Der 1189 heilig gesprochene Bischof Otto von Bamberg gilt als einer der historisch bedeutendsten Bamberger Bischöfe. Es heißt sogar, wer unter seinem
... weiter
Vorlesung Universität Bamberg
Die Missionsreisen von Bischof Otto von Bamberg
Der 1189 heilig gesprochene Bischof Otto von Bamberg gilt als einer der historisch bedeutendsten Bamberger Bischöfe. Es heißt sogar, wer unter seinem Grab in der Bamberger Benediktinerabtei Michelsberg hindurchkrieche, werde von Rückenleiden befreit. In einer Vorlesung für die Universität Bamberg beschäftigt sich Haik Thomas Porada mit den Missionsreisen des Bischofs.
Historische Persönlichkeiten wie Bischof Otto von Bamberg spielen eine große Rolle in der Historischen Geographie. Diese Teildisziplin der Geographie ist eng mit den Geschichtswissenschaften verbunden und beschäftigt sich unter anderem mit den Kriterien für eine Unterscheidung von Kulturlandschaften und damit auch der Ausprägung regionaler Identitäten.
Im Jahr 2024 jährt sich die erste Missionsreise Ottos von Bamberg zum 900. Mal. Diese führte ihn zum westslawischen Volk der Pomoranen im unteren Oderraum und im westlichen Hinterpommern. 2028 ging seine zweite Missionsreise zu den lutizischen Stämmen in Vorpommern, die kurz zuvor von den Pomoranen unterworfen worden waren.
„Das bevorstehende Jubiläum und die Art, wie es in Vorpommern und bei den polnischen Nachbarn begangen wird, können ihrerseits wiederum viel über unsere Zeit verraten“, sagt Prof. Dr. Haik Thomas Porada, der seit März 2020 Honorarprofessor für Historische Geographie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg ist.
Unter dem Titel „Die Missionsreisen des Bischofs Otto von Bamberg zu den Ostseeslawen. Spuren einer regionalen Identität im Wandel von neun Jahrhunderten Rezeptionsgeschichte“, wird Haik Thomas Porada am Donnerstag, 23. Juni, einen Überblick zur Entwicklung des Gedenkens an Otto von Bamberg in Pommern seit dem Hochmittelalter geben. Dabei präsentiert er Erinnerungsorte, mit deren Hilfe ein komplexes Bild von der Vorstellungswelt unterschiedlicher Akteure über die Anfänge der territorialen Geschichte gewonnen werden kann. Die Antrittsvorlesung beginnt um 18 Uhr im Raum U2/00.25, An der Universität 2. Anmeldungen werden unter sekretariat.histgeo@uni-bamberg.de entgegengenommen.
Haik Thomas Porada bringt bereits seit 2016 seine Erfahrungen als Lehrbeauftragter der Universität Bamberg ein – von historischer und geographischer Landeskunde bis zur Landesgeschichte. Bisher hat er vor allem zu Regionen in Mitteleuropa und im Ostseeraum gearbeitet. Seit 2002 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für Länderkunde in Leipzig, dem einzigen außeruniversitären Forschungsinstitut für Geographie in Deutschland.