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Arbeitslose

Arbeits­markt im Juni

Wie­der mehr Arbeits­lo­se in der Region

Ein im Früh­jahr begon­ne­ner Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit in der Regi­on ist nun vor­erst been­det. Am wenigs­ten Arbeits­lo­se gibt es den­noch im Bam­ber­ger Landkreis.

Der seit Febru­ar andau­ern­de Abbau der Arbeits­lo­sig­keit setz­te sich bis in die ers­ten Juni­ta­ge fort, teilt die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg aktu­ell mit. In den letz­ten Wochen gab es jedoch erst­mals wie­der einen leich­ten Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit in der Regi­on. Nor­ma­ler­wei­se erhö­he sie sich erst in der Feri­en­zeit über die Som­mer­mo­na­te, wenn sich Schulabgänger:innen und Aus­bil­dungs­ab­sol­ven­tin­nen und ‑absol­ven­ten vor­über­ge­hend arbeits­los melden.

Nun sind im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg ins­ge­samt 12.868 Per­so­nen arbeits­los regis­triert, das ist ein Pro­zent bezie­hungs­wei­se 130 Men­schen mehr als im Vor­mo­nat. Die Hälf­te des Anstiegs ent­fällt auf Jugend­li­che unter 25 Jahren.

Seit dem Vor­jahr hat die Zahl der Arbeits­lo­sen um 12,6 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 1.441 Män­ner und Frau­en zuge­nom­men. Das liegt laut Agen­tur zum Groß­teil am anhal­ten­den Zustrom von Geflüch­te­ten in die Regi­on, die zum über­wie­gen­den Teil Bür­ger­geld von den Job­cen­tern bezie­hen. So waren Ende Juni im Agen­tur­be­zirk 889 Men­schen aus der Ukrai­ne und wei­te­re 977 Geflüch­te­te ande­rer Her­kunfts­län­der arbeits­los gemeldet.

Im Juni wur­den 1.162 Män­ner und Frau­en ent­las­sen, 122 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se 11,7 Pro­zent mehr als im letz­ten Jahr. 867 Men­schen gelang es hin­ge­gen, ihre Arbeits­lo­sig­keit zu been­den und eine neue Stel­le zu fin­den. Das waren 71 Per­so­nen oder 7,6 Pro­zent weni­ger als in 2023.

Arbeits­lo­sig­keit in Bam­berg Stadt und Land

In der Stadt Bam­berg stieg die Arbeits­lo­sig­keit im Juni um 2,1 Pro­zent (+38 Per­so­nen) auf 1.872. Seit dem Vor­jahr hat die Zahl der Arbeits­lo­sen somit um 6,3 Pro­zent (+111 Per­so­nen) zuge­nom­men. Im abge­lau­fe­nen Monat wur­den 15,4 Pro­zent mehr Per­so­nen frei­ge­setzt als im Vor­jahr, 10,5 Pro­zent weni­ger nah­men eine neue Beschäf­ti­gung auf. Die Arbeits­lo­sen­quo­te erhöh­te sich seit Mai um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 4,3 Pro­zent. Ihr Vor­jah­res­ni­veau lag bei 4,1 Prozent.

Im Land­kreis Bam­berg stieg die Arbeits­lo­sig­keit im Juni um 2,2 Pro­zent (+50 Per­so­nen) auf 2.351 Men­schen. Die Zahl der Arbeits­lo­sen liegt nun um 12,9 Pro­zent (+269 Per­so­nen) über dem Vor­jah­res­ni­veau. Es wur­den 13,1 Pro­zent mehr Men­schen ent­las­sen als in 2023, wäh­rend 14,4 Pro­zent weni­ger eine neue Beschäf­ti­gung fan­den. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt wie im Mai 2,6 Pro­zent und ist wei­ter­hin die nied­rigs­te im gesam­ten Agenturbezirk.

Arbeits­markt Okto­ber 2022

Trotz Teue­run­gen: Weni­ger Arbeits­lo­se in der Region

Obwohl die poli­tisch wech­sel­haf­te Situa­ti­on, stei­gen­de Ener­gie­kos­ten, Infla­ti­on und Lie­fer­eng­päs­se vie­le Betrie­be belas­ten, gibt es in der Regi­on weni­ger Arbeits­lo­se als vor einem Monat.

Wie die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg am 2. Novem­ber mit­teil­te, gab es im Agen­tur­be­zirk im Okto­ber 771 Arbeits­lo­se weni­ger (-6,6 Pro­zent) als im Sep­tem­ber. Damit waren 10.921 Per­so­nen arbeitslos.

Ent­spre­chend redu­zier­te sich die Arbeits­lo­sen­quo­te in den letz­ten vier Wochen um 0,2 Pro­zent­punk­te auf 3,2 Pro­zent. Vor einem Jahr lag ihr Wert bei 3,0 Pro­zent. 1.239 Frau­en und Män­ner wur­den frei­ge­setzt, 11,8 Pro­zent (+131) mehr als vor einem Jahr.

Im Okto­ber fan­den 1.177 Per­so­nen wie­der eine neue sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäf­ti­gung. Das waren 4,0 Pro­zent weni­ger (-49) als im Vor­jah­res­mo­nat. Der Herbst­auf­schwung bot allen Per­so­nen­grup­pen Zukunfts­per­spek­ti­ven. Die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit (bis 25 Jah­re) sank im letz­ten Monat um 24,2 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 303 Per­so­nen auf 947, die der Aus­län­de­rIn­nen um 8,2 Pro­zent (-262 Per­so­nen) auf 2.922.

Jeder drit­te Arbeits­lo­se (33,5 Pro­zent) ist 55 Jah­re oder älter. Ledig­lich jeder Elf­te (8,7 Pro­zent) ist jün­ger als 25. Etwas mehr als ein Vier­tel (26,8 Pro­zent) haben einen aus­län­di­schen Pass.

Infol­ge der Betreu­ung der geflüch­te­ten Ukrai­ne­rIn­nen durch die Job­cen­ter ist die Arbeits­lo­sig­keit um 504 Per­so­nen (+4,8 Pro­zent) aller­dings grö­ßer als vor einem Jahr. Ins­ge­samt sind 1.049 Ukrai­ne­rIn­nen als arbeits­los erfasst, 155 weni­ger als im September.

Die Kri­se ist auf dem Arbeits­markt noch nicht angekommen

„Der bereits im Sep­tem­ber begon­ne­ne Herbst­auf­schwung gewann im ver­gan­ge­nen Monat noch­mals an Dyna­mik“, sagt Ste­fan Tre­bes, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg. „Bei früh­lings­haf­ten Tem­pe­ra­tu­ren sank die Arbeits­lo­sig­keit um mehr als das Sie­ben­fa­che, stär­ker als im Sep­tem­ber. Unser Arbeits­markt zeigt sich schein­bar unbe­ein­druckt von den Befürch­tun­gen einer mög­li­chen Rezes­si­on. Die Fir­men haben wei­ter­hin einen hohen Per­so­nal­be­darf. Der Stel­len­be­stand ist seit Jah­res­be­ginn im Durch­schnitt um über 2.300 Ange­bo­te bezie­hungs­wei­se gut ein Drit­tel grö­ßer als im letz­ten Jahr. 

Die Arbeits­lo­sen­quo­te bewegt sich nur knapp über der Mar­ke zur Voll­be­schäf­ti­gung. In den ver­gan­ge­nen zwölf Mona­ten stieg die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten im Agen­tur­be­zirk wei­ter um über 1.400 auf ins­ge­samt 247.307. Mei­ne Ver­mitt­lungs­fach­kräf­te machen die Erfah­rung, dass sich der­zeit über­wie­gend Per­so­nen mit gesund­heit­li­chen Ein­schrän­kun­gen arbeits­los mel­den. Aus­ge­bil­de­te Fach­kräf­te wech­seln im Kün­di­gungs­fall oft­mals naht­los zu einem neu­en Arbeit­ge­ber. Auch das Abwer­ben aus Beschäf­ti­gung her­aus ist kei­ne Aus­nah­me mehr. Die Fra­ge der Per­so­nal­bin­dung, ‑fin­dung und ‑wei­ter­bil­dung wird daher zu einem The­ma mit obers­ter Prio­ri­tät, um wett­be­werbs­fä­hig zu blei­ben. Hier bera­ten und unter­stüt­zen unse­re Ver­mitt­lungs­fach­kräf­te vom Arbeit­ge­ber­ser­vice kos­ten­los mit einer auf die Betrie­be indi­vi­du­ell zuge­schnit­te­nen Arbeitsmarktberatung.“

Arbeit­ge­ber sei­en jedoch in letz­ter Zeit zurück­hal­ten­der bei Ver­län­ge­rungs­zu­sa­gen oder fes­ten Über­nah­men befris­te­ter Mit­ar­bei­ter gewor­den. Die poli­tisch wech­sel­haf­te Situa­ti­on, stei­gen­de Zin­sen, schwer kal­ku­lier­ba­re Ener­gie­kos­ten, eine unge­bremst hohe Infla­ti­on und Lie­fer­eng­päs­se wür­den zuneh­mend vie­le Betrie­be belas­ten. „In Bera­tungs­ge­sprä­chen mit Fami­li­en­be­trie­ben hören wir immer wie­der: das Haupt­ziel ist, erst­mal den Win­ter zu überstehen.“

Herbst­be­le­bung in allen Regionen

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst die Gebiets­kör­per­schaf­ten Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg und die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lich­ten­fels. Die im Sep­tem­ber eher ver­hal­ten gestar­te­te Herbst­be­le­bung leg­te im Okto­ber deut­lich an Schwung zu. So gab es in allen Regio­nen des Arbeits­agen­tur­be­zirks weni­ger Arbeits­lo­se. Wie jeden Monat reagie­ren die ein­zel­nen loka­len Arbeits­märk­te aber verschieden.

Im Land­kreis Kro­nach (-13,3 Pro­zent) und der Stadt Coburg (-9,4 Pro­zent) sank die Arbeits­lo­sig­keit am kräf­tigs­ten. Auch Lich­ten­fels (-6,8 Pro­zent), der Land­kreis Coburg (-6,8 Pro­zent), das Bam­ber­ger Land (-5,7 Pro­zent), die Stadt Bam­berg (-4,0 Pro­zent) sowie Forch­heim (-3,6 Pro­zent) ver­buch­ten einen spür­ba­ren Rück­gang der Arbeitslosigkeit.

Die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit redu­zier­te sich im Okto­ber in allen Krei­sen und Städ­ten durch­schnitt­lich um 24,2 Pro­zent. Bis Ende August war sie, sai­so­nal durch das Schul- und Aus­bil­dungs­en­de bedingt, gestiegen.

Auf­grund der bun­des­wei­ten Über­nah­me der Betreu­ung ukrai­ni­scher Flücht­lin­ge durch die Job­cen­ter seit Juni liegt die Zahl der Arbeits­lo­sen mitt­ler­wei­le ledig­lich im Land­kreis Kro­nach (-5,4 Pro­zent) unter dem Vor­jah­res­ni­veau. In der Stadt Coburg (+14,6 Pro­zent), der Stadt Bam­berg (+7,7 Pro­zent), Lich­ten­fels (+6,9 Pro­zent), Forch­heim (+6,5 Pro­zent) und den Land­krei­sen Bam­berg (+2,9 Pro­zent) und Coburg (+1,1 Pro­zent) ist sie grö­ßer als in 2021.

Die Land­krei­se Bam­berg (2,3 Pro­zent), Forch­heim (2,7 Pro­zent) und Kro­nach (2,7 Pro­zent) ver­zeich­nen die nied­rigs­ten Arbeits­lo­sen­quo­ten und wei­ter­hin Voll­be­schäf­ti­gung. In der Stadt Coburg ist sie mit 5,6 Pro­zent am höchsten.