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Bamberg - Page 51

Fit­ness in der Pandemie

Sport im Win­ter und Home Office

Aus­gangs­be­schrän­kun­gen und ver­mehr­tes Home­of­fice schrän­ken nicht nur den Bewe­gungs­ra­di­us, son­dern auch die Mög­lich­kei­ten der sport­li­chen Betä­ti­gung ein. Das kann nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf Kör­per und Psy­che haben. Wie sich dem ent­ge­gen­wir­ken lässt, weiß Prof. Dr. Ste­fan Voll, der Lei­ter des Uni­ver­si­täts­sport­zen­trums und des Trans­fer­zen­trums für Ange­wand­te Sport­wis­sen­schaf­ten der Uni­ver­si­tät Bamberg.

Herr Pro­fes­sor Voll, vie­len Men­schen bleibt auf­grund von Aus­gangs­be­schrän­kun­gen und Schlie­ßun­gen der­zeit nichts ande­res übrig, als die meis­te Zeit zuhau­se zu ver­brin­gen und auf kör­per­li­che Betä­ti­gung mehr oder weni­ger zu ver­zich­ten. Wie kann sich die­ser Bewe­gungs­man­gel auf die Gesund­heit auswirken?

Ste­fan Voll: Nach wie vor gilt: Wer ras­tet, der ros­tet! Die durch die Pan­de­mie deut­lich gestie­ge­nen Sitz­zei­ten füh­ren zuneh­mend zu dege­ne­ra­ti­ven Ver­än­de­run­gen im Bewe­gungs­ap­pa­rat, für des­sen Funk­ti­on gilt: Use it or loo­se it! Also benut­ze ihn oder er ver­liert sei­ne Funk­tio­na­li­tät. Auch bele­gen zuneh­mend mehr Befun­de, dass feh­len­de Bewe­gung die phy­si­sche, psy­chi­sche und sozia­le Gesund­heit nega­tiv beein­flusst. Im umge­kehr­ten Fall trägt ange­mes­se­ne Bewe­gung, wie die Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on WHO emp­fiehlt, drei­mal in der Woche min­des­tens 30 Minu­ten mode­ra­te kör­per­li­che Akti­vi­tät, ent­schei­dend zu einer gelin­gen­den Work-Life-Balan­ce bei. Auch begüns­ti­gen in den Arbeits­all­tag ein­ge­bau­te Ent­span­nungs­übun­gen die Ent­schleu­ni­gung, Selbst­wahr­neh­mung und Körperachtsamkeit.


Ist es jedoch rat­sam, bei Minus­tem­pe­ra­tu­ren im Frei­en Sport zu trei­ben oder gin­ge man damit ein Gesund­heits­ri­si­ko ein?

Ste­fan Voll: Bei Tem­pe­ra­tu­ren unter minus 10 Grad häu­fen sich deut­lich nega­ti­ve Fol­ge­er­schei­nun­gen wie Reiz­hus­ten. Bis zu die­sem Zeit­punkt kann der Kör­per rela­tiv pro­blem­los die ein­ge­at­me­te Luft vor­wär­men, bevor die­se die Lun­gen erreicht. Grund­sätz­lich ist es bes­ser, bei Minus­tem­pe­ra­tu­ren durch die Nase ein­zu­at­men, da auf die­sem Weg die Luft ange­feuch­tet und vor­ge­wärmt wird sowie Schmutz und Bak­te­ri­en her­aus­ge­fil­tert wer­den, was die Atem­we­ge und Schleim­häu­te schont. „Mund­at­mer“ kön­nen ihre Bron­chi­en aber auch durch ein Tuch oder einen leich­ten Schal schützen. 


Falls der­ar­ti­ger Sport rat­sam ist, wel­che sport­li­che Tätig­keit, auch unab­hän­gig von Pan­de­mie­be­schrän­kun­gen, wür­den Sie empfehlen?

Ste­fan Voll: Vor allem Out­door­sport­ar­ten mit mode­ra­ter Inten­si­tät und, bei guter Aus­rüs­tung, mit durch­aus aus­ge­dehn­ter Dau­er. Zügi­ges Wan­dern oder Schnee­wan­dern, gemä­ßig­tes Jog­gen, Ski­lang­lauf, aber auch Schlit­ten­fah­ren wären ziel­füh­rend – und mit einer klei­nen Schnee­ball­schlacht macht man auch nichts falsch, da auch eine emo­tio­na­le Kom­po­nen­te eine nicht zu unter­schät­zen­de Rol­le spielt. Das sind alles Mög­lich­kei­ten, das Immun­sys­tem zu stär­ken. Zudem hilft Tages­licht gegen Stim­mungs­tief gera­de in der dunk­len Jah­res­zeit und för­dert die Vitamin-D-Produktion.


Wel­che Mög­lich­kei­ten gibt es, zuhau­se sport­lich aktiv zu sein?

Ste­fan Voll: Wer nicht selbst in der Lage ist, zuhau­se sein eige­nes indi­vi­du­el­les Sport­sze­na­rio zu gestal­ten, kann an Online­kur­sen, die es in statt­li­cher Zahl im Inter­net gibt, teil­neh­men. Aber auch im Bereich der All­tags­mo­to­rik kann man bewusst zule­gen. Heu­te schon hun­dert Trep­pen­stu­fen schnell gegan­gen? Das wäre eine Bewe­gungs­auf­ga­be, die pro­blem­los in den All­tag inte­grier­bar ist. Aber auch klei­ne­re Fit­ness­übun­gen wie zum Bespiel inner­halb der Fami­lie oder mit Part­ner tra­gen auch zur sozia­len Gesund­heit bei.

Vie­le Men­schen befin­den sich zusätz­lich im Home­of­fice, kom­men so auf noch weni­ger Bewe­gung, haben aber die Mög­lich­keit, kur­ze Pau­sen ein­zu­le­gen, die sich mit sport­li­cher Akti­vi­tät fül­len lie­ßen. Wel­che Emp­feh­lun­gen haben Sie für ein sol­ches Kurz-Programm?

Ste­fan Voll: Hier gibt es trag­fä­hi­ge Bewe­gungs­pro­gram­me, die im Netz unter den Stich­wor­ten Büro- oder Sitz­gym­nas­tik zu fin­den sind. An der For­schungs­stel­le für ange­wand­te Sport­wis­sen­schaf­ten der Uni Bam­berg haben wir das Schul­kon­zept „Voll in Form II“ mit zehn­mi­nü­ti­gen Bewe­gungs­ein­hei­ten ent­wi­ckelt, wel­ches bereits an den meis­ten baye­ri­schen Mit­tel­schu­len ein­ge­setzt wird. Hier kom­men im Klas­sen­zim­mer Bewe­gungs­for­men mit All­tagma­te­ria­li­en zum Ein­satz, die der exis­ten­ten Sitz­welt ent­ge­gen­steu­ern, der Leis­tungs­fä­hig­keit des Arbeits­ge­dächt­nis­ses zuträg­lich sind und den Tages­ab­lauf rhyth­mi­sie­ren. Für die Mit­ar­bei­ter und Leh­ren­den der Uni­ver­si­tät rea­li­sie­ren wir seit meh­re­ren Jah­ren das Bewe­gungs­pro­gramm „Akti­ve Pause“. 

Prof. Dr. Ste­fan Voll, der Lei­ter des Bam­ber­ger Uni­ver­si­täts­sport­zen­trums. Foto: privat
Hier gibt es ein­mal pro Woche eine zehn­mi­nü­ti­ge Bewe­gungs­ein­heit in Klein­grup­pen wäh­rend der Arbeits­zeit direkt in Arbeits­platz­nä­he ange­lei­tet durch einen Mit­ar­bei­ter des Sport­zen­trums. Zusätz­lich bekom­men die Teil­neh­mer ein­mal pro Woche eine Ver­bal­bot­schaft, zum Bei­spiel: ´Heu­te schon 20 Knie­beu­gen am offe­nen Fens­ter gemacht?‘ sowie ein kur­zes Video mit Übun­gen aus der Büro­gym­nas­tik, das sie indi­vi­du­ell durch­füh­ren können.


Wie kann sich ein Ver­zich­ten-Müs­sen auf Sport auf die Psy­che auswirken?

Ste­fan Voll: Man weiß ja mitt­ler­wei­le, dass regel­mä­ßi­ge Bewe­gung die psy­chi­sche Sta­bi­li­tät posi­tiv beein­flusst. Zudem hat sport­li­che Akti­vi­tät kom­pen­sa­to­ri­sche, aber auch kathar­ti­sche, also rei­ni­gen­de Wir­kung. Der Ruck­sack mit per­sön­li­chen Sor­gen und Nöten ist nach einem Lauf in der frei­en Natur nur noch halb so schwer. Zudem berich­tet bereits der alt­rö­mi­sche Dich­ter Juve­nal mit sei­nem „mens sana in cor­po­re sano“, ein gesun­der Geist in einem gesun­den Kör­per, vom Dua­lis­mus und der Wech­sel­wir­kung von Kör­per und Geist. Sind adäqua­te moto­ri­sche Akti­vi­tä­ten nicht mög­lich, hat dies fast zwangs­läu­fig nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf die men­ta­le Ver­fasst­heit. In vie­len psy­cho­so­ma­ti­schen The­ra­pien hat des­halb auch kör­per­li­che Akti­vi­tät ihren fes­ten Platz, denn Bewe­gung ist die bes­se­re Pille!


Wie sieht das der­zei­ti­ge sport­li­che Ange­bot des Bam­ber­ger Uni­ver­si­täts­sport­zen­trums aus?

Ste­fan Voll: Frei­lich sind auch wir von den Coro­na-Ein­schrän­kun­gen betrof­fen. Die Sport­stu­den­ten sind nur sehr spo­ra­disch mit Abstand und Mas­ke und mit Beach­tung der vor­ge­ge­be­nen Hygie­ne- und Sicher­heits­be­stim­mun­gen in den prak­tisch-didak­ti­schen Lehr­ver­an­stal­tun­gen zu Gan­ge. Im all­ge­mei­nen Hoch­schul­sport sind der­zeit von den übli­cher­wei­se über 160 Kur­sen nur weni­ge Online­pro­gram­me mög­lich. Aus stu­den­ti­scher Sicht über­aus bedau­er­lich, weil auch sie spü­ren: Sport tut den Men­schen gut! Und: Sich regen bringt Segen!

Stu­die der Uni­ver­si­tät Bamberg

Ost­baye­ri­sche Unter­neh­men: mehr Home­of­fice, weni­ger tsche­chi­sche Arbeitskräfte?

Bereits zum zwei­ten Mal inner­halb von zwölf Mona­ten sind die Gren­zen zu Tsche­chi­en geschlos­sen wor­den, um die Coro­na-Pan­de­mie bes­ser kon­trol­lie­ren zu kön­nen. Ein For­schungs­pro­jekt der Uni­ver­si­tät Bam­berg beschäf­tigt sich mit den Grenz­schlie­ßun­gen zum Nach­bar­land Tschechien.

„Es zeich­net sich eine Trans­for­ma­ti­on der Wirt­schaft in der Grenz­re­gi­on ab, und zen­tra­le Errun­gen­schaf­ten der ver­gan­ge­nen 30 Jah­re sind durch die Grenz­schlie­ßun­gen in Gefahr“, meint Patrick Reit­in­ger, wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter an der Pro­fes­sur für His­to­ri­sche Geo­gra­phie der Uni­ver­si­tät Bam­berg. Er lei­tet ein For­schungs­pro­jekt, das seit Juli 2020 die Aus­wir­kun­gen der ers­ten Grenz­schlie­ßung auf die Wirt­schaft in der baye­risch-tsche­chi­schen Grenz­re­gi­on am Bei­spiel des Land­krei­ses Wun­sie­del unter­sucht. Nun soll auch die zwei­te Grenz­schlie­ßung Teil der For­schung wer­den. Bei der Unter­su­chung neh­men Reit­in­ger und sein Pro­jekt­part­ner Dr. Lukáš Novot­ný, Poli­tik­wis­sen­schaft­ler an der Uni­ver­si­tät in Aus­sig in Nord­böh­men, vor allem zwei Ziel­grup­pen in den Blick: Unter­neh­men und die Akteu­rin­nen und Akteu­re der Wirtschaftsförderung.

Die Grenz­schlie­ßun­gen haben Aus­wir­kun­gen auf zukünf­ti­ge Unternehmensstrategien

Die Unter­neh­men auf deut­scher Sei­te, die vie­le Pend­le­rin­nen und Pend­ler aus Tsche­chi­en beschäf­ti­gen, sind beson­ders von den Grenz­schlie­ßun­gen betrof­fen. „Es zeich­nen sich zwei Rich­tun­gen ab, in die sich die Unter­neh­men nun ent­wi­ckeln, um mit aktu­el­len und mög­li­cher­wei­se zukünf­ti­gen Grenz­schlie­ßun­gen umzu­ge­hen“, meint Patrick Reit­in­ger. Eini­ge Unter­neh­men sei­en dazu in der Lage, sich die Digi­ta­li­sie­rung zunut­ze zu machen und alter­na­ti­ve For­men des Arbei­tens, wie etwa Home­of­fice, einzusetzen.

Patrick Reit­in­ger lei­tet das For­schungs­pro­jekt, das die Aus­wir­kun­gen der Grenz­schlie­ßung auf die Wirt­schaft in der baye­risch-tsche­chi­schen Grenz­re­gi­on unter­sucht. Foto: Patrick Reitinger 

„Ande­re Unter­neh­men, die auf die Anwe­sen­heit ihrer Mit­ar­bei­ten­den ange­wie­sen sind, über­le­gen den Anteil tsche­chi­scher Arbeit­neh­me­rin­nen und Arbeit­neh­mer auf lan­ge Sicht zu redu­zie­ren und sich somit von Pend­le­rin­nen und Pend­lern aus Tsche­chi­en unab­hän­gi­ger zu machen“, so Reit­in­ger. Oft­mals sei es aber nicht mög­lich, die Arbeits­plät­ze mit Per­so­nal aus der Regi­on zu besetzen.


Wirt­schafts­för­de­rung als Kom­mu­ni­ka­to­rin in der Pandemie

Die Akteu­rin­nen und Akteu­re der Wirt­schafts­för­de­rung im Land­kreis Wun­sie­del sehen sich mit einem ande­ren Pro­blem kon­fron­tiert. „Gera­de wäh­rend der ers­ten Grenz­schlie­ßung im März und April 2020, die von tsche­chi­scher Sei­te aus ver­an­lasst wur­de, lief die Kom­mu­ni­ka­ti­on auf Regie­rungs­ebe­ne zwi­schen Prag und Mün­chen nicht opti­mal und die betrof­fe­nen Unter­neh­men wur­den unzu­rei­chend infor­miert“, erklärt Reit­in­ger. Und das, obwohl sich gera­de in den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren ein guter Draht zwi­schen den bei­den Regie­run­gen ent­wi­ckelt habe. „Der Wirt­schafts­för­de­rung im Land­kreis Wun­sie­del kommt jetzt eine Kom­mu­ni­ka­ti­ons­funk­ti­on zu“, meint Reit­in­ger. „Seit der Pan­de­mie über­nimmt sie eine Art Covid-19-Bera­tung, bei der sie Infor­ma­tio­nen für die Unter­neh­men bün­delt und ver­sucht, Pro­zes­se zu organisieren.”


Offe­ne Gren­zen sind für Bay­ern und Tsche­chi­en eigent­lich selbstverständlich

Seit dem Ende des Kal­ten Krie­ges und ver­stärkt noch seit dem Bei­tritt Tsche­chi­ens zur Euro­päi­schen Uni­on im Jahr 2004 ist die baye­risch-tsche­chi­sche Grenz­re­gi­on offe­ne Gren­zen gewohnt und hat sich die­sen Umstand in den ver­gan­ge­nen 30 Jah­ren immer stär­ker zunut­ze gemacht. „Bei­de Grenz­re­gio­nen wer­den als wirt­schaft­li­che Peri­phe­rie wahr­ge­nom­men. Durch Koope­ra­tio­nen über die Gren­ze hin­weg, konn­ten sowohl West­böh­men als auch Ost­bay­ern wirt­schaft­lich enorm auf­ho­len“, sagt Patrick Reit­in­ger. „Die Coro­na-Pan­de­mie ist mit den Grenz­schlie­ßun­gen ein har­ter Schlag für die Unter­neh­men, die auf offe­ne Gren­zen, wie sie in den ver­gan­ge­nen ein­ein­halb Jahr­zehn­ten selbst­ver­ständ­lich waren, ange­wie­sen sind.“


Befra­gung von rund 2.000 Unter­neh­men ist der nächs­te Schritt des Projekts

Das Pro­jekt „Trans­na­tio­na­le Resi­li­en­z­stra­te­gien – Tsche­chi­sche Arbeits­mi­gra­ti­on und regio­na­le Wirt­schafts­för­de­rung in Ost­bay­ern nach Covid 19“ wur­de ursprüng­lich mit 9.000 Euro von der Baye­risch-Tsche­chi­schen Hoch­schul­agen­tur aus Mit­teln des Baye­ri­schen Staats­mi­nis­te­ri­ums der Finan­zen und für Hei­mat geför­dert und ord­net die pan­de­mie­be­ding­ten Ent­wick­lun­gen in der Grenz­re­gi­on in einen grö­ße­ren his­to­risch-geo­gra­phi­schen Zusam­men­hang ein. Im Rah­men der Son­der­aus­schrei­bung des Pro­gramms „Baye­risch-tsche­chi­sche aka­de­mi­sche Pro­jek­te 2020 zur Covid-19-Pan­de­mie und deren Fol­gen“ war der Abschluss des For­schungs­pro­jek­tes eigent­lich für Okto­ber 2020 vor­ge­se­hen. Weil die Pan­de­mie jedoch noch immer aktu­ell ist, wird das Pro­jekt fort­ge­setzt und auch die zwei­te Grenz­schlie­ßung unter­sucht. Die Fort­set­zung der Stu­die ist durch die Ein­bet­tung in das grö­ße­re Pro­jekt „Manage­ment of Cross­bor­der Rura­li­ty | Bava­ria Bohe­mia 1990 2020“, in dem unter­sucht wird, wie die Regi­on in den letz­ten 30 Jah­ren grenz­über­schrei­tend mit den Chan­cen und Her­aus­for­de­run­gen länd­li­cher Ent­wick­lungs­pro­zes­se umge­gan­gen ist, finan­zi­ell gewähr­leis­tet. Der nächs­te Schritt ist jetzt die quan­ti­ta­ti­ve Befra­gung von rund 2.000 Unter­neh­men aus dem Land­kreis Wun­sie­del. „Die Publi­ka­ti­on ers­ter Ergeb­nis­se ist für den Früh­som­mer 2021 geplant“, sagt Reitinger.

Coro­na

40 Pro­zent der Grup­pe 1 in Stadt und Land­kreis Bam­berg erstgeimpft

Das Impf­zen­trum Bam­berg will bei sta­bi­ler Bereit­stel­lung von Impf­stoff in den Tei­len des Land­krei­ses, die wei­ter als 15 Kilo­me­ter von der Stadt Bam­berg ent­fernt sind, dezen­tra­le Impf­an­ge­bo­te unter­brei­ten. Die­se ers­ten Über­le­gun­gen stell­te Dr. Tobi­as Pfaf­fen­dorf von der Sozi­al­stif­tung Bam­berg am Diens­tag in die Koor­di­nie­rungs­grup­pe Coro­na vor, wie Stadt Bam­berg und Land­kreis Bam­berg mit­tei­len. Ein kon­kre­tes Kon­zept, das auch auf die Infra­struk­tur in ein­zel­nen Gemein­den baut und bei dem Imp­fun­gen von 300 bis 500 Per­so­nen pro Ter­min mög­lich sein sol­len, wol­len die Ver­ant­wort­li­chen des Impf­zen­trums in der kom­men­den Woche vorstellen.

Die Mit­glie­der der Koor­di­nie­rungs­grup­pe dis­ku­tier­ten unter der Lei­tung von Land­rat Johann Kalb und Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp auch über das Infek­ti­ons­ge­sche­hen, über die Aus­wir­kun­gen der Inzi­denz­wer­te auf Aus­gangs­sper­ren und Bil­dungs­ein­rich­tun­gen. „Wir wol­len der Bevöl­ke­rung im Land­kreis kur­ze Wege für die Imp­fun­gen anbie­ten und gleich­zei­tig so vie­le Imp­fun­gen durch­füh­ren wie Impf­stoff zuge­teilt wird“, dank­te Land­rat Kalb für das Grob­kon­zept für dezen­tra­le Impfungen.

Aus dem Bericht des Impf­zen­trums ging wei­ter her­vor, dass inzwi­schen rund 40 Pro­zent der ers­ten Grup­pe – Über-80-Jäh­ri­ge, Ärz­te, Pfle­ge­per­so­nal, unter ande­rem – erst­ge­impft sind. Sofern die Bereit­stel­lung des Impf­stof­fes von Astra­Ze­ne­ca sich so fort­setzt, wie in den letz­ten Tagen, kann in der ers­ten März­hälf­te mit der Imp­fung der Grup­pe der zwei­ten Prio­ri­tät der unter 65-Jäh­ri­gen – der Impf­stoff ist nur bis zu die­sem Alter zuge­las­sen – gestar­tet wer­den. Des­halb wird eine Regis­trie­rung im Impf­por­tal Bay­ern emp­foh­len (https://impfzentren.bayern/).


Inzi­denz­wer­te wir­ken sich auf Aus­gangs­sper­ren und Bil­dungs­ein­rich­tun­gen aus

„Die Pfle­ge­hei­me berei­ten uns wei­ter Sor­gen“, so die Lei­te­rin des Fach­be­rei­ches Gesund­heits­we­sen beim Land­rats­amt Bam­berg, Dr. Susan­ne Paul­mann. In einer Ein­rich­tung ist rund ein Drit­tel des Hei­mes infi­ziert. Auch in ande­ren Fäl­len gebe es Aus­bruchs­ge­sche­hen, die bis­her mil­de ver­lau­fen. In neun Ein­rich­tun­gen gibt es ein­zel­ne Infek­tio­nen. Grö­ße­re Sprün­ge der Inzi­denz­wer­te sei­en der­zeit auf das Infek­ti­ons­ge­sche­hen in Alten- und Pfle­ge­hei­men zurück­zu­füh­ren.
Der Sie­ben-Tage-Inzi­denz­wert hat seit der letz­ten Ände­rung der 11. Infek­ti­ons­schutz­maß­nah­men­ver­ord­nung direk­te Aus­wir­kun­gen auf Aus­gangs­sper­re und den Betrieb von Bil­dungs­ein­rich­tun­gen. Unter­schrei­tet der Inzi­denz­wert min­des­tens sie­ben Tage die Mar­ke von 100, dann ent­fällt die Aus­gangs­sper­re. Schu­len und Kitas öff­nen dann in der für die jewei­li­ge Ein­rich­tung vor­ge­se­he­nen ein­ge­schränk­ten Form. In der Stadt Bam­berg liegt der letz­te drei­stel­li­ge Inzi­denz­wert bereits län­ger als sie­ben Tage zurück. Im Land­kreis über­schritt der Wert zuletzt am ver­gan­ge­nen Frei­tag die 100er-Mar­ke. Bleibt der Wert unter 100, dann ent­fällt die Aus­gangs­sper­re ab kom­men­dem Sams­tag. Maß­geb­lich ist hier­für der Inzi­denz­wert des Robert-Koch-Insti­tu­tes, der auch auf den Home­pages von Stadt und Land­kreis ver­öf­fent­licht wird. Über­schrei­tet der Inzi­denz­wert erneut die 100-er-Mar­ke, dann gel­ten ab dem Fol­ge­tag die Aus­gangs­sper­re und die zusätz­li­chen Beschrän­kun­gen für die Schu­len. Ent­schei­dend dabei ist der Stand­ort der Schu­le und nicht der Wohn­ort der Schü­le­rin­nen und Schüler.

Leich­te Ent­span­nung gibt es in den Kli­ni­ken von Stadt und Land­kreis: In Sum­me hat die Zahl der infi­zier­ten Pati­en­ten die Mar­ke von 50 unter­schrit­ten. Nach wie vor müs­sen ein Dut­zend Per­so­nen inten­siv­me­di­zi­nisch behan­delt werden. 

‚Poli­tik zum Anfas­sen – Digital‘

Schü­le­rin­nen und Schü­ler dis­ku­tie­ren mit MdB Andre­as Schwarz

Lock-Down, stän­dig wech­seln­de Hygie­ne­vor­ga­ben, Umstel­lung auf Online-Unter­richt, selbst-orga­ni­sier­tes Ler­nen in den eige­nen vier Wän­den und das teil­wei­se mit feh­len­dem Equip­ment. Jun­ge Men­schen haben es gera­de nicht leicht. Im Auf­takt zur Ver­an­stal­tungs­rei­he ‚Poli­tik zum Anfas­sen – Digi­tal‘ von iSo e.V. und Land­rats­amt Bam­berg dis­ku­tier­ten Schü­le­rin­nen und Schü­ler des Franz-Lud­wig-Gym­na­si­ums mit MdB Andre­as Schwarz von der SPD über ihre Sor­gen und Ängs­te in Zei­ten der Pandemie.

Auch feh­len­de sozia­le Kon­tak­te und eine wach­sen­de Sor­ge um die Zukunft sind Her­aus­for­de­run­gen, mit denen sich Her­an­wach­sen­de zu befas­sen haben. Unge­wiss­hei­ten und Ängs­te brin­gen jun­ge Men­schen immer mehr an ihre Belas­tungs­gren­zen.
Umso wich­ti­ger ist es, dass sie von Poli­tik und Gesell­schaft gehört werden.

Aus die­sem Grund ver­an­stal­te­te die Part­ner­schaft für Demo­kra­tie im Land­kreis Bam­berg – getra­gen von iSo e.V. zusam­men mit dem Bil­dungs­bü­ro des Land­rats­amts Bam­berg – am ver­gan­ge­nen Mitt­woch eine digi­ta­le Dis­kus­si­ons­run­de mit 15 Schü­le­rin­nen und Schü­lern des Franz-Lud­wig-Gym­na­si­ums Bam­berg und dem Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Andre­as Schwarz.


„In die­ser schwie­ri­gen Zeit das Abitur zu schaf­fen, ist aller Ehren wert.”

Die Ver­an­stal­tungs­rei­he ‚Poli­tik zum Anfas­sen‘ ver­folgt dabei einen grund­le­gen­den Gedan­ken: Um gute poli­ti­sche Ent­schei­dun­gen für jun­ge Men­schen tref­fen zu kön­nen, soll­te weni­ger über sie, son­dern ver­stärkt mit ihnen gere­det wer­den. „Mit ‚Poli­tik zum Anfas­sen – Digi­tal‘ möch­ten wir es jun­gen Men­schen auch in Zei­ten von Schul­schlie­ßun­gen und digi­ta­lem Unter­richt ermög­li­chen, mit regio­nal als auch über­re­gio­nal agie­ren­den Poli­ti­ke­rin­nen und Poli­ti­kern in Aus­tausch zu tre­ten. Wir pla­nen bereits wei­te­re Ver­an­stal­tun­gen und freu­en uns über Anfra­gen von Jugend­grup­pen oder Schul­klas­sen, die Lust haben, sich zu betei­li­gen“, so Lisa-Maria Graf von der Koor­di­nie­rungs- und Fach­stel­le im Land­kreis Bam­berg /​iSo e.V..

Beim ers­ten digi­ta­len Gespräch am ver­gan­ge­nen Mitt­woch berich­te­ten Schü­le­rIn­nen von den täg­li­chen Her­aus­for­de­run­gen im Home-Schoo­ling sowie den gene­rel­len Aus­wir­kun­gen der Pan­de­mie zum Bei­spiel auf ihr Sozi­al­le­ben. Sor­gen bezüg­lich The­men, wie ‚Coro­na-Abitur‘ und zukünf­ti­ge Chan­cen auf dem Arbeits­markt, wur­den unter ande­rem sehr deutlich.

Andre­as Schwarz nahm die Aus­sa­gen der jun­gen Men­schen sehr ernst und sprach ihnen Mut zu. „Sie haben allen Grund, bei einer anschlie­ßen­den Bewer­bung mit Selbst­be­wusst­sein auf­zu­tre­ten. In die­ser schwie­ri­gen Zeit das Abitur zu schaf­fen, ist aller Ehren wert”, so Schwarz. 
Die­se offe­ne Hal­tung kam bei den Mit­dis­ku­tie­ren­den gut an. „Es hat mir sehr gut gefal­len, wie Andre­as Schwarz auf unse­re Sor­gen und Ängs­te ein­ge­gan­gen ist und uns Mut gemacht hat – beson­ders was das zukünf­ti­ge Anse­hen unse­res Abschlus­ses anbe­langt“, berich­tet Mile­na Behr.

Auch kri­ti­sche Fra­gen bezüg­lich der teil­wei­se lang­sa­men Umset­zung von Beschlüs­sen wur­den ver­ständ­nis­voll beant­wor­tet. Dis­kus­si­ons­teil­neh­me­rin Valen­ti­na Dietz zeig­te sich zufrie­den mit den Dia­lo­gen und auf­schluss­rei­chen Ant­wor­ten des Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten. „Herr Schwarz konn­te uns beant­wor­ten wo die aktu­el­len Pro­ble­me lie­gen und wes­halb es oft zu Ver­zö­ge­run­gen kommt.“
Ein wich­ti­ger Aus­tausch, um gegen­sei­ti­ges Ver­ständ­nis zu erzeu­gen, poli­ti­sche Pro­zes­se nach­voll­zieh­bar zu machen und demo­kra­ti­sches Enga­ge­ment zu fördern.


Infor­ma­tio­nen zum Projekt

Die Rei­he „Poli­tik zum Anfas­sen” möch­te Jugend­li­che mit Ver­tre­te­rIn­nen und Ent­schei­dungs­trä­ge­rIn­nen aus der Poli­tik zusam­men­brin­gen, um den demo­kra­ti­schen Aus­tausch und die kon­struk­ti­ve Aus­ein­an­der­set­zung mit­ein­an­der zu för­dern. Ziel ist es die Jugend­li­chen als Teil­ha­be­rIn­nen des poli­ti­schen und gesell­schaft­li­chen Dis­kur­ses zu posi­tio­nie­ren und ihren Anlie­gen Gehör zu ver­schaf­fen. Indem sie für ihre The­men und Vor­schlä­ge ein­tre­ten, soll eine ernst­haf­te Aus­ein­an­der­set­zung mit die­sen sowie eine gesun­de Dis­kus­si­ons­kul­tur geprägt werden.

Durch das Auf­ein­an­der­tref­fen mit poli­ti­schen Ver­tre­te­rIn­nen soll den Jugend­li­chen außer­dem nahe­ge­bracht wer­den, dass sie als Gesprächs­part­ne­rIn­nen und The­men­ge­be­rIn­nen für die Poli­tik ernst­ge­nom­men wer­den und Wert­schät­zung erfahren.

Inter­es­sier­te dür­fen sich ger­ne an die Koor­di­nie­rungs- und Fach­stel­le im Land­kreis Bam­berg wen­den: lisa-maria.graf@iso-ev.de

Live-Stream am Aschermittwoch

Auf­takt zur „Bam­ber­ger Runde“

Unter dem Mot­to „Die Zukunft hat begon­nen“ prä­sen­tiert der Wirt­schafts­club Bam­berg am Mitt­woch die Auf­takt­ver­an­stal­tung zur „Bam­ber­ger Run­de“. Die „Bam­ber­ger Run­de“ ist geplant als ein For­mat, in dem Ent­schei­der, Visio­nä­re, Mit­glie­der und auch die Poli­tik zu Wort kom­men – vor­erst im Live­stream, bis Prä­senz­ver­an­stal­tun­gen mit Publi­kum wie­der mög­lich sind.

Live­stream über Home­page oder Facebook

Beginn der Podi­ums­dis­kus­si­ons­rei­he ist am poli­ti­schen Ascher­mitt­woch, 17. Febru­ar. Mischa Salz­mann, Geschäfts­füh­rer von Radio Bam­berg, eröff­net um 19 Uhr die Gesprächs­run­de mit Land­rat Johann Kalb und Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke, die per kos­ten­frei­em Live-Stream aus dem Kul­tur­bo­den Hall­stadt über­tra­gen wird.

Vie­le Wei­chen wur­den bereits sei­tens der Stadt und des Land­krei­ses in die rich­ti­ge Posi­ti­on gestellt mit dem Ziel, siche­re Arbeits­plät­ze, star­ke Unter­neh­men und visio­nä­re Groß­pro­jek­te für eine lebens­wer­te und erfolg­rei­che Regi­on Bam­berg zu erhal­ten – heu­te und in Zukunft! Als Bei­spie­le kön­nen das digi­ta­le Grün­der­zen­trum, der Mobi­li­täts­gip­fel, der Zukunfts­rat oder das Zen­trum für Cyber­kri­mi­na­li­tät genannt wer­den.
Land­rat Johann Kalb und Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke dre­hen an vie­len Räd­chen zum Woh­le ihrer Bür­ge­rin­nen und Bür­ger mit einem Blick auf „Unse­re Hei­mat 3.0“, wie es die Ver­ant­wort­li­chen nennen.

Doch wel­che The­men bestim­men die Zukunft? Wel­che Her­aus­for­de­run­gen erwar­ten uns regio­nal, über­re­gio­nal und gemein­sam im Team? Ist Bam­berg gut gerüs­tet für die Zukunft? Und nach Coro­na, was geht – was bleibt?
Ant­wor­ten sol­len den Bür­gern gege­ben wer­den am Mitt­woch, dem 17. Febru­ar, ab 19 Uhr. Der Live­stream ist kos­ten­frei anzu­se­hen über die Home­page des Wirt­schafts­clubs Bam­berg https://www.wirtschaftsclub-bamberg.de/live/ oder per Face­book unter der Ver­an­stal­tung „Bam­ber­ger Runde”.

Hip­Hop aus Bam­berg für Bamberg

Run­ter vom Sofa, rein in den Livestream!

Seit 2013 tan­zen „Time2Change“ aus Bam­berg erfolg­reich und brin­gen jun­gen Bam­ber­gern Hip­Hop bei. Hip­Hop-Pro­fi Jen­ni­fer Mich­al­ski spricht über ihr Lebens­ge­fühl, die Pro­jek­te der preis­ge­krön­ten Crew „Time2Change“ und war­um es sich lohnt, den Lock­down­frust weg zu tanzen.

„Es ist wich­tig, dass man nicht in ein Loch fällt, weil gera­de alles nicht so geht“, meint Jen­ni­fer Mich­al­ski, „da wie­der raus­zu­kom­men ist gera­de für Jugend­li­che schwer.“ Jen­ni­fer, genannt „Jen­ny“, ist lei­den­schaft­li­che Hip­Hop-Tän­ze­rin. Ihr Hob­by hat sie zum Beruf gemacht. „Hip­Hop ist für mich ein Lebens­ge­fühl, damit kann man gut abschal­ten vom All­tag und etwas Gutes für sich tun.“

Im zar­ten Alter von vier Jah­ren hat sie mit dem Tan­zen ange­fan­gen und Bal­lett aus­pro­biert. Mit sechs Jah­ren kamen Paar­tanz und klei­ne Show­tän­ze hin­zu. Ganz nach dem Vor­bild ihrer sechs Jah­re älte­ren Schwes­ter Jas­min, die mit 14 Jah­ren schon ihre eige­nen Hip­Hop-Kur­se für Kin­der an der Tanz­schu­le gab und eine Tanz­leh­rer­aus­bil­dung mach­te. Da woll­te Jen­ny auch hin. End­lich selbst 14 Jah­re alt gewor­den, klapp­te es. Mit 15 konn­te auch Jen­ny erst­mals Kur­se unter­stüt­zen und kurz dar­auf selbst 14-jäh­ri­ge Tee­nies im Hip­Hop unter­rich­ten. Kur­se für Erwach­se­ne kamen schnell dazu. Nach dem Abi ent­schied sie sich erst für den Bas­ket­ball­trai­ner­schein, war dann als Trai­ne­rin ein Jahr lang im Kin­der- und Jugend­be­reich der Bro­se Bas­kets (heu­te: Bro­se Bam­berg) aktiv, schwenk­te dann im Anschluss aber gleich auf die klas­si­sche Tanz­leh­rer­aus­bil­dung beim Tanz­stu­dio Stein in Stan­dard und Latein um, mach­te ihren Kin­der­fach­t­anz­leh­rer und spe­zia­li­sier­te sich zusätz­lich als „Hip­Hop-Ins­truc­tor“.
„Mit dem Hip­Hop war ich klar fami­li­är geprägt. Hin­zu kamen ein regel­rech­ter Tanz­film­boom zu der Zeit mit Ele­men­ten aus Bal­lett und Hip­Hop oder einer Mischung dar­aus, das hat mir sehr gut gefal­len“, meint Jenny.


Hip­Hop-Welt­meis­ter 2018

Und ihre Lei­den­schaft für Hip­Hop ließ sich noch stei­gern. „Ich woll­te ein­mal auf einer Büh­ne ste­hen und ein­mal etwas gewin­nen“, erzählt die heu­te 26-Jäh­ri­ge, „also grün­de­ten Jas­min und ich 2013 Time2Change, um von der Hob­by­schie­ne weg zu kom­men und unse­ren Tanz­stil auf ein neu­es Level zu heben.“
Eine geeig­ne­te Crew mit einer wei­te­ren Tän­ze­rin und zwei Tän­zern war schnell gefun­den. Aus zunächst klei­ne­ren Show­acts bei Hoch­zei­ten, Geburts­tags­fei­ern, Super­markt­er­öff­nun­gen und Moden­schau­en wur­den immer grö­ße­re und aus­ge­feil­te­re Cho­reo­gra­phien und Shows. Es folg­ten Teil­nah­men an Tanz­meis­ter­schaf­ten, wie die Baye­ri­sche Meis­ter­schaft 2014 im Show­tanz, bei der die Grup­pe auf Anhieb Vize­meis­ter wur­de. „Als wir das geschafft hat­ten, woll­ten wir an immer mehr Meis­ter­schaf­ten teil­neh­men und es auch bei inter­na­tio­na­len Hip­Hop-Wett­be­wer­ben ver­su­chen“, sagt Jenny.

2016 hol­te sich Time2Change bei der deut­schen Meis­ter­schaft und der Euro­pa­meis­ter­schaft im Show­tanz der Inter­na­tio­na­len Inter­es­sen­ge­mein­schaft für Tanz­sport e. V. (IIG) prompt die Titel und tanz­te sich mit ihrer Show „Obses­si­on“ noch im glei­chen Jahr beim Super­ta­lent von RTL in die Vor­run­de zum Halb­fi­na­le. Bei den „World Cham­pi­on­ships Artis­tic Street­dance“ der „World Artis­tic Dance Fede­ra­ti­on“ mit über 700 Teil­neh­mern im Fami­li­en­park Wun­der­land Kal­kar an der nie­der­län­di­schen Gren­ze im Jahr 2018 schaff­te es die Crew mit ihrer Show „Escape“ als „small group“ in der Kate­go­rie „Hip­Hop adults“ ganz oben aufs Trepp­chen und sicher­te sich den WM-Sieg.

Jen­ni­fer Mich­al­ski von „Time2Change“

Cho­reo­gra­phien zei­gen aktu­el­le Themen

Die Cho­re­os in ihren Shows sind dabei mehr als nur ein eige­ner Ideen­mix, sie erzäh­len Geschich­ten. „In unse­ren Shows zei­gen wir viel Gefühl. Freu­de, Trau­er, Lie­be, Hass – all das pro­ji­zie­ren wir auf die Büh­ne. Mit unse­ren Sto­rys wol­len wir eine Ver­bin­dung zu den Men­schen auf­bau­en, sie berüh­ren und Emo­tio­nen aus­lö­sen“, so die Pro­fi­tän­ze­rin. Dazu greift sich die Crew ger­ne aktu­el­le The­men auf, die bewe­gen. In ihrer Show „Obses­si­on“ führ­ten sie den Zuschau­er durch das Sze­na­rio der Abhän­gig­keit von Medi­en und Han­dys mit sozia­ler Iso­la­ti­on als Fol­ge. Bei ihrer Show „Escape“ tanz­ten sie über die The­men Aus­bruch und Befrei­ung, lie­ßen dem Zuschau­er aber Frei­räu­me für Inter­pre­ta­ti­on. „Gefan­gen zu sein, sei es ört­lich oder gedank­lich, hat für jeden eine ande­re Bedeu­tung. Am Ende stand die Befrei­ung durch sich selbst“, erklärt Jenny.

Der­art tief­grün­di­ge Shows haben sie für die nächs­te Zeit nicht geplant. „Wir wol­len gera­de nichts, das so deep ist. Aktu­ell zei­gen wir unse­re Cho­re­os zu Songs, die uns in Stim­mung brin­gen, die gute Lau­ne ver­brei­ten und ein­fach Spaß machen“, meint Jen­ny. Wie in den letz­ten Vide­os „Kies­pi­jn“ (https://youtu.be/LipUYQk0F1k) und „River“ (https://youtu.be/tyKqV6UU54s) aus dem Jahr 2019.

Die Crew „Time2Change“

Da seit 2020 Tan­zen in der Grup­pe prak­tisch nicht statt­fin­den kann, machen sie unab­hän­gig von­ein­an­der bei ver­schie­de­nen Online-Con­tests mit oder pro­bie­ren Chal­lenges aus. „Momen­tan macht jeder etwas für sich, um fit und auf irgend­ei­ne Wei­se dran zu blei­ben“, sagt Jen­ny, „oft sind das auch ein­fach wit­zi­ge Sachen wie die 30-Tage-Deh­nen-Chall­enge oder Lau­fen.“ Wel­che Show sie als nächs­tes vor­be­rei­ten, bleibt offen. „Tat­säch­lich hat gera­de jeder von uns viel Zeit, aber es gibt zu weni­ge Ein­flüs­se von außen, die uns inspi­rie­ren“, meint Jen­ny, „es wird wie­der etwas sein, dass gera­de jetzt in unse­rer Zeit pas­siert. Coro­na wol­len wir aber sicher nicht vertanzen!“


Im Hip­Hop-Live­stream beim Tanz­stu­dio Stein

Auch für Tanz­pro­fi Jen­ny, für die es nicht nur ein „Mega­ge­fühl“ ist, in die­sem Beruf zu arbei­ten, son­dern die sich ihrer gro­ßen Ver­ant­wor­tung für ihre zumeist jugend­li­chen Fans bewusst ist, liegt der Schlüs­sel in die­ser schwie­ri­gen Zeit bis­wei­len dar­in, sich auf­zu­raf­fen. „Im ers­ten Lock­down war ich noch sehr moti­viert und habe Work­outs gemacht, bis es wie­der los­ging. Jetzt, im zwei­ten Lock­down, war die Moti­va­ti­on zwi­schen­zeit­lich auf dem Tief­punkt. Irgend­wann habe ich nur noch TV-Seri­en geschaut“, erzählt Jen­ny und lacht, „damit muss­te schnell wie­der Schluss sein.“ Inzwi­schen hat das Tanz­stu­dio Stein neben Online-Cho­re­os im ers­ten Lock­down auch Live­streams für sei­ne Kur­se ein­ge­rich­tet. Jen­ny und ihre Schwes­ter Jas­min sind dort mit ihren Hip­Hop-Kur­sen ab acht Jah­ren ver­tre­ten. Zwar kön­ne man sich zuhau­se ein­fach Musik anschal­ten und für sich selbst tan­zen, an fes­ten Kur­sen zu fes­ten Zei­ten mit per­sön­li­chem Kon­takt und Anlei­tung teil­zu­neh­men, sei aber deut­lich ein­fa­cher. „Auch die kras­ses­ten Tän­zer mit ihren Vide­os auf irgend­ei­nem Por­tal erset­zen kei­nen Unter­richt“, weiß Jen­ny, „man kann kei­ne Bin­dung auf­bau­en, dabei ist die Kom­mu­ni­ka­ti­on, wie live reden und gemein­sam üben essen­ti­ell. Wir geben Feed­back, kön­nen per Kame­ra ver­bes­sern und auch Chat-Funk­tio­nen nut­zen.“ Die Streams gibt es beim Tanz­stu­dio Stein neben Hip­Hop auch für Coun­try Line­dance, Kin­der­tanz und Zum­ba. Die Buchung funk­tio­niert der­zeit wahl­wei­se nur für den ein­zel­nen Live­stream oder als Monats­ver­trag, der sich nach dem Lock­down ganz bequem von selbst wie­der auf­löst und auch nicht zu einer dau­er­haf­ten Mit­glied­schaft im Tanz­stu­dio ver­pflich­tet. Dass Time2Change zudem bald wie­der eige­ne Musik­vi­de­os machen und bei Auf­trit­ten und Wett­be­wer­ben dabei sein kann, dar­auf hofft die Crew ganz stark. „Es ist immer wie­der toll, auf der Büh­ne zu ste­hen, neue Sachen zu erle­ben und neue Erfah­run­gen zu machen – ein­fach unbe­schreib­lich. Für mich macht das die Lei­den­schaft fürs Tan­zen aus.“

Wei­te­re Informationen

Zu aktu­el­len Hip­Hop-Live­streams und mehr beim Tanz­stu­dio Stein unter

https://www.tanzstudio-stein.de/

Alles zur Hip­Hop-Tanz­crew Time2Change gibt es unter

https://instagram.com/time2change_crew?igshid=1a0z3c7l16m4

oder unter

https://www.facebook.com/T2CCrew

Aus­stel­lungs­rei­he im BBK-Büro

Aus­stel­lung “Zeich­nen mit Zeichen”

Schau­fens­ter­aus­stel­lun­gen sind der­zeit gezwun­ge­ner­ma­ßen im Trend. So macht sich der Berufs­ver­band Bil­den­der Künst­le­rin­nen und Künst­ler Ober­fran­ken e.V. (BBK) sei­nen Büro­raum in der Schüt­zen­stra­ße und vor allem des­sen groß­flä­chi­ge Fens­ter­front für eine neun­tei­li­ge Aus­stel­lungs­rei­he zunut­ze. Noch bis 2022 zei­gen BBK-Mit­glie­der bei wei­ter­lau­fen­dem Büro­be­trieb ihre Werke.

Bis­her zu sehen waren Kunst­wer­ke von Hans Dop­pel, Ange­li­ka Gigau­ri und dem aktu­el­len Bergan­za-Preis­trä­ger Peter Schop­pel. Noch bis 1. März zeigt Ger­hard Schlöt­zer sei­ne Aus­stel­lung “Zeich­nen mit Zei­chen”. Bei die­sen groß­for­ma­ti­gen Blei­stift­zeich­nun­gen lässt Schlöt­zer aus den Buch­sta­ben und Wör­tern von Lied­ti­teln und Lied­zei­len unter dem Ein­druck und der Inspi­ra­ti­on der jewei­li­gen Musik­stü­cke kom­ple­xe Zei­chen­kon­struk­te ent­ste­hen. Wir haben mit ihm über die Aus­stel­lung, sei­ne künst­le­ri­sche Her­an­ge­hens­wei­se und sei­nen Umgang mit künst­le­ri­schen Kon­ven­tio­nen gesprochen.


Herr Schlöt­zer, die Aus­stel­lungs­rei­he im Büro des BBK begann letz­ten Som­mer. “Zeich­nen mit Zei­chen” ist der vier­te Teil. Wie sind Sie auf die Rei­he gekommen?

Ger­hard Schlöt­zer: Wir hat­ten schon län­ger die Idee, im gemein­sa­men Büro von BBK und Kunst­ver­ein in der Schüt­zen­stra­ße eine Aus­stel­lung zu machen. Die­ser Raum ist durch sei­ne glä­ser­nen Schau­fens­ter­wän­de all­sei­tig durch­blick­bar. Die Pan­de­mie und städ­ti­sche För­der­mit­tel, die wir eigent­lich für eine Aus­stel­lung im Kes­sel­haus ver­wen­den woll­ten, und eine För­de­rung der Spar­kas­sen­stif­tung haben wir zum Anlass genom­men, die­se Idee nun umzu­set­zen, die nöti­ge Aus­stat­tung anzu­schaf­fen und die Aus­stel­lung unter den Mit­glie­dern des BBK auszuschreiben.


Wel­chen Maß­ga­ben der Aus­schrei­bung muss­ten Kunst­wer­ke gerecht wer­den, um aus­ge­stellt wer­den zu können?

Ger­hard Schlöt­zer: Grund­le­gend geeig­net für eine Aus­stel­lung in einem Büro­raum muss­ten die Wer­ke sein. Sie müs­sen ihre Wir­kung auch dann ent­fal­ten, wenn sie von meh­re­ren Metern Ent­fer­nung betrach­tet wer­den. Inhalt­li­che Vor­ga­ben gab es keine.


Die Aus­stel­lung fin­det in einem Büro, also inmit­ten von Büro­ma­te­ri­al und teil­wei­se Büro­per­so­nal statt. Kann da Aus­stel­lungs­ge­fühl aufkommen?

Ger­hard Schlöt­zer: Kann im Muse­um Aus­stel­lungs­ge­fühl auf­kom­men, wenn der Vor­der­mann zwi­schen mir und dem Kunst­werk steht und mir den Blick ver­stellt? Ich weiß nicht, ob Men­schen da all­zu viel stö­ren. Das ein­zi­ge, das mich als Betrach­ter bei der Aus­stel­lung stört, ist, dass ich nicht nah an die Wer­ke her­an­tre­ten kann und drau­ßen vor dem Büro ste­hen blei­ben muss. Aber das ist ein Kom­pro­miss, den uns Coro­na aufzwingt.


Was ist “Zeich­nen mit Zei­chen”? Wie­so haben Sie sich für die­se Her­an­ge­hens­wei­se entschieden?

Ger­hard Schlöt­zer: Ich mache schon län­ge­re Zeit Zeich­nun­gen nach Musik­stü­cken. Von der Musik lei­he ich mir den Ges­tus beim Zeich­nen aus und fol­ge ihr. Ich wäh­le eine Abfol­ge von Stü­cken aus, unter deren Ein­druck die Zeich­nun­gen, die dabei ent­ste­hen, wach­sen, immer dich­ter wer­den und sich ver­än­dern, bis am Ende ein kom­ple­xes Netz­werk sich über­la­gern­der Lini­en das Papier bedeckt. 

Es ist eine Rei­se beim Zeich­nen – vom ers­ten Strich bis hin zu einer gefüll­ten Zei­chen­flä­che.
Man kann es ein biss­chen mit Tan­zen ver­glei­chen – die Spu­ren sei­ner Bewe­gun­gen nach Musik wer­den mit der Zeich­nung doku­men­tiert. Auch stel­le ich mir beim Zeich­nen immer die Fra­ge, wie ich mich zu dem, was bereits auf der Zei­chen­flä­che ist, sinn­voll ver­hal­te, damit ein Bild entsteht.

Letzt­lich soll ein Werk mei­nen Kon­ven­tio­nen von einem guten Werk, also Auf­bau, Struk­tur, Span­nungs­ver­hät­nis­se, ent­spre­chen, mich aber immer auch in neue Regio­nen füh­ren und mein Wis­sen davon, was ein gutes Bild sein könn­te, erwei­tern. Das ist auch ein Pro­zess, in dem ich ver­su­che, mich nicht zu langweiligen.

Pro­cess and Rea­li­ty, 2018. Foto: Ger­hard Schlötzer

Müs­sen Sie wäh­rend des Zei­chen­pro­zes­ses manch­mal Kor­rek­tu­ren am Werk vor­neh­men, wenn Sie fest­stel­len, dass Sie sich gestal­te­risch in der fal­schen Regi­on befinden?

Ger­hard Schlöt­zer: Nein, weil ich bei die­ser Art von Zeich­nung kei­ne Feh­ler machen kann. Die Zeich­nung kann lang­wei­lig wer­den oder span­nungs­arm, aber Feh­ler kann ich kei­ne machen. Das ist auch ein Grund, war­um ich nach Musik zeich­ne, um eben nicht in eine eige­ne ste­reo­ty­pe, ein­ge­lern­te Kör­per­me­cha­nik zu ver­fal­len. Ich brau­che einen ges­ti­schen Input von außer­halb, den ich mir aus ver­schie­de­nen Musik­stü­cken hole.


Das klingt, als ob Sie mit geschlos­se­nen Augen und nur mit der Musik im Ohr zeichnen.

Ger­hard Schlöt­zer: Es stimmt, es gibt Zeich­nun­gen, die fan­ge ich blind, rein aus dem Kör­per­ge­fühl her­aus, an. Aber irgend­wann, eher früh als spät, kommt natür­lich das Auge hin­zu.
Es gibt aber auch Fäl­le, wo ich ver­su­che, die­sen von Kon­ven­tio­nen gesteu­er­ten kon­trol­lie­ren­den Blick, also das Hin­zu­tre­ten all der Regeln, nach denen man ein Bild beur­tei­len kann, mög­lichst hin­aus­zu­schie­ben. Da ver­su­che ich, den Kom­po­si­ti­ons­pro­zess mög­lichst lan­ge offen zu las­sen, nicht zu schnell in Kon­ven­tio­nen zu kom­men, was ja unter ande­rem heißt, Tei­le des Bil­des mit­ein­an­der in Ver­hält­nis zu setzen.


Wie gelingt es Ihnen, Kon­ven­tio­nen auszuklammern?

Ger­hard Schlöt­zer: Ich arbei­te mit Kon­ven­tio­nen, das will ich gar nicht leug­nen, Kon­ven­tio­nen sind nichts Schlim­mes. Sie sind sozu­sa­gen das Ras­ter der Bewe­gungs­mög­lich­kei­ten, die Bedin­gun­gen des Kul­tur­pro­zes­ses, in dem wir ste­hen. Ich fin­de es span­nend, in einem kul­tu­rel­len Pro­zess zu ste­cken und mich zum Vor­han­de­nen ver­hal­ten zu müs­sen. Aber das ist kom­pli­ziert, wes­we­gen auch die Zeich­nun­gen kom­plex wer­den. Immer wie­der ver­su­che ich, Gren­zen zu set­zen und zu schau­en, wo man sie über­schrei­ten kann.


Kön­nen Sie ein Bei­spiel dafür nennen?

Ger­hard Schlöt­zer: Ich ver­wen­de zum Bei­spiel bei vie­len Zeich­nun­gen der Serie „Zeich­nen mit Zei­chen“ qua­dra­ti­sche Bild­trä­ger, weil Qua­dra­te im Gegen­satz zu längs­recht­ecki­gen For­ma­ten nicht früh­zei­tig schon zu kom­po­si­to­ri­schen Ent­schei­dun­gen zwin­gen. So ein Qua­drat kann man wäh­rend des Zeich­nens auch mal um 90 Grad dre­hen und in die­ser Posi­ti­on wei­ter bear­bei­ten. Ande­rer­seits habe ich bei die­ser Serie aber auch eine Anfangs­be­din­gung ein­ge­führt, eine Ein­schrän­kung mei­ner Hand­lungs­mög­lich­kei­ten, näm­lich die, nur Groß­buch­sta­ben des latei­ni­schen Alpha­bets, die Lied­ti­tel oder Lied­zei­len wie­der­ge­ben, zu ver­wen­den. Mei­ne selbst auf­er­leg­te Bedin­gung ist die Ver­wen­dung der geo­me­tri­schen For­men der Buch­sta­ben und ihre Rei­hen­fol­ge – mei­ne Frei­heit ist, dass ich das so groß und mit dem Ges­tus, den ich will, und an belie­bi­ger Stel­le der Zei­chen­flä­che tun kann. Ich kon­fron­tie­re also vor­ge­ge­be­ne Set­zun­gen mit Frei­heits­gra­den und schaue, was unter den gege­be­nen Bedin­gun­gen rauskommt.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter:

http://www.bbk-oberfranken.de

https://gerhard-schloetzer.de/

Sand­ker­wa 2021

„Die Bevöl­ke­rung sehnt sich nach Normalität”

Letz­tes Jahr muss­te die Bam­ber­ger Sand­ker­wa coro­nabe­dingt aus­fal­len, 2021 soll sie, vom 19. bis 23. August, wie­der statt­fin­den. Eine defi­ni­ti­ve Ent­schei­dung, ob oder ob nicht, kann die aus­rich­ten­de Bam­ber­ger Sand­ker­wa Ver­an­stal­tungs GmbH im Ange­sicht der der­zei­ti­gen Pan­de­mie-Ent­wick­lung und behörd­li­chen Beschluss­la­ge aber noch nicht tref­fen. Hin­zu kommt die Unsi­cher­heit, ob die GmbH einen erneu­ten Aus­fall wirt­schaft­lich über­le­ben könn­te. Mit Jür­gen Wirth, Geschäfts­füh­rer der Sand­ker­wa GmbH, haben wir im Web­echo-Inter­view über die Pla­nun­gen gesprochen.

Herr Wirth, wie sehen die wirt­schaft­li­chen Aus­wir­kun­gen des Aus­falls der Sand­ker­wa 2020 auf die Sand­ker­wa GmbH aus?

Jür­gen Wirth: Die Sand­ker­wa GmbH finan­ziert sich zur­zeit aus­schließ­lich durch ihre Rück­la­gen. Wir haben kei­ne Ein­nah­men, aber Aus­ga­ben wie Mie­te, Tele­fon und so wei­ter. Für ein Jahr ist so eine Finan­zie­rung mög­lich. Aber nicht für einen län­ge­ren Zeit­raum. Die­se schwie­ri­ge Situa­ti­on betrifft auch den Bür­ger­ver­ein 4. Distrikt, der sehr stark auf die Ein­nah­men aus der Sand­ker­wa ange­wie­sen ist.


Wie sähe der wirt­schaft­li­che Zustand der GmbH aus, wenn auch die Ker­wa 2021 aus­fie­le? Kön­nen Sie, wirt­schaft­lich gese­hen, nicht anders als die Ker­wa 2021 auszurichten?

Jür­gen Wirth: Soll­te die Sand­ker­wa 2021 wie­der aus­fal­len, dann müss­te man sich fra­gen, ob es noch Sinn ergibt, die GmbH wei­ter zu betrei­ben. Eine GmbH muss wirt­schaft­lich han­deln. Bei der Durch­füh­rung der Sand­ker­wa spie­len vie­le Fak­to­ren eine Rol­le. Es geht hier­bei nicht nur um das Wirt­schaft­li­che. Viel­mehr ste­hen die Sicher­heit und die Gesund­heit der Besu­cher im Vordergrund.


In einem jüngst erschie­ne­nen Pres­se­be­richt wird Horst Feul­ner, eben­falls Geschäfts­füh­rer der Sand­ker­wa GmbH, so zitiert, dass er davon aus­ge­he, dass die Sand­ker­wa 2021 vom 19. bis zum 23. August 2021 statt­fin­den wird. Was macht ihn sicher?

Jür­gen Wirth: Wir sind uns natür­lich nicht sicher, ob die Sand­ker­wa statt­fin­den wird – wir sind zuver­sicht­lich. Soll­ten in die­sem Jahr aber wie­der alle Volks­fes­te abge­sagt wer­den, dann geht eine gan­ze Bran­che in die Insol­venz. Ich glau­be, das möch­te kei­ner von uns miterleben.


Wel­che Inzi­denz (pro Woche und 100.000 Ein­woh­nern) darf für Sie nicht über­schrit­ten sein, damit die Ker­wa statt­fin­den kann?

Jür­gen Wirth: Wir machen die Ker­wa nicht von Inzi­denz­wer­ten abhän­gig. Viel­mehr rich­ten wir uns nach den Vor­ga­ben der Staats­re­gie­rung und den Ord­nungs- und Sicher­heits­be­hör­den. Eine gro­ße Rol­le spie­len auch noch die behörd­li­chen Auf­la­gen. Wenn die­se nicht umsetz­bar oder finan­zier­bar sind, dann wird es auch kei­ne Ker­wa geben.


Wie lan­ge bis vor dem 19. August wer­den Sie die Ent­wick­lung der Coro­na­zah­len bezie­hungs­wei­se die fina­le Ent­schei­dung für oder gegen die Aus­rich­tung der Ker­wa abwarten?

Jür­gen Wirth: Wir wer­den eine fina­le Ent­schei­dung so spät wie mög­lich tref­fen. Wahr­schein­lich im zwei­ten Quar­tal die­ses Jahres.


Sie haben ange­kün­digt, auf ein Hygie­ne­kon­zept zu ver­zich­ten und statt­des­sen auf eine Sta­bi­li­sie­rung des Infek­ti­ons­ge­sche­hens auf nied­ri­gem Stand und eine erfolg­reich ver­lau­fen­de Impf­kam­pa­gne zu hof­fen. Wie ris­kant ist die­ser Plan im Ange­sicht von Impf­skep­sis und der der­zei­ti­gen Lang­sam­keit, mit der das Imp­fen abläuft, und dem schlep­pen­den Nach­schub an Impfstoff?

Jür­gen Wirth: Geeig­ne­te Hygie­ne­kon­zep­te sind an der Sand­ker­wa nicht umsetz­bar. Viel­mehr müs­sen wir abwar­ten, wel­chen Plan die Staats­re­gie­rung für die Ver­an­stal­tungs­bran­che hat. Eine frei­wil­li­ge Imp­fung ist nun mal frei­wil­lig. Hier­von kann man kei­ne Ver­an­stal­tung abhän­gig machen.


Die Sand­ker­wa GmbH hat sich gegen eine Pri­vi­le­gie­rung von Geimpf­ten aus­ge­spro­chen. Warum?

Jür­gen Wirth: Wir wer­den kei­ne Maß­nah­men unter­stüt­zen, wel­che die Gesell­schaft spal­ten. Die Sand­ker­wa ist ein Fest für alle!


Gehen Sie davon aus, dass sich ähn­lich viel Publi­kum wie in den Jah­ren zuvor ein­fin­den wird, oder rech­nen Sie damit, dass ein Groß­teil mög­li­cher Besu­che­rin­nen und Besu­cher – unab­hän­gig vom Pan­de­mie­stand – aus Rest-Sor­ge um eine Anste­ckung der Ker­wa doch fernbleibt?

Jür­gen Wirth: Die Bevöl­ke­rung sehnt sich, nach fast einem Jahr, nach Nor­ma­li­tät. Die Besu­cher­zah­len wer­den sta­bil bleiben.


Soll­te die Sand­ker­wa 2021 statt­fin­den – wel­che Neue­run­gen im Pro­gramm, Ablauf, Auf­bau, et cete­ra wird es geben?

Jür­gen Wirth: Es sind kei­ne Ver­än­de­run­gen am Pro­gramm geplant. Die Sand­ker­wa bleit ihren Tra­di­tio­nen treu.

Bilanz 2020 weist ein Über­nach­tungs-Minus von 41,4 Pro­zent aus

Schmerz­li­ches Jahr für den Bam­ber­ger Tourismus

Nur weni­ge Bran­chen haben die Aus­wir­kun­gen der Coro­na-Maß­nah­men so dras­tisch erfah­ren müs­sen wie der Tou­ris­mus. Nach den offi­zi­el­len Über­nach­tungs­zah­len des Sta­tis­ti­schen Lan­des­am­tes ver­zeich­net Bam­berg ein Minus von 41,4 Pro­zent bei den Über­nach­tun­gen im ver­gan­ge­nen Jahr im Ver­gleich zu 2019, wie die Stadt Bam­berg mitteilt.

Im Früh­jahr 2020 wur­de das Rei­sen mit als ers­tes ver­bo­ten und alle ent­spre­chen­den Betrie­be geschlos­sen, und auch im Jahr 2021 wird das Rei­sen wohl zu den letz­ten Berei­chen des öffent­li­chen Lebens gehö­ren, die wie­der frei agie­ren kön­nen. Die Umsatz­ein­bu­ßen im Gast­ge­wer­be und im Bereich der tou­ris­ti­schen Dienst­leis­tun­gen sind immens, vie­le Anbie­ter ver­su­chen sich mit Über­brü­ckungs­hil­fen, Novem­ber­hil­fen und Kurz­ar­beit wei­ter über Was­ser zu halten.

Nun lie­gen die offi­zi­el­len Über­nach­tungs­zah­len des Sta­tis­ti­schen Lan­des­am­tes für das Jahr 2020 vor und war­ten mit der ers­ten offi­zi­el­len Gesamt­sta­tis­tik für das ver­gan­ge­ne Jahr auf. Sie machen unmiss­ver­ständ­lich deut­lich, wie sehr die Bran­che unter den Ein­schrän­kun­gen gelit­ten hat.

Ver­zeich­ne­te Bam­berg im Jahr 2019 noch 753.220 Über­nach­tun­gen, so fällt die Zahl der Über­nach­tun­gen für 2020 auf 441.424 zurück, ein Minus von 41,4 Pro­zent. Die­ser Rück­gang unter­streicht in sei­ner Höhe noch ein­mal die dra­ma­ti­sche Situa­ti­on für die Bran­che ins­ge­samt. Mit Bekannt­ga­be der Jah­res­sta­tis­tik legt der Bam­berg Tou­ris­mus & Kon­gress Ser­vice (TKS) gleich­zei­tig auf dem Tou­ris­mus­blog „Tou­ris­mus in Bam­berg – Die Bilanz des Jah­res 2020“ sei­nen Jah­res­be­richt vor und zeigt unter ande­rem die Ver­lus­te in den unter­schied­li­chen Geschäfts­be­rei­chen die­ses wirt­schaft­lich täti­gen städ­ti­schen Betriebs auf. Ganz mas­siv ist der Rück­gang im Bereich der Grup­pen­rei­sen, die 2020 so gut wie ganz­jäh­rig nicht mög­lich waren. Hier beklagt der TKS Ver­lus­te von rund 90 Pro­zent. Auch wenn der Som­mer durch den Zuspruch vie­ler Gäs­te, vor allem aus dem Inland, weni­ger dra­ma­tisch ver­lau­fen ist als der Rest des Jah­res, so fällt auch die Gesamt­bi­lanz bei den Stadt­füh­run­gen, dem stärks­ten Umsatz­brin­ger des TKS, mit einem Ver­lust von 76 Pro­zent äußerst nega­tiv aus. Nur 2.747 Füh­run­gen gab es zuletzt im Wen­de­jahr 1989, der Umsatz von 220.670 Euro fällt ent­spre­chend mager aus. Auch der Umsatz durch den Ver­kauf in der Tou­rist Info liegt mit 288.267 Euro nur bei 55 Pro­zent eines nor­ma­len Jahres.


Vie­le Wirt­schafts­zwei­ge lei­den mit 

„Alles in allem ein ver­hee­ren­des Jahr für den Tou­ris­mus in Bam­berg“, so der städ­ti­sche Tou­ris­mus­re­fe­rent Dr. Ste­fan Gol­ler. „Beson­ders schmerz­lich ist die­se Ent­wick­lung für die vie­len Anbie­ter tou­ris­ti­scher Dienst­leis­tun­gen und für das Gast­ge­wer­be, aber auch für Kul­tur­anbie­ter, die nor­ma­ler­wei­se auch mas­siv von aus­wär­ti­gen Besu­che­rin­nen und Besu­chern pro­fi­tie­ren. Letzt­lich lei­den aber vie­le wei­te­re Wirt­schafts­zwei­ge eben­falls unter dem Ver­lust der Tou­ris­ten, vom Bäcker bis zum Taxi­un­ter­neh­men, vom Ein­zel­han­del bis zur Ver­an­stal­tungs­bran­che. In einem nor­ma­len Jahr erwirt­schaf­tet der Tou­ris­mus in Bam­berg über 330 Mio. Euro Bruttoumsatz.“

Micha­el Heger, Lei­ter des TKS, ver­brei­tet den­noch Zuver­sicht: „Es geht jetzt für unse­re vie­len Part­ner in Bam­berg und im Bam­ber­ger Land dar­um, die nächs­ten Wochen wirt­schaft­lich durch­zu­ste­hen, bis nach Ostern die Pan­de­mie hof­fent­lich stär­ker in ihre Schran­ken ver­wie­sen wer­den kann und ers­te Locke­run­gen auch das Rei­sen betref­fen kön­nen. Stu­di­en zei­gen, dass die Rei­se­lust der Deut­schen unge­bro­chen ist. Es wird auch 2021 den Trend zum siche­ren Urlaub im eige­nen Land geben und davon wer­den wir in Bam­berg und im Bam­ber­ger Land wie­der pro­fi­tie­ren kön­nen. Wir ste­hen mit unse­ren Ange­bo­ten und den digi­ta­len Buchungs­mög­lich­kei­ten trotz Kurz­ar­beit und Home-Office jeder­zeit bereit, wenn wir sei­tens Poli­tik und Pan­de­mie­la­ge grü­nes Licht bekommen.“

Der aus­führ­li­che Jah­res­be­richt mit Infor­ma­tio­nen zu den Sta­tis­ti­ken und zu den wich­tigs­ten Ent­wick­lun­gen des Jah­res 2020 im TKS und im Bam­berg-Tou­ris­mus ist zu fin­den auf https://blog.bamberg.info/tag/tourismusstatistik/

Trend­aus­wer­tung Kon­junk­tur Bamberg

Deut­lich trü­be­re Aussichten

Der Jah­res­wech­sel stand auch für die Wirt­schaft in Stadt und Land­kreis Bam­berg unter schwie­ri­gen Vor­zei­chen, wie die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth mit­teilt. In der aktu­el­len IHK-Kon­junk­tur­um­fra­ge ver­mel­den die befrag­ten Bam­ber­ger Unter­neh­men eine deut­lich schlech­te­re aktu­el­le Geschäfts­la­ge als noch im Herbst 2020.

Zu den Erwar­tun­gen an die kom­men­den zwölf Mona­te hin­ge­gen äußern sich die Befrag­ten etwas opti­mis­ti­scher. „Wie die gesam­te Wirt­schaft lei­den auch die Unter­neh­men der Regi­on Bam­berg stark unter der Coro­na-Pan­de­mie. Bran­chen­über­grei­fend sind vie­le Betrie­be zum Nichts­tun ver­dammt oder ver­zeich­nen wegen der staat­li­chen Beschrän­kun­gen hohe Umsatz­ein­bu­ßen. Alle set­zen ihre Hoff­nun­gen auf Locke­run­gen für die Geschäfts­welt, die für kräf­ti­gen Rücken­wind sor­gen kön­nen. Die jüngs­ten Ent­schei­dun­gen der Poli­tik geben aber nur wenig Anlass zur Hoff­nung. Kla­re Per­spek­ti­ven feh­len nach wie vor“, so Son­ja Weig­and, IHK-Prä­si­den­tin und Vor­sit­zen­de des IHK-Gre­mi­ums Bam­berg. Der Kon­junk­tur­kli­ma-index für die Regi­on Bam­berg gibt aktu­ell um acht Punk­te nach und liegt nun bei 91 Zählern.

Das Auf und Ab der Geschäfts­la­ge setzt sich auch im neu­en Jahr fort. Nach­dem im letz­ten Früh­jahr die Wer­te mas­siv ein­ge­bro­chen waren, erhol­te sich die Geschäfts­la­ge im Herbst zunächst wie­der, um zu Jah­res­be­ginn erneut deut­lich nach­zu­ge­ben. 43 Pro­zent der Betrie­be aus Stadt und Land­kreis Bam­berg bewer­ten ihre aktu­el­le Geschäfts­la­ge schlecht, nur 27 Pro­zent nen­nen sie gut. Damit rutscht die Lage­be­ur­tei­lung im Sal­do merk­lich in den nega­ti­ven Bereich. „Das Ergeb­nis sagt viel über den tat­säch­li­chen Zustand der Wirt­schaft aus und ist durch­aus alar­mie­rend. Immer mehr unse­rer Mit­glieds­un­ter­neh­men kämp­fen inzwi­schen um ihre Exis­tenz“, so Weig­and. Knapp die Hälf­te der Befrag­ten berich­tet auch von einer nega­ti­ven Umsatz­ent­wick­lung. Dies betrifft sowohl Umsät­ze im In- und im Aus­land. Dem­zu­fol­ge lei­det bei die­sen Unter­neh­men auch die Kapa­zi­täts­aus­las­tung oder befin­det sich auf einem nied­ri­gen Niveau.


Die Hoff­nung bleibt bestehen

Die Bam­ber­ger Unter­neh­men schrei­ben die kom­men­den Mona­te aber noch nicht ab. Ein Vier­tel der Befrag­ten rech­net mit einer Ver­bes­se­rung der Geschäfts­la­ge, wei­te­re 49 Pro­zent gehen von kei­ner gra­vie­ren­den Ver­än­de­rung aus, 26 Pro­zent befürch­ten eine Ver­schlech­te­rung. Dies zeigt die Zuver­sicht, die eine über­wie­gend gro­ße Zahl den­noch ver­spürt. Ähn­lich sta­bi­le Erwar­tun­gen for­mu­lie­ren die Fir­men auch bei der Ein­schät­zung der künf­ti­gen Umsatz­ent­wick­lung im In- und Aus­land. „Die Wirt­schaft traut sich wei­ter­hin viel zu. Grund­vor­aus­set­zung für eine Erho­lung sind aber nach­hal­ti­ge Locke­run­gen der Coro­na-Beschrän­kun­gen für die Betrie­be, damit die Unter­neh­men wie­der Pla­nungs­si­cher­heit erlan­gen. Wir sind zuver­sicht­lich, sonst wären wir kei­ne Unter­neh­mer. Etli­che Unter­neh­men aber wer­den die­se Kri­se wohl nicht über­ste­hen, weil für sie die Geschäfts­tä­tig­keit zu lan­ge ein­ge­schränkt oder unmög­lich war und die öffent­lich zuge­sag­ten Hil­fen nicht oder ein­fach zu spät ankom­men“, erläu­tert die Präsidentin.


Deut­li­che Spu­ren auf dem Arbeitsmarkt

Der der­zei­ti­ge Lock­down hat nach Ein­schät­zung der befrag­ten Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer nega­ti­ve Fol­gen für den Arbeits­markt. Dazu kommt im Raum Bam­berg die ohne­hin schwie­ri­ge Lage der Auto­mo­bil­zu­lie­fer­indus­trie. Tei­le der Wirt­schaft sind daher gezwun­gen, ihre Beleg­schaft zu redu­zie­ren. „Unter­neh­men kön­nen nicht in ihrem Geschäft ein­ge­schränkt oder gar gänz­lich geschlos­sen wer­den, ohne dass dies nach­hal­ti­ge Aus­wir­kun­gen auf den Arbeits­markt hat“, betont Weig­and. Ein gewis­ser Erho­lungs­ef­fekt ist aber auch für den Arbeits­markt zu erwar­ten, sobald das Geschäfts­le­ben in allen Bran­chen wie­der durch­star­ten kann.

Sor­gen macht sich die IHK-Prä­si­den­tin auch um die Zukunft des Wirt­schafts­stand­or­tes. „Die Basis und die Stär­ke des Wirt­schafts­stand­or­tes Ober­fran­ken sind die vie­len, soli­den, fami­li­en­ge­führ­ten mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men. Schon in wirt­schaft­lich guten Zei­ten ist es für zahl­rei­che Unter­neh­mer schwer, die Nach­fol­ge in der eige­nen Fami­lie zu regeln. Jetzt, in so schwie­ri­gen Zei­ten, ist die­se Her­aus­for­de­rung noch ungleich grö­ßer. Ver­lie­ren wir die­se Unter­neh­men, wird dem Wirt­schafts­stand­ort Pro­spe­ri­tät und damit Wett­be­werbs­fä­hig­keit ver­lo­ren gehen“, so Son­ja Weigand.

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