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Bildhauer

Bild­hau­er Adel­bert Heil gestal­te­te Relief

Neu­er Gedenk­stein erin­nert an die His­to­rie der Bug­er Brücke

Ein neu­er Gedenk­stein an der Bug­er Brü­cke, der kürz­lich ent­hüllt wur­de, setzt nicht nur die­ser ein Denk­mal, son­dern erin­nert auch an die Vor­gän­ger­bau­ten, nament­lich die „Fürst-von-Wre­de-Brü­cke“ (1928−1945) und die „Franz-Fischer-Brü­cke“ (1946−2025), wie die Stadt Bam­berg mitteilt.

Eine „Ent­hül­lungs­sto­ry“ gab es die­ser Tage an der Bug­er Brü­cke: Gemein­sam ent­hüll­ten Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke, Bür­ger­ver­eins­vor­sit­zen­der Karl-Heinz-Leicht und der Bam­ber­ger Bild­hau­er Adel­bert Heil einen neu geschaf­fe­nen Gedenk­stein im For­mat 1,60 x 0,85 Meter. Die­ser setzt nicht nur der im Juni frei­ge­ge­be­nen neu­en Bug­er Bücke ein Denk­mal, son­dern erin­nert auch an die Vor­gän­ger­bau­ten, nament­lich die „Fürst-von-Wre­de-Brü­cke“ (1928−1945) und die „Franz-Fischer-Brü­cke“ (1946−2025).

Adel­bert Heil ver­wen­de­te dafür Klein­zie­gen­fel­der Dolo­mit­ge­stein. Die Kon­tu­ren der drei Brü­cken­bau­ten sind als Reli­ef dar­ge­stellt, die Beschrif­tung erfolg­te in einem war­men Rot­ton. Der Stand­ort des Gedenk­steins am Brü­cken­kopf auf Bug­er Sei­te war zuvor in Abstim­mung mit dem Bür­ger­ver­ein Bug fest­ge­legt worden.

Stadt­echo-Fra­ge­bo­gen

Das Stadt­echo fragt – Tho­mas Gröh­ling antwortet

In jeder Aus­ga­be des Stadt­echos legen wir einer Bam­ber­ger Per­sön­lich­keit einen Fra­ge­bo­gen vor. Dies­mal hat Tho­mas Gröh­ling die Fra­gen beant­wor­tet. Der gebür­ti­ge Bam­ber­ger ist bil­den­der Künst­ler und arbei­tet einer­seits als frei­schaf­fen­der Bild­hau­er in sei­nem Ate­lier sowie auch im öffent­li­chen Raum an Schu­len und bie­tet dar­über hin­aus Work­shops an.
Sehr geehr­ter Herr Gröh­ling, was braucht gute Kunst?

Kunst braucht ein neu­gie­ri­ges Publi­kum, egal um wel­che Kunst­form es sich han­delt. Man muss sich die Zeit neh­men und Lust haben, sich mit Kunst auseinanderzusetzen.


Woher kommt Ihre Begeis­te­rung für die Bildhauerei?

Land­schaft begeis­tert mich oder die Form und die Far­be der Natur. Das macht mich immer neu­gie­rig. Ein Bei­spiel ist mei­ne aktu­el­le Arbeit mit den Tier­s­te­len für mein Arche­pro­jekt oder eine frü­he­re Arbeits­wei­se, Land­schaft als Skulp­tur zu gestalten.


Was wären Sie gewor­den, wenn Sie nicht Bild­hau­er gewor­den wären?

Ich den­ke, irgend­was mit Land­schafts­ar­chi­tek­tur oder Archi­tek­tur. Mich begeis­tert es, mit Raum zu arbei­ten. Ich habe auch tat­säch­lich nach mei­ner Bild­hau­er­aus­bil­dung und Stu­di­um ein Auf­bau­stu­di­um an der Aka­de­mie der bil­den­den Küns­te gemacht: Kunst und öffent­li­cher Raum. Das ist der Bereich, mit dem man sich mit Stadt­räu­men, Platz­ge­stal­tung etc. auseinandersetzt.


Was ist Ihre ers­te Erin­ne­rung in Bezug auf Bildhauerei?

Wir hat­ten hin­ter dem Haus einen gro­ßen Lehm­hau­fen. Da habe ich als Kind schon mit Spach­tel den Lehm geformt.


Gibt es einen wie­der­keh­ren­den Alb­traum, der von Ihrem Beruf handelt?

Alb­traum wür­de ich nicht sagen. Aber wenn man inten­siv an einer Arbeit dran ist, wie zum Bei­spiel gera­de an den Tier­s­te­len, da kann es schon mal sein, dass ich nachts in Gedan­ken auch wei­ter­ar­bei­te. Das kann auch ein biss­chen anstren­gend sein.


Was fehlt der Kunst­sze­ne in Bamberg?

In Bam­berg wäre es toll, wenn es eine fes­te Räum­lich­keit für Aus­stel­lun­gen und Ver­an­stal­tun­gen gäbe, die unter­schied­lich bespielt wer­den kön­nen. Sozu­sa­gen ein Mul­ti­kunst­raum, wo ver­schie­de­ne Kul­tu­ren und Kunst­spra­chen sich tref­fen könnten.


Wor­auf darf sie stolz sein?

In Bam­berg gibt es so vie­le Ate­liers von pro­fes­sio­nel­len Künst­lern, die zum Bei­spiel bei ARTUR die­ses Jahr am 20. und 21. Sep­tem­ber geöff­net sind. Das ist eine Ver­an­stal­tung vom Berufs­ver­band Bil­den­der Künst­le­rin­nen und Künst­ler (BBK). Dann gibt es noch eine tol­le Kul­tur­sze­ne im Thea­ter­be­reich mit vie­len klei­nen Büh­nen. Wenn man so durchs gan­ze Jahr schaut, gibt es so viel Ver­an­stal­tun­gen, die man zeit­lich kaum bewäl­ti­gen kann. Das ist doch toll.


Mit wel­cher gro­ßen Künst­le­rin oder wel­chem gro­ßen Künst­ler kön­nen Sie gar nichts anfangen?

Es gibt eigent­lich kei­nen Künst­ler, über den ich sagen wür­de, ich kann mit der Kunst nichts anfan­gen. Außer sie wirkt auf mich sehr ober­fläch­lich und ich kom­me in kei­ne star­ke Aus­ein­an­der­set­zung. Es gibt so vie­le Kunst­spra­chen, die unter­schied­li­che Ansät­ze haben. Und man lernt immer neu dazu. Das fin­de ich kom­plett span­nend. Es ist natür­lich auch nicht ganz ein­fach, wenn man in eine Aus­stel­lung geht und man denkt, man muss gleich alles sofort ver­stan­den haben. Man muss sich schon aus­ein­an­der­set­zen mit den Arbeiten.


Haben Sie ein Vorbild?

Die Natur.


Wie sieht ihr Aus­gleich zur Kunst aus?

Mit dem aus­glei­chen ist es nicht ganz so ein­fach. Eigent­lich bin ich nahe­zu stän­dig am arbei­ten. Ich bin ger­ne mit Freun­den in der Natur unter­wegs. Unter­wegs sein und Rei­sen – das mache ich sehr gerne.


Haben Sie Routinen?

Rou­ti­ne ist schön, wenn man sie auch wie­der unter­bre­chen kann. Die Hälf­te des Jah­res arbei­te ich im Ate­lier. In der ande­ren Zeit arbei­te ich an Schu­len im öffent­li­chen Raum. Auch Betei­li­gung­pro­jek­te. Ich brau­che die Abwechs­lung. Zu viel Rou­ti­ne ist bei mir nicht so gut. Auch bei den Mate­ria­li­en. Ich arbei­te in Holz, Stein, Kunst­stoff – ganz unterschiedlich.


Wovon waren Sie zuletzt überrascht?

Ich mache oft Kunst­pro­jek­te an Schu­len. Kin­der und Jugend­li­che über­ra­schen mich immer wie­der, wenn sie gute Lösun­gen vom Bau eines Kunst­werks finden.


Was ist ihr größ­ter Wunsch?

Fit zu blei­ben und immer neugierig.


Wie sieht ein per­fek­ter Tag für Sie aus?

Ich star­te den Tag in Ruhe mit einem Milch­kaf­fee auf dem Sofa. Dann den gan­zen Tag ohne Unter­bre­chun­gen an mei­ner Arbeit zu ste­hen und wei­ter zu kom­men. Und am Abend mit Freun­den unter­wegs zu sein.


Wor­über haben Sie sich zuletzt geärgert?

Ich habe mir letz­tes Mal mit der Bohr­ma­schi­ne in die Hand gebohrt. Das ist nur des­we­gen pas­siert, weil ich noch schnell was machen woll­te. Bei sowas kann man sich wirk­lich ärgern.


Wel­chen Luxus leis­ten Sie sich?

Ich ver­su­che, ein­mal im Jahr min­des­tens ein Monat zu reisen.


Wovor haben Sie Angst?

Die Zukunft der Welt schaut nicht gut aus. Des­we­gen auch die­ses The­ma mit der Arche. Das Ver­hal­ten der Men­schen bedroht vie­le Tie­re. Ich arbei­te an Holz­ste­len mit Tier­paa­ren. Ein Teil der Tie­re, die ich gemacht habe, sind schon aus­ge­stor­ben oder wer­den aus­ster­ben. Wer weiß, was die Zukunft bringt, aber natür­lich blei­be ich trotz­dem opti­mis­tisch. Sonst wür­de es alles gar kei­nen Sinn machen.


Wann haben Sie zuletzt geflirtet?

Flir­ten ist doch was sehr schö­nes. Allein schon, wenn man jeman­den anlä­chelt. Aber wenn, dann flir­te ich ohne Absicht – ich bin ver­liebt und glücklich.


Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?

Letzt­hin ist bei mir an der Staub­ab­saug­an­la­ge ein Schlauch geplatzt und ich hab aus­ge­schaut wie ein Mül­ler. So ein Scheißdreck!


Bei wel­chem his­to­ri­schen Ereig­nis wären Sie gern dabei gewesen?

Ich wäre gern bei Chris­to in Ita­li­en dabei gewe­sen: the Floa­ting Piers. Bei dem Pro­jekt, sei­ne letz­te Arbeit, konn­te man auf Flö­ßen zu den Inseln gelan­gen. So ist es mit man­chen Ereig­nis­sen, man kann sie nicht mehr zurück­ho­len. Das habe ich verpasst.


Was ist Ihre schlech­tes­te Angewohnheit?

Ich las­se mein Gegen­über nicht aussprechen.


Wel­che Feh­ler ent­schul­di­gen Sie am ehesten?

Wenn man was ver­ges­sen hat.


Ihre Lieb­lings­tu­gend?

Spon­tan und zuverlässig.


Ihr Haupt­cha­rak­ter­zug?

Unge­duld!


Wer ver­gibt zuerst, der Kopf oder das Gefühl?

Ich wür­de mich auf das Gefühl verlassen.


Wel­che Eigen­schaf­ten schät­zen Sie bei ihrem Gegen­über am meisten?

Wenn jemand nicht toternst ist und eine gewis­se Läs­sig­keit mit sich bringt. Aber trotz­dem zuver­läs­sig ist.


Wer oder was hät­ten Sie sein mögen?

Ich bin eigent­lich sehr zufrie­den mit dem, was ich mache.


Was hät­ten Sie ger­ne erfunden?

Natür­lich eine Wunsch­ma­schi­ne, dann wür­de ich mit den Wün­schen ver­su­chen, die Welt zu retten.


Wofür sind Sie dankbar?

Das es mir gesund­heit­lich gut geht. Dass ich für mich eine inter­es­san­te Arbeit gefun­den habe und dass ich bis jetzt neu­gie­rig bin.


Wie glau­ben Sie, wür­de Ihr Pen­dant von vor zehn Jah­ren auf Ihr heu­ti­ges Ich reagieren?

Mein Pen­dant beob­ach­tet und denkt sich, war­um macht man 5 Meter gro­ße Gän­se­blüm­chen oder eine 5 Meter gro­ße Weg­war­te? Oder war­um mei­ßelt man eine Land­schaft aus einem Stein? Manch­mal bin ich sel­ber über­rascht, was ich in einer Zeit vor zehn Jah­ren alles so gemacht habe.


Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?

Ich bin nicht beson­ders groß!
Der Kli­ma­wan­del erschreckt mich, was das für eine enor­me Dimen­si­on ist.


Was bedeu­tet für Sie Glück?

Im Ate­lier sein zu kön­nen und sich inten­siv mit einer Arbeit zu beschäf­ti­gen. Zum Bei­spiel gera­de mit mei­nem Arche­pro­jekt. Ener­gie und immer wie­der den Ansporn zu haben, mit mei­ner Arbeit wei­ter­zu­ma­chen. Oder mit mei­ner Freun­din Zeit zu haben, mich mit Freun­den zu tref­fen, unter­wegs zu sein, zu tanzen.


Ihr Leben wird ver­filmt. Wel­cher Schau­spie­ler soll­te Sie spielen?

Es muss kein Film sein, aber ich möch­te gern von Franz Xaver Gernstl inter­viewt wer­den. Er hat ein Gespür für so schö­ne Geschichten.


Wie vie­le Apps sind auf Ihrem Smart­phone? Und wel­che benut­zen Sie am meisten?

Ich habe seit drei Wochen eine Solar­an­la­ge auf dem Dach der Werk­statt. Seit­dem schaue ich am meis­ten in die­se App und sehe, wie­viel Kilo­watt­stun­den von der Son­ne zu mir ins Ate­lier kom­men. Mein Ate­lier ist klimaneutral.


Wel­ches Pro­blem wer­den Sie in die­sem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?

Ich arbei­te gera­de an einem Arche­pro­jekt, bei dem ich Tier­paa­re auf Holz­ste­len bild­haue­risch bear­bei­te und bema­le. Die Dimen­si­on der Arbeit ist so groß, dass ich es in dem Leben wahr­schein­lich nicht mehr hin­be­kom­me. Allein schon die Tie­re fest­zu­hal­ten, die für immer ver­schwun­den sind.


Ihr Lieb­lings­buch, ‑album, ‑film?

Im Juli gehe ich auf ein Kon­zert in der Nähe von Würz­burg: die Meu­te. Das höre ich gera­de recht ger­ne. Oder Buka­ha­ra. Außer­dem inter­es­sie­ren mich Doku­men­tar­fil­me oder Rei­se­be­rich­te am meisten.


Ich kann nicht leben ohne

… Brat­wurst.


Wovon haben Sie über­haupt kei­ne Ahnung?

Irgend­wie hat man von vie­len Sachen kei­ne Ahnung, muss sich aber stän­dig wei­ter mit neu­en Tech­no­lo­gien anfreun­den. Ent­we­der ich bekom­me selbst hin oder ich fra­ge mei­nen Sohn Luis.


Was ist Ihre Vor­stel­lung von Hölle?

Sehr heiß, laut und end­los. Hof­fent­lich tref­fe ich Freunde.


Was war Ihr letz­ter Grund zu lachen?

Heu­te bei einem Bild­hau­er­kurs. Ein Kind frag­te mich, wie lan­ge ich das schon mache – das Bild­hau­ern. Ich sag­te zu ihm 35 Jah­re. Er sagt, dann bist Du schon ganz schön alt.


Was fin­den Sie langweilig?

Zu wie viel Ver­wal­tungs­kram im Büro!


Ihre Hel­din­nen und Hel­den in der Wirklichkeit?

Jeder von uns, der sich für eine Grup­pe ein­setzt, die es sehr schwer hat.


Ihre Hel­din­nen und Hel­den in der Geschichte?

Alle Men­schen, die sich für Frei­heit stark gemacht haben.


Wel­cher war der schöns­te Moment in Ihrem Leben?

Sich auf einen schöns­ten Moment zu beschrän­ken ist ganz schön schwie­rig. Ich fin­de, ich hab bis jetzt ziem­lich viel Glück gehabt.


Wel­che geschicht­li­chen Gestal­ten ver­ach­ten Sie am meisten?

Men­schen, die Ande­re unter­drü­cken. Und das hört nie auf.


Der amü­san­tes­te Tisch­part­ner in Ihrem Leben?

Phil­ipp Som­mer, Geschich­ten von frü­her, und aus dem Jetzt.


Was ver­ab­scheu­en Sie am meisten?

Rech­te Politik.


Wel­che Gabe möch­ten Sie besitzen?

Gebrauchs­an­wei­sun­gen zu ver­ste­hen. Schnel­ler am Rech­ner was Neu­es zu installieren.


Stel­len Sie sich vor, Sie könn­ten wäh­len – was für ein Tier wür­den Sie ger­ne sein?

Mei­ne Kat­ze bei mir daheim – der geht’s so prima!


Sind Sie der bes­se­re Fah­rer oder der bes­se­re Beifahrer?

Bin eher der bes­se­re Fah­rer. Ich fah­re nicht so ger­ne als Beifahrer.


Was bedeu­tet für Sie Freiheit?

Am Fluss zu sein, am Meer zu ste­hen, die Wei­te zu genie­ßen. Ich bin sehr glück­lich, dass wir in unse­rem Land Frei­heit haben. Wir kön­nen uns äußern, wie wir wol­len. Ich glaub, das ist vie­len Men­schen hier nicht klar.


Bier oder Wein?

Zu jedem Anlass anders genießen.


Aktiv­ur­laub oder Chillen?

Ein­fach zwi­schen­durch Zeit zu haben und nicht auf die Uhr schau­en zu müssen.


Wel­chen Ort in Bam­berg muss man besucht haben?

Auf der Reg­nitz durch Bam­berg pad­deln. Die Hain­spit­ze beim Stadt­teil Bug, die tol­len Kel­ler, Knei­pe Gale­rie am Ste­phans­berg und über­haupt tol­le Musikkneipen.


Tho­mas Gröh­ling, Mai 2025