Brose Bamberg hat am 23. Spieltag der Basketball-Bundesliga das Bayernderby gegen den FC Bayern München mit 62:83 verloren. Den Bambergern gelang es
... weiter
Basketball
Bayernderby: Brose Bamberg verliert in München
Brose Bamberg hat am 23. Spieltag der Basketball-Bundesliga das Bayernderby gegen den FC Bayern München mit 62:83 verloren. Den Bambergern gelang es nicht, die gute Leistung der ersten Hälfte auch in der zweiten zu zeigen.
In der ersten Halbzeit des Bayernderby gegen Bayern München sah es für Brose Bamberg noch gut aus. Vor etwas mehr als 2.000 Zuschauern – rund 50 davon aus Bamberg mitgereist – gingen die Bamberger mit einer 35:34-Führung in die Kabine. Das dritte Viertel aber war der Knackpunkt. München zog vorne und hinten an und brachte Bamberg vor dem Schlussabschnitt mit zehn Zählern in Rückstand. Das war zu viel an diesem Abend.
Bambergs Trainer Oren Amiel fasste das Spiel so zusammen: „Zunächst alles Gute an Coach Trinchieri, eine schnelle Genesung und einen milden Verlauf seiner Corona-Infektion. Die Story des Spiels ist schnell erzählt: Wir waren in der ersten Halbzeit besser, als ich vor dem Spiel erwartet habe und als man nach unserer langen Pause erwarten durfte. In der zweiten Halbzeit haben die Bayern dann an Intensität zugelegt, haben gezeigt, warum sie zurecht in der EuroLeague vorne mitspielen. Dafür wünsche ich ihnen weiterhin viel Glück. Wir konzentrieren uns jetzt auf unser nächstes Spiel am Dienstag.“
Der Spielverlauf
Andreas Obst eröffnete das Bayernderby für München mit einem Dreier, den zunächst Sengfelder mit einem Korbleger und kurz darauf Justin Robinson ebenfalls durch einen erfolgreichen Distanzwurf beantwortete. Thomas erzielte sechs Punkte in Folge und sorgte somit dafür, dass Brose Mitte des Viertels 7:11 zurücklag. In der Folge traf Kenny Ogbe im ersten Spiel nach seiner Handverletzung den Dreier, und als Chris Sengfelder kurz darauf ebenfalls aus der Distanz erfolgreich war, lagen die Gäste, angefeuert von rund 50 mitgereisten Bamberger Fans, nach sieben Minuten wieder mit 15:14 in Front. In den letzten 180 Sekunden kam bei Brose allerdings nur noch ein erfolgreicher Freiwurf dazu, während die Münchner ihrerseits sechs Punkte erzielten. Nach zehn Minuten lagen die Bamberger mit 16:20 in Rückstand.
Der allerdings hielt nur bis zur zwölften Minute. Ogbe, Lockhart und Robinson sorgten mit einem schnellen 7:0‑Lauf für die erneute Brose-Führung: 23:20. Vor allem defensiv standen die Bamberger gut, ließen die Münchner kaum zu einfachen Abschlüssen kommen. Wenn überhaupt war es immer wieder Deshaun Thomas, der für München erfolgreich war. Allerdings: in Führung schießen konnte er seine Mannschaft trotz 13 Punkten zur Pause nicht. Dafür spielte Brose weiterhin zu konzentriert und war, trotz einiger leichter Fehlwürfe, auch vorne zielstrebig. Zur Pause lag Brose Bamberg mit 35:34 in Front.
Keine Aufholjagd
Das dritte Viertel im Bayernderby war aus Bamberger Sicht eines der schlechteren. München spielte nun konzentrierter, ließ den Ball besser laufen, fand immer wieder den freien Mann. Vor allem auch an der Dreierlinie. Bei Brose hingegen wollte kaum mehr etwas gelingen. Dennoch gaben sich die Gäste nicht auf. Brose kam nach einem zwischenzeitlichen Sieben-Punkte-Rückstand nach gut 27 Minuten durch einen Prewitt-Dreier zum 46:48 wieder auf zwei Zähler ran. In den letzten drei Minuten des Abschnitts mussten die Bamberger aber mit ansehen, wie München zweistellig davonzog. Vor dem Schlussviertel betrug der Bamberger Rückstand zehn Punkte und es stand 48:58. Schlimmer aber noch: Brose verlor Kenny Ogbe mit einer Knöchelverletzung.
Die Frage in den letzten zehn Minuten: Kann Brose nochmals zurückkommen? Die Antwort schnell und kurz: nein. Spätestens als Radosevic nach gut 34 Minuten den Dreier zum 55:69 aus Bamberger Sicht traf, war klar, dass die Gäste an diesem Abend das Spiel nicht mehr würden drehen können. Hilliard traf kurz darauf zum erstmaligen 20-Punkte-Rückstand (55:76, 37.). Der hatte auch am Ende noch Bestand. Brose Bamberg unterlag dem FC Bayern München Basketball mit 62:83 und rutscht in der Tabelle um einen Platz nach unten. Die Niederlage kann aber schnell wieder korrigiert werden, denn bereits am Dienstagabend geht es für Brose weiter, dann empfängt das Team in heimischer Arena die EWE Baskets Oldenburg.
Basketball
Brose Bamberg ist gegen Bayern München gefordert
Brose Bamberg reist am 23. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga zum FC Bayern München. Nach der zunächst corona- und anschließend nationalmannchaftsbedingten Pause ist die Partie beim Tabellenführer die erste für Brose seit dem 12. Februar. Spielbeginn ist am Sonntag um 18 Uhr.
Der FC Bayern München Basketball hat herausfordernde Tage hinter sich. Zunächst gab es letzte Woche die kurzfristige Entscheidung, zwei Stunden vor Spielbeginn die Partie gegen CSKA Moskau aufgrund des Einmarsches Russlands in die Ukraine abzusagen. Aktuell sind die Münchner aber wieder in ihrem beinahe schon gewohnten Rhythmus.
Sie spielten am Mittwoch gegen Hamburg, empfingen am Freitagabend Olympiacos Piräus, bevor es am Sonntag zum Aufeinandertreffen mit Brose kommt. Und dennoch gab es – bis Mitte des zweiten Viertels im Hamburgspiel – beim Team von Andrea Trinchieri eigentlich nur Grund zur Freude. Darrun Hilliard meldete sich nach dreimonatiger Knieverletzungspause wieder zurück. Wichtiger aber noch: Paul Zipser stand erstmals nach seiner Hirn-OP wieder im Kader und durfte sogar kurz seine Rückkehr aufs Parkett feiern.
Für Brose Bamberg gilt es, in den Rhythmus zurückzufinden. Die Coronainfektionen, die Spieler und Staff massiv getroffen hatten, sind soweit auskuriert. Die Verletzten allerdings fehlen nach wie vor, so dass an ein geregeltes Training aktuell nicht zu denken ist. Seit Mittwoch sind nun zumindest die Nationalspieler wieder da. Christian Sengfelder und Dominic Lockhart kamen dabei mit zwei Siegen im Gepäck zurück in die Trainingshalle, Tomáš Kyzlink konnte wenigstens ein Erfolgserlebnis mit im Koffer zurückbringen. Daher: die Stimmung ist gut im Mannschaftskreis, die anstehenden Aufgaben präsent. Und die nächsten Wochen werden sportlich.
Spielplan der nächsten Wochen
14 Spiele stehen in den kommenden acht Wochen auf dem Bamberger Programm – neun davon zuhause. Ein nicht zu unterschätzender Faktor im Kampf um die Playoffs, zumal die BROSE ARENA ab sofort wieder zu 75 Prozent gefüllt werden darf. Doch der Blick von Amiel und seinem Team geht von Spiel zu Spiel, zunächst also auf den kommenden Sonntag.
Da Brose wohl erst am Sonntag erfahren wird, wer bei München wirklich aufläuft, gilt der ganze Fokus in den Trainingseinheiten dem eigenen Spiel. Das hat in den letzten Wochen positiv an Fahrt aufgenommen. Zuletzt gab es zwar keinen schönen, aber einen enorm wichtigen Sieg in Gießen. Dort trat Bamberg aufgrund der ersten Coronainfektionen mit einem Sieben-Mann-Kader an, kämpfte bis zum Schluss und sicherte sich auch dank der 22 Punkte von Tomáš Kyzlink einen 92:89-Sieg und damit weiterhin den Anschluss an die Playoffplätze.
Christian Sengfelder kam in Gießen auf 18 Punkte. Das ist auch sein Schnitt pro Spiel in den bislang absolvierten 20 Begegnungen. Mit genau genommen durchschnittlich erzielten 17,6 Zählern ist er Topscorer seiner Mannschaft. Bester Assistgeber aktuell ist Justin Robinson mit im Schnitt 6,6 verteilten direkten Korbvorlagen. Der aktuell verletzte Akil Mitchell führt die teaminterne Reboundstatistik mit durchschnittlich gegriffenen 7,0 an, dicht gefolgt jedoch wiederum von Sengfelder mit 6,6.
„Wir haben einen Matchplan, den werden wir umsetzen“
Justin Robinson: „Wir wissen, was wir können. Das haben wir bereits mehrfach in dieser Saison gezeigt. Egal wie dabei die Voraussetzungen waren. Natürlich ist die Situation nicht einfach. Es gibt aber nur zwei Möglichkeiten: entweder, wir stecken den Kopf in den Sand oder wir legen alles uns Mögliche rein in die Spiele. Nummer eins ist keine Option. Daher: wir geben alles und werden am Ende sehen, was rauskommt. Natürlich wird es in München schwer. Das würde es aber auch werden, wenn wir komplett wären. Deshalb: es ist ein Spiel, das von null losgeht, das bis zum Ende gespielt werden muss. Wir haben einen Matchplan, den werden wir umsetzen.“
Keine 48 Stunden nach der Schlusssirene in München ist Brose Bamberg am Dienstag (19 Uhr) gegen die EWE Baskets Oldenburg gefordert. Das Spiel gegen die wiedererstarkten Niedersachsen steht ganz im Zeichen des 30-jährigen Pokaljubiläums. Aus diesem Grund wird Brose Bamberg nicht nur in Sondertrikots auflaufen, sondern auch ehemalige Akteure der Pokalsiegermannschaft 1992 in der BROSE ARENA begrüßen.