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Bamberg - Page 47

Live-Stream am Aschermittwoch

Auf­takt zur „Bam­ber­ger Runde“

Unter dem Mot­to „Die Zukunft hat begon­nen“ prä­sen­tiert der Wirt­schafts­club Bam­berg am Mitt­woch die Auf­takt­ver­an­stal­tung zur „Bam­ber­ger Run­de“. Die „Bam­ber­ger Run­de“ ist geplant als ein For­mat, in dem Ent­schei­der, Visio­nä­re, Mit­glie­der und auch die Poli­tik zu Wort kom­men – vor­erst im Live­stream, bis Prä­senz­ver­an­stal­tun­gen mit Publi­kum wie­der mög­lich sind.

Live­stream über Home­page oder Facebook

Beginn der Podi­ums­dis­kus­si­ons­rei­he ist am poli­ti­schen Ascher­mitt­woch, 17. Febru­ar. Mischa Salz­mann, Geschäfts­füh­rer von Radio Bam­berg, eröff­net um 19 Uhr die Gesprächs­run­de mit Land­rat Johann Kalb und Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke, die per kos­ten­frei­em Live-Stream aus dem Kul­tur­bo­den Hall­stadt über­tra­gen wird.

Vie­le Wei­chen wur­den bereits sei­tens der Stadt und des Land­krei­ses in die rich­ti­ge Posi­ti­on gestellt mit dem Ziel, siche­re Arbeits­plät­ze, star­ke Unter­neh­men und visio­nä­re Groß­pro­jek­te für eine lebens­wer­te und erfolg­rei­che Regi­on Bam­berg zu erhal­ten – heu­te und in Zukunft! Als Bei­spie­le kön­nen das digi­ta­le Grün­der­zen­trum, der Mobi­li­täts­gip­fel, der Zukunfts­rat oder das Zen­trum für Cyber­kri­mi­na­li­tät genannt wer­den.
Land­rat Johann Kalb und Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke dre­hen an vie­len Räd­chen zum Woh­le ihrer Bür­ge­rin­nen und Bür­ger mit einem Blick auf „Unse­re Hei­mat 3.0“, wie es die Ver­ant­wort­li­chen nennen.

Doch wel­che The­men bestim­men die Zukunft? Wel­che Her­aus­for­de­run­gen erwar­ten uns regio­nal, über­re­gio­nal und gemein­sam im Team? Ist Bam­berg gut gerüs­tet für die Zukunft? Und nach Coro­na, was geht – was bleibt?
Ant­wor­ten sol­len den Bür­gern gege­ben wer­den am Mitt­woch, dem 17. Febru­ar, ab 19 Uhr. Der Live­stream ist kos­ten­frei anzu­se­hen über die Home­page des Wirt­schafts­clubs Bam­berg https://www.wirtschaftsclub-bamberg.de/live/ oder per Face­book unter der Ver­an­stal­tung „Bam­ber­ger Runde”.

Hip­Hop aus Bam­berg für Bamberg

Run­ter vom Sofa, rein in den Livestream!

Seit 2013 tan­zen „Time2Change“ aus Bam­berg erfolg­reich und brin­gen jun­gen Bam­ber­gern Hip­Hop bei. Hip­Hop-Pro­fi Jen­ni­fer Mich­al­ski spricht über ihr Lebens­ge­fühl, die Pro­jek­te der preis­ge­krön­ten Crew „Time2Change“ und war­um es sich lohnt, den Lock­down­frust weg zu tanzen.

„Es ist wich­tig, dass man nicht in ein Loch fällt, weil gera­de alles nicht so geht“, meint Jen­ni­fer Mich­al­ski, „da wie­der raus­zu­kom­men ist gera­de für Jugend­li­che schwer.“ Jen­ni­fer, genannt „Jen­ny“, ist lei­den­schaft­li­che Hip­Hop-Tän­ze­rin. Ihr Hob­by hat sie zum Beruf gemacht. „Hip­Hop ist für mich ein Lebens­ge­fühl, damit kann man gut abschal­ten vom All­tag und etwas Gutes für sich tun.“

Im zar­ten Alter von vier Jah­ren hat sie mit dem Tan­zen ange­fan­gen und Bal­lett aus­pro­biert. Mit sechs Jah­ren kamen Paar­tanz und klei­ne Show­tän­ze hin­zu. Ganz nach dem Vor­bild ihrer sechs Jah­re älte­ren Schwes­ter Jas­min, die mit 14 Jah­ren schon ihre eige­nen Hip­Hop-Kur­se für Kin­der an der Tanz­schu­le gab und eine Tanz­leh­rer­aus­bil­dung mach­te. Da woll­te Jen­ny auch hin. End­lich selbst 14 Jah­re alt gewor­den, klapp­te es. Mit 15 konn­te auch Jen­ny erst­mals Kur­se unter­stüt­zen und kurz dar­auf selbst 14-jäh­ri­ge Tee­nies im Hip­Hop unter­rich­ten. Kur­se für Erwach­se­ne kamen schnell dazu. Nach dem Abi ent­schied sie sich erst für den Bas­ket­ball­trai­ner­schein, war dann als Trai­ne­rin ein Jahr lang im Kin­der- und Jugend­be­reich der Bro­se Bas­kets (heu­te: Bro­se Bam­berg) aktiv, schwenk­te dann im Anschluss aber gleich auf die klas­si­sche Tanz­leh­rer­aus­bil­dung beim Tanz­stu­dio Stein in Stan­dard und Latein um, mach­te ihren Kin­der­fach­t­anz­leh­rer und spe­zia­li­sier­te sich zusätz­lich als „Hip­Hop-Ins­truc­tor“.
„Mit dem Hip­Hop war ich klar fami­li­är geprägt. Hin­zu kamen ein regel­rech­ter Tanz­film­boom zu der Zeit mit Ele­men­ten aus Bal­lett und Hip­Hop oder einer Mischung dar­aus, das hat mir sehr gut gefal­len“, meint Jenny.


Hip­Hop-Welt­meis­ter 2018

Und ihre Lei­den­schaft für Hip­Hop ließ sich noch stei­gern. „Ich woll­te ein­mal auf einer Büh­ne ste­hen und ein­mal etwas gewin­nen“, erzählt die heu­te 26-Jäh­ri­ge, „also grün­de­ten Jas­min und ich 2013 Time2Change, um von der Hob­by­schie­ne weg zu kom­men und unse­ren Tanz­stil auf ein neu­es Level zu heben.“
Eine geeig­ne­te Crew mit einer wei­te­ren Tän­ze­rin und zwei Tän­zern war schnell gefun­den. Aus zunächst klei­ne­ren Show­acts bei Hoch­zei­ten, Geburts­tags­fei­ern, Super­markt­er­öff­nun­gen und Moden­schau­en wur­den immer grö­ße­re und aus­ge­feil­te­re Cho­reo­gra­phien und Shows. Es folg­ten Teil­nah­men an Tanz­meis­ter­schaf­ten, wie die Baye­ri­sche Meis­ter­schaft 2014 im Show­tanz, bei der die Grup­pe auf Anhieb Vize­meis­ter wur­de. „Als wir das geschafft hat­ten, woll­ten wir an immer mehr Meis­ter­schaf­ten teil­neh­men und es auch bei inter­na­tio­na­len Hip­Hop-Wett­be­wer­ben ver­su­chen“, sagt Jenny.

2016 hol­te sich Time2Change bei der deut­schen Meis­ter­schaft und der Euro­pa­meis­ter­schaft im Show­tanz der Inter­na­tio­na­len Inter­es­sen­ge­mein­schaft für Tanz­sport e. V. (IIG) prompt die Titel und tanz­te sich mit ihrer Show „Obses­si­on“ noch im glei­chen Jahr beim Super­ta­lent von RTL in die Vor­run­de zum Halb­fi­na­le. Bei den „World Cham­pi­on­ships Artis­tic Street­dance“ der „World Artis­tic Dance Fede­ra­ti­on“ mit über 700 Teil­neh­mern im Fami­li­en­park Wun­der­land Kal­kar an der nie­der­län­di­schen Gren­ze im Jahr 2018 schaff­te es die Crew mit ihrer Show „Escape“ als „small group“ in der Kate­go­rie „Hip­Hop adults“ ganz oben aufs Trepp­chen und sicher­te sich den WM-Sieg.

Jen­ni­fer Mich­al­ski von „Time2Change“

Cho­reo­gra­phien zei­gen aktu­el­le Themen

Die Cho­re­os in ihren Shows sind dabei mehr als nur ein eige­ner Ideen­mix, sie erzäh­len Geschich­ten. „In unse­ren Shows zei­gen wir viel Gefühl. Freu­de, Trau­er, Lie­be, Hass – all das pro­ji­zie­ren wir auf die Büh­ne. Mit unse­ren Sto­rys wol­len wir eine Ver­bin­dung zu den Men­schen auf­bau­en, sie berüh­ren und Emo­tio­nen aus­lö­sen“, so die Pro­fi­tän­ze­rin. Dazu greift sich die Crew ger­ne aktu­el­le The­men auf, die bewe­gen. In ihrer Show „Obses­si­on“ führ­ten sie den Zuschau­er durch das Sze­na­rio der Abhän­gig­keit von Medi­en und Han­dys mit sozia­ler Iso­la­ti­on als Fol­ge. Bei ihrer Show „Escape“ tanz­ten sie über die The­men Aus­bruch und Befrei­ung, lie­ßen dem Zuschau­er aber Frei­räu­me für Inter­pre­ta­ti­on. „Gefan­gen zu sein, sei es ört­lich oder gedank­lich, hat für jeden eine ande­re Bedeu­tung. Am Ende stand die Befrei­ung durch sich selbst“, erklärt Jenny.

Der­art tief­grün­di­ge Shows haben sie für die nächs­te Zeit nicht geplant. „Wir wol­len gera­de nichts, das so deep ist. Aktu­ell zei­gen wir unse­re Cho­re­os zu Songs, die uns in Stim­mung brin­gen, die gute Lau­ne ver­brei­ten und ein­fach Spaß machen“, meint Jen­ny. Wie in den letz­ten Vide­os „Kies­pi­jn“ (https://youtu.be/LipUYQk0F1k) und „River“ (https://youtu.be/tyKqV6UU54s) aus dem Jahr 2019.

Die Crew „Time2Change“

Da seit 2020 Tan­zen in der Grup­pe prak­tisch nicht statt­fin­den kann, machen sie unab­hän­gig von­ein­an­der bei ver­schie­de­nen Online-Con­tests mit oder pro­bie­ren Chal­lenges aus. „Momen­tan macht jeder etwas für sich, um fit und auf irgend­ei­ne Wei­se dran zu blei­ben“, sagt Jen­ny, „oft sind das auch ein­fach wit­zi­ge Sachen wie die 30-Tage-Deh­nen-Chall­enge oder Lau­fen.“ Wel­che Show sie als nächs­tes vor­be­rei­ten, bleibt offen. „Tat­säch­lich hat gera­de jeder von uns viel Zeit, aber es gibt zu weni­ge Ein­flüs­se von außen, die uns inspi­rie­ren“, meint Jen­ny, „es wird wie­der etwas sein, dass gera­de jetzt in unse­rer Zeit pas­siert. Coro­na wol­len wir aber sicher nicht vertanzen!“


Im Hip­Hop-Live­stream beim Tanz­stu­dio Stein

Auch für Tanz­pro­fi Jen­ny, für die es nicht nur ein „Mega­ge­fühl“ ist, in die­sem Beruf zu arbei­ten, son­dern die sich ihrer gro­ßen Ver­ant­wor­tung für ihre zumeist jugend­li­chen Fans bewusst ist, liegt der Schlüs­sel in die­ser schwie­ri­gen Zeit bis­wei­len dar­in, sich auf­zu­raf­fen. „Im ers­ten Lock­down war ich noch sehr moti­viert und habe Work­outs gemacht, bis es wie­der los­ging. Jetzt, im zwei­ten Lock­down, war die Moti­va­ti­on zwi­schen­zeit­lich auf dem Tief­punkt. Irgend­wann habe ich nur noch TV-Seri­en geschaut“, erzählt Jen­ny und lacht, „damit muss­te schnell wie­der Schluss sein.“ Inzwi­schen hat das Tanz­stu­dio Stein neben Online-Cho­re­os im ers­ten Lock­down auch Live­streams für sei­ne Kur­se ein­ge­rich­tet. Jen­ny und ihre Schwes­ter Jas­min sind dort mit ihren Hip­Hop-Kur­sen ab acht Jah­ren ver­tre­ten. Zwar kön­ne man sich zuhau­se ein­fach Musik anschal­ten und für sich selbst tan­zen, an fes­ten Kur­sen zu fes­ten Zei­ten mit per­sön­li­chem Kon­takt und Anlei­tung teil­zu­neh­men, sei aber deut­lich ein­fa­cher. „Auch die kras­ses­ten Tän­zer mit ihren Vide­os auf irgend­ei­nem Por­tal erset­zen kei­nen Unter­richt“, weiß Jen­ny, „man kann kei­ne Bin­dung auf­bau­en, dabei ist die Kom­mu­ni­ka­ti­on, wie live reden und gemein­sam üben essen­ti­ell. Wir geben Feed­back, kön­nen per Kame­ra ver­bes­sern und auch Chat-Funk­tio­nen nut­zen.“ Die Streams gibt es beim Tanz­stu­dio Stein neben Hip­Hop auch für Coun­try Line­dance, Kin­der­tanz und Zum­ba. Die Buchung funk­tio­niert der­zeit wahl­wei­se nur für den ein­zel­nen Live­stream oder als Monats­ver­trag, der sich nach dem Lock­down ganz bequem von selbst wie­der auf­löst und auch nicht zu einer dau­er­haf­ten Mit­glied­schaft im Tanz­stu­dio ver­pflich­tet. Dass Time2Change zudem bald wie­der eige­ne Musik­vi­de­os machen und bei Auf­trit­ten und Wett­be­wer­ben dabei sein kann, dar­auf hofft die Crew ganz stark. „Es ist immer wie­der toll, auf der Büh­ne zu ste­hen, neue Sachen zu erle­ben und neue Erfah­run­gen zu machen – ein­fach unbe­schreib­lich. Für mich macht das die Lei­den­schaft fürs Tan­zen aus.“

Wei­te­re Informationen

Zu aktu­el­len Hip­Hop-Live­streams und mehr beim Tanz­stu­dio Stein unter

https://www.tanzstudio-stein.de/

Alles zur Hip­Hop-Tanz­crew Time2Change gibt es unter

https://instagram.com/time2change_crew?igshid=1a0z3c7l16m4

oder unter

https://www.facebook.com/T2CCrew

Aus­stel­lungs­rei­he im BBK-Büro

Aus­stel­lung “Zeich­nen mit Zeichen”

Schau­fens­ter­aus­stel­lun­gen sind der­zeit gezwun­ge­ner­ma­ßen im Trend. So macht sich der Berufs­ver­band Bil­den­der Künst­le­rin­nen und Künst­ler Ober­fran­ken e.V. (BBK) sei­nen Büro­raum in der Schüt­zen­stra­ße und vor allem des­sen groß­flä­chi­ge Fens­ter­front für eine neun­tei­li­ge Aus­stel­lungs­rei­he zunut­ze. Noch bis 2022 zei­gen BBK-Mit­glie­der bei wei­ter­lau­fen­dem Büro­be­trieb ihre Werke.

Bis­her zu sehen waren Kunst­wer­ke von Hans Dop­pel, Ange­li­ka Gigau­ri und dem aktu­el­len Bergan­za-Preis­trä­ger Peter Schop­pel. Noch bis 1. März zeigt Ger­hard Schlöt­zer sei­ne Aus­stel­lung “Zeich­nen mit Zei­chen”. Bei die­sen groß­for­ma­ti­gen Blei­stift­zeich­nun­gen lässt Schlöt­zer aus den Buch­sta­ben und Wör­tern von Lied­ti­teln und Lied­zei­len unter dem Ein­druck und der Inspi­ra­ti­on der jewei­li­gen Musik­stü­cke kom­ple­xe Zei­chen­kon­struk­te ent­ste­hen. Wir haben mit ihm über die Aus­stel­lung, sei­ne künst­le­ri­sche Her­an­ge­hens­wei­se und sei­nen Umgang mit künst­le­ri­schen Kon­ven­tio­nen gesprochen.


Herr Schlöt­zer, die Aus­stel­lungs­rei­he im Büro des BBK begann letz­ten Som­mer. “Zeich­nen mit Zei­chen” ist der vier­te Teil. Wie sind Sie auf die Rei­he gekommen?

Ger­hard Schlöt­zer: Wir hat­ten schon län­ger die Idee, im gemein­sa­men Büro von BBK und Kunst­ver­ein in der Schüt­zen­stra­ße eine Aus­stel­lung zu machen. Die­ser Raum ist durch sei­ne glä­ser­nen Schau­fens­ter­wän­de all­sei­tig durch­blick­bar. Die Pan­de­mie und städ­ti­sche För­der­mit­tel, die wir eigent­lich für eine Aus­stel­lung im Kes­sel­haus ver­wen­den woll­ten, und eine För­de­rung der Spar­kas­sen­stif­tung haben wir zum Anlass genom­men, die­se Idee nun umzu­set­zen, die nöti­ge Aus­stat­tung anzu­schaf­fen und die Aus­stel­lung unter den Mit­glie­dern des BBK auszuschreiben.


Wel­chen Maß­ga­ben der Aus­schrei­bung muss­ten Kunst­wer­ke gerecht wer­den, um aus­ge­stellt wer­den zu können?

Ger­hard Schlöt­zer: Grund­le­gend geeig­net für eine Aus­stel­lung in einem Büro­raum muss­ten die Wer­ke sein. Sie müs­sen ihre Wir­kung auch dann ent­fal­ten, wenn sie von meh­re­ren Metern Ent­fer­nung betrach­tet wer­den. Inhalt­li­che Vor­ga­ben gab es keine.


Die Aus­stel­lung fin­det in einem Büro, also inmit­ten von Büro­ma­te­ri­al und teil­wei­se Büro­per­so­nal statt. Kann da Aus­stel­lungs­ge­fühl aufkommen?

Ger­hard Schlöt­zer: Kann im Muse­um Aus­stel­lungs­ge­fühl auf­kom­men, wenn der Vor­der­mann zwi­schen mir und dem Kunst­werk steht und mir den Blick ver­stellt? Ich weiß nicht, ob Men­schen da all­zu viel stö­ren. Das ein­zi­ge, das mich als Betrach­ter bei der Aus­stel­lung stört, ist, dass ich nicht nah an die Wer­ke her­an­tre­ten kann und drau­ßen vor dem Büro ste­hen blei­ben muss. Aber das ist ein Kom­pro­miss, den uns Coro­na aufzwingt.


Was ist “Zeich­nen mit Zei­chen”? Wie­so haben Sie sich für die­se Her­an­ge­hens­wei­se entschieden?

Ger­hard Schlöt­zer: Ich mache schon län­ge­re Zeit Zeich­nun­gen nach Musik­stü­cken. Von der Musik lei­he ich mir den Ges­tus beim Zeich­nen aus und fol­ge ihr. Ich wäh­le eine Abfol­ge von Stü­cken aus, unter deren Ein­druck die Zeich­nun­gen, die dabei ent­ste­hen, wach­sen, immer dich­ter wer­den und sich ver­än­dern, bis am Ende ein kom­ple­xes Netz­werk sich über­la­gern­der Lini­en das Papier bedeckt. 

Es ist eine Rei­se beim Zeich­nen – vom ers­ten Strich bis hin zu einer gefüll­ten Zei­chen­flä­che.
Man kann es ein biss­chen mit Tan­zen ver­glei­chen – die Spu­ren sei­ner Bewe­gun­gen nach Musik wer­den mit der Zeich­nung doku­men­tiert. Auch stel­le ich mir beim Zeich­nen immer die Fra­ge, wie ich mich zu dem, was bereits auf der Zei­chen­flä­che ist, sinn­voll ver­hal­te, damit ein Bild entsteht.

Letzt­lich soll ein Werk mei­nen Kon­ven­tio­nen von einem guten Werk, also Auf­bau, Struk­tur, Span­nungs­ver­hät­nis­se, ent­spre­chen, mich aber immer auch in neue Regio­nen füh­ren und mein Wis­sen davon, was ein gutes Bild sein könn­te, erwei­tern. Das ist auch ein Pro­zess, in dem ich ver­su­che, mich nicht zu langweiligen.

Pro­cess and Rea­li­ty, 2018. Foto: Ger­hard Schlötzer

Müs­sen Sie wäh­rend des Zei­chen­pro­zes­ses manch­mal Kor­rek­tu­ren am Werk vor­neh­men, wenn Sie fest­stel­len, dass Sie sich gestal­te­risch in der fal­schen Regi­on befinden?

Ger­hard Schlöt­zer: Nein, weil ich bei die­ser Art von Zeich­nung kei­ne Feh­ler machen kann. Die Zeich­nung kann lang­wei­lig wer­den oder span­nungs­arm, aber Feh­ler kann ich kei­ne machen. Das ist auch ein Grund, war­um ich nach Musik zeich­ne, um eben nicht in eine eige­ne ste­reo­ty­pe, ein­ge­lern­te Kör­per­me­cha­nik zu ver­fal­len. Ich brau­che einen ges­ti­schen Input von außer­halb, den ich mir aus ver­schie­de­nen Musik­stü­cken hole.


Das klingt, als ob Sie mit geschlos­se­nen Augen und nur mit der Musik im Ohr zeichnen.

Ger­hard Schlöt­zer: Es stimmt, es gibt Zeich­nun­gen, die fan­ge ich blind, rein aus dem Kör­per­ge­fühl her­aus, an. Aber irgend­wann, eher früh als spät, kommt natür­lich das Auge hin­zu.
Es gibt aber auch Fäl­le, wo ich ver­su­che, die­sen von Kon­ven­tio­nen gesteu­er­ten kon­trol­lie­ren­den Blick, also das Hin­zu­tre­ten all der Regeln, nach denen man ein Bild beur­tei­len kann, mög­lichst hin­aus­zu­schie­ben. Da ver­su­che ich, den Kom­po­si­ti­ons­pro­zess mög­lichst lan­ge offen zu las­sen, nicht zu schnell in Kon­ven­tio­nen zu kom­men, was ja unter ande­rem heißt, Tei­le des Bil­des mit­ein­an­der in Ver­hält­nis zu setzen.


Wie gelingt es Ihnen, Kon­ven­tio­nen auszuklammern?

Ger­hard Schlöt­zer: Ich arbei­te mit Kon­ven­tio­nen, das will ich gar nicht leug­nen, Kon­ven­tio­nen sind nichts Schlim­mes. Sie sind sozu­sa­gen das Ras­ter der Bewe­gungs­mög­lich­kei­ten, die Bedin­gun­gen des Kul­tur­pro­zes­ses, in dem wir ste­hen. Ich fin­de es span­nend, in einem kul­tu­rel­len Pro­zess zu ste­cken und mich zum Vor­han­de­nen ver­hal­ten zu müs­sen. Aber das ist kom­pli­ziert, wes­we­gen auch die Zeich­nun­gen kom­plex wer­den. Immer wie­der ver­su­che ich, Gren­zen zu set­zen und zu schau­en, wo man sie über­schrei­ten kann.


Kön­nen Sie ein Bei­spiel dafür nennen?

Ger­hard Schlöt­zer: Ich ver­wen­de zum Bei­spiel bei vie­len Zeich­nun­gen der Serie „Zeich­nen mit Zei­chen“ qua­dra­ti­sche Bild­trä­ger, weil Qua­dra­te im Gegen­satz zu längs­recht­ecki­gen For­ma­ten nicht früh­zei­tig schon zu kom­po­si­to­ri­schen Ent­schei­dun­gen zwin­gen. So ein Qua­drat kann man wäh­rend des Zeich­nens auch mal um 90 Grad dre­hen und in die­ser Posi­ti­on wei­ter bear­bei­ten. Ande­rer­seits habe ich bei die­ser Serie aber auch eine Anfangs­be­din­gung ein­ge­führt, eine Ein­schrän­kung mei­ner Hand­lungs­mög­lich­kei­ten, näm­lich die, nur Groß­buch­sta­ben des latei­ni­schen Alpha­bets, die Lied­ti­tel oder Lied­zei­len wie­der­ge­ben, zu ver­wen­den. Mei­ne selbst auf­er­leg­te Bedin­gung ist die Ver­wen­dung der geo­me­tri­schen For­men der Buch­sta­ben und ihre Rei­hen­fol­ge – mei­ne Frei­heit ist, dass ich das so groß und mit dem Ges­tus, den ich will, und an belie­bi­ger Stel­le der Zei­chen­flä­che tun kann. Ich kon­fron­tie­re also vor­ge­ge­be­ne Set­zun­gen mit Frei­heits­gra­den und schaue, was unter den gege­be­nen Bedin­gun­gen rauskommt.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter:

http://www.bbk-oberfranken.de

https://gerhard-schloetzer.de/

Sand­ker­wa 2021

„Die Bevöl­ke­rung sehnt sich nach Normalität”

Letz­tes Jahr muss­te die Bam­ber­ger Sand­ker­wa coro­nabe­dingt aus­fal­len, 2021 soll sie, vom 19. bis 23. August, wie­der statt­fin­den. Eine defi­ni­ti­ve Ent­schei­dung, ob oder ob nicht, kann die aus­rich­ten­de Bam­ber­ger Sand­ker­wa Ver­an­stal­tungs GmbH im Ange­sicht der der­zei­ti­gen Pan­de­mie-Ent­wick­lung und behörd­li­chen Beschluss­la­ge aber noch nicht tref­fen. Hin­zu kommt die Unsi­cher­heit, ob die GmbH einen erneu­ten Aus­fall wirt­schaft­lich über­le­ben könn­te. Mit Jür­gen Wirth, Geschäfts­füh­rer der Sand­ker­wa GmbH, haben wir im Web­echo-Inter­view über die Pla­nun­gen gesprochen.

Herr Wirth, wie sehen die wirt­schaft­li­chen Aus­wir­kun­gen des Aus­falls der Sand­ker­wa 2020 auf die Sand­ker­wa GmbH aus?

Jür­gen Wirth: Die Sand­ker­wa GmbH finan­ziert sich zur­zeit aus­schließ­lich durch ihre Rück­la­gen. Wir haben kei­ne Ein­nah­men, aber Aus­ga­ben wie Mie­te, Tele­fon und so wei­ter. Für ein Jahr ist so eine Finan­zie­rung mög­lich. Aber nicht für einen län­ge­ren Zeit­raum. Die­se schwie­ri­ge Situa­ti­on betrifft auch den Bür­ger­ver­ein 4. Distrikt, der sehr stark auf die Ein­nah­men aus der Sand­ker­wa ange­wie­sen ist.


Wie sähe der wirt­schaft­li­che Zustand der GmbH aus, wenn auch die Ker­wa 2021 aus­fie­le? Kön­nen Sie, wirt­schaft­lich gese­hen, nicht anders als die Ker­wa 2021 auszurichten?

Jür­gen Wirth: Soll­te die Sand­ker­wa 2021 wie­der aus­fal­len, dann müss­te man sich fra­gen, ob es noch Sinn ergibt, die GmbH wei­ter zu betrei­ben. Eine GmbH muss wirt­schaft­lich han­deln. Bei der Durch­füh­rung der Sand­ker­wa spie­len vie­le Fak­to­ren eine Rol­le. Es geht hier­bei nicht nur um das Wirt­schaft­li­che. Viel­mehr ste­hen die Sicher­heit und die Gesund­heit der Besu­cher im Vordergrund.


In einem jüngst erschie­ne­nen Pres­se­be­richt wird Horst Feul­ner, eben­falls Geschäfts­füh­rer der Sand­ker­wa GmbH, so zitiert, dass er davon aus­ge­he, dass die Sand­ker­wa 2021 vom 19. bis zum 23. August 2021 statt­fin­den wird. Was macht ihn sicher?

Jür­gen Wirth: Wir sind uns natür­lich nicht sicher, ob die Sand­ker­wa statt­fin­den wird – wir sind zuver­sicht­lich. Soll­ten in die­sem Jahr aber wie­der alle Volks­fes­te abge­sagt wer­den, dann geht eine gan­ze Bran­che in die Insol­venz. Ich glau­be, das möch­te kei­ner von uns miterleben.


Wel­che Inzi­denz (pro Woche und 100.000 Ein­woh­nern) darf für Sie nicht über­schrit­ten sein, damit die Ker­wa statt­fin­den kann?

Jür­gen Wirth: Wir machen die Ker­wa nicht von Inzi­denz­wer­ten abhän­gig. Viel­mehr rich­ten wir uns nach den Vor­ga­ben der Staats­re­gie­rung und den Ord­nungs- und Sicher­heits­be­hör­den. Eine gro­ße Rol­le spie­len auch noch die behörd­li­chen Auf­la­gen. Wenn die­se nicht umsetz­bar oder finan­zier­bar sind, dann wird es auch kei­ne Ker­wa geben.


Wie lan­ge bis vor dem 19. August wer­den Sie die Ent­wick­lung der Coro­na­zah­len bezie­hungs­wei­se die fina­le Ent­schei­dung für oder gegen die Aus­rich­tung der Ker­wa abwarten?

Jür­gen Wirth: Wir wer­den eine fina­le Ent­schei­dung so spät wie mög­lich tref­fen. Wahr­schein­lich im zwei­ten Quar­tal die­ses Jahres.


Sie haben ange­kün­digt, auf ein Hygie­ne­kon­zept zu ver­zich­ten und statt­des­sen auf eine Sta­bi­li­sie­rung des Infek­ti­ons­ge­sche­hens auf nied­ri­gem Stand und eine erfolg­reich ver­lau­fen­de Impf­kam­pa­gne zu hof­fen. Wie ris­kant ist die­ser Plan im Ange­sicht von Impf­skep­sis und der der­zei­ti­gen Lang­sam­keit, mit der das Imp­fen abläuft, und dem schlep­pen­den Nach­schub an Impfstoff?

Jür­gen Wirth: Geeig­ne­te Hygie­ne­kon­zep­te sind an der Sand­ker­wa nicht umsetz­bar. Viel­mehr müs­sen wir abwar­ten, wel­chen Plan die Staats­re­gie­rung für die Ver­an­stal­tungs­bran­che hat. Eine frei­wil­li­ge Imp­fung ist nun mal frei­wil­lig. Hier­von kann man kei­ne Ver­an­stal­tung abhän­gig machen.


Die Sand­ker­wa GmbH hat sich gegen eine Pri­vi­le­gie­rung von Geimpf­ten aus­ge­spro­chen. Warum?

Jür­gen Wirth: Wir wer­den kei­ne Maß­nah­men unter­stüt­zen, wel­che die Gesell­schaft spal­ten. Die Sand­ker­wa ist ein Fest für alle!


Gehen Sie davon aus, dass sich ähn­lich viel Publi­kum wie in den Jah­ren zuvor ein­fin­den wird, oder rech­nen Sie damit, dass ein Groß­teil mög­li­cher Besu­che­rin­nen und Besu­cher – unab­hän­gig vom Pan­de­mie­stand – aus Rest-Sor­ge um eine Anste­ckung der Ker­wa doch fernbleibt?

Jür­gen Wirth: Die Bevöl­ke­rung sehnt sich, nach fast einem Jahr, nach Nor­ma­li­tät. Die Besu­cher­zah­len wer­den sta­bil bleiben.


Soll­te die Sand­ker­wa 2021 statt­fin­den – wel­che Neue­run­gen im Pro­gramm, Ablauf, Auf­bau, et cete­ra wird es geben?

Jür­gen Wirth: Es sind kei­ne Ver­än­de­run­gen am Pro­gramm geplant. Die Sand­ker­wa bleit ihren Tra­di­tio­nen treu.

Bilanz 2020 weist ein Über­nach­tungs-Minus von 41,4 Pro­zent aus

Schmerz­li­ches Jahr für den Bam­ber­ger Tourismus

Nur weni­ge Bran­chen haben die Aus­wir­kun­gen der Coro­na-Maß­nah­men so dras­tisch erfah­ren müs­sen wie der Tou­ris­mus. Nach den offi­zi­el­len Über­nach­tungs­zah­len des Sta­tis­ti­schen Lan­des­am­tes ver­zeich­net Bam­berg ein Minus von 41,4 Pro­zent bei den Über­nach­tun­gen im ver­gan­ge­nen Jahr im Ver­gleich zu 2019, wie die Stadt Bam­berg mitteilt.

Im Früh­jahr 2020 wur­de das Rei­sen mit als ers­tes ver­bo­ten und alle ent­spre­chen­den Betrie­be geschlos­sen, und auch im Jahr 2021 wird das Rei­sen wohl zu den letz­ten Berei­chen des öffent­li­chen Lebens gehö­ren, die wie­der frei agie­ren kön­nen. Die Umsatz­ein­bu­ßen im Gast­ge­wer­be und im Bereich der tou­ris­ti­schen Dienst­leis­tun­gen sind immens, vie­le Anbie­ter ver­su­chen sich mit Über­brü­ckungs­hil­fen, Novem­ber­hil­fen und Kurz­ar­beit wei­ter über Was­ser zu halten.

Nun lie­gen die offi­zi­el­len Über­nach­tungs­zah­len des Sta­tis­ti­schen Lan­des­am­tes für das Jahr 2020 vor und war­ten mit der ers­ten offi­zi­el­len Gesamt­sta­tis­tik für das ver­gan­ge­ne Jahr auf. Sie machen unmiss­ver­ständ­lich deut­lich, wie sehr die Bran­che unter den Ein­schrän­kun­gen gelit­ten hat.

Ver­zeich­ne­te Bam­berg im Jahr 2019 noch 753.220 Über­nach­tun­gen, so fällt die Zahl der Über­nach­tun­gen für 2020 auf 441.424 zurück, ein Minus von 41,4 Pro­zent. Die­ser Rück­gang unter­streicht in sei­ner Höhe noch ein­mal die dra­ma­ti­sche Situa­ti­on für die Bran­che ins­ge­samt. Mit Bekannt­ga­be der Jah­res­sta­tis­tik legt der Bam­berg Tou­ris­mus & Kon­gress Ser­vice (TKS) gleich­zei­tig auf dem Tou­ris­mus­blog „Tou­ris­mus in Bam­berg – Die Bilanz des Jah­res 2020“ sei­nen Jah­res­be­richt vor und zeigt unter ande­rem die Ver­lus­te in den unter­schied­li­chen Geschäfts­be­rei­chen die­ses wirt­schaft­lich täti­gen städ­ti­schen Betriebs auf. Ganz mas­siv ist der Rück­gang im Bereich der Grup­pen­rei­sen, die 2020 so gut wie ganz­jäh­rig nicht mög­lich waren. Hier beklagt der TKS Ver­lus­te von rund 90 Pro­zent. Auch wenn der Som­mer durch den Zuspruch vie­ler Gäs­te, vor allem aus dem Inland, weni­ger dra­ma­tisch ver­lau­fen ist als der Rest des Jah­res, so fällt auch die Gesamt­bi­lanz bei den Stadt­füh­run­gen, dem stärks­ten Umsatz­brin­ger des TKS, mit einem Ver­lust von 76 Pro­zent äußerst nega­tiv aus. Nur 2.747 Füh­run­gen gab es zuletzt im Wen­de­jahr 1989, der Umsatz von 220.670 Euro fällt ent­spre­chend mager aus. Auch der Umsatz durch den Ver­kauf in der Tou­rist Info liegt mit 288.267 Euro nur bei 55 Pro­zent eines nor­ma­len Jahres.


Vie­le Wirt­schafts­zwei­ge lei­den mit 

„Alles in allem ein ver­hee­ren­des Jahr für den Tou­ris­mus in Bam­berg“, so der städ­ti­sche Tou­ris­mus­re­fe­rent Dr. Ste­fan Gol­ler. „Beson­ders schmerz­lich ist die­se Ent­wick­lung für die vie­len Anbie­ter tou­ris­ti­scher Dienst­leis­tun­gen und für das Gast­ge­wer­be, aber auch für Kul­tur­anbie­ter, die nor­ma­ler­wei­se auch mas­siv von aus­wär­ti­gen Besu­che­rin­nen und Besu­chern pro­fi­tie­ren. Letzt­lich lei­den aber vie­le wei­te­re Wirt­schafts­zwei­ge eben­falls unter dem Ver­lust der Tou­ris­ten, vom Bäcker bis zum Taxi­un­ter­neh­men, vom Ein­zel­han­del bis zur Ver­an­stal­tungs­bran­che. In einem nor­ma­len Jahr erwirt­schaf­tet der Tou­ris­mus in Bam­berg über 330 Mio. Euro Bruttoumsatz.“

Micha­el Heger, Lei­ter des TKS, ver­brei­tet den­noch Zuver­sicht: „Es geht jetzt für unse­re vie­len Part­ner in Bam­berg und im Bam­ber­ger Land dar­um, die nächs­ten Wochen wirt­schaft­lich durch­zu­ste­hen, bis nach Ostern die Pan­de­mie hof­fent­lich stär­ker in ihre Schran­ken ver­wie­sen wer­den kann und ers­te Locke­run­gen auch das Rei­sen betref­fen kön­nen. Stu­di­en zei­gen, dass die Rei­se­lust der Deut­schen unge­bro­chen ist. Es wird auch 2021 den Trend zum siche­ren Urlaub im eige­nen Land geben und davon wer­den wir in Bam­berg und im Bam­ber­ger Land wie­der pro­fi­tie­ren kön­nen. Wir ste­hen mit unse­ren Ange­bo­ten und den digi­ta­len Buchungs­mög­lich­kei­ten trotz Kurz­ar­beit und Home-Office jeder­zeit bereit, wenn wir sei­tens Poli­tik und Pan­de­mie­la­ge grü­nes Licht bekommen.“

Der aus­führ­li­che Jah­res­be­richt mit Infor­ma­tio­nen zu den Sta­tis­ti­ken und zu den wich­tigs­ten Ent­wick­lun­gen des Jah­res 2020 im TKS und im Bam­berg-Tou­ris­mus ist zu fin­den auf https://blog.bamberg.info/tag/tourismusstatistik/

Trend­aus­wer­tung Kon­junk­tur Bamberg

Deut­lich trü­be­re Aussichten

Der Jah­res­wech­sel stand auch für die Wirt­schaft in Stadt und Land­kreis Bam­berg unter schwie­ri­gen Vor­zei­chen, wie die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth mit­teilt. In der aktu­el­len IHK-Kon­junk­tur­um­fra­ge ver­mel­den die befrag­ten Bam­ber­ger Unter­neh­men eine deut­lich schlech­te­re aktu­el­le Geschäfts­la­ge als noch im Herbst 2020.

Zu den Erwar­tun­gen an die kom­men­den zwölf Mona­te hin­ge­gen äußern sich die Befrag­ten etwas opti­mis­ti­scher. „Wie die gesam­te Wirt­schaft lei­den auch die Unter­neh­men der Regi­on Bam­berg stark unter der Coro­na-Pan­de­mie. Bran­chen­über­grei­fend sind vie­le Betrie­be zum Nichts­tun ver­dammt oder ver­zeich­nen wegen der staat­li­chen Beschrän­kun­gen hohe Umsatz­ein­bu­ßen. Alle set­zen ihre Hoff­nun­gen auf Locke­run­gen für die Geschäfts­welt, die für kräf­ti­gen Rücken­wind sor­gen kön­nen. Die jüngs­ten Ent­schei­dun­gen der Poli­tik geben aber nur wenig Anlass zur Hoff­nung. Kla­re Per­spek­ti­ven feh­len nach wie vor“, so Son­ja Weig­and, IHK-Prä­si­den­tin und Vor­sit­zen­de des IHK-Gre­mi­ums Bam­berg. Der Kon­junk­tur­kli­ma-index für die Regi­on Bam­berg gibt aktu­ell um acht Punk­te nach und liegt nun bei 91 Zählern.

Das Auf und Ab der Geschäfts­la­ge setzt sich auch im neu­en Jahr fort. Nach­dem im letz­ten Früh­jahr die Wer­te mas­siv ein­ge­bro­chen waren, erhol­te sich die Geschäfts­la­ge im Herbst zunächst wie­der, um zu Jah­res­be­ginn erneut deut­lich nach­zu­ge­ben. 43 Pro­zent der Betrie­be aus Stadt und Land­kreis Bam­berg bewer­ten ihre aktu­el­le Geschäfts­la­ge schlecht, nur 27 Pro­zent nen­nen sie gut. Damit rutscht die Lage­be­ur­tei­lung im Sal­do merk­lich in den nega­ti­ven Bereich. „Das Ergeb­nis sagt viel über den tat­säch­li­chen Zustand der Wirt­schaft aus und ist durch­aus alar­mie­rend. Immer mehr unse­rer Mit­glieds­un­ter­neh­men kämp­fen inzwi­schen um ihre Exis­tenz“, so Weig­and. Knapp die Hälf­te der Befrag­ten berich­tet auch von einer nega­ti­ven Umsatz­ent­wick­lung. Dies betrifft sowohl Umsät­ze im In- und im Aus­land. Dem­zu­fol­ge lei­det bei die­sen Unter­neh­men auch die Kapa­zi­täts­aus­las­tung oder befin­det sich auf einem nied­ri­gen Niveau.


Die Hoff­nung bleibt bestehen

Die Bam­ber­ger Unter­neh­men schrei­ben die kom­men­den Mona­te aber noch nicht ab. Ein Vier­tel der Befrag­ten rech­net mit einer Ver­bes­se­rung der Geschäfts­la­ge, wei­te­re 49 Pro­zent gehen von kei­ner gra­vie­ren­den Ver­än­de­rung aus, 26 Pro­zent befürch­ten eine Ver­schlech­te­rung. Dies zeigt die Zuver­sicht, die eine über­wie­gend gro­ße Zahl den­noch ver­spürt. Ähn­lich sta­bi­le Erwar­tun­gen for­mu­lie­ren die Fir­men auch bei der Ein­schät­zung der künf­ti­gen Umsatz­ent­wick­lung im In- und Aus­land. „Die Wirt­schaft traut sich wei­ter­hin viel zu. Grund­vor­aus­set­zung für eine Erho­lung sind aber nach­hal­ti­ge Locke­run­gen der Coro­na-Beschrän­kun­gen für die Betrie­be, damit die Unter­neh­men wie­der Pla­nungs­si­cher­heit erlan­gen. Wir sind zuver­sicht­lich, sonst wären wir kei­ne Unter­neh­mer. Etli­che Unter­neh­men aber wer­den die­se Kri­se wohl nicht über­ste­hen, weil für sie die Geschäfts­tä­tig­keit zu lan­ge ein­ge­schränkt oder unmög­lich war und die öffent­lich zuge­sag­ten Hil­fen nicht oder ein­fach zu spät ankom­men“, erläu­tert die Präsidentin.


Deut­li­che Spu­ren auf dem Arbeitsmarkt

Der der­zei­ti­ge Lock­down hat nach Ein­schät­zung der befrag­ten Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer nega­ti­ve Fol­gen für den Arbeits­markt. Dazu kommt im Raum Bam­berg die ohne­hin schwie­ri­ge Lage der Auto­mo­bil­zu­lie­fer­indus­trie. Tei­le der Wirt­schaft sind daher gezwun­gen, ihre Beleg­schaft zu redu­zie­ren. „Unter­neh­men kön­nen nicht in ihrem Geschäft ein­ge­schränkt oder gar gänz­lich geschlos­sen wer­den, ohne dass dies nach­hal­ti­ge Aus­wir­kun­gen auf den Arbeits­markt hat“, betont Weig­and. Ein gewis­ser Erho­lungs­ef­fekt ist aber auch für den Arbeits­markt zu erwar­ten, sobald das Geschäfts­le­ben in allen Bran­chen wie­der durch­star­ten kann.

Sor­gen macht sich die IHK-Prä­si­den­tin auch um die Zukunft des Wirt­schafts­stand­or­tes. „Die Basis und die Stär­ke des Wirt­schafts­stand­or­tes Ober­fran­ken sind die vie­len, soli­den, fami­li­en­ge­führ­ten mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men. Schon in wirt­schaft­lich guten Zei­ten ist es für zahl­rei­che Unter­neh­mer schwer, die Nach­fol­ge in der eige­nen Fami­lie zu regeln. Jetzt, in so schwie­ri­gen Zei­ten, ist die­se Her­aus­for­de­rung noch ungleich grö­ßer. Ver­lie­ren wir die­se Unter­neh­men, wird dem Wirt­schafts­stand­ort Pro­spe­ri­tät und damit Wett­be­werbs­fä­hig­keit ver­lo­ren gehen“, so Son­ja Weigand.

Stadt­bü­che­rei Bamberg

„Büche­rei­en sind mehr als nur Bücherlager”

Die Stadt­bü­che­rei Bam­berg und ihre Zweig­stel­len hat­ten 2020 zwar weni­ger Öff­nungs­ta­ge als 2019, dafür aber einen höhe­ren Tages­schnitt an Ent­lei­hun­gen. Chris­tia­ne Weiß, die Lei­te­rin der Büche­rei, konn­te vor allem einen Zuwachs des Inter­es­ses an Kin­der- und Jugend­li­te­ra­tur ver­zeich­nen. Wie die­ser Zuwachs zustan­de kommt, erklärt sie im Interview.

Frau Weiß, wie hat die Stadt­bü­che­rei die zurück­lie­gen­den Mona­ten erlebt?

Chris­tia­ne Weiß: Bis zum 15. März letz­ten Jah­res lief alles nor­mal. Danach hat­ten wir den ers­ten Lock­down und alles hat sich umge­krem­pelt, die Büche­rei hat­te geschlos­sen und es herrsch­te gro­ße Unsi­cher­heit. Aber dann haben wir ange­fan­gen, die Räum­lich­kei­ten pan­de­mietaug­lich zu machen, alle Sitz­mö­bel weg­ge­räumt, alles gerei­nigt und ein Hygie­ne­kon­zept ein­ge­führt. Mit ande­ren Wor­ten haben wir alles getan, damit das Virus nir­gend­wo anhef­ten kann, dadurch der Büche­rei aber auch lei­der ihre gan­ze Auf­ent­halts­qua­li­tät weg­ge­nom­men.
Anfang Mai konn­ten wir mit zit­tern­den Her­zen und hohen Auf­la­gen wie­der öff­nen. Aber die Büche­rei war sozu­sa­gen nackt – es gab kei­nen ein­zi­gen schö­nen Ses­sel mehr, dafür rie­si­ge Abstän­de, einen extra Ein­gang und Ein­lass­be­schrän­kun­gen. Und klei­ne Kin­der waren über­haupt nicht erlaubt. Das hat uns weh­ge­tan und das hat den Kun­den weh­ge­tan. Aber wir haben dazu­ge­lernt und konn­ten dann im Som­mer, als die Infek­ti­ons­zah­len san­ken, die eine oder die ande­re Regel ent­schär­fen und die Büche­rei lang­sam für uns und unse­re Benut­zer „zurück­er­obern“.


Was pas­sier­te als Ende Okto­ber erneut der Lock­down ver­ord­net wurde?

Chris­tia­ne Weiß: Als am 30. Okto­ber der Lock­down-Light begann, waren Büche­rei­en noch aus­ge­nom­men und konn­ten offen blei­ben. Das hat uns natür­lich sehr gefreut. Am 26. Novem­ber, es war ein Don­ners­tag­abend, erfuh­ren wir aller­dings, dass zum 1. Dezem­ber, dem Diens­tag, wie­der alles geschlos­sen wird. Das ist bekann­ter­ma­ßen seit­dem so geblie­ben. Als Mit­te März die Schlie­ßung der Büche­rei ver­ord­net wor­den war, wur­den wir in den Tagen davor von den Kun­den, die sich ein­de­cken woll­ten, noch regel­recht über­rannt. Das woll­ten wir nicht wie­der erle­ben. An jenem Wochen­en­de Ende Novem­ber vor dem Lock­down soll­ten sich auch alle noch­mal mit ver­schie­de­nen Medi­en ein­de­cken kön­nen, aber dies­mal in ver­ant­wort­li­chen Bah­nen. Das haben wir mit zusätz­li­chen Öff­nungs­stun­den ganz geord­net unter Ein­hal­tung der AHA-Regeln geschafft. Und im Zeit­raum von Frei­tag bis Mon­tag haben wir elf Pro­zent unse­res Gesamt­be­stan­des – das sind über 12.000 Medi­en – an unse­rer Benut­zer ent­lie­hen. Die Zahl der Gesamtent­lei­hun­gen 2020 betrug übri­gens 563.400 Medien.


Zum 21. Janu­ar hat die baye­ri­sche Staats­re­gie­rung den Abhol­dienst “Click and Coll­ect” für Büche­rei­en wie­der erlaubt. Dabei kann man online bei­spiels­wei­se ein Buch, das man aus­lei­hen möch­te, bestel­len und dann vor Ort in der Büche­rei abho­len. Wie läuft es damit?

Chris­tia­ne Weiß: Wir konn­ten sofort auf die Erlaub­nis reagie­ren, weil wir, der Biblio­the­ken­ver­band, und auch vie­le ande­re, sich bereits stark für die Ein­füh­rung von Click and Coll­ect ein­ge­setzt und die nöti­gen Kon­zep­te schon aus­ge­ar­bei­tet hat­ten. Die­se Leih­mög­lich­keit hat sehr viel Druck genom­men und wird sehr gut angenommen.


Ist die Stadt­bü­che­rei von den Kür­zun­gen im städ­ti­schen Kul­tur­bud­get betroffen?

Chris­tia­ne Weiß: Ja. Das Bud­get der Stadt­bü­che­rei wur­de für 2021 auf­grund der Coro­na-Pan­de­mie um 2,5 Pro­zent gekürzt. Das trifft uns schon hart. Zudem hat­ten wir im letz­ten Jahr zusätz­li­che Ein­nah­men­min­de­run­gen bei gleich­zei­ti­gen Tarif­er­hö­hun­gen im Personalkostenbereich.


Wie hat sich in Pan­de­mie­zei­ten das Aus­leih­ver­hal­ten entwickelt?

Chris­tia­ne Weiß: Wir hat­ten 2019 293 Öff­nungs­ta­ge, an denen wir im Schnitt pro Tag 1.900 Ent­lei­hun­gen ver­zeich­nen konn­ten. 2020 hat­ten wir 227 Öff­nungs­ta­ge, also 66 weni­ger als 2019. Pro Tag hat­ten wir 2020 aber im Schnitt 2.400 Ent­lei­hun­gen, was einem Plus von 26,3 Pro­zent entspricht.


Wie kam die­se Stei­ge­rung zustande?

Chris­tia­ne Weiß: Die Stei­ge­run­gen lie­gen bei der Kin­der- und Jugend­li­te­ra­tur, bei den Gesell­schafts­spie­len, bei Kin­der­hör­bü­chern und all­ge­mein bei den digi­ta­len Medi­en. Es wur­den also ver­mehrt Medi­en aus­ge­lie­hen, mit denen Eltern ihre Kin­der, die nicht in den Kin­der­gar­ten oder in die Schu­le gehen kön­nen, unter­hal­ten können.


Pro­fi­tie­ren Sie in gewis­ser Wei­se von der Pandemie?

Chris­tia­ne Weiß: Ja, ein Stück weit. Nie war die Bedeu­tung von Büche­rei­en kla­rer als jetzt. Büche­rei­en sind mehr als nur Bücher­la­ger, in denen man sich etwas aus­leiht. Sie sind, wenn sie offen haben dür­fen, eben auch Orte der Begeg­nung, Orte, wo man, ohne irgend­et­was kon­su­mie­ren oder bezah­len zu müs­sen, ein­fach hin­ge­hen kann. Als wir im Som­mer den Zugang lockern konn­ten, gab es vie­le Men­schen, die die Zugangs­dau­er von einer hal­ben Stun­de voll genutzt haben. Viel­fach wur­de gesagt: Ich bin so glück­lich, durch die Rei­hen gehen zu kön­nen und die Bücher anschau­en zu können.


Ihr Online-Ange­bot umfasst auch Musik- und Film­strea­ming-Mög­lich­kei­ten sowie E‑Audios und E‑Books. Wird sich der Büche­rei­be­trieb in Zukunft aus­schließ­lich online abspielen?

Chris­tia­ne Weiß: Nein, über­haupt nicht. Wir haben unser Online-Ange­bot seit 2012 und haben immer wie­der posi­ti­ve Rück­mel­dun­gen bei­spiels­wei­se zum E‑Book-Ange­bot erhal­ten. Aber das ersetzt nicht das hap­ti­sche Gefühl, ein Buch in der Hand zu haben. Büche­rei­en müs­sen ohne­hin das gesam­te Medi­en­spek­trum wie­der­spie­geln. Vie­le nut­zen e‑Medien auf Rei­sen, gedruck­te Bücher zu Hau­se.
Dabei möch­te ich übri­gens erwäh­nen, dass wir nach­hal­tig arbei­ten. Die Bücher, die wir kau­fen, sind ja nicht für eine Per­son zum Aus­lei­hen gedacht und wer­den danach weg­ge­wor­fen. Sie blei­ben fünf bis zehn Jah­re bei uns. Außer­dem kann man ein Buch, zumin­dest bei Tages­licht, ohne jede Elek­tro­nik nutzen.


Aber kennt die jun­ge Gene­ra­ti­on das Gefühl, ein Buch in der Hand zu hal­ten, noch aus­rei­chend, ver­bin­det sie damit noch aus­rei­chend Wert, um ein gedruck­tes Buch einem E‑Book vorzuziehen?

Chris­tia­ne Weiß: Ich den­ke schon. Die Aus­leih­zah­len, die wir momen­tan haben, gera­de auch im Bil­der­buch­be­reich, spre­chen dafür. Natür­lich haben Kin­der sehr viel mit digi­ta­len Din­gen zu tun. Aber es ist die­se Lang­sam­keit, mit der man sel­ber ent­schei­den kann, wann man die Sei­te umblät­tert, die ein gedruck­tes Buch einem E‑Book vor­aus­hat. Und auch die Eltern genie­ßen das. Die Hap­tik eines Bil­der­bu­ches, das die Eltern gemein­sam mit ihren Kin­dern auf dem Schoß anschau­en, ist nicht mit dem Umgang mit einem E‑Book zu ver­glei­chen. Ich den­ke, die Bedeu­tung eines Buches wird sich nicht verlieren.


Spü­ren Sie trotz­dem die Kon­kur­renz zum Online-Han­del, der ja auch die Mög­lich­keit des Aus­lei­hens von Medi­en anbietet?

Chris­tia­ne Weiß: Ama­zon bie­tet zwar die Mög­lich­keit, E‑Books aus­zu­lei­hen, aller­dings kann man sie nur auf Ama­zon-End­ge­rä­ten anse­hen. Das ist ein gol­de­ner Käfig. Die Stadt­bü­che­rei macht auch all den­je­ni­gen ein Ange­bot, die sich sol­che Gerä­te oder kom­mer­zi­el­le Aus­leih­kon­di­tio­nen nicht leis­ten kön­nen. Es ist Teil unse­res Auf­trags, für alle Men­schen da zu sein, auch für die, denen es finan­zi­ell nicht so gut geht. Dane­ben sind unse­re Ange­bo­te anonym und wer­be­frei nutz­bar. Benut­zer- und Benut­zungs­da­ten wer­den bei uns streng geschützt.

Stadt­rat bringt grü­ne Kam­pa­gne für weni­ger Ein­weg­müll auf den Weg

Mehr­weg heißt Mitmachen

Bam­bergs Grü­ne haben dem Ein­weg­müll den Kampf ange­sagt und dafür ein Kon­zept samt Kam­pa­gne und aus­sa­ge­kräf­ti­gem Slo­gan vor­ge­legt. Die Stadt­ver­wal­tung – mit dem grü­nen Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp an der Spit­ze des Umwelt­re­fe­rats – griff damit eini­ge Ideen aus dem Wahl­pro­gramm der Grü­nen auf, wie Grü­nes Bam­berg mit­teilt. Sie waren ver­gan­ge­nes Jahr bereits im Rah­men einer Ideen­samm­lung dis­ku­tiert wor­den und wur­den nun vom Senat für Mobi­li­tät, Umwelt und Kli­ma als Maß­nah­men­pa­ket „1wegfrei bis ´23?“ auf den Weg gebracht.

Andre­as Eichen­se­her, Spre­cher für Kreis­lauf­wirt­schaft der Frak­ti­on Grü­nes Bam­berg freut sich: „Damit legen wir den Grund­stein für eine kon­zen­trier­te und ziel­ge­rich­te­te Reduk­ti­on des Ein­weg­mülls durch to-go-Pro­duk­te, der ins­be­son­de­re wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie deut­lich zuge­nom­men hat.“

Die Stra­te­gie des grü­nen Kon­zepts besteht im Wesent­li­chen aus vier Säu­len: Ers­tens wer­den Gas­tro­no­mien und wei­te­re Akteur*innen ver­netzt, damit mög­lichst schnell ein­heit­li­che Mehr­weg­lö­sun­gen ent­ste­hen. Zwei­tens soll Mehr­weg für Verbraucher*innen durch eine Ver­pa­ckungs­ab­ga­be attrak­ti­ver sein. „Dann ist näm­lich die Mehr­weg­al­ter­na­ti­ve die güns­tigs­te Opti­on“, erklärt Eichen­se­her. Drit­tens wird die Stadt die gesam­mel­ten Abfall­men­gen im öffent­li­chen Raum mes­sen, als Anhalts­punkt für den Erfolg der Maß­nah­men. Und vier­tens gibt es eine ein­schlä­gi­ge Kam­pa­gne mit dem Titel „1wegfrei bis ´23?“.

„Der Titel ist dabei Pro­gramm“, sagt Eichen­se­her und hebt den Mit­mach-Cha­rak­ter des Pro­jekts her­vor. „Das Ziel lau­tet, bis 2023 den Ein­weg­müll mög­lichst stark zu redu­zie­ren. Ob das gelingt, hängt letzt­lich von uns allen ab.“
Für Gas­tro­no­mien sei die aktu­el­le Situa­ti­on, bedingt durch die Pan­de­mie, nicht ein­fach, räumt der Grü­nen-Stadt­rat ein. Für den Umstieg auf Mehr­weg­sys­te­me brau­che es des­halb auch Unter­stüt­zung und Bera­tung, wel­che die Stadt und zivil­ge­sell­schaft­li­che Akteur*innen anbie­ten wol­len. Aber Mehr­weg­sys­te­me sei­en nicht nur erwie­se­ner­ma­ßen öko­lo­gisch vor­teil­haft, ist er über­zeugt. „Sie rech­nen sich meist auch finan­zi­ell auf­grund der ein­ge­spar­ten Wegwerfverpackungen.“

Noch wei­te­re Maß­nah­men run­den das Paket ab, etwa die Ahn­dung des so genann­ten „Lit­te­ring“ (acht­lo­ses Weg­wer­fen von Müll auf den Boden oder in die Natur), die Erhö­hung ent­spre­chen­der Buß­gel­der sowie die finan­zi­el­le För­de­rung von Mehrwegangeboten.

Nach­dem der Umwelt­re­fe­rent die grund­sätz­li­che Zustim­mung mit der Mehr­heit der Stadt­rats­mit­glie­der des zustän­di­gen Senats erhielt, wer­den nun die Details in der Stadt­ver­wal­tung wei­ter geprüft und vor­be­rei­tet, ehe noch im Som­mer die kon­kre­ten Beschlüs­se gefällt wer­den sollen.

Erz­bi­schöf­li­ches Ordinariat

Haupt­ab­tei­lungs­lei­te­rin Dr. Bir­git Kast­ner im Interview

Seit Novem­ber ist Dr. Bir­git Kast­ner die neue Ordi­na­ri­ats­rä­tin und Haupt­ab­tei­lungs­lei­te­rin Kunst und Kul­tur des Erz­bi­schöf­li­chen Ordi­na­ri­ats Bam­berg. Die Kunst­his­to­ri­ke­rin kennt die Struk­tu­ren des Dom­bergs aus ihrer Zeit als Dom­berg­ko­or­di­na­to­rin von 2013 bis 2016 bes­tens. Wir haben mit ihr über Kir­che und Kunst gesprochen.

Dr. Kast­ner, wor­in bestehen Ihre Auf­ga­ben als neue Ordi­na­ri­ats­rä­tin und Haupt­ab­tei­lungs­lei­te­rin Kunst und Kultur?

Bir­git Kast­ner: Als Haupt­ab­tei­lungs­lei­te­rin Kunst und Kul­tur unter­ste­hen mir das Diö­ze­san­mu­se­um, die Dom­tou­ris­tik, die Kunst­denk­mal­pfle­ge und die Biblio­thek des Metro­po­li­tan­ka­pi­tels, das heißt die wis­sen­schaft­li­che Biblio­thek. Als Ordi­na­ri­ats­rä­tin bin ich Mit­glied der Ordi­na­ri­ats­kon­fe­renz, dem obers­ten Ent­schei­dungs­gre­mi­um des Erz­bis­tums. Spek­ta­ku­lär ist, dass in die­sem bis­her nur mit Män­nern besetz­ten Gre­mi­um nun drei Frau­en Mit­glied sind. Das Erz­bis­tum Bam­berg folgt damit dem Anlie­gen des „Syn­oda­len Wegs“, das heißt des Reform­pro­zes­ses, der unter ande­rem die Stär­kung der Posi­ti­on der Frau in der katho­li­schen Kir­che ver­folgt. Das Haupt­au­gen­merk mei­ner Stel­le liegt sei­ner­seits dar­auf, die Rol­le der katho­li­schen Kir­che und des Erz­bis­tums Bam­berg in der Gesell­schaft prä­sent zu hal­ten und unser kul­tu­rel­les Erbe zu bewah­ren und zu vermitteln.


Was berei­tet Ihnen mehr Freu­de: Die Ver­wal­tungs­auf­ga­ben als Ordi­na­ri­ats­rä­tin oder die kul­tu­rel­le Arbeit der Hauptabteilungsleiterin?

Bir­git Kast­ner: Bei­des hat fas­zi­nie­ren­de Aspek­te, die für die Gesamt­tä­tig­keit sehr wich­tig sind. Der Bereich als Ordi­na­ri­ats­rä­tin, wo ich an gro­ßen Pro­zes­sen des Bis­tums teil­ha­ben kann, ist fas­zi­nie­rend und hat eine gro­ße Ver­ant­wor­tung, denn in die­sem Bereich habe ich die Mög­lich­keit, die Rol­le von Kunst und Kul­tur im Erz­bis­tum zu stär­ken und gestal­te­risch an Struk­tur­pro­zes­sen oder Neu­aus­rich­tung mit­wir­ken. Als stu­dier­te Kunst­his­to­ri­ke­rin liegt mir der täg­li­che Umgang mit der Kunst und die Erhal­tung und Ver­mitt­lung von Kul­tur­er­be natür­lich beson­ders am Her­zen. Am meis­ten freue ich mich dar­auf, Akzen­te mit zeit­ge­nös­si­scher Kunst zu set­zen, Kon­takt mit zeit­ge­nös­si­schen Kul­tur­schaf­fen­den zu haben. Ich möch­te, dass es einen Dia­log gibt zwi­schen zeit­ge­nös­si­scher Kunst und dem, was wir im Bestand haben, also in Muse­um und Kirchen.


Sie haben die Stel­le seit Anfang Novem­ber 2020 inne. Wie sieht Ihr Fazit bis­her aus?

Bir­git Kast­ner: Als ich die Stel­le antrat, war mei­ne ers­te Amts­hand­lung, wegen der Coro­na-Pan­de­mie das Diö­ze­san­mu­se­um schlie­ßen zu müs­sen. Unter Pan­de­mie­be­din­gun­gen kann man nicht mit her­kömm­li­chen Erwar­tun­gen arbei­ten, ent­spre­chend schwer ist ein Fazit. Wie der gesam­te Kul­tur­be­trieb fah­ren auch wir auf Sicht.


Wird sich eine Hand­schrift in der kul­tu­rel­len Aus­rich­tung des Erz­bis­tums erken­nen las­sen? Wel­che Lini­en möch­ten Sie verfolgen?

Bir­git Kast­ner: Mir ist es wesent­lich, unser kul­tu­rel­les Erbe zukunfts­fä­hig zu machen. Das heißt, Kon­tex­tua­li­sie­rung und Reso­nan­zen zu schaf­fen zwi­schen dem, was die Kir­che aus ihrer meh­re­re tau­send Jah­re alten Geschich­te mit­bringt und dem, was Kir­che, Kunst und Kul­tur heu­te bedeutet.


Via Lewan­dowskys letzt­jäh­ri­ge Instal­la­ti­on “Good/​God” zwi­schen den Tür­men des Doms hat im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes in die Stadt hin­ein­ge­strahlt. Pla­nen Sie Aus­stel­lun­gen in ähn­li­cher Größenordnung?

Bir­git Kast­ner: Aus­stel­lun­gen, die mit einem so gro­ßen kura­to­ri­schen und finan­zi­el­len Auf­wand ein­her­ge­hen, sind Aus­stel­lun­gen, die nicht jedes Jahr statt­fin­den kön­nen. Was ich weg­wei­send an die­ser Aus­stel­lung fand, war der Dia­log mit zeit­ge­nös­si­scher Kunst und unse­rem Samm­lungs­be­stand. Das soll auf alle Fäl­le wie­der­holt wer­den, das gehört zu mei­nen fes­ten Vor­sät­zen. Kunst und Kul­tur des Erz­bis­tums soll nicht nur im Bam­ber­ger Diö­ze­san­mu­se­um ver­or­tet und sicht­bar sein, son­dern die Haupt­ab­tei­lung soll an vie­len Stel­len sicht­bar wer­den. “Good/​God” war ganz signi­fi­kant ein Zei­chen, das in die Stadt hin­aus gestrahlt hat. Wir wer­den auch in Zukunft den Aus­tausch und den Dia­log mit zeit­ge­nös­si­schen Künst­lern suchen, auch um über das Erz­bis­tum hin­aus sicht­bar zu sein.


Wie groß ist die Bereit­schaft der zeit­ge­nös­si­schen Kunst, mit der Kir­che, die nicht unbe­dingt für das Zeit­ge­nös­si­sche steht, zu kooperieren?

Bir­git Kast­ner: Das hal­te ich für eine Fehl­ein­schät­zung. Sehr vie­le zeit­ge­nös­si­sche Künst­ler sind beken­nen­de Chris­ten oder arbei­ten im sakra­len Raum. Zahl­rei­che docu­men­ta-Künst­ler zum Bei­spiel oder hier in Bam­berg Mar­kus Lüpertz oder Rui Chafes. 

Kunst zu erzeu­gen, ist sehr oft die Aus­ein­an­der­set­zung mit sich selbst und dem eige­nen Schick­sal – Fra­gen, die sich auf­grund ihres exis­ten­zi­el­len Cha­rak­ters sehr oft mit Glau­ben aus­ein­an­der­set­zen.
Gera­de im Bereich der sakra­len Kunst gibt es sehr vie­le zeit­ge­nös­si­sche The­men wie Kir­chen­fens­ter, Kir­chen­aus­stat­tung oder vie­le pro­mi­nen­te Bei­spie­le moder­ner Kir­chen­ar­chi­tek­tur. Die Kir­che hat eine gro­ße Tra­di­ti­on als Auf­trag­ge­ber für Kunst. Die Ver­bin­dung zwi­schen Kunst und Kir­che, die Rol­le der Kir­che für Kunst und Gesell­schaft war für Euro­pa über Jahr­hun­der­te iden­ti­täts­stif­tend. An die­se Rol­le gilt es anzuknüpfen.

Zeit­ge­nös­si­sche Annä­he­rung an ein sakra­les The­ma: “Cur­ry-Geor­ge” von Jörg Län­ger. Aus­gangs­punkt ist ein Ölge­mäl­de aus dem 19. Jahr­hun­dert des Hl. Georg, der Bam­ber­ger Dom- und Stadt­pa­tron, im Kampf gegen einen Dra­chen. Foto: Lud­mi­la Kvapilová-Klüsener

Was ist kul­tu­rell in der Haupt­ab­tei­lung Kunst und Kul­tur für 2021 geplant?

Bir­git Kast­ner: Wir wer­den 2021 kei­ne neu­en Aus­stel­lun­gen haben. Wir wer­den die Zäsur der per­so­nel­len Neu­auf­stel­lung und der Schlie­ßun­gen zur Neu­kon­zep­ti­on nut­zen. Ich stel­le mich zusam­men mit mei­nen Abtei­lungs­lei­tun­gen neu auf. Wir arbei­ten inten­siv dar­an, alter­na­ti­ve Mög­lich­kei­ten der Kunst- und Kul­tur­be­geg­nung zu schaf­fen, das ist unser Haupt­au­gen­merk. Zum Bei­spiel ent­wi­ckeln und erwei­tern wir unse­re digi­ta­len Ange­bo­te. Wir prü­fen, was wir online umset­zen kön­nen. Als Haupt­ab­tei­lungs­lei­te­rin Kunst und Kul­tur bin ich auch für das Hein­richs­fest ver­ant­wort­lich – dabei fra­gen wir uns, wie wir die­ses For­mat in die Zukunft brin­gen oder es pan­de­mietaug­lich machen können.

Coro­na

Infek­ti­ons­ge­sche­hen bleibt angespannt

Mit rund 50 Coro­na-Pati­en­ten in den Kli­ni­ken und Aus­bruchs­ge­sche­hen in vier Pfle­ge­ein­rich­tun­gen ist das Infek­ti­ons­ge­sche­hen in der Regi­on Bam­berg nach wie vor ange­spannt, wie Stadt Bam­berg und Land­rats­amt Bam­berg mit­tei­len. Dies wur­de bei der wöchent­li­chen Sit­zung der Koor­di­nie­rungs­grup­pe Coro­na von Stadt und Land­kreis Bam­berg unter der Lei­tung von Land­rat Johann Kalb und Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke deutlich.

The­ma­ti­siert wur­de in der Run­de auch die in den letz­ten Tagen mehr­fach auf­ge­tre­te­ne Fra­ge, wie es nach wie vor zu Infek­tio­nen in Pfle­ge­hei­men kom­men kön­ne, wo doch in allen Ein­rich­tun­gen bereits Erst- und Zweit­imp­fun­gen statt­ge­fun­den haben. „Der vol­le Impf­schutz hat sich erst nach eini­gen Wochen auf­ge­baut“, nann­te der ärzt­li­che Lei­ter, Pro­fes­sor Dr. Micha­el Sack­mann, einen wesent­li­chen Grund. Bis­her fal­len die Ver­läu­fe der Infek­tio­nen jedoch gerin­ger aus, schil­der­te die Lei­te­rin des Fach­be­rei­ches Gesund­heits­we­sen beim Land­rats­amt Bam­berg, Dr. Susan­ne Paul­mann, die aktu­el­le Situa­ti­on. Des­halb gibt es nach Auf­fas­sung der Koor­di­nie­rungs­grup­pe der­zeit auch noch kei­nen Spiel­raum für eine Locke­rung der Besuchs­re­ge­lun­gen für Pfle­ge­hei­me. Die Redu­zie­rung der Kon­tak­te und die Tes­tung der Besu­cher und der Beschäf­tig­ten sind nach wie vor zum Schutz der Bewoh­ner nötig. Dies sei auch des­halb wei­ter­hin not­wen­dig, so Prof. Sack­mann, weil davon aus­zu­ge­hen sei, dass auch Geimpf­te anste­ckend sein könn­ten und die all­ge­mei­ne Impf­quo­te noch viel zu gering sei.


Koor­di­nie­rungs­grup­pe beauf­tragt Kon­zept für dezen­tra­le Impfungen

Die Koor­di­nie­rungs­grup­pe von Stadt und Land­kreis Bam­berg dis­ku­tier­te auch ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten, bei aus­rei­chen­der Belie­fe­rung mit Impf­stoff die Imp­fun­gen auch dezen­tral im Land­kreis anzu­bie­ten. Land­rat Johann Kalb und Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke beauf­trag­ten das Impf­zen­trum Bam­berg, die ver­schie­de­nen Optio­nen zu bewer­ten und ein Kon­zept für dezen­tra­le Impf­struk­tu­ren in beson­de­ren Fäl­len zu erar­bei­ten.
Die 7‑Ta­ge-Inzi­denz­zah­len für Stadt und Land­kreis Bam­berg haben sich etwas ver­scho­ben; die Zah­len für die Stadt sind im Ver­gleich zur letz­ten Woche gestie­gen und für den Land­kreis etwas gesun­ken auf aktu­ell 95,6 für die Stadt und 97,2 für den Land­kreis. Dies liegt laut Dr. Paul­mann, Lei­te­rin des Staat­li­chen Gesund­heits­am­tes, dar­an, dass die Zuord­nung von Stra­ßen zu Stadt oder Land­kreis nicht kor­rekt erfolgt sei. Dies sei auf­ge­fal­len, da die 7‑Ta­ge-Inzi­denz der Stadt Bam­berg trotz der posi­ti­ven Fäl­le im Anker­zen­trum nicht reagiert habe. Der Feh­ler sei nun beho­ben. Die Gesamt­zahl der Fäl­le sei immer kor­rekt doku­men­tiert worden.

Auch wenn die Impf­stoff­lie­fe­run­gen noch schwan­ken und die Men­ge begrenzt bleibt, erhält das Impf­zen­trum Bam­berg Impf­stoff für durch­schnitt­lich 1.800 bis 2.500 Imp­fun­gen pro Woche; die Sozi­al­stif­tung Bam­berg mit ihren über 4.000 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern gilt als eigen­stän­di­ges Impf­zen­trum und wird sepa­rat mit Impf­stoff beliefert.

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