Ab dem Schuljahr 2026//27 wird der Rechtsanspruch auf eine ganztägige Bildung und Betreuung im Grundschulalter stufenweise eingeführt. Nun hat das Bildungsbüro der
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Ziel: Ausreichende Zahl an Plätzen
Entwicklungsplan für ganztägige Bildung und Betreuung im Grundschulbereich
Ab dem Schuljahr 2026//27 wird der Rechtsanspruch auf eine ganztägige Bildung und Betreuung im Grundschulalter stufenweise eingeführt. Nun hat das Bildungsbüro der Stadt Bamberg die erste Version vom „Entwicklungsplan Ganztägige Bildung und Betreuung im Grundschulbereich“ veröffentlicht, wie die Stadt Bamberg mitteilt.
Familien haben in näherer Zukunft ein Recht darauf, dass ihr Kind während der Schulzeit von Montag bis Freitag in einem Umfang von acht Stunden täglich betreut wird. Die Unterrichtszeit ist mit eingerechnet. Auch in den Ferien muss dann bis auf eine Schließzeit von vier Wochen eine Betreuung gewährleistet sein. Eine Pflicht, dieses Angebot in Anspruch zu nehmen, gibt es nicht. Ziel ist es, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern und gleichzeitig Bildungschancen zu erhöhen.
Bayern hinkt mit einer Betreuungsquote von aktuell 56 % im Schuljahr 2022//23 im bundesweiten Vergleich hinterher. Der Bund hat nun Fördermittel in Milliardenhöhe zur Schaffung weiterer Plätze zur Verfügung gestellt. In Bayern warten die Kommunen allerdings noch auf die Veröffentlichung der Förderrichtlinie durch das Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales und des Staatministeriums für Unterricht und Kultus.
Vielfalt an Formen der Betreuung
In der ersten Version vom „Entwicklungsplan Ganztägige Bildung und Betreuung im Grundschulbereich“, die das Bildungsbüro der Stadt Bamberg veröffentlicht hat, werde, wie die Stadt Bamberg mitteilt, der aktuelle Sachstand berichtet, die Bedarfsprognose vorgestellt und Maßnahmen zur Umsetzung vorgeschlagen. Vier Grundsatzentscheidungen und damit verbundene Handlungsempfehlungen habe der Stadtrat in seiner Juli-Sitzung bereits einstimmig verabschiedet.
Die Betreuungsquote in Bamberg liege demnach aktuell bei 62,4 %. Die Bevölkerung in der Stadt und insbesondere in der Altersgruppe der 6–10-Jährigen wachse stetig an und die meisten Schulen stießen räumlich an ihre Grenzen. Gleichwohl existiere bereits jetzt eine Vielfalt an Formen der Betreuung: Mittagsbetreuung, Offene Ganztagsangebote oder Horte mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Ansprüchen, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Familien entgegenkommen.
Seit Oktober 2021 arbeitet das Bildungsbüro der Stadt Bamberg an der Umsetzung des Rechtsanspruchs auf ganztägige Bildung und Betreuung. Es ist zuständig für die Planung und Prozessbegleitung des Ausbaus. In zahlreichen Treffen in Gremien und Gesprächen mit den Beteiligten koordiniert das Bildungsbüro die Anstrengungen der verschiedenen Akteure, zum Beispiel Grundschulen, Träger von Offenen Ganztagsangeboten, Horten oder Mittagsbetreuung, Schulamt, Immobilienmanagement oder Schulverwaltungsamt. Ziel ist es, ausreichend Plätze in einer qualitätsvollen ganztägigen Betreuung zu schaffen.
Circa 750 zusätzliche Plätze für Kinder im Grundschulalter
So sollen in der Stadt Bamberg bis zum Jahr 2029//30 circa 750 zusätzliche Plätze für Kinder im Grundschulalter geschaffen werden, um die angestrebte Betreuungsquote von 80 % erreichen zu können. Da an den Schulen schon jetzt große Platznot herrsche und an den meisten Standorten, aufgrund von Bauprojekten insbesondere in Bamberg Ost und Bamberg Süd, mit steigenden Schülerzahlen zu rechnen sei, sollen kreativ-pragmatische Lösungen gefunden werden. Etwa durch Um- und Anbauten, die Zusammenarbeit von Schulen in sogenannten Clustern und die multifunktionale Nutzung von Räumen. Diese sollen beispielsweise sowohl für den Unterricht, als auch für die Betreuung am Nachmittag durch eine entsprechende Ausstattung genutzt werden können. Eine weitere Herausforderung stellt zudem der Fachkräftemangel dar. Um den Rechtsanspruch umsetzen zu können, brauche es genügend Personal. In Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, dem Jugendamt und den Trägern entstünden zurzeit koordiniert durch das Bildungsbüro Initiativen, um beispielsweise den Quereinstieg zu erleichtern und pädagogische Berufe attraktiver zu machen.
Derzeit arbeiteten die Mitarbeiterinnen des Bildungsbüros weiter intensiv in Arbeitsgruppen und Gremien mit den verschiedenen verwaltungsinternen und externen Partnern daran, dass bis zum Beginn des Rechtsanspruchs im Jahr 2026//27 jeder Familie, die es wünsche, Plätze in einer Form der ganztägigen Bildung und Betreuung zur Verfügung stehen. Ziel sei es auch, ein Leitbild mit Qualitätsstandards zu entwickeln, die für alle Angebotsformen gelten.
Der „Entwicklungsplan Ganztägige Bildung und Betreuung im Grundschulbereich“ kann hier heruntergeladen werden.