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Bäume

Dop­pel­te Innenentwicklung

Grü­ne: Alte Bäu­me nicht für Neu­bau­ten fällen

Bam­bergs Grü­ne wol­len dafür sor­gen, dass alte Bäu­me nicht mehr, wie in zwei aktu­el­len Bei­spie­len, für Neu­bau­ten oder neue Park­plät­ze gefällt wer­den. Der bau­po­li­ti­sche Spre­cher der Stadt­rats­frak­ti­on bringt das Kon­zept der dop­pel­ten Innen­ent­wick­lung ins Spiel.

„Wir müs­sen wert­vol­le Bäu­me in gro­ßen Innen­hö­fen, wie es sie zum Bei­spiel in meh­re­ren Kar­rees in der Wun­der­burg gibt, künf­tig erhal­ten“, zitiert eine Mit­tei­lung Mar­kus Schä­fer, bau­po­li­ti­scher Spre­cher der Stadt­rats­frak­ti­on Grü­nes Bam­berg. Hin­ter­grund ist eine Baum­fäl­lung in einem Innen­hof nahe dem Kuni­gun­den­damm. Die­se habe auf­grund der Vor­ga­ben des Bebau­ungs­plans aller­dings geneh­migt wer­den müs­sen, um Platz für Park­plät­ze zu machen.

Ganz in der Nähe sei es laut Mar­kus Schä­fer zu einem ähn­li­chen Fall gekom­men als ein wei­te­rer alter Baum einem Neu­bau und neu­en Park­plät­zen in einem Innen­hof wei­chen muss­te. Aber auch hier habe man nichts machen kön­nen. „Es besteht ein Bau­recht. Selbst wenn eine Stadt­rats­mehr­heit das Fäl­len der Bäu­me hät­te ver­hin­dern wol­len, wür­de der Bau­herr sein Recht eben vor Gericht durchsetzen.“

Wie die Grü­nen mit­teil­ten, wol­le man sich mit die­ser Situa­ti­on jedoch nicht zufrie­den geben. Denn in Zei­ten des Kli­ma­wan­dels sei­en begrün­te Innen­hö­fe und vor allem alte Bäu­me ein „sehr hohes Gut, das unbe­dingt geschützt und erhal­ten blei­ben muss“, sagt Ste­fan Kurz, natur­schutz­po­li­ti­scher Spre­cher von Grü­nes Bam­berg. „Wich­tig ist das vor allem in innen­stadt­na­hen Gebie­ten wie der Wun­der­burg, mit sehr dich­ter Bebau­ung und einem hohen Poten­zi­al, sich im Som­mer stark aufzuheizen.“

Dop­pel­te Innenentwicklung

Dass die­ses Inter­es­se aller­dings in Kon­flikt mit dem Bedarf nach neu­en Woh­nun­gen steht, sei den Grü­nen eben­so klar. Genau das pro­ble­ma­ti­sie­re aber die soge­nann­te dop­pel­te Innen­ent­wick­lung. Dabei han­delt es sich um eine Art städ­ti­scher Ent­wick­lung, die sowohl Wohn­raum als auch Grün­flä­chen schafft.

Bam­bergs Grü­ne for­dern nun, die Maß­ga­ben die­ser dop­pel­ten Innen­ent­wick­lung zukünf­tig bes­ser zu beher­zi­gen. Kon­kret gehe es dar­um, dass die Stadt­ver­wal­tung für betrof­fe­ne Innen­hö­fe auf­zei­gen soll, wie eine ver­träg­li­che Innen­ent­wick­lung funk­tio­nie­ren kann.

„Wir soll­ten nicht wie­der, wie in den bei­den aktu­el­len Fäl­len, unver­se­hens in Situa­tio­nen gera­ten, in denen wir kei­ne Ent­schei­dungs­mög­lich­keit mehr haben“, sagt Mar­kus Schä­fer. „Wir müs­sen statt­des­sen vor­aus­schau­end vor­ge­hen, für jeden ein­zel­nen Innen­hof gut abwä­gen und dann rechts­si­cher pla­nen.“ Dass der Baum­be­stand dabei einen wesent­lich höhe­ren Rang ein­neh­men muss als bis­her, ist für die Grü­nen selbstverständlich.