Bamberg und Bayreuth scheinen attraktiv für Fachkräfte zu sein. Laut der IHK für Oberfranken Bayreuth führen die beiden Städte in der Kategorie
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Attraktivität in Relation zu Bevölkerungszahl
Talent City Index: Bamberg und Bayreuth deutschlandweit spitze
Bamberg und Bayreuth scheinen attraktiv für Fachkräfte zu sein. Laut der IHK für Oberfranken Bayreuth führen die beiden Städte in der Kategorie „Relation zwischen Bevölkerungszahl und Attraktivität“ eine Rangliste im Talent City Index Deutschland 2024 an.
Der Talent City Index Report der schwedischen Bewertungsagentur „Future Place Leadership“ untersucht, wie Städte im Vergleich im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte abschneiden. Der Index ist laut Eigenbeschreibung der Agentur ein „hervorragendes Instrument“, um die Attraktivität einer Stadt aus Sicht von Fachkräften zu verstehen. Auch diene er als Leitfaden, die Bindungskraft von Städten und Regionen zu verbessern.
In sechs Kategorien – Kreativität und Innovation, Familienfreundlichkeit, Lebensqualität, Nachhaltigkeit, Sicherheit sowie Lebendigkeit – wurden 100 Groß- und Mittelstädte in ganz Deutschland bewertet. Wie die IHK für Oberfranken Bayreuth nun mitteilte, ist Bamberg in dieser Umfrage, an der knapp 6.000 Fachkräfte aller Altersklassen aus Deutschland teilnahmen, als Bundessieger hervorgegangen. Keine andere Stadt im Land ist demnach, setzt man die Attraktivität der Stadt in Relation zur Einwohnerzahl, so reizvoll für Fachkräfte wie Bamberg. Bayreuth landete beim Talent City Index in dieser Kategorie auf dem dritten Rang.
„In Zeiten eines stetig wachsenden Fachkräftemangels“, sagt Michael Waasner, Präsident der IHK für Oberfranken Bayreuth, „ist eine hohe Standortattraktivität für unsere Unternehmen ein großes Plus im Wettstreit um die besten Köpfe.“ Dass Oberfranken seit etlichen Jahren einen Wanderungsüberschuss aufweise, komme zudem nicht von ungefähr. „Bestens bewertete Standorte in der Kombination mit attraktiven Arbeitgebern lautet die Erfolgsformel der Zukunft.“
Franz Liszt Klavierwettbewerb
Preisträger kommen aus Japan, Ungarn und Dänemark
Die Jury hat entschieden: Die drei Preisträger des 10. Internationalen Franz Liszt Klavierwettbewerbs Weimar – Bayreuth stehen fest. Sie kommen aus Japan, Ungarn und Dänemark und wurden in Weimar ausgezeichnet.
In einem umjubelten Finalkonzert in der Weimarhalle gipfelte am gestrigen Samstagabend der 10. Internationale Franz Liszt Klavierwettbewerb Weimar – Bayreuth. Begleitet von einer bestens aufgelegten Staatskapelle Weimar unter der Leitung von Dominik Beykirch erspielte sich der 21-jährige Japaner Shota Kaya den mit 8.000 Euro dotierten 2. Preis – bei Nichtvergabe des 1. Preises. Der mit 5.000 Euro dotierte 3. Preis wurde zweimal vergeben: an den 21-jährigen Ungarn Valentin Magyar und den 18-jährigen Dänen Rune Leicht Lund.
Der 10. Internationale Franz Liszt Klavierwettbewerb Weimar – Bayreuth wurde seit dem 27. Oktober von der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar in Kooperation mit der Stadt Bayreuth veranstaltet. Maßgeblich finanziert wurde der Wettbewerb vom Freistaat Thüringen und der Stadt Bayreuth. Wertvolle Unterstützung leisteten die Neue Liszt Stiftung, die Klaviermanufaktur Steingraeber & Söhne Bayreuth und die Staatskapelle Weimar.
Weiterer Sonderpreis und Stipendium
Neben dem 2. Preis gewann Shota Kaya auch den Publikumspreis, gestiftet von Ulrich Bergmann, sowie den Sonderpreis für die beste Interpretation eines Werkes von Saint-Saens, gestiftet vom „Ming Cheng Institut“. Der 3. Preisträger Valentin Magyar wurde mit dem Sonderpreis für das späte Werk von Franz Liszt, gestiftet von Gilbert Hönig, ausgezeichnet. Der ebenfalls mit dem 3. Preis gewürdigte Rune Leicht Lund erspielte sich zusätzlich den Sonderpreis für die beste Interpretation einer klassischen Sonate, gestiftet von der Klaviermanufaktur Steingraeber & Söhne, sowie den Sonderpreis für die beste Interpretation der Sonate h‑Moll von Franz Liszt, gestiftet von Gilbert Hönig.
Ein weiterer Sonderpreis für einen besonders begabten Teilnehmer (Preisträger ausgenommen), gestiftet von der Neuen Liszt Stiftung, ging an den erst 16-jährigen Wettbewerbsteilnehmer Oscar Paz (USA). Außerdem erspielte sich der 20-jährige Russe Ilia Papoian ein Stipendium für den begabtesten osteuropäischen Teilnehmer (Preisträger ausgenommen) für ein Semester an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar, gestiftet von Dr. Rainer Braunschweig.
Insgesamt 37 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren nach einer Vorauswahl für den diesjährigen Wettbewerb nominiert worden. Während die erste Wertungsrunde im Wagnersaal der Musikschule Bayreuth ausgetragen wurde, wechselten die Teilnehmer für die zweite und dritte Runde in das Fürstenhaus der Weimarer Musikhochschule. Im Finalkonzert in der Weimarhalle am 6. November erklang zweimal Franz Liszts „Totentanz“ für Klavier und Orchester (Shota Kaya und Valentin Magyar) und einmal sein Konzert Nr. 1 in Es-Dur (Rune Leicht Lund).
Zu den Jurorinnen und Juroren gehörten neben der Jury-Vorsitzenden Gerlinde Otto auch Rolf-Dieter Arens (Deutschland), Dana Borsan (Rumänien), Wolfgang Döberlein (Deutschland, 1. Runde), Carsten Dürer (Deutschland), Gábor Farkas (Ungarn, ab 2. Runde), Pasquale Iannone (Italien), Eugene Skovorodnikov (Kanada), Natalia Trull (Russland) und Zhu Xiao-Mei (China/Frankreich).
Die Preisträger
Shota Kaya (Japan), 2. Preis
Für ihn hat es sich gelohnt, trotz aller Corona-Widrigkeiten nach zwölf Stunden Flug und fünf Stunden Zugfahrt wohlbehalten in Weimar anzukommen. Für seinen ersten großen internationalen Wettbewerb hatte der 21-Jährige nur eine sehr kurze Vorbereitungszeit: Erst Ende Mai hatte ihn sein Professor auf die Möglichkeit aufmerksam gemacht. „Ich war überrascht, dass ich mich in der Kürze der Zeit überhaupt für den Wettbewerb qualifizieren konnte“, sagt Shota Kaya. „Ich liebe Liszt“, bekennt der junge Japaner, der im dritten Studienjahr am Tokyo College auf Music bei den Professoren Yusuke Kikuchi, Minoru Nojima und Mari Takeda studiert. Er spielte schon als 13-Jähriger Kontrabass in einem Orchester, hat ein großes Herz für das Musiktheater, komponiert und dirigiert. Zu seinen bisherigen Wettbewerbserfolgen zählt ein 4. Preis beim „2nd Tokyo International Piano Competition“ sowie ein 1. Preis beim „8th Miyoshi Akira Piano Competition“
Valentin Magyar (Ungarn), 3. Preis
Seit seinem 16. Lebensjahr habe er fast nur noch Werke von Franz Liszt gespielt, erzählt der heute 21-jährige Ungar, der an der renommierten Liszt-Akademie in Budapest studiert. Trotzdem waren Liszts Klavierkonzerte in der Wettbewerbsvorbereitung für ihn Neuland, und dieses musste er im Finalkonzert mit dem konzertanten Variationszyklus „Totentanz“ auch betreten. Im Jahr 2017 gewann Valentin Magyar bereits einen 2. Preis und den Sonderpreis für die beste Interpretation eines Bartók-Stücks beim 5. Internationalen „Béla Bartók“-Klavierwettbewerb in Graz (Österreich). 2018 debütierte er in der „Grand Hall“ der Liszt-Akademie in Budapest mit Mozarts Klavierkonzert in d‑Moll, für das er eigene Kadenzen komponiert hatte, als Solist des Kammerorchesters „Anima Musicae“. Solokonzerte führten ihn überdies in viele Städte Ungarns, nach Wien und Belgrad. Im Februar 2021 spielte er Johann Sebastian Bachs f‑Moll-Klavierkonzert mit dem Franz-Liszt-Kammerorchester in Budapest.
Rune Leicht Lund (Dänemark), 3. Preis
Im Finalkonzert in der Weimarhalle spielte Rune Leicht Lund Liszts Es-Dur-Konzert, das der dänische Pianist schon einmal mit Orchester in Polen aufgeführt hatte. Überhaupt ist der erst 18-jährige Pianist schon viel herumgekommen, mehr als 100 Konzerte führten ihn quer durch Europa, nach Georgien und Kasachstan. Als 12-Jähriger debütierte er mit Beethovens zweitem Klavierkonzert nicht nur beim Kammerorchester The Danish Sinfonietta, sondern auch beim Aarhus Symphony Orchestra und beim Danish National Symphony Orchestra in Kopenhagen. Aktuell studiert er im vierten Bachelor-Semester an der Musik- und Kunst-Privatuniversität in Wien. Rune Leicht Lund gewann bereits Preise bei Klavierwettbewerben in Schweden, Großbritannien, Litauen, Deutschland, Dänemark und Polen, darunter zuletzt den 2. Preis beim 17. Internationalen „Music Without Limits”-Wettbewerb in Litauen 2017.
Weitere Informationen sind zu finden unter https://www.hfm-weimar.de/liszt
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Modellprojekt BOGY: Wissen und Horizont erweitert
HWK für Oberfranken setzt Modellprojekt zur Berufsorientierung an Gymnasien um
Unter dem Titel „BOGY“ sucht das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) nach innovativen Ansätzen, um die Zusammenarbeit mit Gymnasien im bereits vorhandenen Berufsorientierungsprogramm (BOP) auszubauen. Ein mögliches Konzept testeten die Handwerkskammer für Oberfranken und das Gymnasium WWG in Bayreuth.
24 Schülerinnen und Schüler der Klasse 9b des WWG befassten sich in mehreren Etappen mit dem Handwerk und seinen Perspektiven und bauten als Abschluss in Werkstatttagen ihre eigene Soundbox.
„Vor dem Hintergrund des steigenden Fachkräftebedarfs auf der einen Seite und der steigenden Anzahl von Jugendlichen, die ein Gymnasium besuchen, auf der anderen, möchten wir den angehenden Abiturienten und Abiturientinnen im Rahmen einer gut gemachten Berufsorientierung die Möglichkeit geben, auch das Handwerk kennenzulernen“, beschreibt HWK-Geschäftsführer Rainer Beck die Motivation der Kammer, an diesem Modellprojekt teilzunehmen. Ziel sei, den jungen Männern und Frauen ein authentisches Bild vor allem der Vielfalt und der Modernität des Handwerks und der guten Karriereperspektiven zu vermitteln.
„Diese Ziele haben wir erreicht“, sagt Uwe Hannemann, der mit seinem Team Berufsorientierung das Projekt seitens der HWK entwickelte und leitete. Die Jugendlichen hätten dank der individuellen Standortbestimmung und der Potenzialanalyse zum einen eine fundierte Betrachtung ihrer Kompetenzen und Fähigkeiten bekommen. Zum anderen praxisnahe Einblicke in unterschiedliche Tätigkeitsfelder des Handwerks, die später die Berufsorientierung erleichtern sollen. „Das ist bei den Schülerinnen und Schülern sehr gut angekommen“, so das Fazit von Hannemann. „Vor allem, dass sie im praktischen Teil ihre Eignungen und Fähigkeiten selbst austesten und unter Beweis stellen konnten, indem sie unter fachlicher Anleitung ihre eigene, persönlich gestaltete Soundbox herstellten.“
Das Modellprojekt BOGY an der Handwerkskammer erstreckte sich Corona-bedingt in mehreren Etappen über insgesamt drei Monate, in denen sich die angehenden Abiturientinnen und Abiturienten erst mit sich und ihren Fähigkeiten und dann mit dem Handwerk und der Praxis beschäftigen. „Am Ende haben die Jugendlichen zu einem Zeitpunkt, an dem eine mögliche Berufsorientierung erstmals näher rückt, eine fundierte Analyse ihrer Potenziale. Und parallel dazu Wissen über das Handwerk erlangt, über die vielen Tätigkeitsfelder und technologischen Herausforderungen aber auch über die Arbeitsorganisation, wie zum Beispiel unterschiedliche Gewerke miteinander kooperieren.“ Den Abschluss von BOGY an der Handwerkskammer bildeten eine Feedbackrunde und eine Diskussion mit jungen Auszubildenden und einer jungen Handwerksmeisterin in leitender Funktion.
Mit viel Engagement dabei
HWK-Geschäftsführer Rainer Beck zog für die Handwerkskammer ein positives Fazit des Modellprojekts BOGY. „Die Form der Ansprache war sehr gut, die Gymnasiasten haben viel Interesse gezeigt und waren tatsächlich mit großem Engagement dabei.“ Auch Abiturientinnen und Abiturienten müssten vom Handwerk als Fachkräfte der Zukunft angesprochen werden. Geschehe dies, gebe es gute Chancen auch die Absolvierenden von Gymnasien für das Handwerk zu gewinnen. Der Geschäftsführer freute sich auch über einen Zusatznutzen, den BOGY bewirkt hat: „Wir konnten in diesem Projekt auch einmal althergebrachte Vorurteile gegenüber dem Handwerk aus dem Weg räumen und die Modernität und Individualität des Handwerks aufzeigen.“
Für Barbara Oltarjow, Vertreterin der Schulleitung des WWG, war es ebenso erfreulich, wie ihre Schülerinnen und Schüler in diesem Projekt aufgetreten sind. „Insbesondere die Wissens- und Horizonterweiterung bewerte ich als etwas sehr Positives.“
BOGY
BOGY steht für Berufliche Orientierung an allgemeinbildenden Gymnasien und lehnt sich an das Berufsorientierungsprogramm (BOP) des Bundes an, das seit Jahren für Schülerinnen und Schüler, die einen Schulabschluss an Förder‑, Haupt‑, Real- und Gesamtschulen anstreben, durchgeführt wird. Details dazu sind auch zu finden unter https://www.berufsorientierungsprogramm.de/
Kostenfreies Programm für die ganze Familie
Sommerferienprogramm im Museum für bäuerliche Arbeitsgeräte
Die Lernwerkstatt im Museum für bäuerliche Arbeitsgeräte bietet in den Sommerferien wieder ein umfangreiches, kostenfreies Programm für die ganze Familie an, das ab sofort gebucht werden kann.
„Nach einer langen Wartezeit geht es nun auch wieder im Museum für bäuerliche Arbeitsgeräte richtig los. Das Museumsteam hat die besucherfreie Zeit genutzt, um innovative Programme für den Freizeitbereich zu entwickeln. Gerade Familien hatten es in den letzten Monaten nicht leicht und haben sich eine Auszeit verdient – dort möchte das Museum anknüpfen. Die Ausstellung im Museum für bäuerliche Arbeitsgeräte bietet eine Zeitreise in die Vergangenheit und kann sowohl von Familien als auch von Kindern auf eigene Faust neu entdeckt werden“, so Bezirkstagspräsident Henry Schramm.
Umfangreiches Familienprogramm
Im Familienprogramm stehen acht unterschiedliche Museumsrallyes zur Auswahl, welche sich thematisch mit dem Leben auf dem Land oder der technischen Entwicklung landwirtschaftlicher Geräte beschäftigen. Zu den Rallyes kann ein praktischer Workshop mit Kurzführung dazu gebucht werden. Mit der Herstellung von Samenbomben oder selbstgemachter Ringelblumensalbe stehen in diesem Jahr bei den Familien-Workshops der Heilkräutergarten und die Insektenweiden im Fokus. Das zweistündige Programm wird vom 2. August bis 10. September angeboten und richtet sich insbesondere an Familien mit Kindern zwischen vier und 14 Jahren.
Die Besonderheit des Angebots ist, dass den Kindern mit ihren Eltern oder auch Großeltern jeweils das komplette Museum exklusiv zur Verfügung gestellt wird. Dadurch entfällt auch die Maskenpflicht in der Ausstellung. Bei den Rallyes erfahren Kinder auf spielerische Weise mehr über die Objekte im Museum und können außerdem beim Malen und Basteln ihrer Kreativität freien Lauf lassen.
Kreatives Kinderprogramm
Weiterhin wurde in diesem Jahr auch ein gesondertes Ferienprogramm nur für Kinder entwickelt, für das Kinder ab 9 Jahren angemeldet werden können. Es handelt sich dabei um vier spannende Aktionen, die sich zum Beispiel mit der Herstellung eigener Wachsmalstifte oder dem Ausprobieren einer alten fotografischen Technik beschäftigen. Die Workshoptermine dafür finden jeweils Dienstag und Donnerstag statt. An drei Terminen haben Kinder zusätzlich die Möglichkeit, das Museum im Dunkeln zu erkunden und alte Beleuchtungsmöglichkeiten zu testen.
Um Anmeldung wird gebeten
Um Wartezeiten und Gruppenbildungen zu vermeiden, wird um eine telefonische Anmeldung gebeten. Für das Familienprogramm sind zweistündige Slots zwischen 10 und 17 Uhr von Montag bis Freitag buchbar. Das Kinderferienprogramm ist auf 5 Teilnehmende begrenzt und jeweils dienstags und donnerstags zwischen 15 und 17 Uhr, beziehungsweise 20 und 22 Uhr buchbar. Besucherinnen und Besucher außerhalb des Ferienprogramms können das Museum ebenfalls nur nach Anmeldung besichtigen.
Anmeldungen erfolgen unter Tel. 0921 7846–1436 oder ‑1437. Eine Übersicht des Ferienprogramms und aktuelle Informationen finden Interessenten auf der Homepage des Bezirks unter https://www.bezirk-oberfranken.de/kultur/museum-fuer-baeuerliche-arbeitsgeraete/sommerferienprogramm-2021/
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Heutige Auslosung der 1. Runde
DFB-Pokal: SpVgg Bayreuth trifft auf Arminia Bielefeld, Türkgücü München empfängt Union Berlin
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat im Rahmen der ARD-Sportschau die erste Hauptrunde im DFB-Pokal-Wettbewerb 2021//22 ausgelost: Die SpVgg Bayreuth, die sich als Gewinner des Ligapokals der Regionalliga Bayern den Startplatz gesichert hatte, bekommt es mit Erstligist Arminia Bielefeld zu tun. Der bayerische Toto-Pokal-Sieger Türkgücü München trifft auf den 1. FC Union Berlin. Die Paarungen zog der ehemalige U21-Nationalspieler und heutige ARD-Fußballexperte Thomas Broich.
Die SpVgg Bayreuth um Cheftrainer Timo Rost qualifizierte sich mit dem Ligapokal-Gewinn erstmals seit 15 Jahren (0:2 gegen Kickers Offenbach in der Saison 2006//2007) wieder für den DFB-Pokal-Wettbewerb. Mit einem 3:0‑Erfolg im Finale gegen den VfB Eichstätt lösten die Oberfranken das Ticket für den DFB-Pokal-Wettbewerb 2021//2022. Zwischen dem 6. und 9. August wird der Traditionsklub nun Arminia Bielefeld im Hans-Walter-Wild-Stadion, das dann mit neuem Flutlicht und Rasenheizung ausgestattet sein wird, empfangen.
„Wir können uns auf spannungsgeladene Partien in der 1. Hauptrunde freuen. Das Duell der SpVgg Bayreuth gegen Bundesligist Arminia Bielefeld wird die bayerischen Amateurfußball-Fans begeistern und ist ein echtes Highlight für den oberfränkischen Traditionsklub! Wir hoffen auf weitere Lockerungen durch die Politik, damit möglichst viele Fans die Duelle mit bayerischer Beteiligung auch live im Stadion erleben können“, sagt der für den Spielbetrieb in Bayern zuständige BFV-Schatzmeister Jürgen Faltenbacher.
Drittligist und Toto-Pokal-Sieger Türkgücü München trifft im ersten DFB-Pokal-Spiel der Vereinsgeschichte auf den 1. Union Berlin (1. Bundesliga). Rekordpokalsieger FC Bayern München muss die Reise zum Bremer SV (Bremen Liga, Sieger des Bremer Landespokals) antreten. Der zweite bayerische Bundesligist aus Augsburg reist in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals zum Greifswalder FC (Oberliga Nord). Bundesliga-Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth bekam den SV Babelsberg 03 (Regionalliga Nordost, Sieger Brandenburg-Pokal) zugelost. Der SSV Jahn Regensburg trifft auf den FC Rot-Weiß Koblenz (Regionalliga Südwest, Sieger Rheinlandpokal), der 1. FC Nürnberg muss gegen den SSV Ulm (Regionalliga Südwest, Sieger Württemberg-Pokal) antreten. Der FC Würzburger Kickers bekommt es mit Bundesligist SC Freiburg zu tun, der FC Ingolstadt 04 erwartet den FC Erzgebirge Aue (2. Liga) und der TSV 1860 München freut sich auf ein Duell gegen SV Darmstadt 98 (2. Liga).
Die 36 Profimannschaften der Bundesliga und 2. Bundesliga des abgelaufenen Spieljahres sind immer für den DFB-Pokal-Wettbewerb der folgenden Saison gesetzt. Gleiches gilt für den Meister, den Zweit‑, Dritt- und Viertplatzierten der 3. Liga des vorherigen Spieljahres.
Alle Partien mit bayerischer Beteiligung im Überblick:
SpVgg Bayreuth (Sieger Ligapokal Regionalliga Bayern) – Arminia Bielefeld (1. Bundesliga)
Türkgücü München (Toto-Pokal-Sieger) – 1. FC Union Berlin (1. Bundesliga)
Bremer SV (Sieger des Bremer Landespokals) – FC Bayern München (1. Bundesliga)
Greifswalder FC (Oberliga Nord) – FC Augsburg (1. Bundesliga)
SV Babelsberg 03 (Regionalliga Nordost, Sieger im Brandenburg-Pokal) – SpVgg Greuther Fürth (1. Bundesliga)
FC Ingolstadt 04 (2. Bundesliga) – FC Erzgebirge Aue (2. Bundesliga)
SSV Ulm (Regionalliga Südwest, Sieger Württemberg-Pokal) – 1. FC Nürnberg (2. Bundesliga)
FC Rot-Weiß Koblenz (Regionalliga Südwest, Sieger Rheinlandpokal) – SSV Jahn Regensburg (2. Bundesliga)
FC Würzburger Kickers (3. Liga) – SC Freiburg (1. Bundesliga)
TSV 1860 München (3. Liga) – SV Darmstadt 98 (2. Bundesliga)
Arbeiten an Hochvolt-Systemen
Handwerk schult Wissenschaft
Die Lehrstühle Umweltgerechte Produktionstechnik und Elektrische Energiesysteme der Uni Bayreuth forschen gemeinsam zur „Grünen Batterie“. Die Handwerkskammer für Oberfranken sorgt für die Weiterbildung und qualifiziert die wissenschaftlichen Mitarbeiter für Arbeiten an Hochvolt-Systemen.
Entwicklung bis zum Ende gedacht: Die Uni Bayreuth forscht mit ihren Lehrstühlen Umweltgerechte Produktionstechnik sowie Elektrische Energiesysteme daran, wie man zukünftig Batteriesysteme so gestalten und konstruieren kann, dass sie in hohem Maße nicht nur stofflich recycelt werden können, sondern insbesondere auch in mobilen als auch stationären Anwendungen wieder- und weiterverwendet werden können. Die Handwerkskammer für Oberfranken sorgt dabei für die passende Weiterbildung der Lehrstuhl-Mitarbeitenden. Denn um an den sogenannten Hochvolt-Energiespeichern und an nicht eigengesicherten Fahrzeugen auch unter Spannung arbeiten zu dürfen, müssen sie entsprechende Qualifikationen nachweisen. Diese erwarben sie jetzt an der Handwerkskammer.
Wolfgang Wich, Fachbereichsleiter Kfz-Technik Oberfranken an der Handwerkskammer für Oberfranken, zeigt sich stolz über die Kooperation zwischen Wissenschaft und Handwerk: „Es ist toll, dass die Uni Bayreuth diesen Forschungsauftrag erhalten hat. Umso mehr freut es uns, dass wir mit der Qualifikation der beteiligten Mitarbeiter einen Beitrag zum Gelingen dieses Projektes leisten können.“ Denn für die Forschungsaktivitäten an der Uni gelten beim Umgang mit Hochvolt-Systemen die gleichen Sicherheitsvorkehrungen, Unfallverhütungsvorschriften und Arbeitsplatzvorgaben wie in Kfz-Betrieben. Ein Qualifikationsnachweis sei, laut Wolfgang Wich, hier für alle Beteiligten gesetzlich vorgeschrieben und diene als Berechtigung, unter Spannung an Hochvoltbatteriesystemen arbeiten zu dürfen.
Neben den theoretischen Grundlagen ging es in der dreitägigen Weiterbildung insbesondere um die Praxis. „Die Kfz-Branche ist eine der wichtigsten, was die Elektrifizierung betrifft. Deshalb ist es auch für die Forschung wichtig, genau hier tiefer in die Materie einzusteigen“, ist Dr.-Ing. Bernd Rosemann, Projektleiter am Lehrstuhl Umweltgerechte Produktionstechnik, überzeugt. Dies taten die Uni-Mitarbeiter unter Anleitung der beiden Kfz-Ausbildungsmeister Gerhard Schmökel und Stefan Löffler, die den Teilnehmern detaillierte Einblicke in das „Herz“ der unterschiedlichen Varianten von Batteriesystemen gewährten – bis hinein in die einzelne Batteriezelle.
„Refabrikation“ spart Kosten und schont Ressourcen
Was motiviert die Forschenden der beiden Lehrstühle? Aus wissenschaftlicher Sicht sind Lithium-Ionen-Batteriesysteme ein Schlüssel für nachhaltige Elektromobilität, die zur Reduzierung der Treibhausgase des Verkehrssektors beitragen sollen. Die daraus zu erwartende starke Zunahme solcher Batteriesysteme begründet in der Folge auch den Bedarf an einem effizienten Recycling, das Lösungen anbietet, wenn in ein paar Jahren Batteriesysteme ausgetauscht oder entsorgt werden müssen.
Hier setzt die Forschungsarbeit der Uni Bayreuth an. Es wird untersucht, inwieweit Lithium-Ionen-Batterien sich für eine „Refabrikation“, also eine industrielle Aufarbeitung eignen. „Die Refabrikation ist eine vielversprechende Möglichkeit, um sowohl Kosten als auch die Ressourcen zu schonen“, sagt Dr. Rosemann. So ließen sich bis zu 90 Prozent der Rohstoffe und bis zu 85 Prozent der Energie im Vergleich zu einer Neuproduktion einsparen, wenn es gelänge einen Teil ausgedienter Energiespeicher weiter zu verwenden. „Dieses Produktrecycling ist aber nur das eine“, so Dr.
Rosemann weiter, „wir steigen mit unserer Forschung schon eine Stufe vorher ein.“ Dazu gehöre es, Batteriesysteme bei der Konstruktion und dem Bau so zu gestalten, dass eine spätere Aufarbeitung in großem Umfang und mit möglichst geringem Aufwand möglich sei. Ziel des Forschungsprojektes, das bis zum 30. November 2023 läuft, ist es daher, Lösungsansätze für ein zukünftiges Batteriesystemdesign zu entwickeln. Schulungen zu Hochvoltsystemen führt die Handwerkskammer für Oberfranken bereits seit 2013 durch. Ohne diese Weiterbildung dürfen Kfz-Werkstätten nicht an E- oder Hybridfahrzeugen arbeiten. Die Qualifikation gliedert sich in drei Stufen auf. Während die beiden Einstiegsstufen mittlerweile schon fester Bestandteil der Berufsausbildung im Kfz-Bereich sind, erwirbt man sich in der Weiterbildung der Stufe 3, die jetzt auch die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Uni absolviert haben, die Kompetenz an nicht eigengesicherten Fahrzeugen sowie unter Spannung und in Hochvolt-Energiespeichern arbeiten zu dürfen.
“PianoTime”
Rückkehr zum kulturellen Erlebnis
Ab März veranstaltet die Bayreuther Klaviermanufaktur Steingraeber & Söhne die Musikreihe “PianoTime”. Bis ins nächste Jahr hinein sollen 88 Klavierkonzerte, Vorträge und Filmvorführungen stattfinden. Ein ambitioniertes Programm, das darauf setzt, dass kulturelle Veranstaltungen bald wieder möglich sind. Andreas Kaul aus der Marketing-Abteilung von Steingraeber hat mit uns über “PianoTime” gesprochen.
Herr Kaul, die Veranstaltungsreihe “PianoTime” sieht 88 Termine vor. Welche sind besonders empfehlenswert?
Andreas Kaul: Wir möchten das Bayreuther Kulturleben wieder beleben. Dafür haben wir ein ziemlich breites Programm von klassischen Klavierkonzerten bis hin zu Vorträgen zusammengestellt. Besonders stolz sind wir auf die Konzerte, die im marktgräflichen Opernhaus stattfinden, nämlich die von Elisabeth Leonskaja am 24. Juli und Anna Vinniskaya am 27. Mai 2022. Außerdem haben wir eine Retro-Veranstaltung mit Live-Klaviermusik zu Stummfilmen. Und unsere Komponisten-Schwerpunkte liegen dieses Jahr auf Engelbert Humperdinck, Siegfried Wagner und Franz Liszt. Das sind schon ziemlich coole Sachen.
Wieso haben Sie bei der PianoTime-Programmgestaltung Schwerpunkte auf diese drei Komponisten gelegt?
Andreas Kaul: Bei Humperdinck ist es einfach, 2021 ist sein 100. Todestag – ein Datum zu dem man schonmal jemanden ins Blickfeld nehmen kann. Zu Siegfried Wagner machen wir zu den Wagner-Festspielzeiten häufiger Ausstellungen, in Kooperation mit der Internationalen Siegfried-Wagner-Gesellschaft.
Und Franz Liszt ist, wenn es um Klaviermusik geht, generell ein sehr wichtiges Thema. Wir haben ganz neu eine Liszt-Ausstellung erworben, die Fotografien des Komponisten zeigt, als Dauerausstellung im Steingraeber-Haus installiert werden soll und dieses Jahr zum ersten Mal zu sehen sein wird. So möchten wir den Erlebniswert von “PianoTime” noch erweitern und den Leuten, die von weiter her kommen noch einen Grund mehr bieten, nach Bayreuth zu fahren.
Was macht Sie optimistisch, dass in Pandemie-Zeiten alle 88 Termine stattfinden können?
Andreas Kaul: Die Hoffnung. Wir hoffen, dass es mit der Kultur und kulturellen Veranstaltungen endlich wieder losgeht. Ob alle Termine stattfinden können, ist natürlich nicht sicher. Als wir das Programm geschrieben haben, planten wir den Beginn von “PianoTime” noch für den vergangenen Januar ein. Mittlerweile mussten wir die Eröffnungskonzerte aber auf März verschieben. Auf jeden Fall haben wir ein gutes Hygienekonzept, das wir letzten Herbst schon ausprobieren konnten, als wir im großen Saal des Steingraeber-Hauses über 40 Leute im Publikum begrüßen konnten. Bis wir aber wieder auf 100 Prozent bestuhlen können, wird wohl noch ein bisschen dauern.
Rechnen Sie in den Planungen Ausfälle mit ein?
Andreas Kaul: Ja. Wir halten es für wahrscheinlich, dass es Ausfälle gibt. Aber wir schauen schon, was noch wann verschoben werden oder was statt einer ausfallenden Veranstaltung stattfinden könnte. Wie gesagt sind die Termine, die für Januar und Februar geplant waren, bereits auf das Jahresende verschoben. Da muss man schon der Realität ins Auge schauen und vorbereitet sein.
Wie viele der 88 Veranstaltungen müssen stattfinden, damit sich die Reihe für Steingraeber wirtschaftlich lohnt?
Andreas Kaul: Die Wirtschaftlichkeit spielt für uns eigentlich keine Rolle. Wir sind im Prinzip nur der Hausherr und strenggenommen nicht der Veranstalter. Für Gagen kommen die Eintrittsgelder des Publikums auf. Uns geht es eher darum, dass die Künstlerinnen und Künstler bei uns auftreten, sie uns kennenlernen und wir Bayreuth und seiner Umgebung ein kulturelles Programm bieten können.
Viele kulturelle Institutionen sind im zurückliegenden Jahr in teilweise große finanzielle Not geraten. Wird “PianoTime” diese Institutionen unterstützen?
Andreas Kaul: Ich denke, die gesamte Reihe “PianoTime” ist ein Versuch, die kulturelle Szene zu unterstützen. Wir selber haben, wie gesagt, nichts von den Konzerten, außer vielleicht PR. Wir möchten die Musikerinnen und Musiker und die Leute, die Ausstellungen machen, unterstützen und ihnen wieder einen Rahmen geben, in dem sie auftreten und Geld verdienen können.
Wen würden Sie gerne einmal bei Steingraeber auftreten sehen, den oder die sie bisher noch nicht verpflichten konnten?
Andreas Kaul: Ich persönlich würde gerne mal den Pianisten Martin Stadtfeld hören. Er ist ein Freund des Hauses und hat bei uns schonmal die Flügel ausprobiert. In einem Interview hat er einmal gesagt, dass die Musik von den Fingern des Pianisten über die Mechanik in das Instrument hineinwandern muss. Ich würde gerne erleben, wie das klingt, wenn er spielt. Er muss sehr gefühlvoll spielen.