Michael Endres, Direktor der Caritas Bamberg, hat die Pläne der Bundesregierung, Mittel für Migrations- und Flüchtlingsberatung zu streichen, kritisiert. Ein flächendeckendes Angebot
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Bundeshaushalt 2024
Caritas Bamberg: „Geplante Haushaltskürzungen gefährden Integration“
Michael Endres, Direktor der Caritas Bamberg, hat die Pläne der Bundesregierung, Mittel für Migrations- und Flüchtlingsberatung zu streichen, kritisiert. Ein flächendeckendes Angebot von Beratung werde es so kaum geben können.
Der Sparkurs des Finanzministeriums trifft auch Sozialverbände. So sieht der Bundeshaushalt 2024 unter anderem vor, Leistungen für die Wohlfahrtspflege um etwa ein Viertel zu reduzieren. „Angesichts der größten Fluchtbewegung seit der Nachkriegszeit benötigen wir aber einen Ausbau der Migrations- und der Asylberatung, keinen Abbau“, kritisierte Michael Endres, Direktor der Caritas Bamberg, entsprechend die Kürzungspläne.
Besonders hart würden die Sparpläne, laut einer Mitteilung der Caritas, die Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte treffen. „Im Erzbistum Bamberg würde dies bedeuten, dass die gegenwärtig sieben Vollzeit-Stellen mindestens halbiert werden müssten“, sagt Endres. Da die zehn BeraterInnen in Coburg, Kulmbach, Nürnberg und Nürnberger Land alle Teilzeit arbeiten, wären Stundenreduzierungen kaum möglich. Ein Teil von ihnen müsse entlassen werden, was wiederum den Integrations- und Teilhabeprozess von Menschen mit Migrationshintergrund gefährde. Auch das Beratungsangebot für geflüchtete Menschen geriete unter Druck, weil die aus Landesmitteln bezuschussten Flüchtlingsberater noch mehr belastet würden.
Endres fürchtet im Angesicht all dessen einen Qualitätsverlust im Beratungsangebot der Caritas. „Viele Ratsuchende können keine Hilfe mehr erfahren. Das gefährdet die Integration der zugewanderten Menschen und mangelhafte Integration spielt der Propaganda der Rechtspopulisten in die Karten.“
Völlig widersinnigerweise solle zudem die bundesweit geförderte Asylverfahrensberatung, die ab Mitte des Jahres aufgebaut wird, im nächsten Jahr wieder zurückgefahren werden. „Die erhoffte Entlastung der Flüchtlingsberatung, die mit ihren Kapazitäten am Limit ist, wird es also nicht geben“, so Endres. Damit breche die Bundesregierung außerdem mit ihrem Koalitionsvertrag, der eine gute finanzielle Ausstattung der Migrationsdienste versprochen habe. „Ein flächendeckendes Angebot von Migrations- und Asylberatung wird es unter diesen Bedingungen nicht geben. Im Gegenteil werden viele weiße Flecken auf der Landkarte entstehen.“