Vom Schweinekotelett bis zum Hähnchenschnitzel: In der Stadt Bamberg und dem Landkreis Bamberg werden pro Jahr rund 11.000 Tonnen Fleisch gegessen, in
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98:86-Sieg in Weißenfels
Brose Bamberg beendet Negativserie
Brose Bamberg konnte am 14. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga seine Serie von zuletzt sechs Niederlagen in Folge beenden und gewann gestern Abend beim SYNTAINICS MBC mit 98:86.
Zwar hatten die Gäste wieder einige Schwächephasen, in denen sie den Gegner nach teilweise zweistelligem Vorsprung zurück ins Spiel kommen ließen, am Ende aber war Brose Bamberg beim starken Debüt von Tomáš Kyzlink – sechs Punkte, acht Rebounds, vier Assists, ein Steal – über die gesamte Spielzeit gesehen das bessere Team und der verdiente Sieger.
Bamberg gewann das Reboundverhältnis mit 46:35, verteilte zudem starke 25 Assists, traf 47 Prozent seiner Würfe von jenseits der Dreierlinie und hatte sechs Spieler, die zweistellig punkteten. Topscorer war Christian Sengfelder mit 26 Zählern.
„Uns war klar: wir können das Spiel nur über die Verteidigung gewinnen. Sie haben eine starke Offensive, das haben sie in den letzten Spielen immer wieder bewiesen. Sicherlich hatten wir wieder einige schwächere Momente, aber alles in allem waren wir in der Defense da. Dennoch: wir haben nach wie vor viel Arbeit vor uns, werden jetzt sicherlich nicht in Enthusiasmus verfallen, sondern morgen wieder in der Trainingshalle stehen und besser werden“, so Brose Bamberg-Trainer Oren Amiel nach der Partie.
Weißenfels erwischte zunächst den besseren Start und lag schnell mit fünf Punkten vorne. Es dauerte gut drei Minuten, ehe Brose ins Spiel fand, dann aber richtig. Ein 7:0‑Lauf sorgte für die erste Bamberger Führung Mitte des Abschnitts: 10:8. Und der Vorsprung behielt, mit einer kleinen Ausnahme (11:12, 6. Minute), Gültigkeit bis zum Ende der ersten zehn Minuten: zum einen, weil Brose gut verteidigte und den Hausherren einfache Würfe wegnehmen konnte, zum anderen, weil das gesamte Team offensiven Output lieferte: sieben Spieler standen nach zehn Minuten auf der Scorerliste. Und noch eine Zahl belegt das bis dato starke Bamberger Spiel: die Gäste leisteten sich im gesamten ersten Viertel keinen einzigen Ballverlust. Folgerichtig hieß es 22:18 nach zehn Minuten.
Auch zu Beginn des zweiten Abschnitts blieben die Gäste, die von rund 30 mitgereisten Fans lautstark unterstützt wurden, dran und bestimmten das Spiel. Ein zügiger 9:0‑Run bescherte die 31:18-Führung nach gut zwölf Minuten. Bis Mitte des Viertels nahmen sich die Bamberger dann allerdings eine kollektive Auszeit – auf beiden Seiten des Feldes. Die Folge: Weißenfels kam wieder ran und verkürzte nach einem Rebic-Dreier die Bamberger Führung auf nur noch einen Punkt (35:34, 16.). Doch Brose zeigte sich nicht geschockt, kam aus dem Loch wieder heraus und sorgte bis zur Pause durch insgesamt sechs Dreier – vier davon in Folge – für einen abermals zweistelligen Vorsprung: 53:43.
Nach exakt zwei Minuten und 36 Sekunden allerdings hatten die Hausherren den Bamberger Vorsprung durch einen 12:2‑Lauf egalisiert: 55:55. In Rückstand geriet Brose jedoch nicht, da nach diesem kurzen Schlaf die Mannschaft wieder funktionierte. Angetrieben von Sengfelder und Heckmann, die vorne wie hinten stark agierten, erspielten sich die Gäste wieder einen Vorsprung, der nach einem Prewitt-Dreier kurz vor Viertelende beim 76:66 wieder zweistellig angewachsen war. Überhaupt die Distanzwürfe: die fielen bis dato gut auf Bamberger Seite. Nach drei Vierteln fanden elf Stück bei 20 Versuchen den Weg in den gegnerischen Korb.
Im Schlussabschnitt hieß es jetzt: nicht nachlassen. Wie schnell zehn Punkte verspielt sein können, hatten die Bamberger im Viertel zuvor gesehen. Und tatsächlich: Brose blieb konzentriert, zwang Weißenfels nun auch wieder zu schweren Würfen und konnte sich selbst offensiv immer wieder stark in Szene setzen. Robinson und Sengfelder trafen fünf Minuten vor Schluss zwei Dreier in Folge und brachten ihr Team mit 88:74 in Front. Den Vorsprung verwalteten die Gäste dann auch sicher über die Ziellinie und feierten nach zuletzt sechs Niederlagen in Folge endlich wieder einen Sieg. Am Ende gewann Brose Bamberg mit 98:86 gegen den SYNTAINICS MBC und kann nun wieder mit mehr Selbstvertrauen in die nächsten Aufgaben gehen.
Verbot von Ansammlungen
Was gilt an Silvester und Neujahr?
Der gemeinsame Krisenstab von Stadt und Landkreis Bamberg befasste sich gestern insbesondere mit den neuen Regelungen der 15. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung. Spezielle Regelungen gelten dabei für Silvester und Neujahr.
So sind zwischen dem 31. Dezember 2021, 15 Uhr, und dem 1. Januar 2022, 9 Uhr, Ansammlungen von mehr als zehn Personen auf öffentlichen publikumsträchtigen Plätzen und in ihrem weiteren Umfeld untersagt. Sobald mehr als zehn Personen zusammenkommen, muss sich die Gruppe laut Corona-Verordnung „unverzüglich zerstreuen“. Die Kommunen legen die an Silvester und Neujahr betroffenen Plätze fest. In der Stadt Bamberg umfasst das Ansammlungsverbot Teile der Innenstadt sowie die ehemalige Klosteranlage Michaelsberg und den ERBA-Park.
Generell verboten ist bundesweit der Verkauf von Pyrotechnik vor Silvester. Vom Zünden von beispielsweise noch gelagertem Silvesterfeuerwerk wird dringend abgeraten, auch vor dem Hintergrund der hohen Verletzungsgefahr und der bereits enormen Belastung des Gesundheitssystems. Daher werden alle Bürgerinnen und Bürger gebeten, in diesem Jahr auf das Abbrennen von Silvesterfeuerwerk ganz zu verzichten.
Ein komplettes Verbot für das Abbrennen von Feuerwerkskörpern gilt in der Stadt Bamberg im Hinblick auf das Vorhandensein besonders brandempfindlicher Gebäude und Anlagen in Teilen der Altstadt, auf der Altenburg sowie der ehemaligen Klosteranlage Michaelsberg. Das Verbot gilt auch auf privaten Grundstücken innerhalb der Verbotszonen.
Private Zusammenkünfte von Geimpften und Genesenen sind ab 28. Dezember nur noch mit maximal 10 Personen erlaubt. Kinder bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres sind hiervon ausgenommen. Sobald eine ungeimpfte Person an einer Zusammenkunft teilnimmt, gelten die Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte: Das Treffen ist dann also auf den eigenen Haushalt und höchstens zwei Personen eines weiteren Haushaltes beschränkt. Kinder unter 14 Jahren zählen nicht dazu. Für private Veranstaltungen außerhalb privater Räumlichkeiten, zum Beispiel in angemieteten Räumlichkeiten, oder im Freien gelten die Obergrenze von 10 Personen beziehungsweise die Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte ebenfalls.
Um in der Gastronomie Silvester feiern zu können, ist die angeordnete Sperrstunde in der Gastronomie (22 Uhr bis 5 Uhr) für die Silvesternacht einmalig aufgehoben. Für die Gastronomie, auch unter freiem Himmel, gilt die 2G-Regel: Zutritt haben also ausschließlich Geimpfte und Genesene sowie Kinder unter 14 Jahren. In den Gasträumen ist Tanzen untersagt, Musik ist lediglich als Hintergrundmusik erlaubt. Clubs und Diskotheken bleiben komplett geschlossen, Tanzveranstaltungen sind verboten. Ebenso ist weiterhin das Feiern auf öffentliche Plätzen und Anlagen untersagt.
Besuchsregelungen in den Kliniken der Region
Nachdem wegen der verschärften Corona-Situation ein Besuchsverbot im Klinikum Bamberg, der Juraklinik Scheßlitz und der Steigerwaldklinik Burgebrach relevant wurde, gelten über den Jahreswechsel bis einschließlich 2. Januar 2022 gesonderte Besuchsregelungen.
So können Patientinnen und Patienten unter Einhaltung der 2G plus-Regelung im Klinikum Bamberg derzeit bis einschließlich 2. Januar besucht werden, während für die Landkreiskliniken ab Silvester bis einschließlich 2. Januar die gleichen Besuchsregelungen wie an den Weihnachtsfeiertagen gelten.
Die jeweiligen Zutrittsregelungen sind auf den entsprechenden Internetseiten der Sozialstiftung beziehungsweise der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg zu finden.
„Unsere oberste Priorität ist es, die Patientinnen und Patienten sowie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmöglich zu schützen“, betonen die Pandemiebeauftragten der Kliniken und bitten um Verständnis für die getroffenen Maßnahmen.
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Brose Bamberg will zurück in die Erfolgsspur
In Weißenfels soll der Knoten platzen
Brose Bamberg ist am 14. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga heute ab 19 Uhr beim SYNTAINICS MBC in Weißenfels gefordert und hofft, beim Tabellennachbarn wieder in die Erfolgsspur zu kommen.
Der SYNTAINICS MBC hatte vor gar nicht allzu langer Zeit ein ähnliches Problem, wie es Brose Bamberg aktuell hat: sechs Niederlagen in Folge standen für den derzeit Tabellendreizehnten aus Weißenfels zu Buche, ehe sie die Negativserie kurz vor Weihnachten mit einem 89:68-Erfolg in Frankfurt beenden konnten.
Allerdings setzte es am zweiten Weihnachtsfeiertag beim 90:115 in Bonn die nächste und damit achte Niederlage der Saison. Es war dabei bereits das fünfte Mal, dass die Mannen von Coach Igor Jovovic 100 Punkte oder mehr kassiert haben. Die Defensive ist daher auch das bisher größte Manko der Sachsen-Anhaltiner. Im Schnitt lassen sie ihren Gegner 92,2 Punkte erzielen, das ist der schlechteste Wert aller BBL-Teams. Offensiv hingegen ist es mehr als solide, was das Team um den Ex-Bamberger Jamel Morris (17,1 Punkte) bislang abliefert. Neben dem Topscorer punkten mit Huskic (12,4), Rebic (12,2), Coffey (12,0), Garbacz (11,9) und Yakhchali (10,6) gleich fünf weitere Spieler zweistellig. Dieses Sextett wurde vor kurzem um einen neuen Akteur erweitert. Kostja Mushidi wechselte vor einigen Wochen nach Weißenfels und fügte sich in seinen ersten vier Spielen mit im Schnitt erzielten 13,0 Punkten nahtlos in die starke Offensive ein. So irritiert es nicht, dass der SYNTAINICS MBC mit durchschnittlich 85,8 Zählern das viertbeste Offensivteam der Liga ist. Dabei sind die Wölfe vor allem aus dem Zweierbereich solide unterwegs, trafen bisher rund 58 Prozent ihrer Wurfversuche aus der Nah- und Mitteldistanz.
Die letzten 18 Vergleiche gewann Brose
Im Gegensatz zum Gegner wartet Brose Bamberg noch auf den befreienden Sieg nach zuletzt sechs Niederlagen in Serie. Gegen Ludwigsburg zeigte sich das Team von Oren Amiel zwar teilweise stark verbessert, am Ende aber reichte es beim 81:88 wieder nicht, da es Brose nicht schaffte, in den entscheidenden Situationen vorne wie hinten einen kühlen Kopf zu bewahren. Und dennoch: vieles des Gezeigten lässt hoffen, dass der Knoten – der sich natürlich nach solch einer Niederlagenserie auch im Kopf bildet – baldmöglichst zerschlagen werden kann. Manko gegen die Schwaben war zum einen eine miese Anfangsphase, zum anderen die Dreierverteidigung, die oftmals zu langsam war und den Ludwigsburgern so 16 erfolgreiche Distanzwürfe erlaubte. Offensiv war es hingegen einmal mehr eine solide Vorstellung der Bamberger, die gleich vier Spieler in ihren Reihen hatten, die zweistellig punkten konnten. Positiv auch: Brose gab sich nie auf, kam immer wieder zurück, kämpfte bis zum Schluss – auch das ist ein Aspekt, den die Mannschaft mit nach Weißenfels nehmen kann und wird. Ob dort bereits Neuzugang Thomáš Kyzlink mitwirken kann, wird sich erst kurzfristig entscheiden, da aktuell noch nicht abzusehen ist, ob die Spielberechtigung pünktlich vom tschechischen Verband – der sich im Weihnachts- und Neujahrsurlaub befindet – eintreffen wird. Und auch wenn man sich nicht auf Statistiken verlassen sollte, so ist eine doch zumindest erwähnenswert: die letzte Niederlage gegen Weißenfels datiert vom 4. November 2009. Die vergangenen 18 Spiele wurden allesamt gewonnen.
Christian Sengfelder: „Wir machen Fortschritte, das ist gut. Allerdings bringen uns alle Fortschritte nichts, wenn wir damit nichts Zählbares erarbeiten. Wir haben gegen Ludwigsburg zwar phasenweise gut gespielt, dann hatten wir aber wieder Momente, in denen wir unorganisiert waren. Das ist Teil des Prozesses, klar. Es darf uns allerdings trotzdem nicht in dieser Häufigkeit passieren. Gegen den MBC wird es nicht leicht. Sie sind eine offensivstarke Mannschaft, die, wenn man sie ins Laufen kommen lässt, jeden Gegner schlagen können. Für uns ist es daher wichtig, dass wir sie frühzeitig stoppen. Wir können einiges Positives aus dem letzten Spiel mitnehmen und werden alles dafür tun, dass wir unsere Negativserie in Weißenfels beenden und mit einem Sieg das Jahr ausklingen lassen können.“
Die Partie beim SYNTAINICS MBC ist die letzte des Jahres 2021. Am 2. Januar empfängt Brose Bamberg zum leicht verspäteten Neujahrsspiel den FC Bayern München Basketball. Drei Tage später gastieren die Bamberger in Hamburg, ehe am 8. Januar das Frankenderby gegen s.Oliver Würzburg auf dem Programm steht.
Neue Bildungsansätze für ein neues Erdzeitalter
Walter-Jacobsen-Preis für Dr. Werner Friedrichs
Dr. Werner Friedrichs von der Universität Bamberg hat den „Walter-Jacobsen-Preis“, den renommiertesten deutschsprachigen Preis für Politische Bildungsforschung, verliehen bekommen.
Digitalisierung, Klimawandel, Extremismusbekämpfung – das sind heute und in der Zukunft die zentralen Baustellen in der politischen Bildung. Doch wie können diese angegangen werden? Ein Angebot macht Dr. Werner Friedrichs, selbstständiger Fachvertreter der Didaktik für Politik und Gesellschaft an der Universität Bamberg: Er denkt die Grundlagen der Politischen Bildung in Anbetracht der Krisen des Anthropozäns, also des neuen Erdzeitalters, grundlegend neu. Dafür hat er kürzlich den „Walter-Jacobsen-Preis“, den renommiertesten deutschsprachigen Preis für Politische Bildungsforschung verliehen bekommen.
Das Anthropozän und seine Bedeutung für die politische Bildung
Seit einigen Jahren diskutieren führende Forschungspersönlichkeiten der Geologie, Erdsystemwissenschaften, Sozial- und Kulturtheorie ausgiebig die Frage, ob wir in einem neuen Erdzeitalter leben, das maßgeblich durch den Einfluss des Menschen geprägt ist: das Anthropozän. In nur wenigen Jahrzehnten ist es dem Menschen gelungen, alle entscheidenden Größen der Erdsysteme messbar zu verändern. Dazu zählen etwa der Klimawandel, die Versauerung der Meere oder das rapide Artensterben. Aus diesem maßgeblichen Einfluss leitet sich auch eine Verantwortung des Menschen für die Zukunft des Planeten ab. Der Mensch muss seine Stellung zu der Welt, die ihn umgibt, neu überdenken.
Wie kommt hier die Politische Bildung ins Spiel? „Einst wurde Politische Bildung als Staatsbürgerkunde verstanden, bei der den Menschen Wissen eingetrichtert wird. Und auch heute sehen wir noch Effekte dieses eigentlich längst überwundenen Verständnisses“, erklärt Werner Friedrichs. „In dieser Tradition steht der Mensch der Welt gegenüber. Damit läuft man Gefahr, die Menschen zu passiven Zuschauerinnen und Zuschauern zu erziehen. Doch der Mensch ist zu seiner eigenen Umwelt geworden.“ Während konventionelle Politische Bildung den Menschen also wie auf einer Kommandobrücke gegenüber der Welt betrachtet, stellen die Forschungsergebnisse von Werner Friedrichs diese Vorstellung als unzulängliche Gegenüberstellung von Mensch und Umwelt in Frage. Politische Bildung wird im Werk des Bamberger Bildungsforschers vor dem Hintergrund der Aufhebung der Unterscheidung von Natur und Kultur gedacht.
Ein neues Selbst-Welt-Verständnis
Um den Herausforderungen des neuen Erdzeitalters zu begegnen, hat Friedrichs gegenwärtige Theorien aus verschiedensten Wissenschaften für die politische Bildung erstmals aufgeschlossen und dabei zugleich praktisch erfahrbar gemacht: in kulturellen und künstlerischen Projekten mit international renommierten Häusern und Akteuren, Performance-Experimenten im regulären Seminargeschehen, Exkursionen in urbanen Räumen und in reger Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung. So hat etwa bereits mehrfach in Bamberg und Hamburg eine Stadtführung mit Studierenden und dem Performance-Duo „JAJAJA“ stattgefunden, die die Teilnehmenden dazu anregte, ein anderes Selbst-Welt-Verhältnis zu erfahren. Alltagspraktiken und Lebensformen wurden auf ihre Effekte für die Weltsicht untersucht: Wie stellt sich sie Welt anders dar, wenn man sich etwa anders bewegt oder anders einkauft?
Werner Friedrichs erhält Walter-Jacobsen-Preis
Friedrichs Forschungsleistung wurde mit der höchsten Auszeichnung gewürdigt, die im deutschsprachigen Raum für Arbeiten im Bereich der Politischen Bildung verliehen wird. Als weiterer Preisträger wurde der Rassismusforscher Prof. Dr. Karim Fereidooni ausgezeichnet. Die Deutsche Vereinigung für Politische Bildung (DVPB) vergibt alle drei Jahre den mit 1.500 Euro dotierten „Walter-Jacobsen-Preis“. Bei der Preisvergabe ist die Leitfrage maßgeblich, wie das hehre Ziel erreicht werden kann, dass sich Jugendliche zu selbständigen Persönlichkeiten mit politischer Urteilskraft entwickeln und in erhöhtem Maße bereit sind, sich in Staat und Gesellschaft verantwortlich und engagiert einzubringen.
„Werner Friedrichs arbeitet die Diagnose des Anthropozäns systematisch auf und entwickelt ein gänzlich neues Bildungsverständnis, das auf der Reflexion unseres In-der-Welt-Seins fußt. Auf dieser Basis entwickelt er Verfahren und Methoden für die Politische Bildung, die zudem eine fruchtbare Verschränkung mit kultureller Bildung in innovativen Projekten ergibt“, hob der Laudator Prof. Dr. Alexander Wohnig, Juniorprofessur für Didaktik der Sozialwissenschaften an der Universität Siegen, die herausragende Leistung des Preisträgers hervor.
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Predigt am Heiligabend
Weihnachten hat therapeutische Kraft
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat in seiner Predigt am Heiligabend dazu aufgerufen, Weihnachten als „therapeutisches Fest“ zu feiern. Gut und sinnvoll begangen, entfalte die Weihnacht Heilungskräfte.
„Die Botschaft vom Licht, das die finsteren Nächte unseres Lebens erleuchtet, heilt die Wunden der Einsamkeit und der Ängste“, sagte Ludwig Schick in der Christmette im Bamberger Dom. „Zu jedem Heilungsprozess gehört auch die Hoffnung, dass es besser wird. Weihnachten ist ein Fest der Hoffnung.“
Im Weihnachtsevangelium werde die Ankunft eines anderen, neuen Lebens vorgestellt: „Die Lebensweise der Fürsorge und Liebe, der Güte und des Wohlwollens gegen Herzenshärte und Gefühlskälte. All das wird im Stall von Bethlehem sichtbar“, so Erzbischof Schick. „Weihnachten verheißt, dass hinter dem rauen Weltlichen sanftes Göttliches vorhanden ist, dass das Gute das Böse überwiegt, dass trotz der vielen Kriege Frieden möglich ist, dass es in uns Menschen nicht nur die kalte Vernunft gibt, sondern auch das warme Herz.“ Diese Aussichten setzten pro-vitale Kräfte frei. „Die therapeutische Wirkung von Weihnachten ist pro-vital.“
„Kinder und Jugendliche wurden in der Pandemie vernachlässigt“
Die Texte und Lieder der Weihnacht seien keine historischen Berichte und wollten keine naturwissenschaftlichen Erkenntnisse vermitteln. „Sie sind vielmehr Medizin, die Heilungs- und Heilwirkung entfalten. Sie erweisen sich als therapeutisch, wenn man sie wirklich an sich heran- und in sich hineinlässt“, so Schick.
Weihnachten sei das Fest der Kinder, sagte Erzbischof Schick und wies in seiner Predigt darauf hin, dass in der Pandemie die Kinder und Jugendlichen vernachlässigt worden seien. Inzwischen sei bekannt, dass viele Kinder einsam geworden sind, sich verlassen fühlen, Traurigkeit und Depression erleiden. Weihnachten solle sie in den Mittelpunkt stellen: „So wie in der Krippe das Kind Zentrum und Mittelpunkt ist, so sollen es auch die Kinder und Jugendlichen sein. Es soll ihnen gut gehen, und sie sollen Leben haben.“
Der Festgottesdienst am 25.12. um 9.30 Uhr sowie die Pontifikalvesper am 25.12. um 17 Uhr werden im Livestream übertragen auf https://www.youtube.com/erzbistumbamberg
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Gegen Corona: Testen und Impfen
Angebote während der Feiertage
Auch während der Feiertage über Weihnachten und Silvester ist die Versorgung in der Region sichergestellt, Impf- und Testmöglichkeiten sind gegeben. Darauf weisen Stadt und Landkreis Bamberg hin.
„Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Impfzentrums gilt mein außerordentlicher Dank. Durch ihr Engagement ermöglichen sie es, dass Impfwillige auch während der Weihnachtsfeiertage die Corona-Schutzimpfung erhalten können“, so Oberbürgermeister Andreas Starke. Bambergs Sozialreferent und Zweiter Bürgermeister, Jonas Glüsenkamp, stellt fest: „Die Menschen vor den Impfzentren und Teststellen sind quasi Bambergs größte Demonstration gegen Corona im positiven Sinne. Das ist ein starkes gesellschaftliches Zeichen.“ Auch Landrat Johann Kalb betont die: „Das Impfen ist die wichtigste Säule im Kampf gegen die Pandemie. Das Infektionsgeschehen kennt keine Feiertage und erlaubt uns deshalb auch keine Pausen. Der Impfschutz muss schnellstmöglich durch Impfungen weiter auf- und ausgebaut werden. Deshalb sind wir den Beschäftigten des Impfzentrums sehr dankbar, dass der Impfturbo auch an den Feiertagen läuft.“
Impfmöglichkeiten
Um allen Impfwilligen den Zugang zum Impfstoff zu ermöglichen, hat das Impfzentrum Bamberg in der Emil-Kemmer-Straße 33 in Hallstadt folgendermaßen geöffnet:
26.12.2021 von 9 Uhr bis 12 Uhr
31.12.2021 von 8.30 Uhr bis 11.30 Uhr
1.01.2022 von 13 Uhr bis 16 Uhr
6.01.2022 von 9 Uhr bis 12 Uhr: nur für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren, Anmeldung unter der Telefonnummer 0951⁄9423010
Detaillierte Informationen zur Registrierung und Anmeldung, Terminen sowie mitzubringenden Unterlagen sind unter https://www.impfzentrum-bamberg.de zu finden. Die Außenstelle in der Konzert- und Kongresshalle ist während der Feiertage geschlossen, ebenso die RegnitzArena in Hirschaid am 6.01.2022.
Coronatests während der Feiertage
Auch die Versorgung mit Testmöglichkeiten über Weihnachten und Silvester ist sichergestellt. „Ich bedanke mich von Herzen bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Anlaufstellen, die während der kommenden Feiertage das Testangebot aufrechterhalten. Gerade in Hinblick auf Besuche bei Angehörigen in Senioreneinrichtungen ist dies von besonderer Bedeutung. Niemand soll an Weihnachten einsam sein“, sagt Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke.
Vorgaben
Besuchsregelung in Seniorenpflegeeinrichtungen
Für Besucherinnen und Besucher gilt die 3G-plus-Regel. Das bedeutet: Unabhängig vom Impfstatus ist ein negativer Test nötig. Möglich sind PCR-Tests, PoC-Antigen-Tests (kostenlose Bürgertests) oder Selbsttests vor Ort unter Aufsicht. Die Antigen-Testung darf maximal 24 Stunden, eine PCR-Testung höchstens 48 Stunden zurückliegen. Gleiches gilt für den Besuch in voll- oder teilstationären Einrichtungen zur Betreuung behinderter oder pflegebedürftiger Menschen und in vergleichbaren Einrichtungen.
Besuchsregelung Sozialstiftung Bamberg
Ab dem 24.12.2021 und zunächst bis Neujahr dürfen die Patientinnen und Patienten eine Besucherin oder einen Besucher definieren. Es gilt die 2G-plus-Regel (geimpft/genesen + Schnelltest, der nicht älter als 24 Stunden ist). Besuche sind zu folgenden Zeiten möglich: 13 Uhr bis 14.30 Uhr und 15 Uhr bis 16.30 Uhr. Besucherinnen und Besucher von Patientinnen und Patienten im Zweibettzimmer müssen sich entsprechend abstimmen. An den Feiertagen wird die Teststelle vor dem Klinikum am Bruderwald geöffnet sein, jeweils von 12.30 bis 15 Uhr.
Corona-Testmöglichkeiten während der Feiertage
Testzentrum am Sendelbach
Schnelltests
24.12.2021 bis 26.12.2021 von 10 Uhr bis 14 Uhr
31.12.2021 und 1.1.2022 von 10 Uhr bis 14 Uhr
Eine vorherige Anmeldung unter https://www.schnelltest-bamberg.de/ ist nötig.
Am 24.12.2021 und 31.12.2021 sind auch PCR-Tests möglich, an den Wochenenden und Feiertagen nicht. PCR-Tests erfolgen nur nach Anweisung durch das Gesundheitsamt, bei positivem Selbst- oder Schnelltest oder bei roter Corona-WarnApp; außerdem für Schwangere und Stillende sowie Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen. Ab dem 2. Januar 2022 gelten wieder die üblichen Öffnungszeiten.
Corona Service Center am ZOB
Promenadenstraße 6a, 96047 Bamberg
Schnelltests
Am 24.12.2021 und am 31.12.2021 ist von 9 Uhr bis 15 Uhr geöffnet. Eine vorherige Anmeldung unter https://www.schnelltest-bamberg.de/ ist nötig. Am 25.12.2021, am 26.12.2021, am 1.1.2022 und am 2.1.2022 ist geschlossen
Sozialstiftung Bamberg
Schnelltests7Vom 24.12.2021 bis 26.12.2021 von 12.30 Uhr bis 15 Uhr und vom 31.12.2021 und 1.1.2022 von 12.30 Uhr bis 15 Uhr sind Schnelltests möglich, ansonsten regulär montags bis freitags von 7 Uhr bis 15.30 Uhr, ohne Anmeldung.
Bayerisches Rotes Kreuz, Paradiesweg 1
Schnelltests
Am 23.12.2021 von 19 Uhr bis 21 Uhr, am 24.12.2021 und 25.12.2021 von 8 Uhr bis 14 Uhr, am 26.12.2021 von 9 Uhr bis 11 Uhr und von 18 Uhr bis 20 Uhr sind Schnelltests möglich, eine vorherige Anmeldung unter https://test-bamberg.de/ ist notwendig, auch zu den regulären Testzeiten außerhalb der Feiertage.
Bambados-Parkplatz, Malteser-Schnelltest-Bus
Am 24.12.2021 von 10 Uhr bis 13 Uhr, am 25.12.2021 und 26.12.2021 von 10 bis 18 Uhr, am 31.12.2021 von 10 bis 13 Uhr und am 1.1.2022 von 10 bis 18 Uhr. Eine vorherige Anmeldung unter https://www.schnelltest-bamberg.de/ ist notwendig.
Malteser Testzentrum Moosstraße
Schnelltests und kostenpflichtige PCR-Tests
Die Teststelle ist geöffnet am 27.12.2021, 29.12.2021, 30.12.2021, 31.12.2021 sowie 2.01.2022 von 9 Uhr bis 13 Uhr. Eine vorherige Anmeldung unter https://malteser-dioezese-bamberg.covidservicepoint.de/ ist notwendig.
30.000 Euro für kinderreiche Familien
Erzbischof Schick übergibt Spenden
Mit einer Gesamtsumme von 30.000 Euro unterstützt die Familienstiftung Kinderreich von Erzbischof Ludwig Schick Familien mit vielen Kindern in Notlagen sowie Projekte der Familienhilfe. Erzbischof Schick dankte bei der Spendenübergabe im Bistumshaus St. Otto in Bamberg allen Spendern und denen, die sich für die Ziele der Stiftung einsetzen.
„Die Stiftung will in konkreten Nöten helfen, sie soll aber auch auf die Freuden und den Wert kinderreicher Familien hinweisen“, so Schick. Die diesjährige Adventsaktion steht unter dem Motto „Teilhabe – Partizipation“.
„Teilhabe bedeutet nicht, dass Kinder nur an den schönen, sorgenfreien, beglückenden Seiten des Lebens an Konsum und Reichtum teilhaben, sondern am ganzen Leben. Abschotten, um glücklich zu machen, macht unglücklich“, so Schick. Teilhabe gebe innere Sicherheit und Stärke, Mut und Zuversicht.
Dass gesellschaftliche Teilhabe gerade in Zeiten der Corona-Pandemie für kinderreiche Familien immer schwieriger wird, verdeutlichte Barbara Borschert, Abteilungsleiterin Kinder‑, Jugend- und Familienhilfe im Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg. Sie untermauerte ihre Aussage mit einem virtuellen Blick auf den Warenkorb von ALG II, also Hartz IV. Dieser sehe zum Beispiel für 15- bis 17-Jährige gerade einmal 60 Cent pro Monat für Bildung vor: „Damit bekommt man Homeschooling mit seiner Digitalisierung nicht hin!“, beklagte Borschert. Als weiteres Beispiel für die finanziellen Belastungen großer Familien führte die Caritas-Abteilungsleiterin die gestiegenen Energiepreise an, die zu hohen Nachzahlungen führen: „Der Hartz-IV-Regelsatz reicht dafür nicht aus“, so Borschert.
Ursula Kundmüller, Stellvertretende Diözesan-Caritasdirektorin, forderte die Politik dazu auf, in der Pandemie die „kleine Gruppe von Jugendlichen nicht zu vergessen, denen der Zugang sowohl zu einer Impfung als auch zu den regelmäßigen Schnelltests in der Schule verwehrt ist.“ Kundmüller zählte dazu die Jugendlichen, die die Schulpflicht erfüllt, aber noch keinen Ausbildungsplatz haben, oder die als nicht beschulbar eingestuft sind, oder die psychisch krank sind und zu Hause auf den Beginn einer Therapie warten. Daher begrüße sie ausdrücklich den Beschluss der Staatsregierung, dass nach dem Jahreswechsel für diese Altersgruppe bestimmte Ausnahmen von der 2G-Regel gelten wie etwa für sportliche oder musikalische Aktivitäten.
Hilfe, wo staatliche Maßnahmen nicht oder nicht hinreichend greifen
Gertrud Peter, Leiterin der Schwangerenberatung des Caritasverbandes für Stadt und Landkreis Ansbach, sowie David Mos, Sachgebietsreferent Kindererholung im Diözesan-Caritasverband, schilderten aus ihren Fachbereichen die konkrete Unterstützung durch die bischöfliche Stiftung.
Mit einem Teil der 30.000 Euro werden drei besondere Projekte in diesem Jahr gefördert: Mit 6000 Euro unterstützt die Familienstiftung die alljährliche Caritas-Kindererholung des Diözesan-Caritasverbandes Bamberg für Mädchen und Jungen von 6 bis 14 Jahren. Die Teilnehmenden kommen zumeist aus sozial benachteiligten Familien.
Mit 2.500 Euro wird das Projekt „Schulmaterial“ des Caritasverbandes in Stadt und Landkreis Erlangen unterstützt. Damit sollen bedürftige Familien besonders am Schulanfang unterstützt werden.
Einen Zuschuss von 1.500 Euro erhält die Bildungsmaßnahme „Fit für Familie“. Dabei geht es um siebentägige Familienbildungsmaßnahmen in der Jugendherberge Pottenstein, die sich an Familien in schwierigen finanziellen und persönlichen Verhältnissen richten. Zwischen den Maßnahmen sorgen regelmäßige ein- bis zweitägige Nachtreffen für eine kontinuierliche psychologische und pädagogische Betreuung.
Außerdem wurden insgesamt 24 Anträge auf Einzelfallhilfe mit einer Gesamthöhe von 20.000 Euro bewilligt. Hier werden mit Beträgen zwischen 300 und 2.000 Euro die Anschaffung zum Beispiel von Schulmaterial, Babyausstattung, Kinderbetten, Winterkleidung unterstützt. Auch die Anschaffung von Notebooks und Tablets werden verstärkt finanziert, die durch die Digitalisierung in den Schulen erforderlich sind und die sich kinderreiche Familien aber oft nicht leisten könnten.
Erzbischof Schick erläuterte, dass auch die Nutzung von Computern und digitalen Endgeräten Teilhabe am heutigen Leben bedeute: „Ich möchte die Bedeutung der Teilhabe am Leben für ein gelingendes Leben unterstreichen und darauf hinweisen, dass unsere Gesellschaft alles tun muss, dass gerade kinderreiche Familien auch an diesen Errungenschaften teilnehmen können. Denn dies ist unerlässlich für den Aufbau ihrer Zukunft.“
Die Stiftung will vor allem dort helfen, wo staatliche Maßnahmen nicht oder nicht hinreichend greifen. Als „kinderreich“ gelten in der Regel Familien mit vier und mehr Kindern. Die Zuwendungen werden unabhängig von Religionszugehörigkeit oder Herkunft gewährt, die Betroffenen müssen allerdings im Bereich der Erzdiözese Bamberg wohnen.
Mehr Informationen über die Stiftung gibt es auf der Seite der Familienstiftung Kinderreich
Spendenkonto: DE41 7509 0300 0009 0472 55
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Revitalisierung des ehemaligen Michelin-Standorts
Startschuss für den Cleantech Innovation Park
Der Cleantech Innovation Park in Hallstadt nimmt konkrete Formen an. Der Reifenhersteller Michelin, die Stadt Hallstadt und der Landkreis Bamberg haben den Gesellschaftsvertrag zur Revitalisierung des ehemaligen Michelin-Standorts Hallstadt unterzeichnet.
Mit der Unterzeichnung des Gesellschaftsvertrags wurde die Zusammenarbeit bei der Revitalisierung des ehemaligen Produktionsstandortes des Reifenherstellers nun auch formell besiegelt.
Zum Geschäftsführer der neu gegründeten Cleantech Innovation Park GmbH wurde Peter Keller ernannt. Keller war seit 30 Jahren in verschiedenen Funktionen bei Michelin tätig und begleitet den Trans-formations- und Revitalisierungsprozess für Michelin seit der Ankündigung der Werkschließung 2019. Die Gesellschafter der Cleantech Innovation Park GmbH in Hallstadt sind Michelin, die Stadt Hallstadt, vertreten durch Bürgermeister Thomas Söder, und der Landkreis, vertreten durch Landrat Johann Kalb. Für Michelin unterzeichneten Christian Metzger, derzeitiger Direktor des Werkes, und Christoph Nossol, Prokurist der Michelin-Reifenwerke.
Keimzelle für grüne Zukunftstechnologien
„Die Unterzeichnung des Gesellschaftsvertrags erfolgt auf den Tag genau ein Jahr, nachdem in Hallstadt der letzte Michelin-Reifen vom Band gelaufen ist“, sagt Christian Metzger. „Das ist ein sehr kurzer Zeitraum, wenn man bedenkt, was ein solcher Transformationsprozess mit sich bringt und wie viel Überzeugungsarbeit nötig ist. Nach 50 Jahren Michelin schlagen wir nun ein neues Kapitel für Region und Stadt auf. Ein Kapitel, in dem Innovationskraft, Nachhaltigkeit und die Schaffenskraft der Menschen hier die Hauptrolle spielen. Damit stärken wir langfristig die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der gesamten Region.“
Mit dem Cleantech Innovation Park soll in Hallstadt ein leistungsfähiges Innovationszentrum für große und kleine Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Start-ups entstehen, um gemeinsam und praxisnah an Mobilitätskonzepten, Antriebssystemen und grünen Spitzentechnologien der Zukunft zu arbeiten. Ziel ist eine Keimzelle für grüne Zukunftstechnologien, die den Transformationsprozess der nordbayerischen Automobilindustrie und die Weiterentwicklung in Richtung einer nachhaltigen Mobilität fördern sollen. „Das sind genau die Felder, die wir zusammen mit der Stadt, dem Landkreis und weiteren Gesprächspartnern identifiziert haben. Wir möchten Wissenschaft und Wirtschaft noch stärker vernetzen“, sagt Peter Keller.
Ein Projekt mit Strahlkraft für die ganze Region
„Der Cleantech Innovation Park ist für unsere Region eine große Chance. Hier bringen wir Wirtschaft und Wissenschaft zusammen, gestalten den laufenden Transformationsprozess der Automobilbranche aktiv mit und schaffen Arbeitsplätze. Eine nachhaltige Ökologie stellen wir klar in den Fokus des wegweisenden Zukunftsprojektes. Zusammen mit unseren Partnern wird es uns gelingen, dieses Jahrhundert-projekt für unsere Stadt zum Erfolg werden zu lassen“, so Hallstadts Bürgermeister Thomas Söder.
„Das ist ein großer Wurf für die gesamte Region. Ich freue mich sehr, dass der Kreistag mit großer Mehrheit ‚Ja‘ gesagt hat zu diesem Dreierbündnis, mit dem der Landkreis Bamberg, Michelin und die Stadt Hallstadt ein Innovations-Ökosystem schaffen werden.“ So ordnete Landrat Johann Kalb „eine der wichtigsten Entscheidungen des Kreistages zu Bamberg in dieser Wahlperiode“ ein. „Die neue Cleantech Innovation Park GmbH wird durch die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft zum Motor der Transformation der Autozulieferindustrie in der Region Bamberg werden. Unser Ziel ist es, Arbeitsplätze der Zukunft hier bei uns zu sichern: ein wichtiger, richtiger, ein mutiger Schritt!“
Als „entscheidenden Beitrag zur zukunftsfähigen Weiterentwicklung der Region Bamberg“ bezeichnete Staatsministerin Melanie Huml die Gesellschaftsgründung. „Ich danke den drei Vertragspartnern für Ihr Engagement und wünsche uns allen, dass der Cleantech Innovation Park ein durchschlagender Erfolg wird. Der Grundstein für ein Leuchtturmprojekt mit enormer Strahlkraft ist gelegt. Die endgültige Realisierung wird zwar noch ein gemeinschaftlicher Kraftakt, doch bin ich zuversichtlich, dass er uns gelingt. In enger Zusammenarbeit mit der Betreibergesellschaft werde ich mich weiter mit Nachdruck für den Cleantech Innovation Park einsetzen“, betont Huml.
Planung und der Baustart eines Innovationszentrums
Die nächsten Schritte auf dem Gelände der Cleantech Innovation Park GmbH sind der Rückbau von Bestandsgebäuden im ersten Halbjahr 2022 sowie die gleichzeitige Planung und der Baustart eines Innovationszentrums. Die ersten Unternehmen und Forschungsprojekte sollen sich in der ersten Jahreshälfte 2023 auf dem Gelände ansiedeln und in gemeinsamen Projekten ihre Arbeit aufnehmen.
Breites Bündnis in Bamberg
Demonstration gegen Verschwörungsmythen
Vergangenen Samstag hat ein breites Bündnis aus der Bamberger Zivilgesellschaft zu einer Demonstration mit dem Motto “Denkpflicht für Querdenker – gegen rechte Fackelmärsche, Verschwörungsmythen und Antisemitismus auf unseren Straßen!” aufgerufen, dem hunderte Teilnehmende gefolgt sind.
Der Aufruf zur Demonstration wurde unter anderem vom Bündnis gegen Rechtsextremismus, Gewerkschaften, Jugendorganisationen und diversen Parteien unterstützt und verbreitet. Die Organisatorinnen und Organisatoren freuen sich, dass mindestens 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dem Aufruf gefolgt sind, und den wissenschaftsfeindlichen und verschwörungsideologischen Positionen der Demonstration von “StayAwake Bamberg” am selben Tag etwas entgegengesetzt haben.
Luis Reithmeier, Anmelder der Versammlung, ist sehr zufrieden mit der Veranstaltung: „Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit den anderen Organisatorinnen und Organisatoren viele Menschen, trotz kurzfristiger Mobilisierung, erreichen konnten, um gemeinsam für einen solidarischen Umgang mit der Pandemie und gegen Verschwörungsmythen zu demonstrieren. Wir bedanken uns unter anderem bei ‘Aufstehen gegen Rassismus’, den Falken Bamberg, der Studierendenvertretung und ‘Omas gegen Rechts’ für ihre Beiträge, in denen sie klar die NS-Verharmlosung und den Antisemitismus von ‘StayAwake’-Bamberg verurteilt haben.”
Gleichzeitig zeigt sich Reithmeier schockiert ob der Masse und Art der StayAwake-Demonstration: „Es war ein nicht enden wollender Zug von deutschlandweit mobilisierten Verschwörungsgläubigen, Neonazis, Reichsbürgern, aber auch vielen, die ohne es zu hinterfragen bei diesem rechten Klassentreffen mitliefen.”
Die Organisatorinnen und Organisatoren sind außerdem irritiert, dass in Medienberichten vom Samstag die Selbstinszenierung von StayAwake unhinterfragt übernommen wurde. Mit-Organisatorin Leonie Ackermann kritisiert: „StayAwake hat mehrmals versucht den Faschismus-Begriff umzudeuten. Sie riefen laut ‘Nazis raus’ inklusive dazugehöriger Banner. Gleichzeitig marschierten wieder bekannte Neonazis mit – eine Verhöhnung der Opfer des Nationalsozialismus. Wer Nazis nicht erkennen kann oder will, kann sich von diesen auch nicht distanzieren. Dieser Widerspruch sollte auch den Berichterstatterinnen und Berichterstattern auffallen.”
Des Weiteren wünschen sich die Organisatorinnen und Organisatoren in Zukunft einen differenzierten Umgang mit Gegenprotest. „Gegenüber der Presse bezeichnete der Bamberger Polizeichef Thomas Schreiber StayAwake als ‘friedlichen Aufzug’, unter den sich ‘vereinzelt Reichsbürger und Mitglieder des rechtsextremen III. Wegs’ mischen, während er in Bezug auf Gegenveranstaltungen nur die mögliche Militanz durch den ‘Schwarzen Block’ hervorhob”, erklärt Leonie Ackermann. „Von gewaltbereiten Teilnehmerinnen und Teilnehmern fehlte allerdings bei unserer Veranstaltung jede Spur. Hier scheint uns deutlich wohlwollender über StayAwake als über unseren breiten Gegenprotest geurteilt worden zu sein.”
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Spendenübergabe
Unterstützung der KUFA durch die GKG
In der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg ist es zur Tradition geworden, in der Vorweihnachtszeit eine Spende an eine regionale gemeinnützige Institution zu übergeben. In diesem Jahr wurde der Förderverein „KUFA – Inklusion durch Kultur“ unterstützt.
Wie sehr die Kulturszene durch die Pandemie gelitten hat und immer noch leidet, ist allen bekannt. Wie sehr jedoch Menschen mit Handicap darunter leiden, keine oder nur begrenzte kulturelle Angebote zu erhalten, lässt sich für die meisten nur erahnen. Umso wichtiger ist die Unterstützung kultureller Vereine und Gruppen, damit nicht zusätzlich Existenzsorgen drücken.
Dies war auch in diesem Jahr der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft (GKG) des Landkreises Bamberg wieder ein Anliegen. Seit mehreren Jahren ist es in der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft zur Tradition geworden, anstelle Geschenke an Partner zu verteilen, in der Vorweihnachtszeit eine Spende an eine regionale gemeinnützige Institution zu übergeben. In diesem Jahr wurden 1.500 Euro für den Förderverein „KUFA – Inklusion durch Kultur“ von der GKG Bamberg gespendet. Zur offiziellen Scheckübergabe durch Geschäftsführer Udo Kunzmann waren Landrat Johann Kalb, Dr. Günther Denzler, Vorsitzender des Fördervereins, und Frau Christiane Hartleitner, Schatzmeisterin der KUFA, anwesend.
Eine weitere Tradition ist die Weihnachtsvisite in den beiden Kliniken der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft, in der Juraklinik Scheßlitz und in der Steigerwaldklinik Burgebrach. In Zeiten der Pandemie werden jedoch die Patientinnen und Patienten, die die Adventszeit in der Klinik verbringen, nicht persönlich von Landrat Johann Kalb, dem Geschäftsführer nebst Chefärzten besucht. Jeder Kranke erhält jedoch in dieser Zeit eine kleine Aufmerksamkeit mit den besten Genesungswünschen.
Die Krankenhausgesellschaft möchte durch die kleinen Geschenke ein bisschen weihnachtliche Stimmung auf den Stationen verbreiten.
Und auch was die Spende angeht, würden sich derart wichtige Einrichtungen wie die KUFA freuen, wenn sich Nachahmer finden, die ebenfalls spenden.