Anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni betont die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. die Wichtigkeit der Integration Geflüchteter mit
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vbw-Statement zum Weltflüchtlingstag
Mehr Geflüchtete in Ausbildung und Arbeit bringen
Anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni betont die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. die Wichtigkeit der Integration Geflüchteter mit Bleibeperspektive in Ausbildung und Arbeit, um sie so noch besser in die Gesellschaft einzubinden.
„Im Freistaat Bayern sind 51,2 Prozent der Geflüchteten aus den acht häufigsten Asylherkunftsländern sowie 38,3 Prozent der ukrainischen Geflüchteten in einer Beschäftigung. Damit liegt Bayern über dem bundesweiten Durchschnitt, allerdings besteht noch viel ‚Luft nach oben‘“, erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Eine berufliche Tätigkeit sei ein bedeutender Bestandteil für die Integration. Sie fördere das Erlernen der deutschen Sprache, biete Struktur und Sinnhaftigkeit und leiste damit einen entscheidenden Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe.
Laut vbw biete die Beschäftigung von Geflüchteten für die Unternehmen viele Chancen, sei aber auch mit vielfältigen Herausforderungen verbunden. Dazu Brossardt: „Es gibt viele Aspekte, die bei der Beschäftigung von Geflüchteten zu beachten sind, darunter fehlende Sprachkenntnisse, der intensivere Betreuungsbedarf im Betrieb oder gesetzliche Regelungen, die eine Beschäftigung erschweren. Daher hat die vbw nicht nur eine Handreichung für die bayerischen Unternehmen erstellt, sondern engagiert sich auch mit diversen Projekten im Bereich Integration.“
Ein besonderes Projekt richtet sich speziell an zugewanderte Azubis, um ihnen den Weg in bayerische Unternehmen zu erleichtern. „Das Programm ‚sprungbrett AzubiMonitoring‘ hilft migrierten Jugendlichen dabei, sprachliche und kulturelle Hürden zu überwinden und unterstützt sie beim erfolgreichen Ausbildungsabschluss. Dabei steht ihnen ein erfahrener Azubi aus dem Unternehmen als Mentor helfend zur Seite. Mithilfe einer fünfteiligen digitalen Workshopreihe befähigen wir diese Azubis, in ihre Mentorenrolle zu finden und den zugezogenen Jugendlichen bei ihrer Integration zu unterstützen. Die Unternehmen sind eng in das Programm mit eingebunden. Der nächste Durchlauf findet im Herbst 2025 statt. Zusätzlich entsteht im Rahmen des Projektes ein Best Practice Guide, damit Unternehmen selbstständig ein erfolgreiches Mentoringprogramm für Auszubildende aufbauen können“, so Brossardt. Alles zum Projekt „sprungbrett AzubiMentoring“ ist hier zu finden.
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vbw fordert ganzheitliche Unterstützung in der Transformation
Bayerischer Transformationskongress für die Automobil- und Zulieferindustrie
Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. bekräftigt beim Bayerischen Transformationskongress die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Unterstützung der Automobilindustrie im Wandel.
„Die Branche steckt in einem tiefgreifenden Transformationsprozess und ist gleichzeitig mit strukturellen Herausforderungen am Standort und geopolitischen Unsicherheiten konfrontiert“, so vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt auf dem „Bayerischen Transformationskongress für die Automobil- und Zulieferindustrie“. „Im Rahmen des Verbundprojekts ‚transform.by‘ unterstützen Bildungseinrichtungen der IG Metall Bayern und der bayerischen Arbeitgeberverbände bayme vbm vbw unter der Konsortialführung der Bayern Innovativ GmbH die Betriebe bei der Erhaltung ihrer Zukunftsfähigkeit – vor allem mit Blick auf die Qualifizierung. Gerade in diesen wirtschaftlich herausfordernden Zeiten bieten die Transformationsnetzwerke Orientierung für die Branche.“
Die vbw hält gezielte Angebote für Zulieferer für geboten, um den teilweise politisch forcierten Wandel erfolgreich zu gestalten. „Fakt ist: Die Arbeits- und Fachkräftenachfrage für die Automobilindustrie wird sich bis zum Jahr 2040 stark verändern. Vor allem werden Elektro- und Energietechnik- sowie IT-Experten dringend gefragt sein“, erklärt Brossardt. Mittlere und kleine Zulieferbetriebe würden daher Unterstützung brauchen, um die Transformation – auch in der Mitarbeiterstruktur – erfolgreich zu meistern. ‚transform.by‘ und die weiteren bayerischen Transformationsnetzwerke leisteten hier einen wichtigen Beitrag. Das Bekenntnis der schwarz-roten Bundesregierung zur Weiterführung der regionalen Transformationsnetze auch über 2025 hinaus sei daher ein wichtiges Signal.
Aus Sicht der vbw braucht es darüber hinaus eine grundlegend neue Standortpolitik, um die Transformation in der Automobilindustrie erfolgreich zu stemmen. „Natürlich brauchen wir weitere spezifische Unterstützungsmaßnahmen für die Betriebe in der Branche. Gleichzeitig dürfen wir das große Ganze nicht vergessen: Unser Industriestandort muss wieder attraktiv und wettbewerbsfähig werden. Überbordende Bürokratie, hohe Energie- und Arbeitskosten sowie zu hohe Unternehmenssteuern hemmen die Investitionslust der Betriebe weiterhin massiv. Die von der neuen Bundesregierung eingeleitete Wirtschaftswende stimmt uns hoffnungsvoll, dass wir eine echte Trendwende schaffen können. Der Koalitionsvertrag enthält hier viele gute Ansätze. Wichtig ist jetzt die schnelle Umsetzung“, so Brossardt abschließend.
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vbw setzt auf wirtschaftspolitischen Kurswechsel
Politischer Dialog in Berlin
Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. hat sich in Berlin mit hochrangigen Vertretern aus der Bundespolitik zum politischen Dialog getroffen. Rund 40 Repräsentanten von vbw-Mitgliedsverbänden nahmen an den Gesprächen und an einer Spreefahrt teil.
Die vbw benannte bei den Treffen als größte Herausforderungen die Themen Konjunktur- und Strukturkrise, Zollpolitik der USA und den nach wie vor ungelösten Konflikt in der Ukraine. vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt forderte angesichts der Lage, Europa wieder stark zu machen und insbesondere in der Wirtschaftspolitik den dringend notwendigen Kurswechsel einzuleiten.
Er zeigte sich mit Blick auf die Regierungserklärung von Bundeskanzler Friedrich Merz zuversichtlich, dass Schwarz-Rot die dafür notwendigen Aufgaben zügig angehen wird. „Der Koalitionsvertrag enthält ein Bündel an Maßnahmen zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts und setzt Wachstumsimpulse. Die degressive Sonderabschreibung für Ausrüstungsinvestitionen brauchen wir beispielsweise eher gestern als heute. Ebenso wichtig sind die Maßnahmen für niedrigere Energiepreise: Die Absenkung der Stromsteuer sowie der Netzentgelte und ein Brückenstrompreis sind zwingend notwendig. Immens wichtig ist der im Koalitionsvertrag enthaltene Plan zum Bürokratieabbau. Dazu gehört eine verbindliche Festsetzung, sämtliche Bürokratiekosten möglichst schon im Jahr 2025 um 25 Prozent zu reduzieren“, sagte Brossardt.
Für ebenso zentral hält die vbw die vereinbarte Flexibilisierung der Arbeitszeiten. „Wir brauchen endlich eine wöchentliche statt einer täglichen Höchstarbeitszeit. Wir müssen aber auch wieder mehr arbeiten, um zukunftsfähig zu bleiben“, so Brossardt weiter. „Luft nach oben“ sieht die vbw bei der Reform der Sozialversicherungssysteme. „Wir setzen jetzt darauf, dass die Reformkommissionen schnell eingesetzt werden, dass sie schnell Ergebnisse liefern – und dass diese Ergebnisse dann auch umgesetzt werden. Die Sozialversicherungsbeiträge dürfen nicht ins Unermessliche steigen. Das ist Teil des versprochenen Politikwechsels“, erklärte der vbw Hauptgeschäftsführer.
Zu den Gesprächspartnern der vbw in Berlin zählten unter anderem Dr. Reinhard Brandl, Hansjörg Durz und Dr. Andreas Lenz (alle CSU), Dr. Carolin Wagner und Sebastian Roloff (beide SPD), Rebecca Lenhard, Sascha Müller und Johannes Wagner (alle Bündnis 90/Die Grünen).
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vbw-Statement zum Tag des Grundgesetzes
Grundgesetz: Fundament für Frieden, Freiheit und Wohlstand in ganz Europa
Am 23. Mai 1949 wurde es Grundgesetz verkündet. Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. hat anlässlich des Jahrestags das Regelungswerk als Meilenstein der deutschen Geschichte gewürdigt.
„Nach der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland hat das Grundgesetz Deutschland einen verlässlichen Rahmen für die Demokratie gebracht. Es hat den Weg für ein Zusammenleben der Völker in Frieden und Freiheit geebnet. Damit war auch der Grundstein für wirtschaftlichen Aufschwung und Wohlstand in Bayern, Deutschland und in ganz Europa gelegt. Und das Grundgesetz hat auch den Weg Deutschlands in die EU und die NATO geebnet“, sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die vbw sieht Deutschland und Europa angesichts der derzeitigen geopolitischen Verwerfungen vor große Herausforderungen gestellt. „Dies hat auch Folgen für die Demokratie. Mehr denn je zeigt sich: Eine pluralistische Gesellschaft, Freiheit und Wohlstand sind nicht selbstverständlich, sondern müssen immer wieder aufs Neue erarbeitet werden“ sagte Brossardt. „Für uns heißt das: Wir müssen in Europa die Verteidigungsfähigkeit massiv stärken, wie wir das in Deutschland zuletzt ja auch durch eine Grundgesetzänderung ermöglicht haben. Die bayerische Wirtschaft kann als Zentrum der deutschen Sicherheitsindustrie hier einen wichtigen Beitrag leisten.“
Die vbw betont, dass das Grundgesetz zwar keine konkrete Wirtschaftsordnung vorschreibt, aber klar definierte Grenzen zieht, in denen sich diese bewegen muss: „Das System der Sozialen Marktwirtschaft hat sich sehr bewährt. Der Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD ist eine gute Grundlage, diese wieder zu stärken. Jetzt gilt es, mit der Umsetzung der dort beschlossenen Maßnahmen rasch zu beginnen und den Unternehmen das Vertrauen in die Verlässlichkeit der versprochenen wirtschaftsfreundlichen Politik zurückzugeben“, so Brossardt.
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vbw-Statement zum Koalitionsvertrag
vbw fordert, wirtschaftsfördernde Maßnahmen nach Dringlichkeit zu behandeln
Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. hat eine Liste mit Maßnahmen erstellt, die die neue Bundesregierung jetzt sofort anpacken sollte. „Wir freuen uns, dass Deutschland jetzt über eine neue Regierung verfügt. Angesichts der Konjunktur- und Strukturkrise braucht die Wirtschaft jetzt schnell positive Impulse. Der Koalitionsvertrag enthält ein Bündel an Maßnahmen, die der Wirtschaft weiterhelfen. Diese müssen jetzt prioritär angepackt werden“, so vbw- Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Besonders dringlich ist laut Brossardt dabei etwa die sofortige Einführung der degressiven Sonderabschreibung für Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen sowie die Maßnahmen zur Senkung der Energiepreise. Dazu zählt nach Angaben von Brossardt neben der Absenkung der Stromsteuer und der Absenkung der Netzentgelte vor allem die Einführung eines Brückenstrompreises. „Ein Brückenstrompreis ist zwingend notwendig, um die energieintensiven Industrien in Deutschland zu halten“, so Brossardt.
Absolut zentral für die Wirtschaft ist laut Brossardt zudem, dass die im Koalitionsvertrag vereinbarte Flexibilisierung der Arbeitszeiten schnell umgesetzt wird. So muss laut Brossardt die Tageshöchstarbeitszeit von maximal zehn Stunden dringend durch eine wöchentliche Höchstarbeitszeit ersetzt werden. Brossardt: „Es geht nicht darum, dass ‚mehr‘ gearbeitet wird, sondern flexibler.“ Gleichzeitig forderte Brossardt, dass zusätzlich auch die vorgeschriebene tägliche ununterbrochene Ruhezeit von elf Stunden angepasst werden muss – auch wenn dies nicht im Koalitionsvertrag steht. Brossardt: „Die grundsätzlich ununterbrochene elfstündige Ruhezeit je Arbeitstag kann nach den europäischen Vorgaben flexibler umgesetzt werden als dies im deutschen Recht der Fall ist.“
Ein weiteres drängendes Anliegen ist für die vbw der zügige Bürokratieabbau. „Die neue Bundesregierung muss jetzt handeln und die Bürokratiekostensenkungen für die Wirtschaft umgehend aufs Gleis bringen. Dazu gehört eine verbindliche Festsetzung der Reduzierung aller Bürokratiekosten für die Wirtschaft um 25 Prozent sowie Beiträge aus den Ressorts für weitere Entlastungen. Dies möglichst schon 2025, spätestens aber 2026“, fordert Brossardt. In diesem Zusammenhang sei es auch zwingend notwendig, den Stellenabbau in der Bundesverwaltung sofort in Gang zu setzen. „Stichtag dafür sollte der Tag der Wahl zum Bundeskanzler und die Vereidigung der Kabinettsmitglieder sein. So wird sichergestellt, dass nicht im Rahmen der anstehenden Ressortneuorganisation wieder ein neuer Aufwuchs generiert wird. Das ist in der Vergangenheit leider viel zu häufig passiert“, so Brossardt abschließend.
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Viel Augenmaß gefordert
10 Jahre gesetzlicher Mindestlohn
Vor zehn Jahren, zum 1. Januar 2015, wurde der gesetzliche Mindestlohn von damals 8,50 Euro eingeführt. Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. zieht eine kritische Bilanz nach einer Dekade gesetzlicher Mindestlohn.
„Wir haben uns damals gegen die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns ausgesprochen, da die Löhne in Deutschland durch die Sozialpartner festgelegt werden. Der gesetzliche Mindestlohn ist hierzu ein Regelbruch und ein Verstoß gegen die Tarifautonomie. Er ist nun Realität und bei der Mindestlohnkommission auch in guten Händen. Die Einmischung des Staates in die Lohnfindung darf aber keine Schule machen, auch nicht bei der neuen Bundesregierung“, bilanzierte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die vbw würdigt die bisherige Arbeit der Mindestlohnkommission: „Sie entscheidet unabhängig und mit Augenmaß. Maßstab ihrer Bewertung ist die nachlaufende Betrachtung der Tariflöhne. Dabei muss es bleiben. Jeden Versuch einer politischen Einflussnahme bei der Festlegung des gesetzlichen Mindestlohns lehnen wir strikt ab. Entsprechenden politischen Forderungen, den Mindestlohn gesetzlich auf 14 oder 15 Euro anzuheben, stellen wir uns mit Entschiedenheit entgegen. Hier droht ein ‘politischer Mindestlohn´, der zum Spielball gesellschaftspolitischer Vorstellungen insbesondere in Wahlkampfzeiten wird“, so Brossardt weiter.
Die vbw verweist darauf, dass es beim gesetzlichen Mindestlohn auch keinen Nachholbedarf gibt: Mit der Anhebung zum 1. Januar 2025 auf 12,82 Euro liegt der Mindestlohn um über 50 Prozent höher im Vergleich zur Ausgangsbasis von 8,50 Euro vor zehn Jahren. Die sonstigen Löhne sind in dieser Zeit um 30 Prozent gestiegen. „Forderungen nach einer stärkeren Erhöhung passen überhaupt nicht in die Zeit. Steigende Preise belasten nicht nur die Beschäftigten, sondern auch die Unternehmen. Viele Unternehmen und ihre Belegschaften erleben derzeit multiple Krisen und stehen vor existenziellen Herausforderungen – Strukturkrise, Konjunkturkrise, geopolitische Unsicherheiten, hohes Kostenniveau, vor allem bei Energie- und Rohstoffpreisen, überbordende Bürokratie und De-Industrialisierung. Die politische Lage nach dem Bruch der Ampel-Koalition führt zu weiterer Unsicherheit. Das letzte, was die Unternehmen brauchen, sind zusätzliche und überproportionale Belastungen“, so Brossardt abschließend.