Die BG Litzendorf 1993 wurde vor 31 Jahren gegründet. Sie bietet seither nicht nur ein vielfältiges sportliches Angebot, sondern möchte auch die
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Gründung 1993
BG Litzendorf: Verein im Umbruch
Die BG Litzendorf 1993 wurde vor 31 Jahren gegründet. Sie bietet seither nicht nur ein vielfältiges sportliches Angebot, sondern möchte auch die sportliche Entwicklung ihrer Mitglieder unterstützen und ein Gemeinschaftsgefühl schaffen. Derzeit befinden sich einige Abteilungen des Vereins allerdings im Umbruch.
Eines der Gründungsmitglieder der BG Litzendorf ist Bernhard Uzelino. Er ist bereits sein halbes Leben lang für den Verein tätig und war zu jedem Zeitpunkt in der Vereinsführung eingebunden. Mit Ausnahme einer kurzen Unterbrechung war er zunächst als Jugendwart im Einsatz und hat darüber hinaus als Co-Trainer und zeitweise als Headcoach Jugend- beziehungsweise Kindermannschaften trainiert. Der Umgang mit den Kindern und Jugendlichen hat ihm dabei immer eine große Freude bereitet. „Wenn ich mich recht erinnere, haben wir seit Vereinsgründung alljährlich ein Jugendzeltlager abgehalten – mit Ausnahme der Coronazeit. Dabei hatten wir oft prominente Unterstützung. Kai Nürnberger, Gary von Waaden und Derrick Taylor, aber auch Ex-Bundestrainer Dirk Bauermann oder der derzeit sehr erfolgreiche Johannes Thiemann – sie alle haben uns schon die eine oder andere Übungseinheit gezeigt. Diese Tradition des „BGL-Camps“ wird von meinen Nachfolgern sehr erfolgreich aufrechterhalten!“
Seit 2013 ist Uzelino 1. Vorstand des Vereins. „Geplant war meinerseits nur ein kurzes Vorstandsintermezzo, denn wie in allen Bereichen des Vereins sind wir daran interessiert, einen Generationenwechsel zu vollziehen. Aus einer geplanten Übergangslösung von zwei bis vier Jahren wurden mittlerweile schon fast zwölf Jahre. 2025 stehen Neuwahlen an, da möchte ich jedoch den Staffelstab weitergeben – ich hoffe, dass es gelingt.“
In all den Jahren seit Vereinsgründung hat sich die BGL auf allen Ebenen weiterentwickelt. Dies wird mitunter an der Mitgliederzahl erkennbar, denn mittlerweile sind es deutlich mehr als 600, was gleichbedeutend damit ist, der größte Verein in der Großgemeinde Litzendorf zu sein, worauf die Vereinsangehörigen natürlich sehr stolz sind.
Die Anfänge
Begonnen hat 1993 alles mit einer Basketballabteilung. Bald darauf kam eine Tanzabteilung für Kinder hinzu, aus der schließlich die Cheerleader geworden sind. „Im Laufe der Jahre hat sich zusätzlich eine Abteilung für Präventionssport gebildet. Hier werden unter fachkundiger Anleitung der Abteilungs- und Übungsleiterin Wilma Loch Nordic Walking Kurse, Stepaerobic oder Rückenschule angeboten. Die ehemaligen Basketballer oder all diejenigen, die nur Lust auf Freizeitsport haben, sind in der Abteilung „Aktive Freizeit“ genau richtig aufgehoben: Ski‑, Kanu- und Radfahren, Wandern sowie die Ausübung der Geselligkeit werden hier gepflegt“, sagt Uzelino über das vielseitige Angebot des Vereins. Als letzte der fünf Abteilungen der BGL kam das Kinderturnen hinzu und erfährt einen großen Zulauf.
Die BGL ist äußerst gut aufgestellt. Breitensport steht im Mittelpunkt. Dennoch soll der sportliche Ehrgeiz und Erfolg nicht vernachlässigt werden. Zudem soll nicht unerwähnt bleiben, dass der Verein seit seiner Gründung die Organisation der Litzendorfer Kirchweih übernimmt. „Mit Zeltbetrieb und Bewirtschaftung sorgen wir mit der Kerwa für ein alljährliches Highlight in der Gemeinde. Ich glaube, dass der Name „BGL“ auch über die Ortsgrenzen hinaus damit verbunden wird“, so Uzelino.
Großangelegte Jugendarbeit
Von den mehr als 600 Mitgliedern der BGL sind in den Bereichen Cheerleading, Basketball und Kinderturnen etwa 330 aktive Kinder und Jugendliche Teil des Vereins. In konkreten Zahlen bedeutet dies 13 Basketball-Kinder- und Jugendteams sowie vier Cheerleadingteams mit insgesamt 33 ausschließlich ehrenamtlichen Betreuern. Hinzu kommt das Angebot des Kinderturnens, in dem bereits Kinder ab zwei Jahren ihre sportlichen Fähigkeiten unter Beweis stellen können.
Dabei nimmt Jugendwart Alexander Schmitt eine zentrale Rolle im Verein ein, denn er kümmert sich um alle Belange der Jugendarbeit und vertritt die Interessen aller jugendlichen Mitglieder. „Wir freuen uns natürlich über den außerordentlich guten Zulauf“, sagt Schmitt.
„Sowohl im Bereich der Cheerleader als auch im Bereich der Basketballer sind die Beitrittsmeldungen in den letzten Jahren hochgeschossen. Zurückzuführen ist dies mitunter darauf, dass zum Beispiel Basketball in jüngster Vergangenheit aufgrund der sehr erfolgreichen deutschen Nationalmannschaft noch mehr an Popularität gewonnen hat. Neben dem regulären Ligabetrieb der Basketballer:innen beziehungsweise vielen Auftritten unserer Cheerleader zu verschiedensten Anlässen, versuchen wir zusätzlich auch noch weitere Angebote für die Kids in der Gemeinde und darüber hinaus zu schaffen. So fand dieses Jahr nach kurzer Coronapause das legendäre BGL-Zeltlager in Hollfeld mit einer Rekordteilnehmerzahl von etwa 90 Personen statt. Zusätzlich gibt es Sport-Camps, das Weihnachts-Openair, Turniere, die Litzendorfer Kerwa und etliche weitere Aktionen.“
Dies stellt den Verein allerdings jedes Jahr aufs Neue vor Herausforderungen, die Kinder und Jugendlichen mit genügend Trainern, Spielleitern, Trainingszeiten und Angeboten zu versorgen. Gerade deshalb kommt es auf aktive Leute an. „Wir freuen uns immer wieder sehr, so viele wirklich engagierte ehrenamtliche Personen finden zu dürfen, die uns in den verschiedenen Rollen als Trainer:in, Spielleiter:in oder einfach nur Helfer:in im Bistro oder Kampfgericht unterstützen. Gerne können es noch mehr werden“, sagt Schmitt.
Besonders groß ist aktuell die Freude über den Zulauf der Minitrainer. Hierbei handelt es sich um mittlerweile acht Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren, die sich in jungen Jahren als Trainer im Verein engagieren. Möglich macht dies ein Ausbildungsangebot des Deutschen Basketballbundes.
Abgänge
Trotzdem muss auch die BGL mit Abgängen klarkommen. „Ein Problem der letzten Jahre war und ist es leider immer noch, dass wir es nur selten schaffen, die vielen jungen und teilweise sehr talentierten Kinder und Jugendlichen unserer U‑Mannschaften in unsere Damen- oder Herrenmannschaften zu integrieren“, sagt Alexander Schmitt.
„Dies hängt nicht damit zusammen, dass die Erwachsenen sie nicht aufnehmen würden, sondern ist eher anderen Gründen geschuldet. Einerseits wechseln außerordentlich talentierte Spieler:innen zu höherklassigen Vereinen in der Region. Dies wollen wir ihnen nicht verwehren und sind natürlich auch stolz darauf, sie dort spielen zu sehen. Für eigene Leistungsmannschaften in Bayern- oder Landesligen haben wir – Stand heute – einfach zu wenig Personal. Andererseits sind meist persönliche und berufliche Gründe wie Abitur, Studium oder Ausbildung ursächlich. Alles in allem macht die Jugendarbeit aber allen Beteiligten sehr viel Spaß und es ist ein tolles Gefühl, die Kids heranwachsen zu sehen und ihnen etwas beibringen oder mitgeben zu können.“
Gemeinsame Ziele verfolgen
Die Abteilung „Tanzsport“ beziehungsweise „Cheerleading“ entstand kurz nach Gründung des Vereins. Über die Jahre ist die BGL-Cheer-Familie zunehmend gewachsen und mit der Zeit mussten immer wieder neue Kinder- und Jugendteams eröffnet werden.
Das rasante Wachstum des Cheerleadings erklärt Abteilungsleiterin Saskia Dremel. „Die Gemeinde Litzendorf ist ein attraktives Wohngebiet für junge Familien, das in den letzten Jahren enormen Zuwachs bekommen hat. Dadurch finden vor allem Kinder den Weg zu uns. Als Alternative existiert in der Umgebung nur die Tanzsportgarde. Cheerleading hat neben den rein äußerlichen Aspekten wie Kostümen, Pom Poms oder Schleifen auch einen gewissen sportlichen Reiz. Spannung, Teamgefühl und Adrenalin gehen beim Bauen von Pyramiden und dem Erlernen neuer Choreografien einher. Nach unseren großen Kirchweihauftritten aller Teams, bei denen wir immer vor einer großen Zuschauermenge stehen dürfen, bemerkt man die Begeisterung und das Interesse deutlich. Nach diesem Wochenende gehen meist einige Anfragen für die verschiedensten Altersgruppen ein“, so Saskia Dremel.
Ferner zeichnet sich der Vereinsbereich durch einen sehr familiären und teamnahen Umgang aus. „Viele unserer Mitglieder sind selbst schon lange, wenn nicht schon fast ihr ganzes Leben, Cheerleader in unserem Verein. Die Trainer unserer Teams sind fast ausschließlich selbst bei den Raptors aktiv – oder waren es zumindest – und sind sozusagen mit der BGL groß geworden. Hinzu kommt, dass die Kleinen viel Begeisterung an den Großen finden und sie als Vorbild nehmen. Sie streben danach, auch einmal solche Pyramiden bauen oder Tänze zeigen zu können. Dadurch bleiben viele Kinder dem Cheerleading lange, oft bis ins Erwachsenenalter, treu“, führt Abteilungsleiterin Dremel fort.
Außerdem zeichnet sich der Bereich im Vergleich zu anderen Vereinen dadurch aus, dass der Fokus nicht auf die Teilnahme an Meisterschaften und den damit verbundenen Druck gelegt wird. Der Fokus liegt auf der Freude am Sport, dem Teamgeist und natürlich dem Cheerleading selbst. Gelegentlich nehmen Teams auch an Meisterschaften teil, jedoch vorwiegend deshalb, um gemeinsame Ziele zu verfolgen, daran zu arbeiten und gemeinsam zu wachsen. „Insgesamt bin ich als Abteilungsleitung, genauso der gesamte Verein, sehr stolz auf die Entwicklungen unserer Cheerleader und freue mich auf alles, was noch kommen wird“, blickt Dremel in die Zukunft.
Meisterschaft mit Verzicht auf 2. Bundesliga
In der Basketballabteilung konnte die 1. Damenmannschaft in der abgelaufenen Saison einen grandiosen Gewinn der Meisterschaft einfahren. Letztlich verzichtete man jedoch auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Doch was waren die Hauptgründe dafür und wer hat die Verantwortung in der Entscheidungsfindung getragen?
Isi Goller, Spielerin der 1. Damenmannschaft und Spielleiterin dieses Teams, bezieht Stellung: „Die Entscheidung für den Verzicht auf das Aufstiegsrecht wurde von der Mannschaft in enger Abstimmung mit der Vereinsführung getroffen. Für etwa die Hälfte der Spielerinnen wäre der Aufwand aus 2. Bundesliga, Job und Familie keineswegs zu stemmen gewesen, sodass das Team auseinandergerissen worden wäre. Da inzwischen alle unsere Mädels berufstätig sind – zum Teil im Schichtdienst – und es für uns ein großes Ziel war, die Mannschaft zusammenzuhalten, haben wir uns letztendlich gemeinsam gegen die Wahrnehmung des Aufstiegsrechts entschieden.“
Die Vereinsführung unterstützte den Entschluss. „Wir haben den Mädels die Entscheidungsfreiheit zugestanden“, sagt Bernhard Uzelino. „Wäre ein Aufstieg gewünscht worden, so hätten wir alles versucht, dies auch zu realisieren – zumindest eine Saison hätten wir schon gestemmt. Eine coole Sache wäre es jedoch schon gewesen. Der kleine Dorfverein aus Litzendorf in der zweithöchsten deutschen Basketballliga – das hätte bestimmt einen regelrechten Hype, nicht nur in unserer Gemeinde, ausgelöst! Wenn ich nur an das Playoff-Finale denke, kriege ich noch immer eine Gänsehaut. Die nagelneue Ellertalhalle ist aus allen Nähten geplatzt und hätte doppelt so groß sein dürfen. So eine Stimmung habe ich bisher nur bei den Meisterschaftsspielen der Bamberger Basketballer erlebt“, denkt Uzelino mit Freude zurück.
Weiter sagt er: „Aber unsere neue Halle hätte vermutlich den Anforderungen der 2. Bundesliga nicht genügt – vielleicht hätten wir eine Sondergenehmigung bekommen. Und neben Fixkosten in Höhe eines mittleren fünfstelligen Betrags hätte es auch deutlich mehr Manpower bedurft, gerade im Hinblick auf Heimspieltage. Man darf nicht vergessen: Alle Beteiligten machen alles nur ehrenamtlich. Ich finde es nicht schlimm, dass die Mädels verzichtet haben. Also ist alles gut. Dies war übrigens auch die einhellige Meinung im Verein.“
Dennoch lautet das Ziel wie in der vergangenen Saison auch, sich erneut für die Playoffs zu qualifizieren. „Im Falle einer erneuten Meisterschaft muss und wird die Situation selbstverständlich neu bewertet werden. Bei einer Entscheidung wird immer die nachhaltige Entwicklung des Teams sowie des gesamten Vereins im Vordergrund stehen“, sagt Isi Goller.
Basketball-Herrenbereich im Umbruch
Derweil befindet sich im Gegensatz zu den Damen der Basketball-Herrenbereich im Umbruch, wie Marco Tuttor, 2. Vorstand, sagt: „Eigentlich hätte unsere ehemalige Regio II-Mannschaft in die zweite Bayernliga-Saison starten sollen, allerdings ist der Kern dieser Mannschaft zum Entschluss gekommen, dass man keinen bayernligatauglichen Kader hat. Dies liegt unter anderem daran, dass die Personaldecke recht dünn war und Schlüsselspieler aus beruflichen oder privaten Gründen nicht mehr zur Verfügung gestanden hätten. Zusätzlich haben Spieler die Chance erhalten, höherklassig zu spielen, in der 1. Regionalliga. Dies wollten wir den Jungs nicht verwehren. Demnach startet die 1. Herrenmannschaft heuer in der Bezirksliga.“
Doch in absehbarer Zeit will man wieder höherklassig am Ball sein. „Hier setze ich sowohl auf unsere Jugend als auch auf die Tatsache, dass man mit einigen Rückkehrern rechnen kann. Ein konkretes Ziel für diese Saison gibt es allerdings nicht“, so Tuttor.
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Basketballgemeinschaft vor neuer Spielzeit
BG Litzendorf: Neue Saison, neue Halle – neues Glück?
Ende September starteten die erste Herren- und die erste Damenmannschaft der BG Litzendorf in die Saison 2023/2024. Trotz des Abstiegs der Herren und des Ausscheidens der Damen im Playoff-Halbfinale in der letzten Spielzeit blickt die Basketballgemeinschaft der kommenden Spielzeit optimistisch entgegen – nicht zuletzt wegen seiner neuen Spielstätte.
Die Basketballgemeinschaft Litzendorf 1993 e. V. ist nicht nur regional, sondern durch seine Teilnahme an der Regionalliga auch überregional bekannt. Neben der Abteilung des Basketballs, gegliedert in Herren‑, Damen- und Jugendmannschaften, kann man bei der BG auch Cheerleading betreiben, zusätzlich Präventionssportarten wie etwa Nordic Walking oder Reaktiv Walking nachgehen und sich dem Eltern-Kind-Turnen anschließen.
Solch ein sportliches Angebot kann ein Verein jedoch nur mit tatkräftigem und engagiertem Personal stemmen. Eine dieser Personen ist Marco Tuttor. Er ist Basketballer durch und durch. Seit mehr als zehn Jahren spielt er in der 1. Herrenmannschaft und bekleidet seit 2018 den Posten des 2. Vorstandes.
Für ihn gibt es gleich mehrere Beweggründe, in einem Verein wie der BG Litzendorf aktiv zu sein. „Natürlich steht die Liebe zum Sport an dieser Stelle im Vordergrund. Dabei ist es vollkommen egal, um welche Abteilung es sich bei uns handelt. Denn ebenso wichtig ist dabei das Miteinander und Füreinander. Das Gemeinschaftsgefühl ist ein elementarer Pfeiler unseres Vereins.“
Gestärkt werde dieses Gefühl noch durch gemeinschaftliche Aktivitäten auch abseits des Wettkampfes. So bietet der Verein verschiedene Freizeitaktivitäten an, wie eine Kanutour auf der Regnitz, eine Busreise nach Prag – die heuer vom 3. bis zum 5. November stattfinden soll – oder eine Skifahrt zur Saisoneröffnung im österreichischen Nauders.
„Selbst wenn der Ball ruht, gibt es ein vielfältiges Angebot bei der BGL. Unter anderem sind wir auch Ausrichter der Litzendorfer Kerwa, bei der alle freiwilligen Helfer Jahr für Jahr Enormes leisten. Kurzum: Die Mischung aus sportlichem Ehrgeiz, Spaß und Unternehmungen abseits des Sports ist, was die BG Litzendorf ausmacht und wofür wir bekannt sind.“
Vereinshöhepunkte
Wenn man den allgemeinen Werdegang des Vereins – vor allem aber den Bereich Basketball – betrachtet, dann wird ersichtlich, dass nachhaltig seit der Gründung gute Arbeit mit den zur Verfügung stehenden Mitteln geleistet wird. Aus der Sicht von Marco Tuttor gibt es dabei aber ganz klare Höhepunkte zu verzeichnen. „Natürlich bin ich als Basketballer zumindest etwas voreingenommen. Demnach würde ich klar die Aufstiege unserer ersten Mannschaften in die Regionalligen nennen. Die Damen spielen seit 2017 in der Regionalliga 1 und die Herren stiegen 2016 in die Regionalliga 2 auf. Erstaunlich ist dabei vor allem, dass sich unsere Teams in diesen Klassen so lange bewähren konnten und im Fall der
Damen können – das ist für einen Verein ohne Profistrukturen aus meiner Sicht unüblich.“
In diesem Zusammenhang wolle Tuttor auch die vereinseigenen Cheerleader nicht unerwähnt lassen, die gleichermaßen sportliches Talent und Erfolg nachweisen könnten, sei es durch gutes Abschneiden bei Meisterschaften oder auch Auftritten in der 1. oder 2. Bundesliga.
Coronazeit gut überstanden
Einen größeren Tiefpunkt gibt es in der Vereinsgeschichte unterdessen nicht zu verzeichnen. Selbst die Coronazeit wurde gemeistert, auch wenn sie nicht ganz spurlos am Verein vorbeiging. Man hatte zwar keine nennenswerte Mitgliederfluktuation und blieb mittels digitaler Meetings im Kontakt zueinander – nicht zuletzt die Jahreshauptversammlung musste auf diese Weise bewerkstelligt werden, ebenso einzelne Trainingseinheiten – jedoch sind die Nachwehen aus dieser Zeit teilweise noch heute spürbar.
„Die Bereitschaft“, sagt Marco Tuttor, „ein Ehrenamt auszuüben, hat spürbar nachgelassen. Das muss allerdings nicht unbedingt an Corona liegen, sondern könnte ein allgemeiner, negativer Trend sein.“ Trotzdem musste und muss der Verein sich immer wieder neuen Aufgaben stellen und Wege finden, um das Bestmögliche aus den vorhandenen Strukturen herauszuholen. „Es gibt nichts, was wir bereuen beziehungsweise wofür wir uns grämen müssten. Als kleines Negativbeispiel könnte man jedoch den Abstieg der 1. Herrenmannschaft in der Saison 2022/2023 von der Regionalliga 2 in die Bayernliga erwähnen. Wir befinden uns demnach gerade in einem Umbruch.“
Demgemäß war der Verein bei Redaktionsschluss Ende September noch auf der Suche nach einem neuen Trainer für die erste Herrenmannschaft. Die 1. Damenmannschaft wird hingegen nach wie vor von Florian Hager trainiert.
Neue Halle, neues Glück?
Ende September startete aber trotzdem sowohl für die Herren als auch für die Damen die neue Spielzeit. Ein kleiner Blick zurück auf die vergangene Saison beider Mannschaften verdeutlicht, an welchen Stellen das bestimmte Etwas gefehlt hat und wo es Optimierungspotentiale gibt.
„Ich blicke wieder primär auf unsere 1. Mannschaften. Die Damen haben einen grandiosen Run in den Playoffs der Regionalliga hingelegt und sind bis ins Halbfinale gekommen. Dort war der Gegner am Ende aber einfach zu stark“, sagt Marco Tuttor.
„Bei der 1. Herrenmannschaft war das schlechte Abschneiden eine Mischung aus Eigenverschulden der Spieler und großem Pech, was ungeplante Ausfälle, Verletzungen, krankheitsbedingte Absagen und berufliches Verhindertsein betraf. Dadurch mussten wir leider zu oft mit einem extrem ersatzgeschwächten Kader gegen Gegner spielen, die vollbesetzt waren. Hinzu kam die Tatsache, dass die Regionalliga 2 letztes Jahr so stark war wie noch nie zuvor. Unterm Strich hat das zu einem verdienten Abstieg für uns geführt.“
Da man sowohl in der Vereinsführung als auch bei den Spielern weiß, wie der Abstieg in der vergangenen Saison entstanden ist, sieht man der neuen Spielzeit zumindest unter diesem Gesichtspunkt positiv entgegen. Dem zuträglich könnte auch die neue Spielstätte, die Doppelsporthalle Litzendorf, werden. Hier will der Verein wieder organisierter im Spiel- und vor allem Trainingsbetrieb agieren können.
„In den Vorjahren mussten unsere Teams in Litzendorf, Memmelsdorf, Strullendorf und Stegaurach trainieren und spielen“, sagt Marco Tuttor. „Wir waren oft nur Gast in diesen Hallen und hatten somit auch keine hundertprozentige Planungssicherheit, was Trainingstermine oder dergleichen angeht. Genau diese Sicherheit haben wir heuer schon, da nun alle Teams in Litzendorf sowohl in der alten als auch in der neuen Halle untergebracht sind.“
Die Vorfreude auf die Spiele in der neuen Halle ist entsprechend groß. Doch weiß die BG Litzendorf, dass man mit Vorfreude allein keine Spiele gewinnt. Es wird vor allen Dingen erneut auf eine Sache ankommen. „Für mich ist das Miteinander unserer Kader und Coaches außerordentlich bedeutsam. Die Halle kann noch so gut sein, wenn wir unsere Sportarten nicht als das leben, was sie eigentlich sind: als Mannschaftssportarten. Es fängt mit Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit an und geht mit dem Füreinander und einem füreinander Einstehen weiter. Wenn wir unseren Sport als Teamsport auch leben, dann stecken wir die harten Vorbereitungseinheiten hoffentlich ein bisschen besser weg, weil man mit einer ganz anderen Einstellung zum Training und in die Saison geht.“