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Bamberg - Page 51

Unge­setz­li­che Überstundenpauschalen

Volt for­dert Aufklärung

Hans-Gün­ter Brün­ker, Stadt­rat für Volt, for­dert in einem meh­re­re Punk­te umfas­sen­den Plan die Auf­klä­rung der kürz­lich bekannt­ge­wor­de­nen unge­setz­li­chen Zah­lun­gen von Über­stun­den­pau­scha­len in der Stadtverwaltung.

Aus einem Bericht des kom­mu­na­len Prü­fungs­ver­ban­des geht her­vor, dass die Stadt Bam­berg im Zeit­raum von 2011 bis 2017 tarif­wid­rig und ohne gesetz­li­che Grund­la­ge min­des­tens 450.000 Euro für nicht geleis­te­te Über­stun­den an Rat­haus­mit­ar­bei­ten­de gezahlt hat. Wer die­se Zah­lun­gen ver­an­lasst hat und an wen sie gegan­gen sind, ist noch nicht klar. Ober­bür­ger­meis­ter Star­ke hat ers­te Unter­su­chungs­er­geb­nis­se für Ende Janu­ar angekündigt.

Hans-Gün­ter Brün­ker, Bam­ber­ger Stadt­rat der Par­tei Volt, die sich in einer Stadt­rats­ko­ope­ra­ti­on mit SPD, Grü­nen und ÖDP befin­det, hat die Nach­richt über die Zah­lun­gen nach eige­ner Aus­sa­ge mit Ent­set­zen und Ver­wun­de­rung zur Kennt­nis genom­men. „Es sind schon deut­li­che Sum­men, die da geflos­sen sind, und die­se Pra­xis der tarif­wid­ri­gen Über­stun­den­zah­lun­gen wur­de anschei­nend bereits 2013 bemän­gelt und bis min­des­tens 2017 nicht eingestellt.”

Bei der Auf­klä­rung des Falls for­dert er, meh­re­re Punk­te zu beach­ten. Eine rück­halt­lo­se Zusam­men­ar­beit mit der Staats­an­walt­schaft müs­se genau­so gege­ben sein wie die Ver­öf­fent­li­chung aller Tei­le des Rech­nungs­prü­fungs­be­rich­tes, die unter Wah­rung des Daten­schut­zes ver­öf­fent­licht wer­den kön­nen. Auch eine bal­di­ge Sit­zung des Rech­nungs­prü­fungs­aus­schus­ses unter Betei­li­gung aller Stadt­rats­mit­glie­der und nach Mög­lich­keit auch unter Betei­li­gung der Öffent­lich­keit for­dert der Stadtrat.

Beson­de­res Augen­merk sol­le außer­dem auf der Fra­ge lie­gen, ob es auch nach 2017 frag­wür­di­ge Zah­lun­gen in der Ver­wal­tung gab oder den begüns­tig­ten Per­so­nen auf ande­rem Wege Vor­tei­le zuteil­wur­den. Außer­dem müs­se über­prüft wer­den, ob die Pra­xis der Bezah­lung frag­wür­di­ger Über­stun­den inzwi­schen ein­ge­stellt wor­den ist. Und schluss­end­lich gel­te es zu klä­ren, wer ver­ant­wort­lich ist und wel­che struk­tu­rel­len Hin­ter­grün­de zu die­ser Pra­xis geführt haben.

„Neben man­geln­den Kon­troll­mög­lich­kei­ten lag mit­un­ter viel­leicht auch ein man­geln­der Kon­troll­wil­le durch den Stadt­rat vor. Es scheint auch, dass zu viel Macht in den Hän­den ein­zel­ner kon­zen­triert ist”, sagt Brün­ker. Die Chan­cen auf Auf­klä­rung sieht er als durch­aus gege­ben. Aber: „Es besteht die Gefahr, dass es am Schluss heißt‚ die Über­stun­den sei­en selbst­ver­ständ­lich geleis­tet, nur lei­der nicht erfasst wor­den, und dass dann jemand auf unter­ge­ord­ne­ter Ebe­ne dafür zur Ver­ant­wor­tung gezo­gen wird. Sol­che Bau­ern­op­fer soll­ten wir ver­hin­dern. Damit wäre dann viel­leicht dem Recht Rech­nung getra­gen, aber kei­ne Auf­klä­rung geleistet.”

Coro­na

Stadt Bam­berg rich­tet Impf-Hot­line ein

Der Start­schuss für Coro­na-Imp­fun­gen im Impf­zen­trum Bam­berg rückt näher. Da mit einem gro­ßen Andrang bei der Ter­min­ver­ga­be gerech­net wird, unter­stützt die Stadt Bam­berg das Impf­zen­trum mit einer eige­nen Hotline.

Der Start­schuss für die ers­ten Coro­na-Imp­fun­gen im Impf­zen­trum Bam­berg in der Bro­se Are­na rückt näher. Nach­dem zunächst Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­nern in Alten- und Pfle­ge­hei­men sowie Men­schen in medi­zi­ni­schen Ein­rich­tun­gen geimpft wur­den, soll im Lau­fe der nächs­ten Woche mit der Imp­fung in der Risi­ko­grup­pe der Über-80-Jäh­ri­gen, die Zuhau­se leben, begon­nen wer­den. Men­schen, die sich imp­fen las­sen möch­ten, wol­len nun wis­sen: Wie bekom­me ich einen Ter­min, wie läuft die Imp­fung ab oder wie muss ich mich vor und nach der Imp­fung ver­hal­ten? Da mit einem gro­ßen Andrang bei der Ter­min­ver­ga­be gerech­net wird, unter­stützt die Stadt Bam­berg das Impf­zen­trum mit einer eige­nen Hot­line: Unter der 0951//87–2424 kön­nen über 80-Jäh­ri­ge aus Stadt und Land­kreis Bam­berg ab Diens­tag, dem 12. Janu­ar, all­ge­mei­ne Fra­gen zur Coro­na-Imp­fung und Ter­min­ver­ga­be stellen. 

Senio­rin­nen und Senio­ren unter­stüt­zen Impf­zen­trum Bam­berg bei Terminvergabe 

„Mit der zusätz­li­chen Hot­line möch­ten wir dafür Sor­ge tra­gen, dass die Ter­min­ver­ga­be trotz einer hohen Nach­fra­ge mög­lichst rei­bungs­los ver­läuft und das Impf­zen­trum Bam­berg so etwas ent­las­ten“, betont Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Starke.

Betreut wird die Hot­line auf Initia­ti­ve des Vor­sit­zen­den der ARGE, Wolf­gang Bud­de, von Mit­glie­dern des Bam­ber­ger Senio­ren­bei­rats, die sich auf all­ge­mei­ne Fra­gen zur Coro­na-Imp­fung vor­be­rei­tet haben. „Ich freue mich rie­sig dar­über, dass wir sach­kun­di­ge Bür­ge­rin­nen und Bür­ger für die Hot­line gewin­nen konn­ten. Das ist geleb­tes bür­ger­schaft­li­ches Enga­ge­ment“, sagt Bür­ger­meis­ter und Sozi­al­re­fe­rent Jonas Glüsen­kamp.
Die Impf-Hot­line ist täg­lich von 09.00 Uhr bis 13.00 Uhr geschal­ten. Für all­ge­mei­ne Fra­gen zur aktu­el­len Lage in Stadt und Land­kreis, Schul­schlie­ßun­gen, Ver­hal­tens­emp­feh­lun­gen et cete­ra wird auch das Bür­ger­te­le­fon der Stadt Bam­berg wie­der tägl. von 09.00 Uhr bis 13.00 Uhr frei geschal­ten: 0951//87–2525. Eine medi­zi­ni­sche Bera­tung erfolgt unter den städ­ti­schen Hot­lines nicht.

Vor­wurf angeb­li­cher Ver­let­zung eines Dienstgeheimnisses 

Ober­bür­ger­meis­ter akzep­tiert Straf­be­fehl nicht

Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke hat sich zu dem Straf­be­fehl wegen angeb­li­cher Ver­let­zung eines Dienst­ge­heim­nis­ses im Zuge der Kom­mu­nal­wahl der Stadt Bam­berg im ver­gan­ge­nen Jahr geäu­ßert. In einem State­ment weist er den Vor­wurf, bewusst gegen das Mel­de­ge­setz ver­sto­ßen zu haben, zurück.

„Das Amts­ge­richt Bam­berg hat einen Straf­be­fehl wegen angeb­li­cher Ver­let­zung eines Dienst­ge­heim­nis­ses im Zuge der Kom­mu­nal­wahl 2020 erlas­sen. Auch wenn die Geld­stra­fe nur 60 Tages­sät­ze beträgt, habe ich sofort Ein­spruch ein­ge­legt. Es ist mir wich­tig, dass ich dies früh­zei­tig trans­pa­rent mache und offen kom­mu­ni­zie­re“, sag­te Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke. „Die­ser Straf­be­fehl beruht dar­auf, dass ich wahl­be­rech­tig­te Bür­ger in ihrer Mut­ter­spra­che ange­schrie­ben hat­te, nach­dem von der zustän­di­gen Mel­de­be­hör­de die förm­lich ange­frag­ten Daten über­mit­telt wor­den waren. Den damit ver­bun­de­nen Vor­wurf, bewusst gegen das Mel­de­ge­setz ver­sto­ßen zu haben, wei­se ich zurück.“

Wei­ter­ga­be des Merk­mals „Staats­an­ge­hö­rig­keit“ ist nicht zulässig

Zum Hin­ter­grund: Im Zuge des Wahl­kamp­fes zur baye­ri­schen Kom­mu­nal­wahl 2020 hat die Bam­ber­ger SPD ein Schrei­ben an wahl­be­rech­tig­te EU-Bür­ger ohne deut­sche Staats­bür­ger­schaft in der jewei­li­gen Lan­des­spra­che ver­sen­det. Die Adress­da­tei­en wur­den unter Anga­be der Staats­an­ge­hö­rig­keit vom Bam­ber­ger Ord­nungs­amt an die SPD über­ge­ben. Eine Her­aus­ga­be von Adress­da­ten an poli­ti­sche Par­tei­en ist im Zuge der Wahl­wer­bung grund­sätz­lich zuläs­sig. Nicht zuläs­sig ist jedoch die Wei­ter­ga­be des Merk­mals „Staats­an­ge­hö­rig­keit“. Dies wur­de übersehen.

Ober­bür­ger­meis­ter Star­ke beton­te: „Als Dienst­herr der Stadt­ver­wal­tung bedaue­re ich die­sen Feh­ler sehr und ent­schul­di­ge mich dafür. Die Stadt­ver­wal­tung hat umge­hend Sor­ge getra­gen, dass für die Zukunft ein sol­cher Feh­ler ver­mie­den wird.“

Schrift­stel­ler Pablo L.T. Noval

Gothic Fic­tion

Der spa­ni­sche Schrift­stel­ler Pablo L.T. Noval lebt seit zehn Jah­ren in Bam­berg. Die Stadt mach­te ihn zum Roman­au­tor, er mach­te sie zur Prot­ago­nis­tin sei­ner Erst­ver­öf­fent­li­chung. „Die Stadt der Ver­ges­se­nen“ gehört der Span­nungs­li­te­ra­tur an und ver­eint Mys­tery-Ele­men­te mit einer Familiengeschichte.

All die nied­li­chen Fas­sa­den Bam­bergs sind auf den ers­ten Blick nicht unbe­dingt mit dem abgrün­di­gen Bild, das zahl­rei­che Lokal­k­ri­mis von der Stadt zeich­nen, ver­ein­bar: Doch hin­ter Stuck, Fach­werk und Schnör­kel scheint es düs­ter zuzu­ge­hen. Oder zumin­dest scheint das unsicht­ba­re Dahin­ter­lie­gen­de die Fan­ta­sie in der­ar­ti­ge Rich­tun­gen zu lenken.

So geschah es mög­li­cher­wei­se schon E.T.A. Hoff­mann, als er Inspi­ra­ti­on für sei­ne schau­ri­gen Erzäh­lun­gen such­te. Auf Pablo L. T. Noval hat Bam­berg einen sol­chen Ein­druck auf jeden Fall gemacht. „Ich fin­de Bam­berg ist eine gute lite­ra­ri­sche Grund­la­ge, vor allem in sei­nen klei­nen düs­te­ren Gas­sen und gera­de im Win­ter“, sagt er. Beson­ders die wink­li­ge Con­cor­dia­stra­ße hat einen blei­ben­den Ein­druck auf Noval hin­ter­las­sen. Dort fand er Inspi­ra­ti­on für die „Stadt der Ver­ges­se­nen“ und ließ die Haupt­fi­gur Max Dress­len sei­ne Bam­ber­ger Wohn­adres­se beziehen.

Pablo L.T. Noval

Pablo López

1984 in A Coru­ña im spa­ni­schen Gali­zi­en gebo­ren, kam Pablo López, so sein bür­ger­li­cher Name, schon früh mit Lite­ra­tur in Berüh­rung – einer lese­wü­ti­gen Mut­ter sei es gedankt. „Mei­ne Mut­ter hat sehr vie­le Bücher zuhau­se und liest jede Woche min­des­tens eines.“

Ers­te eige­ne Schreib­ver­su­che waren nur eine Fra­ge der Zeit, die Inspi­ra­ti­on dazu kind­li­che Schwär­me­rei­en. „Ich habe schon als Kind klei­ne Gedich­te geschrie­ben. Für Mädels. Ich habe sie aber für mich behal­ten. Das war kit­schi­ges Zeug.“

Erst im Umfeld einer uni­ver­si­tä­ren Thea­ter­grup­pe an der Uni­ver­si­tät Bam­berg gab er Selbst­ver­fass­tes dem Licht der Öffent­lich­keit preis. Nach einem Stu­di­um der Tou­ris­mus­wirt­schaft und eini­ger Zeit in Bar­ce­lo­na hat­te es ihn 2010 hier­her ver­schla­gen. „Ich hat­te vor­her über­haupt kei­ne Bezie­hung zu Deutsch­land. Die­se fing erst in Bar­ce­lo­na, wo ich drei Jah­re gelebt habe und Leu­te von der Uni Bam­berg kann­te. Und der letzt­end­li­che Grund für den Umzug nach Ober­fran­ken hat­te lan­ge Bei­ne, grü­ne Augen und hieß Claudia.“

Wäh­rend die­se Ver­bin­dung die Zeit nicht über­dau­er­te, ent­stand am Bam­ber­ger Wohn­ort eine neue, die bis heu­te anhält. „Bam­berg gefällt mir seit mei­nem ers­ten Besuch wahn­sin­nig gut.“ Die Arbeits­stel­le als Sprach­leh­rer, die ihm das Sprach­zen­trum der Uni­ver­si­tät damals anbot und die er bis heu­te aus­füllt, trug zur Stär­kung des Ver­hält­nis­ses bei.

An der Uni­ver­si­tät schloss sich Pablo López einer Thea­ter­grup­pe an, zu deren Koor­di­na­tor er bald auf­stieg. Und der Ein­fach­heit hal­ber begann er, auch Stü­cke für den Thea­ter­be­trieb zu schrei­ben – erst zusam­men mit einem Spa­nisch­leh­rer-Kol­le­gen, dann allein. „Vier Stü­cke sind damals ent­stan­den. Alle gin­gen in die Rich­tung von Mon­ty Python-arti­ger, absur­der Come­dy. Ande­re Thea­ter­grup­pe haben immer ver­sucht, etwas mit Tie­fe zu schrei­ben. Ich woll­te lie­ber lus­ti­ge Stücke.“

Einem der Stü­cke liegt eine Kri­tik von Online-Dating und die Auf­for­de­rung, doch lie­ber „in der Knei­pe zu flir­ten“ zugrun­de. Ein ande­res han­delt von einem Spa­nisch­leh­rer in Bam­berg, das drit­te basiert auf einer gali­zi­schen Legen­de, die von den Geis­tern Ermor­de­ter erzählt, die eine leben­di­ge Per­son brau­chen, um her­aus­zu­fin­den, wer der Kil­ler war. Auch wenn damals Come­dy-Ele­men­te In Pablo López‘ Schrei­ben vor­herrsch­ten, zeich­ne­ten sich doch bereits Span­nungs­mo­ti­ve ab, die er in „Die Stadt der Ver­ges­se­nen“ umfäng­li­cher aus­brei­ten soll­te. Auch das vierte

Thea­ter­stück, über ein absur­des Jen­seits, „eine Art „Ali­ce in Won­der­land“, nur ein biss­chen dunk­ler“, ging in die­se Richtung.

Die Stadt der Vergessenen

Bevor Pablo López 2013 mit der Aus­ar­bei­tung von „Die Stadt der Ver­ges­se­nen“ begann, leg­te er sich jedoch erst ein­mal den Künst­ler­na­men Pablo L.T. Noval zu. „Vom Namen Pablo López gibt es in Spa­ni­en Mil­lio­nen, das ist wie Micha­el Mül­ler in Deutsch­land. L und T ste­hen für mei­nen voll­stän­di­gen Nach­na­men, López-Tato, und Noval stammt aus dem Gali­zi­schen und lässt sich mit „im Tal“ über­set­zen. Außer­dem klingt Noval schö­ner als López.“

Etwa sie­ben Mona­te saß und schrieb Pablo Noval an sei­ner Erst­ver­öf­fent­li­chung. Die Zeit der Über­set­zung vom Spa­ni­schen ins Deut­sche dazu gerech­net, ver­gin­gen ins­ge­samt zwei Jah­re zwi­schen Kon­zep­ti­on und Veröffentlichung.

Das Gedan­ken­spiel, der Wunsch, das Gen­re der Mys­tery-Span­nungs­li­te­ra­tur zu bedie­nen und eine eige­ne lite­ra­ri­sche Welt zu erschaf­fen, ent­stand bereits in der müt­ter­li­chen Pri­vat­bi­blio­thek, als ihm eine Aus­ga­be von „Der Herr der Rin­ge“ in die Hän­de fiel. Den Ent­schluss, sich an den Ver­such eines eige­nen Romans zu wagen, flüs­ter­te ihm Bam­berg ein. 

Ange­tan von der Stadt und stän­dig umge­ben von den schie­fen „ETA-Hoff­mann- oder Edgar-Allen-Poe-arti­gen“ Fas­sa­den der Con­cor­dia­stra­ße, die ohne all­zu gro­ße lite­ra­ri­sche Ver­zer­rung auch den mor­bi­den Hin­ter­grund von Schau­er­ro­ma­nen oder soge­nann­ter Gothic Fic­tion des 19. Jahr­hun­derts hät­ten abge­ben kön­nen, ent­warf Pablo Noval eine ver­schlun­ge­ne Geschich­te über eine Ver­schwö­rung, Ver­gan­gen­heits­er­for­schung und das Studentenleben.

Dem Lebens­weg des Autors zumin­dest zu Beginn der Geschich­te nicht unähn­lich, zieht der Stu­dent Max Dress­len in „Die Stadt der Ver­ges­se­nen“ nach Bam­berg in die Con­cor­dia­stra­ße und muss sich in der neu­en Stadt zurecht­fin­den. Der Tat­sa­che, dass sein Vor­mie­ter eini­ge Tage vor­her erst spur­los ver­schwun­den ist und dann tot in der Reg­nitz gefun­den wird, misst Max zuerst noch nicht so viel Bedeu­tung bei wie dem Bam­ber­ger Bier und einem grün­äu­gi­gen (zu etwa­igen lan­gen Bei­ne macht der Text kei­ne Aus­kunft) Schwarm namens Eliza­beth. Trotz die­sen und ande­ren Text-Par­al­le­len zum Leben des Autors, ist die „Die Stadt der Ver­ges­se­nen“ aber kein auto­bio­gra­fi­scher Roman.

Schnell stellt sich näm­lich her­aus, dass der Tote Eliza­beths Vater war und ermor­det wur­de. Und mit Max‘ Vater, den die­ser nie ken­nen­ge­lernt hat, bekannt war. Die anfäng­li­che detek­ti­vi­sche Lust, mit der Max und Eliza­beth die Zusam­men­hän­ge auf­de­cken wol­len, schlägt aller­dings bald in die Erkennt­nis um, in eine mör­de­ri­sche Ver­schwö­rung hin­ein­ge­ra­ten zu sein, die ihren Anfang Jahr­zehn­te zuvor auf einem Kreuz­fahrt­schiff genom­men hat­te und für die bei­den zuneh­mend gefähr­lich wird.

Auf dem Schiff lern­te Vater Dress­len einen Schrift­stel­ler ken­nen, der ein Rei­se­ta­ge­buch namens „Die Stadt der Ver­ges­se­nen“ geschrie­ben hat­te. Die­ses Werk hat die mys­te­riö­se Eigen­schaft, Ereig­nis­se, näm­lich die­je­ni­gen, die sich Jahr­zehn­te spä­ter in Bam­berg um Max her­um zutra­gen, vor­her­zu­se­hen. Ein kri­mi­nel­les Brü­der­paar ver­sucht, aus die­sen pro­phe­ti­schen Fähig­kei­ten des Werks Kapi­tal zu schla­gen, wobei ihnen die Ermitt­lun­gen von Max und Eliza­beth unan­ge­nehm in die Que­re kommen.

Bevor die Geschich­te ihr Hap­py End neh­men kann, die Bösen besiegt und Max und Eliza­beth sich näher­ge­kom­men sind, über­schla­gen sich die Ereig­nis­se. Erst taucht Max‘ Vater wie­der auf, um den Sohn zu war­nen, sich nicht mit den Brü­dern anzu­le­gen. Der Rat­schlag fin­det beim Stu­den­ten jedoch kein Gehör, die Gefahr nimmt zu und fin­det ihren vor­läu­fi­gen Höhe­punkt, als Max auf der Unte­ren Brü­cke von den Brü­dern mit einem Auto ange­fah­ren und in die Reg­nitz geschleu­dert wird. Dann kommt es für den Stu­den­ten wäh­rend des Show­downs in St. Ste­phan noch schlim­mer. In der Kir­che geben die Brü­der meh­re­re Schüs­se auf Max ab und er über­lebt nur durch das sich mitt­ler­wei­le in sei­nem Besitz und sei­ner Jacken­ta­sche befind­li­che Rei­se­ta­ge­buch von „Die Stadt der Ver­ges­se­nen“, das die Kugeln aufhält. 


Zweit­lings­werk „El Pasa­je­ro del Invierno“

Lässt man die­se action­rei­chen Pas­sa­gen außer Acht, könn­te „Die Stadt der Ver­ges­se­nen“ auch als Bam­ber­ger Rei­se­füh­rer fun­gie­ren. Nicht nur ist dem Text ein Stadt­plan der Innen­stadt vor­an­ge­stellt, auf dem der (orts­un­kun­di­ge) Leser die Schau­plät­ze der Hand­lung fin­den kann. Auch lässt Pablo Noval umfas­sen­de Infor­ma­tio­nen über die Stadt und ihre Geschich­te einfließen.

„Es klingt viel­leicht ein biss­chen kit­schig, aber Bam­berg ist die Prot­ago­nis­tin“, sagt er. Der Dom gibt genau­so einen Schau­platz ab, wie die Uni­ver­si­tät, die JVA in der Sand­stra­ße, die Fäss­la-Braue­rei oder der ehe­ma­li­ge Morph Club.

Auch in Pablo Novals nächs­ter, geplan­ter Ver­öf­fent­li­chung wird Bam­berg eine gro­ße Rol­le spie­len. Die genaue inhalt­li­che Aus­rich­tung der Kurz­ge­schich­ten­samm­lung „Pas­sa­gier des Win­ters“, auf Spa­nisch „El Pasa­je­ro del Invier­no“, will Noval aller­dings noch nicht verraten.

Coro­na-Imp­fun­gen

Mobi­le Impf­teams begin­nen in Stadt und Land­kreis Bamberg

Am heu­ti­gen Sonn­tag star­te­ten die Coro­na-Imp­fun­gen in der Stadt Bam­berg und dem Land­kreis Bam­berg. Etwa zeit­gleich nah­men ein mobi­les Impf­team in einem Senio­ren­heim in der Stadt und ein zwei­tes Impf­team in einer Pfle­ge­ein­rich­tung im Land­kreis ihre Arbeit auf.

Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke und Land­rat Johann Kalb vor Ort

„Ges­tern kam die ers­te Impf­stoff­lie­fe­rung in Bay­ern an, heu­te wird in Bam­berg schon geimpft. Das ist ein wich­ti­ger Tag für die Bekämp­fung der Coro­na Pan­de­mie und für uns alle ein gro­ßes Zei­chen der Hoff­nung“, so Bam­bergs Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke vor einem Senio­ren­zen­trum in Bamberg.

Coro­na-Impf­start in einem Bam­ber­ger Senio­ren­zen­trum des Dia­ko­ni­schen Werks Bam­berg-Forch­heim. Heim­lei­te­rin Chris­ti­ne Lech­ner wird von Dr. Klaus Wei­ner geimpft, Foto: Pres­se­stel­le Stadt Bamberg

Zusam­men mit Land­rat Johann Kalb, Stell­ver­tre­ten­dem Land­rat Bru­no Kell­ner, Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp, Dr. Tobi­as Pfaf­fen­dorf, Geschäfts­füh­rer der durch­füh­ren­den Betrei­ber­ge­sell­schaft des Impf­zen­trums Bam­berg, und der Lei­te­rin des Gesund­heits­am­tes, Dr. Susan­ne Paul­mann, begrüß­te Ober­bür­ger­meis­ter Star­ke das ers­te mobi­le Impf­team des Impf­zen­trums Bam­berg vor einem Senio­ren­heim in der Stadt.

In etwa zeit­gleich nahm ein zwei­tes Impf­team in einer Pfle­ge­ein­rich­tung im Land­kreis sei­ne Arbeit auf.

Land­rat Johann Kalb zeig­te sich sehr zufrie­den: „Nach fast einem Jahr Pan­de­mie und Kri­sen­mo­dus kön­nen wir jetzt etwas tun, damit wir nächs­tes Jahr wie­der ein nor­ma­les Weih­nach­ten fei­ern können.“

Auch Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp bezeich­ne­te den Impf­start als hoff­nungs­vol­len Tag für alle Bür­ge­rin­nen und Bür­ger: „Ich freue mich, dass es heu­te los­geht. Auch wenn uns allen noch ein Stück Geduld abver­langt wird, bis tat­säch­lich genug Impf­stoff da ist, dass so vie­le Men­schen geimpft sind, dass wie­der Schritt für Schritt Nor­ma­li­tät ein­keh­ren kann.“

Dr. Susan­ne Paul­mann, Lei­te­rin des Gesund­heits­am­tes, wies eben­falls dar­auf hin, dass in der Anfangs­pha­se der Impf­stoff noch nicht flä­chen­de­ckend für die gesam­te Bevöl­ke­rung zur Ver­fü­gung ste­hen kön­ne: „Auf­grund der aktu­ell noch begrenz­ten Men­ge an Impf­stoff liegt unser Haupt­au­gen­merk im Moment auf den Alten- und Pfle­ge­hei­men, wo vie­le Men­schen im hohen Alter nahe bei­ein­an­der leben und arbei­ten. Die­se Grup­pen wer­den bei vor­lie­gen­dem Ein­ver­ständ­nis zuerst geimpft – sowohl die Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner als auch die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter in den Pfle­ge­hei­men. Kli­ni­ken und Kran­ken­häu­ser, Not­fall- und Inten­siv­sta­tio­nen, Dia­ly­se­zen­tren fol­gen unmit­tel­bar und dann par­al­lel zu den Hei­men. Die allein­le­ben­den über 80-Jäh­ri­gen kom­men als Nächs­te dran.“

Ober­bür­ger­meis­ter Star­ke und Land­rat Kalb wie­sen dar­auf hin, dass Stadt und Land­kreis in einer gemein­sa­men Akti­on alle über 80-Jäh­ri­gen, die gemäß der Impf­ver­ord­nung des Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­ums eben­falls zu Impf­grup­pe der höchs­ten Prio­ri­tät gehör­ten, per Brief in der zwei­ten Janu­ar­hälf­te über ihren Impf­start und die Moda­li­tä­ten der Anmel­dung im Impf­zen­trum infor­mie­ren würden.

Die mobi­len Impf­teams, die immer von einem Poli­zei­team beglei­tet wer­den, sind jeweils dop­pelt besetzt mit zwei Ärz­ten bezie­hungs­wei­se Ärz­tin­nen, zwei medi­zi­ni­schen Fach­an­ge­stell­ten und zwei Ver­wal­tungs­kräf­ten. Auf die­se Wei­se kön­nen in Pfle­ge­ein­rich­tun­gen sowohl die mobi­len Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner, Pfle­ge­kräf­te und Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter in einem eigens dafür vor­be­rei­te­ten Impf­zim­mer auf­ge­klärt und geimpft wer­den, als auch par­al­lel Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner in den Zimmern.

Staats­mi­nis­te­rin Huml hat­te ange­kün­digt, dass mor­gen und am 30. Dezem­ber wei­te­re 205.000 Impf­do­sen für die 96 Impf­zen­tren in Bay­ern gelie­fert wür­den. Im Janu­ar wür­de dann regel­mä­ßig Impf­stoff des Her­stel­lers Biontech-Pfi­zer an die Impf­ver­teil­zen­tren gehen. Bei die­sem Impf­stoff ist eine zwei­te Imp­fung im Abstand von cir­ca 21 Tagen erfor­der­lich, um den voll­stän­di­gen Impf­schutz zu errei­chen. Die Impf­do­sen für den zwei­ten Impf­ter­min wer­den in der Anfangs­pha­se von den ers­ten Lie­fe­run­gen zurück­be­hal­ten und zen­tral gela­gert und gesichert.

Coro­na

Staats­mi­nis­te­rin Huml besucht Schnell­test­zen­tren in Stadt und Landkreis

Dank einer kon­zer­tier­ten Zusam­men­ar­beit zwi­schen Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen, der Stadt Bam­berg und dem Land­kreis Bam­berg sowie dem Frei­staat ist es gelun­gen, eine Weih­nachts­tes­t­ak­ti­on für Ange­hö­ri­ge von Pfle­ge­be­dürf­ti­gen anzu­bie­ten. Aus die­sem Anlass besuch­te am 24. Dezem­ber unter ande­rem Staats­mi­nis­te­rin Mela­nie Huml die Schnelltestzentren.

Dank an Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen auch von Ober­bür­ger­meis­ter Star­ke und Land­rat Kalb

Die ehren­amt­li­chen Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der Schnell­test­zen­tren Bam­berg und Scheß­litz erhiel­ten am 24. Dezem­ber hohen Besuch zum Start des Test­be­triebs. Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke begrüß­te Staats­mi­nis­te­rin Mela­nie Huml, Land­rat Johann Kalb, Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp, Dr. Susan­ne Paul­mann, die Lei­te­rin des Gesund­heits­am­tes Bam­berg, und den Koor­di­na­tor des Schnell­test­zen­trums, Chris­toph Treu­bel, den Stell­ver­tre­ten­den Kreis­be­reit­schafts­lei­ter des Baye­ri­schen Roten Kreu­zes, vor der Graf- Stauf­fen­berg-Schu­le in Bam­berg. „Hut ab“, lob­te der Ober­bür­ger­meis­ter die logis­ti­sche Meis­ter­leis­tung und die gute Zusam­men­ar­beit der ver­schie­de­nen Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen zum Wohl der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger. „Ziel ist es, die Men­schen in den Alten- und Pfle­ge­hei­men zu schüt­zen. Wenn wir ihre Besu­cher tes­ten, min­dern wir das Anste­ckungs­ri­si­ko.“ 
Staats­mi­nis­te­rin Huml schloss sich dem Dank an: „Die ehren­amt­li­chen Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter ermög­li­chen mit ihrem Dienst an den Weih­nachts­fei­er­ta­gen, dass pfle­ge­be­dürf­ti­ge Men­schen in den Alten- und Pfle­ge­hei­men an Weih­nach­ten Besuch haben kön­nen. Der Frei­staat Bay­ern stellt für die­se bay­ern­weit ange­bo­te­nen Schnell­tests 600.000 kos­ten­lo­se Test­kits zur Ver­fü­gung und die Kom­mu­nen haben mit der unkom­pli­zier­ten Bereit­stel­lung der Räum­lich­kei­ten eben­falls ihren Teil dazu bei­getra­gen. Das ist eine Klasse-Zusammenarbeit.“

Am Test­zen­trum in Scheß­litz tra­fen sich an Hei­lig­abend (von links nach rechts) Dr. Susan­ne Paul­mann, Lei­te­rin des Gesund­heits­am­tes, Udo Kunz­mann, Geschäfts­füh­rer der Kran­ken­haus­ge­sell­schaft des Land­krei­ses Bam­berg (GKG), Stell­ver­tre­ten­der Land­rat Bru­no Kell­ner, Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp, Staats­mi­nis­te­rin Mela­nie Huml, Land­rat Johann Kalb, Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke, Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter Hol­ger Dre­mel zusam­men mit den ehren­amt­li­chen Ein­satz­kräf­ten der ver­schie­de­nen Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen, Foto: Pres­se­stel­le Stadt Bamberg

Im Anschluss an den Ter­min in der Stadt fuhr die Dele­ga­ti­on nach Scheß­litz zum zwei­ten Schnell­test­stand­ort im Land­kreis Bam­berg. Hier war­te­ten bereits Stell­ver­tre­ten­der Land­rat Bru­no Kell­ner und Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter Hol­ger Dre­mel. Land­rat Johann Kalb drück­te sei­nen Respekt vor der logis­ti­schen Leis­tung und dem Ein­satz der Ehren­amt­li­chen aus: „Auch Sie wol­len mit ihren Fami­li­en Weih­nach­ten fei­ern. Dank Ihres Enga­ge­ments sind vie­le Men­schen an Weih­nach­ten nicht allein.“ Er dank­te auch der Poli­zei, die sowohl die Arbeit der Schnell­test­zen­tren als auch die Arbeit des Impf­zen­trums beglei­te und siche­re.
Die ehren­amt­li­chen Kräf­te der Bam­ber­ger Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen: Johan­ni­ter Regio­nal­ver­band Ober­fran­ken, Mal­te­ser Bam­berg, Was­ser­wacht, DLRG und THW hat­ten sich dan­kens­wer­ter­wei­se bereit erklärt unter Feder­füh­rung des Baye­ri­schen Roten Kreu­zes die Schnell­tests an den Weih­nachts­fei­er­ta­gen zu über­neh­men. Ein­satz­lei­ter Chris­toph Treu­bel beton­te: „Ein Besuch der Test­zen­tren ohne Besuchs­be­stä­ti­gung des jewei­li­gen Hei­mes ist nicht mög­lich. Es dau­ert etwa 45 Minu­ten, bis das Ergeb­nis des Schnell­tests vor­liegt. Es ist zu emp­feh­len, zusätz­lich eine even­tu­el­le War­te­zeit einzukalkulieren.“

Hin­ter­grund: Seit Inkraft­tre­ten der 10. Baye­ri­schen Infek­ti­ons­schutz­maß­nah­men­ver­ord­nung benö­ti­gen Besu­cher von Alten- und Pfle­ge­hei­men einen aktu­el­len nega­ti­ven Coro­na­test. Dabei darf nach aktu­el­ler Rege­lung die dem Test­ergeb­nis zugrun­de­lie­gen­de Tes­tung mit­tels eines Anti­gen-Schnell­tests höchs­tens 48 Stun­den und mit­tels eines PCR-Tests höchs­tens 3 Tage vor dem Besuch vor­ge­nom­men wor­den sein. „Mit den Schnell­test­zen­tren an der Graf-Stauf­fen­berg-Schu­le und in Schess­litz kön­nen wir sicher­stel­len, dass Ange­hö­ri­gen zeit­nah den benö­tig­ten Test erhal­ten“, so Star­ke und Kalb.

Im Rah­men der Tes­tun­gen wird es ver­mut­lich auch zu posi­ti­ven Ergeb­nis­sen kom­men. Die Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen sind mit Form­blät­tern aus­ge­stat­tet wor­den, die auch die­se Situa­ti­on berück­sich­ti­gen. Im For­mu­lar posi­ti­ver Schnell­test wird der Pati­ent auf­ge­for­dert, sich umge­hend in häus­li­che Iso­la­ti­on zu bege­ben und sofort per Mail (gesundheitsamt@lra-ba.bayern.de) Kon­takt zum zustän­di­gen Gesund­heits­amt auf­zu­neh­men. Das Gesund­heits­amt mel­det sich dann, um einen Ter­min für einen PCR-Bestä­ti­gungs­test zu vereinbaren.

Die Senio­tel-Pfle­ge­hei­me der Gemein­nüt­zi­gen Kran­ken­haus­ge­sell­schaft des Land­krei­ses Bam­berg bie­ten den Besu­chern wie bis­her auch über die Fei­er­ta­ge die Tes­tung in den Hei­men selbst an.

Coro­na

Rei­hen­fol­ge der Imp­fun­gen ist festgelegt

Die Rei­hen­fol­ge der Coro­na-Imp­fun­gen ist fest­ge­legt. In der Stadt Bam­berg und dem Land­kreis Bam­berg star­ten die Imp­fun­gen am kom­men­den Sonn­tag, dem 27. Dezem­ber, mit mobi­len Impf­teams in Altenheimen.

„Prio­ri­tät haben Alten­hei­me, Kran­ken­häu­ser, Dia­ly­se­zen­tren, Notaufnahmen“

Stadt und Land­kreis Bam­berg haben in enger Abstim­mung mit dem Gesund­heits­amt Bam­berg die Rei­hen­fol­ge der Coro­na-Imp­fun­gen für das Impf­zen­trum Bam­berg fest­ge­legt. In einem ers­ten Schritt bis cir­ca Ende Janu­ar wer­den Bewoh­ner und Beschäf­tig­te von Alten- und Pfle­ge­hei­men, danach Kli­ni­ken, Kran­ken­häu­ser, Dia­ly­se­zen­tren, Not­fall- und Inten­siv­sta­tio­nen ver­sorgt. Die Impf­grup­pe der über 80-Jäh­ri­gen wird recht­zei­tig von Stadt und Land­kreis Bam­berg per Post über den Start ihrer Imp­fun­gen infor­miert. „Ers­te Prio­ri­tät haben Alten­hei­me, Kran­ken­häu­ser, Dia­ly­se­zen­tren, Not­auf­nah­men“, so das Gesund­heits­amt Bamberg.

Das Impf­zen­trum in der bro­se Are­na, Foto: Pres­se­stel­le Stadt Bamberg
Zum Impf­start nur begrenzt Impf­do­sen zugeteilt

Die Rei­hen­fol­ge der Imp­fun­gen ist in einer Rechts­ver­ord­nung des Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­ums fest­ge­legt, die auf der Impf­emp­feh­lung der Stän­di­gen Impf­kom­mis­si­on beim Robert-Koch-Insti­tut (RKI) aufbaut.

Dr. Susan­ne Paul­mann, Lei­te­rin des ört­li­chen Gesund­heits­am­tes, erläu­tert die Prio­ri­sie­rung für Bam­berg Stadt und Land­kreis: „Zum Impf­start und bis cir­ca Mit­te Janu­ar erhal­ten wir nur begrenzt Impf­do­sen zuge­teilt. Des­halb imp­fen wir am Anfang dort, wo vie­le Men­schen der Risi­ko­grup­pen eng bei­ein­an­der leben und arbeiten.“

Ein­rich­tun­gen für älte­re und pfle­ge­be­dürf­ti­ge Men­schen und deren Pfle­ge­per­so­nal imp­fen. Dann folg­ten Beschäf­tig­te in medi­zi­ni­schen Ein­rich­tun­gen, wie Inten­siv­sta­tio­nen, Not­auf­nah­men, Ret­tungs­diens­te, Trans­plan­ta­ti­ons­be­rei­che, Dia­ly­se­zen­tren, die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter in Kran­ken­häu­sern und Kliniken.

„Es ist erfreu­lich, dass es vie­le Impf­wil­li­ge gibt. Doch noch müs­sen wir etwas Geduld und Ver­ständ­nis für die haben, die das größ­te Risi­ko tra­gen. Wir haben gese­hen, wie vie­le schwe­re Krank­heits­ver­läu­fe und auch Todes­fäl­le es geben kann, wenn sich in einer Pfle­ge­ein­rich­tung ein Infek­ti­ons­ge­sche­hen aus­brei­tet. Das gilt es vor­ran­gig zu ver­hin­dern“, so Judith Wein­gart, Spre­che­rin der Stadt Bam­berg. „Wir infor­mie­ren die Öffent­lich­keit, wenn die nächs­te Grup­pe an der Rei­he ist und im Impf­zen­trum selbst geimpft wird. Dafür rei­chen die zuge­teil­ten Impf­do­sen noch nicht. Es kön­nen noch kei­ne Impf­ter­mi­ne ver­ein­bart werden.“

Das Jahr im Schnelldurchlauf

9 Fra­gen, 9 Ant­wor­ten mit Jonas Glüsenkamp

In unse­rer Serie „Das Jahr im Schnell­durch­lauf” haben wir Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter aus Bam­bergs Poli­tik, Kul­tur, Wirt­schaft und Sport auf das Jahr 2020 zurück­bli­cken und einen Aus­blick in das kom­men­de Jahr wagen las­sen. Die Serie beschließt heu­te Jonas Glüsen­kamp, seit Früh­jahr des Jah­res Bam­bergs zwei­ter Bürgermeister.
Wenn sie so kurz vor dem Jah­res­wech­sel zurück­bli­cken: Was neh­men Sie als Fazit aus 2020 mit?

Zu wel­chen Kraft­ak­ten und Ver­än­de­run­gen die Gesell­schaft in der Lage ist, wenn es not­wen­dig ist.

Was war das Schlimms­te für Sie an die­sem Jahr?

Das teil­wei­se ein­sa­me Ster­ben in den Alten- und Pflegeeinrichtungen.

Wenn Sie eine posi­ti­ve Sache aus die­sem Jahr her­aus­stel­len möch­ten, wel­che wäre das?

Das Mit­ein­an­der, auch in Bam­berg. Für unse­re Nach­bar­schafts­hil­fe haben sich in der „ers­ten Wel­le“ mehr Hel­fen­de gemel­det als Hil­fe benö­tigt wurde.

Wenn Ihnen vor dem Lock­down im Früh­jahr gesagt wor­den wäre wie sich die Situa­ti­on zum Ende des Jah­res dar­stellt, wann und wie hät­ten Sie seit­dem anders gehan­delt als Sie es getan haben?

Ich hät­te ver­sucht, ein paar wirk­lich rele­van­te 😉 Poli­ti­ker ans Tele­fon zu bekom­men: „Ver­vier­facht sofort die Kapa­zi­tä­ten in den Gesund­heits­äm­tern vor Ort, schaut, wie in Süd-Ost-Asi­en die Coro­na-App ent­wi­ckelt wird und tes­tet dort, wo wirk­lich nötig.”

Auch Weih­nach­ten wird für die meis­ten Men­schen anders statt­fin­den als in den Jah­ren zuvor. Wie ver­brin­gen Sie das Fest?

Ich feie­re mit mei­ner Frau und mei­nen bei­den Kin­dern. Die Schwie­ger­el­tern wer­den wir ver­mut­lich auf der Ter­ras­se bei einem Glüh­wein emp­fan­gen. Die Christ­met­te wird mir fehlen.

Wie hat sich der pri­va­te Jonas Glüsen­kamp ver­än­dert und wie sei­ne Arbeits­wei­se für die Zukunft?

Den Pri­va­ten gibt es nicht, wenn ich mich im Stadt­ge­biet auf­hal­te, da braucht man sich nichts vor­ma­chen. Ansons­ten hof­fe ich, ich bin noch der­sel­be, aber da müss­ten sie mei­ne Frau fra­gen. Im Hin­blick auf mei­ne Arbeits­wei­se: Mir ist 2020 etwas deut­lich gewor­den. Gesell­schaft­li­che Ver­än­de­run­gen sind mög­lich, es lohnt, sich dafür zu streiten.

Was macht Ihnen im Hin­blick auf das neue Jahr Sorgen?

Dass die anhal­ten­de sozia­le Iso­la­ti­on zu gesell­schaft­li­chen Span­nun­gen führt.

Wor­auf freu­en sie sich?

Auf eine För­de­rung in Höhe von drei Mil­lio­nen Euro vom Bund für Mit­mach-Kli­ma­pro­jek­te in Bam­berg, die wir uns 2020 erar­bei­tet haben.

Wel­che Wün­sche haben Sie für das neue Jahr?

Gesund­heit.

Foto­ga­le­rie

Bam­berg im Lockdown

Bam­bergs Stra­ßen und Plät­ze bie­ten drei Tage vor Weih­nach­ten einen unge­wohn­ten Anblick. Auf­grund der aktu­el­len Lock­down-Maß­nah­men sind sie so men­schen­leer wie wohl noch nie. Bleibt zu hof­fen, dass sich die Maß­nah­men auch in fal­len­den Infek­ti­ons­zah­len niederschlagen.

Wir sind ein biss­chen durch die Innen­stadt gefah­ren und prä­sen­tie­ren unse­re Fotoreihe 

„Bam­berg im Lockdown”.

Stadt­rat Bamberg

Jonas Glüsen­kamp beerbt Chris­ti­an Lan­ge als zwei­ter Bürgermeister

Nach­dem das Ergeb­nis steht, wan­dert der hüft­ho­he Apfel­baum­setz­ling auf den Sit­zungs­tisch von Jonas Glüsen­kamp. Der Grü­nen-Poli­ti­ker bekommt die Pflan­ze vom sozi­al-demo­kra­ti­schen Frak­ti­ons­spre­cher Klaus Stier­in­ger mit den Wor­ten über­ge­ben: „Damit dar­an rot-grü­ne Äpfel wach­sen können.“ 

Kein Wun­der: Über das ver­gan­ge­ne Wochen­en­de ver­han­del­ten Grü­nes Bam­berg, CSU und SPD, um eine gemein­sa­me Koope­ra­ti­on für die kom­men­den sechs Jah­re fest zu machen. 

Jonas Glüsen­kamp (links) und Andre­as Star­ke, Foto: Juli­an Megerle

Wäh­rend die Basis der Sozi­al­de­mo­kra­ten und die der Grü­nen den Dau­men nach oben streck­te, war das 200 Punk­te star­ke Papier in der Par­tei der Christ­so­zia­len nicht mit Mehr­heit gekrönt wor­den. Haus­halt, Ver­kehr, Kli­ma­schutz, Sozia­les und Digi­ta­li­sie­rung sind nur ein paar der Ober­punk­te. Bri­san­ter als der Inhalt sind die Abma­chun­gen zu den Per­so­na­li­en. Nach dem Aus­stieg der CSU wirk­ten alle Betei­lig­ten ent­spre­chend ange­spannt, bevor sich die Tages­ord­nung der Sit­zung zur Wahl des zwei­ten Bür­ger­meis­ters hin­be­weg­te. Wür­de Jonas Glüsen­kamp noch aus­rei­chend Unter­stüt­zung bekom­men? Gibt es eine spon­ta­ne Gegen­kan­di­da­tur aus dem kon­ser­va­ti­ven Lager?

Die Erleich­te­rung im Hegel­saal ist spür­bar, als klar ist, dass der grü­ne OB-Kan­di­dat im Ren­nen um das Amt des zwei­ten Bür­ger­meis­ters allein ist. Mit 33 Stim­men kann er auf eine soli­de Mehr­heit bau­en. Er wol­le nicht nur eine „Mit­mach­stadt“ son­dern auch einen „Mit­mach­stadt­rat“ mit dem Ohr an den Men­schen. CSU-Mann Chris­ti­an Lan­ge erklärt im Gespräch, dass auf eine Absa­ge der Kenia-Koali­ti­on kon­se­quen­ter­wei­se kei­ne Kan­di­da­tur auf einen Bür­ger­meis­ter­pos­ten fol­gen konn­te. Das neue Duo an Bam­bergs Spit­ze ist der­weil trotz Coro­na­kri­se opti­mis­tisch: „Wenn wir das Enga­ge­ment aus der Zivil­ge­sell­schaft nut­zen, dann hilft uns das auch aus der Kri­se“, fin­det der frisch­ge­ba­cke­ne zwei­te Bür­ger­meis­ter. Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke sieht die Chan­ce auf gute Impul­se aus der deut­lich ver­jüng­ten Stadt­rats­zu­sam­men­set­zung. Die Umset­zung des Koope­ra­ti­ons­pa­piers soll bereits anlau­fen. „Aller­dings darf man die Über­schrift des Haus­halts­vor­be­halts für alle Maß­nah­men nicht ver­ges­sen“, betont Starke.

Ein­zig Glüsen­kamps Zustän­dig­kei­ten blei­ben noch offen, denn die Ver­hand­lun­gen mit poten­zi­el­len poli­ti­schen Part­nern lau­fen noch wei­ter. Ob bis zur nächs­ten Sit­zung Ende Mai eine Koope­ra­ti­on links der Mit­te zustan­de kommt oder Grün-Rot mit wech­seln­den Mehr­hei­ten arbei­ten wird, muss sich zeigen.

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