Das ArtEast Theater eröffnet seine neue Spielzeit mit dem Stück „Auf hoher See/Racket Baby“ von Sławomir Mrożek. Darin geht es um die
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Premiere am 28. Juni
ArtEast Theater: Auf hoher See/Racket Baby
Das ArtEast Theater eröffnet seine neue Spielzeit mit dem Stück „Auf hoher See/Racket Baby“ von Sławomir Mrożek. Darin geht es um die Grenzen von Toleranz und Idealismus.
Mit der Inszenierung von „Auf hoher See/Racket Baby“ des polnischen Dramatikers Sławomir Mrożek startet das Bamberger ArtEast Theater in seine neue Spielzeit. Das Stück stellt zeitpolitische Fragen wie: Was passiert, wenn Toleranz und Idealismus zur Selbstaufgabe führen? Macht es den Weg frei für Diktatur und Autokratie, wenn sich Ideale nur mit sich selbst beschäftigen?
Um sich vor dem Ertrinken zu retten, stranden in „Auf hoher See/Racket Baby“ „Der Dicke“, „Der Mittlere“ und „Der Schmächtige“ auf einer Insel. Wie lange sie schon dort ausharren, weiß man nicht. Was sie zusammengebracht hat, auch nicht.
Als die Vorräte ausgehen, beschließen sie, einen von ihnen zu essen. Doch zunächst soll eine allgemeine und freie Wahl dafür vollzogen werden. Ein manipulierter und ungültiger Wahlgang, Agitation und Wahlkampf und zahlreiche tragische Kindheitsgeschichten später, finden sie einen Modus, der die auserwählte Person zum Verspeisen bestimmen soll.
„Der Dicke“ bietet generös an, die Auswahl des Fleischhappens zu vollziehen. Zwischen Autokrat und Utopist wandelt „Der Mittlere“, grinst schlumpfig und kuschelt etwas zu sehr mit rechts. Eine eigene Meinung hat er eigentlich nicht, er will nur schnell zur Sache kommen und eine Entscheidung treffen, die bestmöglich nicht auf ihn fällt.
„Der Dicke“ und „Der Mittlere“ versuchen dann mit unterschiedlichen Strategien, die Wahl „Des Schmächtigen“ zum Hauptgang zu argumentieren. Sie setzen alles daran, „Den Schmächtigen“ mit Argumenten zu überzeugen.
Am 29. Juni hat „Auf hoher See/Racket Baby“ Premiere, der Spielort ist das JUZ am Margaretendamm. Weitere Aufführungen sind am 4., 5. und 6. Juli. Benjamin Gehrig, Eugeniya Ershova, Jonathan Hau und Kristina Kroll haben die Spielrollen übernommen, Christine Renker führt Regie.
Spielzeiteröffnung
ArtEast Theater: R.U.R. – Rossum’s Universal Robots
Das Bamberger ArtEast Theater eröffnet seine neue Spielzeit mit dem Stück „R.U.R. – Rossum‘s Universal Robots“ von Karel Čapek. Die Parallelen des 1920 entstandenen Werks zu heutigen Entwicklungen in Sachen Künstlicher Intelligenz und ihrer Gefahren sind deutlich.
1920 veröffentlichte Karel Čapek das Theaterstück „R.U.R. – Rossum’s Universal Robots“. Darin stellte der tschechische Autor bereits, so das ArtEast Theater in einer Mitteilung, Fragen, die uns bis heute beschäftigen. Was macht den Menschen aus, was unterscheidet ihn von der Maschine? Welchen Wert hat die Arbeit?
In der Fabrik „Rossum‘s Universal Robots“ (R.U.R.) werden Roboter nach den Plänen des Wissenschaftlers Rossum massenhaft produziert. Künstliche Intelligenz erobert im selben Zuge die Welt und ersetzt nach und nach die unperfekten Menschen. Der Traum des Wissenschaftlers und Milliardärs, der gerne Leute feuert und in den Weltraum fliegt – die Anspielungen auf eine aktuelle Person der Zeitgeschichte sind deutlich – , wird wahr.
Rossums Roboter sehen aus wie Menschen, sind fleißig, gehorsam, effizient und verlangen nicht einmal Mindestlohn. Sie denken nicht daran, Gewerkschaften zu gründen oder zu streiken.
Aber was ist, wenn die Roboter plötzlich ihren eigenen Willen entwickeln? Irgendwann übernehmen sie nicht nur die menschliche Arbeit, sondern auch das menschliche Leben. Die Grenze zwischen Mensch und Maschine verschwimmt – Rossums Roboter greifen nach der Weltherrschaft.
Zur Eröffnung seiner neuen Spielzeit bringt das ArtEast Theater das Stück auf die Bühne des „kosmos ost“ in der Weißenburgstraße 10. Premiere ist am 25. Oktober, um 20 Uhr, weitere Termine folgen am 26. und 27. Oktober sowie am 9. , 10. und 11. November.
Die Spielrollen übernehmen Christine Renker, Johannes Haußner, Armin Gradl, Nadine Buschmann, Eugeniya Ershova und Andreas Ellner. Die Dramaturgie steuert Philipp Demling bei, Regie führen Benjamin Gehrig und Kristina Kroll.
Und übrigens: Die deutsche Sprache verdankt Čapeks Werk das Wort „Roboter“. Es ist abgeleitet vom tschechischen Wort „robota“, das so viel wie „Zwangsarbeit“ bedeutet.