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BUND Naturschutz Bamberg

Ver­an­stal­tungs­rei­he

BUND Natur­schutz Bam­berg: Gegen eine Öko­lo­gie von rechts

Um auf Unter­wan­de­run­gen der Land­wirt­schaft und des Umwelt­schut­zes durch rech­te Ideo­lo­gien auf­merk­sam zu machen, bie­tet der BUND Natur­schutz Bam­berg in den kom­men­den Mona­ten eine Ver­an­stal­tungs­rei­he. Ihr Titel lau­tet „Öko­lo­gie von Rechts – Rech­te Ideo­lo­gie im Natur- und Kli­ma­schutz sowie in der Landwirtschaft“.

Rech­te Ideo­lo­gien fin­den bei immer grö­ße­ren Bevöl­ke­rungs­tei­len Anklang. Somit wer­den sie sag­ba­rer, ent­ta­bui­siert und in Form der AfD auch wähl­bar. Bei­spiels­wei­se die zurück­lie­gen­den Bau­ern­pro­tes­te, die in zahl­rei­chen Fäl­len von rech­ten Bewe­gun­gen unter­wan­dert wur­den, mach­ten deut­lich, dass im länd­li­chen Raum rech­tes Gedan­ken­gut weit ver­brei­tet ist, wie der BUND Natur­schutz Bam­berg in einer Mit­tei­lung schreibt. Genau wie in der Land­wirt­schaft, gewin­nen aller­dings auch im Natur- und Umwelt­schutz rech­te Ein­stel­lun­gen an Einfluss.

Um auf­zu­klä­ren und dem etwas ent­ge­gen­zu­set­zen, bie­tet die Kreis­grup­pe Bam­berg des BUND Natur­schutz in den kom­men­den eine Ver­an­stal­tungs­rei­he zum The­ma „Öko­lo­gie von Rechts – Rech­te Ideo­lo­gie im Natur- und Kli­ma­schutz sowie in der Landwirtschaft“.

Für den ers­ten Vor­trag im März im Jugend­kul­tur­zen­trum konn­te der BN als Refe­rent Felix Schulz von der Fach­stel­le Radi­ka­li­sie­rungs­prä­ven­ti­on und Enga­ge­ment im Natur­schutz (kurz FARN) gewin­nen. Er ver­deut­lich­te die his­to­ri­schen und aktu­el­len Ver­knüp­fun­gen des deut­schen Natur- und Umwelt­schut­zes mit extrem rech­ten und völ­ki­schen Strö­mun­gen. Dabei arbei­te­te er bio­lo­gis­ti­sche und ras­sis­ti­sche Kon­ti­nui­tä­ten sowie rechts­extre­me und men­schen­ver­ach­ten­de Ideo­lo­gien und Denk­mus­ter im Natur- und Umwelt­schutz heraus.

Im Lau­fe des Jah­res lädt der BN zu drei wei­te­ren Ver­an­stal­tun­gen zu den The­men Kli­ma­wan­del­leug­nung und rech­te Struk­tu­ren im länd­li­chen Raum am Bei­spiel der Land- und Forst­wirt­schaft ein. Die genau­en Ter­mi­ne ste­hen noch nicht fest, aber im April oder Mai wird es einen Vor­trag zum The­ma „Rech­te Ideo­lo­gien in der Land­wirt­schaft“ geben. Im Juni steht eine Waldex­kur­si­on an, The­ma hier­bei: „Mythos Deut­scher Wald“. Und im Novem­ber gibt es einen wei­te­ren Vor­trag, sein Titel lau­tet „Die extrem Rech­te zwi­schen Kli­ma­wan­del­leug­nung und Klimanationalismus“.

Bund Natur­schutz Bamberg

Tag des Wal­des: Bay­erns Wäl­der sind stark geschädigt

Ges­tern war „Tag des Wal­des“. Zu die­sem Anlass hat der Bund Natur­schutz Bam­berg über den Zustand der ört­li­chen Wäl­der infor­miert. Fazit: Der Wald ist von oben und unten in Gefahr.

In den 1970er Jah­ren hat die FAO (Food and Agri­cul­tu­re Orga­niza­ti­on of the United Nati­ons) als Reak­ti­on auf das Wald­ster­ben für den 21. März den all­jähr­li­chen „Tag des Wal­des“ ins Leben geru­fen. Zu die­sem Anlass teil­te der Bund Natur­schutz Bam­berg (BN) ges­tern mit, dass vie­le Wäl­der Bay­erns stark geschä­digt und deutsch­land­weit bereits etwa 600.000 Hekt­ar abge­stor­ben sind. Zum Wald­ster­ben von oben durch die Kli­ma­er­hit­zung kom­me außer­dem ein Wald­ster­ben von unten durch Rehe und Hir­sche hinzu.

Die­se Wald­schä­den haben, so die Mit­tei­lung wei­ter, in Bay­ern begin­nend mit dem Hit­ze- und Dür­re­jahr 2018 deut­lich zuge­nom­men. Nach dem Wald­zu­stands­be­richt 2023 sind fast 90 Pro­zent der Bäu­me geschä­digt, mehr als 38 Pro­zent wei­sen deut­li­che Schä­den auf.

„Auch bei uns in der Regi­on sind die Wald­schä­den über­all sicht­bar“, sagt Erich Spran­ger, Vor­sit­zen­der der BN-Kreis­grup­pe Bam­berg. „Beson­ders schlimm ist das Wald­ster­ben im Fran­ken­wald.“ Dort sei­en mehr als 10.000 Hekt­ar Flä­che bereits kahl. „Was die Kli­ma­kri­se im Fran­ken­wald ange­rich­tet hat, pas­siert in klei­ne­rem Aus­maß auch bei uns. So haben sich Fich­ten­be­stän­de in der Regi­on Bam­berg schon weit­ge­hend ver­ab­schie­det. Wei­ter­hin ster­ben auch Kie­fern und Buchen in gro­ßem Umfang ab.“ Zusätz­lich pro­ble­ma­tisch sei, „dass es auf gro­ßen Flä­chen kaum Wald­ver­jün­gung gibt, weil Rehe die jun­gen Bäu­me auf­fres­sen“, so Spranger.

Appell an den Wirtschaftsminister

Dar­um for­dert der BN, die Wäl­der, ins­be­son­de­re natur­na­he Wäl­der und deren Böden, als Koh­len­stoff­spei­cher best­mög­lich zu erhal­ten. Dazu müs­sen laut der Orga­ni­sa­ti­on neben einer natur­na­hen, scho­nen­den Wald­be­wirt­schaf­tung vor allem Wild­be­stän­de der­art redu­ziert wer­den, dass der Wald von selbst wach­sen kann. Vor allem müss­ten die­je­ni­gen Baum­ar­ten auf­wach­sen kön­nen, die an die Extre­me der Kli­ma­kri­se am bes­ten ange­passt sind. Dies sei­en etwa Eichen, Buchen, Weiß­tan­nen, Ahorn­ar­ten, Lin­den und Kir­schen – Baum­ar­ten, die aller­dings auch beson­ders stark vom Ver­biss durch Wild betrof­fen sei­en. „Abge­se­hen von den Wäl­dern der Staats­fors­ten und der Stadt Bam­berg sind wir von einer gut funk­tio­nie­ren­den Natur­ver­jün­gung ohne Zaun im Raum Bam­berg meist noch weit ent­fernt“, heißt es dazu in der Mit­tei­lung des BN.

Ent­spre­chend appel­liert Richard Mer­gner, Vor­sit­zen­der des BN Bay­ern, an Wirt­schafts­mi­nis­ter Hubert Aiwan­ger, zu des­sen Res­sort auch die Staats­fors­ten gehö­ren: „Die künf­ti­gen Rah­men­be­din­gun­gen für die Abschüs­se von Rehen und Hir­schen müs­sen so fest­ge­legt und auch durch­ge­setzt wer­den, dass ein jun­ger sta­bi­ler Misch­wald ohne Zaun auf­wach­sen kann.“ Bei­spie­le aus den Regie­rungs­be­zir­ken wür­den zei­gen, dass dies mach­bar sei, wenn die Abschüs­se ent­spre­chend deut­lich erhöht würden.

In Bay­ern regis­trie­ren die Forst­be­hör­den die Ent­wick­lun­gen der Wald­ver­jün­gung und die Ver­biss­quo­ten nach Baum­ar­ten. Zuletzt unter­such­ten die Forst­be­hör­den 2021 die Wald­ver­jün­gung auf mehr als 21.000 Ver­jün­gungs­flä­chen mit etwa 2,1 Mil­lio­nen Bäum­chen und stell­ten einen zu hohen Ver­biss fest. In vie­len Fäl­len habe sich die­se Situa­ti­on seit vie­len Jah­ren nicht gebessert.

BUND Natur­schutz Bamberg

Weih­nachts­bäu­me ohne Gift

Auch 2022 hat der BUND Natur­schutz eine Lis­te mit Anbie­tern regio­na­le, öko­lo­gisch ver­träg­lich ange­pflanz­ter Weih­nachts­bäu­me ver­öf­fent­licht. Gleich­zei­tig appel­liert die Bam­ber­ger Kreis­grup­pe an Wald­be­sit­zer und Ver­käu­fer, mehr Bio­bäu­me anzubieten.

Wie in jedem Jahr prä­sen­tiert der BUND Natur­schutz in Bay­ern auch 2022 einen regio­na­len Ein­kaufs­füh­rer für Weih­nachts­bäu­me. Lang ist die Lis­te mit nur drei Adres­se, die der BUND für Ober­fran­ken nennt, zwar nicht, aber „Wir raten ein­drück­lich, nur Bio-Weih­nachts­bäu­me zu kau­fen, die in den baye­ri­schen Regio­nen ohne Kunst­dün­ger und Pes­ti­zi­de auf­ge­wach­sen sind“, sagt Erich Spran­ger, Vor­sit­zen­der der BUND-Kreis­grup­pe Bam­berg. „Wir möch­ten auch bei den Christ­bäu­men weg­kom­men von lan­gen Trans­port­fahr­ten, die das Kli­ma belas­ten, von Spritz­mit­teln, die in den meis­ten kon­ven­tio­nel­len Plan­ta­gen ein­ge­setzt wer­den, und von Dün­ge­mit­tel­rück­stän­den, die oft die Gewäs­ser und Trink­was­ser belasten.“

Der opti­ma­le Weih­nachts­baum kommt laut BUND Natur­schutz direkt aus dem Wald. Dort gehen kei­ne land­wirt­schaft­li­chen Flä­chen für Weih­nachts­baum­plan­ta­gen ver­lo­ren und es wird kein Wald dafür gero­det. Aller­dings wür­den rela­tiv weni­ge Weih­nachts­bäu­me direkt aus dem Wald ange­bo­ten wer­den. „Wir appel­lie­ren an Wald­be­sit­zer und Förs­ter, mehr Weih­nachts­bäu­me aus der Wald­pfle­ge anzu­bie­ten. Bes­se­re Bäum­chen kann es nicht geben“, so Erich Spranger.

Ganz anders sei es bei kon­ven­tio­nell ange­bau­ten Bäu­men. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren hat­te der BUND bun­des­weit Bäu­me auf Rück­stän­de an Pes­ti­zi­den unter­su­chen las­sen. Bei mehr als der Hälf­te der Pflan­zen wur­de die Umwelt­or­ga­ni­sa­ti­on fün­dig. „Auch wenn ein kon­ven­tio­nel­ler Baum im Wohn­zim­mer wahr­schein­lich nicht direkt gesund­heits­schäd­lich ist, so ist doch der Ein­satz von Pes­ti­zi­den auf Plan­ta­gen vor allem ein Pro­blem für die Arten­viel­falt. Die Gif­te gelan­gen in Böden und Gewäs­ser, sie töten oder schä­di­gen Insek­ten und zer­stö­ren Lebens­räu­me“, sagt Erich Spranger.

Ers­tes Zwi­schen­ziel erreicht

Radent­scheid Bay­ern: Unter­schrif­ten für Zulas­sung gesammelt

Von Juni bis Ende Okto­ber hat das Bünd­nis Radent­scheid Bay­ern in allen baye­ri­schen Gemein­den Unter­schrif­ten für die Zulas­sung eines Volks­be­geh­rens gesam­melt. Die­ses for­dert ein baye­ri­sches Rad­ge­setz, das den Rah­men für eine umfas­sen­de­re Rad­ver­kehrs­för­de­rung im Frei­staat schafft. Nun hat das Bünd­nis die Zahl der ein­ge­gan­ge­nen Unter­schrif­ten für die Zulas­sung des Radent­scheids bekanntgegeben.

Etwa 100.000 Men­schen haben in Bay­ern den Radent­scheid unter­zeich­net. In Bam­berg sind 380 Unter­schrif­ten ein­ge­gan­gen, das gab der BUND Natur­schutz Bam­berg am 16. Novem­ber bekannt. Damit hat das Bünd­nis Radent­scheid Bay­ern in nur vier Mona­ten vier­mal so vie­le Unter­schrif­ten gesam­melt, wie für die Zulas­sung des Volks­be­geh­rens nötig sind.

In mehr als 100 Städ­ten, Gemein­den und Ver­wal­tungs­ge­mein­schaf­ten über­ge­ben Radent­scheid-Akti­ve ihrer Stadt­ver­wal­tung nun Unter­schrif­ten­bö­gen zur Prü­fung. Im Anschluss an die Prü­fung durch die Kom­mu­nen gehen die gesam­mel­ten Unter­schrif­ten an das baye­ri­sche Innen­mi­nis­te­ri­um. Dort soll dann die Zulas­sung und die 14-tägi­ge Ein­tra­gungs­frist für das eigent­li­che Volks­be­geh­ren ent­schie­den wer­den. Im Früh­jahr oder Som­mer 2023 sind die Men­schen in Bay­ern auf­ge­ru­fen, sich in ihrem Rat­haus für den Radent­scheid Bay­ern einzutragen.

Auch in Bam­berg über­ga­ben Akti­ve am 16. Novem­ber die Unter­schrif­ten an die Stadt, nament­lich an Bür­ger­meis­ter und Mit­un­ter­zeich­ner Jonas Glüsen­kamp. „Wir sind begeis­tert über die brei­te Unter­stüt­zung in Bam­berg und in ganz Bay­ern für den Radent­scheid”, sagt Erich Spran­ger vom Bam­ber­ger Akti­ons­bünd­nis und Vor­sit­zen­der des BUND Natur­schutz Bam­berg. „Wir wün­schen uns, dass die Staats­re­gie­rung den Wil­len der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ernst nimmt und mit einem Rad­ge­setz end­lich den not­wen­di­gen Rah­men für eine ech­te Rad­ver­kehrs­för­de­rung schafft

Stim­men zur Unterschriften-Übergabe

Bei der Über­ga­be der Unter­schrif­ten äußer­ten sich wei­te­re Mit­glie­der des Bam­ber­ger Akti­ons­bünd­nis­ses. So sag­te Elke Pap­pen­schel­ler vom All­ge­mei­nen Deut­schen Fahr­rad­club: „Bei der Rad­ver­kehrs­för­de­rung müs­sen die Kom­mu­nen drin­gend vom Frei­staat Bay­ern unter­stützt wer­den. Wir brau­chen einen schnel­len Aus­bau der Rad­in­fra­struk­tur über kom­mu­na­le Gren­zen hin­weg. Nur so kann das Ziel, den Rad­ver­kehrs­an­teil bay­ern­weit bis 2030 auf 25 Pro­zent zu erhö­hen, erreicht werden.“

Andre­as Irmisch vom Ver­kehrs­club Deutsch­land füg­te an: „Immer mehr Men­schen und Orga­ni­sa­tio­nen erken­nen, dass der Rad­ver­kehr eine tra­gen­de Säu­le bei der Ver­kehrs­wen­de wer­den muss. Die gefor­der­te Unter­stüt­zung wird dabei nicht nur dem Rad­ver­kehr nut­zen, son­dern auch dem Fuß­ver­kehr und dem öffent­li­chen Ver­kehr – und natür­lich unser aller Umwelt.“

Und Timm Schul­ze von Grü­nes Bam­berg sag­te: „Jeden Tag fah­ren im Land vie­le tau­send Men­schen mit dem Rad zur Arbeit, zur Schu­le, zu Freun­den und zum Ver­ein. Sie brau­chen end­lich über­all siche­re und kom­for­ta­ble Rad­in­fra­struk­tur. Damit das klappt, muss Bay­ern end­lich für zeit­ge­mä­ßen Regeln und För­de­rung sorgen.“

Zie­le des Radentscheids

Die Zie­le des Radent­scheids sind:

  • 25 Pro­zent Rad­ver­kehrs­an­teil bis 2030, der­zeit sind es 11 Prozent
  • ein siche­res und kom­for­ta­bles Radwegenetz
  • „Visi­on Zero“ im Stra­ßen­ver­kehr, heißt kei­ne Ver­kehrs­to­ten mehr
  • För­de­rung des Umweltverbundes
  • mehr Rad­schnell­ver­bin­dun­gen
  • Flä­chen­ver­sie­ge­lung sorg­fäl­tig abwägen

BUND Natur­schutz Bamberg

Wie und wo man am bes­ten ein Igel­haus aufstellt

Jedes Jahr im Herbst machen sich Igel auf die Suche nach einem Platz, an dem sie ihren Win­ter­schlaf ver­brin­gen kön­nen. Der BUND Natur­schutz Bam­berg gibt Tipps, wie man der Natur nach­hel­fen und ein Igel­haus auf­stel­len kann.

Gute Ver­ste­cke sind für den Igel über­le­bens­wich­tig. Inso­fern gehö­re nicht nur der Ver­lust von Lebens­raum, son­dern auch der Ver­lust von Lebens­raum­qua­li­tät zu den größ­ten Gefah­ren für das Wild­tier. Dar­auf hat der BUND Natur­schutz Bam­berg in einer Mit­tei­lung hingewiesen.

„In wil­den und natur­na­hen Gär­ten füh­len sich Igel beson­ders wohl. Denn dort fin­den sie Nah­rung und Ver­ste­cke glei­cher­ma­ßen“, erklärt Erich Spran­ger von der Kreis­grup­pe Bam­berg des BUND Natur­schutz.

In Städ­ten und Sied­lun­gen sei­en Gär­ten zwar oft nicht groß, trotz­dem habe aber jeder Gar­ten­be­sit­zer die Mög­lich­keit, ein klei­nes Stück Natur zu schaf­fen. Ein Igel­haus auf­zu­stel­len, sei ein guter Anfang dafür.

Egal ob aus Ton, Holz oder Holz­be­ton, grund­le­gend brau­che ein Igel­haus ein Min­dest­maß an Innen­raum­vo­lu­men, damit die Tie­re ein ordent­li­ches Nest aus Laub und tro­cke­nen Grä­sern bau­en
kön­nen. „Man­che Händ­ler ver­kau­fen win­zi­ge Igel­häu­ser als Win­ter­quar­tie­re. Die­se wer­den in der Regel von den Tie­ren nicht ange­nom­men, da sie zu wenig Schutz bie­ten“, sagt Erich Spran­ger. „Igel­häu­ser müs­sen robust gebaut und trotz­dem luft­durch­läs­sig sein. Der Innen­raum muss min­des­tens das Volu­men einer gro­ßen Schuh­schach­tel haben, damit der Igel genug Platz hat,
sich selbst in tro­cke­nes Nist­ma­te­ri­al ein­zu­wi­ckeln. Außer­dem mögen vie­le Igel kei­nen Boden. Ohne Boden trock­net der Innen­raum bes­ser, soll­te es doch mal feucht werden.“

Statt ein Haus zu kau­fen, kön­ne man selbst eines bau­en. Als bes­ten Platz für den klei­nen Kas­ten nennt der BUND Natur­schutz eine ruhi­ge, schat­ti­ge und tro­cke­ne Gar­ten­ecke zum Bei­spiel unter Hecken, Sträu­chern oder Bäu­men. Ste­hen soll­te das Igel­haus auf tro­cke­nem Unter­grund und bis oben hin locker mit tro­cke­nem Laub gefüllt sein. Heu und Stroh gin­gen auch mög­lich, aber Laub sei bes­ser, da es nicht so schnell schim­melt. Von außen soll­te das Haus zusätz­lich mit Laub und Rei­sig geschützt sein.

Jah­res­haupt­ver­samm­lung

Abschied und Neu­an­fang beim BUND Natur­schutz Bamberg

Die Wei­chen für die Zukunft stell­te die Jah­res­haupt­ver­samm­lung des BUND Natur­schutz Bam­berg (BN). Neben der Ver­lei­hung des 16. Bam­ber­ger Natur­schutz­prei­ses wähl­te die Kreis­grup­pe einen neu­en Vorstand.

Zunächst hieß es bei der Jah­res­mit­glie­der­ver­samm­lung des BUND Natur­schutz Bam­berg, den 1. Vor­sit­zen­den Mar­tin Bücker zu ver­ab­schie­den. Vier Jah­re lang hat­te Bücker die Geschi­cke des BN Bam­berg gelenkt und sich 2022 nicht mehr zur Wahl gestellt.

Bam­bergs Zwei­ter Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp beton­te, dass der BN unter Mar­tin Bücker vor allem sei­ne Anschluss­fä­hig­keit an ande­re Orga­ni­sa­tio­nen und Bünd­nis­se rund um den Kli­ma­schutz unter Beweis gestellt und sich moder­ni­siert habe.

Erich Spran­ger, bis­her der 2. Vor­sit­zen­de des BUND Natur­schutz Bam­berg, rück­te auf den frei gewor­de­nen Pos­ten nach. Als Vor­stand wird ihn die Lit­zen­dor­fe­rin Lis­sy Dörf­ler-Chris­ta als Stell­ver­tre­te­rin unter­stüt­zen. Durch die Neu­wahl vie­ler Neu­lin­ge in den erwei­ter­ten Vor­stand prä­sen­tiert sich die Kreis­grup­pe in Zukunft zudem ver­jüngt und deut­lich weiblicher.

Auf die Wah­len folg­te die Ver­lei­hung des 16. Bam­ber­ger Natur­schutz­prei­ses an den Ver­ein „Natio­nal­park Stei­ger­wald“. Die Orga­ni­sa­ti­on setzt sich seit acht Jah­ren für die Ein­rich­tung eines drit­ten baye­ri­schen Natio­nal­parks ein. Damit kämpft sie laut ihrem Vor­sit­zen­den Dr. Lieb­hard Löff­ler „für die fas­zi­nie­ren­de Visi­on, zwi­schen den bei­den frän­ki­schen Welt­erbe-Städ­ten Würz­burg und Bam­berg auch den Buchen­be­stand des Stei­ger­walds als Natur­er­be für die Zukunft erhal­ten zu können.“

Richard Mer­gner, Lan­des­vor­sit­zen­der des BN in Bay­ern, beton­te in sei­ner Lau­da­tio auf den Preis­trä­ger, dass sich der Ver­ein den Ängs­ten und Sor­gen der Men­schen in der Regi­on stel­le. Nun lie­ge der Fokus dar­auf, vor den Land­tags­wah­len 2023 Druck von unten auf­zu­bau­en, damit ab der nächs­ten Legis­la­tur­pe­ri­ode auch Fran­ken einen eige­nen Natio­nal­park hat.

Umstieg auf erneu­er­ba­re Energien

BUND Natur­schutz Bam­berg begrüßt Agri-Pho­to­vol­ta­ik-Aus­bau in der Region

Ange­sichts von Kli­ma­kri­se und Ukrai­ne­krieg mahnt der BUND Natur­schutz Bam­berg einen ambi­tio­nier­te­ren Aus­bau der erneu­er­ba­ren Ener­gien in der Regi­on an. Auf dem Gelän­de der geplan­ten Agri-Pho­to­vol­ta­ik-Anla­ge in Prie­gen­dorf lie­ßen sich Ver­tre­ter des BUND Natur­schutz Bam­berg das Pro­jekt erläu­tern und appel­lier­ten an die Gemein­den im Land­kreis: „Wir müs­sen bei den Erneu­er­ba­ren einen Zahn zule­gen und die Poten­tia­le ausschöpfen.“

Durch den Krieg in der Ukrai­ne ist es mitt­ler­wei­le zum Kon­sens gewor­den, dass die Ener­gie­ver­sor­gung schnellst­mög­lich unab­hän­gig von fos­si­len Brenn­stof­fen wer­den muss. „Dies erfor­dert nicht nur die Kli­ma­kri­se, son­dern dämpft auch die Ener­gie­prei­se“, sag­te Jose­phi­na Nübold vom BUND Natur­schutz Bam­berg. „Die­se Unab­hän­gig­keit stärkt unse­re Ener­gie­sou­ve­rä­ni­tät und been­det die Unter­stüt­zung von Kriegs­ver­bre­chern und Dik­ta­tu­ren. Unse­re Abhän­gig­keit ist enorm. Jetzt rächen sich auf bit­te­re Wei­se die für die Ener­gie­wen­de ver­lo­re­nen, ver­gan­ge­nen Jah­re. Wir könn­ten schon viel wei­ter sein.” Die Regi­on Bam­berg sol­le die Chan­cen, die sich aus der Nut­zung von Wind­kraft und Pho­to­vol­ta­ik erge­ben, zügig ergreifen.

Wind­kraft kann mehr – wenn man sie lässt

Ver­ständ­nis­los zeigt sich der BUND Natur­schutz Bam­berg, dass die baye­ri­sche Staats­re­gie­rung an der 10H-Rege­lung fest­hal­ten will. Die­se habe durch die Fest­schrei­bung über­zo­ge­ner Abstän­de zwi­schen Wind­kraft­an­la­gen und Wohn­ge­bäu­den dazu geführt, dass Bay­erns Wind­kraft­aus­bau zum Erlie­gen gekom­men ist.

Mit die­ser Poli­tik dro­he Bay­ern eine rie­si­ge Strom­lü­cke. Nötig sei die Aus­wei­sung von 2 Pro­zent der Lan­des-Flä­che für mög­li­che Wind­kraft­stand­or­te und die Abschaf­fung der 10H-Abstands­re­ge­lung. Immer­hin habe die Staats­re­gie­rung ein paar Aus­nah­men von der 10H-Rege­lung angekündigt.

„Unse­re Hoff­nung liegt der­zeit bei den Gemein­den“, sag­te Erich Spran­ger, Ener­gie­ex­per­te beim BUND Natur­schutz Bam­berg. „Die­se kön­nen über die Bau­leit­pla­nung 10H umge­hen. In vor­bild­li­cher Wei­se wen­den dies die Gemein­den Lit­zen­dorf und But­ten­heim an. Hier sind jeweils Wind­pro­jek­te in Pla­nung. Hof­fent­lich neh­men wei­te­re Gemein­den im Land­kreis Bam­berg ihre Ver­ant­wor­tung wahr und zie­hen nach.”

Dabei emp­feh­le es sich für die Gemein­den pro­ak­tiv tätig zu wer­den. Auf Wind­vor­rang­flä­chen könn­ten nach eige­nen Vor­stel­lun­gen und unter Betei­li­gung der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger Wind­kraft­an­la­gen errich­tet wer­den. Mit gleich drei Vor­rang­ge­bie­ten sieht Spran­ger die Gemein­de Bur­ge­brach beson­ders in der Pflicht.

Dazu müs­se der Frei­staat jedoch noch wei­te­re Vor­rang­flä­chen aus­wei­sen. Poten­ti­al erkennt der BUND Natur­schutz Bam­berg vor allem auf dem Jura in den Gemein­den Sta­del­ho­fen, Königs­feld und Hei­li­gen­stadt sowie auf den Höhen­zü­gen im west­li­chen Landkreis.

Unter­stüt­zung bekommt der Aus­bau der Wind­kraft im Land­kreis von der Bun­des­ebe­ne. Bei Bür­ger­en­er­gie-Pro­jek­ten bis 18 Mega­watt soll die Aus­schrei­bungs­pflicht weg­fal­len. Dies wür­de die Pla­nun­gen im Land­kreis deut­lich vereinfachen.

Pho­to­vol­ta­ik stark ausbauen

Viel Poten­ti­al für den Pho­to­vol­ta­ik-Aus­bau böten unge­nutz­te Dach­flä­chen. Der BUND Natur­schutz Bam­berg for­dert die Gemein­den auf, bei Neu­bau­ten schon jetzt Pho­to­vol­ta­ik-Anla­gen soweit mög­lich ver­pflich­tend vorzuschreiben.

„Wir sind es leid, bei unse­ren Stel­lung­nah­men zu Bebau­ungs­plä­nen immer wie­der auf die feh­len­de PV-Pflicht hin­zu­wei­sen. So begrü­ßen wir es sehr, dass die neue Bun­des­re­gie­rung Pho­to­vol­ta­ik bei Neu­bau­ten vor­schrei­ben bezie­hungs­wei­se zur Regel machen will“, sag­te Spranger.

Beson­ders hoch sei­en die Poten­tia­le aber im Bestand. Inter­es­sier­ten möch­te der BN Mut machen: Durch neue Rege­lun­gen wur­de der Betrieb von nor­ma­len Haus­an­la­gen deut­lich entbürokratisiert.

Zusätz­lich zum Aus­bau der PV-Anla­gen auf den Dächern wer­de Bay­ern ohne einen groß­zü­gi­gen Aus­bau von Frei­flä­chenan­lan­gen nicht aus­kom­men. So begrüßt es der BN, dass schon eine gan­ze Rei­he von Gemein­den in die­sem Bereich aktiv sind. Das Land­schafts­bild betref­fend fin­det Spran­ger: „Es müs­sen nicht immer rie­si­ge Flä­chen sein. Klei­ne­re Anla­gen, die in die Land­schaft ein­ge­streut und an die Gelän­de­ge­stalt ange­passt sind, scho­nen das Landschaftsbild.”

Agri-Pho­to­vol­ta­ik in Priegendorf

In die­sem Punkt vor­bild­lich sei die geplan­te Agri-Pho­to­vol­ta­ik-Anla­ge auf einem 2,25 Hekt­ar gro­ßen Acker­strei­fen bei Prie­gen­dorf. Hei­ko Mar­tin, Geschäfts­füh­rer der KMM Kom­mu­nal Manage­ment, erläu­ter­te die Pla­nung vor Ort. Er pro­jek­tiert die Anla­ge und wird auch ihr Betrei­ber sein.

Die Agri-PV-Anla­ge kom­bi­niert land­wirt­schaft­li­che Nut­zung mit ener­ge­ti­scher Nut­zung mit­tels Pho­to­vol­ta­ik. Geplant sind soge­nann­te son­nen­nach­ge­führ­te Modul­rei­hen, die durch grö­ße­re Rei­hen­ab­stän­de auch mit ihrer Rück­sei­te durch Boden­re­fle­xi­on Ener­gie erzeu­gen kön­nen. Somit lässt sich auch auf klei­ner Flä­che ein hoher Strom­ertrag für rund 480 Haus­hal­te erzie­len und gleich­zei­tig Land­wirt­schaft betreiben.

Die gro­ßen Modul­plat­ten kön­nen senk­recht gestellt wer­den, so dass die Flä­che mit einem Trak­tor bear­bei­tet wer­den kann. In den immer tro­cke­ner wer­den­den Som­mer­mo­na­ten die­nen die Pho­to­vol­ta­ik­mo­du­le gleich­zei­tig als Schat­ten­spen­der, so dass zwi­schen den Modul­rei­hen Gemü­se gut wach­sen kann.

Das Gemü­se soll im Anschluss lokal ver­mark­tet wer­den. Einen wei­te­ren Vor­teil, den der BUND Natur­schutz Bam­berg bei der Anla­ge aus­macht: Die Pla­nung sieht im Sin­ne der Netz­dien­lich­keit einen Ener­gie­spei­cher vor. „Dies bedeu­tet einen gro­ßen Schritt zur Ener­gie­aut­ar­kie für die Stadt Bau­nach“, sag­te Martin.

Doch wie gehen die Pla­nun­gen nun wei­ter? Noch im April ist die Teil­nah­me an der Inn­voa­ti­ons­aus­schrei­bung geplant. Mit einer Rea­li­sie­rung ist dann für 2023 oder 2024 zu rech­nen. Ein wirk­lich inno­va­ti­ves und nach­hal­ti­ges Pro­jekt zur Nach­ah­mung, fin­det der BUND Natur­schutz Bamberg.

Nübold gab aber auch zu beden­ken: „Bei allem Aus­bau der erneu­er­ba­ren Ener­gien ist es uns wich­tig, auf unse­re größ­te Ener­gie­quel­le hin­zu­wei­sen: das Ener­gie­spa­ren. Das kann durch­aus mit Ein­schrän­kun­gen zusam­men­hän­gen oder auch mit Ener­gie­ef­fi­zi­enz, wie bei Ver­kehrs­wen­de, E‑Mobilität, Wär­me­pum­pen oder Hausdämmung.“