Die VR Bank Bamberg-Forchheim hat den Kunstkalender 2025 vorgestellt. In diesem wird ein Mix aus Landschaftsmotiven und Stadtansichten aus dem Fusionsgebiet der
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Erba-Erdhaufen
Stadt Bamberg verfolgt gerichtliche Verfahren weiter
Bei zwei weiteren Informationsveranstaltungen zum Erba-Erdhaufen diskutierten Anwohnende mit Oberbürgermeister Andreas Starke und weiteren Vertretern der Stadt Bamberg über den aktuellen Sachstand. Nach einem Gespräch mit Vertretern der Stadtverwaltung und dem Anwalt der Gegenseite zeigte sich Starke optimistisch hinsichtlich der Beseitigung der Haufwerke, sobald ein Nachlassverwalter bestellt sei.
Zahlreiche Anwohnerinnen und Anwohner ließen sich jüngst bei den beiden Informationsveranstaltungen zum Erba-Erdhaufen direkt vor Ort über den aktuellen Sachstand von Oberbürgermeister Andreas Starke und weiteren Vertretern der Stadt Bamberg in Kenntnis setzen.
Dabei schilderte der OB seine Gespräche mit der anwaltlichen Vertretung der Tochter des verstorbenen Investors. Die Stadt, so Starke, „wird nicht locker lassen“ bis der Erdhaufen auf der Erba-Insel beseitigt ist.
Durch den Tod des bisherigen Investors hätten sich die Rahmenbedingungen im Vergleich zum ersten Termin Anfang Mai geändert, wie die Stadt Bamberg mitteilt. So wurde das Strafverfahren wegen des Betreibens einer illegalen Deponie gegen den Verursacher in Folge seines Ablebens eingestellt. Die beiden anderen juristischen Verfahren laufen indessen weiter, da hier die Gesellschaft des Investors in der Pflicht stehe. Dies gelte sowohl für die öffentlich-rechtliche Beseitigungsanordnung, zu der es eine Verhandlung am Verwaltungsgericht Bayreuth (VG) geben soll, die allerdings noch nicht terminiert ist. Auch die Verpflichtungen aus dem städtebaulichen Vertrag müssten erfüllt werden, betonte der Oberbürgermeister.
Zwischenzeitlich erkannte Oberbürgermeister Andreas Starke aber auch positive Signale. Am Vortag des dritten Informationstermins fand ein Gespräch mit Vertretern der Stadtverwaltung und dem Anwalt der Gegenseite statt. „Die Stadt hat die berechtigte Erwartung, dass alle Beteiligten ihrer Verantwortung nachkommen“, betonte Starke. Sobald das Gericht einen Nachlassverwalter bestellt hat, müsse ein Fahrplan für die Beseitigung der Haufwerke unverzüglich erarbeitet werden.
Neue Folien für den Erdaushub
Mehrfach wurde bei den Gesprächen von den Bürgerinnen und Bürgern der Wunsch geäußert, dass die 35 Bäume in den Parkbuchten der einzelnen Straßen endlich gepflanzt werden. Dieses Anliegen sei auch der Stadt Bamberg sehr wichtig. Eine Umsetzung stellte Thomas Beese, Technischer Werkleiter der Bamberger Service Betriebe (BSB), in der anstehenden Pflanzzeit im Herbst in Aussicht, wenn die juristischen Fragen bis dahin geklärt sind.
Der Leiter des Umweltamtes, Tobias Schenk, berichtete außerdem, dass das kleinere Teilhaufwerk demnächst mit einer stabilen, UV-resistenten Folie erneut abgedeckt werden muss. Es handele sich dabei um eine bodenschutzrechtliche Vorsorgemaßnahme. Der größere Teil des Haufwerkes muss dagegen nicht abgedeckt werden. Die Stadt steht in Kontakt mit den Baufirmen zur baldigen Umsetzung der Maßnahmen.
Die Teilnehmer vereinbarten mit dem Oberbürgermeister eine Fortsetzung des Dialogs, „um gemeinsam zum Ziel zu kommen.“
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Stadtspitze löst Wettschulden ein
Bürgermeister gießen Stadtbäume
Nachdem Oberbürgermeister Andreas Starke, Zweiter Bürgermeister Jonas Glüsenkamp und Dritter Bürgermeister Wolfgang Metzner eine Wette mit dem Bamberger Klimaschutzbündnis verloren hatten, versorgten sie jetzt Stadtbäume mit Wasser.
Stehen drei Bürgermeister mit Gießkannen in der Hand am Markusplatz und bewässern einen Baum – was der Anfang eines Witzes sein könnte, hat einen ernsten Hintergrund: Aufgrund der Trockenheit leiden die Stadtbäume an Wassermangel. Eine der Folgen des Klimawandels, den es aufzuhalten gilt. „Wir müssen alle mehr Anstrengungen unternehmen, um nicht zuletzt auch unsere Stadt für künftige Generationen so lebenswert zu erhalten, wie wir sie kennen“, betont Oberbürgermeister Andreas Starke.
Dem Klimawandel begegnet die Stadt Bamberg bereits auf vielen Gebieten: Durch klimaresistentere Stadtbäume, Stärkung von ÖPNV, Rad- und Fußverkehr oder durch energetische Sanierung von städtischen Gebäuden. Außerdem ist mit dem Projekt „Mitmachklima“ geplant, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern ein klimafreundliches und lebenswertes Bamberg zu gestalten. „Es werden schon viele Dinge umgesetzt, aber es reicht noch nicht“, mahnt Klimareferent und Zweiter Bürgermeister Jonas Glüsenkamp auch vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise. Auch deshalb hat sich die Stadt Bamberg im vergangenen Jahr an der deutschlandweiten Klimawette beteiligt und so viele Bürgerinnen und Bürger motiviert, möglichst viel CO2 bis zur Weltklimakonferenz in Glasgow im vergangenen November einzusparen. Was ein Erfolg war: Gemeinsam wurden in wenigen Monaten 204 Tonnen CO2 eingespart – deutschlandweit belegte Bamberg damit den vierten Platz unter den Städten bis 80.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Zur Einordnung: Um eine Tonne CO2 aus der Atmosphäre aufzunehmen, muss eine Buche circa 80 Jahre wachsen.
Zweite Stelle für Klimaschutzmanager:in
Eine weitere lokale Wette mit dem Bamberger Klimaschutzbündnis, die Dritter Bürgermeister Wolfgang Metzner angenommen hatte, ging dagegen verloren: Ziel war, die Bevölkerung durch einen lokalen Aktionsplan zu unterstützen und eine weitere Stelle für eine Klimaschutzmanagerin beziehungsweise einen Klimaschutzmanager zu schaffen, um unter anderem die Beschlüsse der Klimasondersitzung des Stadtrats aus dem Oktober 2021 umzusetzen. Der Antrag für die Stelle ist inzwischen gestellt, was allerdings aufgrund von Verwaltungsabläufen erst nach der Weltklimakonferenz im November 2021 gelungen ist.
Um ihre Wettschulden einzulösen, griffen die drei Bürgermeister deshalb zur Gießkanne, die ein Mitarbeiter der Bamberger Service Betriebe am Markusplatz immer wieder mit Wasser befüllte. Mit der Aktion wolle man auch „für mehr Klimaschutz sensibilisieren“, so Bürgermeister Metzner. Den symbolischen Charakter der Aktion hält auch Simone Jakobi, Sprecherin des Bamberger Klimaschutzbündnisses, für wichtig. Konkret seien aber auch mehr Tempo, Konsequenz und Transparenz bei der Umsetzung der bislang im Stadtrat getroffenen Beschlüsse zum Klimaschutz gefragt.
Mit der Übergabe einer Gießkanne an OB Starke und einer Liste der noch umzusetzenden Beschlüsse im Stadtrat verlieh das Bündnis der Dringlichkeit Nachdruck. Die Stadtspitze sagte zu, dass weitere Anstrengungen für mehr Klimaschutz unternommen werden.
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Stadt Bamberg ehrt Maria Svidryk und Mariya Zoryk
Sonder-Kulturpreis für ukrainische Künstlerinnen
Die Stadt Bamberg vergibt 2022 einen einmaligen Sonder-Kulturpreis an die beiden ukrainischen Künstlerinnen Maria Svidryk und Mariya Zoryk. Dies hat die Kulturpreis-Jury vorgeschlagen und der Stadtrat in seiner Vollsitzung am 27. Juli einstimmig beschlossen.
Der Sonder-Kulturpreis 2022 wird als Würdigung der Arbeit der beiden Künstlerinnen und als Zeichen der Solidarität, Anerkennung und Wertschätzung der Arbeit von ukrainischen Kulturschaffenden verliehen. Die Würdigung ist mit einem Preisgeld von 3.000 Euro dotiert, das von den Heldschen Apotheken gespendet wurde.
In der Jury-Sitzung zur Vergabe des E.T.A.-Hoffmann-Preises diskutierten die Jurymitglieder über zahlreiche preiswürdige Künstlerinnen und Künstler. Eine besondere Berücksichtigung fand dabei der Vorschlag, die beiden ukrainischen Künstlerinnen Maria Svidryk und Mariya Zoryk auszuzeichnen. „Diese Anerkennung für die beiden noch jungen Künstlerinnen und Aktivistinnen ist ein solidarisches und sehr wertvolles Zeichen in einer Zeit, in der Russland einen Krieg in der Ukraine führt“, zitiert Kulturreferentin Ulrike Siebenhaar die Haltung der Jury.
In Bamberg gibt es viele Zeichen der Solidarität: Das Netzwerk „Bamberg hilft Ukraine“ ist breit angelegt und fand schnell eine große Unterstützung in der Bamberger Bevölkerung. Die Aktivitäten der Vereine Bamberg:UA e.V., Bamberger Kurzfilmtage e.V., Freund statt fremd e.V., die Vergabe von Sonderstipendien an ukrainische Künstlerinnen und Künstler der Villa Concordia und nicht zuletzt die Initiative der Stadt sprechen für Solidarität und Anteilnahme.
Der Krieg geht jedoch weiter und öffentliche Zeichen der Solidarität nehmen ab. Aus diesem Grund beschloss die Jury, den Sonder-Kulturpreis für die beiden ukrainischen Künstlerinnen als besonderes Zeichen für ihre Leistungen auszuloben.
Bereicherung für Bamberg
Maria Svidryk und Mariya Zoryk sind vor knapp zehn Jahren aus der Ukraine nach Bamberg gezogen. Seitdem bereichern sie als einzelne Akteurinnen und gemeinsam in verschiedensten Kunst- und Kulturprojekten das kulturelle Leben der Stadt Bamberg enorm und engagiert. Ihre künstlerischen und kulturellen Arbeiten sind vielfältig und auf hohem Niveau. Hervorzuheben ist zudem, dass Mariya Zoryk als erste in Bamberg die Hilfsaktion für die Ukraine ins Leben rief.
Über die Verleihung des Sonder-Kulturpreises hat die Kulturpreis-Jury entschieden, bestehend aus Ulrike Siebenhaar, Kulturreferentin der Stadt Bamberg und zugleich Vorsitzende, Sabine Eitel, Dr. Rolf-Bernhard Essig, Felix Forsbach, Andreas Klenk, Martin Köhl, Nina Lorenz und Hubert Sowa. Die Entscheidung der Jury bedarf stets der Zustimmung des Stadtrates.
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Austausch mit der Stadtspitze rege genutzt
Bürgerversammlung im „Bruckertshof“
Nach beinahe drei Jahren pandemiebedingter Pause bot sich der Bürgerschaft am Freitag wieder die Gelegenheit, sich im Rahmen einer Bürgerversammlung direkt mit Oberbürgermeister Andreas Starke und Vertretern der Referate auszutauschen und Anträge zur Weiterbehandlung im Stadtrat zu stellen. Wie die Stadt Bamberg mitteilt, haben etwa 85 Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit genutzt.
Die „analoge“ Bürgerversammlung hat nicht an Attraktivität verloren. Beleg dafür war neben 85 Besucherinnen und Besuchern am Freitag auch die Fülle an Anträgen und eine Versammlung über den ursprünglich festgelegten Zeitrahmen hinaus. Es fehlte auch nicht an Brisanz: Der OB bezog zu dem an diesem Tag von der Staatsanwaltschaft Hof übermittelten Strafbefehl Stellung: „Es fällt mir nicht leicht, heute vor Ihnen zu stehen.“ Zur Sprache kam darüber hinaus, wie Bamberg mit den vielen weiteren Krisen umgehen soll.
„Ob ich meinen Strafbefehl akzeptiere, will ich zuallererst davon abhängig machen, was dem Wohl der Stadt dient“, erklärte der OB sein weiteres Vorgehen. Der Mitteilung der Staatsanwaltschaft konnte er auch Positives abgewinnen: „Festgestellt wurde, dass es in der Stadt Bamberg nie ein System der persönlichen Bereicherung gegeben hat. Vielmehr gab und gibt es viele Mitarbeiter, die viel mehr leisten, als man normalerweise verlangen kann.“
Der OB als Krisenmanager
„Bamberg kann Krise“ – getreu diesem Motto positionierte sich der OB als Krisenmanager, der die Corona‑, Ukraine- und Energie-Krisen stemmt und die entsprechenden Krisenstäbe leitet. Beifall gab es für sein Lob an die Bevölkerung, die im Fall der Flüchtlinge aus der Ukraine „wirklich vorbildliche Hilfsbereitschaft“ zeige. Gegenwärtig gehe es darum, so genannte Brückenklassen für alle Schularten und Altersgruppen zu bilden, um ukrainische Kinder und Jugendliche gut auszubilden. Hinsichtlich der Energiekrise forderte Starke alle auf, auch im privaten Umfeld Energie zu sparen. Gegenwärtig zahle es sich aus, dass die Stadt in vielen Bereichen ihre Hausaufgaben gemacht und sich energieeffizient aufgestellt habe. Als Beispiele nannte er die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technologie, das Konzept der regenerativen Wärmeversorgung auf dem Lagarde-Campus, das Passivhaus-Hallenbad „Bambados“ und die energetische Sanierung kommunaler Gebäude. Außerdem habe der Stadtrat die Verwaltung in seiner jüngsten Sitzung beauftragt, ein Maßnahmenpaket zu erarbeiten mit dem Ziel, den Energieverbrauch um bis zu 15 Prozent zu senken. Weiterhin führte der OB Fortschritte bei der Schulsanierung, Restaurierung von Denkmälern sowie die Entwicklung von Atrium, Schlachthof, Lagarde-Campus und Lagarde1 an.
Vorreiterrolle in Deutschland
Im Bereich Mobilität thematisierte er die Umsetzung des Verkehrsentwicklungsplans und das weitere Vorgehen beim Bahnausbau: Hier könnten, im Bereich der alten Lokschuppen am Beginn des Gleisdreiecks, die Arbeiten im Herbst 2023 beginnen. Darüber hinaus sprach Starke die Fortschreibung des Flächennutzungsplans vor dem Hintergrund einer wachsenden Stadt, die Chancen von „Smart City“, Anstrengungen im Umweltbereich wie die Kampagne „1wegfrei bis 23“, die Belebung der Innenstadt sowie die „KiTa-Offensive“ an. Mit der Schaffung des kommunalen Antisemitismus-Beauftragten habe die Stadt Bamberg eine „Vorreiterrolle in Deutschland“ übernommen. Mit dem Dank an alle, die sich für das Wohl der Stadt einsetzten, beendete der OB seine Ausführungen.
Was bewegte die Bürgerschaft? Nummer eins bleiben Mobilitätsthemen, gefolgt von Stadtgestaltung, Bürgerbeteiligung und Möglichkeiten des Energiesparens. Luis Reithmeier etwa forderte, ein Fahrradverleihsystem ohne Kosten für die öffentliche Hand zu etablieren, was in der Abstimmung breite Zustimmung fand. Andreas Irmisch sprach sich für die Einrichtung von autonom fahrenden Kleinbussen aus. Andere Städte seien hier schon viel weiter, während Bamberg unnötig Zeit verstreichen lasse. Dr. Michael Fiedeldey, Geschäftsführer der Stadtwerke Bamberg, beurteilte die autonom fahrenden Busse skeptisch: „Die Technik ist noch nicht soweit, dass sie eingesetzt werden kann, aber wir beobachten sie.“ Er verständigte sich mit Andreas Irmisch darauf, sich in zwei Jahren mit dem Thema erneut zu befassen. Ein weiterer Antrag von Andreas Irmisch befasste sich mit der Bürgerbeteiligung. Er forderte, das, was von der Bürgerschaft erarbeitet werde, auch umzusetzen. Bürgermeister Wolfgang Metzner wies darauf hin, dass das in Bürgerbeteiligungen Erarbeitete Empfehlungen an den Stadtrat sind. Entscheidungsgremium bleibe der von den Bürgerinnen und Bürgern gewählte Stadtrat.
Dauerbrenner Maxplatz
Christian Irmisch regte an, die Luitpoldstraße als einen ansprechenden Eingang in die Innenstadt zu gestalten, was die Mehrheit begrüßte. Simone Jakobi forderte, ein städtisches Energiemanagement zu etablieren. Starke entgegnete, der Stadtrat habe bereits vorgesehen, dafür Personal aufzubauen. Dauerbrenner beim Thema Stadtgestaltung bleibt der Maxplatz: Die Forderung von Christoph Lurz, die Aufenthaltsqualität auf dem Platz zu erhöhen und dafür ein Planungsbüro zu beauftragen, fand wiederum den Zuspruch der Versammelten.
Bürgerversammlung
Bei einer Bürgerversammlung haben, neben der Stadtspitze mit Referentinnen und Referenten sowie Amtsleiterinnen und Amtsleiter, die Bürgerinnen und Bürger das Wort. Sie können Anträge vorbringen, die, wenn sie die Zustimmung der versammelten Bürgerinnen und Bürger finden, im Stadtrat weiterbehandelt werden. Zu beachten ist dabei die Frist von drei Monaten vom Antrag bis zur Thematisierung im Stadtrat. Per Gesetz muss mindestens einmal im Jahr eine Bürgerversammlung abgehalten werden, sofern nicht, wie geschehen, Krisenszenarien wie eine Pandemie dazwischenkommen.
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„Viele der Jüdinnen und Juden in Bamberg überlegen auszuwandern“
Patrick Nitzsche, Bambergs Antisemitismusbeauftragter
Auch Bamberg hat ein Antisemitismusproblem. Um diesem etwas entgegenzusetzen, um gegen Antisemitismus zu sensibilisieren, einen Ansprechpartner für Betroffene und eine Meldestelle für antisemitische Übergriffe zu haben, hat die Stadt Bamberg die auf kommunaler Ebene deutschlandweit einzigartige, wenn auch nur ehrenamtliche Stelle des Antisemitismusbeauftragten geschaffen. Diese füllt seit 26. Januar Patrick Nitzsche aus.
„Antisemitismus ist allgegenwärtig, auch in Bamberg, es gibt etwa einen Vorfall pro Woche“, sagt Patrick Nitzsche. Der 30 Jahre alte Geschichtswissenschaftler der Universität Bamberg forscht seit vielen Jahren zum Thema des Antisemitismus. Die ständig wachsende Judenfeindlichkeit – gerade in Deutschland – bezeichnet er als skandalös.
Als die Stadt 2021 die Stelle des Antisemitismusbeauftragten zum ersten Mal ausschrieb, ging er erst einmal auf die jüdischen Gemeinden zu, um die Situation und Bedürfnisse der Jüdinnen und Juden in Bamberg kennen zu lernen, bis er sich in der zweiten Ausschreibungsphase schließlich um das Amt bewarb. Im Auswahlverfahren konnte er sich vor allem mit seinem Ansatz, nicht nur Gedenkarbeit leisten, sondern auch dem zeitgenössischen Judentum Öffentlichkeit und eine Ansprechstelle bieten zu wollen, durchsetzen.
Wir haben Patrick Nitzsche getroffen und mit ihm über die Stelle, die Meinung der beiden jüdischen Gemeinden Bambergs dazu, die Grenzen, die ihr ehrenamtlicher Zuschnitt auferlegt, Fritz Bayerlein und Antisemitismus in Bamberg gesprochen.
Herr Nitzsche, Sie haben die Stelle des Antisemitismusbeauftragten seit einem halben Jahr inne. Wie sieht Ihr Fazit bisher aus?
Patrick Nitzsche: Die Zeit ist schnell vergangen und es ist viel passiert. Es gab mehr antisemitische Vorfälle und ich hatte öfter Kontakt mit der Polizei als ich dachte. Bis auf körperliche Angriffe war bis jetzt ziemlich viel dabei. Es ist zum Beispiel ein antisemitischer Aufkleber aufgetaucht. Grundlegend läuft es mit der Stelle aber insofern schon gut, dass mich Leute bereits anrufen und anschreiben, nicht nur aus Bamberg. Es gibt eben eine große Lücke. Wir haben Dr. Ludwig Spaenle, der auf bayernweiter Ebene als Antisemitismusbeauftragter gute Arbeit macht, aber kommunal und regional gibt es bislang nur mich. Ich springe also in gewisser Weise für ganz Nordbayern ein.
Was hatte es mit dem Aufkleber auf sich?
Patrick Nitzsche: Auf dem Zelt der Religionen auf dem Markusplatz wurde dieser bewusst angebracht. Dabei ging es um die sogenannte Neue Weltordnung. Laut dieser Verschwörungstheorie planen die Juden, die Welt unter ihre Kontrolle zu bringen. Es war eine Karikatur zu sehen, auf der ein grimmig dreinblickender, stereotyp mit großer Nase und verschlagenem Blick dargestellter Mann über der Weltkugel thront, seine Finger in sie gräbt, dass Blut austritt, und darunter steht der Aufruf zu lesen, dass Nicht-Juden sich wehren sollen – ähnlich wie es im Stürmer dargestellt wurde.
Waren solche Vorfälle Auslöser für die Stadt Bamberg, die Stelle des Antisemitismusbeauftragten zu schaffen?
Patrick Nitzsche: Es gab 2019 einen Anschlag, bei dem immer noch die Ermittlungen laufen, als auf dem Grünen Markt eine Jüdin schwerstens körperlich angegriffen wurde. Einer der heftigsten derartigen Fälle in Bayern bisher. Das kann man bedingt als Auslöser für die Schaffung der Stelle sehen. Es war aber vor allem die grüne Stadtrats-Fraktion, die im Rahmen des Jubiläumsjahres „1700 Jahre Jüdischen Lebens in Deutschland“ 2021 einen Antrag zur Schaffung der Stelle eingebracht hatte, für den es dann zu einer Mehrheit im Stadtrat kam.
Welche Meinung haben die beiden jüdischen Bamberger Gemeinden zu der Stelle?
Patrick Nitzsche: Vor meiner Bewerbung habe ich mich, genau wie man es bei der Frage, und das kann man eigentlich nicht oft genug wiederholen, „Was ist Antisemitismus?“ machen sollte, sowohl an Martin Arieh Rudolph von der Israelitischen Kultusgemeinde als auch Antje Yael Deusel von der Liberalen Jüdischen Gemeinde, also an von Antisemitismus Betroffene, gewendet und nachgefragt, wie es aussieht, was sie von den Plänen, diese Stelle zu schaffen, halten. Ich selbst bin ja keine Jude. Die Antwort war Skepsis. Auch wenn sich das mittlerweile geändert hat, machten sie sich Sorgen, dass ihnen jemanden vorgesetzt wird, der ihnen dann sagt, was gut und schlecht für sie ist, oder was und was nicht Antisemitismus ist.
Stellte es ein Problem dar, dass Sie kein Jude sind?
Patrick Nitzsche: Die beiden Gemeinden beobachten natürlich mit Spannung, was ich mache, aber das ist tatsächlich eher positiv aufgefasst worden, weil man die Bindegliedfunktion, die ich dann zwischen den beiden Gemeinden hätte, gut fand und weil ich dann auch nicht Mitglied der einen oder der anderen Gemeinde, also auch nicht stärker auf einer Seite verwurzelt wäre. Das galt aber für meine Person, prinzipiell ist man nicht glücklich, wenn Nicht-Juden solche Funktionen innehaben.
Wie haben Sie die Auswahl-Kommission des Stadtrats überzeugt?
Patrick Nitzsche: Ich weiß mittlerweile, dass es gut ankam, dass ich meinen Schwerpunkt nicht in erster Linie nur auf Erinnerungs- und Gedenkarbeit gelegt habe. Zumal wir da ja schon ziemlich gute Player wie die Willy-Aron-Gesellschaft in der Stadt haben. Mir fehlt in Bamberg oder eigentlich in Deutschland nämlich der Fokus auf das heutige Judentum. Wenn wir Antisemitismus ernsthaft bekämpfen wollen, muss es auch um das heutige jüdische Leben gehen. Es bringt den Juden relativ wenig, wenn an ein paar Tagen im Jahr der Verbrechen der Nazis gedacht wird, im Rest des Jahres, wenn man an diesen Tagen sein Bekenntnis „Nie wieder Faschismus“ abgelegt hat, dann aber kaum etwas geschieht. Juden muss man nicht sagen „Nie Wieder“, wenn sie ihre halbe Familie verloren haben. Außerdem bedeutet „Nie Wieder“ für Nichtjuden meist, nie wieder Krieg zu erleben, für Juden aber nie wieder ausgeliefert und hilflos zu sein.
Woher stammt Ihre Expertise in Sachen Antisemitismus?
Patrick Nitzsche: Ich habe seit der Oberstufe am Gymnasium unzählige Bücher zu dem Thema gekauft und gelesen, was ich bis heute fortsetze. Über das Geschichtsstudium und bewusste Belegungen von Seminaren und Vorlesungen habe ich mich in die Thematik akademisch vertieft. Mittlerweile unterrichte ich selbst dazu an der Uni in Bamberg. Über die Jahre und schon vor meiner Bestellung als Beauftragter habe ich mal mehr zufällig, mal weniger zufällig auch von gegenwärtigem Antisemitismus Betroffene kennengelernt, mich mit ihnen unterhalten und ihre Geschichten angehört. Letzteres passiert, seit ich Beauftragter bin, qua Amt leider häufiger als erwartet, weil es immer mehr Vorfälle gibt. Wichtig ist, dass sie wissen, dass ich dafür neben der Polizei der Ansprechpartner bin und dies in unserer Stadt und Region noch bekannter wird.
Ist man sich in der nicht-jüdischen Bevölkerung bereits bewusst, dass es die Stelle gibt?
Patrick Nitzsche: Wir sind ja noch am Anfang, aber ich verstecke mich nicht und gehe sehr oft auf verschiedene Veranstaltungen, um in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden – nur dann kann ich wirklich wirken. Ich schreibe auch Berichte für die Presse, zum Beispiel anlässlich jüdischer Feiertage, um auch hier Öffentlichkeit zu erzeugen. Denn es geht auch darum, den Mythos zu entkräften, dass Juden wie in einem Geheimbund irgendwelche Rituale durchführen – man kann ja alles erklären und aufklären, zum Beispiel über die Ursprünge von Ostern und Pessach.
Wie nötig ist Aufklärungsarbeit gegen Antisemitismus in Bamberg, wie weit ist die Stadt dafür sensibilisiert, was alles Antisemitismus sein kann?
Patrick Nitzsche: Wir hatten vor kurzem mit der Europäischen Janusz Korczak Akademie einen ganztägigen Workshop für die Führungskräfte der Bamberger Stadtverwaltung, bei dem wir gesehen haben, dass es auch ganz oben in der Verwaltung nach wie vor nötig ist, sehr weit beim Thema auszuholen. Und das gilt auch für Schulen. Erwachsenenbildung ist also genau so wichtig wie Vorträge für Kinder und Jugendliche.
Sie streben Partnerschaften mit Schulen und der Universität an. Gehört dazu, Aufklärung gegen Antisemitismus in Lehrplänen zu verankern?
Patrick Nitzsche: Darüber habe ich mit Kai Fischbach, dem Präsidenten der Uni, schon gesprochen. Er hält das für äußerst wichtig, zumal es in letzter Zeit ein paar antisemitische Vorfälle an der Uni gab. Dabei handelt es sich nicht nur um Hakenkreuz-Schmierereien in den Toilettenräumen. Es gab oder gibt auch problematische Ansichten in der Lehre. Ohne Namen zu nennen: In der Theologie, ich sage auch nicht welche, kam auf die interessiert und nicht vorwurfsvoll gemeinte Frage einer Studentin, warum die Juden im Mittelalter im Geldhandel und sonst nirgends tätig waren, die Antwort des Dozierenden, dass sie das stinkende Geld eben schon immer haben wollten. Wenn da nicht widersprochen wird, wird sich diese Ansicht semesterweise wiederholen. Und auch an Schulen baue ich auf Aufklärung, und mache hiermit den Appell an Lehrkräfte: Wenn Sie sich einen Projekttag zum Thema vorstellen können, dann gerne melden.
In Bamberg sorgt seit einiger Zeit Fritz Bayerlein, Maler und NSDAP-Mitglied, für Diskussionen. Seine Gemälde hingen, bis sie entfernt wurden, im Rathaus, der nach ihm benannte Fritz-Bayerlein-Weg soll umbenannt werden. Wie stehen Sie dazu?
Patrick Nitzsche: Ich bin Mitglied der Kommission für Straßen- und Plätzenamen. Eigentlich ist die Umbenennung ein klarer Fall, aber ich habe auch einen Anspruch als Historiker. Ein reines Entfernen von Geschichte oder historischen Zeichen, die uns auch als Mahnmal dienen können, bringt uns nichts, weil im Hintergrund wird weiter geredet. Nur weil man etwas für unaussprechlich oder unbenennbar erklärt, heißt es nicht, dass es aufhört zu existieren. Als Historiker ist es mir lieber, wenn kontextualisiert und ein Bekenntnis dazu abgegeben wird, dass dieser Mann ein Teil der Geschichte Bambergs ist. So ist es einfacher, einen transparenten, offenen und kritischen Umgang mit Geschichte zu haben und den Finger in die Wunde zu legen.
Ich finde Bayerlein gar nicht so dramatisch, im Rathaussaal waren seine Gemälde zwar schon fehl am Platz, aber es ist gut, dass zu ihm weitergeforscht wird und es jetzt zum Beispiel auch eine kontextualisierende Ausstellung im Historischen Museum gibt. Was aber zum Beispiel noch überhaupt nicht offen diskutiert wird, ist das Wegmannufer. Bambergs Oberbürgermeister vor und nach den Nazis, Luitpold Wegmann, nach dem diese Straße benannt ist, hat noch 1950 gesagt, als es um die Frage ging, wo Menschen, die im Krieg Bamberg verließen oder verschleppt wurden und dann in die Stadt zurückkehrten, untergebracht werden könnten, dass die sauberen da oder dorthin ziehen könnten, während Juden in Ställen untergebracht werden sollten. Sie seien immer noch die Hauptwanzenträger. Es geht mir aber auch hier nicht unbedingt darum, dass das Ufer umbenannt wird, sondern darum dass transparent aufgeklärt und diskutiert wird und dann gilt das Ufer als Mahnmal.
Ein wiederkehrender Kritikpunkt an der Stelle des Antisemitismusbeauftragten bezieht sich auf ihre Ehrenamtlichkeit und die Grenzen, die ihr so auferlegt werden. Stimmen Sie der Kritik zu?
Patrick Nitzsche: Ja, sowohl personell als auch finanziell ist die Stelle begrenzt. Ich bekomme 433 Euro für 45 Stunden im Monat, wie bei einem Minijob. Pro Monat beschäftigt mich die Stelle aber ungefähr mindestens 100 Stunden. Wenn ich mir da den Stundenlohn ausrechne, komme ich bei zwei oder drei Euro raus. Es ist schade und da muss man kein Geheimnis draus machen: Das sehen auch die jüdischen Gemeinden sehr kritisch. Dieses ehrenamtliche Modell untergräbt, das sind nicht meine Worte, aber ich würde es auch so sagen, die Ernsthaftigkeit der Stelle.
Auch die Ernsthaftigkeit der städtischen Absichten, mit denen man sich dem Kampf gegen Antisemitismus stellen will?
Patrick Nitzsche: Ich denke, wenn man es ernst meint, kostet es, was es kostet. Ich bereichere mich hier ja nicht. Es geht darum, dass ich eine Arbeit machen soll, deren Anforderungsprofil, so stand ja auch in der Ausschreibung, letztendlich die Arbeit einer Vollzeitstelle ist. Es gibt so viel zu tun, dass ich auch locker die Stundenzahl einer Vollzeitstelle erreichen könnte. Wir sprechen Anfang Juni und ich habe die 45 Stunden für den Monat bereits erfüllt. Jetzt könnte ich theoretisch heim gehen und sagen, im Juli geht es weiter. Das tue ich aber nicht. Mir ist die Sache zu wichtig und es ist Not am Mann und der Frau.
Besteht die Option, dass die ehrenamtliche Stelle in eine feste Vollzeitstelle umgewandelt wird?
Patrick Nitzsche: Die Stelle ist bis Januar 2024 auf Ehrenamtsbasis befristet. Was danach kommt, wird dann der Stadtrat beurteilen, dazu kann ich jetzt noch nichts sagen. Ich würde mir das für die Arbeit aber einfach wünschen, damit ich mich mehr drauf konzentrieren kann. Aber eigentlich müssten es die jüdischen Bürger hier in Bamberg beurteilen, ob ich es gut gemacht habe und wohin der Weg gehen könnte. Das wäre, denke ich, am angemessensten, wenn sie mitentscheiden könnten.
Woran misst sich der Erfolg Ihrer Arbeit?
Patrick Nitzsche: Neben der Aufklärung der Öffentlichkeit zum Beispiel daran, dass man nicht mehr immer wieder bei null anfangen muss, wenn man erklärt, was Antisemitismus alles sein kann. Es wäre schön, wenn es zum Beispiel an Schulen Schülerinnen und Schüler gäbe, die diese Aufklärung selbst in die Hand nehmen und vielleicht in jeder Stufe ein Sprecher gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben gewählt und so etwas als Institution in Schulen verankert wird. Dann haben wir viel geschafft.
Ich würde auch gerne öfter meine Themen in den Medien platzieren dürfen. Auch das würde Beständigkeit rein bringen. Und vor allem wäre es schön, wenn wir es irgendwann schaffen, wenn man sich als Jude in Bamberg nicht verstecken muss, sondern ein größeres Gefühl der Sicherheit hat und man nicht bei jedem öffentlichen Auftreten von der Polizei beschützt werden muss. Das ist aktuell leider absolut notwendig. Juden sollen eine ganz natürliche Sichtbarkeit haben, zum Beispiel wenn auf dem Weihnachtsmarkt neben dem Weihnachtsbaum ein Chanukka-Leuchter steht.
Wie ist das Sicherheitsgefühl der jüdischen Gemeinde in Bamberg?
Patrick Nitzsche: Schlecht. Wir haben leider, das will ich betonen, leider die Situation, dass sehr viele der etwa 800 in Bamberg lebenden Jüdinnen und Juden, und es werden immer mehr, überlegen, nach Israel oder in die USA auszuwandern. Genaue Zahlen kann ich nicht angeben, aber bestimmt ein Drittel der Gemeinde hat diese Gedanken.
Wie viele Fälle von Antisemitismus gab es 2021 in Bamberg?
Patrick Nitzsche: Die Meldestelle RIAS, die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus, an die auch ich alle Fälle melde, hat erst vor ein paar Wochen ihren jährlichen Report über Antisemitismus in Bayern veröffentlicht. Dieser Report gibt nicht nur bloße Fallzahlen wieder, sondern ordnet auch ein, von welcher Seite sie kommen. In Bayern wurden 2021 knapp 450 Fälle registriert, 30 davon in Oberfranken. Das ist bayernweit fast eine Verdopplung im Vergleich zu 2020. Etwa 10 Prozent der Fälle kommen laut RIAS von rechts, 17 Prozent aus dem verschwörungsideologischen Umfeld, knapp 1 Prozent hat islamischen oder islamistischen Hintergrund, 1,3 Prozent kommen von links und etwa 8 Prozent sind antiisraelischer Antisemitismus. Wobei diese Leugnung des Existenzrechts Israels am häufigsten in linken und islamischen Gruppierungen vorkam.
Was sind die Gründe für die Zunahme?
Patrick Nitzsche: Eine große Verantwortung zum Beispiel für den israelbezogenen Antisemitismus liegt darin, was der allgemeine Diskurs im Moment wieder zulässt, wie etwa medial berichtet wird, wenn Israel sich gegen Angriffe verteidigt. Israelische Regierungspolitik zu kritisieren ist, wie bei jedem anderen Land auch, in Ordnung, aber Israel zu dämonisieren oder ihm die Schuld zu geben, wenn es sich verteidigt, ist falsch. Was für Jüdinnen und Juden hier übrigens zusätzlich immer unerträglicher wird, ist, wenn sie aufgefordert werden, sich für das Vorgehen der israelischen Regierung zu rechtfertigen. Man wird zum Anwalt für das Land gemacht, obwohl man ja hier lebt. Die Gleichsetzung von Juden mit Israel ist auch antisemitisch.
Wie kann man Antisemiten erreichen und eines besseren belehren?
Patrick Nitzsche: Jemand, der Antisemit ist, weil er Antisemit sein will, der bleibt es auch. Da braucht man sich gar nicht die Zähne ausbeißen. Wenn es aber um Vorurteile geht, kann man zum Beispiel in Schulen versuchen, die Leute so früh wie möglich zu sensibilisieren oder, was die Mehrheitsgesellschaft betrifft, diese davon abzuhalten, auf Verschwörungstheorien wie die eingangs genannte reinzufallen. Einen wie mich wird es erst dann nicht mehr brauchen, wenn es keinen Antisemitismus mehr gibt, wenn die Antisemiten gewonnen haben oder wenn alle Juden ausgewandert sind.
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St. Elisabeth
Öffentliche Einweihung der Lüpertz-Fenster
Was im Mai 2009 als Idee geboren wurden, findet nun am letzten Juni-Wochenende seine Vollendung: Die acht vom renommierten Künstler Markus Lüpertz gestalteten Kirchenfenster von St. Elisabeth im Sand werden am Samstag offiziell übergeben und eingeweiht.
„Wir sind glücklich, dass ein deutschlandweit beachtetes Kunstprojekt nun fertiggestellt ist und einen weiteren Anziehungspunkt in Bamberg bilden wird“, sagt Oberbürgermeister und Schirmherr Andreas Starke. Außerdem dankte er dem internationalen Künstler „für sein erfolgreiches Engagement in der Weltkulturerbestadt“, so Starke.
Es war vor 13 Jahren bei der Enthüllung von Lüpertz‘ Figur „Apoll“, direkt vor der ehemaligen Spitalkirche, als der berühmte Maler, Grafiker und Bildhauer selbst die Anregung gab, die Fenster des Gebäudes farbig zu gestalten. Seine Idee fiel bei den Bambergerinnen und Bambergern auf fruchtbaren Boden: Es gründete sich eine aktive Initiative, die ein theologisches Konzept entwarf, das sich am Leben der Heiligen Elisabeth orientiert.
Künstler wird persönlich teilnehmen
Markus Lüpertz realisierte dann die Umsetzung maßstabsgetreu auf acht Kartons. Zur größten Herausforderung wurde es schließlich, die endgültige Fertigung der Fenster mit Hilfe von privaten Spendern und Sponsoren zu finanzieren. Ein ehrgeiziges Unterfangen, das der Initiative schließlich nach mehreren Jahren und vielen Ideen eindrucksvoll gelingen sollte.
Die Freude ist deshalb groß, wenn nun am Samstag, dem 25. Juni, um 18 Uhr die Kirchenfenster von St. Elisabeth eingeweiht werden können. Dies geschieht in Anwesenheit des Künstlers Markus Lüpertz sowie der beiden Schirmherren, Oberbürgermeister Andreas Starke und Erzbischof Dr. Ludwig Schick. Die Begrüßung und Einführung wird Pfarrer Hans Lyer übernehmen. Danach hält Dr. Raimund Stecker, ein ausgewiesener Kenner der Kunst der Gegenwart und Professor an der Hochschule der Bildenden Künste in Essen, den Festvortrag unter der Überschrift „Licht von hinten – Bild von vorne“. Nach einem Musikstück von Professor Nimrod Guez (Viola) wird Erzbischof Schick die acht Fenster segnen, ehe es zum offiziellen Schenkungsakt an die Stadt Bamberg kommt, in deren Eigentum sich die Kirche befindet. Die Feier wird akustisch auf den Vorplatz der Kirche übertragen, wo es Sitzgelegenheiten in beschränkter Anzahl geben wird. Anschließend ist ein kleiner Umtrunk geplant. Die Öffentlichkeit ist eingeladen, sich an Ort und Stelle einzufinden, um die Einweihung zu begleiten.
Kirche soll zugänglich gemacht werden
Am Sonntag, dem 26. Juni, um 10 Uhr geht es in St. Elisabeth dann mit einer von Pfarrer Lyer zelebrierten Eucharistie-Feier weiter. Für einen feierlichen musikalischen Rahmen werden hier Lothar Mayer an der Orgel und Sebastian Hensiek mit der Trompete sorgen. Danach beginnt ein offenes Bürgerfest in und um St. Elisabeth mit einem Frühschoppen auf dem Kirchenvorplatz. Von 11.30 bis 16.30 Uhr gibt es Führungen zu den Lüpertz-Fenstern in der Kirche und kleine Orgelkonzerte, während außen die Glasmaler-Werkstatt Derix aus Taunusstein einen Einblick in ihre Arbeit gibt. Zwischen 12 bis 15 Uhr sind Kinder und Jugendliche zu „Kunst zum Mitmachen“ eingeladen. Und auch auf ein kulinarisches Angebot der lokalen Gastronomie dürfen sich alle Gäste vor Ort freuen. „Wir wollen der gesamten Bürgerschaft die Teilhabe an dem Ereignis ermöglichen“, betont Oberbürgermeister Starke.
Die Stadtverwaltung verfolgt das Ziel, schon in absehbarer Zeit die Kirche für jedermann zugänglich zu machen, wobei mit Rücksicht auf die Ausgestaltung der Öffnungszeiten und den renovierten Zustand der Kirche eine Aufsicht sichergestellt wird. Sobald die Organisation abgeschlossen ist, sollen zeitnah entsprechende Informationen erfolgen.
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Starke stellt Zeitplan zur weiteren Behandlung des Themas auf
Schriftliche Urteilsbegründung vom Verwaltungsgericht liegt vor
Das Verwaltungsgericht Bayreuth hat die Besetzung der städtischen Senate und Ausschüsse nach der Kommunalwahl 2020 beanstandet. Jetzt liegt der Stadt Bamberg die Urteilsbegründung vor.
Oberbürgermeister Andreas Starke leitete die Ausführungen des Gerichts umgehend an die Fraktionsvorsitzenden weiter und setzte das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Ältestenrates am 23. Juni, direkt nach den Pfingstferien.
Außerdem soll in der Vollsitzung am 29. Juni über das weitere Vorgehen beraten werden. Bis dahin erhalten die Fraktionen die Möglichkeit zur internen Beratung. Außerdem prüft die Rechtsabteilung der Stadt die Erfolgsaussicht eines Rechtsmittels.
„Mit dem Gerichtsentscheid haben wir nun eine eindeutige Grundlage, um die Entscheidung des Verwaltungsgerichts überprüfen zu können. Die Stadtverwaltung wird nun eine Bewertung vornehmen, ob das Einlegen von Rechtsmitteln angezeigt ist“, erklärt Oberbürgermeister Starke. Bis zum 7. Juli, genau einen Monat nach Zustellung des Gerichtsbescheids, hat die Stadt Bamberg jetzt Zeit, um die Zulassung der Berufung beim Verwaltungsgericht Bayreuth zu beantragen.
Rechtliche Bedenken
Die Klage war von zwei Stadträten der AfD beim Verwaltungsgericht Bayreuth eingereicht worden. Laut dem Urteil nach einer mündlichen Verhandlung am 5. Mai ist der AfD künftig jeweils ein Sitz in der 12-er-Senaten des Stadtrats zuzuerkennen. Zu diesen gehörten der Bau- und Werksenat, der Finanzsenat, der Konversions- und Sicherheitssenat, der Kultursenat, der Mobilitätssenat, der Familien- und Integrationssenat, der Personalsenat und der Feriensenat.
Das Verwaltungsgericht Bayreuth hat zur Gründung von Fraktionen in mehreren Fällen rechtliche Bedenken geäußert. Kritisiert wurde insbesondere, dass hier „keine Abwendung von bisherigen Positionen und Wählerschaften gesehen werden kann“, wie sie auch der Bayerische Verwaltungsgerichtshof in einem Urteil vom 7. Dezember 2020 für die rechtmäßige Bildung von Fraktionen aus Ratsmitgliedern verschiedener Parteien oder Wählergruppen als notwendig erachtet.
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Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Präsenzlehre startet mit knapp 12.000 Studierenden
Die Vorlesungszeit des Sommersemesters 2022 an der Universität Bamberg beginnt am morgigen Montag mit 11.483 Studierenden. 722 Personen haben sich zum ersten Mal oder neu eingeschrieben.
Die Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaft zählt mit 4.028 Personen die höchste Studierendenzahl der vier Fakultäten, gefolgt von den Fakultäten für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Humanwissenschaften sowie Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik. Der Frauenanteil unter den Studierenden liegt bei rund 60 Prozent. Außerdem kommen wieder zahlreiche Austauschstudierende nach Bamberg. Darunter voraussichtlich auch mehr als 100 ukrainische Studierende. Das geht aus der vorläufigen Studierendenstatistik vom 20. April hervor. Die amtliche Statistik mit den endgültigen Zahlen erscheint laut Angeben der Universität im Juni.
Rückkehr zur Präsenzlehre nach vier Corona-Semestern
Nachdem die Corona-Infektionsschutzmaßnahmen zuletzt bundesweit gelockert wurden, kehrt auch die Universität Bamberg zur Präsenzlehre zurück. „Vier Corona-Semester liegen hinter uns, die alle Universitätsangehörigen vor zahlreiche Herausforderungen gestellt haben“, blickt Prof. Dr. Stefan Hörmann, Vizepräsident für Lehre und Studierende, zurück. „Es freut mich sehr, die Studierenden wieder hier vor Ort an der Universität begrüßen zu können. Insbesondere für Studentinnen und Studenten im ersten Semester, die neu in Bamberg sind, bietet das die Möglichkeit, gleich Anschluss zu finden und die Universität sowie die Welterbestadt kennenzulernen.“ Gemäß der aktuellen Corona-Regeln entfallen sämtliche 3G-Nachweis- und Kontrollpflichten. Studierende oder Lehrende müssen demnach nicht mehr nachweisen, ob sie geimpft, genesen oder getestet sind. Auf der Basis des Hausrechts besteht jedoch weiterhin grundsätzlich die Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken in Innenräumen. In Lehrveranstaltungen, Prüfungen und Bibliotheken kann auf das Tragen von Masken am Platz verzichtet werden, wenn zwischen festen Sitzplätzen der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten wird.
Präsenzlehre der Zukunft enthält digitale Elemente
„Unsere Lehre hat sich durch die digitalen Lehr-Lernformate während der Pandemie enorm weiterentwickelt. Das verstehen wir als Chance“, erläutert Stefan Hörmann. Mit dem interdisziplinären Projekt „Digitale Kulturen in der Lehre entwickeln“ (DiKuLe) wird die Universität diese Entwicklung noch verstärken und dafür in den nächsten Jahren rund 4 Millionen Euro investieren. Über 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller vier Fakultäten arbeiten in diesem Projekt zusammen. Es entstehen etwa Video-Umgebungen für synchrone und asynchrone Formate oder Blended-Learning-Formate in digitalen Lehr-Lernlaboren. „Es geht darum, die Präsenzlehre der Zukunft zu gestalten, die ganz sicher digitale Elemente enthält und zu der DiKuLe einen wichtigen Beitrag leistet“, meint der Vizepräsident.
Mehr als 100 ukrainische Studierende erwartet
Auch die Zahl der Austauschstudierenden ist wieder zu einer Größenordnung wie vor der Pandemie zurückgekehrt. Im Sommersemester 2022 sind 197 Austauschstudierende an der Universität immatrikuliert. Insgesamt sind aktuell 1.728 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit eingeschrieben. Davon auch 90 Studierende mit ukrainischer Staatsbürgerschaft. Die Universität Bamberg hilft ukrainischen Studierenden, die ihr Land verlassen mussten und dort wegen des Krieges ihr Studium aktuell nicht mehr fortsetzen können. Sie erhalten unbürokratisch die Möglichkeit, sich für das Sommersemester 2022 zu immatrikulieren. Zu den derzeit 90 Personen werden über dieses Programm in den nächsten Wochen noch weitere Studierende hinzukommen. Die Universität erwartet demnach insgesamt mehr als 100 ukrainische Studierende für das Sommersemester 2022.
Darüber hinaus unterstützt die Universität Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die durch den Krieg in Not geraten sind. Sie hilft kurzfristig und unkompliziert dabei, Gastaufenthalte von betroffenen Forscherinnen und Forschern an der Universität Bamberg zu ermöglichen. Derzeit sind sechs ukrainische Forschende für Gastaufenthalte vor Ort. Weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Ukraine sind bereits mit dem Welcome Center oder direkt mit Professorinnen und Professoren der Universität Bamberg in Kontakt. Weitere Forschungsaufenthalte sind demnach in Planung. Weitere Informationen zu den Hilfsangeboten für ukrainische Studierende und Forschende sind hier zu finden.
Fußball-Bayernliga Nord
FC Eintracht Bamberg zu Gast beim Würzburger FV
Der FC Eintracht Bamberg gastiert morgen ab 14 Uhr in der Fußball Bayernliga Nord beim Würzburger FV. Während das Ziel der Gastgeber der Klassenerhalt ist, grüßen die Domreiter von der Tabellenspitze.
Im Vergleich zum Hinspiel gibt es auf der Trainerbank auf Seiten der Gastgeber ein neues Gesicht. In der Fußballszene ist der Trainer des WFV alles andere als neu. Der Oberdürrbacher Harald Funsch übernahm die Unterfranken Mitte August auf einem Abstiegsrelegationsplatz und soll in dieser Saison den Ligaerhalt schaffen. Zuletzt holten die Würzburger beim starken Aufsteiger ASV Neumarkt beim 2:2 einen Punkt. Bitter für die Unterfranken, dass sie eine zweimalige Führung nicht mit einem Sieg vergolden konnten. Mit jetzt 20 Punkten beträgt der Vorsprung der Würzburger zum ersten Abstiegsrelegationsplatz gerade einmal einen Zähler. Siege sind somit wichtig, um den Vorsprung zu halten oder auszubauen. Auf ihrer Anlage in der Zellerau jedoch haben sich die Unterfranken bisher nicht unbedingt als heimstark gezeigt. Zwei Siege und zwei Unentschieden stehen sechs Heimniederlagen gegenüber.
FC Eintracht auswärts noch ungeschlagen
Der FC Eintracht Bamberg ist am letzten Wochenende einem Sieg in die restliche Saison gestartet. Im Gaustadter Sportzentrum, dort wurde aufgrund der Sperrung des Stadions das Spiel ausgetragen, siegte der FC Eintracht gegen den TSV Abtswind mit 2:0. Dabei präsentierten sich die Domreiter technisch und spielerisch wie schon vor der Winterpause als Spitzenmannschaft. Die junge Truppe um Trainer Julian Kolbeck kam also sehr gut aus der Winterpause heraus. Daher gilt es für den FC Eintracht, diese Leistung zu wiederholen, um der Favoritenrolle am Main gerecht zu werden. Und noch etwas spricht für den FC Eintracht: die Auswärtsbilanz. Neben dem ATSV Erlangen, der bereits am Freitagabend spielt, sind die Bamberger die einzige Mannschaft der Liga, die auswärts noch kein Spiel verloren hat.
„Mit Würzburg treffen wir auf eine defensiv gut strukturierte und disziplinierte Mannschaft. Der WFV wird alles versuchen, gegen uns zu punkten, um sich im Abstiegskampf ein wenig Luft zu verschaffen“, so Trainer Julian Kolbeck. „Den Kampf der Würzburger müssen wir annehmen, aber insbesondere auch unsere technische und spielerische Qualität auf den Platz bringen. Defensiv gilt es, immer auf der Hut zu sein und vorne müssen wir eiskalt zuschlagen. Wir haben definitiv das Ziel, drei Punkte mit nach Hause zunehmen. Aber wir wissen auch, dass das kein leichtes Unterfangen werden wird.”
Timo Strohmer fordert, gegen einen robust und körperlich betonten Gegner den Kampf anzunehmen. „Die Jungs und alle anderen im Team haben ein klares Ziel und da zählen nur drei Punkte. Wir sind super drauf, wollen die Leistung aus dem letzten Heimspiel bestätigen und aus Würzburg mit einem Sieg nach Bamberg zurückfahren.”
Voraussichtliches FC Eintracht-Aufgebot
Dellermann, Olschewski– Elshani, Hack, Heinz, Helmer, Kaube, Kettler, Kollmer, Lang, Linz, Ljevsic, Popp, Reck, Reischmann, Schmitt, Schmittschmitt, Strohmer, Valdez
Parzellen werden ab sofort vergeben
Neuer Selbsterntegarten wird eröffnet
Aufgrund der Erfolgsgeschichte der bereits bestehenden Selbsterntegärten kommt mit SegaBasic nun ein neuer hinzu. In der Bamberger Südflur startet der nunmehr fünfte Selbsterntegarten in Kooperation des BUND Naturschutz und der Solidarischen Landwirtschaft Bamberg. Die Parzellen werden ab jetzt vergeben.
In der kommenden Gartensaison wird es auf dem Gelände der ehemaligen Solawi und SegaSüd einen neuen Selbsterntegarten geben. An der Forchheimer Straße, Nähe Brosearena, kann ab März noch auf insgesamt 20 Parzellen nach Lust und Laune gegärtnert werden.
Ausdrücklich willkommen sind laut Mitteilung des Bund Naturschutz bislang gärtnerisch Unerfahrene, die Freude am Ausprobieren haben. Als Angebot und Unterstützung können die Pflanz- und Garteninfos der anderen Segas genutzt werden. Das erklärte Ziel: jeder und jede kann anbauen, was, wann, wie und mit wem er oder sie will! Im Unterschied zu den anderen Bamberger Selbsterntegärten gibt es keinen gemeinsamen Pflanzplan und keine koordinierten Pflanzaktionen. Wichtig ist den Verantwortlichen allein der respektvolle Umgang miteinander und der Spaß am Gärtnern.
Gefördertes Bildungsprojekt des Bund Naturschutz
Die Bamberger Selbsterntegärten richten sich an Alle, die Lust auf frische, selbst gezogene Kräuter und Gemüse haben, Freude an gemeinsamen Aktionen und den Wert der Nachhaltigkeit schätzen. So entstand bereits vor fünf Jahren der erste Selbsterntegarten Bambergs in der Nordflur. Ihm folgte 2019 der Garten in der Südflur. Aufgrund der großen Nachfrage kamen in den darauffolgenden Jahren der Gärtnerstadt-Gemeinschaftsgarten SegaMitte, der als Nachbarschaftsgarten angelegt ist, sowie der PunkSega in der Nordflur hinzu.
Der neue SegaBasic wird im Rahmen der Projektwerkstatt “Vom Acker auf den Teller” aufgebaut und organisiert. Dies ist ein Bildungsprojekt des Bund Naturschutz und wird mit Mitteln des bayerischen Umweltministeriums gefördert.
Insgesamt werden 20 separate Parzellen á 30 Quadratmeter mit zentraler Bewässerung ausgewiesen. Diese werden zu Beginn der Gartensaison gefräst und organisch gedüngt an die Nutzerinnen und Nutzer übergeben. Die Parzellenvergabe erfolgt dabei grundsätzlich für die gesamte Gartensaison von März bis November. Daneben wird es auf dem Gelände ein Gemeinschaftsfeld geben, das in offenen, von der Projektwerkstatt des BUND Naturschutz organisierten Mitmachaktionen bewirtschaftet wird. Auch der Lehrstuhl für Grundschulpädagogik der Uni Bamberg wird dort mit Studierenden eine Fläche bewirtschaften.
Für jede der 20 Parzellen wird pro Saison eine Gebühr von 100 Euro erhoben. Darin enthalten sind die anteilige Grundstückspacht, die Bewässerung, bei Bedarf organischer Dünger und die Nutzung verschiedener Gartengeräte. Selbstverständlich kann und soll das weitere Gemeinschaftsgelände, bestehend aus einer Hütte mit Feuerstelle, einer Wiese sowie dem Gemeinschaftsacker, mitgenutzt werden. Wer Interesse an der Nutzung einer Parzelle auf dem Sega Basic hat kann direkt eine Nachricht an info.basic@selbsternte-bamberg.de senden.