Die 34. Bamberger Kurzfilmtage stehen bevor. Rund 150 Filme zeigt das Filmfestival vom 22. bis 28. Januar in den Kinos Lichtspiel und
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Bamberger Kurzfilmtage: Filmwettbewerb um goldenen Zentauren geht in neue Runde
Die 34. Bamberger Kurzfilmtage stehen bevor. Rund 150 Filme zeigt das Filmfestival vom 22. bis 28. Januar in den Kinos Lichtspiel und Odeon sowie in der Stadtbücherei und bei der VHS Bamberg Stadt. Für Festivalleiterin Katharina Breinbauer hat sich in der Organisation mittlerweile eine gewisse Routine eingestellt – die finanzielle Lage der Kurzfilmtage bleibt jedoch angespannt.
Mehr als 800 Einreichungen für die Wettbewerbsprogramme in den Genres Dokumentation, Spielfilm, Animation und Experimentalfilm sowie Kinderkurzfilm und Regionalfilm hat das Team der Bamberger Kurzfilmtage in diesem Jahr erhalten. „Das sind nahezu 100 mehr als letztes Jahr und ungewöhnlich viele“, freut sich Katharina Breinbauer (hier im Stadtecho-Fragebogen). Von diesen 800 konnten fast 70 Filme das Sichtungsteam des Festivals überzeugen. Der kürzeste Beitrag ist zwei Minuten lang, der längste knapp 30. Die Filme treten im Wettbewerb um den goldenen Zentauren an, welchen Bildhauer Adelbert Heil nach dem Vorbild des Bamberger Reiters erneut aus Schokolade gießen wird. Die Auszeichnung wird in sieben Kategorien vergeben.
Abwechslungsreiches Filmprogramm
Die etwa 150 Filme, inklusive Spezialprogramm, die es in diesem Jahr in das Wettbewerbs- und das Spezialprogramm der Kurzfilmtage geschafft haben, greifen aktuelle gesellschaftliche Themen wie Krieg, Migration und Integration auf. Aber auch die Suche nach dem Ich und das Schmieden von Zukunftsplänen von Personen, die an einer Art Weggabelung stehen, spielen in den Kurzfilmen eine große Rolle. Die Mischung für einen Kurzfilmabend ist dabei humorvoll und ernsthaft gleichermaßen.
„Es ist ein buntes, abwechslungsreiches und junges Filmprogramm“, sagt Breinbauer. „Ein sehenswerter Tipp für den ersten Besuch des Festivals sind sicher die Dokureihen. Neu in diesem Jahr ist: Wir arbeiten an der Umsetzung von sogenannten Trigger-Warnungen, etwa wenn Strobo-Effekte, psychische Auffälligkeiten oder auch explizite Gewalt im Film vorkommen.“
In den Wettbewerb kommt jedoch nicht nur, wer in seinem Film Einblicke in ein interessantes Thema gibt. „Die verschiedenen Qualitätsmerkmale von Filmen rufen immer wieder auch ganz unterschiedliche, bis hin zu gespaltenen Reaktionen bei uns im Team hervor“, erzählt Breinbauer. „Das sorgt dafür, dass wir sehr viel über die Filme sprechen und diskutieren, bis wir sie auswählen und entscheiden, dass wir sie unserem Publikum zeigen wollen.“
Der Kurzfilm sei zudem eine Bühne für Themen, die im großen Filmbusiness nicht so häufig aufgegriffen werden. „Der Reiz des Kurzfilms liegt darin, dass sich dieses Format meist mehr traut. Er kann auf eine gewisse Art freier sein. Und natürlich ist es herausfordernd, in wenig Zeit eine komplexe Geschichte zu erzählen und verschiedene Gefühle hervorzurufen“, sagt die Festivalleiterin.
Kooperation mit Hugo-von-Trimberg-Schule, Reykjavík, TranSrceen und Franz X. Gernstl
Bei den Kinderfilmen arbeitete das Team der Bamberger Kurzfilmtage bereits zum dritten Mal mit Schülerinnen und Schülern der Hugo-von-Trimberg-Schule zusammen. „Unsere Vorauswahl wurde von den Kindern dort vor Ort gesichtet und bewertet. Sie haben das Programm selbst zusammengestellt, das anschließend im Kinosaal gezeigt wird“, sagt Katharina Breinbauer. Die Filme für den Oberfranken-Wettbewerb, die bis Mitte November eingereicht werden konnten, befinden sich noch in der Auswahl.
In diesem Jahr wird in Kooperation zudem ein Filmprogramm des „RIFF – Reykjavík International Film Festival“, des größten Filmfestivals Islands, und des Amsterdam Transgender Film Festivals „TranScreen“ zu sehen sein. „Für das Gastland Island hat sich unsere Programmleitung entschieden, da es derzeit nicht nur ein beliebtes Reiseziel, sondern auch ein interessantes kleines Land mit einer soliden Filmförderung ist.“ Mit der Zusammenstellung der Spezialprogramme aus Island und den Niederlanden war Julia Flachmann aus dem Team der Bamberger Kurzfilmtage betraut. Adelbert Heil kuratierte in der Kategorie „Teams-Choice“ darüber hinaus ein Programm mit seinen Lieblingsfilmen aus 30 Jahren Festival.
Künstlerischer Pate des Festivals ist in diesem Jahr der Dokumentarfilmer und Produzent Franz X. Gernstl. Mit seiner Sendung „Gernstl unterwegs“ konnte er sich bereits den Grimme-Preis und den Bayerischen Fernsehpreis sichern. Auch der Deutsche Filmpreis ging für die Co-Produktion des Films „Nackt“ schon vor 20 Jahren an ihn. Zuletzt produzierte er unter anderem im Jahr 2018 den Kinofilm „Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten“. Er wird zur Eröffnung des Festivals persönlich anreisen.
Vorfreude löst Anstrengung ab
Für Katharina Breinbauer, die bereits zum dritten Mal in Folge die Festivalleitung innehat, stand für die Auswahl des Filmangebots in diesem Jahr in Anlehnung an das neue Festivaldesign auch die Farbe Rot im Vordergrund, wie sie verrät. „Ich habe für die Kuration des Sonderprogramms „Der Rote Faden“ buchstäblich den roten Faden gesucht und mich gefragt, wofür die Farbe steht: etwa für Wut und Aggression, aber auch für Liebe, Zuneigung und Herzenswärme. Daraus ist ein abwechslungsreiches Kurzfilmprogramm geworden. Auf das Feedback dazu bin ich sehr gespannt.“
Während die letzten beiden Festivals der Bamberger Kurzfilmtage vor allem von Anstrengung gekennzeichnet waren, da es in der Pandemie viele organisatorische Einschränkungen gab und sich danach die Routine erst wieder einstellen musste, überwiegt in diesem Jahr die Vorfreude. „Wir gehen mit einem sehr guten Gefühl in die neue Saison“, sagt Breinbauer und lacht. „Alle stecken so viel Herzblut rein. In der Festivalwoche werden 50 Filmschaffende in der Stadt zu Gast sein und unser Team wächst auf gut 40 Leute an.“
Für die Filmschaffenden ist auch das Kurzfilm Café und der Kurzfilm Klub ein beliebter Treffpunkt, für die das Team immer wieder leerstehende Räume sucht. Der Verein der Lichtspielfreunde Bamberg e. V. leiste zudem wertvolle Hilfe, etwa beim Aufbau oder beim Einlass. „Wie auch die vielen ehemaligen Mitglieder der Bamberger Kurzfilmtage, die immer mit Rat und Tat zur Seite stehen und zum Festival sogar anreisen“, sagt die Festivalleiterin.
Entgegenkommen bei Kostensteigerungen
Der zusätzliche Spielort an der VHS in der Tränkgasse, der den Bamberger Kurzfilmtagen seit letztem Jahr neben den Kinos Lichtspiel und Odeon und der Stadtbücherei in der Oberen Königstraße zur Verfügung steht, habe sich zudem als positiv herausgestellt.
„Es ist einfacher, wenn die Spielstätten nah beieinander liegen und das Festival so in einem Straßenzug stattfinden kann“, sagt Katharina Breinbauer. Trotzdem sei die Miete, gerade für die zusätzlichen Spielräume, hoch. Auch müsse viel investiert werden, um einen Raum zum Kinosaal umzubauen. Die Summe, mit der das Projekt von der Stadt gefördert werde, reiche bei den gestiegenen Kosten für die Größe des Festivals bei Weitem nicht aus.
„Wir spüren die Kostensteigerungen auf allen Ebenen. Die Fördersumme der Stadt Bamberg deckt gerade mal zehn Prozent des finanziellen Bedarfs der Kurzfilmtage“, so Breinbauer. „Da wünschen wir uns etwas mehr Entgegenkommen, beispielsweise durch Kostennachlass bei der Nutzung städtischer Räume.“ Das Publikum selbst soll die Kostensteigerungen keinesfalls tragen müssen, im Gegenteil: „Wir setzen in diesem Jahr erstmals auf ein ermäßigtes Ticket auf freiwilliger Basis. Das Publikum hat unser Vertrauen, alle dürfen selbst entscheiden, ob sie eine Ermäßigung brauchen.“
Rund 5.000 Zuschauerinnen und Zuschauer werden in der Festivalwoche an den Spielstätten erwartet. Beim „Online Festival“, das im Anschluss vom 29. Januar bis 4. Februar 2024 nochmals stattfindet, können Interessierte im Stream auf der Onlineplattform der Bamberger Kurzfilmtage alle Wettbewerbsbeiträge bequem vom heimischen Sofa aus ansehen. Der Zugang zum Festivalstream ist allerdings kostenpflichtig. Beim Online-Festival, werden weitere 2.000 interessierte Besucher aller Altersgruppen erwartet.
Festivalfieber und Weihnachtsaktion
Sponsoren für die Preise und neue Fördermitglieder, die den Verein der Bamberger Kurzfilmtage e. V. finanziell unterstützen möchten, sind zudem gesucht und willkommen. „Wir freuen uns, wenn Leute sich angesprochen fühlen und dazukommen“, sagt Breinbauer. „Wenn einen das Festivalfieber einmal packt, bleibt es auch, das können viele langjährige Mitglieder bestätigen.“
Wem eine Fördermitgliedschaft zu eng ist, der kann den Verein auch bei der diesjährigen Weihnachtsaktion, bei der Ticket-Gutscheine für das Festival im Januar schon vorab erworben werden können, unterstützen.
„Da packen wir wieder schöne kleine Präsente mit dem Gutschein und ein paar Kleinigkeiten dazu. Seit unserem Schnapsjubiläum letztes Jahr haben wir einen tollen Kontakt zu einer Brennerei in Schlüsselfeld, die auch heuer wieder einen „Kurzfilm-Kurzen“ in verschiedenen Geschmacksrichtungen abgefüllt hat“, sagt die Festivalleiterin und lacht. Das Festival-Bier, das es jährlich pünktlich zum Start der Kurzfilmtage gibt, werde zudem wieder von einer Bamberger Brauerei gebraut und eigne sich auch schon unterm Weihnachtsbaum für eine Geschmacksprobe.
Über das Festival findet unterdessen nicht nur hier in der Stadt ein reger Austausch statt. Der Verein der Bamberger Kurzfilmtage ist auch mit anderen Verbänden bayernweit in einem engen Netzwerk in Kontakt. Etwa mit dem Team des Arbeitskreises Film Regensburg e. V., der die Internationale Regensburger Kurzfilmwoche ebenfalls als Nonprofit-Veranstaltung ausrichtet.
„Die Festivalleitungen der Bayerischen Kurzfilmfestivals kommen jährlich in einem Verbandstreffen zusammen. Das ist ein wertvoller Raum für Erfahrungsaustausch und Netzwerkarbeit, gerade als noch recht junge Festivalleitung freue ich mich über Anregungen und den ein oder anderen Tipp“, sagt Breinbauer. Bei den Bamberger Kurzfilmtagen ist sie vor allem begeistert von ihrem Team. „Es gibt viel zu tun und es ist ein großes Glück, wie unser Team jedes Jahr aufs Neue funktioniert. Volle Kinosäle belohnen die viele Arbeit jedoch Jahr für Jahr und das Programm ist in jedem Fall sehenswert.“
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Stadtecho-Fragebogen
Das Stadtecho fragt: Katharina Breinbauer antwortet
In jeder Ausgabe des Stadtechos legen wir einer Bamberger Persönlichkeit einen Fragebogen vor. Diesmal hat Katharina Breinbauer die Fragen beantwortet. Sie ist die Leiterin der Bamberger Kurzfilmtage.
Frau Breinbauer, auf einer Skala von 0 (gar nicht) bis 10 (komplett): Wie hat sich Ihr Leben durch die Pandemie verändert?
Ich halte es mit Unentschlossenheit: 5. Kaum zu sagen, was wohl privat bahnbrechend anders gelaufen wäre.
Was mögen Sie an Kurzfilmen?
Die Kürze, die Herausforderung, auf den Punkt zu kommen. Vielleicht auch, weil ich selber darin so schlecht bin.
Was braucht ein guter Kurzfilm?
Selbst in der Kürze Tiefe vermitteln, zum Nachdenken anregen. Eine neue Perspektive, einen neuen Blick, eine Geschichte vermitteln. Quasi einen geistigen Raum aufmachen und einrichten. Eigentlich ist das nicht so viel anders als Langfilm, nur die Zeit – die liebe Zeit! Die kommt eben beim Kurzfilm als erschwerende Bedingung hinzu.
Worüber würden Sie gerne selbst einen Kurzfilm drehen?
Tatsächlich habe ich persönlich keinerlei Ambitionen, einen Kurzfilm zu drehen, sondern möchte lieber noch ein paar Jahre unser Festival veranstalten und andere Festivals besuchen gehen.
Ihr Leben wird verfilmt. Welche Schauspielerin sollte Sie spielen?
Marlen Diekhoff.
Würden Sie gerne öfter Fahrrad fahren?
In Bamberg fahre ich eigentlich täglich, beziehungsweise jede Strecke mit dem Rad. Aber eine richtige Fahrradtour wäre diesen Sommer nochmal schön.
Zahlen Sie gern Rundfunkgebühren?
Es gibt ärgere Schmerzen.
Töten Sie Insekten?
Selten absichtlich. Und dann, um Schmerzen bei mir oder anderen abzuwehren. Ob Schmerzabwehr den Insektentod rechtfertigt, könnte man bestimmt ausufernder debattieren, aber das möchte ich an dieser Stelle niemandem antun.
Darf man in Ihrem Schlafzimmer rauchen?
Lieber nicht.
Welche Drogen sollten legalisiert werden?
Uff. Ganz generell finde ich ich Verbotskultur und Prohibition meist nicht so zielführend, sondern verdrängt Unerwünschtes nur aus dem Bewusstsein /aus dem öffentlichen Raum. Aber das Thema hat natürlich, wie alles andere auch, unendlich viel Schattierungen.
Wie viele Apps sind auf Ihrem Smartphone? Welche benutzen Sie am meisten?
Danke für die Frage. Minus 5, jetzt 26. Am meisten benutze ich inzwischen wieder Messengerdienste. Im Winter war die CovPass-App zeitweise die Nr. 1.
Wovon waren Sie zuletzt überrascht?
Positiv überrascht von netten unerwarteten Gesten im Alltag.
Was ist Ihr größter Wunsch?
Ein Garten mit Hühnern.
Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?
Ich kann Zeit mit Leuten verbringen, die ich sehr gern habe. Das ist erst mal das Wichtigste, schön ist es auch, wenn ein bisschen Wind geht, die Sonne nicht zu stark scheint und am Abend sag ich zu einem Glas Wein auch nicht Nein.
Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?
Markantes Lachen.
Worüber haben Sie sich zuletzt geärgert?
Immer wieder über den Stellenwert von Kultur /Subkultur. Und ganz banal über einen verspäteten Zug.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Briefe schreiben und versenden, Mokka mit Kardamom, ab und an die Rechnung übernehmen.
Wovor haben Sie Angst?
Allein im Dunkeln.
Wann haben Sie zuletzt geflirtet?
Jeden Tag ein bisschen.
Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gern dabei gewesen?
1991: Die ersten Bamberger Kurzfilmtage.
Wann und warum hatten Sie zum letzten Mal Ärger mit der Polizei?
…Bamberg. Fahrrad. Licht… Das war keine meiner persönlichen Sternstunden.
Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?
Gscheidhaferl.
Was ist Ihre schlechteste Angewohnheit?
Nein sagen liegt mir nicht.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Jeden Fehler, der ehrlich und ernsthaft entschuldigt wird.
Auf welchen Moment Ihrer Laufbahn waren Sie am schlechtesten vorbereitet?
Welche Laufbahn?
Ihre Lieblingstugend?
Loyalität. Und Vertrauen. Das geht Hand in Hand.
Ihr Hauptcharakterzug?
Da fragt man lieber meine Freunde.
Was mögen Sie an sich gar nicht?
Muss der Stadtecho das wissen?
Was hätten Sie gerne erfunden?
Das Lastenrad!
Haben Sie ein Vorbild?
Meine guten Freunde haben alle Eigenschaften, die ich bewundere. Ein Vorbild, das gleichzeitig eine Person des öffentlichen Lebens ist, wäre Dieter Wieland. Er übernahm 2020 die künstlerische Patenschaft für die Bamberger Kurzfilmtage und es war für mich eine große Ehre und Freude, den Mann persönlich kennenlernen zu dürfen.
Wofür sind Sie dankbar?
Einen guten Freund in meinem Leben zu haben.
Was lesen Sie gerade?
„Acht Berge“ von Paolo Cognetti. Damit die Antwort länger Bestand hat: Buchempfehlungen von Herrn Heilmann oder Fundstücke aus dem Fundevogel.
Was ist Ihr Lieblingsbuch, Lieblingsalbum, Lieblingsfilm?
So wirklich immerwährend und auf ewig in Stein gemeißelt kann ich das nicht beantworten. Aber aus dem Bauch heraus: Hemingway „A Moveable Feast“ und „Das fliegende Klassenzimmer“ von Erich Kästner. Irgendwie immer gehen Beatles. Ein Kurzfilm über eine tanzende Google Street View Kamera.
Welches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?
Der Turm.
Welche Musik hören Sie nur heimlich?
In der Hinsicht hab ich nichts zu verheimlichen.
Was war Ihre größte Modesünde?
Die ungesühnteste war auf jeden Fall: Chucks im Winter, bei Schnee Eis und Regen.
Was ist Ihr liebstes Smalltalk-Thema?
Städtische Grünanlagen.
Was zeigt das letzte Foto, das Sie mit Ihrem Handy aufgenommen haben?
Bewertungsbögen der Sneak Preview im Odeonkino.
Mit wem würden Sie gerne eine Nacht durchzechen?
Die Nacht durchmachen geht am besten mit meinen liebsten Freunden. Und zum Glück ist das nicht nur Wunschtraum, sondern kommt auch noch vor.
Wovon haben Sie überhaupt keine Ahnung?
Umgang mit einer Formatkreissäge, das Problem ist aber in Bearbeitung dank den engagierten Schreinern und Zimmerern bei uns in der Offenen Werkstatt.
Was finden Sie langweilig?
Smalltalk über Unlust.
Sie sind in einer Bar. Welches Lied würde Sie dazu bringen, zu gehen?
Helene Fischer und so weiter.
Was ist Ihre Vorstellung von Hölle?
Ewiger Stillstand.
Wie glauben Sie, würde die Katharina Breinbauer von vor zehn Jahren auf die heutige Katharina Breinbauer reagieren?
Soll ich mich jung fühlen? Mit 15 hatte ich auf jeden Fall andere Zukunftspläne und Bamberg gehörte nicht dazu.
Was war Ihr miesester Auftritt?
Hoffentlich nicht dieses Interview.
Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?
Im Berufsverkehr U‑Bahn fahren. Waldspaziergänge. Nachrichten lesen.
Ich kann nicht leben ohne…
Gute Freunde, die mir meine Unzulänglichkeiten verzeihen.
In welchen Club sollte man unbedingt mal gehen?
In Bamberg? Sollte mal einer aufmachen…
Sind Sie Tänzerin oder Steherin?
Kommt ganz auf die Begleitung an.
Stellen Sie sich vor, Sie könnten wählen – was für ein Tier wären Sie gerne?
Eine Elefantenkuh.
Welches Problem werden Sie in diesem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?
„Hat jemand mein Handy gesehen?“, wahlweise auch Schlüssel oder Portemonnaie.
Das Stadtecho gibt eine Runde aus. Was trinken Sie?
Spezi U.
Katharina Breinbauer, Juni 2022.
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Kurzfilmtage und Odeon-Kino
Filmreihe „Stand with Ukraine: Seeing the unseen“
Die Bamberger Kurzfilmtage und das Odeon-Kino präsentieren im April die Filmreihe „Stand with Ukraine: Seeing the unseen“. Die Auswahl zeigt zeitgenösische ukrainische Lang- und Kurzfilme zugunsten humanitärer Initiativen in der Ukraine.
Seit einem Monat herrscht Krieg in Europa. In der Berichterstattung so gut wie aller Medien ist Russlands Angriff auf die Ukraine das beherrschende Thema. Ohne Kriegsbezug kommt das Land aber kaum vor. Die Filmreihe „Stand with Ukraine: Seeing the unseen“ gibt dem hiesigen Publikum die Möglichkeit, die Ukraine jenseits des Krieges unter cineastischen Gesichtspunkten näher kennenzulernen.
Die Auswahl von „Stand with Ukraine: Seeing the unseen“ zeigt das Schaffen einiger der talentiersten ukrainischen Filmschaffenden. Den Auftakt der Reihe macht am 6. April „Stop Zemlia“ von Regisseurin Kateryna Gornostai. Der Film gewann bei der Berlinale 2021 den Preis in der Kategorie „Generation 14plus“. In diesem Coming of Age-Drama erlebt die 16-jährige Mascha mit ihren Freundinnen Yana und Senya ihr vorletztes Jahr an einer Kyiver Schule.
Am zweiten Abend von „Stand with Ukraine“ zeigt die Reihe den Gewinner des Amsterdam International Documentary Film Festivals „This rain will never stop“ von Alina Gorlova. Dieser Dokumentafilm folgt Suleiman, der mit seiner Familie aus in Syrien in die Ukraine, von einer Kriegsregion in die nächste floh.
Am 20. und 27. April folgen zwei Zusammenstellungen aktueller ukrainischer Kurzfilme über das Leben in der unabhändigen Ukraine.
Der Gewinn aller vier Filmabende von „Stand with Ukraine: Seeing the unseen“ kommt verschiedenen humanitären Hilfsinitiativen in der Ukraine zugute. Darunter befinden sich die ukrainische Kinder-Krebshilfe „Tabletochki“, das Filmfestival „DocuDays“, das ukrainische Dokumentarfilmprojekte unterstützt und „Voices of children“. Diese ukrainische Stiftung setzt sich seit 2015 für psychologische Hilfe für vom Krieg betroffenen Kinder ein.
Die Filmreihe präsentieren die Bamberger Kurzfilmtage und das Odeon-Kino in Kooperation mit dem „Ukrainian Film Festival Berlin“ und dem ukrainischem Kurzfilmfestival “Wiz-Art Festival”. Das ausführliche Programm findet sich hier.
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Runder Tisch unter Vorsitz von OB Starke koordiniert Hilfe
Ukraine: Hilfe für die Leidtragenden
Oberbürgermeister Andreas Starke und Bürgermeister Jonas Glüsenkamp haben zahlreiche private Initiativen und Ehrenamtliche zu einem “Runden Tisch“ in den Spiegelsaal der Harmonie geladen, um die Aktivitäten rund um die Hilfe für die Ukraine optimal zu koordinieren.
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben unterschiedlichste Gruppierungen aus Bamberg verschiedene Hilfsleistungen ins Leben gerufen. Um die künftige Arbeit zu koordinieren, wurde in dem Gespräch eine optimale Verteilung der Aufgaben und Aktivitäten festgelegt. „Die Anteilnahme für die Menschen in der Ukraine ist in Bamberg sehr groß. Es gibt viele Bürger:innen, die den betroffenen Menschen helfen möchten. Dieses Engagement wollen wir tatkräftig und unbürokratisch unterstützen“, erklärte der Oberbürgermeister vor den Teilnehmenden.
Die aktuell wichtigste Frage ist die nach möglichem Wohnraum für die Geflüchteten. Die Stadt Bamberg kann 150 Plätze in den Gemeinschaftsunterkünften zur Verfügung stellen. Außerdem wird die Stadtbau Bamberg GmbH einen Beitrag leisten und leerstehende Wohnungen anbieten. Es gibt aber auch zahlreichen Privatpersonen, die den Geflüchteten kurzfristig ein Dach über dem Kopf geben möchten: Hier wird derzeit eine zentrale Anlaufstelle vom Bamberger Freiwilligenzentrum Carithek und Freund statt Fremd eingerichtet, die zeitnah ihre Arbeit aufnehmen wird. „Um diese Aufgabe personell stemmen zu können, stellt die Stadt Bamberg finanzielle Unterstützung zur Verfügung, denn bereits schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Bereitschaft der Bamberger:innen für eine kurzfristige Übernachtungslösung sehr hoch ist“, betont Oberbürgermeister Andreas Starke. Unterstützung bei der Wohnungsvermittlung und beim Dolmetschen hat zudem auch der Ukrainische Verein Bamberg: UA zugesagt.
Mitarbeitende der Bamberger Kurzfilmtage organisieren Transport von Sachspenden
Ab Dienstag, dem 2. März, schaltet die Stadt Bamberg eine Bürgerhotline zu Fragen rund um Hilfsmöglichkeiten für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer unter der Nummer 0951 – 87–2626 frei. Die Hotline ist montags bis donnerstags von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 15 Uhr sowie freitags von 10 bis 12 Uhr erreichbar. „Damit wollen wir bürgerfreundlich und zielgerichtet Fragen beantworten und schnelle Lösungen anbieten. Wenn das Angebot auf Grund der hohen Nachfrage nicht kontinuierlich erreichbar ist, bitten wir um Verständnis. Wir werden es nach Bedarf weiter ausbauen“, sagt Bürgermeister Jonas Glüsenkamp.
Sachspenden, wie etwa Nahrungsmittel, Decken, Isomatten et cetera können montags bis samstags zwischen 14 und 18 Uhr in der Posthalle auf dem Lagarde-Campus abgegeben werden. Hier organisieren Mitarbeitende der Bamberger Kurzfilmtage dann den Transport an die polnisch-ukrainische Grenze. Vertreter von Round Table Bamberg haben angekündigt, dafür Transporte/Sprinter zur Verfügung zu stellen. Weitere Informationen sind hier zu finden.
Darüber hinaus hat die Stadt Bamberg einen neuen „Bamberger Hilfsfonds Ukraine“ eingerichtet. Aus diesem Topf sollen Maßnahmen für Ukrainerinnen und Ukrainer finanziert werden, die nach Bamberg geflohen sind.
Spendenkonto „Bamberger Hilfsfonds Ukraine“
Stichwort „Ukraine“
IBAN: DE71 7705 0000 0000 0057 77
BIC: BYLADEM1SKB
Auch wenn die Lage noch unübersichtlich ist und nicht abgeschätzt werden kann, wie viele Menschen in der Bamberger Region aufgenommen werden, ist die Stadt gut beraten, sich auf alle Möglichkeiten vorzubereiten. Deswegen werde die Stadt ein breites Netzwerk zwischen den zivilgesellschaftlichen und städtischen Akteuren aufbauen, um auf einen möglichen Flüchtlingsstrom aus dem Kriegsgebiet vorbereitet zu sein, so Starke und Glüsenkamp.
Bereits am kommenden Freitag wird der „Runde Tisch“ erneut tagen, um weitere Schritte zu vorzubereiten. Außerdem kommt seit dem 28. Februar täglich eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe unter der Leitung des OB zusammen, um die Aufgaben zu koordinieren.
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Wer gewinnt den Zentauren?
32. Bamberger Kurzfilmtage
2021 konnten sie nur online ausgerichtet werden, doch Ende Januar 2022 kehren die Bamberger Kurzfilmtage zu alter Kinosaal-Präsenz zurück. Mit Katharina Breinbauer hat das Kurzfilmfestival zudem eine neue Leiterin. Sie möchte der Filmbranche und Filmschaffenden eine Anlaufstelle in Bamberg bieten.
Im Wettbewerb um die Trophäe des „Bamberger Zentauren“, entworfen und gestaltet von Bildhauer Adelbert Heil, zeigen die Bamberger Kurzfilmtage vom 24. bis 30. Januar über 70 Kurzfilm-Beiträge.
In den Preiskategorien „Publikumspreis“, „Bester Kinderfilm“, „Bester Kurzspielfilm“, „Bester Animations-/Experimentalfilm“, „Dokumentarfilmpreis“, „Regionalfilmpreis Made in Oberfranken!“ und „Preis der Jugendjury“ kürt die Jury die Gewinner. Zu sehen ist das Programm im Lichtspielkino und in den Räumlichkeiten der Kulturfabrik KUFA in der Ohmstraße.
Katharina Breinbauer, studierte Politikwissenschaftlerin, ist bereits seit einigen Jahren an der Organisation der Kurzfilmtage beteiligt. Als Nachfolgerin von Volker Traumann leitet sie das Festival seit dem Sommer 2021. Wir haben mit ihr über schlaflose Nächte, Vernetzungsmöglichkeiten und ein neues Filmgenre gesprochen.
Frau Breinbauer, Sie sind seit Sommer 2021 die neue Leiterin der Bamberger Kurzfilmtage. Wie sind Ihre Erfahrungen bisher?
Katharina Breinbauer: Es ist herausfordernd. Ich hatte ja in den Jahren davor schon viel an der Organisation des Festivals mitgearbeitet, war aber trotzdem nie bei allen Organisationsschritten dabei und nie an allen Abläufen beteiligt. Auch der Überblick, den ich jetzt habe, beziehungsweise die Verantwortung, die ich jetzt trage, an die ganzen Kleinigkeiten zu denken, die es zu beachten gilt und die erledigt werden müssen, sind jetzt neu. Insofern bin ich sehr froh, dass ich die Aufgabe nicht allein bewältigen muss, sondern mein Team um mich habe.
Haben Sie sich um die Stelle der Festivalleitung beworben oder wurden Sie angefragt?
Katharina Breinbauer: Jein. Natürlich habe ich mich auf die freiwerdende Stelle beworben. Bei mir war es allerdings so, dass ich dieses Jahr bereits die Projektleitung unserer Straßenflimmern-Veranstaltung innehatte.
Haben Sie eigene Erfahrungen im Herstellen von Kurzfilmen?
Katharina Breinbauer: Nein. Das ist auch kein Muss für die Stelle. Wir haben durchaus Leute im Team, die Kurzfilmerfahrungen haben, aber um ein Kurzfilmfestival auszurichten, muss man nicht selber Kurzfilme machen.
In welchem Zustand waren die Kurzfilmtage, als Sie sie übernommen haben?
Katharina Breinbauer: Es ging uns, im Vergleich zu anderen Festivals, verhältnismäßig gut. Zum Beispiel das Online-Festival im März 2021 haben wir sehr gut umsetzen können. Ich weiß nicht, ob es Glück oder Unglück bringt, aber die Bamberger Kurzfilmtage sind in Deutschland alljährlich das erste Kurzfilmfestival im Kalender. Das heißt, im Frühjahr 2020 waren wir vor dem ersten Lockdown das letzte Festival, das noch komplett stattfinden konnte und hatten dann über ein Jahr Zeit, uns auf die Online-Ausgabe 2021 einzustellen. Das Unglück daran ist, dass wir eben im Winter stattfinden und daher Gefahr laufen, immer wieder in Corona-Wellen zu geraten, wie es in diesem Jahr wieder der Fall ist.
Ihr Vorgänger Volker Traumann war mehr als 15 Jahre im Amt. Was haben Sie von ihm gelernt?
Katharina Breinbauer: Optimismus. Ich verbringe derzeit schon manchmal schlaflose Nächte und mache mir Sorgen, ob alles klappt. Aber manchmal meldet sich dann mein innerer Volker Traumann und sagt mir: Am Ende wird alles gut, auch wenn es davor ziemlich knapp und stressig ist.
Spielt bei diesen schlaflosen Nächten auch die Tatsache eine Rolle, dass es sich bei den Kurzfilmtagen um Bayerns ältestes Kurzfilmfestival handelt?
Katharina Breinbauer: Zuweilen. Es ist nicht so, dass ich denke, Deutschland schaut auf dich. Der Wrkungskreis bezieht sich ja eher nur auf Bamberg und Umgebung. Aber, im Veranstaltungskalender der Stadt sind die Kurzfilmtage schon ein großes Ereignis und ihnen eine Organisation und Form zu geben, liegt jetzt in unserer Hand.
Welche Entwicklung sollen die Kurzfilmtage unter Ihrer Führung nehmen?
Katharina Breinbauer: Im Gegensatz zu den letzten Kurzfilmtagen, die online stattfinden mussten, wollen wir diesmal grundsätzlich wieder ein Festival mit Publikumsbeteiligung haben. Mir ist außerdem sehr wichtig, dass die Filmschaffenden, die nach Bamberg kommen, hier ein gutes Ankommen und Rahmenprogramm haben und Kontakte knüpfen können. Dazu möchten wir, wenn es klappt, das Filmcafé wieder aufbauen, das einen Begegnungsort und Vernetzungsmöglichkeiten bieten soll.
Gibt es Planungen, die Kurzfilmtage zu verschieben, wenn sie nicht mit Publikumspräsenz stattfinden können?
Katharina Breinbauer: Nein. Die Festivalwoche soll vom 24. bis 30. Januar in den Kinos stattfinden. Wenn die Kinos mit Beschränkungen oder ohne offen haben können, zeigen wir in ihnen das Filmprogramm. Zeitgleich zeigen wir in der letzten Januarwoche das komplette Wettbewerbsprogramm aber auch online und verlängern das Online-Angebot der Filme um eine weitere Woche. Bis zum 6. Februar wird also das komplette Programm online abrufbar sein.
Wie steht es um die bisherigen Einsendungen an Kurzfilmbeiträgen?
Katharina Breinbauer: Die Einsendungsfrist ist schon zuende und wir haben etwas mehr als 700 Filme erhalten. Das sind ein bisschen weniger als letztes Mal, aber nicht in gravierendem Umfang. Und auch dieses Jahr haben wir im Wettbewerb wieder Dokumentar‑, Spiel‑, Animations- und Experimentalfilme.
Gibt es wiederkehrende Themen, die filmisch behandelt werden?
Katharina Breinbauer: Wie haben verschiedenste Genres dabei wie Komödie, Drama oder sogar Western. Eigentlich gibt es unter den Einreichungen kein Genre, das nicht dabei wäre. Und das ist gut, weil das die Essenz von Kurzfilmen ist, sich mit allem möglichen ausprobieren zu können. Tatsächlich haben wir festgestellt, dass es beinahe ein neues Genre zu geben scheint: Der Corona-Film.
Hatten Sie im Vorfeld die Befürchtung, dass lauter Filme mit Corona-Selbstfindungsthematik eingesendet werden könnten, oder freuten Sie sich über die Aussicht, dass lauter Filme mit Corona-Selbstfindungsthematik eingesendet werden könnten?
Katharina Breinbauer: Wir haben im Team im Vorfeld schon über solche Aussichten gesprochen und darüber, wie die Ausgestaltung der Thematik wohl aussehen könnte. Unsere Vermutung war auch, dass vermehrt Animationsfilme eingeschickt werden würden, weil sich Filmdrehs mit Menschen in Corona-Zeiten schwerer organisieren lassen, während man Animation von zuhause aus machen kann. Die Vermutung hat sich aber nicht bewahrheitet.
Wie ist es um die Qualität der über 700 Einsendungen bestellt?
Katharina Breinbauer: Wir müssen schon aussortieren, keine Frage. Im Wettbewerb laufen etwa 75 Filme.
Nach welchen Gesichtspunkten sortieren Sie aus?
Katharina Breinbauer: Wenn unsere Sichtungsteams die Filme sichten, achten wir darauf, dass wir immer mindestens zu dritt sind. Nach dem Film zählen wir dann von drei runter und bei null geben alle eine Note zwischen eins und zehn ab. Am Ende kuratiert aber ein kleines Team anhand der Filmbewertungen das endgültige Festivalwettbewerbsprogramm.
Aus wem setzt sich dieses Jahr die Jury zusammen?
Katharina Breinbauer: Wir haben bei der Auswahl darauf geachtet, dass wir jemanden von einem anderen Festival dabei haben und ehemalige Preisträgerinnen und Preisträger der Bamberger Kurzfilmtage.
Die qualitativen Möglichkeiten von Handykameras haben in den letzten Jahren immer weiter zugenommen. Hat diese technische Entwicklung Einfluss auf das Kurzfilm-Machen?
Katharina Breinbauer: Handykameras werden auf jeden Fall oft als Stilmittel benutzt, gerade in Spielfilmen. Filmfiguren interagieren zum Beispiel miteinander, indem sie sich Film-im-Film-mäßig in einer Szene gegenseitig mit dem Handy filmen. Filme, die ausschließlich mit Handykameras gedreht werden, haben wir aber meines Wissens nach nicht dabei.
Werden Kurzfime in der Branche eher als Einstiegsmöglichkeit oder Fingerübung ins Langfilmgenre betrachtet oder ist die Eigenständigkeit der Darstellungsform ausgeprägter?
Katharina Breinbauer: Natürlich werden Kurzfilme oft als Einstiegsmöglichkeit in die Filmszene gesehen und die meisten Filmschaffenden fangen mit Kurzfilmen an, in der Hoffnung, irgendwann einen Langfilm drehen zu können. Aber es gibt auch viele Leute, die beim Kurzfilm bleiben. Wir haben immer wieder Leute im Programm der Kurzfilmtage, die zum wiederholten Male dabei sind. Man hat im Kurzfilmgenre auch größere Freiheiten. Sie können leichter und weniger aufwendig produziert und natürlich auch finanziert werden.
Wie sieht die Förderlage der Kurzfilmtage aus?
Katharina Breinbauer: Es gibt wie immer Luft nach oben. Wir sind verhältnismäßig stark auf Eintrittsgelder und Sponsoring angewiesen und haben im Vergleich zu anderen Festivals eine eher geringe öffentliche Förderung.
Fühlen Sie genug Rückhalt aus dem Rathaus?
Katharina Breinbauer: Wir stehen in engem Kontakt mit dem Kulturamt und der Kulturreferentin, aber der Haushaltsposten für Kultur der freien Szene ist einfach nicht besonders groß in Bamberg. Es ist schwierig.
Wird es 2022 Stargäste geben?
Katharina Breinbauer: Wir haben wie immer einen künstlerischen Paten. Dieses Jahr ist es Matthias Eggersdörfer…
…der immer etwas grantige Nürnberger Kabarettist…
Katharina Breinbauer: …genau. Hoffentlich kann seine Anwesenheit möglich sein und er an der Eröffnung teilnehmen.