Die öffentlichen Beschränkungen, die in den vergangenen Monaten zur Bekämpfung der Corona-Pandemie unternommen wurden, haben sich in so gut wie allen Teilen
... weiter
Arbeitsmarkt Januar 2023
Mehr Menschen arbeitslos in der Region als im Januar 2022
Die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg hat ihren Arbeitsmarktbericht für Januar veröffentlicht. Im Vergleich zum Vorjahr waren etwas mehr Menschen arbeitslos.
Wie die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg bekanntgab, waren Ende Januar im Agenturbezirk 12.816 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Die Zahl der Arbeitslosen stieg in den ersten vier Wochen des Jahres um 1.666 Personen. 73 Prozent davon waren Männer, da diese den Hauptteil der Beschäftigten in witterungsabhängigen Berufen ausmachen. Bei den Frauen stieg die Zahl seit Ende Dezember lediglich um knapp 9 Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Arbeitslosigkeit insgesamt um 7,9 Prozent erhöht. Den Grund für den Anstieg macht die Agentur für Arbeit in den seit Juni 2022 von den Jobcentern betreuten geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainern aus. Insgesamt sind 985 von ihnen arbeitslos gemeldet.
Die Arbeitslosenquote nahm im Januar entsprechend um 0,5 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent zu. Vor einem Jahr betrug sie noch 3,4 Prozent. Seit Jahresbeginn verloren 2.351 Menschen ihre Beschäftigung und meldeten sich arbeitslos. Das waren 73,1 Prozent mehr als im Dezember, was üblich für die Jahreszeit ist.
Gleichzeitig gelang es in den ersten vier Wochen des Jahres aber auch 751 Männern und Frauen, eine neue Beschäftigung zu finden. Das sind nur 4,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
Sinkende Temperaturen sorgen für Anstieg der Arbeitslosigkeit in allen Regionen des Agenturbezirks
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst sieben Gebietskörperschaften: Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg und die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels. In der zweiten Januarhälfte kam der Winter letztendlich doch noch in den Region mit Schnee und Frost an und hinterließ erwartungsgemäß auf dem Arbeitsmarkt seine Spuren: Mit sinkenden Temperaturen stieg im Januar in allen Regionen die Arbeitslosigkeit.
Die einzelnen Arbeitsmärkte reagierten jedoch unterschiedlich auf den Winter. Der Landkreis Kronach verbuchte den witterungsbedingt stärksten Anstieg (+22,3 Prozent), gefolgt vom Bamberger Land (+19,2 Prozent) und dem Landkreis Lichtenfels (+17,7 Prozent). Aber auch in der Stadt Bamberg (+13,5 Prozent), dem Landkreis Forchheim (+12,7 Prozent), der Stadt Coburg (+11,0 Prozent) und in dem Landkreis Coburg (+9,8 Prozent) waren mehr Menschen arbeitslos.
Aufgrund der bundesweiten Betreuung ukrainischer Flüchtlinge durch die Jobcenter im Juni letzten Jahres lag die Zahl der Arbeitslosen Ende Januar in allen Regionen über dem Vorjahresniveau. Die Stadt Coburg (+16,8 Prozent), die Landkreise Lichtenfels (+14,4 Prozent), Coburg (+7,7 Prozent), Forchheim (+7,0 Prozent) und Bamberg (+6,4 Prozent) verzeichnen den größten Anstieg, gefolgt von Kronach (+4,5 Prozent) und der Stadt Bamberg (+3,4 Prozent).
Das Bamberger Land (2,8 Prozent) verzeichnet auch in der Hochphase der kalten Jahreszeit Vollbeschäftigung. Die Marke dazu liegt bei einer Arbeitslosenquote von 3,0 Prozent. Forchheim liegt mit einem Wert von 3,2 Prozent etwas darüber. In den Städten Coburg (6,4 Prozent) und Bamberg (4,7 Prozent) ist die Arbeitslosenquote am höchsten.
- Februar 3, 2023
- Redaktion Webecho Bamberg
Das könnte Sie auch interessieren...
Arbeitsmarkt Oktober 2022
Trotz Teuerungen: Weniger Arbeitslose in der Region
Obwohl die politisch wechselhafte Situation, steigende Energiekosten, Inflation und Lieferengpässe viele Betriebe belasten, gibt es in der Region weniger Arbeitslose als vor einem Monat.
Wie die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg am 2. November mitteilte, gab es im Agenturbezirk im Oktober 771 Arbeitslose weniger (-6,6 Prozent) als im September. Damit waren 10.921 Personen arbeitslos.
Entsprechend reduzierte sich die Arbeitslosenquote in den letzten vier Wochen um 0,2 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent. Vor einem Jahr lag ihr Wert bei 3,0 Prozent. 1.239 Frauen und Männer wurden freigesetzt, 11,8 Prozent (+131) mehr als vor einem Jahr.
Im Oktober fanden 1.177 Personen wieder eine neue sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Das waren 4,0 Prozent weniger (-49) als im Vorjahresmonat. Der Herbstaufschwung bot allen Personengruppen Zukunftsperspektiven. Die Jugendarbeitslosigkeit (bis 25 Jahre) sank im letzten Monat um 24,2 Prozent beziehungsweise 303 Personen auf 947, die der AusländerInnen um 8,2 Prozent (-262 Personen) auf 2.922.
Jeder dritte Arbeitslose (33,5 Prozent) ist 55 Jahre oder älter. Lediglich jeder Elfte (8,7 Prozent) ist jünger als 25. Etwas mehr als ein Viertel (26,8 Prozent) haben einen ausländischen Pass.
Infolge der Betreuung der geflüchteten UkrainerInnen durch die Jobcenter ist die Arbeitslosigkeit um 504 Personen (+4,8 Prozent) allerdings größer als vor einem Jahr. Insgesamt sind 1.049 UkrainerInnen als arbeitslos erfasst, 155 weniger als im September.
Die Krise ist auf dem Arbeitsmarkt noch nicht angekommen
„Der bereits im September begonnene Herbstaufschwung gewann im vergangenen Monat nochmals an Dynamik“, sagt Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. „Bei frühlingshaften Temperaturen sank die Arbeitslosigkeit um mehr als das Siebenfache, stärker als im September. Unser Arbeitsmarkt zeigt sich scheinbar unbeeindruckt von den Befürchtungen einer möglichen Rezession. Die Firmen haben weiterhin einen hohen Personalbedarf. Der Stellenbestand ist seit Jahresbeginn im Durchschnitt um über 2.300 Angebote beziehungsweise gut ein Drittel größer als im letzten Jahr.
Die Arbeitslosenquote bewegt sich nur knapp über der Marke zur Vollbeschäftigung. In den vergangenen zwölf Monaten stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Agenturbezirk weiter um über 1.400 auf insgesamt 247.307. Meine Vermittlungsfachkräfte machen die Erfahrung, dass sich derzeit überwiegend Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen arbeitslos melden. Ausgebildete Fachkräfte wechseln im Kündigungsfall oftmals nahtlos zu einem neuen Arbeitgeber. Auch das Abwerben aus Beschäftigung heraus ist keine Ausnahme mehr. Die Frage der Personalbindung, ‑findung und ‑weiterbildung wird daher zu einem Thema mit oberster Priorität, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Hier beraten und unterstützen unsere Vermittlungsfachkräfte vom Arbeitgeberservice kostenlos mit einer auf die Betriebe individuell zugeschnittenen Arbeitsmarktberatung.“
Arbeitgeber seien jedoch in letzter Zeit zurückhaltender bei Verlängerungszusagen oder festen Übernahmen befristeter Mitarbeiter geworden. Die politisch wechselhafte Situation, steigende Zinsen, schwer kalkulierbare Energiekosten, eine ungebremst hohe Inflation und Lieferengpässe würden zunehmend viele Betriebe belasten. „In Beratungsgesprächen mit Familienbetrieben hören wir immer wieder: das Hauptziel ist, erstmal den Winter zu überstehen.“
Herbstbelebung in allen Regionen
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst die Gebietskörperschaften Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg und die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels. Die im September eher verhalten gestartete Herbstbelebung legte im Oktober deutlich an Schwung zu. So gab es in allen Regionen des Arbeitsagenturbezirks weniger Arbeitslose. Wie jeden Monat reagieren die einzelnen lokalen Arbeitsmärkte aber verschieden.
Im Landkreis Kronach (-13,3 Prozent) und der Stadt Coburg (-9,4 Prozent) sank die Arbeitslosigkeit am kräftigsten. Auch Lichtenfels (-6,8 Prozent), der Landkreis Coburg (-6,8 Prozent), das Bamberger Land (-5,7 Prozent), die Stadt Bamberg (-4,0 Prozent) sowie Forchheim (-3,6 Prozent) verbuchten einen spürbaren Rückgang der Arbeitslosigkeit.
Die Jugendarbeitslosigkeit reduzierte sich im Oktober in allen Kreisen und Städten durchschnittlich um 24,2 Prozent. Bis Ende August war sie, saisonal durch das Schul- und Ausbildungsende bedingt, gestiegen.
Aufgrund der bundesweiten Übernahme der Betreuung ukrainischer Flüchtlinge durch die Jobcenter seit Juni liegt die Zahl der Arbeitslosen mittlerweile lediglich im Landkreis Kronach (-5,4 Prozent) unter dem Vorjahresniveau. In der Stadt Coburg (+14,6 Prozent), der Stadt Bamberg (+7,7 Prozent), Lichtenfels (+6,9 Prozent), Forchheim (+6,5 Prozent) und den Landkreisen Bamberg (+2,9 Prozent) und Coburg (+1,1 Prozent) ist sie größer als in 2021.
Die Landkreise Bamberg (2,3 Prozent), Forchheim (2,7 Prozent) und Kronach (2,7 Prozent) verzeichnen die niedrigsten Arbeitslosenquoten und weiterhin Vollbeschäftigung. In der Stadt Coburg ist sie mit 5,6 Prozent am höchsten.
- November 5, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
Das könnte Sie auch interessieren...
Arbeitsmarkt September 2022
Herbstaufschwung schwächer gestartet als üblich
Zum Herbstanfang im September reagierte der Arbeitsmarkt mit einem leichten Beschäftigungsanstieg. Zuvor war die Arbeitslosigkeit saisonal bedingt in den beiden vorigen Monaten gestiegen. In diesem Jahr fiel der Herbstaufschwung jedoch weniger dynamisch aus als üblich. Die Arbeitsagentur sieht Anzeichen einer Rezession.
Wie die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg Ende September bekanntgab, verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen im vergangenen Monat um 101 Personen (-0,9 Prozent). Durchschnittlich macht sich der Herbstaufschwung aber deutlicher bemerkbar und die Arbeitslosigkeit geht im September um 382 Personen zurück.
Ende des dritten Quartals waren 11.692 Frauen und Männer im Agenturbezirk Bamberg-Coburg arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es demgemäß 356 (+3,1 Prozent) mehr Arbeitslose. Ihre Zahl liegt infolge der Betreuung der geflüchteten UkrainerInnen seit zwei Monaten leicht über dem Vorjahreswert. Die Arbeitslosenquote liegt wie im August unverändert bei 3,4 Prozent. Vor einem Jahr betrug die Quote 3,2 Prozent.
Im September verloren 1.289 Menschen ihre Beschäftigung. Das sind geringfügig mehr als vor einem Jahr (+5 beziehungsweise +0,4 Prozent). Gleichzeitig fanden 1.094 Personen eine neue berufliche Perspektive. Das waren 142 oder 11,5 Prozent weniger als in 2021.
Jugendarbeitslosigkeit sinkt wieder
Mit Beginn des neuen Schul- und Ausbildungsjahres im September verringerte sich vor allem wieder die Arbeitslosigkeit der unter 25-Jährigen. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit entfiel komplett auf diese Altersgruppe. Seit Juli hatten sie sich zunehmend zum Schul- und Ausbildungsende zur Überbrückung arbeitslos gemeldet.
136 junge Frauen und Männer haben die ersten Schritte in ihre berufliche Zukunft getan, indem sie in eine Ausbildung starteten oder eine weiterführende Schule besuchen. Viele Firmen stellten junge begehrte Fachkräfte ein, die nach der Lehre von ihrem Ausbildungsbetrieb nicht direkt übernommen werden konnten.
Allein im September verringerte sich die Jugendarbeitslosigkeit um 9,8 Prozent. Mit dem Beginn des Herbstsemesters an den Hochschulen im Oktober wird sie abermals sinken. Zum Monatswechsel betrug der Jugendlichen Anteil der Arbeitslosen 10,7 Prozent (Vorjahr 11,2 Prozent). Momentan sind 1.250 Personen aus der Altersgruppe bis 25 Jahre arbeitslos gemeldet, 1,5 Prozent beziehungsweise 19 weniger als vor einem Jahr.
Krieg und Energiekrise bremsen Arbeitsmarkt
Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg zeichnet ein sorgenvolles Bild des Arbeitsmarkts. „Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage nehmen die Anzeichen für eine Rezession trotz guter Auftragslage vieler Firmen zu. Vorsorgliche Arbeitssuchendmeldungen von verunsicherten Arbeitnehmern mehren sich, befristete Verträge werden teilweise nicht verlängert oder vorzeitig gelöst. Die Arbeitslosmeldungen überwiegend ungelernter Mitarbeiter aus dem gewerblichen Bereich steigen. Die Energiepreise belasten zunehmend viele Betriebe. Planungsrisiko, Rekordinflation, Rohstoffmangel und gestörte Lieferketten sorgen aktuell wieder zu einem erhöhten Beratungsbedarf bei unserem Arbeitgeberservice für Kurzarbeitergeld.
Die Knappheit an Arbeitskräften führt jedoch dazu, dass die Firmen ihre Belegschaft so lange wie möglich halten wollen. Wegen der unsicheren Situation ringen die Betriebe gleichzeitig um dringend benötigte Fachkräfte. Aufgrund fehlender Entscheidungsfreude lassen sich Jugendliche oftmals Zeit mit der Berufswahl und verbleiben im Schulsystem. Die Arbeitsmarktlage zeigt sich jedoch weiter stabil. Derzeit ist die Situation für Ausbildungs- und Jobsuchende noch günstig. Daher empfehle ich, jetzt die Chance zu ergreifen und nicht abzuwarten.“
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst die Stadt und den Landkreis Bamberg, die Stadt und den Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels.
Zu Beginn der dritten Jahreszeit setzte der Herbstaufschwung am Arbeitsmarkt ein, jedoch weniger dynamisch als in früheren Jahren. Die Arbeitslosenzahlen sanken daher nicht wie sonst üblich in allen Regionen. Die einzelnen lokalen Arbeitsmärkte reagieren dabei unterschiedlich intensiv.
Verhaltener Herbstaufschwung in Bamberg Stadt und Land
Im Stadtgebiet Bamberg beendete der einsetzende Herbstaufschwung den Anstieg der letzten Monate und führte zu einer Stagnation der Arbeitslosigkeit. Sie lag am Monatsende wie im August unverändert bei 1.914 Personen. In den letzten zwölf Monaten ist die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer um 6,0 Prozent (+109) gestiegen. Im September wurden 20,1 Prozent mehr Menschen entlassen und 1,5 Prozent weniger eingestellt als in 2021. Die Arbeitslosenquote beträgt wie im August 4,5 Prozent (Vorjahr 4,3 Prozent). 10,7 Prozent bzw. 204 der Arbeitslosen sind Geflüchtete. Davon kommen 57 aus Osteuropa und 100 aus Syrien.
Im letzten Monat meldeten die Arbeitgeber aus dem Stadtgebiet 252 sozialversicherungspflichtige Stellen, 23,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Im Bestand betreut der Arbeitgeberservice aktuell 1 924 Beschäftigungsofferten, 17,7 Prozent beziehungsweise 289 mehr als im Vorjahr.
Im Bamberger Land setzte der Herbstaufschwung in diesem Jahr bereits im September ein. Die Arbeitslosigkeit verringerte sich in den letzten vier Wochen um 68 Menschen oder 3,0 Prozent. Der Landkreis verzeichnete im abgelaufenen Monat den kräftigsten Rückgang im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg–Coburg.
Zum Monatsende waren 2.170 Personen arbeitslos registriert. Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit um 22 Personen oder 1,0 Prozent ab. Im September verloren 15,5 Prozent weniger Personen ihren Job als in 2021, während 15,4 Prozent weniger eine neue Beschäftigung aufnahmen. Die Arbeitslosenquote beträgt wie im August und im letzten Jahr unverändert 2,5 Prozent. Das ist Vollbeschäftigung und die niedrigste Quote im gesamten Arbeitsagenturbezirk. 7,7 Prozent beziehungsweise 168 der Arbeitslosen sind Geflüchtete. Davon kommen 87 aus Osteuropa und 57 aus Syrien.
Aus dem Bamberger Land gingen in den letzten vier Wochen 263 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote bei den Vermittlungsexperten ein, 39,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Stellenpool des Arbeitgeberservice befinden sich aktuell 2.186 Beschäftigungsangebote, 516 oder 30,9 Prozent mehr als im September 2021.
- Oktober 4, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
Das könnte Sie auch interessieren...
Der Arbeitsmarkt im Juli 2022
Üblicher Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit
Ende Juli waren 11.150 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 432 oder 3,7 Prozent weniger als vor zwölf Monaten. Im vergangenen Monat stieg die Zahl der Arbeitslosen um 280 Personen (+2,6 Prozent). Wie die Agentur für Arbeit betont, erhöht sich mit dem Schul- und Ausbildungsende vor den Sommerferien üblicherweise die Arbeitslosigkeit der bis 25-Jährigen.
Da die ab Februar 2022 aus der Ukraine geflüchteten Menschen seit dem 1. Juni von den Jobcentern betreut werden, erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen im Juni sprunghaft um 987 Personen (+10,0 Prozent) auf 10.870 Menschen. Der gesamte Anstieg entfiel auf Geflüchtete aus der Ukraine.
Sie haben bis Ende August Zeit, ihre Anträge in den Jobcentern zu stellen. Durch die Übergangsregelung können sie bis zum Wechsel weiterhin ihre Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen, damit sich keine finanzielle Lücke auftut. Dies bedeutet aber auch, dass noch nicht alle Geflüchteten in der Statistik erfasst sind.
Die Zahl der bis 25-Jährigen stieg auch in diesem Jahr in den letzten vier Wochen um 92 (+9,4 Prozent). Im Vergleich zum letzten Jahr meldeten sich jedoch aufgrund der guten Übernahmeaussichten 27,0 Prozent weniger. Der positive Trend der Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit setzt sich weiter fort, teilt die Agentur für Arbeit mit. Aktuell sind 1.067 junge Erwachsene auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung, 177 (14,2 Prozent) weniger als vor zwölf Monaten. Vor zwei Jahren, als die Arbeitslosigkeit pandemiebedingt auf ihrem Zenit war, gab es ein Drittel beziehungsweise 533 mehr arbeitslose Jugendliche, so die Agentur für Arbeit. Die Arbeitslosigkeit Geflüchteter aus der Ukraine stieg im letzten Monat lediglich noch um 29 Personen (+2,6 Prozent) auf 1.160, wirkte sich daher nur marginal auf die Entwicklung der Arbeitslosenzahl aus.
Die Arbeitslosenquote nahm im Juli um 0,1 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent zu. Vor einem Jahr lag ihr Wert bei 3,3 Prozent. Im letzten Monat verloren 1.121 Männer und Frauen ihren Arbeitsplatz und meldeten sich arbeitslos, 3 Personen weniger als in 2021. Zeitgleich konnten 839 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden. Das sind 280 oder 25,0 Prozent weniger als in 2021. Durch den hohen Fachkräftebedarf (drei Viertel aller Stellen) ist der Anteil an Arbeitslosen mit Berufsabschluss mittlerweile auf 43,7 Prozent gesunken.
Agiler Arbeitsmarkt
„In den letzten Wochen vor den Sommerferien ist im Juli die Arbeitslosigkeit erwartungsgemäß leicht gestiegen. Die Ursache dafür liegt am Schul- und Ausbildungs-ende zur Jahresmitte. Junge Menschen melden sich zur Überbrückung arbeitslos. Ich rechne daher auch im August erneut mit einem kleinen Anstieg. Aufgrund der guten Jobchancen nehmen viele der frischgebackenen, heiß begehrten jungen Fachkräfte, bei denen die Übernahme nicht klappte, bereits in den kommenden Wochen wieder eine Arbeit auf. Die meisten Schüler starten im September in eine Ausbildung, besuchen eine weiterführende Schule oder studieren ab Herbst. Anders als in den beiden vorangegangenen Jahren der Corona Krise wurden in diesem Jahr deutlich mehr Ausbildungsabsolventen direkt von ihren Betrieben übernommen.
Im Juli haben sich im Agenturbezirk lediglich 207 weitere Ukrainer im erwerbsfähi-gen Alter (mindestens 15 Jahre alt) bei den Jobcentern gemeldet. Insgesamt sind es jetzt 2 651. Die ersten Gespräche in der Arbeitsvermittlung zeigen deutlich, dass es überwiegend Frauen mit Sprachkurs- und Kinderbetreuungsbedarf sind. Sie besuchen teilweise schon Integrationskurse. Ein paar konnten bereits eine Beschäftigung aufnehmen. Das kurz- und mittelfristig vermittelbare Bewerberpotential hält sich je-doch in Grenzen. Die niedrigen Kurzarbeiterzahlen zeigen eine gute Auftragslage. Dennoch sind die Sorgen vieler Betriebe groß: die Inflationsrate, Lieferketten, die Energieversorgung, steigende Corona Zahlen und der Arbeitskräftemangel sind hierbei die am meisten genannten Risiken“, skizziert Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt.
Kurzarbeit gibt weiterhin Gas zur Jobsicherung
Im März 2022 (Hochrechnung aktuellster Wert) bezogen im Agenturbezirk insgesamt 745 Betriebe für 5.956 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld. 2,4 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren in Kurzarbeit. Die Zahl der Betriebe nahm seit Februar um 16,4 Prozent (-146) ab. Wie sich die Folgen des Ukraine Kriegs auf die Kurzarbeit letztendlich auswirken, ist noch ungewiss. Jedoch führen auch Corona bedingte Lieferschwierigkeiten aus China – zum Beispiel, der Lockdown des Hafens von Shanghai -, der Hafenstreik von Hamburg sowie das Fehlen von Kraftfahrern zu Lieferengpässen und weiteren Preisanstiegen. Um Ausfallzeiten zu überbrücken und Kündigungen zu vermeiden, nutzen einige Betriebe wieder die Kurzarbeit.
Stellenmarkt – Jobrekord, erstmals über 10.000 Stellen
Im Juli bekam der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg 1.530 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsangebote gemeldet, 30,1 Prozent beziehungsweise 658 weniger als im vergangenen Jahr. Da Fachkräftegesuche teilweise nicht besetzt werden können, gibt es derzeit eine Konsolidierung des Zugangs auf einem weiterhin sehr hohen Niveau. Der Stellenzugang lag um 14,3 Prozent über dem vom Vorkrisenjahr 2019. Der Stellenbestand ist um gut ein Viertel (+24,0 Prozent) beziehungsweise insgesamt 1.937 Angebote größer als vor einem Jahr. Erstmals seit Gründung der Bundesrepublik überschreitet er die 10.000-Marke. Rein statistisch kommen auf 100 gemeldete sozialversicherungspflichtige Stellen aktuell lediglich 111 potentielle arbeitslose Bewerber.
„Die Besetzung von Stellen für Fachkräfte und mittlerweile auch für Helfer ist eine Herausforderung und spitzt sich weiter zu. Wir haben keinen Fachkräfte- sondern einen Arbeitskräfteengpass in vielen Branchen“, sagt Dieter Kamm, stellvertretender Teamleiter des Arbeitgeberservice für die Regionen Bamberg und Forchheim. „Teilweise schließen zum Beispiel Gastwirtschaften deswegen tageweise oder sogar ganz. Der Markt hat sich gedreht. Mittlerweile sucht in der Regel der Arbeitnehmer seinen Arbeitgeber aus. Neben dem Gehalt spielen immer mehr die Rahmenbedingungen sowie die Kompromissbereitschaft eine wichtige Rolle bei der Gewinnung von Arbeitskräften. Auch die Weiterqualifizierung eigener Mitarbeiter ist ein wichtiger Baustein, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Arbeitgeberservice berät und unterstützt dabei. Teilweise ist durch uns eine Übernahme der Kosten von bis zu 100 Prozent möglich.“
Arbeitsmarktentwicklung in der Region Bamberg
Stadt Bamberg
In der Stadt Bamberg lag die Zahl der Arbeitslosen Ende Juli wie im Vormonat unverändert bei 1.780. Im Vorjahresvergleich sind es jedoch 71 Personen (3,8 Prozent) weniger. Im Juli kommt es regelmäßig zu vermehrten Arbeitslosmeldungen von jungen Menschen, die nach Abschluss der Berufsausbildung nicht übernommen wurden oder Abgänger von allgemein- und berufsbildenden Schulen waren. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren erhöhte sich daher im vergangenen Monat um 17 oder 13,5 Prozent auf 143. Die Arbeitslosenquote beträgt wie im Juni 4,2 Prozent (Vorjahr 4,4 Prozent). Im letzten Monat meldeten die Betriebe aus dem Stadtgebiet 302 sozialversicherungspflichtige Jobangebote dem Arbeitgeberservice, 60 (-16,6 Prozent) weniger als im letzten Jahr. Im Stellenpool sind aktuell 1 961 Beschäftigungsangebote, 395 (+25,2 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Landkreis Bamberg
Im Bamberger Land nahm die Arbeitslosigkeit im Juli um 156 Personen (+8,1 Pro-zent) auf 2.071 zu. Die Zahl der Arbeitslosen liegt um 202 Personen bzw. 8,9 Pro-zent unter dem Vorjahresniveau. Im Juli melden sich regelmäßig vermehrt junge Menschen arbeitslos, die nach Abschluss der Berufsausbildung nicht übernommen wurden oder Abgänger von allgemein- und berufsbildenden Schulen sind. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren erhöhte sich daher im vergangenen Monat um 38 oder 24,7 Prozent auf 192. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 2,3 Prozent (Vorjahresmonat: 2,6 Prozent) und ist die niedrigste im gesamten Agenturbezirk. Das ist Vollbeschäftigung. Per Definition spricht man von Vollbeschäftigung ab einer Quote von unter 3,0 Prozent.
Aus dem Landkreis Bamberg gingen beim Arbeitgeberservice im Juli 260 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote ein, 196 (-43,0 Prozent) weniger als im Vorjahr. Im Bestand gibt es aktuell 1.944 Offerten, 296 (+18,0 Prozent) mehr als vor zwölf Monaten.
- August 18, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
Das könnte Sie auch interessieren...
Jobcenter betreuen ukrainische Geflüchtete
Anstieg der Arbeitslosigkeit trotz stabiler Konjunktur
Die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg stieg im Juni um 987 Personen (+10 Prozent) auf 10.870 Menschen. Der gesamte Anstieg entfiel auf Geflüchtete aus der Ukraine. Ihre Arbeitslosigkeit stieg im letzten Monat um 1.050 Personen auf 1.131.
Da die Menschen, die seit Februar aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind, seit dem 1. Juni von den Jobcentern betreut werden, erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosigkeit deutlich in allen Kreisen und Städten des Bezirks. Dies teilte die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg mit.
Da der Großteil der Geflüchteten (79,1 Prozent) Frauen sind, stieg deren Arbeitslosigkeit seit Mai um insgesamt 19,5 Prozent (+830) auf 5 088. Die Jugendarbeitslosigkeit (unter 20 Jahre) erhöhte sich im letzten Monat um 52,4 Prozent (+87) auf 253. Der komplette Anstieg entfiel auf jugendliche Ukrainerinnen und Ukrainer (+102 auf insgesamt 106).
Die Arbeitslosigkeit der Ausländer wuchs seit Mai infolgedessen um 62,2 Prozent (+1.106) auf 2.883. Mehr als jeder vierte Arbeitslose (+26,5 Prozent) hat aktuell einen ausländischen Pass, 42,9 Prozent (+866) mehr als vor einem Jahr.
Jedoch war die Gesamtzahl aller Arbeitslosen am Ende des ersten Halbjahres mit
10.870 Menschen um 7,7 Prozent beziehungsweise 905 Personen niedriger als in 2021. Die Arbeitslosenquote stieg im Juni moderat um 0,2 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent. Vor einem Jahr lag ihr Wert bei 3,4 Prozent.
Im Juni verloren 1.228 Männer und Frauen ihren Arbeitsplatz und meldeten sich arbeitslos, 328 Personen beziehungsweise 36,4 Prozent mehr als in 2021. Die Zunahme resultiert teilweise aus Meldungen von geflüchteten Ukrainern, die ihren vorherigen Job in der Heimat aufgrund des Krieges verloren haben und dies bei der Arbeitslosmeldung angaben. Zeitgleich konnten 922 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden. Das sind 214 oder 18,8 Prozent weniger als im letzten Jahr.
Arbeitsmarktentwicklung: Arbeitsmarkt besser als die Zahlen
Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, sagte am 30. Juni zur aktuellen Situation am Arbeitsmarkt: „Der Abbau der Arbeitslosigkeit fand letzten Monat im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg ein abruptes Ende. Die Menschen, die seit Februar 2022 aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind, werden seit Juni von den Jobcentern betreut. Saisontypisch wäre ein moderater Rückgang der Arbeitslosigkeit, der jedoch von dem sprunghaften Anstieg bei den Jobcentern überlagert wird. Das spiegelt sich auch in diesem Jahr wieder.
Im Juni nahm die Arbeitslosigkeit in allen Regionen des Bezirks wie üblich leicht ab. Bis Mitte Juni haben insgesamt 2.444 Ukrainer im erwerbsfähigen Alter (mindestens 15 Jahre alt) mit den Jobcentern ersten Kontakt aufgenommen, um Leistungen zu beantragen. Ich rechne daher auch in den kommenden Monaten mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit. Der leistungsrechtliche Übertritt der Ukrainer in die Betreuung durch die Jobcenter ist bisher gut gelungen. Aktuell analysieren wir die möglichen Integrationsperspektiven und entwickeln die nächsten Schritte. Für viele hat das Erlernen der deutschen Sprache oberste Priorität, da sie der Schlüssel für einen Job ist, der ihrer bisherigen Qualifikation entspricht. Das braucht jedoch Zeit.
Trotz der angespannten gesamtwirtschaftlichen Situation sind die Beschäftigungsaussichten aber weiterhin sehr gut. Der Arbeitsmarkt ist aus Arbeitnehmersicht positiv. Es melden sich nur vereinzelt gut ausgebildete Fachkräfte. Viele finden schnell wieder eine Arbeit. Das bietet natürlich auch Chancen für die Geflüchteten. Im vergangenen Monat meldeten sich auch junge Fachkräfte, die nach Abschluss ihrer Ausbildung nicht übernommen werden konnten, arbeitslos. Ich gehe davon aus, dass wir diese frischgebackenen Bewerber relativ schnell wieder in Beschäftigung bringen können. Aufgrund des großen Fachkräftebedarfs sind Gelernte sehr gefragt. Aber auch Helfer treffen auf einen noch guten Arbeitsmarkt.“
Kurzarbeit stabilisiert weiterhin Jobs und Leistungsfähigkeit der Betriebe
Im Februar 2022 (Hochrechnung aktuellster Wert) bezogen im Agenturbezirk insgesamt 891Betriebe für 5.837 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld. 2,4 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren in Kurzarbeit. Die Zahl der Kurzarbeiter sank seit Januar um 6,6 Prozent (-410). Wie sich die Folgen des Ukraine-Kriegs auf die Kurzarbeit letztendlich auswirken, ist noch ungewiss. Er führt seit Monaten zu Lieferengpässen und massiven Preisanstiegen. Um Entlassungen von Fachkräften zu vermeiden, setzen einige Arbeitgeber auf die Kurzarbeit, um Ausfallzeiten zu überbrücken.
Stellenmarkt trotz Turbulenzen weiter auf Rekordkurs
Im Mai bekam der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg
1.808 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsangebote gemeldet, 5,7 Prozent beziehungsweise 110 weniger als im vergangenen Jahr. Der Stellenbestand ist um ein Drittel (+33,4 Prozent) beziehungsweise insgesamt 2.463 Angebote seit dem letzten Jahr größer geworden.
Seit Bestehen der Bundesrepublik gab es noch nie so viele Arbeitsplatzangebote. Rein statistisch kommen auf 100 gemeldete sozialversicherungspflichtige Stellen aktuell lediglich 110 potentielle arbeitslose Bewerber.
Das Gros der beim Arbeitgeberservice gemeldeten Arbeitsplatzangebote entfällt auf folgende Berufsbereiche: 3.178 Produktion und Fertigung, 1.894 Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit, 1.406 Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung, 1.217 kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus sowie 864 Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik.
Die größten Zuwächse seit dem letzten Jahr gibt es bei kaufmännischen Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus (+49,0 Prozent), Bürotätigkeiten (Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung) mit plus 44,6 Prozent, Produktion und Fertigung (+38,1 Prozent), Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (+32,1 Prozent), Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (+21,8 Prozent) sowie dem Bauhandwerk (+21,3 Prozent).
Arbeitsmarktentwicklung Bamberg
Im Juni stieg in der Stadt Bamberg die Arbeitslosigkeit um 99 Personen (+5,9 Prozent). Am Ende des ersten Halbjahrs waren 1.780 Arbeitslose gemeldet, 130 beziehungsweise 6,8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,2 Prozent (Mai 4 Prozent). Vor einem Jahr lag sie bei 4,5 Prozent.
Der gesamte Anstieg im Juni entfiel auf Geflüchtete aus der Ukraine. Ihre Arbeitslosigkeit nahm im letzten Monat um 112 Personen auf 120 zu.
Im Juni meldeten die Betriebe aus dem Stadtgebiet 302 sozialversicherungspflichtige Jobangebote dem Arbeitgeberservice, 85 (-22,0 Prozent) weniger als im letzten Jahr. Im Stellenpool sind aktuell 1.924 Beschäftigungsangebote, 460 (31,4 Prozent) mehr als 2021.
Arbeitsmarktentwicklung Landkreis Bamberg
Im Landkreis Bamberg erhöhte sich die Arbeitslosigkeit im Juni um 125 Personen
(+7,0 Prozent) auf 1.915 Menschen. Die Zahl der Arbeitslosen liegt um 16,3 Prozent (-374 Personen) unter dem Vorjahresniveau. Die Arbeitslosenquote beträgt 2,2 Prozent (Mai 2,0 Prozent, Vorjahr 2,6 Prozent). Das ist Vollbeschäftigung und weiterhin die niedrigste Quote im gesamten Agenturbezirk. Die Marke zur Vollbeschäftigung liegt bei 3,0 Prozent.
Der gesamte Anstieg im Juni entfiel auch hier auf Geflüchtete aus der Ukraine. Ihre Arbeitslosigkeit erhöhte sich im letzten Monat um über 130 Personen auf 137. Aus dem Bamberger Land gingen beim Arbeitgeberservice im Juni 279 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote ein, 121 (-30,3 Prozent) weniger als im Vorjahr. Im Bestand befinden sich aktuell 1 938 Offerten, 499 (+34,7 Prozent) mehr als vor zwölf Monaten.
- Juli 28, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
Das könnte Sie auch interessieren...
Arbeitsmarkt Bamberg-Coburg
Teilweise Vollbeschäftigung
Die schon im März gestartete Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt Bamberg-Coburg setzte sich durch die sukzessiv aufgehobenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie auch im April fort. Teilweise herrscht Vollbeschäftigung. Außerdem melden sich erste ukrainische Geflüchtete arbeitssuchend.
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst sieben Gebietskörperschaften: Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels. Die bereits im März voll durchgestartete Frühjahresbelebung am Arbeitsmarkt setzte sich im April fort. Die Arbeitslosigkeit sank in allen Regionen des Agenturbezirks. Auch die Städte profitieren vom saisonal bedingten Beschäftigungsanstieg, jedoch nicht so ausgeprägt wie die Landkreise.
Die Arbeitslosigkeit nahm in den vergangenen vier Wochen um 488 (-4,5 Prozent) auf 10.326 Menschen ab. Seit dem letzten Jahr verringerte sich die Arbeitslosenzahl um 2.474 Personen. Das sind gut ein Fünftel weniger (-19,3 Prozent) als vor zwölf Monaten.
Im April fanden 1.375 arbeitslose Frauen und Männer einen neuen Arbeitsplatz, 17,7 Prozent weniger (-295) als im selben Monat 2021. 1.173 Menschen haben ihre Beschäftigung hingegen verloren, 4,9 Prozent (-60) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitsaufnahmen überstiegen die Zahl der Entlassungen um 202 Personen.
Im April ging die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent zurück. Das gilt als Vollbeschäftigung. Vor einem Jahr betrug die Arbeitslosenquote noch 3,6 Prozent.
Arbeitsmarktentwicklung
Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, sagte zur aktuellen Situation am Arbeitsmarkt: „Das übliche unbeständige Aprilwetter, das sich auch auf den Arbeitsmarkt ein wenig auswirkt, war in diesem Jahr günstig. Normalerweise warten einige Betriebe aufgrund der ungewissen Witterung in der Osterzeit mit Wiedereinstellungen noch ab. Das war heuer schon deutlich früher. Die Arbeitslosenquote ist daher bereits jetzt wieder auf das Niveau der Vollbeschäftigung gesunken. Das Gros des Frühjahrsaufschwungs entfiel auf die Wiedereinstellung der über die kalte Jahreszeit freigestellten Arbeitnehmer aus vorwiegend von Männern dominierten Berufen wie auf Baustellen oder im Garten- und Landschaftsbau. Gut drei Viertel des Rückgangs der Arbeitslosigkeit ging daher auf das Konto der Männer. Deren Zahl reduzierte sich um 354 oder 5,7 Prozent. Mit dem Start in die Tourismussaison sank aufgrund der aufgehobenen Corona-Beschränkungen nun wieder spürbar die Arbeitslosigkeit der Frauen. Sie fiel um etwa drei Prozent.
In den letzten Wochen meldeten sich bei uns in allen Regionen des Agenturbezirks erste Flüchtlinge aus der Ukraine arbeitssuchend, jedoch lediglich im niedrigen zweistelligen Bereich. Ab Juni werden sie voraussichtlich bundesweit von den Jobcentern betreut. Die Vorbereitungen dafür laufen hinter den Kulissen auf Hochtouren. Ich rechne daher lediglich im Mai mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit. In den Monaten danach wird sie wieder spürbar steigen.“
Bamberg Stadt
In Bamberg schlagen die saisonalen Einflüsse am Arbeitsmarkt weniger zu Buche als auf dem Land. Das ist für Städte allgemein typisch. Die Arbeitslosigkeit sank in den vergangenen vier Wochen um 2,2 Prozent (-40 Personen) auf 1.754 Menschen.
Seit dem Vorjahr hat die Zahl der Arbeitslosen um 16,7 Prozent (-351) abgenommen. Im April verloren 11,8 Prozent weniger Menschen ihre Beschäftigung als in 2021. Gleichzeitig fanden 8,3 Prozent mehr einen neuen Job. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,1 Prozent (März 4,2 Prozent). Im Vorjahr lag ihr Wert noch bei 4,9 Prozent.
Die Arbeitgeber aus der Stadt Bamberg meldeten im April 327 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsangebote dem Arbeitgeberservice, 16,4 Prozent mehr (+46) als in 2021. Im Stellenpool befinden sich derzeit 1.881 Offerten, 43,0 Prozent (+566) mehr als im Vorjahr.
Landkreis Bamberg
Dem Landkreis beschert der Frühling jährlich einen raschen Beschäftigungsanstieg. Die Arbeitslosigkeit reduzierte sich daher im April um 112 Personen (-5,5 Prozent). Am Monatsende waren 1.920 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das waren 568 Personen beziehungsweise 22,8 Prozent weniger als in 2021. Das Bamberger Land verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr agenturbezirksweit den größten Fortschritt beim Abbau der Arbeitslosigkeit.
Es wurden in den letzten vier Wochen 2,1 Prozent mehr Menschen freigesetzt als im Vorjahr, während 22,5 Prozent weniger einen neuen Job fanden. Die Arbeitslosenquote zählt 2,2 Prozent (März 2,3, Vorjahr 2,8 Prozent). Das ist Vollbeschäftigung und die niedrigste Quote im gesamten Arbeitsagenturbezirk.
Im April meldeten die Betriebe aus dem Landkreis 350 sozialversicherungspflichtige Jobangebote dem Arbeitgeberservice, 18,6 Prozent (+55) mehr als im letzten Jahr. Im Pool gibt es aktuell 1 921 Beschäftigungsperspektiven, 45,4 Prozent (+600) mehr als zwölf Monate zuvor.
- Mai 4, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
Das könnte Sie auch interessieren...
Erster Rückgang der Arbeitslosigkeit
Arbeitsmarkt im Februar 2022
Im Gegensatz zum Februar 2021, als die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Arbeitsagentur Bamberg-Coburg leicht stieg, sank die Zahl der Arbeitslosen im Februar 2022. Die Agentur bringt diese Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt mit Lockerungen der Pandemiemaßnahmen und frühlingshaften Temperaturen in Verbindung.
Die Arbeitslosigkeit verringerte sich bei den Männern in den letzten vier Wochen um 206 (-2,9 Prozent). Bei den Frauen fiel der Rückgang mit 3,3 Prozent (-162) im Verhältnis noch kräftiger aus. Hier dürften neben der günstigen Witterung auch coronabedingte Nachholeffekte zu Buche schlagen. Bereits im Februar wurden für die kommende Saison des Tourismus, kulturelle Dienstleistungen und die Gastronomie in der Region viele Frauen eingestellt.
Am Monatsende waren 11.505 Männer und Frauen arbeitslos. Seit dem Vorjahr ist ihre Zahl um 19,7 Prozent beziehungsweise 2.831 Menschen gesunken. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 3,3 Prozent (Januar 3,4 Prozent). Vor einem Jahr lag sie noch bei 4,1 Prozent.
In den letzten vier Wochen verloren mit insgesamt 1.148 Personen 46,3 Prozent (-989) weniger ihren Arbeitsplatz als im Januar. Im Vergleich zum Februar letzten Jahres meldeten sich 13,9 Prozent (-185) weniger Menschen arbeitslos.
1.199 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden. Das sind 52,5 Prozent mehr (+413) als im Januar und 15,3 Prozent mehr (+159) wie im vergangenen Jahr.
Frühlingsbeginn: Aufbruchsstimmung am Arbeitsmarkt
„In diesem Jahr startete die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt bereits im Wintermonat Februar“, sagt Stefan Trebes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. „Beinahe frühlingshafte Temperaturen sorgten am Arbeitsmarkt für einen ersten saisonalen Beschäftigungsanstieg. Vor allem im Baubereich, der Gastronomie und dem Tourismus gab es nach einer kurzen Winterpause wieder Einstellungen. Es herrscht Aufbruchstimmung mit der Hoffnung, dass sie in diesem Jahr nicht mehr von der Pandemie ausgebremst wird.“
Außerdem haben sich die Arbeitslosmeldungen im Vergleich zum Januar signifikant verringert, in dem der jährlich wiederkehrende Anstieg der Arbeitslosigkeit seinen Zenit erreicht. Gleichzeitig schnellte die Zahl der Beschäftigungsaufnahmen in die Höhe.
„Die Zahl der Arbeitslosen hat das Vorkrisenniveau erreicht und ist um 172 Personen kleiner als im Februar vor zwei Jahren. Wenn trotz der hohen Corona-Infektionszahlen der Kurs der wirtschaftlichen Lockerungen weiter beibehalten werden kann, rechne ich bereits im März mit einer dynamischen Frühjahrsbelebung und deutlich sinkenden saisonalen Arbeitslosigkeit noch vor Ostern. Der konjunkturelle Kurs in Anbetracht der aktuellen politischen Entwicklungen ist noch nicht absehbar.“
Ausbildungsende, kurzfristiger Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit
Lediglich bei der Altersgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 20 Jahre erhöhte sich noch die Arbeitslosigkeit im vergangenen Monat. Im Februar wuchs ihre Zahl leicht um 3,0 Prozent (+6 Personen) auf 204 Menschen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sie sich um 82 Personen (-28,7 Prozent) reduziert.
„Es ist eine normale Entwicklung“, sagt Stefan Trebes, „dass sich im Februar die Jugendarbeitslosigkeit erhöht. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung in den zweieinhalb- und dreieinhalbjährigen Metall‑, Elektro- und anderen technischen Berufen melden sich Jugendliche übergangsweise arbeitslos, die nicht von ihrem Betrieb übernommen wurden. In diesem Jahr fanden mehr ehemalige Azubis eine direkte Anschlussbeschäftigung in ihrem Ausbildungsbetrieb als in 2021. Damals stieg die Jugendarbeitslosigkeit im Februar krisenbedingt um 16,3 Prozent beziehungsweise um 40 Personen. Das zeigt, dass gut ausgebildete Fachkräfte benötigt werden. Unser Arbeitgeberservice berichtet, dass bei ihnen derzeit viele Arbeitgeber anfragen, die die jungen Absolventen sehr gerne einstellen. Ich rechne daher damit, dass die meisten jungen Menschen in den kommenden Wochen zügig ins Berufsleben einsteigen können.“
Kurzarbeit hat Entlassungswelle erneut verhindert
Im Oktober 2021, so der aktuellste Wert der Hochrechnung, bezogen im Agenturbezirk Bamberg Coburg insgesamt 647 Betriebe für 5.705 Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld. 2,3 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren in Kurzarbeit.
„Wie sich die Kurzarbeit über die Wintermonate entwickelt hat, ist noch offen, da die Statistik dafür erst nach deren endgültigen Abrechnung erhoben wird. Seit der Ergreifung von Maßnahmen zur Eindämmung der vierten Welle Mitte November stieg sie wieder spürbar an. Abermals bewährt sich die Kurzarbeit als Wellenbrecher zur Sicherung von Arbeitsplätzen. Die Omikron-Variante brachte uns mittlerweile die mit Abstand größte, fünfte Welle. Jedoch gibt es von Woche zu Woche zunehmend mehr Lockerungen für die Wirtschaft. Die Gefahr einer Entlassungswelle dürfte daher endgültig gebannt sein,“ so das Fazit von Stefan Trebes.
Frühstart des Frühlings – Arbeitslosigkeit sinkt in nahezu allen Regionen
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst die Gebietskörperschaften Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels.
In diesem Jahr begann aufgrund der günstigen Witterung in Verbindung mit zunehmenden Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen die Arbeitslosigkeit bereits im Februar in fast allen Kreisen und Städten zurückzugehen. Lediglich in Lichtenfels stieg sie noch leicht (+2,8 Prozent). Wie jeden Monat reagieren die einzelnen lokalen Arbeitsmärkte unterschiedlich. Die Landkreise Kronach (-7,9 Prozent), Bamberg (-4,3 Prozent) und Coburg (-3,5 Prozent) verzeichneten die größte Verringerung der Arbeitslosigkeit. In der Stadt Bamberg sank sie um 3,4 Prozent, gefolgt vom Landkreis Forchheim (-2,9 Prozent) und der Stadt Coburg mit minus 1,1 Prozent.
Ende Februar war die Zahl der Arbeitslosen in allen Kreisen und Städten des Agenturbezirks prozentual deutlich im zweistelligen Bereich unter dem Vorjahreswert. In den Landkreisen Kronach (-14,2 Prozent), Lichtenfels (-12,7 Prozent), Forchheim (-3,7 Prozent) und erstmals im Landkreis Coburg (0,2 Prozent) hat die Arbeitslosigkeit das Vorkrisenniveau wieder erreicht. Das Bamberger Land (2,5 Prozent) und Forchheim (2,9 Prozent) haben Vollbeschäftigung. Die Marke dazu liegt bei einer Arbeitslosenquote von 3,0 Prozent. In den kreisfreien Städten Coburg (5,3 Prozent) und Bamberg (4,4 Prozent) ist die Arbeitslosenquote am höchsten.
Stellenmarkt: Stellenzugang knackt Marke von 2000
„Der Winter gab lediglich zum Jahresbeginn ein kurzes Intermezzo. Der fast frühlingshafte Februar trieb die Stellenmeldungen bereits jetzt über die 2.000 Marke. Der Zugang legte im Vergleich zum Januar um 40,4 Prozent (+580) auf 2.014 neue Offerten zu. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 13,0 Prozent (+231) mehr gewesen. Aktuell enthält unser Stellenpool 8.929 Angebote. Der Arbeitskräftebedarf der Firmen ist seit dem letzten Jahr um 36,9 Prozent beziehungsweise 2.406 gewachsen. Das ist der Höchststand seit Gründung der Bundesrepublik im Jahre 1949,“ sagt Stefan Trebes.
Rein statistisch kommen auf 100 gemeldete sozialversicherungspflichtige Stellen derzeit lediglich 129 potentielle arbeitslose Bewerber, obwohl die Arbeitslosigkeit saisonal bedingt noch deutlich erhöht ist.
Der Großteil des vom Arbeitgeberservice betreuten Personalbedarfs entfällt auf folgende Berufsbereiche: 2.695 Produktion und Fertigung, 1.730 Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit, 1.387 Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung, 1.101 kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus sowie 843 Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik.
Die größten Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr gibt es bei kaufmännischen Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus (+82,9 Prozent), Geisteswissenschaften, Kultur, Gestaltung (+47,3 Prozent), Bürotätigkeiten (Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung) mit plus 46,1 Prozent, Naturwissenschaft, Geografie, Informatik (+40,6 Prozent), Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (+37,2 Prozent), Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (32,2 Prozent) sowie der Produktion und Fertigung (+28,2 Prozent). Im Bauhandwerk ist der Bedarf um 24,3 Prozent gestiegen.
Jobcenter – 420 weniger Arbeitslose als vor einem Jahr
In den Jobcentern des Agenturbezirks waren Ende Februar 4.377 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat reduzierte sich die Zahl um 99 Personen (-2,2 Prozent). Der Rückgang der Arbeitslosigkeit entfiel in den letzten vier Wochen zu 26,9 Prozent auf die Grundsicherung, 73,1 Prozent kamen auf den Rechtskreis des SGB III, der vom saisonalen Auf und Ab am Arbeitsmarkt stärker betroffen ist. Durch den anhaltend hohen Personalbedarf der Firmen profitieren verstärkt Menschen, die in den Jobcentern gemeldet sind. Ihre Arbeitslosigkeit verringerte sich in den letzten zwölf Monaten um 420 oder 8,8 Prozent.
Der Versichertenbereich liegt mittlerweile um 8,2 Prozent beziehungsweise 638 Personen unter dem Vorkrisenniveau. Aber auch der Bereich des SGB II erholt sich. Er ist noch um 11,9 Prozent (+ 466 Personen) größer als damals.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist bei den Jobcentern mit 1.977 Betroffenen um 103 beziehungsweise 5 Prozent kleiner als vor zwölf Monaten. Es sind jedoch 37,2 Prozent beziehungsweise 536 mehr als im Februar 2020 unmittelbar vor der Krise.
Arbeitsmarktentwicklung Bamberg
Aufgrund der milden Temperaturen ist die Zahl der Arbeitslosen in der Stadt Bamberg bereits im Februar um 3,4 Prozent also 66 Personen gesunken. Ende des Monats waren 1.867 Personen arbeitslos gemeldet, 14,9 Prozent beziehungsweise 326 weniger als im Vorjahr. Im vergangenen Monat verloren 9,6 Prozent weniger Menschen ihre Beschäftigung als vor einem Jahr, während 24,8 Prozent mehr eine neue Beschäftigung fanden.
Die Arbeitslosenquote verringerte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie noch 5,2 Prozent. Im Februar meldeten die Arbeitgeber aus dem Stadtgebiet dem Arbeitgeberservice 338 sozialversicherungspflichtige Stellen, genau so viele wie im letzten Jahr. Der Bestand hält aktuell 1.688 Beschäftigungsangebote, 379 (+29,0 Prozent) mehr als 2021.
Im Landkreis Bamberg begann die Arbeitslosigkeit spürbar zu sinken (-100 Personen/4,3 Prozent). Ende des Monats waren 2.216 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 648 weniger (-22,6 Prozent) als in 2021. Es verloren weniger Personen als vor einem Jahr ihre Beschäftigung (-18,4 Prozent). Gleichzeitig fanden 15,1 Prozent mehr einen neuen Arbeitsplatz. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,1 Prozentpunkte ab und beträgt 2,5 Prozent. Vor einem Jahr lag ihr Wert noch bei 3,2 Prozent. Das ist Vollbeschäftigung und die niedrigste Quote im gesamten Arbeitsagenturbezirk Bamberg-Coburg.
Aus dem Bamberger Land gingen in diesem Monat 345 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsofferten beim Arbeitgeberservice ein. Das sind 17,3 Prozent (-72) weniger als vor zwölf Monaten. Im Stellenpool befinden sich aktuell 1.766 Jobchancen, 426 oder 31,8 Prozent mehr als vor zwölf Monaten.
- März 26, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
Das könnte Sie auch interessieren...
Der Arbeitsmarkt im Januar 2022
Unterdurchschnittlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit
Das neue Jahr startete ohne größeren Wintereinbruch mit verhältnismäßig milden Temperaturen. Dementsprechend reagierte der Arbeitsmarkt mit einem um über ein Viertel geringeren saisontypischen Anstieg der Arbeitslosigkeit als im Vorjahr.
Ende Januar haben sich 11.873 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Die Zahl der Arbeitslosen stieg in den ersten vier Wochen des Jahres um 1.276 Personen, ein Plus von 12 Prozent. Davon waren 76,1 Prozent (971) Männer. Bei den Frauen stieg die Zahl seit Ende Dezember um 305. Bei beiden Geschlechtern ist die Arbeitslosigkeit seit dem letzten Jahr jedoch deutlich gesunken. In den letzten zwölf Monaten hat sich die Arbeitslosigkeit insgesamt um 2.398 Personen, heißt um 16,8 Prozent, verringert. Die Arbeitslosenquote stieg im Januar um 0,4 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie noch 4,1 Prozent.
In den vergangenen vier Wochen verloren 2.137 Menschen ihre Beschäftigung und meldeten sich arbeitslos. Üblich für die Jahreszeit war das ein Anstieg, in diesem Fall um 53,1 Prozent, das entspricht 741 Personen, gegenüber dem Dezember 2021. Im Vergleich zum Januar 2021 fiel die Zahl der Arbeitslosmeldungen jedoch um 484 Personen (-18,5 Prozent) geringer aus. Seit Jahresbeginn gelang es 786 Männern und Frauen, ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Anstellung zu beenden. Das sind 7,2 Prozent oder 61 Personen weniger als im Vorjahresmonat.
Arbeitsmarktentwicklung: Zahl der Arbeitslosen erstmals wieder unter Vorkrisenniveau
Stefan Trebes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, schätzt die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt so ein: „Zum Jahreswechsel laufen in der Regel viele befristete Verträge aus. Es ist auch ein typischer Kündigungstermin. Hinzu kommen die jahreszeitlich bedingt vorübergehenden Entlassungen in den witterungsabhängigen Berufen. Aus diesen Gründen steigt die Arbeitslosigkeit im Januar im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg naturgemäß am Kräftigsten an. Der Winter kommt heuer jedoch nicht so richtig in Schwung. Viele frostfreie Tage sowie gut gefüllte Auftragsbücher bei Industrie und Handwerksbetrieben sorgten dafür, dass im Januar die Arbeitslosigkeit sogar um 38,4 Prozent, das heißt 796 Personen, schwächer stieg als in den letzten fünf Jahren vor der Pandemie. Erfreulich ist, dass erstmals seit Beginn der Corona-Krise die Zahl der Arbeitslosen wieder niedriger ist als davor. Sie ist um 97 Personen oder 0,8 Prozent kleiner als im Januar 2020.“
In der Region sei momentan zudem eine hohe Investitionsbereitschaft zu spüren. „Zum einen sind es Erweiterungen in Logistik und Produktion, wie die Beschaffung neuer Maschinen oder der Bau neuer Hallen und Lager. Zum anderen wird zunehmend auf Sanierung sowie Modernisierung Wert gelegt. Besonders energieintensive Wirtschaftszweige sind betroffen. Neben der Industrie sind hierbei zum Beispiel auch die Brauereien der Region sehr aktiv. Sie beantragen teilweise öffentliche Finanzierungshilfen. Photovoltaik‑, Wärmerückgewinnungsanlagen oder Roboterpalettierung sind nur einige Beispiele, um Energieeinsparungseffekte zu erzielen und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Wenn in den nächsten Wochen trotz der gestiegenen Corona-Infektionszahlen keine zusätzlichen Eindämmungsmaßnahmen erforderlich sein werden und ein Wintereinbruch ausbleibt, könnte die Arbeitslosigkeit bereits Ende Februar wieder leicht sinken.“
Kurzarbeit bewährt sich zum fünften Mal als Wellenbrecher
Im September 2021, auf den sich die aktuellste Hochrechnung bezieht, erhielten im Agenturbezirk insgesamt 755 Betriebe für 6.103 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld. 2,5 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren in Kurzarbeit.
Zum Vergleich: Im Mai 2020, während des ersten harten Lockdowns, erreichte die Kurzarbeit mit 52.792 Personen und 3.801 Betrieben ihren Höchststand. Damals war mehr als jeder fünfte Beschäftigte in Kurzarbeit. Verglichen mit der Finanzkrise 2009 waren zu dem Zeitpunkt mehr als das Zweieinhalbfache an Arbeitnehmern und mehr als achtmal so viele Firmen in Kurzarbeit.
„Wie sich die Kurzarbeit aktuell entwickelt“, sagt Stefan Trebes, „ ist noch offen, da die Statistik für Kurzarbeit nach deren Abrechnung im Nachhinein erhoben wird. Sie ist seit der Ergreifung von Maßnahmen zur Eindämmung der vierten Welle Mitte November jedoch wieder spürbar angestiegen. Erneut bewährt sie sich als Wellenbrecher zur Sicherung von Arbeitsplätzen, da ein Anstieg von Entlassungen seitdem ausgeblieben ist. Die Omikron-Variante wächst derzeit zur fünften, zur größten Welle an. Ich bin jedoch verhalten optimistisch, dass der Arbeitsmarkt durch die Kurzarbeit ohne größere Blessuren erneut durchkommen wird.“
Moderater Winteranstieg der Arbeitslosigkeit in allen Regionen: Drei Landkreise bereits wieder auf Vorkrisenlevel
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst sieben Gebietskörperschaften: Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels. Auch wenn der aktuelle Winter nicht so richtig in die Gänge kommt, hinterließ er zumindest auf dem Arbeitsmarkt seine Spuren und bescherte im Januar in allen Regionen steigende Arbeitslosenzahlen.
Trotz der andauernden wirtschaftlichen Einschränkungen zur Eindämmung der vierten Corona Welle erhöhte sich die Arbeitslosigkeit im Januar im gesamten Agenturbezirk jedoch geringer als in 2021 sowie in den letzten fünf Jahren vor der Krise und es wurden weniger Menschen entlassen.
Die einzelnen lokalen Arbeitsmärkte reagieren jedoch in Bezug auf die Intensität unterschiedlich. Der Landkreis Kronach verzeichnete erwartungsgemäß den witterungsbedingt stärksten Anstieg (+16,3 Prozent), gefolgt vom Bamberger Land (+15,9 Prozent) und dem Landkreis Forchheim (+12,8 Prozent). Aber auch in der Stadt Bamberg (+11,4 Prozent), der Stadt Coburg (+9,8 Prozent) sowie in den Landkreisen Coburg (+9,5 Prozent) und Lichtenfels (+6,8 Prozent) stieg die Arbeitslosenzahl mit den sinkenden Temperaturen.
Ende Januar war die Arbeitslosigkeit in allen Kreisen und Städten des Agenturbezirks prozentual im zweistelligen Bereich deutlich unter dem Vorjahreswert. In den Landkreisen Lichtenfels (-16,8 Prozent) und Kronach (-9,3 Prozent) hat die Arbeitslosigkeit das Vorkrisenniveau bereits seit einem halben Jahr kontinuierlich unterschritten. Erstmals seit Beginn der Krise verbuchte im Januar auch Forchheim einen niedrigeren Wert (-3,2 Prozent, ‑65 Personen) als vor zwei Jahren. Das Bamberger Land (2,6 Prozent) und Forchheim (2,9 Prozent) verzeichnen auch mitten im Winter Vollbeschäftigung. Die Marke dazu liegt bei einer Arbeitslosenquote von 3,0 Prozent. In den Städten Coburg (5,4 Prozent) und Bamberg (4,6 Prozent) ist die Arbeitslosquote am höchsten.
Stellenmarkt: Personalbedarf setzt Rekordkurs ungebremst fort
Die Arbeitgeber meldeten dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg in den ersten vier Wochen des Jahres 1.434 sozialversicherungspflichtige Stellen. Das sind 31,6 Prozent beziehungsweise 344 Angebote mehr als 2021. Der Stellenpool ist in den letzten 12 Monaten mit 8.560 Offerten nochmals um 38,0 Prozent beziehungsweise 2 357 gewachsen. Das ist der Höchststand in einem Januar seit Gründung der Bundesrepublik im Jahre 1949.
Rein statistisch kommen auf 100 gemeldete sozialversicherungspflichtige Stellen derzeit 139 potentielle arbeitslose Bewerber. Bei Mechatronik‑, Energie- und Elektroberufen sind es lediglich 38 und bei den medizinischen Gesundheitsberufen 27.
Stefan Trebes sagt dazu: „Ein sicherlich nicht unerheblicher Teil der Stellen ist für die Nachfolge von Mitarbeitern bestimmt, die in nächster Zeit in Rente gehen, denn gut jeder vierte Beschäftigte im Agenturbezirk ist mindestens 55 Jahre alt und scheidet in den nächsten Jahren aus dem Erwerbsleben aus.“
Arbeitsmarktentwicklung in der Region Bamberg
In der Stadt Bamberg stieg die Arbeitslosigkeit im Wintermonat Januar um 198 Personen (+11,4 Prozent) auf 1.933. Es sind 238 Personen (-11,0 Prozent) weniger arbeitslos als in 2021. In den letzten vier Wochen wurden 10,4 Prozent weniger Personen (-34) entlassen und fünf Menschen weniger fanden eine neue Beschäftigung als letztes Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,6 Prozent, im Dezember waren es 4,1 Prozent.
In den ersten vier Wochen des Jahres meldeten die Arbeitgeber aus dem Stadtgebiet 283 sozialversicherungspflichtige Stellen. Das waren 59,9 Prozent (+106) mehr als in 2021. Bamberg verbuchte im Januar agenturbezirksweit das größte Plus im Stellenzugang. Der Arbeitgeberservice betreut aktuell 1.621 Jobangebote im Bestand, 422 (+35,2 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Auch im Landkreis Bamberg ließ der Winter die Arbeitslosigkeit steigen. In den ersten Wochen des neuen Jahres erhöhte sie sich saisonal bedingt um 15,9 Prozent beziehungsweise 318 auf 2.316 Personen. Im Januar verloren 10,9 Prozent weniger Menschen (-59) ihre Arbeit als letztes Jahr und 12,2 Prozent (-22) weniger nahmen eine neue Beschäftigung auf. Binnen Jahresfrist hat sich die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen um 495 Frauen und Männer (-17,6 Prozent) verringert.
Die Arbeitslosenquote stieg in den letzten vier Wochen um 0,4 Prozentpunkte auf 2,6 Prozent (Vorjahr 3,1 Prozent). Das ist weiterhin Vollbeschäftigung sowie agenturweit die niedrigste Quote.
Aus dem Bamberger Land gingen im Januar 261 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote bei den Vermittlungsexperten ein. Auch der Landkreis konnte den Zugang vom letzten Jahr mit einem Plus von 40,3 Prozent (+75) deutlich steigern. Im Stellenpool des Arbeitgeberservice befinden sich aktuell 1.638 Vakanzen, 442 oder 37,0 Prozent mehr als im Januar 2021.
- Februar 20, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
Das könnte Sie auch interessieren...
Der Arbeitsmarkt im Dezember 2021
Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit
Pünktlich zum Winteranfang neigte sich der Herbstaufschwung im vergangenen Monat seinem Ende zu. Erstmals seit September sorgte das sinkende Barometer wieder für einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Region.
Trotz Omikron meldet die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg lediglich einen saisonüblichen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich um 4,1 Prozent (+422) auf 10.597 Menschen. Obwohl die Einschränkungen zur Bewältigung der Pandemie das zweite Jahr infolge zur Adventszeit verschärft wurden, fiel der Anstieg wieder lediglich saisonüblich aus wie in den Jahren vor der Corona-Krise. Aktuell übertrifft die Zahl der Arbeitslosen das Vorkrisenniveau noch um 5,7 Prozent (+576 Personen). Zum Vergleich – im Juni 2020, als sie ihren Höchststand erreichte, lag sie um 39,7 Prozent darüber.
Die Arbeitslosenquote nahm seit November im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg lediglich um 0,1 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent zu. Das ist weiterhin Vollbeschäftigung. Vor einem Jahr betrug die Quote noch 3,6 Prozent.
In der Vorweihnachtszeit beginnen sich zunehmend Arbeitnehmer der witterungsabhängigen Außenberufe arbeitslos zu melden. Bei den Männern, die den Großteil der Beschäftigten im Bauhandwerk ausmachen, erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen in den letzten vier Wochen daher um 379 (+6,7 Prozent), die der Frauen ist lediglich um 43 (+0,9 Prozent) gewachsen. Im Dezember haben sich 1.396 Personen arbeitslos gemeldet. Trotz des frühzeitigen ersten Wintereinbruchs waren es lediglich 3,7 Prozent (+50) mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig fanden 890 Frauen und Männer einen neuen Arbeitsplatz, 7,6 Prozent weniger (-73) als in 2020.
Arbeitsmarktentwicklung: Vierte Welle beschert Vabanquespiel am Arbeitsmarkt
Stefan Trebes, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, gibt eine Einschätzung zur aktuellen Situation am Arbeitsmarkt: „Trotz der sich ausbreitenden vierten Corona-Welle und der damit verbundenen wirtschaftlichen Einschränkungen verlief der Dezember für die Jahreszeit lediglich mit einem ersten saisonüblichen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Mit dem ersten leichten Wintereinbruch kamen zunehmend Meldungen aus dem Baubereich für die kalte Jahreszeit. Die gute Auftragslage im Handwerk führt allerdings auch zügig zu Wiedereinstellungen. Auffällig war, dass aufgrund der 2G Regel verstärkt Personal von Wach- und Sicherheitsdiensten gefragt ist. Aufgrund der vielen Absagen im Veranstaltungsbereich in den letzten eineinhalb Jahren haben sich viele Mitarbeiter jedoch beruflich umorientieren müssen, so dass es jetzt teilweise zu Personalengpässen kommt. Aus dem Bereich der Pflege- und Gesundheitsberufe haben sich in den letzten Wochen zunehmend Impfunwillige arbeitsuchend registriert. Gleichzeitig meldeten Arbeitgeber aus diesem Bereich vorsorglich Stellen, um sie notfalls zu ersetzen.
Zum Jahresende hin zeigt sich der Arbeitsmarkt in vielen Bereichen trotz der erneut ergriffenen wirtschaftlichen Einschränkungen zur Eindämmung der vierten Corona Welle weiterhin auf Expansionskurs. Normalerweise legt der Stellenmarkt mit Blick auf die Weihnachtszeit eine kleine Verschnaufpause ein. In diesem Jahr meldeten die Betriebe im Dezember jedoch 121 mehr Jobangebote (+7,3 Prozent) als im November. Auch eine gestiegene Zahl an Arbeitsvertragsverlängerungen und ‑entfristungen zum Quartalswechsel sowie Einstellungen noch bis kurz vor den Weihnachtsfeiertagen sind ein sicheres Indiz dafür. Trotz einzelner Insolvenzen sehen wir jedoch derzeit keine Anzeichen für eine Insolvenzwelle. Dennoch rechne ich mit den bereits begonnenen Rauhnächten im Januar mit einem deutlich stärkeren Anstieg der Arbeitslosigkeit um gut 2.000 Personen, was jedoch für den Wintermonat normal ist.“
Kurzarbeit schafft Krisenroutine und Sicherheit in virulenten Zeiten
Im August (Hochrechnung aktuellster Wert) bezogen im Agenturbezirk insgesamt 902 Betriebe für 5.360 Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld. 2,2 Prozent (Februar 10,2 Prozent) aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren in Kurzarbeit. Im Februar während des Lockdowns waren 25.102 Personen und 3.294 Betriebe in Kurzarbeit.
Wie sich die aktuell dynamisch entwickelnden Maßnahmen zur Eindämmung der vierten Corona-Welle auf die Inanspruchnahme von Kurzarbeit genau auswirken, ist noch offen, da die Statistik für Kurzarbeit nach deren Abrechnung im Nachhinein erhoben wird. „Die Kurzarbeit ist seit der Ergreifung von Maßnahmen zur Eindämmung der vierten Corona Welle Mitte November wieder spürbar angestiegen. Erneut sind überwiegend der Einzelhandel, der Hotel- und Gaststättenbereich, Dienstleister wie zum Beispiel Friseure, Kosmetiker, die Veranstaltungsbranche und Schausteller betroffen. Lieferengpässe sorgen aktuell zu weiteren Kurzarbeitergeldanträgen zum Beispiel in der Automobilzuliefererindustrie. Aufgrund der in den letzten zwei Jahren gemachten Erfahrungen stellt sich bei den Arbeitgebern jedoch so etwas wie eine Krisenroutine ein. Wir haben unverzüglich nachjustiert und wieder verstärkt Personal im Bereich Kurz-arbeit angesetzt. So gewährleisten wir, dass es rechtzeitig ausgezahlt wird“, so das Fazit von Stefan Trebes.
Trotz Omikron lediglich saisonüblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst folgende sieben Gebietskörperschaften: Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels.
Trotz der erneuten wirtschaftlichen Einschränkungen zur Eindämmung der mittlerweile vierten Corona-Welle und dem Beginn der kalten Jahreszeit erhöhte sich die Arbeitslosigkeit im Dezember in der Region des Agenturbezirks lediglich moderat im saisonüblichen Rahmen. Die einzelnen lokalen Arbeitsmärkte reagieren jedoch in Bezug auf die Intensität unterschiedlich. Kronach verzeichnete den größten Anstieg (+10,8 Prozent), gefolgt von den Landkreisen Lichtenfels (+4,3 Prozent) und Bam-berg (+4,0 Prozent), den Städten Coburg (+3,8 Prozent) sowie Bamberg (+3,5 Pro-zent) und den Landkreisen Forchheim (+2,9 Prozent) und Coburg (+2,1 Prozent).
Am Jahresende lag in allen Kreisen und Städten des Agenturbezirks die Zahl der Arbeitslosen prozentual im zweistelligen Bereich deutlich unter dem Vorjahreswert.
In den Landkreisen Lichtenfels (-9,1 Prozent) und Kronach (-2,6 Prozent) hat die Arbeitslosigkeit das Vorkrisenniveau von 2019 bereits den fünften Monat in Folge unterschritten.
Das Bamberger Land (2,2 Prozent), Forchheim (2,6 Prozent) und Kronach (3,0 Pro-zent) verzeichnen zum Beginn des Winters Vollbeschäftigung. Die Marke dazu liegt bei einer Arbeitslosenquote von 3,0 Prozent. In Lichtenfels (3,1 Prozent) und dem Landkreis Coburg (3,2 Prozent) liegt die Quote nur knapp darüber. In der Stadt Bamberg beträgt sie 4,1 Prozent und in Coburg 4,9 Prozent.
Stellenmarkt: Auftakt für goldene zwanziger Jahre am Stellenmarkt?
Im Dezember bekam der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg 1.772 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet, 322 beziehungsweise 22,2 Prozent mehr als in 2020. Im Stellenpool sind aktuell 8 422 Beschäftigungsangebote, über ein Drittel (+35,2 Prozent) beziehungsweise 2.192 mehr als vor einem Jahr. Das ist der Höchststand in einem Dezember seit Gründung der Bundesrepublik im Jahre 1949. Rein statistisch kommt auf eine gemeldete sozialversicherungspflichtige Stelle derzeit im Schnitt lediglich ein potentieller arbeitsloser Bewerber. Zum Vergleich – in der Landeshauptstadt München sind es derzeit gut vier. In Industrie- und Handwerksberufen ist der Personalbedarf teilweise sogar mehr als doppelt so hoch wie die Zahl möglicher Bewerber.
Der Arbeitgeberservice betreut in seinem Bestand einen heterogenen Mix an Stellenangeboten. Das Gros entfällt auf die folgenden Berufsbereiche: 2.525 Produktion und Fertigung, 1.652 Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit, 1.271 Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung, 1.111 kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus sowie 767 Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik.
Die größten Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr gibt es bei kaufmännischen Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus (+69,6 Prozent), Bürotätigkeiten (Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung) mit plus 61,6 Pro-zent, Naturwissenschaft, Geografie, Informatik (+41,3 Prozent), Produktion und Fertigung (+32,1 Prozent) sowie Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (+23,5 Prozent).
Jobcenter – Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Winteranfang, Langzeitarbeitslosigkeit weit über dem Vorkrisenniveau
Am Jahresende waren bei den Jobcentern des Agenturbezirks 4.311 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 79 Personen oder 1,9 Prozent mehr als im November. 81,3 Prozent des jahreszeitlich bedingten Anstiegs der Arbeitslosigkeit entfiel im Dezember auf den SGB III-Bereich. In den Wintermonaten melden sich Personen aus witterungsabhängigen Berufen arbeitslos. Diese werden jedoch aufgrund der kurzen Dauer ihrer Arbeitslosigkeit zum Großteil von der Agentur für Arbeit betreut. Die Zahl der Arbeitslosen liegt im Bereich der Grundsicherung leicht unter (-8 Personen, ‑0,2 Prozent) dem Vorjahresniveau, während sie im SGB III bereits um 23,3 Prozent
(-1.909 Personen) gesunken ist. Der Versichertenbereich hat das Vorkrisenniveau mittlerweile beinahe schon erreicht und liegt lediglich noch um 0,8 Prozent beziehungsweise 48 Personen darüber.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im SGB II mit 2.035 Betroffenen um 177 beziehungsweise 9,5 Prozent größer als im Vorjahr. Aktuell sind es 43,8 Prozent beziehungsweise 620 mehr als vor der Krise in 2019.
Arbeitsmarktentwicklung in der Region Bamberg
Bamberg Stadt
In der Stadt Bamberg begann die Arbeitslosigkeit mit dem Beginn des Winters wieder zu steigen, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt wie im überwiegenden Teil der ländlichen Regionen des Agenturbezirks. Sie erhöhte sich in den letzten vier Wochen um 59 Personen (+3,5 Prozent) auf 1.735. Vor einem Jahr waren noch 255 Personen (+12,8 Prozent) mehr arbeitslos gewesen. Es verloren 3 Personen weniger ihren Job als im letzten Jahr, während 13 weniger eine neue Beschäftigung fanden. Die Arbeitslosenquote legte seit November um 0,1 Prozentpunkte auf 4,1 Pro-zent zu. Vor einem Jahr betrug sie noch 4,7 Prozent.
Im Dezember meldeten die Arbeitgeber aus der Stadt Bamberg 369 sozialversicherungspflichtige Stellen, 34,7 Prozent mehr (+95) als vor einem Jahr. Im Bestand betreut der Arbeitgeberservice aktuell 1.634 Beschäftigungsangebote, 433 (+36,1 Prozent) mehr als vor zwölf Monaten.
Landkreis Bamberg
Im Landkreis Bamberg hat der Winter auf dem Arbeitsmarkt erwartungsgemäß seine ersten Spuren hinterlassen. Zum Ausklang des Jahres stieg die Arbeitslosigkeit saisonal bedingt um 77 Personen oder 4,0 Prozent auf 1.998. In den letzten zwölf Monaten nahm die Arbeitslosigkeit jedoch um 477 Personen beziehungsweise 19,3 Prozent ab. Der Landkreis verzeichnet den größten Rückgang der Arbeitslosigkeit im gesamten Agenturbezirk Bamberg-Coburg. Im Dezember verloren 4,4 Prozent weniger Menschen ihre Arbeit. Gleichzeitig fanden 3,5 Prozent mehr einen neuen Job als im letzten Jahr. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 2,2 Prozent und liegt um 0,6 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau. Das ist weiterhin Vollbeschäftigung und die niedrigste Quote im Agenturbezirk Bamberg-Coburg.
Aus dem Landkreis Bamberg gingen in diesem Monat 283 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote bei den Vermittlungsexperten ein. Das sind 29,8 Prozent (+65) mehr als vor zwölf Monaten. Im Stellenpool des Arbeitgeberservice gibt es aktuell 1.613 Beschäftigungsangebote, 421 oder 35,3 Prozent mehr als im Dezember 2020.
- Januar 16, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
- Foto: Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg
Das könnte Sie auch interessieren...
Jahresrückblick zum Arbeitsmarkt 2021
Jobkrise fällt aus
Von Jobkrise keine Spur, auch dank umfangreicher Stabilisierungsmaßnahmen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hat im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg im Juni 2021, dem aktuellsten Stichtag, mit 246.737 Männern und Frauen trotz der andauernden Corona-Krise einen neuen Höchststand erreicht.
Binnen eines Jahres stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg um 2.393 Personen oder 1,0 Prozent an (Juni 2020: 244.344). Durch die im März 2020 begonnene Corona-Krise war die Beschäftigung im letzten Jahr um 767 beziehungsweise 0,3 Prozent leicht gesunken. Von Jobkrise kann derzeit allerdings keine Rede sein. Die Zahl der Beschäftigten ist mittlerweile sogar um 1.626 Personen (+0,7 Prozent) größer als im Juni 2019, dem Jahr vor der Krise. Seit dem Ende der Weltwirtschaftskrise in 2010 beläuft sich das Beschäftigtenwachstum bis dato auf 36.470 hinzugewonnene Arbeitsplätze beziehungsweise einem Plus von 17,3 Prozent. Überproportional ist im letzten Jahr die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Ausländer gestiegen (+10,3 Prozent beziehungsweise 2.067 im Vergleich zu Juni 2020). 86,4 Prozent aller neugeschaffenen Arbeitsplätze wurden rein rechnerisch von ihnen besetzt. Ihr Anteil an allen Beschäftigten liegt mit 22.165 Personen bei 9,0 Prozent. Zum Vergleich – in den letzten fünf Jahren ist ihre Zahl um 80,7 Prozent beziehungsweise 9.899 gestiegen. Der demografische Wandel macht sich zunehmend bemerkbar. Gut jeder vierte Beschäftigte (22,6 Pro-zent beziehungsweise 55.792) ist mindestens 55 Jahre alt und scheidet in den nächsten zehn Jahren aus dem Erwerbsleben aus. Lediglich jeder zehnte (10,6 Prozent, 26.172) ist jünger als 25.
Nach Branchen gab es in 2021 absolut betrachtet aufgrund der Herausforderungen zur Bekämpfung der Pandemie die stärkste Zunahme im Bereich öffentliche Verwaltung (+3.222 oder + 30,2 Prozent). In der Zeitarbeit stieg die Beschäftigung um 1.703 beziehungsweise 81,0 Prozent auf insgesamt 3.806, bei Immobilien und freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen um 738 (+6,3 Prozent), bei Heimen und Sozialwesen um 408 (+2,4 Prozent) sowie bei Verkehr und Lager um 404 (+3,3 Prozent).
Am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung in der Metall- und Elektroindustrie sowie Stahlindustrie (–1.484 oder –3,4 Prozent). Im Gastgewerbe ging die Beschäftigung trotz der andauernden Einschränkungen verhältnismäßig moderat um 130 Personen (-2,2 Prozent) zurück. Jedoch gab es hier bereits in 2020 zu Beginn der Krise mit dem Lockdown einen deutlichen Beschäftigungsabbau um 574 beziehungsweise 8,7 Prozent.
Zweites Jahr Corona-Krise – Arbeitslosigkeit weiter auf Erholungskurs
Mit durchschnittlich 12.053 arbeitslos gemeldeten Männern und Frauen hat sich die Arbeitslosigkeit 2021 gegenüber dem Vorjahr um 4,1 Prozent verringert (-516 Personen). Obwohl sich die Konjunktur aufgrund der im März 2020 begonnen rein pandemiebedingten Krise kontinuierlich erholte, lag die Zahl der Arbeitslosen im Schnitt um 17,7 Prozent beziehungsweise 1.809 Personen deutlich über dem Vorkrisenniveau von 2019.
Die Arbeitslosenquote ist seit dem Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte gesunken und betrug im Jahresdurchschnitt 3,4 Prozent. Vor zwei Jahren lag sie bei 2,9 Prozent. Die Jugendlichen profitierten überproportional von der zunehmenden Einstellbereitschaft der Betriebe. Ihre Arbeitslosigkeit ging im Schnitt um 13,1 Prozent (-182) auf 1.208 zurück. Aber auch die Zahl der arbeitslosen Ausländer reduzierte sich um 3,5 Prozent (-76) auf 2.077.
Die der Personen ab 50 (+3,0 Prozent auf 5.176) sowie der schwerbehinderten Menschen (+4,3 Prozent auf 1.441) erhöhte sich hingegen noch leicht. Mit einem Zuwachs um 28,5 Prozent (+741) auf 3.340 ist die Gruppe der Langzeitarbeitslosen noch am stärksten von den Folgen der Krise betroffen. Fachkräftesicherung und Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit sind die große Herausforderung der kommenden Jahre.
Im Bereich des SGB III ging die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zu 2020 aufgrund des wieder hohen Fachkräftebedarfs bereits um 9,3 Prozent (-764 Personen) auf 7.415 zurück, während sie bei den Jobcentern noch um 5,7 Prozent (+248 Personen) auf 4.637 größer wurde. Auch im SGB II-Bereich war aber die Arbeitslosigkeit seit August wieder kontinuierlich rückgängig.
Entlassungsrisiko und Jobchancen wieder auf Vorkrisenniveau
Im Jahr 2021 verloren 15.629 Männer und Frauen ihre Beschäftigung. Das waren trotz der andauernden Krise 13,3 Prozent (-2.388 Personen) weniger als im Vorjahr. Das Entlassungsrisiko lag sogar um 11,6 Prozent (-2.057) unter dem Vorkrisenniveau von 2019. Hintergrund ist, dass die im April 2020 zu Beginn der Krise plötzliche Entlassungswelle bereits nach zwei Monaten durch die massive Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld gestoppt werden konnte. Danach setzte peu à peu der Abbau der Arbeitslosigkeit wieder ein, der auch das gesamte Jahr 2021 über anhielt.
In den letzten zwölf Monaten fanden 14.263 Arbeitslose eine neue Beschäftigung. Das waren 2,3 Prozent oder 327 mehr als im Vorjahr und 0,2 Prozent beziehungsweise 34 mehr als in 2019. Eine Ausbildung oder geförderte berufliche Qualifizierung nahmen 7.109 arbeitslose Personen auf, 418 oder 5,6 Prozent weniger als letztes Jahr und 22,6 Prozent (-2.071) weniger als im Jahr vor der Krise. Hier wirkten sich die die Folgen der Beschränkungen von Präsenzunterricht weiterhin spürbar aus.
Stellenmarkt – Jobchancenrekord seit Gründung der BRD
Im Jahresdurchschnitt hatte der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg 7.590 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote im Bestand. Das waren über ein Fünftel (+21,9 Prozent beziehungsweise 1.364) mehr als im Vorjahr. Aufgrund der zügigen Erholung großer Teile der Wirtschaft und des massiv gestiegenen Personalbedarfs der Firmen erreichte der Stellenpool seinen Höchststand seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland vor 72 Jahren.
Dem Arbeitgeberservice wurden im vergangenen Jahr insgesamt 21.125 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsangebote gemeldet. Das waren 5.430 mehr Stellen (+34,6 Prozent) als im Vorjahr und 18,8 Prozent (+3.349) mehr als in 2019.
Bedingt durch die Folgen der Corona-Krise gab es in diesem Jahr erneut einen spürbaren Rückgang an gemeldeten Ausbildungsstellen. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen hat mit insgesamt 4.949 Plätzen um 433 (-8,0 Prozent) seit 2020 abgenommen. Dennoch setzte sich die seit neun Jahren andauernde Entwicklung zum Bewerbermarkt in allen Regionen des Agenturbezirks fort.
Auf 100 Jugendliche kamen rein statistisch 189 gemeldete Lehrstellen. Es blieben 924 Ausbildungsplätze unbesetzt, 60 (+6,9 Prozent) mehr als im Vorjahr. 53 Bewerber waren noch auf Lehrstellensuche, so viele wie in 2020.
Bewährter Wellenberecher Kurzarbeit bietet klare Perspektiven und sichert Arbeitsplätze
Im Februar zur Hochphase des damals seit drei Monaten andauernden harten Lockdowns bezogen im Agenturbezirk insgesamt 3.294 Betriebe für 25.102 Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld. 10,2 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren in Kurzarbeit. Der durchschnittliche Arbeitsausfall lag damals pro Kurzarbeiter bei 47,9 Prozent. Auf Vollzeitstellen gerechnet, konnten so 12.015 Arbeitsplätze gerettet werden (Kurzarbeit auf Vollzeitäquivalente gerechnet). Mit dem Ende des Lockdowns verlagerten sich die Ursachen für die Kurzarbeit im Verlauf des Jahres zunehmend auf Lieferengpässe und Rohstoffmangel wie zum Beispiel bei Automobilzulieferern. Corona spielte kaum noch eine Rolle. Die Kurzarbeiterquote sank allein bis August (aktuellster Wert) auf lediglich 2,2 Prozent.
„Seit der Ankündigung und der Ergreifung erneuter Maßnahmen zur Eindämmung der vierten Corona Welle im letzten Quartal des Jahres zog die Kurzarbeit jedoch wieder relativ sprunghaft an. Erneut waren überwiegend der Einzelhandel, der Hotel- und Gaststättenbereich, Dienstleister wie z.B. Friseure, Kosmetiker, die Veranstaltungsbranche, Schausteller aber auch Automobilzulieferer betroffen. Wir haben da-her unverzüglich das Personal zur Bearbeitung von Kurzarbeitergeld mit erfahrenen Mitarbeitern der vorherigen Wellen wieder aufgestockt, um die rechtzeitige Auszahlung zu gewährleisten.“ – So das Fazit von Stefan Trebes, dem Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg.
Rückblick und Ausblick
Resümee von Stefan Trebes, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg: „Obwohl die Corona-Krise auch im vergangenen Jahr das öffentliche Leben sehr stark bestimmte und beeinträchtigte, entwickelte sich der Arbeitsmarkt in der Region erstaunlich positiv. Die umfangreichen Stabilisierungsmaßnahmen trugen einen wesentlichen Beitrag dazu bei. Insbesondere die Kurzarbeit bewährte sich erneut wie bereits in der Finanzkrise in 2009 und sicherte zigtausend Arbeitsplätze. Während sich die Industrie in weiten Teilen wieder zügig erholte, wurde die Situation für viele Selbständige und kleine Unternehmen von Corona Wel-le zu Welle immer prekärer. Derzeit gibt es keine Anzeichen für eine größere Insolvenzwelle. Jedoch musste so mancher Einzelhändler, Frisör, Gastwirt, Künstler oder Schausteller aufgeben. Diese Schicksale erscheinen in keiner Statistik. Die während der Krise überproportional wieder gestiegene Langzeitarbeitslosigkeit stellt uns vor neue Herausforderungen. Gleichzeitig sind Fachkräfte begehrter denn je. Zukunftsthemen legen auch während einer Pandemie keine Pause ein. Und so beschäftigten uns durchgängig die Themen wie Demografischer Wandel, Fachkräfte-mangel, Weiterqualifizierung sowie Transformationsprozesse der Industrie. Diese erfordern in den kommenden Jahren gemeinsame Anstrengungen aller Akteure am Arbeitsmarkt. Lieferschwierigkeiten und Corona halten uns weiter auf Trab. Viele Betriebe werden an ihren Mitarbeitern festhalten, was die bisher gemachten Erfahrungen belegen. Das Kurzarbeitergeld bietet hier ein geeignetes Hilfsmittel.“
- Januar 4, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
- Foto: Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg