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Bamberg - Page 45

24 Mil­lio­nen Euro: Rekord-För­der­be­scheid des Bun­des überreicht 

Letz­ter Bau­ab­schnitt für das Sanie­rungs­pro­jekt Micha­els­berg in den Startlöchern

Das Groß­pro­jekt „Gesamt­sa­nie­rung des Klos­ters St. Micha­el“ star­tet im Mai in die letz­te Run­de. Wie die Stadt Bam­berg mit­teilt, steht dank der groß­zü­gi­gen För­de­rung durch Kul­tur­staats­mi­nis­te­rin Moni­ka Grüt­ters in Höhe von 24 Mil­lio­nen Euro der abschlie­ßen­de und größ­te Bau­ab­schnitt nun in den Startlöchern.

Bis 2030 soll die gesam­te Klos­ter­an­la­ge nach­hal­tig und umfas­send saniert sein. Als gro­ßes Zwi­schen­ziel wird nach heu­ti­ger Pla­nung die Wie­der­eröff­nung der Kir­che Ende 2025 anvi­siert, damit sie für Hoch­zei­ten wie­der genutzt wer­den kann. Der Bam­berg-Forch­hei­mer Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Andre­as Schwarz über­brach­te am heu­ti­gen Mitt­woch, 10. März, bei einem Besuch auf dem Micha­els­berg den Zuwen­dungs­be­scheid des Bun­des in Höhe von bis zu 24 Mil­lio­nen Euro an Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke, Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp und den Finanz- und Stif­tungs­re­fe­ren­ten Bert­ram Felix.

Im Novem­ber 2018 hat­te der SPD-Abge­ord­ne­te Andre­as Schwarz sei­ne Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen im Haus­halts­aus­schuss über­zeu­gen kön­nen, die­se hohe Inves­ti­ti­on in die Klos­ter­an­la­ge zu beschlie­ßen. „Der Michels­berg ist einer mei­ner Lieb­lings­plät­ze in Bam­berg. Die­ses ein­drucks­vol­le Ensem­ble aus Kir­che und Klos­ter­an­la­ge ist von fast über­all in der Stadt zu sehen. Umso mehr freut es mich, dass mit der groß­zü­gi­gen För­de­rung die Flick­schus­te­rei an der Klos­ter­an­la­ge been­det wer­den konn­te und St. Micha­el bald im neu­en, alten Glanz erstrah­len wird“, so Schwarz.

Der Kreuz-Altar ist einer der Pre­zio­sen, die in den kom­men­den Jah­ren sorg­fäl­tig saniert und auf Hoch­glanz gebracht werden

„Das ist ein sehr glück­li­cher Tag für die Stadt Bam­berg“, freu­te sich Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke über den För­der­mit­tel­be­scheid und dank­te beson­ders MdB Andre­as Schwarz und „allen Mit­strei­tern, die im Bun­des­tag dar­an mit­ge­wirkt haben, dass die­ser Rekord-För­der­be­scheid nach Bam­berg gekom­men ist.“


Wie geht es nun weiter?

Seit 2009 wer­den Maß­nah­men zu einer kon­zep­tio­nel­len Gesamt­in­stand­set­zung des ein­zig­ar­ti­gen Klos­ter­are­als auf dem Micha­els­berg geplant und in Abhän­gig­keit ein­zel­ner Finan­zie­rungs- und Zuschuss­maß­nah­men Zug um Zug umge­setzt. Nach der umfas­sen­den sta­ti­schen Instand­set­zung der Kir­che konn­ten dank einer sepa­ra­ten groß­zü­gi­gen Finan­zie­rung der Ober­fran­ken­stif­tung die sehr auf­wän­dig zu ver­stel­len­den Gerüs­te und die zen­tra­le Bau­lo­gis­tik bestehen blei­ben. Damit konn­te in den ver­gan­ge­nen zwei Jah­ren akri­bisch gear­bei­tet und geplant wer­den. Umfang­rei­che Vor­un­ter­su­chun­gen und Kon­zep­ti­ons­mus­ter wur­den erstellt, damit es nun im Mai, 1000 Jah­re nach der ers­ten Kir­chen­wei­he, mit der eigent­li­chen Kir­chen­sa­nie­rung los­ge­hen kann.
Begon­nen wird mit den Natur­stein­ar­bei­ten an den Tür­men der Abtei­kir­che. Nach und nach wer­den alle Fas­sa­den mit Fens­tern instand­ge­setzt und der gesam­te Innen­raum mit Raum­scha­le, Aus­stat­tung, Tech­nik und Orgel über­ar­bei­tet. Gleich­zei­tig wer­den Maß­nah­men in der gesam­ten Klos­ter­an­la­ge kon­zi­piert. Trag­wer­ke müs­sen unter­sucht, Schä­den kar­tiert und Sanie­rungs­kon­zep­te erar­bei­tet wer­den. Nicht nur an den vie­len Gebäu­den der Klos­ter­an­la­ge, son­dern auch an Wegen, Brun­nen, Pavil­lons, Gar­ten­an­la­gen und der gesam­ten Ent­wäs­se­rung besteht Hand­lungs­be­darf, wie zuletzt der Kanal­ein­bruch auf dem Klos­ter­pla­teau gezeigt hat.

Alle Maß­nah­men erfol­gen wäh­rend des lau­fen­den Betrie­bes in der Klos­ter­an­la­ge, was ein hohes Maß an Abstim­mung sowie eine sehr gut orga­ni­sier­te Bau­stel­len­lo­gis­tik erfor­dert. In enger Zusam­men­ar­beit mit der Denk­mal­pfle­ge und allen Zuschuss­ge­bern wird jede Ein­zel­maß­nah­me die­ser Groß­bau­stel­le dis­ku­tiert, abge­stimmt und durch­ge­führt. Die täti­gen Fir­men wer­den in auf­wen­di­gen Aus­schrei­bungs­ver­fah­ren nach Wirt­schaft­lich­keit, Qua­li­tät und Leis­tungs­fä­hig­keit aus­ge­sucht.
Jedoch gilt für die Kir­che wie auch für alle Sanie­rungs­be­rei­che des Klos­ters: Die qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge, nach­hal­ti­ge Sanie­rung steht an obers­ter Stel­le, nicht die Geschwin­dig­keit der Bauabwicklung.

Hier geht es zum Bau­ta­ge­buch St. Michael:

https://stiftung-weltkulturerbe.de/

Patri­ar­chat soli­da­risch überwinden

Welt­frau­en­tag bringt in Bam­berg 300 Men­schen für weit­rei­chen­de For­de­run­gen auf die Straße

Es ist frisch an die­sem Spät­nach­mit­tag. Kin­der tan­zen mit ihren Eltern zur Musik. Men­schen jeden Alters ste­hen mit Abstand, Mas­ke und Schil­dern da. Flot­ter Punk schallt über den vol­len Max­platz. Gut 300 Leu­te sind am Mon­tag gekom­men, um in Bam­berg der Kund­ge­bung des Femi­nis­ti­schen Bünd­nis­ses 8. März zu lauschen.

Die Tra­di­ti­on des Welt­frau­en­tags oder auch Frau­en­kampf­tag ist nun gut 100 Jah­re alt und hat in den ver­gan­ge­nen Jah­ren in vie­len Städ­ten der Bun­des­re­pu­blik und dar­über hin­aus wie­der Auf­wind bekom­men. Das spürt man auch in den Rede­bei­trä­gen. So sehen sich die Akti­vis­tin­nen in der Tra­di­ti­on der ers­ten Frau­en­be­we­gung, wel­che damals das Frau­en­wahl­recht erkämpf­te. „Wir wol­len uns gemein­sam eman­zi­pie­ren und das Mus­ter das Kon­kur­renz­den­kens soli­da­risch über­win­den“, bekräf­tigt die Akti­vis­tin Han­nah. Auch heut­zu­ta­ge ste­hen noch immer zahl­rei­che For­de­run­gen auf dem Kata­log der Femi­nis­tin­nen: Neben glei­chem Lohn für glei­che Arbeit, dem Ende jeg­li­cher Gewalt gegen Frau­en und dem Ende der Dis­kri­mi­nie­rung steht gera­de die Sor­ge­ar­beit – auch Care­ar­beit genannt – wie Kin­der­be­treu­ung, Pfle­ge oder Arbeit im Haus­halt im Fokus. 

„Care­ar­beit steht am Anfang und um Ende des Lebens. Es sind die Tätig­kei­ten, wel­che unser Leben mensch­lich machen“, betont eine jun­ge Mut­ter in ihrer Rede. Dabei dür­fe die­se Sor­ge­ar­beit nicht allein auf dem Rücken von FLINT-Per­so­nen aus­ge­tra­gen wer­den. FLINT steht dabei für Frau­en, Les­ben, Inter­se­xu­el­le, Nicht-Binä­re und Trans­per­so­nen. „Unbe­zahl­te Care­ar­beit muss sicht­bar, aner­kannt und bezahlt wer­den!“, for­dert sie. Wenn alle Eltern einen Tag strei­ken wür­den, stän­de das Sys­tem still. In Zei­ten von Coro­na sind die­se For­de­run­gen aktu­el­le denn je.


„Wütend, dass der Schwan­ger­schafts­ab­bruch immer noch in wei­ten Tei­len straf­bar ist“ 

Apro­pos Arbeits­aus­stand: „Ein gemein­sa­mer Streik kann Staat und Wirt­schaft zu Zuge­ständ­nis­sen zwin­gen!“, ruft eine Gewerk­schaf­te­rin in ihrer Rede. Das erfor­de­re eine Soli­da­ri­sie­rung aller Geschlech­ter am Arbeits­platz. Die Unter­drü­ckung der Frau sei inte­gra­ler Bestand­teil des Kapi­ta­lis­mus, da er auf kos­ten­lo­se Sor­ge­ar­beit durch die Frau­en ange­wie­sen sei. So for­dert sie unter ande­rem einen Aus­bau des staat­li­chen Gesund­heits­we­sens und den kos­ten­lo­sen Zugang zu allen For­men von Betreu­ungs­an­ge­bo­ten sowie höhe­re Besteue­run­gen von Spit­zen­ver­die­nern und Unter­neh­men zur Finan­zie­rung. „Lasst uns Sor­ge­ar­beit für alle Betei­lig­ten qua­li­ta­tiv bes­ser machen!“

Stich­wort Qua­li­tät: Die lässt sehr zu wün­schen übrig, wenn es um den Zugang zu Infor­ma­tio­nen zu Schwan­ger­schafts­ab­brü­chen geht. „Ich bin wütend, dass der Schwan­ger­schafts­ab­bruch immer noch in wei­ten Tei­len straf­bar ist“, betont die Akti­vis­tin Lena. Dass selbst die Infor­ma­tio­nen dazu ein­ge­schränkt sind, gehe in Deutsch­land auf die Ein­füh­rung durch die Natio­nal­so­zia­lis­ten zurück. Inter­na­tio­nal sind die Gesetz­ge­bun­gen noch strik­ter: „Die Hälf­te der Abtrei­bun­gen pas­siert ille­gal und die­se Men­schen müs­sen sich dadurch einem erheb­li­chen gesund­heit­li­chen Risi­ko aus­set­zen.“ Ihre Kon­se­quenz für die BRD lau­tet: Eine Abschaf­fung der Para­gra­fen 218 und 219a des Straf­ge­setz­bu­ches sowie der Aus­bau der Pra­xen, wel­che Abbrü­che durch­füh­ren kön­nen sowie die vol­le Kos­ten­über­nah­me. Es brau­che aber auch inter­na­tio­na­le Soli­da­ri­tät mit den Frau­en­be­we­gun­gen in ande­ren Ländern.

In Sachen Soli­da­ri­tät betont die Red­ne­rin Lea: „Femi­nis­mus muss sich immer mit ver­schie­de­nen For­men von Dis­kri­mi­nie­rung aus­ein­an­der­set­zen.“ Inter­sek­tio­na­li­tät befas­se sich mit Mehr­fach­dis­kri­mi­nie­run­gen. Die Akti­vis­tin ist Teil der Grup­pe Share Your Sto­ry, wel­che auf Insta­gram ver­schie­de­ne Erfah­run­gen von Dis­kri­mi­nie­rung Betrof­fe­nen sam­melt und ver­öf­fent­licht. Mit Blick auf die Schick­sa­le von Frau­en und Trans­per­so­nen im Bam­ber­ger Anker­zen­trum for­dert sie, Alli­an­zen zu bil­den und ihrer Stim­me Gewicht zu verleihen.

Für Leo­nie, Vor­sit­zen­de des AStA Bam­berg e.V., ist klar: „Der femi­nis­ti­sche Kampf­tag ist für mich ein Tag der Dank­bar­keit, für das was wir bereits erreicht haben.“ Der*die Aktivist*in ord­net sich selbst als nicht-binär ein und betont, dass der struk­tu­rel­le Frau­en­hass des Patri­ar­chats sich gegen alle rich­te, die nicht in das Bild des hete­ro­se­xu­el­len cis-Man­nes pas­sen. Des­halb ist ein­deu­tig: „Unse­re Soli­da­ri­tät kann struk­tu­rel­le und natio­na­le Gren­zen sprengen!“

Stadt und Land­kreis Bam­berg im Inzi­denz­be­reich unter 50

Ein­zel­han­del kann die kom­plet­te Woche öffnen

Das Robert-Koch-Insti­tut weist für den heu­ti­gen Diens­tag 7‑Ta­ges-Inzi­den­zen von 37,5 für die Stadt Bam­berg und für den Land­kreis Bam­berg von 46,9 aus. Des­halb darf der Ein­zel­han­del in Stadt und Land­kreis Bam­berg die gesam­te Woche geöff­net blei­ben. Dar­auf weist das Land­rats­amt Bam­berg hin.

Seit ges­tern dür­fen die Geschäf­te in Stadt und Land­kreis Bam­berg wie­der öff­nen, nach­dem der Frei­staat Bay­ern am Sonn­tag für bei­de Kreis­ver­wal­tun­gen die für Locke­run­gen rele­van­ten Inzi­denz­wer­te von unter 50 fest­ge­stellt hat.

Erlaubt sind ein Kun­de pro 10 Qua­drat­me­tern bis 800 Qua­drat­me­ter Ver­kaufs­flä­che, bei grö­ße­ren Ver­kaufs­flä­chen ein Kun­de pro 20 Qua­drat­me­ter. Unter glei­chen Vor­aus­set­zun­gen kön­nen Büche­rei­en, Archi­ve und Biblio­the­ken wie­der geöff­net werden.

Die am heu­ti­gen Diens­tag für aus­ge­wie­se­nen 7‑Ta­ges-Inzi­den­zen des Robert-Koch-Insti­tuts lie­gen bei 37,5 für die Stadt und 46,9 für den Land­kreis Bamberg.

„Damit ist gesi­chert, dass der Ein­zel­han­del für die kom­plet­te Woche bis ein-schließ­lich Sams­tag öff­nen kann“, so Land­rat Johann Kalb am Diens­tag­mor­gen. Land­kreis und Stadt Bam­berg haben ges­tern ver­ein­bart, dass sie ihren Spiel­raum, den sie als Kreis­ver­wal­tun­gen haben, nut­zen wol­len. Die Öff­nung wird also erst am zwei­ten Tag nach einer even­tu­el­len drei­tä­gig durch­ge­hen­den Über­schrei­tung des Inzi­denz­wer­tes von 50 wie­der zurück­ge­nom­men. „Bit­te hal­ten Sie sich wei­ter­hin an Abstand, Mas­ken und gül­ti­ge Kon­takt­be­gren­zun­gen, damit wir die­se Ent­wick­lung auch im Inter­es­se unse­res Ein­zel­han­dels nicht gefähr­den“, so der Land­rat. Glei­ches gel­te für Muse­en et cete­ra und kon­takt­lo­sen Sport.

Nied­ri­ge Inzi­denz­wer­te sind auch für wei­te­re Öff­nun­gen zum Bei­spiel in der Gas­tro­no­mie wichtig.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter

https://www.stmgp.bayern.de/coronavirus/

https://corona.rki.de

https://www.stadt.bamberg.de/

Stadt Bam­berg im Inzi­denz­be­reich unter 50

Öff­nung des Ein­zel­han­dels und ers­ter städ­ti­scher Bil­dungs­ein­rich­tun­gen sowie mehr Frei­hei­ten beim Individualsport

Die Geschäf­te in Stadt und Land­kreis Bam­berg dür­fen ab heu­te wie­der öff­nen, nach­dem der Frei­staat Bay­ern am Sonn­tag für bei­de Kreis­ver­wal­tun­gen die für Locke­run­gen rele­van­ten Inzi­denz­wer­te von unter 50 fest­ge­stellt hat. Erlaubt sind ein Kun­de pro 10 Qua­drat­me­tern bis 800 Qua­drat­me­ter Ver­kaufs­flä­che, bei grö­ße­ren Ver­kaufs­flä­chen ein Kun­de pro 20 Qua­drat­me­ter. Unter glei­chen Vor­aus­set­zun­gen kön­nen Büche­rei­en, Archi­ve und Biblio­the­ken wie­der geöff­net werden.

Wie lan­ge gilt die Öffnung?

Die Öff­nung des Ein­zel­han­dels wird erst dann wie­der ein­ge­schränkt, wenn der Inzi­denz­wert drei Tage in Fol­ge wie­der über 50 liegt. Die Stadt Bam­berg hat dann bin­nen 48 Stun­den eine amt­li­che Bekannt­ma­chung zu erlas­sen, die fest­legt, wann der Öff­nungs­schritt wie­der zurück­ge­nom­men ist. Ein Bei­spiel: Steigt der Inzi­denz­wert für die Stadt Bam­berg am Sams­tag auf über 50 und bleibt auch am Sonn­tag und am Mon­tag über die­sem Wert, erlässt die Stadt spä­tes­tens am Diens­tag eine Bekannt­ma­chung. Die­se bestimmt, dass am nächs­ten Tag, also ab Mitt­woch, die all­ge­mei­ne Öff­nung wie­der auf­ge­ho­ben ist. Dann wür­de ab die­sem Tag im Ein­zel­han­del „click & meet“ gel­ten, also Ein­kauf nur mit Ter­min­ver­ein­ba­rung und Kontakdatenerhebung. 

Bevor dann eine Rück­kehr zur all­ge­mei­nen Öff­nung wie­der mög­lich ist, muss der Inzi­denz­wert wie­der­um drei Tage in Fol­ge unter 50 lie­gen. Dann wird das Pro­ze­de­re ent­spre­chend wiederholt.


Was pas­siert, wenn der Inzi­denz­wert den Schwel­len­wert über-/un­ter­schrei­tet?


Der Wert über­schrei­tet die 50:

Tag 1 > 50

Tag 2 > 50

Tag 3 > 50

Tag 4 → Bekannt­ma­chung Kreisverwaltungsbehörde

Tag 5 Umset­zung der Bekanntmachung


Der Wert unter­schrei­tet die 50:

Tag 1 < 50

Tag 2 < 50

Tag 3 < 50

Tag 4 → Bekannt­ma­chung Kreisverwaltungsbehörde

Tag 5 Umset­zung der Bekanntmachung

Die Inzi­denz­wer­te für die Stadt Bam­berg sind tages­ak­tu­ell auf der städ­ti­schen Inter­net­sei­te (https://www.stadt.bamberg.de/) oder direkt über das RKI unter (https://corona.rki.de) abruf­bar.

Wel­che städ­ti­schen Ein­rich­tun­gen sind wie­der geöffnet?


Stadt­ar­chiv offen

Das Stadt­ar­chiv hat wie­der zu den gewohn­ten Öff­nungs­zei­ten geöff­net (Mo, Mi 08:00–16:00; Di, Do 08:00–18:00 Uhr, Fr 08:00–14:30 Uhr). Gemäß dem Hygie­ne­kon­zept (inkl. des Tra­gens einer FFP2-Mas­ke) ist eine tele­fo­ni­sche Vor­anmel­dung für einen der Arbeits­plät­ze im Lese­saal erfor­der­lich. Glei­ches gilt für den Besuch der Aus­stel­lung über die Foto­gra­fin Inge­borg Lim­mer, die bis Ende Mai ver­län­gert ist und eben­falls wäh­rend der Öff­nungs­zei­ten besucht wer­den kann.


Samm­lung Lud­wig ab 9. März

Die Samm­lung Lud­wig Bam­berg im Alten Rat­haus öff­net ab Diens­tag, 9. März, von 10 bis 16.30 Uhr wie­der ihre Pfor­ten und prä­sen­tiert die Son­der­aus­stel­lung „Lud­wig unter der Lupe – 25 Jah­re Samm­lung Lud­wig in Bam­berg“. Das His­to­ri­sche Muse­um ist noch in der Win­ter­pau­se und beab­sich­tigt die Öff­nung zum 27. März. Glei­ches gilt für das Welt­erbe­be­su­cher­zen­trum. Die Stadt­ga­le­rie Bam­berg Vil­la Des­sau­er will am 24. April starten.


Stadt­bü­che­rei Bam­berg öff­net ab Mittwoch

Die Haupt­stel­le im Deut­schen Haus und die drei Zweig­stel­len sind ab 10. März wie­der zu den gewohn­ten Öff­nungs­zei­ten für die Bam­ber­ger Leser und Lese­rin­nen da. Im Deut­schen Haus dür­fen sich maxi­mal 40 Per­so­nen gleich­zei­tig auf­hal­ten, in den Zweig­stel­len ist die Besu­cher­zahl auf jeweils 5 Per­so­nen begrenzt. Die maxi­ma­le Auf­ent­halts­dau­er beträgt 30 Minuten.


VHS Bam­berg Stadt

Die VHS Bam­berg Stadt hat den Semes­ter­start auf Mon­tag, 12.04.2021, nach den Oster­fe­ri­en ver­scho­ben. Das Pro­gramm erscheint kom­men­de Woche. Schrift­li­che und Online-Anmel­dun­gen sind ab dem 19.03. mög­lich; tele­fo­ni­sche Anmel­dun­gen für das neue Semes­ter wer­den ab dem 23.03. entgegengenommen.


Wel­che Rege­lun­gen sind noch neu?

Die Mög­lich­keit zu pri­va­ten Zusam­men­künf­ten mit Freun­den, Ver­wand­ten und Bekann­ten wur­de zum 8. März 2021 in gerin­gem Umfang erwei­tert: Es sind nun­mehr pri­va­te Zusam­men­künf­te des eige­nen Haus­halts mit einem wei­te­ren Haus­halt mög­lich, jedoch auf maxi­mal fünf Per­so­nen beschränkt (Kin­der unter 14 Jah­ren zäh­len dabei nicht mit).

Kon­takt­frei­er Indi­vi­du­al­sport im Außen­be­reich ist mit maxi­mal 10 Per­so­nen oder in Grup­pen von bis zu 20 Kin­dern unter 14 Jah­ren möglich.

Grün-rote Initia­ti­ve fin­det Gehör 

Stadt­rats­mehr­heit will ande­ren Stand­ort für neu­en S‑Bahn-Halt Süd

Die Deut­sche Bahn soll­te beim Bahn­aus­bau durch die Stadt die Bam­ber­ger Kom­mu­nal­po­li­tik auf dem Zet­tel haben. Eine Mehr­heit im Stadt­rat zeigt sich auf Initia­ti­ve von Grü­nes Bam­berg und SPD ent­schlos­sen, die Inter­es­sen Bam­bergs nach­drück­lich ein­zu­for­dern und hier­für auch Pla­nungs­än­de­run­gen zu ver­lan­gen. Kon­kret geht es um den geplan­ten Stand­ort für den neu­en S‑Bahn-Halt Bamberg-Süd.

Auf Initia­ti­ve der Frak­tio­nen Grü­nes Bam­berg und SPD hat sich nun eine Pha­lanx im Kom­mu­nal­par­la­ment gebil­det, die im Inter­es­se der Stadt eine Ver­la­ge­rung for­dert. Zusam­men mit den Grü­nen- und SPD-Ver­tre­tern im Koor­di­nie­rungs­kreis Bahn­aus­bau haben auch die Ver­tre­ter der Frak­tio­nen BBB und Volt/​ÖDP/​BM einen ent­spre­chen­den Antrag mit unterzeichnet.


Neu­an­sied­lun­gen von HWK und Poli­zei sowie Ein­wän­de von Anwoh­nen­den machen Plan­än­de­run­gen notwendig

Nach der (noch) aktu­el­len Pla­nung ist der S‑Bahn-Halt in der Gereuth vor­ge­se­hen, nörd­lich des Spiel­plat­zes Kornstraße/​Distelweg. Jetzt for­dern die Antrag­stel­len­den eine Ver­la­ge­rung des Hal­te­punkts deut­lich wei­ter in Süden, und zwar süd­lich der Forch­hei­mer Straße.

Der Spre­cher für den Bahn­aus­bau von Grü­nes Bam­berg, Chris­ti­an Hader, erklärt war­um: „Sowohl der neue Poli­zei­stand­ort als auch das HWK-Aus­bil­dungs­zen­trum waren bei der dama­li­gen Stand­ort­ent­schei­dung noch nicht bekannt. Dar­über hin­aus gibt es unmiss­ver­ständ­li­che Signa­le aus der Bam­ber­ger Bevöl­ke­rung. Wir wol­len die­ser neu­en Fak­ten­la­ge Rech­nung tra­gen und set­zen uns des­halb für eine Süd-Ver­la­ge­rung ein.“ Tat­säch­lich weh­ren sich ver­mehrt Anwoh­nen­de und Fami­li­en, die den Spiel­platz nut­zen, gegen den geplan­ten Stand­ort. Und auch die Bür­ger­ver­ei­ne Gereuth und Wun­der­burg haben sich bereits dage­gen ausgesprochen.

Die antrag­stel­len­den Frak­tio­nen wol­len nun mit Vehe­menz eine Pla­nungs­än­de­rung von der Bahn ein­for­dern und hier­für auch die Mandatsträger*innen auf lan­des- und bun­des­po­li­ti­scher Ebe­ne akti­vie­ren. Heinz Kunt­ke, bahn­po­li­ti­scher Spre­cher der SPD, betont: „Wich­tig ist uns, dass der S‑Bahn-Halt Süd als sol­cher in jedem Fall rea­li­siert wird.“ Bezüg­lich der Umpla­nung zeigt er sich zuver­sicht­lich: „Da sich aller­dings die Vor­aus­set­zun­gen ver­än­dert haben, sehen wir kei­nen Grund, wes­halb die­se Rea­li­sie­rung nicht auch süd­lich der Forch­hei­mer Stra­ße statt­fin­den soll. Bahn und Frei­staat sind hier gefor­dert umzudenken.“

Film ab für die Jugend

Rota­ry Club Bam­berg-Dom­rei­ter unter­stützt Bam­ber­ger Kin­der und Jugend­li­che sowie Kinokultur

In Kri­sen­zei­ten Mehr­wert für jun­ge Men­schen schaf­fen und dabei gleich­zei­tig die Bam­ber­ger Kul­tur­sze­ne för­dern. Das war Anlass für den Rota­ry Club Bam­berg-Dom­rei­ter, ein beson­de­res Pro­jekt für die Jugend­ar­beit und Bam­ber­ger Kino­kul­tur ins Leben zu rufen und mit einer Spen­de von 2.000 Euro zu ermöglichen.

Wech­selnd besetz­te Klas­sen­zim­mer, lee­re Kino­sä­le, Distanz­un­ter­richt und Kino­ta­feln mit Titeln wie „The Virus strikes back – Part II“ zeich­nen das Bild einer nicht enden wol­len­den Pan­de­mie. Die Her­aus­for­de­run­gen für die Kul­tur­sze­ne und jun­gen Men­schen sind erheb­lich – das bele­gen nicht nur wirt­schaft­li­che Zah­len, son­dern mitt­ler­wei­le auch wis­sen­schaft­li­che Stu­di­en oder aktu­el­le Kran­ken­kas­sen-Berich­te wie zum Bei­spiel der der Barmer.

Laut die­sem sind die Zah­len der Akut­be­hand­lun­gen sowie der Anträ­ge auf erst­ma­li­ge The­ra­pie bei Ver­si­cher­ten bis ein­schließ­lich 24 Jah­ren um sechs Pro­zent im Ver­gleich zum Vor­jahr gestie­gen. Zurück­ge­führt wird die­se Ent­wick­lung unter ande­rem auf die star­ken psy­chi­schen Belas­tun­gen durch die aktu­el­len Umstän­de wäh­rend der Covid-19-Pandemie.


Sozia­le Arbeit in Kri­sen­zei­ten wich­ti­ger denn je

Mat­thi­as Gens­ner, Geschäfts­füh­rer von iSo – Inno­va­ti­ve Sozi­al­ar­beit, betont „neben der Wei­ter-füh­rung und dem Aus­bau digi­ta­ler Ange­bo­te, liegt unser Augen­merk auf der Zeit nach dem Lock-down. Als Jugend­hil­fe­trä­ger ist es unse­re Auf­ga­be unter­stüt­zend für die jun­gen Men­schen da zu sein. Des­halb wol­len wir zügig Mög­lich­kei­ten und Struk­tu­ren schaf­fen, um Kin­der und Jugend­li­che aus even­tu­el­len Löchern zu holen und wie­der mit Gleich­alt­ri­gen zusam­men­zu­brin­gen.“ Die­se Auf­fas­sung teilt auch Micha­el Zachert, Prä­si­dent des Rota­ry Clubs Bam­berg-Dom­rei­ter. Im Rah­men einer beson­de­ren Spen­den­ak­ti­on unter­stützt der Club die Ange­bo­te des Jugend­hil­fe­trä­gers und för­dert gleich­zei­tig die Bam­ber­ger Kinokultur.


Film ab für die Jugend

„Mit die­ser beson­de­ren Spen­de wol­len wir Mehr­wert für vie­le Betrof­fe­ne der Coro­na­pan­de­mie schaf­fen. Indem wir den Aus­bau der Ange­bo­te der Jugend­ar­beit in Bam­berg för­dern, wol­len wir zum einen den jun­gen Men­schen klei­ne Licht­bli­cke geben und gleich­zei­tig die Kul­tur­sze­ne för­dern“, so Zachert.

Mit dem Geld sol­len Son­der­ver­an­stal­tun­gen sowie exklu­si­ve Akti­ons­ta­ge und ‑vor­stel­lun­gen der Offe­nen Jugend­ar­beit im Bam­ber­ger Licht­spiel- und Ode­on-Kino ermög­licht wer­den. Genau­so wer­den Kino­kar­ten für Kin­der und Jugend­li­che zur Ver­fü­gung gestellt, die noch nie ein Licht­spiel­haus besu­chen konn­ten oder sich beson­ders ehren­amt­lich enga­gie­ren. Die Geschäfts­füh­rung des Licht­spiels und Ode­ons, Dia­na Linz und Ger­rit Zach­rich, freu­en sich sehr ihre Pfor­ten für die jun­ge Gene­ra­ti­on zu öff­nen. „Gera­de in solch schwe­ren Zei­ten ist es für jun­ge Men­schen wich­tig, ab und zu abzu­schal­ten und wie­der mal mit Freun­den zum Bei­spiel einen guten Film zu genie­ßen. Wir stel­len unse­re Kino­sä­le ger­ne für die Ange­bo­te der Offe­nen Jugend­ar­beit zur Ver­fü­gung und freu­en uns auf die Zusammenarbeit.“

In die­sem Sin­ne kann man nur hof­fen, dass die Kino­ta­feln nicht bald den Titel „The Virus strikes back – Part III. One of the worst movies ever made“ ausrufen.

Lie­fe­rung frei Haus

Gute Bücher im Gepäck

Wenn sei­ne Kun­den nicht zu ihm kom­men kön­nen, kommt er zu sei­nen Kun­den. Buch­händ­ler Tho­mas Heil­mann ist der­zeit als Fahr­rad­ku­rier unterwegs.

Es ist Lock­down und noch kein Ende in Sicht. Vie­len Ein­zel­händ­lern in der Innen­stadt bleibt der­zeit nur die Metho­de „Click & Coll­ect“, um ihre Kun­den und sich selbst bei Lau­ne zu hal­ten und wenigs­tens etwas Umsatz zu gene­rie­ren. Wer sei­ne Waren nicht online ver­kauft, wird erfin­de­risch wenn es dar­um geht, wie die­se am bes­ten den Weg zum Kun­den fin­den. So wie Tho­mas Heil­mann von der Buch­hand­lung „Herr Heil­mann – Gute Bücher“, der sei­ne Bücher als Fahr­rad­ku­rier selbst ausliefert.

Eigent­lich macht er das schon immer auf Wunsch. Sei­ner älte­ren Kund­schaft bringt Heil­mann vor­mit­tags die Bücher mit dem Fahr­rad nach Hau­se, ab mit­tags steht er nor­ma­ler­wei­se in sei­nem Laden. 20 bis 25 Kilo­me­ter cru­ist er so täg­lich durch die Stadt und über Land. Die Kun­den zu Hau­se zu besu­chen sei eine schö­ne Alter­na­ti­ve, der Kurier­ser­vice ist im Preis inbe­grif­fen. „Im ers­ten Lock­down war das eine ganz gute Abwechs­lung. Es macht Spaß, nicht immer fest zu hän­gen. Durch Coro­na bin ich jetzt haupt­be­ruf­lich Fahr­rad­ku­rier“, meint der 39-Jäh­ri­ge und lacht. Vor­aus­ge­setzt, Stadt und Land sind nicht von einer dicken Schnee- und Eis­de­cke bedeckt, so wie Anfang Febru­ar. Dann bleibt auch der Spaß beim Fahr­rad­fah­ren aus. „Anfangs bin ich noch ein paar Tou­ren gefah­ren und habe mir sogar über­legt, ob ich Spikes fürs Rad kau­fe, war dann aber lie­ber zu Fuß im Innen­stadt­be­reich unter­wegs“, sagt Heil­mann. Nach­mit­tags kön­nen sei­ne Kun­den bei sei­nem Laden vor­bei­kom­men und „Click & Coll­ect“ nut­zen oder er ver­schickt ein Buchpaket.


Klei­ne­re Ver­la­ge und selbst gele­se­ne Bücher

Den klei­nen Buch­la­den mit dem von Efeu umrank­ten Ein­gang in der Karo­li­nen­stra­ße 22 hat Heil­mann seit 2012. Ein Kind­heits­traum für den gebür­ti­gen Bam­ber­ger, der in Bay­reuth sei­ne Aus­bil­dung zum Buch­händ­ler mach­te und dann für eini­ge Zeit nach Ber­lin ging, wo er in ver­schie­de­nen Buch­hand­lun­gen gear­bei­tet hat. „Ich war gera­de 18 und hat­te die­sen klei­nen wun­der­vol­len Laden hier für mei­ne eige­ne Buch­hand­lung im Kopf. Mit 30 war ich dann zufäl­lig in der Stadt, als die­ser tat­säch­lich frei wur­de – das war mei­ne Chan­ce“, erzählt Heil­mann. Das Sor­ti­ment in sei­nem Laden ist breit und aus­ge­sucht. Es reicht von Roma­nen über Bel­le­tris­tik bis zum Kin­der­buch. „Ich bie­te Bücher von klei­ne­ren Ver­la­gen an und aus­nahms­los nur sol­che, die ich selbst gele­sen habe“, sagt der Buch­händ­ler, „bei man­chen The­men die mich inter­es­sie­ren, will ich tie­fer gehen und mehr dazu lesen. Aktu­ell ist das bei­spiels­wei­se die Natur­öko­lo­gie.“ Sei­ne Kun­den schät­zen sein Wis­sen über Bücher, die Bera­tung am Tele­fon und die Aus­wahl an der eige­nen Haus­tür, die er als Fahr­rad­ku­rier im Gepäck hat. Auch bei Bil­der­bü­chern für Kinder.


Im loka­len Ein­zel­han­del bestel­len und kaufen

Der gute Kon­takt zu sei­nen Stamm­kun­den zahlt sich aus, star­ke Umsatz­ein­brü­che in der Coro­na­zeit kennt er nicht. „Mei­ne Stamm­kun­den bestel­len wei­ter, auch Click & Coll­ect wird gut ange­nom­men“, meint Heil­mann. Dass auch vie­le ande­re klei­ne­re Läden in der Innen­stadt nach dem Lock­down wei­ter Bestand haben, wünscht er sich. „Natür­lich möch­te jeder, dass das Virus den Abgang macht und es wie­der Per­spek­ti­ven gibt. Ich ver­ste­he aber auch die Pro­ble­ma­tik“, sagt Heil­mann. Sein Appell: „Im Grun­de kön­nen das die Leu­te selbst beein­flus­sen, in dem sie den Tele­fon­hö­rer in die Hand neh­men und im loka­len Ein­zel­han­del bestel­len und kau­fen oder gezielt deren Online­an­ge­bo­te nutzen.“

Mehr Infos zu Buch­händ­ler Tho­mas Heil­mann und sei­nem Laden gibt es bei Face­book unter https://www.facebook.com/herrheilmann

„Herr Heil­mann – Gute Bücher“ ist mit sei­nem Sor­ti­ment auch online bei https://www.genialokal.de/

Coro­na

Imp­fun­gen für Kita-Per­so­nal und Lehr­kräf­te beginnen

Der gemein­sa­me Kri­sen­stab von Stadt und Land­kreis Bam­berg hat sich in sei­ner heu­ti­gen Sit­zung vor allem mit dem Infek­ti­ons­ver­lauf in Stadt und Land­kreis Bam­berg und der Erwei­te­rung der Impf­ka­pa­zi­tä­ten befasst. Erfreu­lich sei­en der leicht fal­len­de Ver­lauf des Infek­ti­ons­ge­sche­hens und die geplan­ten Imp­fun­gen von Lehr­kräf­ten und Erzie­he­rin­nen und Erzie­hern mit Astra­Ze­ne­ca-Impf­stoff, wie Stadt und Land­kreis Bam­berg mitteilen.

Bür­ger­meis­ter Glüsen­kamp mach­te gleich zu Beginn deut­lich: „Es ist ein gro­ßer Gewinn, dass Erzie­he­rin­nen und Erzie­her, Leh­re­rin­nen und Leh­rer nun in der Prio-Grup­pe 2 geimpft wer­den kön­nen, denn der Impf­stoff von Astra­Ze­ne­ca bie­tet einen nahe­zu hun­dert­pro­zen­ti­gen Schutz gegen schwe­re und töd­li­che Ver­läu­fe einer Coro­na-Erkran­kung.“ Posi­tiv sei auch, dass der ers­te dezen­tra­le Impf­ter­min in einer Land­kreis­ge­mein­de bereits in der nächs­ten Woche statt­fin­den sol­le.
Auch wenn der Febru­ar weni­ger Tage habe als der Janu­ar, so sei­en die gemel­de­ten Neu­in­fek­tio­nen gegen­über dem Vor­mo­nat rück­läu­fig. Ins­ge­samt so hieß es, sei das Infek­ti­ons­ge­sche­hen in Hei­men und Gemein­schafts­un­ter­künf­ten ruhig bezie­hungs­wei­se am Abklin­gen, so dass die 138 neu­en Infek­ti­ons­fäl­le der ver­gan­ge­nen Woche zu 60 Pro­zent auf Ein­zel­per­so­nen und 26 Pro­zent auf Haus­hal­te zurück­zu­füh­ren sei­en.
„Das son­ni­ge mil­de Früh­lings­wet­ter darf uns des­halb nicht davon abhal­ten, wei­ter­hin ver­ant­wor­tungs­voll mit­ein­an­der umzu­ge­hen: Abstand hal­ten, Lüf­ten, Mas­ke tra­gen und Men­schen­an­samm­lun­gen mei­den“, dar­an erin­ner­te Dr. Susan­ne Paul­mann, Lei­te­rin des Fach­be­reichs Gesund­heits­we­sen beim Land­rats­amt Bam­berg. Der Ver­tre­ter der Bam­ber­ger Poli­zei im Kri­sen­stab wies in die­sem Zusam­men­hang dar­auf hin, dass wei­ter­hin alle Ver­stö­ße gegen die Mas­ken­pflicht und das Alko­hol­kon­sum­ver­bot in den aus­ge­wie­se­nen Berei­chen der Bam­ber­ger Innen­stadt streng mit Anzei­gen geahn­det wür­den. Die­se könn­ten Geld­bu­ßen von 250 bis 500 Euro nach sich ziehen.


Mög­li­cher Start für Imp­fun­gen von über 80-Jäh­ri­gen zuhau­se Anfang April

Dr. Tobi­as Pfaf­fen­dorf von der Sozi­al­stif­tung Bam­berg berich­te­te, dass die Pla­nun­gen für das dezen­tra­le Imp­fen in den defi­nier­ten sechs Spren­geln im Land­kreis Bam­berg auf Hoch­tou­ren lie­fen. Bereits nächs­te Woche könn­te es den ers­ten Impf­tag im Land­kreis geben. Ziel des dezen­tra­len Imp­fens ist es, den Impf­stoff mög­lichst zu den Men­schen zu brin­gen. Die Kapa­zi­tät des gemein­sa­men Impf­zen­trums von Stadt und Land­kreis Bam­berg kann dadurch deut­lich erwei­tert wer­den. Es sei zu erwar­ten, dass die Lie­fer­men­gen stei­gen wer­den, so dass auch die täg­li­chen Impf­zah­len mit dem zusätz­li­chen dezen­tra­len Kon­zept wei­ter erhöht wer­den könn­ten. Land­rat Kalb begrüß­te die­se Ent­wick­lung: „Es wird in den sechs Spren­geln Koor­di­na­to­ren geben, die zusam­men mit dem Impf­zen­trum die Impf­ter­mi­ne in unse­ren Land­kreis­ge­mein­den vor­be­rei­ten. Wir kom­men mit dem Impf­stoff zu den Men­schen vor Ort.“
Zudem gin­ge laut Dr. Pfaf­fen­dorf die Koor­di­na­ti­on mit den Haus­ärz­te­ver­bän­den für die Imp­fun­gen von bett­lä­ge­ri­gen Pati­en­ten in deren Zuhau­se kon­struk­tiv vor­an. Hier hät­ten wei­ter­ge­hen­de Stu­di­en des Her­stel­lers Biontech-Pfi­zer gezeigt, dass sowohl ein vor­sich­ti­ger Trans­port als auch die Ent­nah­me von Ein­zel­do­sen nun gesi­chert mög­lich sei­en. Ein mög­li­cher Start für Imp­fun­gen von über 80-Jäh­ri­gen zuhau­se könn­te schon Anfang April mög­lich sein.

Geni­al digi­tal: Ers­ter digi­ta­ler Weltfrauentag 

Inter­na­tio­na­ler Welt­frau­en­tag mit bun­tem digi­ta­lem Programm

Am 8. März ist Welt­frau­en­tag. Ein Tag, an dem Frau­en (und Män­ner) für mehr Gleich­be­rech­ti­gung auf die Stra­ßen gehen. Ein Tag, an dem in vie­len Län­dern mit ver­schie­dens­ten Aktio­nen auf die Situa­ti­on von Frau­en auf­merk­sam gemacht wird. Doch in Zei­ten von Coro­na sind Ver­an­stal­tun­gen mit vie­len Men­schen tabu. Die Stadt Bam­berg ent­schied sich zu einem digi­ta­len Weltfrauentag.

Für die Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­ten der Stadt Bam­berg, Gabrie­le Kepic und Nina Eichels­dör­fer, stand schnell fest, dass der dies­jäh­ri­ge Welt­frau­en­tag dann eben digi­tal began­gen wer­den soll, denn „in Zei­ten sozia­ler Iso­la­ti­on wol­len wir anläss­lich die­ses wich­ti­gen Tages Momen­te der Gemein­schaft anbie­ten.“ Her­aus­ge­kom­men ist – ein­mal mehr – ein bun­tes Pro­gramm mit einem viel­ver­spre­chen­den Film zum Strea­men, mit digi­ta­len Work­shops, ver­schie­de­nen Online­ak­tio­nen und digi­ta­lem Theater.

So zeigt die Stadt Bam­berg in Koope­ra­ti­on mit dem Licht­spiel­ki­no vom 4. bis 10. März mit Wal­chen­see Fore­ver einen Film, in dem Jan­na Ji Won­ders auf ein­drucks­vol­le Wei­se die Geschich­te ihrer Fami­lie erzählt, die ein gan­zes Jahr­hun­dert umspannt. Sie kon­zen­triert sich dabei vor allem auf die Sicht der Frau­en, von denen jede auf ihre Wei­se den patri­ar­cha­len Struk­tu­ren ihrer Zeit trotzt. Um den Geheim­nis­sen ihrer Fami­lie und ihrer Rol­le in der Gene­ra­ti­ons­ket­te auf die Spur zu kom­men, führt uns Won­ders vom Fami­li­en­ca­fé am baye­ri­schen Wal­chen­see über Mexi­ko nach San Fran­cis­co zum „Sum­mer of Love“, zu indi­schen Ashrams, einem Harem und immer wie­der zurück an den Walchensee.

Link zum Film: https://www.lichtspielkino.de/previews/online-preview-walchensee-forever-event

Die Kos­ten lie­gen bei einem Akti­ons­preis von 3 Euro pro Film­ab­ruf, solan­ge der Vor­rat reicht, danach bei 8,90 Euro pro Filmabruf.


Jede Men­ge Spaß ver­spricht der digi­ta­le Thea­ter-Vor­trag am 8. März um 19.30 Uhr mit Hei­ke Bau­er-Banz­haf, Bam­ber­ger Autorin, Schau­spie­le­rin und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­coach im Gespräch mit Ger­die Preuß, Kiosk­be­sit­ze­rin und All­tags­phi­lo­so­phin. „Was hat­ten wir frü­her einen Stress! Heu­te kom­men wir aus dem Lachen nicht mehr raus!“ Zum Glück gibt es Ger­die Preuß, die zu allem ihren Senf gibt und mit viel Humor die Tücken zwi­schen Home­of­fice, Not­ki­ta, Super­markt und Social Media aufs Korn nimmt. Hei­ke Bau­er-Banz­haf fin­det mit ihrem Alter Ego „Ger­die Preuß“ auch im bun­des­deut­schen Coro­na-All­tag immer etwas zu lachen.

Link zur Ver­an­stal­tung: https://www.stadt.bamberg.de/gleichstellung

Wie wich­tig es ist, den Inter­na­tio­na­len Welt­frau­en­tag gera­de auch in Pan­de­mie­zei­ten zu bege­hen, zeigt die Ent­wick­lung der Gleich­be­rech­ti­gung im Coro­na-Jahr: Vie­le Fami­li­en rut­schen gera­de in Rol­len­mus­ter aus Zei­ten vor der Frau­en­be­we­gung. War bis­lang bei einem Zwei-Ver­die­ner-Paar die Betreu­ung aus­ge­la­gert, bricht die­se nun weg. Wenn ein Job für die Betreu­ung der Kin­der geop­fert wer­den muss, dann ist es meist der der Frau­en, denn noch immer ver­die­nen Män­ner 21 Pro­zent mehr Geld und arbei­ten zu 90 Pro­zent in Voll­zeit. Jede drit­te Frau in Deutsch­land aber arbei­tet in Teil­zeit (in West­deutsch­land 46 Pro­zent, in Ost­deutsch­land 27 Pro­zent). Das glei­che Prin­zip gilt, wenn älte­re Men­schen gepflegt wer­den müs­sen. Auch hier sind es meist die Frau­en, die die Pfle­ge über­neh­men. Glei­ches gilt für die Haus­ar­beit und die Betreu­ung der Kin­der bei den Schul­auf­ga­ben – in der Regel sind es die Frau­en. Am här­tes­ten trifft es die Allein­er­zie­hen­den, und das sind zu über 90 Pro­zent Frau­en. Auch ohne Coro­na sind sie die Grup­pe, die am stärks­ten von Armut betrof­fen ist und das größ­te Risi­ko hat, in die Alters­ar­mut abzu­rut­schen. Coro­na ver­schärft ihre ohne­hin schon brenz­li­ge Situa­ti­on. „Umso wich­ti­ger ist es für uns, wenn sich mög­lichs­te vie­le, Frau­en wie Män­ner, zu mehr Gleich­be­rech­ti­gung beken­nen und unser digi­ta­les Ange­bot zum Inter­na­tio­na­len Welt­frau­en­tag nut­zen“, so Kepic.

Das Pro­gramm zum Inter­na­tio­na­len Welt­frau­en­tag 2021 ist zu fin­den unter

https://www.stadt.bamberg.de/

Foto-Rei­he “Im Lockdown”

New­co­mer-Preis für Foto­gra­fin Jana Mar­ga­re­te Schuler

Für ihre Foto-Rei­he “Im Lock­down” ist die Foto­gra­fin Jana Mar­ga­re­te Schul­er mit dem New­co­mer-Preis 2020 des Baye­ri­schen Jour­na­lis­ten-Ver­bands (BJV) aus­ge­zeich­net wor­den. Mit Empa­thie und in war­men Far­ben zeigt die 28-jäh­ri­ge Bam­ber­ge­rin all­täg­li­che Sze­nen aus ihrem Bekann­ten­kreis, in denen aber immer das nicht-all­täg­li­che The­ma der Pan­de­mie mitschwingt.

Frau Schul­er, was muss ein Motiv haben, damit Sie es Ihnen foto­gra­fier­wür­dig erscheint?

Jana Mar­ga­re­te Schul­er: Grund­sätz­lich sind auf mei­nen Bil­dern immer Men­schen zu sehen, auch wenn vie­le Leu­te bei Doku­men­tar­fo­to­gra­fie erst­mal an Natur­fo­tos oder Tie­re den­ken. Ich mag es, ein­zel­ne Per­so­nen zu por­trai­tie­ren, ger­ne auch über län­ge­re Zeit in ihrem All­tag zu beglei­ten. Oft sagen die dann vor­her: Ach, aber mein Leben ist doch nichts Beson­de­res. Das ist ers­tens Quatsch und zwei­tens geht es nicht dar­um, etwas mög­lichst Exo­ti­sches oder Auf­re­gen­des abzu­bil­den, son­dern einen klei­nen, per­sön­li­chen Ein­blick in das Leben ande­rer Men­schen zu erschaf­fen. Wir sind ja alle von Grund auf neu­gie­rig und was für den einen ganz nor­mal ist, ist für jemand ande­ren viel­leicht ganz ungewöhnlich.


Was woll­ten Sie mit der Foto-Rei­he “Im Lock­down” zeigen?

Jana Mar­ga­re­te Schul­er: Ich habe ersucht, die all­täg­li­chen Momen­te ein­zu­fan­gen, die durch die Pan­de­mie eben doch ganz anders sind als zuvor. Es geht um das Zwi­schen­mensch­li­che und unse­ren Umgang mit den Ver­än­de­run­gen im eige­nen Leben – das ein­fach wei­ter­geht, obwohl uns die gan­ze Situa­ti­on doch so absurd vorkommt.

Hat das Pro­jekt Ihnen auch per­sön­lich gehol­fen, durch die Lock­down-Zei­ten zu kommen?

Jana Mar­ga­re­te Schul­er: Auf jeden Fall hat es gehol­fen, nicht in eine foto­gra­fi­sche Star­re zu ver­fal­len. Zu Beginn der Pan­de­mie sind alle mei­ne Auf­trä­ge weg­ge­bro­chen und ich dach­te erst­mal: Oh Gott, ich kann ein­fach nichts mehr foto­gra­fie­ren, kann nicht mehr in ande­re Städ­te fah­ren, es gibt kei­ne Ver­an­stal­tun­gen, ich habe nur einen win­zi­gen Kreis an Per­so­nen in mei­nem Umfeld und kann sogar mei­ne Fami­lie nur auf Abstand sehen. Und dann habe ich ange­fan­gen, genau das zu fotografieren.

Jana Mar­ga­re­te Schul­er. Foto: Privat

Wie vie­le Fotos sind dafür ent­stan­den? Nach wel­chen Gesichts­punk­ten haben Sie aus ihnen die Rei­he zusammengestellt?

Jana Mar­ga­re­te Schul­er: Puh, es sind vie­le Fotos ent­stan­den. Viel­leicht 100, viel­leicht 400. Ich foto­gra­fie­re eine Situa­ti­on auch immer auf ver­schie­de­ne Art und Wei­sen. Bei der Aus­wahl habe ich ver­sucht, die Situa­tio­nen zu zei­gen, die ich am reprä­sen­ta­tivs­ten fand. Außer­dem habe ich noch eini­ge Freun­de gefragt: Wel­che Bil­der wür­det ihr euch ger­ne anschau­en, wel­che Situa­tio­nen spre­chen euch an?


Inwie­weit zei­gen Sie aber eigent­lich bana­le Situa­tio­nen, die erst durch den Coro­na-Hin­ter­grund eine Auf­wer­tung oder Rele­vanz erfahren?

Jana Mar­ga­re­te Schul­er: Eigent­lich sind alle Situa­tio­nen wirk­lich nur durch die Pan­de­mie rele­vant. Das macht für mich den Charme der Bil­der aus, es sind so unglaub­lich unspek­ta­ku­lä­re Situa­tio­nen, die plötz­lich zu etwas Skur­ri­lem werden.


Auf Ihrer Home­page schrei­ben Sie, dass Sie eine visu­el­le Geschich­ten­er­zäh­le­rin sind. Was hat es damit auf sich?

Jana Mar­ga­re­te Schul­er: Mir geht es dar­um, ech­te Men­schen abzu­bil­den, einen Ein­blick in ihr Leben zu bekom­men und ihre Geschich­te zu sehen. Die Fotos sol­len etwas erzäh­len, von einer Per­son oder einem The­ma, das mich beschäf­tigt. Ich möch­te nicht nur Bil­der machen, auf denen per­fekt gestyl­te Models mit ange­streng­tem Lächeln im Gesicht ein unrea­lis­ti­sches Bild der Wirk­lich­keit vermitteln.


Wie sieht Ihre Her­an­ge­hens­wei­se aus? Arran­gie­ren Sie Ihre Moti­ve oder set­zen Sie auf Momentaufnahmen?

Jana Mar­ga­re­te Schul­er: Es ist meis­tens eine Mischung. Die­se Serie besteht aus Moment­auf­nah­men, bei man­chen Lang­zeit­pro­jek­ten arran­gie­re ich aber auch, um die Geschich­te in eine bestimm­te Rich­tung zu len­ken. Es ist ja doch immer ein Zusam­men­spiel von Foto­graf und Foto­gra­fier­ten. Lei­der bin ich als Foto­graf nie kom­plett unsicht­bar, auch wenn ich es zum Foto­gra­fie­ren oft wirk­lich ger­ne wäre!


Vie­le Ihrer Foto­gra­fien haben eine ruhi­ge, erdi­ge Farb­pa­let­te, kaum grel­le Far­ben und oft star­ke, aber wei­che Schat­ten. War­um bevor­zu­gen Sie die­se natu­ra­lis­ti­sche Gestaltung?

Jana Mar­ga­re­te Schul­er: Wäh­rend frü­her die Wahl des Films den Look der Bil­der bestimmt hat, pas­siert das inzwi­schen in der Post­pro­duk­ti­on, also der Bear­bei­tung der Bil­der am Com­pu­ter. Mei­ne Farb­ge­bung ent­spricht mei­nem visu­el­len Geschmack, ich mag die Ästhe­tik von natür­li­chem Licht, war­men Töne und wei­chen Kanten.


Bedie­nen Sie damit einen der­zei­ti­gen Trend in der Fotografie?

Jana Mar­ga­re­te Schul­er: Das ist nicht so leicht zu sagen. Ich wür­de schon sagen, dass es eine moder­ne Art der Doku­men­tar­fo­to­gra­fie ist – frü­her wur­den Repor­ta­gen zum Bei­spiel ger­ne schwarz­weiß und sehr kon­trast­reich gestal­tet. Es wur­de außer­dem meis­tens mit Weit­win­kel­ob­jek­ti­ven foto­gra­fiert, also mit einem sehr gro­ßen Bild­win­kel, damit auf einem Bild mög­lichst viel zu sehen war – genau das Gegen­teil von mei­nen Por­trait­lin­sen. Wäh­rend aber bei­spiels­wei­se direk­tes Blitz­licht zur Zeit ein sehr belieb­ter Look ist, arbei­te ich viel lie­ber mit natür­li­chem Licht oder einer Blitz­tech­nik, mit der das Licht natür­lich aussieht.


Auf wel­ches Foto aus “Im Lock­down” sind Sie beson­ders stolz?

Jana Mar­ga­re­te Schul­er: “Stolz” ist viel­leicht nicht das rich­ti­ge Wort, aber ich mag beson­ders ger­ne das Bild, auf dem mei­ne Mit­be­woh­ner auf der Wie­se im Hain auf­ein­an­der­lie­gen. Es war eine Moment­auf­nah­me und ver­mit­telt für mich gleich­zei­tig Ruhe und Resi­gna­ti­on. Außer­dem hat es Bezug zu einem Coro­na­trend, dem neu­en Volks­sport der Deut­schen: Spazierengehen.

Foto: Jana Mar­ga­re­te Schuler

Wie lief der Kon­takt mit dem DJV Bay­ern und die Aus­zeich­nung mit dem “New­co­mer Award” ab?

Jana Mar­ga­re­te Schul­er: Ich war erst­mal wirk­lich über­rascht, als ich den Anruf bekom­men habe, weil sich mein Pro­jekt doch sehr von den oft gro­ßen, rele­van­ten und poli­ti­schen The­men unter­schei­det, die sonst beim Pres­se­fo­to Bay­ern aus­ge­zeich­net wer­den. Für die Jury war wohl genau das inter­es­sant: Dass in den Bil­dern Empa­thie mit­schwingt, dass sich vie­le Men­schen damit iden­ti­fi­zie­ren kön­nen. Alle, mit denen ich im Rah­men des Wett­be­werbs seit­dem Kon­takt hat­te, waren super­nett und sym­pa­thisch, wes­we­gen es natür­lich beson­ders scha­de ist, dass man sich nicht per­sön­lich ken­nen­ler­nen kann. Auch die Preis­ver­lei­hung ist nor­ma­ler­wei­se ein rich­tig gro­ßes Ding im Land­tag, muss­te aber die­ses Jahr online stattfinden.


Was bedeu­tet Ihnen die­ser Preis?

Jana Mar­ga­re­te Schul­er: Für mich ist es sehr wert­voll, selbst­stän­dig das arbei­ten zu kön­nen, was ich lie­be. Aber gera­de als Selbst­stän­di­ger ist man sehr viel auf sich allei­ne gestellt, wer­kelt so vor sich hin, macht sein Ding. Wenn dann die Jury von so einem wich­ti­gen Preis in der jour­na­lis­ti­schen Foto­gra­fie mit der Ver­ga­be des New­co­mer Awards zeigt ´Das ist rich­tig gut, was du da machst. Das inter­es­siert nicht nur dich selbst, das soll­ten mög­lichst vie­le Men­schen sehen!‘ dann ist das ein unglaub­lich wich­ti­ges Feed­back. Manch­mal sage ich auch: Per­fekt, dass jetzt in so vie­len Zei­tun­gen mei­ne Bil­der gedruckt wer­den, dann hat mei­ne Fami­lie end­lich einen Beweis, dass ich auch wirk­lich etwas Anstän­di­ges arbei­te. Das ist natür­lich, größ­ten­teils, Spaß, aber so eine Aus­zeich­nung ist schon auch ein tol­les Aus­hän­ge­schild, weil sie greif­bar ist. Es ist tat­säch­lich für vie­le Men­schen noch unge­wohnt, dass man ein­fach kom­plett frei als Foto­gra­fin arbei­tet, ohne fes­te Kun­den, ohne Stu­dio und ohne Anstellung.


Was sind Ihre der­zei­ti­gen oder nächs­ten Projekte?

Jana Mar­ga­re­te Schul­er: Ohje, ich habe immer unglaub­lich vie­le Pro­jek­te par­al­lel lau­fen und in mei­nem Kopf schwir­ren noch tau­send wei­te­re Ideen und Plä­ne her­um. Ich beglei­te seit einem hal­ben Jahr immer wie­der eine Frau mit Behin­de­rung in ihrem Kampf gegen Brust­krebs, foto­gra­fie­re einen älte­ren Künst­ler, der unter Par­kin­son lei­det, habe ein Foto­pro­jekt zum The­ma Schwan­ger­schaft in der Pan­de­mie begon­nen und im Som­mer Per­so­nen in ver­schie­de­nen Ecken Deutsch­lands besucht, die sich ehren­amt­lich um NS-Gedenk­stät­ten küm­mern. Mit den aktu­el­len Infek­ti­ons-Zah­len müs­sen aller­dings aus Sicher­heits­grün­den eini­ge Lang­zeit­pro­jek­te pau­sie­ren und ich wid­me mich haupt­säch­lich Per­so­nen in und um Bam­berg für Por­trait­se­ri­en, bei denen der Abstand ein­ge­hal­ten wer­den kann und ich kei­ne gro­ßen Rei­sen auf mich neh­men muss. So habe ich zum Bei­spiel die Künst­le­rin Bar­ba­ra Boll­er­hoff in ihrem schö­nen Ate­lier besucht, die Täto­wie­re­rin Anna Gojow­sky in ihrem neu­en Tat­too-Stu­dio und ver­schie­de­ne Per­so­nen, die in der Imke­rei ihre Lei­den­schaft gefun­den haben. Manch­mal brau­che ich natür­lich auch eine Aus­zeit von der Foto­gra­fie – dann fah­re ich mit mei­nem Feu­er­wehr­bus Nor­bert raus in die Natur und woh­ne ein paar Tage dort. Oder ich ste­he mit Gitar­re in der Hand in irgend­ei­ner Fuß­gän­ger­zo­ne und mache Stra­ßen­mu­sik. Auf den Tag, an dem mir auch nur eine Minu­te lang­wei­lig ist, war­te ich jeden­falls noch!

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter

https://janamargarete.com/

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