamberg bereits im Februar um 3,4 Prozent also 66 Personen gesunken. Ende des Monats waren 1.867 Personen arbeitslos gemeldet, 14,9 Prozent beziehungsweise 326 weniger als im Vorjahr. Im vergangenen Monat verloren 9,6 Prozent weniger Menschen ihre Beschäftigung als vor einem Jahr, während 24,8 Prozent mehr eine neue Beschäftigung fanden.
Die Arbeitslosenquote verringerte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie noch 5,2 Prozent. Im Februar meldeten die Arbeitgeber aus dem Stadtgebiet dem Arbeitgeberservice 338 sozialversicherungspflichtige Stellen, genau so viele wie im letzten Jahr. Der Bestand hält aktuell 1.688 Beschäftigungsangebote, 379 (+29,0 Prozent) mehr als 2021.
Im Landkreis Bamberg begann die Arbeitslosigkeit spürbar zu sinken (-100 Personen/4,3 Prozent). Ende des Monats waren 2.216 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 648 weniger (-22,6 Prozent) als in 2021. Es verloren weniger Personen als vor einem Jahr ihre Beschäftigung (-18,4 Prozent). Gleichzeitig fanden 15,1 Prozent mehr einen neuen Arbeitsplatz. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,1 Prozentpunkte ab und beträgt 2,5 Prozent. Vor einem Jahr lag ihr Wert noch bei 3,2 Prozent. Das ist Vollbeschäftigung und die niedrigste Quote im gesamten Arbeitsagenturbezirk Bamberg-Coburg.
Aus dem Bamberger Land gingen in diesem Monat 345 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsofferten beim Arbeitgeberservice ein. Das sind 17,3 Prozent (-72) weniger als vor zwölf Monaten. Im Stellenpool befinden sich aktuell 1.766 Jobchancen, 426 oder 31,8 Prozent mehr als vor zwölf Monaten.