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Automobilindustrie

vbm zur Pres­se­kon­fe­renz der IG Metall Bayern

Trans­for­ma­ti­on und Stand­ort­kos­ten belas­ten die Auto­mo­bil­zu­lie­fe­rer in Bayern

Anläss­lich der heu­ti­gen Pres­se­kon­fe­renz der IG Metall Bay­ern zur Situa­ti­on der baye­ri­schen Auto­mo­bil­zu­lie­fer­indus­trie betont der vbm – Ver­band der Baye­ri­schen Metall- und Elek­tro-Indus­trie e. V., dass die Unter­neh­men alles ver­su­chen, die Pro­duk­ti­on am Stand­ort auf­recht zu erhalten.

Anläss­lich der heu­ti­gen Pres­se­kon­fe­renz der IG Metall Bay­ern zur Situa­ti­on der baye­ri­schen Auto­mo­bil­zu­lie­fer­indus­trie sag­te der Haupt­ge­schäfts­füh­rer des vbm – Ver­band der Baye­ri­schen Metall- und Elek­tro-Indus­trie e. V., Bert­ram Bros­sardt: „Auch nach unse­ren Berech­nun­gen ist die Lage bedroh­lich. Die baye­ri­sche Metall- und Elek­tro­in­dus­trie hat allein in die­sem Jahr bereits rund 24.000 Stel­len ver­lo­ren und die Abbau­plä­ne für die kom­men­den Jah­re – vor allem auch der Auto­mo­bil­bau­er und ‑zulie­fe­rer – sind ein ernst­haf­tes Warn­si­gnal. Des­halb müs­sen wir zwin­gend bestehen­de Belas­tun­gen abbau­en und die Rah­men­be­din­gun­gen der Unter­neh­men ins­ge­samt ver­bes­sern.“ Dazu zäh­le eine bezahl­ba­re Strom­ver­sor­gung und ein kon­se­quen­ter Abbau unnö­ti­ger Berichts- und Doku­men­ta­ti­ons­pflich­ten. Den Abbau der vie­len büro­kra­ti­schen Hür­den for­de­re zu Recht auch die IG Metall.

Der vbm betont, dass die Unter­neh­men alles ver­su­chen, die Pro­duk­ti­on am Stand­ort auf­recht zu erhal­ten. Ein wesent­li­cher Erfolgs­fak­tor der deut­schen und baye­ri­schen Auto­mo­bil­in­dus­trie sei die Inno­va­ti­ons­kraft – und die ste­he auf dem Spiel. „Denn vie­le Impul­se kom­men aus der Zulie­fe­rer­bran­che, und deren wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung ist dra­ma­tisch. Unter­neh­men müs­sen Gewin­ne erzie­len, um im inter­na­tio­na­len Wett­be­werb bestehen, wei­ter inves­tie­ren und Arbeits­plät­ze am Stand­ort Bay­ern hal­ten zu kön­nen“, so Bros­sardt. „Außer­dem benö­ti­gen sie mehr Pla­nungs­si­cher­heit und zugleich grö­ße­re finan­zi­el­le Hand­lungs­spiel­räu­me. Eine Abkehr vom strik­ten Ver­bren­ner-Ver­bot 2035 sehen wir, wie die IG Metall Bay­ern, daher als drin­gend nötig. Nur mit Tech­no­lo­gie­of­fen­heit kann die Trans­for­ma­ti­on zu einer kli­ma­neu­tra­len Mobi­li­tät gelingen.“

Kon­junk­tur und Markt­ent­wick­lung las­sen sich kaum beein­flus­sen. Eine wich­ti­ge Stell­schrau­be zur Ver­bes­se­rung der Stand­ort­be­din­gun­gen und damit der Wett­be­werbs­fä­hig­keit von Unter­neh­men in Deutsch­land sei­en aber die Per­so­nal­kos­ten. „Aus unse­ren Mit­glie­der­be­fra­gun­gen wis­sen wir, dass die­se in der baye­ri­schen Metall- und Elek­tro­in­dus­trie einen Anteil von durch­schnitt­lich rund 30 Pro­zent an den Gesamt­kos­ten aus­ma­chen“, warnt Bros­sardt und ergänzt „Die rasan­te Lohn­kos­ten-Ent­wick­lung der ver­gan­ge­nen Jah­re kann so nicht wei­ter gehen. Allein in den letz­ten zehn Jah­ren sind die Tari­fent­gel­te um rund 30 Pro­zent gestie­gen und das hat­te direk­ten Ein­fluss auf die kri­sen­be­dingt schrump­fen­de Liqui­di­tät der Unter­neh­men. Die Tarif­part­ner tra­gen gemein­schaft­lich die Ver­ant­wor­tung, der Deindus­tria­li­sie­rung in unse­rem Land ent­ge­gen­zu­wir­ken. Ins­be­son­de­re die Auto­mo­bil­zu­lie­fe­rer als Inno­va­ti­ons­trei­ber müs­sen in der Trans­for­ma­ti­on ent­las­tet wer­den, um eine nach­hal­ti­ge Mobi­li­tät der Zukunft mit­ge­stal­ten zu kön­nen“, sagt Brossardt.

vbw for­dert ganz­heit­li­che Unter­stüt­zung in der Transformation

Baye­ri­scher Trans­for­ma­ti­ons­kon­gress für die Auto­mo­bil- und Zulieferindustrie

Die vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. bekräf­tigt beim Baye­ri­schen Trans­for­ma­ti­ons­kon­gress die Not­wen­dig­keit einer ganz­heit­li­chen Unter­stüt­zung der Auto­mo­bil­in­dus­trie im Wandel.

„Die Bran­che steckt in einem tief­grei­fen­den Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess und ist gleich­zei­tig mit struk­tu­rel­len Her­aus­for­de­run­gen am Stand­ort und geo­po­li­ti­schen Unsi­cher­hei­ten kon­fron­tiert“, so vbw Haupt­ge­schäfts­füh­rer Bert­ram Bros­sardt auf dem „Baye­ri­schen Trans­for­ma­ti­ons­kon­gress für die Auto­mo­bil- und Zulie­fer­indus­trie“. „Im Rah­men des Ver­bund­pro­jekts ‚transform.by‘ unter­stüt­zen Bil­dungs­ein­rich­tun­gen der IG Metall Bay­ern und der baye­ri­schen Arbeit­ge­ber­ver­bän­de bay­me vbm vbw unter der Kon­sor­ti­al­füh­rung der Bay­ern Inno­va­tiv GmbH die Betrie­be bei der Erhal­tung ihrer Zukunfts­fä­hig­keit – vor allem mit Blick auf die Qua­li­fi­zie­rung. Gera­de in die­sen wirt­schaft­lich her­aus­for­dern­den Zei­ten bie­ten die Trans­for­ma­ti­ons­netz­wer­ke Ori­en­tie­rung für die Branche.“

Die vbw hält geziel­te Ange­bo­te für Zulie­fe­rer für gebo­ten, um den teil­wei­se poli­tisch for­cier­ten Wan­del erfolg­reich zu gestal­ten. „Fakt ist: Die Arbeits- und Fach­kräf­te­nach­fra­ge für die Auto­mo­bil­in­dus­trie wird sich bis zum Jahr 2040 stark ver­än­dern. Vor allem wer­den Elek­tro- und Ener­gie­tech­nik- sowie IT-Exper­ten drin­gend gefragt sein“, erklärt Bros­sardt. Mitt­le­re und klei­ne Zulie­fer­be­trie­be wür­den daher Unter­stüt­zung brau­chen, um die Trans­for­ma­ti­on – auch in der Mit­ar­bei­ter­struk­tur – erfolg­reich zu meis­tern. ‚transform.by‘ und die wei­te­ren baye­ri­schen Trans­for­ma­ti­ons­netz­wer­ke leis­te­ten hier einen wich­ti­gen Bei­trag. Das Bekennt­nis der schwarz-roten Bun­des­re­gie­rung zur Wei­ter­füh­rung der regio­na­len Trans­for­ma­ti­ons­net­ze auch über 2025 hin­aus sei daher ein wich­ti­ges Signal.

Aus Sicht der vbw braucht es dar­über hin­aus eine grund­le­gend neue Stand­ort­po­li­tik, um die Trans­for­ma­ti­on in der Auto­mo­bil­in­dus­trie erfolg­reich zu stem­men. „Natür­lich brau­chen wir wei­te­re spe­zi­fi­sche Unter­stüt­zungs­maß­nah­men für die Betrie­be in der Bran­che. Gleich­zei­tig dür­fen wir das gro­ße Gan­ze nicht ver­ges­sen: Unser Indus­trie­stand­ort muss wie­der attrak­tiv und wett­be­werbs­fä­hig wer­den. Über­bor­den­de Büro­kra­tie, hohe Ener­gie- und Arbeits­kos­ten sowie zu hohe Unter­neh­mens­steu­ern hem­men die Inves­ti­ti­ons­lust der Betrie­be wei­ter­hin mas­siv. Die von der neu­en Bun­des­re­gie­rung ein­ge­lei­te­te Wirt­schafts­wen­de stimmt uns hoff­nungs­voll, dass wir eine ech­te Trend­wen­de schaf­fen kön­nen. Der Koali­ti­ons­ver­trag ent­hält hier vie­le gute Ansät­ze. Wich­tig ist jetzt die schnel­le Umset­zung“, so Bros­sardt abschließend.

Dees­ka­la­ti­on not­wen­dig, denn Zoll­wett­lauf kennt nur Verlierer

US-Zöl­le belas­ten Bay­erns Auto­mo­bil­in­dus­trie beson­ders stark

Die beschlos­se­nen Zusatz­zöl­le in Höhe von 25 Pro­zent auf Auto­mo­bi­le und bestimm­te Auto­mo­bil­tei­le sieht die vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. mit gro­ßer Sorge.

„Die Zöl­le wer­den Pro­duk­te baye­ri­scher Auto­her­stel­ler und Zulie­fe­rer teu­rer und damit weni­ger wett­be­werbs­fä­hig auf dem US-Markt machen. Fakt ist: Die USA sind der größ­te Export­markt für baye­ri­sche Autos“, betont vbw Haupt­ge­schäfts­füh­rer Bert­ram Bros­sardt. Um die dann zu erwar­ten­de schwä­che­re Nach­fra­ge abzu­fan­gen, könn­ten die betrof­fe­nen Unter­neh­men ver­su­chen die Prei­se zu sen­ken, aber das redu­zie­re natür­lich die Mar­ge. Bay­ern als beson­ders export­ori­en­tier­te Wirt­schaft mit sei­ner star­ken Auto­mo­bil­in­dus­trie wäre davon über­durch­schnitt­lich betroffen.

Bay­ern expor­tier­te im Jahr 2024 Waren im Wert von rund 29 Mrd. Euro in die USA, das ent­spricht 12,8 Pro­zent aller baye­ri­schen Expor­te. Gegen­über dem Vor­jahr stie­gen die Expor­te in die USA um über­durch­schnitt­li­che 1,6 Pro­zent. Für Pkw sind die USA der mit Abstand wich­tigs­te Export­markt. Fast ein Fünf­tel der baye­ri­schen Pkw-Expor­te ging 2024 in die USA. Vom Export von Zulie­fer­tei­len gin­gen gut neun Pro­zent in die Ver­ei­nig­ten Staa­ten. „Es ist klar, dass die EU auf Straf­zöl­le selbst­be­wusst und geschlos­sen reagie­ren muss. Aller­dings muss sorg­fäl­tig über­legt wer­den, wel­che Mit­tel ziel­füh­rend sind. Gegen­zöl­le dür­fen nur als letz­tes Mit­tel ein­ge­setzt wer­den, ein Zoll­wett­lauf kennt nur Ver­lie­rer. Des­halb soll­te die EU jetzt aktiv und inter­es­sens­ori­en­tiert mit der US-Regie­rung ver­han­deln und vor allem dees­ka­lie­rend wir­ken. Wir sehen exem­pla­risch die Mög­lich­keit, die Import­zöl­le in die Euro­päi­sche Uni­on zu sen­ken, zum Bei­spiel für Pkw“, erklärt Bros­sardt weiter.

Auch an die neue Bun­des­re­gie­rung hat die vbw kla­re For­de­run­gen: „Unse­re Wirt­schaft kämpft der­zeit mit einer Kom­bi­na­ti­on aus Kon­junk­tur- und Struk­tur­kri­se. In die­sem schwie­ri­gen Umfeld sor­gen Zoll-Ankün­di­gun­gen bei den Unter­neh­men zusätz­lich für Unsi­cher­heit und höhe­re Kos­ten. Jetzt müs­sen rasche Refor­men beschlos­sen wer­den, die Bay­ern und Deutsch­land als Wirt­schafts­stand­ort stär­ken und eine höhe­re öko­no­mi­sche Resi­li­enz bedin­gen. Unse­re Unter­neh­men brau­chen drin­gend Ent­las­tun­gen bei Lohn­zu­satz­kos­ten, Ener­gie­kos­ten, Unter­neh­mens­steu­ern und büro­kra­ti­schen Vor­ga­ben, damit sie im sich ver­schär­fen­den inter­na­tio­na­len Wett­be­werb bestehen kön­nen. Auf­ga­be des künf­ti­gen Bun­des­kanz­lers wird es außer­dem sein, direkt auf die USA zuzugehen.“